Soll das jetzt schon alles sein? Das wohl letzte mal mit AB in C richtung Fernost

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lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
582
28
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Hallo liebe Leserinnen und Leser,

vorletzte Woche ging es für mich nach Hongkong und Peking. Ein Reisebericht darüber war längst geplant, auch wenn er jetzt in einem etwas anderem Licht darstehen wird. Ob ich jemals wieder AB fliegen werde oder ob unsere Meilen jetzt weg sind, weiss zur Zeit niemand. Viel härter trifft es jedoch die zahlreichen, meist motivierten Mitarbeiter, für die die Ereignisse sicher genauso unerwartet und plötzlich kamen, wie für uns Vielflieger. Bei dieser Reise lief nicht alles reibungslos und auch nicht alles, wie erhofft, aber lest selbst. Ich werde versuchen, den Reisebericht jeden Tag ein wenig Fortzuführen.

Vorgeschichte:

Das Studium neigt sich dem Ende entgegen, die erste (von zwei) Abschlussarbeiten ist nach monatelangen Tagen am Schreibtisch entlich abgegeben. Womit kann man sich also besser belohnen, als mit einem kleinen Ausflug richtung Fernost? Zeit habe ich etwa eine Woche, da in kürze noch eine weitere Reise ansteht, und es trifft sich gut, dass sich ein Kumpel und Komilitone von mir für ein paar Tage in Hongkong befand. So war ein Ziel der Reise bereits fix. (Disclaimer: Da ich in wissenschaftlichen Abhandlungen ja nun erst mal ein paar Wochen Pause habe, erfolgt hier kein vor Exceltabellen triefender Vergleich von Star Ferry mit Business Studio, sondern einfach ein lockerer Bericht unter Würdigung des Produktes).

Anreisemöglichkeiten sind seit der Einstellung der Bedienung von AB in DRS ein wenig mau, daher suchte ich primär nach Flügen ab TXL oder PRG in Richtung HKG. In die engere Auswahl kamen CX via LHR, AB/EY via TXL-AUH und OS über VIE, die ab PRG allesamt äusserst bezahlbare Tickets in C anboten. Letzendlich habe ich mich dann für AB/EY entschieden, einerseits wegen der höheren Meilenausbeute und andererseits, weil ich dann um die Reise noch ein wenig interessanter zu gestalten, eine Gabel nach PEK mit einbauen konnte. Von PEK nach HKG ging es dann mit einem bezahltem (und relativ teurem) Y-Ticket auf Cathay Dragon.

Anreise:

Der günstige Abflug in PRG hatte den unglaublichen Nachteil, dass es bereits um 6:30 in PRG los gehen würde, aber was tut man nicht alles, um ein paar Hundert € zu sparen gegenüber einem späterem Abflug in TXL. Am Check-In musste ich nur kurz darauf hinweisen, dass ich mit dem 72h Free Visa into China und bestätigtem Weiterflug einzureisen gedenke und schon liess man mich passieren. Der Koffer wurde, im wahrsten Sinneaufgegeben, dazu aber später mehr. An die SIKO habe ich keine Erinnerung mehr, irgendwann gegen kurz vor 6 schlug ich in der ERSTE Lounge Praha auf, die Lounge mit Sparkassen-Logo. Ich stelle mir gerade vor, wie meine Hausbank, die Sparkasse Paderborn-Detmoldin PAD eine Contract-Lounge eröffnet. Nur echt mit Knaxx-Heftchen (y)
In der doch recht langen Schlange war ich der einzige Gast mit Boardkarte, die restlichen Fluggäste (hauptsächlich Familien mit kleinen kreischenden Kindern) schwenkten fleissig ihre Priority-Pässe und Kreditkarten durch das Lesegerät. Auf billigen Schnaps hatte ich zu dieser Zeit noch keine Lust, daher begnügte ich mich mit einem Glas wasser.

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Die Wandverkleidung steht irgendwie Exemplarisch für den Verlauf der Reise und alles, was danach noch kam. Die Sessel erinnern an die neue Einrichtung der DB-Lounges.

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Kann mir jemand erklären, was es mit dem Flug nach Braunschweig um 06:55 auf sich hat?

