Südamerika im Winter - eine Reise zu den Iguazu-Fällen und etwas Buenos Aires

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JohnnyElLoco

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05.05.2014
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Hallo zusammen,

im Folgende möchte ich euch gerne an meiner Reise zu den Iguazu-Wasserfällen teilhaben lassen, die ich diesen August besucht habe.

Dies ist mein zweiter Reisebericht, nicht nur hier im Forum, sondern auch allgemein, den ich verfasst habe, lasst also bitte alle Ungereimtheiten und sonstige negative Auffälligkeiten als Anfängerfehler durchgehen.

Viel Spaß beim Lesen!

Teil I: Anreise und argentinischer Nationalpark

Nachdem im Mai dieses Jahres bereits die Niagara-Fälle bereist wurden, sollte es im August eine Nummer größer werden – die Iguazu-Fälle im Grenzgebiet von Brasilien und Argentinien.

Die Anreise erfolgte von Frankfurt aus über Sao Paolo nach Foz do Iguacu, dem Flughafen auf der brasilianischen Seite der Wasserfälle.


TAM-Airbus am Flughafen IGU

Vom Flughafen aus ging es für günstige 2,95 R$ mit dem Bus in die Stadt und in das gebuchte Hotel. Dieses lag zum Glück nur 5 Minuten vom Bus-Terminal der Stadt entfernt. Ganz in der Nähe befindet sich auch noch ein Supermarkt, wo sich erstmal mit Obst und Getränken eingedeckt wurde.

Da der erste Ausflug für den nächsten Tag anstand, endete der Tag am Pool des Hotels sowie mit mehreren Partien Billard und Tischfußball gegen andere Hotelgäste.
Hierbei zeigte sich mal wieder, dass Verständigung keine Hürden kennen kann und so wurde es auch ohne große Sprachüberschneidungen untereinander ein schöner und geselliger Abend.


Hotel-Pool

Am Morgen des nächsten Tages sollte es nun also auf die argentinische Seite gehen, um den dortigen Nationalpark zu besuchen.
Es gab eine Bushaltestelle direkt vor dem Hotel, an der der Bus nach Puerto Iguazu hielt, nur leider gab es keinen Fahrplanaushang. Glücklicherweise kam aber nach 25 Minuten der Bus, der leicht an dem „Argentina“-Schild in der Frontscheibe zu erkennen war.
Der Bus kostet 5 R$ oder 25 Argentinische Pesos. Die Wahl der Währung fiel leicht, da in Frankfurt am Flughafen nur Reais zu erhalten waren und ich demnach noch keine Pesos hatte.


Bus nach Puerto Iguazu

Die Busfahrt von Foz do Iguacu nach Puerto Iguazu dauert insgesamt circa 1,5 – 2,5 Stunden, je nachdem, wie lange man nach der Ausreise aus Braisilien auf den nächsten Bus warten muss.

Der Ablauf dieser Busfahrt gestaltet sich nämlich so:

Man steigt in Brasilien in den Bus und muss an der letzten Haltestelle vor der Grenze aussteigen. Das sollte man vorher dem Fahrer aber mitteilen, da die Einheimischen (oder zumindest nicht alle) nicht aussteigen müssen und der Bus ansonsten einfach weiterfährt.
Vom Fahrer erhält man dann einen Nachweis, dass man den Bus bis Puerto Iguazu bezahlt hat.
Aus dem Bus raus, Ausreise-Stempel geben lassen und auf den nächsten Bus warten, der einen gegen Vorzeigen des Tickets weiter mitnimmt.
500 Meter weiter kommt dann die argentinische Grenze, an der allerdings alle aussteigen müssen, um die Einreise dokumentieren zu lassen.
Allerdings wartet der Bus diesmal, sodass die Fahrt gleich weitergeht, wenn alle wieder zurück im Bus sind.


