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10.07.2010, Hannover, 12.30 Uhr, 30 Grad, die Sonne brennt. Perfekter Sitz dank Drei-Wetter-Taft! Der erste Tag meines BahnCard-Bonuspunkte-Runs beginnt mit drei Segmenten, welche mir 48,5 Bahncard Statusmeilen bringen: Der S-Bahn-Feeder bringt mich pünktlich in 9 Minuten zum Hauptbahnhof, auf der Langstrecke im ICE nach Nürnberg geht dann alles schief was schieflaufen kann: Signalstörungen und "Warten auf Anschlüßzüge" geben sich abwechselnd die Hand, knapp eine Stunde Verspätung bevor ich mit dem "Senk you for trävelling with Deutsche Bahn" aus dem klimatisierten ICE wieder an die frische Luft komme.
Nürnberg, 17.10 Uhr, 35 Grad, leichte Bewölkung. Perfekter Sitz, dank Drei-Wetter-Taft! Der Deutsche Bahn Regionalexpress bringt mich in zehn Minuten nach Schwabach.
In Obermainbach habe ich direkt beim "Hotel zur Mumie" für 25,-- Euro zwei Quadratmeter für meinen Schlafsack mit Zugang zu einem Wasserhahn gebucht, eingeschlossen ist All-Inclusive-Verpflegung. Es handelte sich hierbei um eine nicht stornierbare Rate mit Vorauszahlung.
Trotz des Angebotes des Hotels mich am Bahnhof abzuholen mache ich mich lieber die 3 km zu Fuß auf den Weg von Schwabach nach Obermainbach. Mehrere Autofahrer fassen sich an den Kopf als sie mich den Trolley bei knapp 40 Grad über die Landstraße ziehen sehen. Nach dreißig Minuten (ich habe eine Abkürzung über ein Feld genommen) erreiche ich mein Ziel und lasse meinen Trolley am Hoteleingang fallen, da weder ein Concierge noch die dazugehörige Klingel in Sicht ist.
Obermainbach, 38 Grad, zerzottelte Frisur trotz Drei-Wetter-Taft! Mit letzter Kraft stürme ich das aufgebaute Buffet. Ich kippe einen Liter gut gekühlte Sprite Zero hinunter. Nach zehn Minuten bin ich wieder klar im Kopf, begrüßte die anderen Gäste und mache einen kurzen Rundgang durch die Anlage. Als erstes fallen mir die penibel in Reihe und Glied geparkten Luxuslimousen auf dem Hotelparkplatz auf: hier hat meinen einen guten Überblick über die aktuelle Modellpalette der deutschen Oberklasselimousen. Als Farben dominieren silbermetallic und schwarz. Die Gäste hier scheinen es anscheinend zu etwas gebracht zu haben. Nicht alle jedoch, denn mein geschultes Auge entdeckt sofort an einigen Luxuslimousinen den Strichcode neben dem Münchner Kennzeichen. Ein kleiner Teil der Hotelgäste hat wohl bei Erich Sixt gemietet um sich hier nicht mit einem Golf zu blamieren. Gut dass ich mit der Bahn angereist bin, denn so bekommt keiner mit dass in meiner Brieftasche neben dem Fahrzeugschein meines Golf auch eine Kundenkarte von Sixt steckt.
Wenn man internationale Ketten wie Hilton oder Marriott gewohnt ist, dann ist der erste Eindruck des "Hotel zur Mumie" vielleicht ein wenig ernüchternd: kein Marmor, keine polierten Aufzüge, keine riesige Empfangshalle mit Concierge, kein "Hatten Sie eine gute Anreise Mr. Hopper!" gemäß Handbuch.
Hotel zur Mumie hat seine besten Zeiten bereits hinter sich, ist dafür aber inhabergeführt und dies erklärt auch die "zweckmäßige Ausstattung". Weiterhin werden keinerlei Kreditkarten akzeptiert und das Hotel nimmt an keinerlei Kundenbindungsprogrammen teil. Dafür wird Herzlichkeit dort großgeschrieben. Hotelchefin Gisi kümmert sich persönlich um das Wohl ihrer Gäste und liest jeden Wunsch von den Augen ab.