Irgendwann stolperte ich zum Gate, mit dem Bus ging es dann zum Heuwender. Mein erstes mal in der European Business Class. BEST bei EW finde ich ja super, Loungezugang, viele Meilen und freie Auswahl schon ab 99 Euro. Die EBC war mir für das Gebotene im Einzelverkauf aber schlicht einfach viel zu teuer. Die Crew war heute morgen nicht besonders freundlich, hinten war etwa 40% Auslastung, in C war ich der einzige Fluggast.

Hunger hatte ich immernoch keinen, in Reiseflughöhe reichte mir dann also wieder eine Flasche Wasser, sowie der obligatorische, ein wenig merkwürdig schmeckende Smoothie.

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Kurze Zeit später überflogen wir dann auch den Start meiner Reise, Dresden:

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Gut zu erkennen der Fernsehturm (soll abgerissen werden) und der DREWAG-Schornstein in Reik (soll eine Seilbahn bekommen). Oder war es umgekehrt?;)

Etwa 20 Minuten später landeten wir nach einem Rundflug über Hönow in Tegel. Nach einer Busfahrt, halb so lang wie die Blockzeit, war ich dann auch schon im Terminal C und ging direkt in die Weltbürger-Lounge, mittlerweile hatte ich auch Hunger auf ein kleines Frühstück. Ein paar Cappucini und ein paar Brötchen später war ich dann auch bereit für die Aussichtsterasse. Im Gegensatz zu ZRH hindert das Plexiglas ein wenig am Fotografieren:

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Habe ich in Lightroom ein wenig übertieben?

Auf einem Kofferwagen sah ich kurze Zeit später meinen Koffer vorbei fahren.

Kurz vor planmäßiger Boardingzeit versuchte ich dann zu den Nicht-Schengen-Gates zu gelangen. Die Passkontrolle zog sich trotz kompletter Besetzung aller Schalter ewig hin, da ja jetzt immer ein kompletter Datenabgleich (bei mir sogar inklusive Fingerabdruckscan) vorgenommen wurde. Wohl ein Zeichen, mal wieder den Bart zu trimmen. Nach ewigkeiten war ich durch, doch das Boarding solle noch lange nicht beginnen. Rollend wurde alle 30 Minuten die Verspätung erhöht. Ich bekam ein Gespräch der Bodencrew mit, dass ein Crewmitglied kurzfristig abgesagt hatte und nun Ersatz aus DUS eingeflogen werden musste. Warum man dann aber die Verspätung rollend verkündet?
Am Gate motzte eine kurze, schlacksige Frau mittleren Alter nun wehement die Bodencrew in feinstem Berlinerisch an, was nun mit ihrem Anschluss nach Indonesien passiere und wedelte mit ihrer Gold-Karte. Die Abfretigungsdame meinen Alters motzte zurück. Dit is Berlin. Ihr Freund versuchte noch einigermassen Sachlich sie zu beruhigen. Bitte lieber Gott, lass sie nicht in C fliegen, sechs Stunden möchte ich mir das Gemotze nicht antun. Nach zwei Stunden kamen nun zwei ganze Busse um unseren A330 zu boarden. Mehr Busse waren nicht verfügbar. Zunächst sollten nur C-Gäste einsteigen, etwa 20 Leute sammelten sich im Bus, unter anderem unser motzendes Goldkehlchen. Sie brachte dann den Spruch "Nach Business sehen die hier aber alle nicht aus" und verschwand dann mit ihrer Begleitung in der Eco. Wie sahen wir denn aus? Auf 2A ich als Student, hinter mir ein Pärchen meinen Alters, im Honeymoon zwei Araber meinen Alters, eine Familie auf dem Weg nach BKK mit Kind und noch ein weiteres, unauffälliges Pärchen. Niemand im Hemd, niemand in Krawatte.

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Noch die alte Config.

Die Crew war hochprofessionell und die Stewardess und der Stewar in meinem Bereich waren freundlich und engagiert. Teilweise vielleich einen Tick zu distanziert. Der Sitz bietet zwar jede Menge Privatsphäre, ist aber im Gegenzug dazu auch eher etwas eng.

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Vorweg gab es einen Salat sowie Garnelen mit getrockneten Tomaten. War ok, wenn auch geschmacklich nichts besonderes.