Busbahnhof Puerto Iguazu

Am Busbahnhof von Puerto Iguazo musste ich mich erst einmal auf die Suche nach einem Geldautomaten machen, da ich erfahren hatte, dass man im Nationalpark nur in bar bezahlen kann. Circa 500 Meter entfernt wurde ich fündig und konnte meine ersten argentinischen Pesos abheben.

Danach wieder zurück zum Busbahnhof gelaufen, von wo der Bus zum Nationalpark abfährt. Hin- und Rückfahrt kosten 150 Pesos und dauern jeweils ca. 25 Minuten.

Der Eintritt in den Nationalpark kostet 500 Pesos und man erhält zu Beginn eine Übersichtskarte, in der die einzelnen Wanderwege sowie die Zugverbindung eingetragen sind. Auf den Zug habe ich verzichtet und bin stattdessen alle Wege abgelaufen, so kamen am Ende des Tages etwas mehr als 25 Km Fußstrecke zusammen.

Einen ausführlichen Bericht, wo ich überall entlanggelaufen und was mir dabei alles aufgefallen ist, spare ich mir an dieser Stelle und lasse lieber ein paar Bilder die Eindrücke widergeben.













Die Rückfahrt gestaltete sich wie die Hinfahrt, nur eben andersrum. Bus zur argentinischen Grenze, alle aussteigen und Ausreisestempel abholen, zurück in den Bus, bis zur brasilianischen Grenzkontrolle, aussteigen, Einreisestempel holen und auf den nächsten Bus warten.

Nach diesem anstrengenden Tag gab es nichts schöneres, als den Abend nochmal im Pool zu verbringen und sich dann erschöpft ins Bett fallen zu lassen.
 

JohnnyElLoco

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05.05.2014
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Teil II: Brasilianischer Nationalpark und Itaipú-Staudamm

Der nächste Tag begann wieder mit dem Gang zur Bushaltestelle vor dem Hotel. Ziel war diesmal der Nationalpark auf der brasilianischen Seite der Wasserfälle. Mit 2,95 R$ ist der Bus wieder die erste Wahl. Da es sich um die Linie handelt, die auch zum Flughafen fährt, ist der eingesetzte Bus leider sehr voll und es wurde die gesamten 35 Minuten kein Sitzplatz frei.


Eingang Nationalpark Brasilien


Der Eintritt hier kostet 64 R$ und beinhaltet einen Shuttle-Bus, der einen vom Eingang zu dem Haupt-Wanderweg bringt, dies dauert ungefähr 15 Minuten.

Beim Ausstiegspunkt des Busses warten bereits die ersten Nasenbären auf ihre neuen Angriffsziele. So süß und putzig diese Tiere sind, bekommen sie etwas Nahrung zu Gesicht oder wittern den Geruch, werden sie alles versuchen, um daran zu kommen.

Ich selbst wurde Zeuge eines Nasenbär-Überfalls, bei dem das Opfer seinen Tagesvorrat an Äpfeln aus seinem Rucksack gestohlen bekommen hat. Für alle Außenstehenden ein lustiges Schauspiel und Warnung zugleich.


Nasenbär – noch friedlich


Der brasilianische Nationalpark besteht mehr oder weniger aus einem Weg, auf dem man entlang des Flusses bis zu den ganz großen Wasserfällen laufen kann. Großer Vorteil dieser Seite ist, dass man eine tolle Sicht auf die Wassermassen hat, während man auf argentinischer Seite eher mittendrin ist und von oben herab blickt.

Auch hier spare ich mir große Worte und lasse die Bilder für sich sprechen.












Beide Seiten haben ihre eigenen Reize und Vorteile. Während man in Argentinien viel mehr erwandern kann und das Gefühl hat den Wasserfällen näher zu sein, bietet die brasilianische Seite atemberaubende Ausblicke und ermöglicht einem so erst, das ganze Ausmaß der Iguazu-Fälle wahrzunehmen.

Für eine Seite entscheiden könnte ich mich nicht, meiner Meinung nach sollte man sich beiden anschauen, wenn man schon die lange Reise auf sich nimmt.

