Mit der Schildkröte nach Alaska

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Canuck

Neues Mitglied
25.04.2016
23
0
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Moin moin zusammen,

schon lange lese ich hier im Forum mit großem Interesse die Reiseberichte.
Ich selber gehöre sicher nicht zu den größten Vielfliegern aber ich reise für mein Leben gerne (gut, wer tut das nicht gerne:D).
Bevor ich jetzt Frage, ob mein Bericht hier auf Interesse stößt, würde ich es einfach mal probieren:) Für jegliche Art von Kritik und Verbesserungsvorschlägen bin ich im Voraus sehr dankbar!
Mein Bericht gehört sicher nicht zu den typischen Berichten hier im Forum...zumindest konnte ich bisher keinen vergleichbaren Bericht hier finden.

So nun aber Schluss mit dem Gedöns...Anfang dieses Jahr stellte sich für mich die Frage, wo es in meinen Sommerurlaub hingehen sollte. Zur Verfügung stand mir der komplette Juni.
Durch etwas Zufall bin auf das Unternehmen "Green Tortoise" gestoßen. Das Unternehmen betreibt in den USA zwei Hostels in San Fransisco und Seattle und bietet zudem Adventure Trips an.
Bei den Adventure Trips handelt es sich um Touren mit umgebauten Bussen durch ganz Nordamerika. Früher waren die Touren als "Hippie-Trips" bekannt aber auch heute hat diese Art von Reisen noch seinen Charm, auch wenn es sicher nichts für jedermann ist. Man reist wie schon geschrieben in umgebauten Bussen (Bilder dazu weiter unten) als Gruppe mit Leuten aus der ganzen Welt.
Es wird zusammen gekocht und meistens Nachts gezeltet. Mit einem entspannten Hotelurlaub hat das ganze also relativ wenig zu tun :rolleyes:. Wie man anhand des Titels schon erkennen kann, sollte es für mich nach Alaska gehen.

Letzte Anmerkung...alle Fotos sind mit meiner Handykamera anstanden...sorry für die zum Teil doch eher schlechte Qualität.

Los ging es für mich am 02.06. zu erst von HAM nach AMS:

DSC_0591.jpg

Nach einem kurzen ereignislosen Flug und einem problemlosen Umsteigen sollte es dann mit einer 787-9 der KLM weiter nach San Francisco gehen. Dabei handelte es sich für mich um den ersten Flug in einem Dreamliner:D Zudem hab ich zum ersten Mal einen Startabbruch miterlebt. Wobei Startabbruch fast schon etwas übertrieben ist. Auf der Startbahn liefen die Triebwerke einmal kurz hoch und das war es dann auch schon... direkt den nächsten Taxiway wieder runter von der Startbahn und erstmal warten. Unser Kapitän meldete sich dann aber doch schnell und teilte uns mit , dass es wohl ein kleines Problem mit dem FMS gibt, er aber zuversichtlich ist, dass es schnell gelöst werden kann. So war es dann auch...nach ca. 10 Minuten ging es weiter und wir erreichten fast pünktlich SFO. Ich hatte etwas gepokert und mich freiwillig in die letzte Reihe im Flieger gesetzt.... Glück gehabt, ich hatte die ganze Reihe für mich. So kann man dann auch die 10 Stunden ganz gut aushalten:D Ich war übrigens sehr begeistert von den Fenstern im Dreamliner :D Kann mir jemand erklären, wie das ganze funktioniert mit dem elektronischen Abdunkeln der Fensterscheiben?

In SFO selber hatte ich nur den Rest vom Anreisetag und den darauf folgenden Tag. Schlimm war das allerdings nicht, da ich bereits letztes Jahr in SFO war.
Übernachtet habe ich passender Weise im Green Tortoise Hostel.

Hier einmal ein paar Bilder:

DSC_0622.jpg DSC_0646.jpg DSC_0638.jpg

Am Abend des zweiten Tages sollte es dann losgehen.
Die ersten Tage sahen dabei so aus, dass wir von San Francisco über Portland, Eugen,Seattle und Vancouver erstmal nur die Küste hochgefahren sind und noch Leute eingesammelt haben.
Die ganze Gruppe bestand dann zum Schluss inklusive unsere beiden "Guides" aus 22 Leuten. Die Gruppe war echt super und es war komplett alles dabei, viele Amerikaner, Australier, Neuseeländer, Chinesen, Franzosen und ich:D. Vom Alter her war auch alles dabei. Der jüngste 19, der älteste über 60.