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Kurze Zeit später gab es Rind auf koreanische Art, durchaus Schmackhaft und machte schon mal Lust auf die asiatische Küche, wenn auch nur eingeschränkt authentisch. Warum zur Hölle wird da eigentlich kiloweise Schnittlauch drauf geklatscht?

Zum Nachtisch dann eine winzige Käseplatte enttäuschender Qualität. Da sehnte ich mich doch ein wenig nach der Käseauswahl im heimischen Kühlschrank.

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Kurz vor der Landung wurde es dann noch etwas heimatlich mit westfälischem Pumpernickel.


Mit relativ wenig Schleifen landeten wir dann mit etwa 2 Stunden Verspätung in AUH, leider kamen wir auf der äußersten Aussenposition an. Nach Öffnen der Tüten hatte ich noch etwa 40 Minuten, bis zur Offblockzeit meines Weiterflugs nach PEK. Die Familie nach BKK wurde von einer Limo abgeholt, was zur Folge hatte, dass unsere Goldelse in nicht akzentfreiem Englisch den Fahrer anpöbelte, warum Sie nicht abgeholt werde. Mit dem Bus ging es dann zum T1, schnell durch die SIKO und anschließend gings so schnell wie möglich zum T3. An meinem Gate stand noch ein Dreamliner, aber mein Flug war laut aussage des netten Agents schon geschlossen. Kein Problem sagte er, ich sei bereits über BKK umgebucht und solle einfach am Transferschalter meine neuen Bordkarten abholen.

Am Transferschalter bei Gate 33 eine riesige Schlange, 2 Mitarbeiter, nichts bewegte sich. Das war aussichtlos, also ab in die Lounge und dort mein Anliegen geschildert. Dort war man freundlich, bemüht, aber erfolglos. Man fand mein Ticket nicht. Ich nahm derweil in der Lounge platz und erkundete mich aller 15 Minuten nach dem Stand der Umbuchung. Nach etwa 30 Minuten hatte man mein Ticket gefunden und wollte mich nun für den Flug über BKK umbuchen, der gegen 22 Uhr gehen sollte. "In Eco sind noch drei Plätze frei". -"Ich habe aber ein Business-Ticket". "Nein, Sie haben nur bis AUH Business gebucht und ab hier ist ihre Buchungsklasse in Eco". -Buchungsbestätigung gezeigt, Bordkarte gezeigt, natürlich stand für den Flug bis PEK überall Business, natürlich hatte ich komplett in Business gebucht. (Lässt es sich anders überhaupt buchen?) Ich nahm wieder Platz. Der freundliche Agent mit osteuropäischen Akzent ging nun in die Pause, für ihn übernahm eine herablassende Russin. "Entweder sie nehmen die Umbuchung in Y, die wir ihnen anbieten, oder ihr Ticket verfällt und sie müssen bezahlen." WTF?? Während sie noch mit größter Freude versuchte, mich in die Y zu stecken, nebenbei noch allerhand Gold-Gäste mit abfälliger Geste richtung Al-Reem schickte, war der zweite Flug nach BKK, wahrscheinlich durch weitere Umbuchungen schon komplett voll. An dem Abend sollte ich also nicht mehr aus AUH weg kommen. Der freundliche Agent war nun zurück und übernahm meinen Fall wieder, ich nahm erneut etwa eine Stunde Platz.

Erst mal einen Gin Tonic, zwar nur Bombay, aber in der Not....

Nach einer guten Stunde kam der Agent auf mich zu, meinte, wir müssen zu einem weiteren Schalter laufen. Ich folgte mit Pass, mittlerweile völlig übermüdet, es ging schnellen Schritts durch den Flughafen, eine Etage nach oben, wo er sich an allen wartenden vorbei drängelte und mir neue Bordkarten ausstellen ließ. Nun ging es zurück in die Lounge (mussten wir für den Vorgang des Ausdruckens einer neuen Bordkarte wirklich durch den ganzen Flughafen rennen?), wo er mir ein Hotel inkl. Transfer buchte. Also Eingereist und auf zum Schalter, wo man den Transfer zum Hotel organsierte.

