Odessa und Kiew mit Motor Sich Airlines & AN24

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skymiler

Erfahrenes Mitglied
06.02.2016
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Odessa

Im Oktober habe ich eine fünftägige Tour in die Ukraine unternommen.
Die An- und Abreise abgezogen, hatte ich einen vollen Tag in Odessa und zwei Tage in Kiew zur Erkundung übrig.

Für die Anreise hatte ich mich bewusst für den national carrier UIA entschieden, von DUS via KBP nach ODS.



Die Kurz- und Mittelstrecken werden bei UIA alle mit B737 durchgeführt.
Auf den Europaflügen gibt es nur ein buy-on-board Angebot, Bordkarten am Check-In auch nur noch mit Gebühr,
da hat man sich mittlerweile an die LowCost-Konkurrenz angepasst.



Umstieg in KBP von einer 737 zur nächsten.
Am späten Nachmittag waren die Schlangen an der Einreise wirklich sehr lang, wurden aber sehr flott abgearbeitet,



Hello Odessa



Der Rundgang beginnt an der Deribasywskastraße





Die Oper



Alte Passage an der Deribasywska











Am Primorskij-Boulevard



Die Hauptsehenswürdigkeit in Odessa ist die Potemkinsche Treppe



Man kann auch mit der Standseilbahn gemütlich rauf und runter fahren





Am Hafen











Puschkin-Denkmal mit Rathaus



Hier fand gerade eine öffentliche Zeremonie statt, bei der den Kadetten Auszeichnungen verliehen wurden









Die Busse & Straßenbahnen sind auch noch etwas old-style





Ich bin dann mit dem Taxi nach Arcadia gefahren.
Das ist ein Stadtteil am Meer, wo im Sommer wahrscheinlich die Post abgeht.
Hier war aber absolut tote Hose, nicht nur wegen dem Wetter, die meisten Läden waren auch geschlossen.





Hier sieht man noch viele alte Ladas und Wolgas herumfahren.
Das hat mit sehr gefallen, in vielen anderen osteuropäischen Ländern
sind sie alten Wagen komplett aus dem Straßenbild verschwunden.









Odessa ist ein bischen uriger und nicht so renoviert und aufgehübscht wie die Hauptstadt Kiew.
Das hat sich nach einigen anderen osteuropäischen Ländern, die ich in der letzten Jahren besucht habe,
mal wieder richtig wie Osten angefühlt.
Außerdem habe ich abgesehen von einem McDonalds, keine Vertreter internationaler Ketten und Filialisten gesehen,
was ich auch sympatisch fand.
 
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skymiler

Erfahrenes Mitglied
06.02.2016
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Von Odessa nach Kiew mit Motor Sich Airlines & AN24

Die Inlandsflüge werden in Odessa im alten Terminal aus der kommunistischen Zeit durchgeführt.
Direkt nebenan gibt es ein modernes Terminal für die internationalen Flüge.



Der Aufbau, mit dem zentralen Durchgang in der Mitte und den seitlichen Treppenaufgängen,
erinnert mich etwas an das alte DDR-Terminal in Schönefeld.
Dahinter gibt es drei kleine Gates, dass muss früher wohl ausgereicht haben.



Motor Sich Airlines gibt auf den Inlandsflügen immer die AN140 als Flugzeugtyp an.
Auf den Strecken von Kiew nach Odessa und Lviv wird dann aber meistens eine AN24 aus den Baujahren 1971 bis 1973 eingesetzt,
manchmal kommt auch die ebenso exotische AN74 zum Einsatz.



Laut der Webseite von Motor Sich ist der Web-Check-In auf dieser Strecke temporär ausgesetzt.
Check-In erfolgt dann mit Liste und Stift, kein Computer sichtbar.



Das gute Museumsstück erwartet uns auf dem Vorfeld. UR-47297 ist Baujahr 1971, stolze 46 Jahre alt.







Größeres Handgepäck wird beim einsteigen im hinteren Kabinenteil verstaut.
Es gab keine Gepäckfächer, noch nicht einmal eine Hutablage.

Die Winterjacke musste also zwangsweise anbleiben und die warme Heizungsluft strömte von oben auf mich herab.
Meine kleine Handtasche hatte ich hinter meine Waden gestellt.
So saß ich dann etwas eingeengt auf Sitzplatz 1F, mit den Knien im rechten Winkel vor der Wand.
Reihe 1 ist etwas beengt und nicht die erste Wahl.
Die Schuhe kann man in der Aussparung unten einparken.



Das Gedröhne nahm seinen Lauf



Inflight meal



Die Vibrationen sind etwas stärker ausgeprägt, als bei den heutigen Propellermaschinen.
Der Styroporteller ist rutschfest, alles andere tanzt sofort in Richtung Tischkante abwärts.



Der englische Teil der safety card enthält so einige Rechtschreibfehler, den ukrainischen Teil kann ich nicht beurteilen.





Beim Ausstieg war dieser Genosse mit dem Baujahr 1973 nebenan abgestellt



Der Flug mit diesem Museumsstück war ein echtes Erlebnis.
 
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skymiler

Erfahrenes Mitglied
06.02.2016
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State Aviation Museum

Direkt neben dem Flughafen befindet sich das staatliche Luftfahrtmuseum, etwa 15 Minuten Fußweg vom Terminal entfernt.
Dort gibt es ein riesiges Open Air-Gelände, mit allem möglichen was die zivile Luftfahrt im Osten zu bieten hatte.



