Von der Elbe an die Ostsee

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tmmd

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24.07.2014
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Mein erster Reisebericht hier in diesem Forum und dann noch vollkommen flugzeugfrei. Wer also auf Flugzeuge gehofft hat, bitte woanders weiterlesen. Den Rest möchte ich mitnehmen auf eine Reise von Magdeburg nach Gdańsk und zurück.

Inzwischen kenne ich einige polnische Städte, aber Gdańsk und das Umfeld waren mir noch vollkommen unbekannt. Das verlängerte Wochenende anlässlich des TdDE wollte ich also nutzen die Region dort zu erkunden. Für die Anreise hatte ich mir überlegt die Strecke über Szczecin zu nutzen.

Für Magdeburg - Gdańsk via Szczecin wollte bahn.de 68,45 € in der 2. Klasse von mir haben und das pro Richtung und mit BC25-Rabatt. Was ein echter Sparfuchs ist, der optimiert das natürlich noch etwas. Heraus kam folgende Tarifvariante:

Helmstedt - Tantow
DB-PEP Sparpreis 2. Klasse
17,90 €

Tantow - Szczecin
VBB-Tarif mit Bahncard-Rabatt 2. Klasse
2 €

Szczecin - Gdańsk Glowny
PKP IC 2. Klasse
45,50 PLN (10,71 €)

30,61 € einfache Fahrt klang da doch schon bedeutend angenehmer. Die Rückfahrt wurde über die gleiche Strecke gebucht. Allerdings wurde da der Abschnitt Gdańsk - Szczecin in der 1. Klasse zurückgelegt. Anstelle 45,50 PLN wurden dafür 85 PLN (20,05 €) fällig.

Als Hotel wurde das Mercure Gdańsk Posejdon ausgewählt. Das liegt zwar etwas abseits, hatte aber ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Meinen Testbericht dazu kann man hier nachlesen: Hotel in Gdańsk: Mercure Gdańsk Posejdon – Torsten testet…

Sämtliche im Ausland getätigten Bezahlvorgänge wurden bargeldlos getätigt. Dank der Fidor Smartcard ging das nicht nur kontaktlos sondern auch ohne Fremdwährungsgebühren. Zu der Karte habe ich hier etwas aufgeschrieben: https://www.torstenmaue.net/0798/fidor-smart-girokonto-und-fidor-smartcard-perfekte-kombi/

In den nächsten Tagen werde ich euch also mitnehmen an historisch höchst interessante Orte der deutschen Geschichte.
 
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Mr.Burns

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Mr.Burns

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Inzwischen kenne ich einige polnische Städte, aber Gdańsk und das Umfeld waren mir noch vollkommen unbekannt. Für die Anreise hatte ich mir überlegt die Strecke über Szczecin zu nutzen.
In den nächsten Tagen werde ich euch also mitnehmen an historisch höchst interessante Orte der deutschen Geschichte.

Bei der Verwendung geografischer Bezeichnungen fehlt es Dir wirklich an Sensibilität.

Ich habe da mal zwei Beiträge kombiniert, die sich gar nicht aufeinander beziehen.
Und ich weiß auch, daß ich mich mit meinen folgenden Überlegungen auf gaaanz dünnem Eis bewege. Aber vielleicht hält das Forum das aus, ohne daß ich rausfliege.

Gdansk und Szczecin sind polnische Städte. Das wissen in Deutschland alle außer Erika Steinbach.

Ich habe diese Städte vor 1989 besucht. Der VoPo in Zarrentin fragte, wohin wir wollen. Einer von uns: "Nach Danzig"
Er: "wooohin?"
"Nach Danzig"
"Woo wollen Sie hin?"
usw. usf.

Das war im kalten Krieg. Man stritt darüber, ob diese Städte jemals wieder deutsch werden würden.
Aber das hat sich erledigt! Das ist Polen.
Und wir haben deutsche Namen für diese Städte: Danzig und Stettin.
Ich freue mich als Deutscher immer (um nicht zu sagen, ich bin ein wenig stolz), wenn meine italienischen Freunde Munaco statt München oder Amburgo statt Hamburg sagen. Diese Städte haben in ihrem Land offenbar eine so große Bedeutung, daß sie einen Namen in ihrer Sprache haben. So wie Rom, Florenz, Neapel usw. in unserer Sprache.
Schön, oder?