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Ist es weit? "With speed not far"


Umgebucht war ich übrigens auf den Flug nach PEK am Folgtag. Hurra, 24h Verspätung. Aber was will man machen. Gegen 2 Uhr kam ich dann am Hotel an, Al Raha Beach Hotel, an. Eine kurze Google-Recherche bestätigte: Hier landen also die ganzen Leute, die im Sommer pauschal Emirate für <500€ buchen, und sich dann wundern, dass es warm ist.

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Um die Zeit war natürlich alles angenehm leer. Nun ging es erst mal schnurstracks ins Bett.

Klar, mein Ticket war nicht das teuerste und meine Codeshare-Kombination mit AB sicher etwas komplizerter, aber um 20:30 seinen Flug zu verpassen und erst fünf Stunden! später eine Lösung zu haben, ist das wirklich 5-Skytrax-Sterne-Würdig?
 
E

El_Duderito

Guest
Genaugenommen hast du mit 2A die mittelneue Config erwischt. Maschinen mit 2+4+6AK sind neuer als die mit 1+3+5AK. Aber in der Tat ist es nicht die neuste Kabinenvariante von der ITB 2017.

Wie viele Tippfehler hast Du auf der Menukarte entdeckt?
Ich finde die Atmosphaere in der AB Langstrecken-C immer etwas komisch. Viele 'wir haben uns das erste Mal C gegoennt' und Pseudo-Neureiche. Aber wenn die crew motiviert ist, dann ist es durchaus auszuhalten. Die Filmauswahl im IFE koennte besser sein.
 

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
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Wie viele Tippfehler hast Du auf der Menukarte entdeckt?
Ich finde die Atmosphaere in der AB Langstrecken-C immer etwas komisch. Viele 'wir haben uns das erste Mal C gegoennt' und Pseudo-Neureiche. Aber wenn die crew motiviert ist, dann ist es durchaus auszuhalten. Die Filmauswahl im IFE koennte besser sein.

Die Menükarte enthielt offensichtlich zahlreiche "Deppen Leerzeichen", vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Leerzeichen_in_Komposita

Die Atmosphäre war total anders als bei LH. Dort war es auf meinen Langstrecken immer eher eine Mischung aus Geschäftsleuten und älteren, vermögenden Privatreisenden. Bei diesem Flug war es eher wie eine gehobenere Studentenkneipe, in die sich auch die ein oder andere Familie dank Tripadvisor verirrt hat. Passenderweise sah der eine Steward auch noch aus, wie der Barkeeper in meiner Stammbar.
 
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somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
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Gummersbach
" Erst mal einen Gin Tonic, zwar nur Bombay, aber in der Not.... "

Juser , es ist bedauerlicherweise so , daß die von mir präferierte Ginfabrik Gordon´s ihr Flaschendesign geändert hat und das Getränk deswegen von mir nicht mehr gekauft werden kann . Auf der Suche nach dringend benötigtem Ersatz stieß ich auf des Fabrikat Bombay Sapphire und bin von Flasche sowie Inhalt äußerst angetan .

Was habe ich bis hierhin falsch gemacht ?
 

PhilTheShill

Erfahrenes Mitglied
25.10.2015
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STR
" Erst mal einen Gin Tonic, zwar nur Bombay, aber in der Not.... "

Juser , es ist bedauerlicherweise so , daß die von mir präferierte Ginfabrik Gordon´s ihr Flaschendesign geändert hat und das Getränk deswegen von mir nicht mehr gekauft werden kann . Auf der Suche nach dringend benötigtem Ersatz stieß ich auf des Fabrikat Bombay Sapphire und bin von Flasche sowie Inhalt äußerst angetan .

Was habe ich bis hierhin falsch gemacht ?
Er sollte einmal den Brand von Hendrick's Wacholder verköstigen. Nur echt mit der Gurke. Die vom Salat, nicht vom Essig.
 

skyflyer

Erfahrenes Mitglied
09.11.2010
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Bonn
" Erst mal einen Gin Tonic, zwar nur Bombay, aber in der Not.... "

Juser , es ist bedauerlicherweise so , daß die von mir präferierte Ginfabrik Gordon´s ihr Flaschendesign geändert hat und das Getränk deswegen von mir nicht mehr gekauft werden kann . Auf der Suche nach dringend benötigtem Ersatz stieß ich auf des Fabrikat Bombay Sapphire und bin von Flasche sowie Inhalt äußerst angetan .