Eine AN24, eben noch bei Motor Sich im Einsatz erlebt und jetzt als Austellungsstück im Museum



TU-104



Das Gelände ist vom Flughafen-Terminal aus leicht zu erreichen



TU-134



AN-76





Einige von den größeren kann man auch von innen besichtigen.
In die AN-76 wurde ich aber nicht hereingelassen, die Soldatengruppe hatte irgendwie priority.





IL-86



IL-62











IL-14



AN-71





Diese AN-26 hat ihr letztes Leben im Kongo verbracht







Helis gibt es auch zu sehen













und eine Autoabteilung gibt es auch noch









Das Gelände ist riesig, viel zivile Luftfahrt und wenig military aviation. Es hat sich absolut gelohnt.
 
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skymiler

Erfahrenes Mitglied
06.02.2016
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Kiew

Danach ging es mit dem Taxi zum Maidan. Meine Unterkunft war das Hotel Ukrajina, im Hintergrund zu sehen.



Der Maidan war auf allen Seiten in Nationalfarben und mit Soldatenbildern für irgendeine Veranstaltung dekoriert.



Das Ukrajina war früher das Hotel Moskau und ein Prachtbau aus kommunistischer Zeit.
Der Zimmerstandard ist nicht ganz so hoch, die Historie und die Lage gleichen das aber aus.



Die Markthallen





Das goldene Tor



Viele der Hauptsehenswürdigkeiten in Kiew sind Kirchen und Klöster













Hier gibt es auch eine Standseilbahn die das St. Michaelskloster mit der Unterstadt verbindet













Eine Hinterlassenschaft aus alten Zeiten, das Denkmal der Völkerfreundschaft



Ich habe mich weiter in Richtung Süden zur Mutter-Heimat-Statue vorgearbeitet.
Auf dem Weg dorthin kommt man am Höhlenkloster vorbei.





Die Mutter-Heimat-Statue liegt in einem großen Park, der wie ein einziges Heerlager wirkt.
In dem Park gibt es noch ein Warmuseum, dass sich mit dem 2.Weltkrieg befasst,
deswegen ist der Park mit Panzern und anderem Militaria voll gestellt.





Ewiges Feuer



und heroische Soldaten in heroischen Posen





Gute und böse Panzer, die Symbolik ist ein bischen billig



und dann die Mutter-Heimat-Statue





Wenn man in Kiew Metro fährt, geht es manchmal seehr lange abwärts, einige Stationen gehören zu den tiefstgelegenen der Welt



Die Metro fährt tagsüber in einem unglaublichen 2 oder 3-Minutentakt,
die Wanduhr im Hintergrund zählt die 3 Minuten zum nächsten Zug runter



Nach 3 Minuten war dann Schluß mit Fotos,
ein uniformierter Stationsangestellter machte mir unmissverständlich klar,
dass fotografieren unerwünscht ist, warum auch immer



Am Hauptbahnhof gibt es auch etwas für trainspotter zu sehen





Am Abend bin ich dann noch zum Parlament gewandert. Das war weiträumig vom Militär abgesichert.
Das war gerade belagert mit einer Zeltstadt von Demonstranten, sehr viele im Freischärler und Camouflagelook unterwegs



Und nochmal zurück zum Maidan





 
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Moist von Lipwig

Aktives Mitglied
26.11.2017
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-6
SGD
Danke für die Berichte! Da hat sich in Odessa doch einiges in den letzten Jahren getan, schön zu sehen, dass weiter renoviert wurde. Als ich zuletzt dort war, war die Oper noch mit Gerüsten verhüllt.

Nationale Flüge mit der AN24 und YAK42 waren immer Erlebnisse. Oft für 150$ Business-Class KBP-ODS return geflogen, mit ein paar Einheimischen in der letzten Reihe, mit mitgebrachtem Vodka und Konjac auf dem Tisch und während des gesamten Fluges am Telefonieren. Oder jedenfalls versucht. Die AN24 ist ja oft tief der Autobahn nachgeflogen und konnte bei Nebel in KBP nicht landen und ist nach IEV ausgewichen. Teilweise war ich noch mit der AeroSwit und anderen lokalen Airlines unterwegs.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
7.121
3.020
Z´Sdugärd
Nach 3 Minuten war dann Schluß mit Fotos,
ein uniformierter Stationsangestellter machte mir unmissverständlich klar,
dass fotografieren unerwünscht ist, warum auch immer

Schlecht vorbereitet ;)

Diese tiefen U Bahnen haben einen gewollten Nebeneffekt im ex UDSSR Land -> Sie sollten im Falle eines Falles auch als Atomschutzbunker dienen. Erkennst z.B. wen dir die EIngangsschotten mal anschaust. Und der Buschfunkt erzählt sich in den Grosstädten mit Metro wie Moskau/St. Petersburg/Kiew auch sonstige geheime Geschichten die durch die Metroschächte erreichbar ist. Das mit den Schutzbunkern ist aber fakt. Aus dem Grund WAR in den meisten ex UDSSR Metros das Fotografieren strengstens verboten. Ist aber heutzutage erlaubt. Hat sich nur nicht bis zum letzten Uniformierten rumgesprochen. Ich wurde in St. Petersburg und Moskau mehrmals "erwischt" beim Fotografieren da die Metro Stationen zum grössten Teil echte Protzbauten sind. Da brauchst garnet diskutieren sondern einfach nett lächeln, OK sagen und mit der nächsten Bahn weg und später weiter machen ;)

Die Taktzeit und die einfachen Tarife sind allerdings beeindruckend. Allerdings würden mich die Kosten durchaus mal interesieren...