Das All-inclusive-Buffet, welches Tag und Nacht zur Verfügung steht, hat es in sich. Alkolholische und nichtalkoholische Getränke ohne Ende und abwechslungsreiche Menüs: von Salaten über warme Speisen und Kuchen war alles vorhanden. Das Restaurantzelt unter freiem Himmel hatte große Tische für jeweils bis zu zehn Gäste - genau wie im Robinson Club! Leider muß ich anmerken dass mich einige Gäste mit ihren Tischmanieren an die Speisesäle der durch Russen dominierten Hotels in der Türkei erinnert haben.
Statt der zwei gebuchten Quadratmeter für meinen Schlafsack bekam ich ein Upgrade und erhielt die komplette oberste Etage für mich alleine. Nun ja, fast alleine, die Katze kam nachts zu Besuch. Tipp von mir: bestehen Sie auf ein Zimmer mit "Garden view". Eine Etage tiefer war der ebenfalls gebuchte "Shared Bathroom". Etwas nervig war hier die Überheblichkeit eines anderen Gastes, welcher sich beim Betreten des Bades in den Weg stellte und meinte aufgrund seines SEN-Status hier "priority" in der Benutzung der Toilette zu haben.
Am nächsten Morgen gab es zum Frühstück wieder ein üppiges Buffet, welches jedoch stark an das Buffet vom Vortag erinnerte. Etwas Abwechslung könnte nicht schaden!
Nach dem Frühstück habe ich dann noch das kostenlose Hotelshuttle zum Bahnhof in Anspruch genommen. Da ich mein Gepäck selber in den Kofferraum wuchten mußte habe ich zur Rache kein Trinkgeld gegeben.
Auf dem Rückweg ist alles glattgegangen. Die drei Segmente haben mir wieder 48,5 Bonuspunkte eingebracht. Es wird ein langer Weg bis zum BahnCard-Comfort-Status, aber irgendwann werde ich stolz meine BahnCard-Comfort-Kundenkarte bekommen. Damit habe ich Zugang zu den Lounges der Bahn und muß nicht mit dem Pöbel in den normalen Warteräumen am Bahnsteig warten. Stolz werde ich dann auch den Mitreisenden durch einen entsprechenden Anhänger am Gepäck meinen Status signalisieren!
Nürnberg, 17.10 Uhr, 35 Grad, leichte Bewölkung. Perfekter Sitz, dank Drei-Wetter-Taft! Der Deutsche Bahn Regionalexpress bringt mich in zehn Minuten nach Schwabach.
In Obermainbach habe ich direkt beim "Hotel zur Mumie" für 25,-- Euro zwei Quadratmeter für meinen Schlafsack mit Zugang zu einem Wasserhahn gebucht, eingeschlossen ist All-Inclusive-Verpflegung. Es handelte sich hierbei um eine nicht stornierbare Rate mit Vorauszahlung.
Trotz des Angebotes des Hotels mich am Bahnhof abzuholen mache ich mich lieber die 3 km zu Fuß auf den Weg von Schwabach nach Obermainbach. Mehrere Autofahrer fassen sich an den Kopf als sie mich den Trolley bei knapp 40 Grad über die Landstraße ziehen sehen. Nach dreißig Minuten (ich habe eine Abkürzung über ein Feld genommen) erreiche ich mein Ziel und lasse meinen Trolley am Hoteleingang fallen, da weder ein Concierge noch die dazugehörige Klingel in Sicht ist.