Was habe ich bis hierhin falsch gemacht ?

Vielleicht solltest du mal das köstliche heimische Getränk "Siegfried" probieren, welches ich nur empfehlen kann um den Gin-Durst zu befriedigen. Verkostung gegen Oiro jeden Donnerstag hinter dem Hauptbahnhof, Musikerviertel.
 

red_travels

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somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
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Gummersbach
Vielleicht solltest du mal das köstliche heimische Getränk "Siegfried" probieren, welches ich nur empfehlen kann um den Gin-Durst zu befriedigen. Verkostung gegen Oiro jeden Donnerstag hinter dem Hauptbahnhof, Musikerviertel.

Er sollte einmal den Brand von Hendrick's Wacholder verköstigen. Nur echt mit der Gurke. Die vom Salat, nicht vom Essig.

Juser , ich möchte hier nicht wegen off-topic beurlaubt werden aber einer der Roten Fäden in meiner Vita ist Beständigkeit im positiven Tun . Was ich bei den Hinweisen hier leider so nicht erkennen kann weil beispielsweise in der Naughty Girls Bar Soi 7/1 die vorerwähnten Fabrikate keinesfalls lagermäßig disponiert sein dürften .

Dennoch bitte ich um die Koordinaten des Ausschanks im Musikerviertel , Haupbahnhof Bonn . Danke im Voraus .
 

StephanESS

Aktives Mitglied
05.01.2012
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5
vielen Dank für den (bisherigen) Bericht - ich finds gut geschrieben und hat auch noch einen Spannungsbogen :)

Was meinst Du mit "Hier landen also die ganzen Leute, die im Sommer pauschal Emirate für <500€ buchen, und sich dann wundern, dass es warm ist." ?
 

skyflyer

Erfahrenes Mitglied
09.11.2010
316
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Bonn
Juser , ich möchte hier nicht wegen off-topic beurlaubt werden aber einer der Roten Fäden in meiner Vita ist Beständigkeit im positiven Tun . Was ich bei den Hinweisen hier leider so nicht erkennen kann weil beispielsweise in der Naughty Girls Bar Soi 7/1 die vorerwähnten Fabrikate keinesfalls lagermäßig disponiert sein dürften .

Dennoch bitte ich um die Koordinaten des Ausschanks im Musikerviertel , Haupbahnhof Bonn . Danke im Voraus .

Es ist nicht Beethoven, wie es passend für Bonn wäre, sondern Mozartstr. 24. Siegfried Bar. Rheinland Distillers. Nur donnerstags.
 

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
582
28
Ich entschuldige mich für etwaige Tippfehler, lasse diesen einen aber drin, damit nachfolgende Leser die Diskussion verstehen :cool:

Zum Gin: Siegfried ist tatsächlich mein Favorit, die Gin-Fabrik dürfte auch mit Bonn in Sichtweite des Schloss Gummersbach stehen.
Hendricks geht natürlich auch immer. Ansonsten, wenn auch mittlerweile kein Geheimtipp mehr, "Ferdinand", erhält mit Riesling veredelt, einen sehr interessanten Geschmack.

Ich bin nicht sicher, ob ich heute noch die Fortsetzung schaffe, da ich erwähntem Barkeeper noch einen Besuch abstatte. Anschließend kann ich aber dann gerne seine neueste Gin-Errungenschaft reviewen.
 
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lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
582
28
Was meinst Du mit "Hier landen also die ganzen Leute, die im Sommer pauschal Emirate für <500€ buchen, und sich dann wundern, dass es warm ist." ?

Ich hab schon öfter von Kollegen gehört, dass sie etwa zu dem Preis eine Woche Abu Dhabi all inclusive gebucht hatten, sich über das "5*-Hotel zum Schnäppchenpreis" gefreut hatten und dann nach der Rückkehr erzählten, dass es gar nicht so toll war: Das Hotel zwar nett, aber abgelegen und bis auf Mall und Pool keine weiteren Aktivitäten möglich
 

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.653
3.937
Gummersbach
Juser laiftaim , als Eigentümer dieses vorzüglichen Threads möchtest du vielleicht noch einen weiteren offtopic verkraften obwohl ich bekanntlich das Offtopicwesen hasse wie die Pest . Die Leitung weiß dies auch .