Hie einmal ein paar Bilder von den ersten Tagen:

DSC_0653.jpg DSC_0656.jpg DSC_0655.jpg DSC_0673.jpg DSC_0693.jpg DSC_0720.jpg


Auf den letzten Bilden sind wir bereits in den Canadian Rockies. Wie man erkennen kann, haben die Busse von Innen nicht mehr mit viel mit einem normalen Reisebus zu tun.
Da es bei den ersten Tagen vor allem darum ging, Strecke zu schaffen, haben wir die Nächte im Bus geschlafen und sind dabei gefahren. Ein sehr interessantes Erlebnis mit einem Schlafsack in einem fahrenden Bus zu schlafen:D

Wenn gewünscht, kann ich an dieser Stelle den Bericht gerne weiterführen :)
 
M

Mr.Burns

Guest
Klasse, danke! Erzähle doch mal ein bißchen, wie Ihr so mit 22 Leuten in einem Bus lebt. Da scheint es ja koordinierte Abläufe zu geben, wenn ich das Foto mit den Plastikkörben sehe... Müßt Ihr abends da Eure Tablets etc. reinlegen? :)
 
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Canuck

Neues Mitglied
25.04.2016
23
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Vielen Dank für das bisherige Feedback! :)
Ich muss dazu auch nochmal meinen größten Respekt an all diejenigen aussprechen, die solche Berichte regelmäßig schreiben!

So nun aber weiter im Text. Einen typischen Tag kann man sich auf so einer Reise wie folgt vorstellen. Nach dem Aufstehen wird zusammen Frühstück zubereitet. Es gibt dabei keine genauen Aufgaben für jeden. Jeder macht das was er am besten kann oder wo gerade jemanden gebraucht wird. Ich selber habe meistens beim Aufbau/Abbau geholfen und vor allem abgewaschen (dafür waren die dunklen Plastikkörbe da). Beim kochen war ich meistens keine große Hilfe :D:rolleyes:Im Anschluss haben wir noch Lunch für den Tag zubereitet. Das bestand meistens aus Resten vom Frühstück und Sandwiches. Je nachdem ob wir an einem Ort länger waren oder weitergereist sind ging es dann im Anschluss entweder wandern oder die Umgebung erkunden oder mit dem Bus weiter zum nächsten Ziel. Grundsätzlich konnte jeder seine Freizeit so nutzen wir er es wollte. Man konnte also zum Beispiel mit Leuten zusammen wandern gehen oder auch mal etwas alleine machen. Am Ende des Tages haben wir dann wieder die Zelte aufgestellt und das Abendessen zusammen zubereitet. Danach gab es häufig noch ein kleines Lagerfeuer. Das Essen selber war grandiose! Meistens wurde vegetarisch gekocht aber das hat selbst mich als absoluten Fleischliebhaber nicht gestört, weil es so lecker war:D Ich war wirklich überrascht wie viele unterschiedliche leckere Gerichte man mit einer doch eher einfachen Küchenausrüstung herzaubern kann! Absolutes Highlight war das vegetarische Chilli!
Die Fahrten im Bus selber waren immer super. Es ist einfach schön, nichts machen zu müssen und einfach die Landschaft genießen zu können. Dazu wurde sich viel unterhalten mit den Leuten aus der Gruppe, Karten gespielt, gelesen oder auch mal geschlafen . Und natürlich hieß es ganz häufig "Beer Time" :D:D Trinken war im Bus erlaubt (y)

Hier nun ein paar weiter Bilder von den ersten Tagen:









url=http://abload.de/image.php?img=dsc_07676ssb6.jpg]
dsc_07676ssb6.jpg
[/url]







url=http://abload.de/image.php?img=dsc_0810hcsss.jpg]
dsc_0810hcsss.jpg
[/url]









Wie man wohl unschwer erkennen kann, waren unsere ersten Ziele Lake Louise und der Lake Moraine. Auch auf ein deutsches Bier aus der Heimat musste ich nicht verzichten, wobei eine Dose davon gereichte hat. So sehr ich unsere deutsches Bier auch mag, ich habe auf der Reise viele interessante und neue Biersorten probieren können, von denen einigen echt gut waren.
Vor allem IPA´s haben es mir angetan.