Könnten wir also mit diesem krampfhaften Polnisch aufhören, wenn es um den vormals deutschen Osten geht? Den soll und wird Polen als eigenes Staatsgebiet behalten.

Mein Vater wurde vor 1945 in Stettin geboren. Ich mußte in einer Erbschaftsangelegenheit beim Finanzamt in Bozen vorstellig werden und posthum eine ital. Steuerkarte für ihn beantragen. Unter Staatsangehörigkeit steht: "Polonia". Das ist doch wirklich lächerlich.

In Westdeutschland durften Ostpreussen etc. immer sagen, daß Ostpreussen etc. zu Deutschland gehörte.
In Polen durften Ostpolen unter der kommunistischen Knute niemals sagen, daß ihre von den Russen anektierte Heimat zu Polen gehörte.
Aber die Zeiten sind doch vorbei!

Silvius Magnago, ein großer Staatsmann in einem kleinen Land, der die deutschsprachige Mehrheit in Südtirol vor dem italienischen Faschismus gerettet hat, sagte einmal sinngemäß, "wer ein Volk töten will, braucht nur seine Sprache zu töten".

Also bitte keine Sprachpolizei, die irgendwas als unkorrekt geißelt.
Über die AfD wird ausreichend reflektiert. Ich erlaube mir daher mal, auf die derzeitigen unappetitlichen Umtriebe in Polen hinzuweisen.

Haltet ein Freunde und make love not war!

Günter GraSS hat nach meinem Dafürhalten nur zwei gute Bücher geschrieben. Das bekannte der beiden ist im vorstehenden Zusammenhang durchaus lesenswert. (Der Film ist auch nicht so übel)
 

mainz2013

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18.09.2013
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Da ich es weiter als Berlin Richtung Osten, außer überflogen, noch nicht geschafft habe....bin dabei! [emoji106]
 

tmmd

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24.07.2014
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Könnten wir also mit diesem krampfhaften Polnisch aufhören, wenn es um den vormals deutschen Osten geht?

Ich werde hier auch weiterhin die polnischen Ortsnamen verwenden. Lediglich bei den Namen von Gebäuden verwende ich die deutsche Bezeichnung. Es ist übrigens immer schön die Reaktion der Polen zu erleben, wenn man als Deutscher versucht polnisch zu sprechen. Das wird sehr positiv aufgenommen.
 

tmmd

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29.09.2017 - Tag 1
Anreise Magdeburg - Gdańsk

Pünktlich um 3 Uhr klingelt mein Wecker. Die Bahn meint zwar es würde reichen um halb sechs loszufahren, aber ich benötige noch die VBB-Fahrkarte Tantow - Szczecin, da man die nicht online vorab kaufen kann, sondern nur am Automaten im VBB-Gebiet bargeldlos bekommt. Somit fahre ich lieber schon eine Stunde eher los, dann wird das mit dem Umstieg + Fahrkartenkauf nicht so hektisch.

Der RE 1 bringt mich also von Magdeburg nach Berlin Hbf. Da erwerbe ich am Automaten vor dem noch geschlossenen Reisezentrum die Fahrkarte und kaufe auch gleich die für die Rückfahrt mit. Ein Kaffee in der DB Lounge weckt die immer noch müden Lebensgeister. Der Versuch bei LeCroBag zwei Buttercroissants zu erwerben, scheitert. Sind noch nicht fertig gebacken. Also bei Ditsch noch zwei Laugenbrezeln gekauft und dann mit der S-Bahn nach Berlin-Lichtenberg gefahren.

Dort wird ca. 10 Minuten nach meinem Erscheinen der RE 5800 nach Szczecin Główny bereitgestellt, der aus zwei VT 628 mit Polenzulassung besteht.