Zu meiner nicht geringen Überraschung befand sich laut Vorhalt mit der Logistik befasster Schloßkräfte eine Flasche der Provenienz Siegfried bereits im Getränkefundus Somkiat . Meine Nichtachtung rührt daher , daß erwähnte Logistikkräfte ständig irgendwas anschleppen , das laut Auskunft des Verkäufers existierende Produkte gleichen Zuschnitts um Längen überragen soll . Ich habe deswegen auch den Sofortzugriff auf eine Sammlung von Balsamico , die den örtlichen Fachhandel bei Weitem übertrifft . Ebenso Meersalze aller Ozeane und Unmengen an Lebensmitteln in seltsamen Flaschen , deren Inhalt ich nicht kenne . Komme ich aber mal mit einem neuen Auto an ist regelmäßig die Hölle los .

Ich möchte den Ausflug in den Alkohol meinerseits hiermit beenden und harre weiterer Episoden aus dem Komplex Aero Berlin , man kann dir in der Beziehung ja nur die besten Wünsche übermitteln . Et hätt noch emmer jotjejange .
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
1.914
330
Netter Bericht, den ich gerne verfolge!
Bezüglich der Bevorratung diverser Wacholderbrände erlaube ich mir -letztmalig OT - das Augenmerk der geneigten Genusstrinker auf Monkeys 47 zu richten!
 
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CKR

Erfahrenes Mitglied
18.05.2015
1.851
-9
MUC
Wieso verwirrt?
PRG-BWE ist der "Skoda-Shuttle", der "Seat-Shuttle" geht nach BCN und hat somit hiermit nichts zu tun...

Ah, danke. Wir führen bei uns intern Seat und Skoda als "eines", aus Vertragsgründen, deswegen war es beim Lesen für mich austauschbar.
 

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
582
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Tag 2: Unfreiwilliger Stopover in Abu Dhabi

Gegen 9 Uhr wachte ich in meinem riesigem Hotelzimmer auf, alleine fühlte man sich dort doch ein kleines bisschen verloren. Ich hatte gut geschlafen, das Bett war bequem und das Zimmer ruhig. Ich stellte fest, dass alles, auf das ich zu dem Zeitpunkt zugreifen konnte, mein Rucksack mit einem Ersatz-T-Shirt war. Mit dem Bademantel beim Frühstück aufzuschlagen war auch keine Option ;)

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Irgendwie frisch gemacht und auf zum Frühstück. Die Auswahl war solide. Wie man es in der Region erwartet, gab es Frühstücksoptionen aus der ganzen Welt, nur leider keinen anständigen schweizer Hartkäse und kein schönes Brot. Aber das war jammern auf hohem Niveau, auch wenn die frisch zubereiteten Eierspeisen von eher schlechter Qualität waren.
Nachts bei meiner Ankunft war das Hotel noch angenehm leer, nun wimmelte es im Essensbereich nur so von Menschen. Die meissten Gäste waren Europäer, meisst in Schlappen, zu engen bzw. kurzer Kleidung für ein appetitliches Frühstück und der Hautfarbe irgendwo zwischen Ovomaltine und Bratwurst. Das freuen sich die Dermatologen in wenigen Jahren! Die wenigen arabischen Gäste waren stilvoller gekleidet. Der in den Räumlichkeiten ausgehängten Kleidervorschrift wurde nicht im Ansatz beachtung beschert.

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Ausblick aus dem Hotelzimmer

Ich fragte mich nun: "Was machen die Leute hier den ganzen Tag?" Die Lage des Hotels war irgendwo am Ende der Welt, die Anzahl von Sehenswürdigkeiten ist in AUH auch eher begrenzt (Ich hatte das Gefühl, 2014 mit meinem Ticket TXL-ZRH in unter 20 Stunden alles wesentliche gesehen zu haben), und große Außer-Haus-Aktivitäten schieden bei Temperaturen jenseits von 40 Grad sowieso aus. Die meisten Gäste begnügten sich aber wohl damit, den Großteil des Tages in der Sonne zu garen. Dermatologe müsste man sein.