In der kleinen Stadt bei Lake Louise hatten wir dann noch ein kleines technischen Problem mit unserem Bus. Wir hatten am Tag vorher noch aus Scherz ein Gruppenbild gemacht, auf dem wir so tun den Bus zu schieben...nun ja wahrscheinlich Karma aber genau das mussten wir dann dort tatsächlich. Als wir mit dem Bus vom Parkplatz fahren wollten um weiter zum Campground zu fahren ging der Rückwärtsgang nicht mehr rein. Wir durften daraufhin, den Bus wieder zurück in die Parkbucht schieben. Der Campground war zum Glück nicht weit entfernt, sodass wir zu Fuß dort hingehen konnten. Abends war der Bus zum Glück dann wieder heil(y)

Als nächstes ging es weiter in Richtung Banff





















In diesen Heißen Quellen waren wir Abends schwimmen und entspannen, nachdem wir vorher bei einem doch sehr heftigen Gewitter draußen unser Abendessen zubereiten mussten.
 

ChristianW

Erfahrenes Mitglied
10.05.2016
1.611
342
Brisbane
Auch auf ein deutsches Bier aus der Heimat musste ich nicht verzichten, wobei eine Dose davon gereichte hat. So sehr ich unsere deutsches Bier auch mag, ich habe auf der Reise viele interessante und neue Biersorten probieren können, von denen einigen echt gut waren.
Vor allem IPA´s haben es mir angetan.

Na mit Holsten hast ja auch eines der schlechtesten Biere erwischt...

Ansonste stimme ich dir zu, ich bin auch ein großer IPA Fan und sehr froh das die hier in jedem Pub zu finden sind von sehr vielen verschiedenen Brauerein.

Danke für den Bericht so weit =)
 
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mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.642
599
Vielen Dank für deinen Bericht! Diese Art zu reisen, das wäre nicht mein Ding. Abers sehr interessant! Fahre gerne mi t dir weiter! [emoji106][emoji41]
 
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Canuck

Neues Mitglied
25.04.2016
23
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Na mit Holsten hast ja auch eines der schlechtesten Biere erwischt...

Ansonste stimme ich dir zu, ich bin auch ein großer IPA Fan und sehr froh das die hier in jedem Pub zu finden sind von sehr vielen verschiedenen Brauerein.

Danke für den Bericht so weit =)

Das stimmt auf jeden Fall! Zu dem es auch noch ein Bockbier war (n)
 

teddy

Aktives Mitglied
23.06.2015
159
4
Das erinnert mich an meine Reise mit "Rotel-Tours", die auch weltweit mit dem Bus unterwegs sind. Ihr müßt mal im Netz stöbern.
Alles sehr interessant und bei einer tollen Truppe auch angenehm und preislich auch prima.
 

Canuck

Neues Mitglied
25.04.2016
23
0
Das erinnert mich an meine Reise mit "Rotel-Tours", die auch weltweit mit dem Bus unterwegs sind. Ihr müßt mal im Netz stöbern.
Alles sehr interessant und bei einer tollen Truppe auch angenehm und preislich auch prima.

Die haben wir unterwegs auch gesehen bzw. getroffen :D Hier einmal ein Bild von dem Zusammentreffen:



Soweit ich weiß, haben die eine Rundreise von Vancouver aus gemacht.
 
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A

Anonym-36803

Guest
Vielen Dank für deinen Bericht! Diese Art zu reisen, das wäre nicht mein Ding. Abers sehr interessant! Fahre gerne mi t dir weiter! [emoji106][emoji41]

Meine auch nicht - und spätestens beim zweiten vegetarischen Essen hätte ich mir ein(en) Taxi/Uber/Lyft zum nächsten Burgerladen gerufen.

Dennoch: Danke für den Bericht, gerade die Vielfalt an Berichten, die es hier gibt, finde ich toll.
 

schlepper

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31.08.2016
3.487
2.866
FRA
Habe eben überlegt, an welche ähnliche Art des Reisens mich das erinnert, bis hier schon Rotel genannt wurde. Schöner Bericht, bitte weiter damit. Eine Frage noch, wieso baut ihr Zelte auf, wenn ihr im Bus schlafen könnt? Und was kostet so eine Tour?
 