928 633 by Torsten Maue, auf Flickr

Ich mache es mir gemütlich und dann geht das Gezuckel los. Kurz hinter Berlin merkt man, daß man im Bundesland Brandenburg unterwegs ist: die Mobilfunkverbindung ist praktisch nicht mehr existent. Das ändert sich kurz nachdem man die Grenze zu Polen überquert hat. Ich buche mich in eines der polnischen Mobilfunknetze ein (hier: TMobile PL, in Gdańsk später ORANGE, da bessere LTE-Abdeckung) und kann problemlos im Netz surfen.


Szczecin Glowny by Torsten Maue, auf Flickr

Mit 2 Minuten Verspätung erreichen wir Szczecin. Ich habe hier aber über eine Stunde Aufenthalt, also entspannt. Im nagelneuen Bahnhofsgebäude erwerbe ich zwei Liebesknochen (Eclair), die ich hier problemlos kontaktlos bezahlen kann. Da kann sich jeder deutsche Bäcker mal eine gewaltige Scheibe von abschneiden! Da der TLK nach Gdańsk keinen Speisewagen hat, zuckel ich erstmal noch auf die andere Seite vom Bahnhof, finde da einen freshmarket und kaufe da noch zwei 0,5 ltr. Flaschen Tymbark Apfelsaft mit Minze und ein belegtes Baguette. 10,49 PLN (=2,44 €) werden dafür fällig. In Deutschland hätte das nicht mal für das Baguette alleine gereicht.

Zurück zum Bahnhof. Der TLK 81104 soll hier beginnen. Also alles entspannt. Zehn Minuten vor der Abfahrt kommt irgendeine polnische Durchsage und dann sieht man am Zugzielanzeiger, daß der Zug zehn Minuten Verspätung hat. Alles entspannt. Kurz vor Ablauf der Verspätung werden es dann zwanzig Minuten. Wieder vergeht die Zeit und kein Zug in Sicht. Inzwischen ist die Prognose auf 30 Minuten angewachsen. Ich bin ja froh nicht mehr umsteigen zu müssen, da lässt mich das kalt. Weiter gehts mit der Prognose im 10-Minuten-Takt. So nach einer Dreiviertelstunde kam wieder eine Ansage. Der darauf folgende Applaus auf dem Bahnsteig und das hektische Aufnehmen des Gepäcks einiger Wartender lässt den Schluss nahe, daß der Zug nun kommen soll. Tatsächlich fährt er dann auch ein und mit +53 Minuten gehts dann endlich los. Hätte ich das geahnt, wäre ich in Szczecin noch in der Innenstadt Mittagessen gegangen.

Das Abteil im 2. Klasse-Wagen füllt sich zum Glück nicht komplett. Die 2. Klasse-Wagen im TLK haben nämlich 8 Sitzplätze und dann würde es dort drin doch ziemlich kuschlig werden. Mein Abteil ist durchgängig mit maximal fünf Personen besetzt, wobei die Besetzung unterwegs immer wieder wechselt. Die nächsten fünf Stunden rolle ich nun durch polnisches Gebiet und habe währenddessen fast immer H+ oder LTE auf meinem Smartphone stehen. Erwähnte ich bereits, daß ich in Polen bin und nicht in Deutschland? ;)


Bahnhof Wrzesnica by Torsten Maue, auf Flickr


Bahnhof by Torsten Maue, auf Flickr

Durch die Verspätung unseres Zuges und die teilweise eingleisig verlaufende Strecke kommen unterwegs weitere Verspätungsminuten hinzu, da wir mehrmals Kreuzungen mit anderen Zügen abwarten müssen. Dennoch murrt im Abteil niemand rum. Diese Gelassenheit ist schon beeindruckend. Letztlich erreiche ich Gdańsk Oliwa mit +70. Ich werde also mal in den nächsten Tagen das Fahrgastrechteformular bei PKP Intercity einreichen.


Hier mein Zug nach der Ankunft in Gdańsk Oliwa.


EP07-1038 by Torsten Maue, auf Flickr

In Gdańsk Oliwa angekommen, suchte ich zuerst den Schalter von SKM im Bahnhofsgebäude auf. Dort bekommt man nämlich einen absoluten Geheimtipp, das "Bilet Metropolitany wszystkich organizatorów" mit Gültigkeit für 24 h (23 PLN) oder 72 h (46 PLN). Das gibt es nicht überall zu kaufen berechtigt im angegebenen Geltungszeitraum ab Entwertung zur Nutzung von Straßenbahn, Bus, Zügen von SKM und Zügen von Polregio zwischen Gdańsk und Gdynia. Alle anderen Fahrscheine sind jeweils nur bei einem der Aufgabenträger gültig, hier hat man alles mit einem Fahrschein vereint.