An das Hotel war eine kleine Mall angeschlossen, die ich nun anschließend besuchte, um mich wenigstens für den Tag einkleiden zu können. Da aber Freitag war, waren die meissten Geschäfte geschlossen, nur ein paar Drogerieartikel inklusive Sonnencreme konnte ich erwerben. Ich liess mir also ein Taxi rufen und fuhr zur Al Yas Mall, vorbei an der völlig verwahrlosten Ferrari-World und einem ebenso verwahrlosten Wasserpark. In der Mall hatten sämtliche Geschäfte geöffnet, es war aber nahezu nichts los. So konnte ich aber ungestört das nötigste kaufen, inklusive einer Badehose. Pünktlich zum Mittagessen war ich nach einer kurzen Taxifahrt zurück im Hotel. Die Auswahl war solide, ich bin zwar kein Freund von Buffets, aber einem geschenktem Gaul...

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Stellvertretend einige Desserts

Nach dem Essen kurz ein wenig ausgeruht und anschließend ging es nach draussen in den Pool. Alter, war das warm! Ein paar Runden geschwommen und nach etwa 15 Minuten hatte ich das Gefühl, dass sämtliche Körperteile, die sich nicht im Wasser befanden, nun ausreichen Sonne bekamen und ging wieder ins Hotel.

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Hotel-Flur

Im Obergeschoss befand sich noch ein Indoor-Wellnessbereich, leider alles voller kreischender Kinder. Auch keine Option. Ich verschwand noch kurz im Dampfbad, hier laberte mich dann aber ein in Dubai lebender Nordamerikaner voll, wirklich entspannend war es also auch nicht. Wieder angezogen, die Kamera geschnappt und dann mit dem Taxi zur Scheich-Zayid-Moschee gefahren. Hier war einiges los, das hielt mich aber trotz der Hitze nicht davon ab, ein paar Aufnahmen zu machen

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Die Moschee wurde 2007 eröffnet und ist die achtgrößte der Welt.

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Nun wurden die Schuhe ausgezogen und es ging in die Moschee herein. Hier sind verzierte Decken im Vorraum zu sehen.

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Im Gebetsraum hängen riesige, in Deutschland gefertigte Kronleuchter, unter ihnen auch der angeblich größte Kronleuchter der Welt.

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Langsam ging der Tag zuende, es wurde als Zeit, zurück ins Hotel zu fahren.

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Schuss aus dem Taxi. Interessanterweise kostete die Rückfahrt fast doppelt so viel, wie die Hinfahrt. Aber gut, auf Diskussionen hatte ich keine Lust und die Taxipreise in den V.A.E. sind eh nicht der Rede wert.

Zurück im Hotel noch schnell die Sachen gepackt (es waren ja nicht viele) und um 19 Uhr kam der Fahrer für die Fahrt zurück zum Flughafen.

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Sich einmal fühlen wie ein ICE-Triebfahrzeugführer: Milchig schaltbare Scheibe im Hotelzimmer

Der Fahrer lud mich am Premium-Eingang des Terminals aus. Am Ground-Erlebniss in AUH fragte ich mich mal wieder, wie viel EY Skytrax für die 5 Sterne bezahlt... Bei einem besonders unfreundlichem Agent gab ich meine am heutigem Tag erworbenen Flüssigkeiten auf, und bat ihn, mir noch meine Referenznummer des in PRG aufgegebenen Koffers mitzuteilen. Mein Original-Gepäckabschnitt war mir am Vorabend abgenommen worden, mit dem Kommentar, dass sie den für die Umbuchung bräuchten und ich morgen eine neue Nummer erhalten würde...
Nun meinte eine besonders eifrige Mitarbeiterin, noch einmal meine Papiere prüfen zu müssen. Sie durchsuchte den Reisepass nach meinem Visum, und fragte, wo mein Visum für China sei. Ich erklärte, dass ich als Deutscher, sofern ich unter 72h und einem Weiterflug in ein Drittland kein Visum benötigte. Dem Agent in PRG war das sofort völlig klar. Die Dame tippte in ihrem Computer herum, schaute sich mein Weiterflugticket nach Hongkong an, und meinte, das ginge so nicht, ich bleibe ja mehr als 24h in Peking. Und ob ich denn den Flughafen verlassen möchte... Das geht ja so nicht. Ich erklärte ihr, dass ich für einen Aufenthalt ....72h....Weiterflug .....
Sie schaute weiter in ihrem Computer und meinte dann, das ginge nicht, da ich dafür ein 72h-Visum benötigen würde. Und das habe ich nicht, also müsse ich leider hier bleiben. Ich erklärte ihr nun zum dritten mal, mit abnehmender Freundlichkeit: 72h,...Weiterflug, man bekommt alles on arrival, ...
Sie schaute in ihren Computer.