Mit dem Bus ging es vom Nationalpark danach wieder zurück zum Busbahnhof in Foz do Iguacu und von dort direkt weiter zum Itaipú-Staudamm. Steigt man nämlich innerhalb des Busbahnhofs um, muss man nicht erneut für den Bus bezahlen.

Der Itaipú-Staudamm ist ein Gemeinschaftsprojekt Paraguays und Brasiliens und das dort entstandene Kraftwerk ist eines der leistungsstärksten der Welt. Stand heute wird ca. 1/6 des gesamten Stromverbrauchs in Brasilien durch das Itaipú-Kraftwerk gedeckt, das aber auch nur, weil Paraguay große Anteile des gewonnenen Stroms an Brasilien verkauft (eigentlich steht beiden Ländern der Gesamtgewinn im Verhältnis 50:50 zu).

Ich nahm an einer 1,5-stündigen Tour teil, die 36 R$ gekostet hat. Dabei wird man in einem Bus um und über den Staudamm gefahren und kann an 3 oder 4 festgelegten Punkten aussteigen und auch Fotos machen. Die Individualität der Tour hält sich also in Grenzen, insgesamt ist es aber doch sehr interessant und etwas sitzen tut nach einem laufreichen Vormittag auch gut.


Itaipú-Staudamm


Panorama-Bus


Kraftwerk-Generator


Nach Ende der Tour ging es mit dem Stadtbus wieder zurück ins Hotel, wo ich noch etwas Zeit verbrachte, bevor es am Abend noch in eine Churrascaria ging.
 

JohnnyElLoco

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Teil 3: Etwas Buenos Aires

Am nächsten Tag stand leider schon wieder die Abreise aus dieser schönen Region an. Diesmal sollte es von IGR aus losgehen, also dem Flughafen Puerto Iguazu auf argentinischer Seite. Die Anreise dorthin gestaltete sich bis zum Busbahnhof in Puerto Iguazu genau wie bereits oben beschrieben, von dort ging es das letzte Stück mit einem Taxi weiter.


Flughafen Puerto Iguazu


Mit Aerolínes Argentinas flog ich nach AEP, dem Aeroparque Jorge Newbery in Buenos Aires.


Flugzeugheck am AEP


In Buenos Aires selbst regnete es leider für die nächsten 3 Tage und erst am Tag der Abreise zeigte sich die Sonne.
Deshalb bestanden diese Tage hauptsächlich aus Steak und mit Dulce de Leche gefüllte Sachen zu essen.

Ein paar Bilder sind dennoch entstanden.


Teatro Colón



Burger gab es auch



Steak mit Kürbis-Püree










Die Heimreise erfolgte von EZE aus nach FRA.


Sonnenuntergang während des Rückfluges


Als Fazit bleibt mir nur zu sagen, dass ich noch nie zuvor so schöne Natur gepaart mit der faszinierenden Kraft des Wassers gesehen habe. Land und Leute (das gilt sowohl für BRA, als auch ARG) sind einfach nur wunderschön und super freundlich. Wenn man dann noch mit ein paar Brocken Spanisch in Argentinien um die Ecke kommt, erntet man nochmal etwas mehr Gastfreundlichkeit.
Buenos Aires wird mich sicher nochmal wiedersehen, dann aber nicht, wenn dort Winter ist und man die Zeit noch mehr genießen kann.

Ich hoffe, dass dieser kleine Bericht einen wertvollen Beitrag zu diesem Forum leisten konnte. Für Anregungen, Kommentare und Kritik bin ich sehr dankbar. Sollten Fragen bestehen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung und versuche sie bestmöglich zu beantworten.

Vielen Dank fürs Lesen!
 
Zuletzt bearbeitet:

ChristianW

Erfahrenes Mitglied
10.05.2016
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Brisbane
Danke.

Buenos Aires steht bei mir Ende des Jahres an. Leider schaffe ich es nicht zu den Wasserfällen, werde das aber nun schleunigst nachholen beim nächsten Trip, sieht echt gut aus.