Gdansk Oliwa by Torsten Maue, auf Flickr

Da ich noch nicht wusste wo die Straßenbahnen genau abfahren und der Bus in Richtung Hotel (Linie 143) nur alle 30 Minuten fährt, bin ich dann gelaufen. Hätte ich gewusst wie nah die Straßenbahnhaltestellen waren, hätte ich das nicht gemacht. Aber egal, ich hab ja Zeit.

Zum Hotel (Mercure Gdańsk Posejdon) habe ich im Eröffnungsbeitrag bereits den Link zu meinem Testbericht eingebaut. Daher hier nur nochmal ein Belegfoto.


Mercure Gdansk Posejdon by Torsten Maue, auf Flickr

Im Hotel dann erstmal eingecheckt und geduscht und dann gleich nochmal los. Dieses Mal dann die Straßenbahn genommen, deren Endhaltestelle Jelitkowo nur ca. 100 Meter vom Hotel entfernt ist.


Jelitkowo by Torsten Maue, auf Flickr


Dann mit der Linie 6 paar Stationen gefahren und zum Bahnhof gelaufen und dann ging es mit der S-Bahn von SKM nach Gdańsk in die Innenstadt. Die Fahrt mit der Straßenbahn (Linie 6 und 8) ab Jelitkowo dauert in die Innenstadt 34 (Linie 8) bzw. 39 (Linie 6) Minuten. Von Gdańsk Oliwa aus ist man in 14 Minuten mit der S-Bahn und in 9 Minuten mit den Zügen von Polregio in der Innenstadt.

Ich ließ mich durch die nun schon dunkle Innenstadt treiben und war schon jetzt sehr beeindruckt.


Brunnen by Torsten Maue, auf Flickr


Radaune-Kanal by Torsten Maue, auf Flickr

Irgendwann landete ich dann an der Marina und da ich nun mächtig Hunger hatte, suchte ich mir was zu essen. Ein Restaurant mit dem gar nicht so polnisch klingenden Namen "Jacobsen" wählte ich aus und konnte dann schon bald mein Lieblingsessen verzehren: Kartoffelpuffer mit Gulasch. Sogar der angebotene namenlose Weißwein war trinkbar, in Polen eher eine Seltenheit.


Restaurant Jacobsen by Torsten Maue, auf Flickr


Gulasch mit Kartoffelpuffer by Torsten Maue, auf Flickr


Danach ging es zurück zum Bahnhof und von dort mit der Straßenbahn (Linie 8) zurück ins Hotel.

Angekommen nutzte ich die Gelegenheit in der Hotelbar "Winestone" meinen Getränkegutschein einzulösen und den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Morgen sollte der Wecker wieder recht früh klingeln, denn nach dem Frühstück war eine Fahrt nach Malbork vorgesehen.
 

tmmd

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24.07.2014
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Wie kam eigentlich der Entschluss nur die Rückfahrt innerhalb Polens in der ersten Klasse zu fahren?

Zurück gabs in der 2. Klasse keinen Fensterplatz mehr. ;) Davon ab ist der Unterschied zwischen beiden Klassen im TLK nicht so groß. Faktisch besteht er nur darin, daß im Abteil nur 6 anstelle 8 Sitzplätze sind. Im Berlin-Warszawa-Express oder auch im EIP sieht das schon wieder ganz anders aus. Beide standen aber hier nicht zur Disposition.
 