Computer says noooo.

Sie verschwand nun mit meinem Pass, meiner Buchungsbestätigung für den Weiterflug und meiner Bordkarte für etwa 15 Minuten um mir dann zu sagen, dass alles in Ordnung sei, und ich fliegen könne. Geht doch. Ausreise und Sicherheitskontrolle gingen nun recht schnell, aber im Anschluss stand man nun völlig Un-Premiummässig mitten im völlig überfülltem Terminal. Ich ging nun zur Lounge, holte mir am Buffet etwas Abendessen und wartete auf meinen Flug. 20 Minuten nach Boardingszeit ("Boarding Soon") ging ich zum Busgate, wo man dem Pärchen vor mir in der Business-Schlange mitteilte, dass sich das Boarding um mindestens 60 Minuten verzögere. Also ab zurück in die Lounge, mittlerweile war ich auch gut müde und versuchte, die Augen offen zu halten. Neben mir saß ein älteres asiatisches Pärchen, ein Mitarbeiter ging durch die Lounge und rief "Final Call for Tokyo". Was machte das Pärchen: Statt die Beine in die Hand zu nehmen aßen sie nun einfach schneller ihre Speisen auf, um dann selenruhig zum Gate zu spazieren.
Nach knapp 90 Minuten wurde mein Flug dann geboardet, niemand scherte sich, wer im Business-Bus mitfuhr, so dass der Bus am Ende völlig überfüllt war.

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Ich hatte Sitz 10K, einen der besseren, da in Flugrichtung und mit mehr Privatsphäre. In Business saßen noch ein paar Upgrades, die einfach per Kugelschreiber einen neuen Sitzplatz auf ihre Bordkarte geschrieben bekamen.Direkt nach dem Start wurden die Menüwünsche abgefragt, ich begnügte mich aber mit einem Glas Wasser und ein paar Chips. So schnell wie möglich ging ich in die Horizontale, um auf dem doch recht kurzen Nachtflug (7h Blockzeit) den Schlaf zu maximieren. Positiv fand ich, dass aussenstehende, sofern der Sitz flach gestellt ist, keine Möglichkeit haben, an die im Fußraum abgestellten persönlichen Gegenstände zu gelangen. Negativ ist mir der doch sehr rauhe Sitzbezug aufgefallen und der Sitz ist doch, ähnlich dem Sitz von AB relativ eng. Immerhin war die Kabine bei EY wesentlich sauberer als bei AB.

Etwa 50 Minuten vor der Landung wachte ich auf, das Frühstück in Form der Snackkarte war allerdings schon durch.
Der Serviceablauf auf den kurzen Nachtflügen erinnert dann doch irgendwie etwas an Great British Air:

https://www.youtube.com/watch?v=3XlDUTpCIOE

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Landschaft während des Anflugs auf Peking

Eigentlich sei es zu Spät für Frühstück, eine Stewardess brachte mir dann aber doch aus Mitleid einen fuchtbar nach Zuckerplörre schmeckenden Orangensaft im Pappbecher und ein Lachsbrötchen, was mit etwas Fantasie als völlig trockenes Brioche durchgehen könnte. Geschmachsrichtung: Pappe, passend zum O-Saft.

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40 Minuten später landeten wir in Pekung, aus dem Fenster konnte ich noch eine der letzten United-Jumbos entdecken:

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Nach dem Ausstieg an diesem riesigen Flughafen folgten zwei eher unangenehme Ereignisse, dazu aber mehr in Kürze!