Wie hast du dir denn die Zeit in BA verschlagen bei Regen? Museen?
 
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Reaktionen: JohnnyElLoco

JohnnyElLoco

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05.05.2014
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Wie hast du dir denn die Zeit in BA verschlagen bei Regen? Museen?

Ich war trotzdem viel draußen unterwegs und bin durch die Stadt gelaufen (2 Tage á 25Km).

Wenn es draußen regnet bleibt man eben doch nochmal länger im Bett liegen und trinkt vielleicht noch einen Kaffee mehr, als wenn das Wetter gut wäre.

Leider waren viele Parks wegen des Regens geschlossen und natürlich entstehen im Regen nicht so schöne Fotos, was beides ja nicht bedeutet, dass man nicht viel zu sehen bekommt.

Einzig für den Friedhof in Recoleta war das Wetter passend und hat für ein besonderes Ambiente gesorgt.

Zumindest die argentinische Seite der Wasserfälle ist gut als Tagesausflug zu schaffen, nur so als Anreiz ;)
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Vielen Dank für die Eindrücke, sie spiegeln auch das was ich dort erlebt habe grösstenteils wieder.

Zum Bustransfer über die Grenze will ich allerdings anmerken dass dies bei mir in beide Richtungen stest noch unkomplizierter war als von dir beschrieben:

Unsere Busse warteten stets die 2-3 Minuten die man für den Grenzübertritt benötigte. Also: Alle raus, Stempel abholen, am Zöllner vorbeilaufen und einfach wieder in den selben Bus einsteigen. Nach spätestens 5 Minuten waren wir wieder alle im selben Bus unterwegs - also alles ganz easy.


... Wenn man dann noch mit ein paar Brocken in Argentinien um die Ecke kommt, erntet man nochmal etwas mehr Gastfreundlichkeit...

Du wolltest vermutlich schreiben "mit ein paar Brocken Spanisch". Ansonsten kurz bitte den Hinweis von welche Brocken denn da die Gastfreundlichkeit weiter erhöhen :)
 

JohnnyElLoco

Aktives Mitglied
05.05.2014
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Danke für den Hinweis, habe das fehlende Wort ergänzt.

Es sind Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. Hallo, Danke und Bitte versuche ich zumindest in jeder Sprache hinzubekommen, wo ich auch hinreise. Ich finde das gehört sich einfach so und zeigt, dass man sich wenigstens minimal mit einem Reiseland befasst hat.

Da ich in der Schule 6 Jahre lang Spanisch hatte, wovon leider viel zu wenig übrig geblieben ist, kann ich zumindest noch eine Bestellung im Restaurant auf Spanisch aufgeben, etwas zu einem Gericht fragen und nach der Rechnung fragen. Eine Cerveza zu bestellen klappt ja eh immer ;)

Vllt wurde an den Bustransfers einfach etwas geändert. Wie beschrieben lief es in eine Richtung ziemlich easy, bei der Ausreise aus Brasilien leider nicht so sehr. Mir ist ein deutsches Ehepaar begegnet, die von 3 Bussen stehen gelassen wurden, trotz vorhandenem "Anschlussticket". Wenn man aber weiß, worauf man sich einstellen muss, alles kein Problem.
 

Thomeck

Aktives Mitglied
01.10.2014
212
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War 2016 dort und bin ebenfalls mit dem Bus gefahren.
Bei mir ist der Bus auch jeweils weitergefahren und nach der Einreise mussten man den nächsten Bus nehmen, aber es musste der Bus der selben Gesellschaft sein, da nur der einen anhand der Quittung erkannt und mitgenommen hat.
Beim ersten Mal habe ich noch brav gewartet und der 3. oder 4.Bus (ca. 30 Minuten) war es dann auch, beim zweiten Mal habe ich dann einfach nochmal 1,10€ :eek: bezahlt und bin beim ersten Bus eingestiegen.