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tmmd

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30.09.2017 - Tag 2
Ausflug nach Malbork

Als geschichtsinteressierter Mensch stand bei der Planung der Reise nach Gdańsk sofort fest, daß es auch einen Tagesausflug nach Malbork geben sollte. Malbork hieß früher Marienburg und bei dem einen oder anderen dämmert es jetzt vielleicht: dort hatte im Mittelalter der Deutsche Orden eine gewaltige Burganlage gebaut und trieb von dort die Christianisierung voran. Also entweder man ließ sich taufen oder Kopf ab. Faires Angebot, oder? ;)

Der Morgen begann schon vor sieben Uhr, denn ich wollte in Ruhe frühstücken. Während ich daheim dann doch eher in fünf Minuten zwei Brötchen runterschlinge, lasse ich mir in Hotels beim Frühstück immer sehr viel Zeit. So auch hier, denn das Frühstück im Mercure Gdańsk Posejdon war wirklich sehr gut. Einziger Negativpunkt: die ganzen deutschen Rentner um mich herum. Da fährt man hunderte Kilometer von daheim weg und hört dann doch ständig die deutsche Sprache. Egal, jedenfalls ist das Frühstücksangebot dort wirklich zu empfehlen.


Mercure Gdansk Posejdon by Torsten Maue, auf Flickr

Danach Fototasche gepackt und ab zur Straßenbahn. Am Bahnhof in Gdańsk Oliwa wieder zum Fahrkartenschalter und dort für 14,60 PLN (=3,40 €) eine Fahrkarte nach Malbork erworben. Mit einem modernisierten EN57 von Polregio ging es dann in ca. 45 Minuten nach Malbork.


EN57 von Polregio in Gdansk Oliwa by Torsten Maue, auf Flickr

Dabei wurde auch die gewaltige Eisenbahnbrücke über die Weichsel bei Tczew überquert. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Weichselbrücke_Dirschau ) Die muß ich mir bei der nächsten Reise dort hoch mal von außen anschauen.

Angekommen in Malbork war ich das erste Mal beeindruckt: vom Empfangsgebäude des Bahnhofs. Ja, damals wurden wirklich noch echte Architekten beauftragt für die Planung solcher Gebäude. Aber spätestens seit Ende des zweiten Weltkriegs ist das Thema Architektur gestorben. Aber okay, bleiben wir also beim Thema.


Bahnhof Malbork by Torsten Maue, auf Flickr


Zu Fuß ging es dann zur nahegelegenen Marienburg. Die Eintrittskarte hatte ich mir für 39,50 PLN (= 9,26 €) bereits vorab online gekauft und ausgedruckt. Ein Audioguide war inklusive, aber ich habe auf den verzichtet und die Eindrücke lieber so auf mich wirken. Und ja, Eindrücke gab es da jede Menge. Die Marienburg ist die größte Backsteinburg Europas und wenn man davor steht, dann glaubt man das auf jeden Fall und täte sich auch nicht wundern, wenn es die größte Backsteinburg der Welt wäre. Respekt vor dem was unsere Vorväter damals aufgebaut haben. Ich werde jetzt nicht die gesamte Geschichte der Marienburg erläutern, da findet sich im Netz jede Menge an Material zum Nachlesen. Nur so viel sei gesagt: für eine Besichtigung der Anlage sollte man Zeit mitbringen, sehr viel Zeit. Ich war rund 4,5 Stunden dort in der Burganlage unterwegs und habe mich keine Minute gelangweilt. Es dauert halt eh man alle Räumlichkeiten besichtigt hat. Wer auf den Turm hoch möchte, muß übrigens dafür nochmal extra 8 PLN bezahlen, das geht nur in bar. Da ich kein polnisches Bargeld bei mir hatte, durfte ich ausnahmsweise in € bezahlen und gab der Kassenfee dafür 2 €. Den Ausblick vom Turm sollte man sich ruhig gönnen, aber obacht: wer etwas stabiler gebaut ist, kann da unter Umständen Probleme bekommen, denn zumindest der Gang zum Turm ist sehr sehr schmal gebaut.


Marienburg in Malbork by Torsten Maue, auf Flickr


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Marienburg in Malbork by Torsten Maue, auf Flickr

Die Ausstellungsstücke in der Marienburg sind alle zweisprachig (polnisch und englisch) beschriftet. Ansonsten spricht vieles auch so schon für sich. Gleich am Eingang ist übrigens eine riesige Fotografie zu sehen, wo man sehen kann wie die Marienburg nach Kriegsende aussah. Das war schon traurig damals, wie stark die Burganlage zerstört war und da haben die Polen meinen allergrößten Respekt wie sie das Objekt wieder aufgebaut haben.