Obermainbach, 38 Grad, zerzottelte Frisur trotz Drei-Wetter-Taft! Mit letzter Kraft stürme ich das aufgebaute Buffet. Ich kippe einen Liter gut gekühlte Sprite Zero hinunter. Nach zehn Minuten bin ich wieder klar im Kopf, begrüßte die anderen Gäste und mache einen kurzen Rundgang durch die Anlage. Als erstes fallen mir die penibel in Reihe und Glied geparkten Luxuslimousen auf dem Hotelparkplatz auf: hier hat meinen einen guten Überblick über die aktuelle Modellpalette der deutschen Oberklasselimousen. Als Farben dominieren silbermetallic und schwarz. Die Gäste hier scheinen es anscheinend zu etwas gebracht zu haben. Nicht alle jedoch, denn mein geschultes Auge entdeckt sofort an einigen Luxuslimousinen den Strichcode neben dem Münchner Kennzeichen. Ein kleiner Teil der Hotelgäste hat wohl bei Erich Sixt gemietet um sich hier nicht mit einem Golf zu blamieren. Gut dass ich mit der Bahn angereist bin, denn so bekommt keiner mit dass in meiner Brieftasche neben dem Fahrzeugschein meines Golf auch eine Kundenkarte von Sixt steckt.
Wenn man internationale Ketten wie Hilton oder Marriott gewohnt ist, dann ist der erste Eindruck des "Hotel zur Mumie" vielleicht ein wenig ernüchternd: kein Marmor, keine polierten Aufzüge, keine riesige Empfangshalle mit Concierge, kein "Hatten Sie eine gute Anreise Mr. Hopper!" gemäß Handbuch.
Hotel zur Mumie hat seine besten Zeiten bereits hinter sich, ist dafür aber inhabergeführt und dies erklärt auch die "zweckmäßige Ausstattung". Weiterhin werden keinerlei Kreditkarten akzeptiert und das Hotel nimmt an keinerlei Kundenbindungsprogrammen teil. Dafür wird Herzlichkeit dort großgeschrieben. Hotelchefin Gisi kümmert sich persönlich um das Wohl ihrer Gäste und liest jeden Wunsch von den Augen ab.
Das All-inclusive-Buffet, welches Tag und Nacht zur Verfügung steht, hat es in sich. Alkolholische und nichtalkoholische Getränke ohne Ende und abwechslungsreiche Menüs: von Salaten über warme Speisen und Kuchen war alles vorhanden. Das Restaurantzelt unter freiem Himmel hatte große Tische für jeweils bis zu zehn Gäste - genau wie im Robinson Club! Leider muß ich anmerken dass mich einige Gäste mit ihren Tischmanieren an die Speisesäle der durch Russen dominierten Hotels in der Türkei erinnert haben.
Statt der zwei gebuchten Quadratmeter für meinen Schlafsack bekam ich ein Upgrade und erhielt die komplette oberste Etage für mich alleine. Nun ja, fast alleine, die Katze kam nachts zu Besuch. Tipp von mir: bestehen Sie auf ein Zimmer mit "Garden view". Eine Etage tiefer war der ebenfalls gebuchte "Shared Bathroom". Etwas nervig war hier die Überheblichkeit eines anderen Gastes, welcher sich beim Betreten des Bades in den Weg stellte und meinte aufgrund seines SEN-Status hier "priority" in der Benutzung der Toilette zu haben.
Am nächsten Morgen gab es zum Frühstück wieder ein üppiges Buffet, welches jedoch stark an das Buffet vom Vortag erinnerte. Etwas Abwechslung könnte nicht schaden!
Nach dem Frühstück habe ich dann noch das kostenlose Hotelshuttle zum Bahnhof in Anspruch genommen. Da ich mein Gepäck selber in den Kofferraum wuchten mußte habe ich zur Rache kein Trinkgeld gegeben.
Auf dem Rückweg ist alles glattgegangen. Die drei Segmente haben mir wieder 48,5 Bonuspunkte eingebracht. Es wird ein langer Weg bis zum BahnCard-Comfort-Status, aber irgendwann werde ich stolz meine BahnCard-Comfort-Kundenkarte bekommen. Damit habe ich Zugang zu den Lounges der Bahn und muß nicht mit dem Pöbel in den normalen Warteräumen am Bahnsteig warten. Stolz werde ich dann auch den Mitreisenden durch einen entsprechenden Anhänger am Gepäck meinen Status signalisieren!
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