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zolagola

Erfahrenes Mitglied
02.01.2014
2.027
196
FRA
Danke für diesen Bericht, für mich eine schöne Erinnerung an eine Overlanding-Tour in Südafrika vor 10 Jahren. Wie schon jemand sagte, mit der richtigen Truppe ist das eine tolle Erfahrung. Wir hatten danach eine Tour von Istanbul nach Kairo ins Auge gefasst, leider hat uns Israel damal einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Freue mich auf die Fortsetzung.
 
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Canuck

Neues Mitglied
25.04.2016
23
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Erneut Danke für das bisherige Feedback!
Dann geht´s mal weiter:D Von Banff aus ging es zunächst weiter in Richtung Jasper.
Auf dem Weg dorthin haben wir eine Stop am Icefield Visitor Center gemacht und von dort aus einen Ausflug zum Athabasca Glacier gemacht.
Eine wirklich sehr coole Erfahrung. Vor allem die dafür benutzen Fahrzeuge waren sehr beeindruckend!
Zusätzlich konnten wir auf unserem Weg den ersten Bär in freier Wildbahn sehen. Schon komisch, wenn plötzlich auf einem Rastplatz ein Bär auftaucht.

















Von Jasper aus habe wir einem Ausflug zum Maligne Lake gemacht. Auch merkwürdig, wenn es im Sommer schneit :D
Zumal wir am Morgen Regen hatten, Mittags dann Schnee und Abends wieder Sonnenschein.



















Über Kispiox und Terrace ging es dann weiter in Richtung Prince Rupert. Von dort aus ging es mit einer Fähre durch die Inside Passage nach Juneau









So habe ich die erste Nacht auf der Fähre verbracht :D:D Man hätte sich auch eine Kabine buchen können, aber im nachhinein war ich sehr froh, dass ich mir das Geld dafür gespart habe. Die Nacht habe auf dem Sonnendeck mit meinen Schlafsack auf einer Liege verbracht. Oben an der Decke hingen Wärmelampe, sodass es nicht zu kalt war. Dazu der Blick beim aufwachen direkt auf das Wasser....unglaublich!






 

Canuck

Neues Mitglied
25.04.2016
23
0
Habe eben überlegt, an welche ähnliche Art des Reisens mich das erinnert, bis hier schon Rotel genannt wurde. Schöner Bericht, bitte weiter damit. Eine Frage noch, wieso baut ihr Zelte auf, wenn ihr im Bus schlafen könnt? Und was kostet so eine Tour?

Aufgrund der vielen Nächte in Nationalparks und Campingplätzen wurde empfohlen ein Zelt auf die Reise mitzunehmen. Das hat in sofern auch Sinn gemacht, weil man so Nachts für sich alleine war. Es bestand aber immer die Möglichkeit auch im Bus schlafen zu können, was auch ich vor allem bei schlechtem Wetter und zum Ende der Reise gemacht habe (Faulheit lässt Grüßen:rolleyes: )

Die Reise selber hat knapp 3.000 Dollar gekostet
 

aspire

Erfahrenes Mitglied
12.08.2016
301
170
Busse von Roteltours habe ich auch schon öfter im Yukon und in Alaska gesehen. Sehr treffend fand ich den Kommentar eines Amerikaners der an den Five Finger Rapids neben uns parkte: looks like a Husky trailer. Trifft es sehr gut, wäre für mich absolut nichts. Bin lieber individuell unterwegs. Aber Geschmäcker sind nun Mal verschiedenen, und das ist gut so.

Und danke für deinen Bericht.
 
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wanderlust

Erfahrenes Mitglied
11.04.2009
1.163
10
grounded@CGN :-(
Die Schildkröte! Das es die noch gibt! Habe 1988 mit einem Magic Bus von Green Tortoise die Tour von New York nach San Francisco gemacht. Außer den Bussen scheint sich nichts geändert zu haben.

Sehr schöner Bericht! Danke!
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.093
2.661
BER
Die haben wir unterwegs auch gesehen bzw. getroffen :D Hier einmal ein Bild von dem Zusammentreffen:



Soweit ich weiß, haben die eine Rundreise von Vancouver aus gemacht.
Haha, gerade vor einer Woche stand auch so ein rotes rollendes Hotel neben diversen Unimogs, Lapplandern und Landcruisern auf dem völlig überlaufenen Zeltplatz von Landmannalaugar in Island, als wir da zum Baden vorbei kamen. Für mich persönlich ein Albtraum, so Urlaub zu machen, wie für den Vorredner, aber genau, die Geschmacker sind ja...
 
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