Also wie gesagt, ich lief da 4,5 h durch die Burganlage und war hin und weg. Sollte man auf jeden Fall gesehen haben!

Danach ging es auf die andere Uferseite. Zum einen sah ich vom Burgturm, daß dort unten eine Touristenverköstigungsstelle war, zum anderen wollte ich dieses Fotomotiv mit Fluß und Burg umsetzen. Zuerst also was gegessen. War so lala und man bezahlt dort eindeutig die Aussicht auf die Burganlage mit. Also keine wirkliche kulinarische Empfehlung. Danach dann am Flußufer entlang spaziert und die Burganlage von außen fotografiert.


Marienburg in Malbork by Torsten Maue, auf Flickr

Es war inzwischen gegen 16 Uhr und ich wollte ja auch wieder zurück nach Gdańsk. Am Bahnhof mich in die Reihe am Fahrkartenschalter eingereiht (wenn man in Polen eine Schlange sieht, stellt man sich einfach hinten an *g*) und für 17 PLN eine Fahrkarte mit einem TLN nach Gdańsk Glowny gekauft. Der hatte sieben Minuten Verspätung, aber auch ohne selbige hätte ich ihn geschafft.

In Gdańsk schaute ich mich nun im letzten Abendlicht nochmal um, traf mich dann mit einem Bekannten und wir gingen gemeinsam wieder im Restaurant "Jacobsen" essen, daß ich noch vom Abend zuvor kannte. Mit einem Spaziergang an der Marina entlang endete der Tag und dann ging es mit der S-Bahn zurück nach Gdańsk Oliwa und von dort mit der Straßenbahn nach Jelitkowo. Im Hotel wurden dann noch diverse Weinsorten durchgetestet, bevor ich mich erschöpft aufs Hotelbett warf und schnell einschlief.


Mercure Gdansk Posejdon by Torsten Maue, auf Flickr
 
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Mr.Burns

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Ich werde hier auch weiterhin die polnischen Ortsnamen verwenden. Lediglich bei den Namen von Gebäuden verwende ich die deutsche Bezeichnung. Es ist übrigens immer schön die Reaktion der Polen zu erleben, wenn man als Deutscher versucht polnisch zu sprechen. Das wird sehr positiv aufgenommen.

Ja, das meine ich doch! Ich freue mich, wenn ein Pole hier von "Stettin" oder "Swinemünde" spricht. Wenn er solchermaßen die Hand ausstreckt und signalisiert, daß wir eine gemeinsame Vergangenheit haben, und unsere und die künftigen Generationen es besser machen werden.
Deshalb nenne ich die Stadt Scezcin, wenn ich in Polen bin.

Was mich betrübt ist der Umstand, daß die Polen, die genau so denken, in ihrem Land offenbar in die Minderheit geraten.
Dieser Virus überfällt z.Zt. die ganze Welt.

Vor diesem Hintergrund finde ich es schade, daß Du HIER auch weiterhin die polnischen Ortsnamen verwendest.
 
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ambodenbleiberin

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24.04.2015
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Ja, das meine ich doch! Ich freue mich, wenn ein Pole hier von "Stettin" oder "Swinemünde" spricht. Wenn er solchermaßen die Hand ausstreckt und signalisiert, daß wir eine gemeinsame Vergangenheit haben, und unsere und die künftigen Generationen es besser machen werden.
Deshalb nenne ich die Stadt Scezcin, wenn ich in Polen bin.

Was mich betrübt ist der Umstand, daß die Polen, die genau so denken, in ihrem Land offenbar in die Minderheit geraten.
Dieser Virus überfällt z.Zt. die ganze Welt.

Vor diesem Hintergrund finde ich es schade, daß Du HIER auch weiterhin die polnischen Ortsnamen verwendest.
Man wird Dein Geschreibsel eventuell verstehen, wenn man den Kontext kennt, aber leider ist Deine Schreibweise falsch und die Buchstabenfolge macht überhaupt keinen Sinn. Polnisch ist sie nicht.
Tja...
 
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01.10.2017
Tag 3: Unterwegs in Gdańsk und Sopot

Immer wenn mir Leute von ihrem Aufenthalt in Gdańsk berichteten, hatten sie dort eher schlechtes Wetter. Ich konnte mich dagegen gar nicht beklagen. Morgens gab es zuerst wieder ein ausgiebiges Frühstück im Mercure Gdańsk Posejdon. Mit Straßenbahn und S-Bahn ging es dann wieder auf altbewährtem Wege in die Innenstadt. Heute hatte ich mir nichts weiter vorgenommen außer mal selbige intensiv bei Tageslicht zu begutachten. Das bedarf in einer Stadt wie Gdańsk auch ausreichend Zeit, denn die Stadt wird stark von Touristen bevölkert. Interessant übrigens auch die schönen sanierten Gebäude in der Innenstadt, an denen auch viele alte deutsche Anschriften wieder lesbar sind.


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Gerade auch die alten Stadttore zeugen vom einstigen Reichtum dieser Stadt. Und ich finde das immer beeindruckend wie viel Mühe sich unsere Vorfahren mit der Architektur gegeben haben. Wenn ich mir dagegen anschaue was heute so gebaut wird... Die Straßen rund um die Marienkirche sind schön saniert, wobei an einigen Gebäuden aktuell gerade gearbeitet wird. Sehr schön der Artushof mit dem davor befindlichen Neptunbrunnen. Sehr schön auch der Anblick der Marina, wo auch das erste nach dem Krieg gebaute polnische Frachtschiff als Museum vor Anker liegt.


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Mit Fotografieren ging der Tag da gut vorbei. Zwischendurch gabs dann mal noch ne Waffel mit Früchten und Obst und dann wieder Kaffee und Kuchen.

Das Gebiet rund um die Marina hat viel zu bieten. Nicht weit davon befinden sich einige Industrieruinen, wobei zumindest bei einem Gebäude schon mal Sanierungsarbeiten irgendwann in Angriff genommen wurden.


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Auch schön anzusehen: wenn die Menschen an der Hubbrücke warten, daß die sich endlich wieder senkt und dann eine riesige Menschentraube sich von beiden Seiten drüber drängt.

Da meine 72h-Karte auch für Fahrten nach Sopot und Gdynia gilt, ging es dann am Nachmittag zurück zum Bahnhof und von dort aus mit der S-Bahn nach Sopot. Sopot ist sein Seebad wie es im Buche steht. Das schöne Wetter ausnutzend, zog es mich natürlich direkt an die Ostsee. Ich bin ja eine Landratte und freue mich daher über solche Gelegenheiten mal Seeluft schnuppern zu können. Das tat ich hier auch ausgiebig.


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Trotz der Tatsache, daß es Anfang Oktober war und somit eindeutig Nachsaison, waren richtig viele Leute in Sopot unterwegs. Das hätte ich so nicht erwartet.


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Mich zog es raus zur Mole. Die ist ja gefühlt endlos lang. Mittendrin ist noch ein Restaurant und eine kleine Marina ist seitlich am Ende angebaut. Das Restaurant dort dürfte wohl eine Gelddruckmaschine sein.


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Nachdem ich ausreichend Ostseeluft geschnuppert hatte, verlangte mein Magen nach einem Abendes sen. Ein paar Tweets mit meinem Bekannten später, verabredeten wir uns im "Sphinx" neben dem Bahnhof Sopot essen zu gehen. Das Essen war gut und der Wein trinkbar. Preislich war das eh wieder alles 1A.

Danach gings zurück nach Gdańsk Oliwa und mit der Straßenbahn dann nach Jelitkowo zum Hotel. Im Hotel wurde wieder die Weinkarte durchgetestet, ich war mit den Weißweinen noch nicht fertig.


Mercure Gdańsk Posejdon by Torsten Maue, auf Flickr

So endete auch dieser Tag ganz entspannt. Der nächste Tag sollte auch wieder jede Menge zu bieten haben...
 
A

Anonym-36803

Guest
Schöne Bilder. Da kommen wieder einige Erinnerungen von meinem Besuch im Juli hoch, wo es ja - leider - geregnet hat.
 
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