Kia Ora (III) – Mit dem Camper über die Nordinsel

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Seemann

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Dieser Tripreport ist die Fortsetzung von Kia Ora I und Kia Ora II. Dieses Mal ging es ab Ende Januar 2017 für 4 Wochen auf die Nordinsel, natürlich wieder mit einem Camper.
Die ersten Kapitel sind nur Text mit Informationen, die hoffentlich dem einen oder anderen bei der Planung einer Reise helfen mögen. Der eigentliche Trip-Report ist dann der Teil II. Die touristischen Hauptpunkte haben wir bereits bei Kia Ora I abgeklappert. Ich werde den TR mit Platzhaltern einstellen, damit er leichter lesbar bleibt. Der Schwerpunkt dieser Reise und des Berichts sind eher Orte, die nicht so im Mainstream liegen. Dazu gibt es dann auch einige Bilder.

Prolog
Das Thema NZ hatten wir eigentlich abgehakt. Wobei so ganz latent immer noch Reste der Sucht vorhanden waren.
Zum Rückfall kam es, als rcs das AKL_Direktflug-Angebot von QR in C für knapp 2000€ hier gepostet hat. Die Versuchung war einfach zu groß. Zu diesem Preis kann man die Kiwis einfach nicht ignorieren. Die interne Diskussion mit +1 verlief ohne besondere Vorkommnisse und angesichts der Entfernung in minimaler Zeit. Alles ging raz faz, der Termin wurde festgelegt auf ab Ende Januar (2017) für 4 Wochen bei den Kiwis. Dieses Mal sollte es die Nordinsel sein, 3 Nächte in Auckland, dann mit dem Camper über die ganze Nord-Insel. Zur „Strafe wegen der Verführung“ ging eine email an rcs und sein freundliches Team. Die Flüge waren schnell klar und fix. Nur der Preis für den Camper war deutlich höher als marktüblich. Also Flüge gebucht und Camper abgesagt. Darauf kam eine Mail, wir möchten doch angeben, was wir als Angebote für den Camper vorliegen hätten. Gesagt getan und am anderen Morgen klingelte das Telefon, mit einem Angebot für den Camper, das preislich absolut passte. Danke an das Reisebüro unseres Vertrauens, das nenne ich professionellen Kundenservice und wurde dann alles so gebucht. Es dauerte nicht allzu lange, da kamen erst Gerüchte, dann die Bestätigung, dass die Direktverbindung Doha-AKL erst später einsetzen würde. Wir waren auf dem Hinflug betroffen, auf dem Rückflug sollte es dann direkt sein. Eine email und ein Anruf beim Reisebüro unseres Vertrauens und der Hinflug wurde umgebucht, mit QR nach Sydney im A380, eine Nacht in Sydney und dann weiter mit LATAM mit A350 nach AKL. Etwas später wurden dann die Hotels in Sydney ( Rydges Sydney Airport Hotel) und AKL (Skycity) gebucht. Dann hieß es nur noch warten.
 
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NZ-Infos

Camper
Der Campermarkt in NZ für die größeren Fahrzeuge ist in Bewegung.
Die THL-Gruppe hat hat die Marke Kea als Mietfahrzeug vom Markt genommen. Die Fahrzeuge der TVA Gruppe (Apollo, RV) sind gefühlt im Rückgang. Auf dem aufsteigenden Ast ist Wilderness. Sie importieren (ausschließlich Bürstner?) über eine Schwester-Firma (SmartRV), die von sich sagt, sie seien der größte Importeur von Caravans in NZ. Insbesondere auf Top10 Plätzen dominierten bei den großen Fahrzeugen auf Basis Sprinter ganz klar Maui, Britz und mighty, gefolgt mit Abstand von Wilderness und Apollo und dann kommt der Rest. Auffallend ist auch, dass bei den ganz neuen Fahrzeugen die VW-Crafter fehlen, eine Folge der Scheidung von Spinter+Crafter?
Wir haben uns für einen Maui Sunset entscheiden. Warum?
Es war der einzige (Maui), der hinten fest ein Bett verbaut hat, und zudem eine große Matratze hat, also kein Stückwerk aus Polstern. Man spürt den Unterschied!
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Der Nachteil ist die Größe der Fahrzeugs, auf der Straße, beim Parken, auch die Höhe und damit die Seitenfläche ist bei Wind schon deutlich zu spüren. Trotzdem fährt sich der Sprinter sehr angenehm, komfortabel und nach 2-3 Tagen hat man sich daran gewöhnt.
Obwohl die großen Camper überwiegend mit nur 2 Erwachsenen belegt sind, bietet die THL-Gruppe keine großen Fahrzeuge für 2 Personen an. Das macht Wilderness anders, und ist vielleicht auch der Grund für das Wachstum. Sie haben mehrere 2-Personen-Fahrzeuge in unterschiedlichen Größen im Programm. Wir haben uns jetzt in NZ umgesehen und würden das nächste Mal ein Fahrzeug von Wilderness wählen. Noch einmal NZ? Nein, auf keinen Fall, ist so weit weg und zudem haben wir ja alles gesehen. Oder vielleicht doch?

Verkehr
Dass die da unten auf der falschen Seite fahren, ist immer noch so und wird es wohl auch bleiben. Der Verkehr ist sehr diszipliniert, Drängler gibt es selten. Die Geschwindigkeit wird hier und da sowohl von festen Einrichtungen als auch mobil kontrolliert. Zu schnelles Fahren kann sehr schnell sehr teuer werden. Die Straße sind oft eng und gewunden und man darf sich keine zu großen Tagesziele vornehmen. Ein Tagesschnitt von 60 km/h ist schon recht gut. Es wird auch beim Einfahren in den Kreisverkehr geblinkt. Will man quasi nur links abbiegen links Blinken sonst rechts Blinken. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber gar nicht so doof. In Auckland haben einige Kreuzungen eine sehr fußgängerfreundliche Schaltung: Alle Straßen stehen auf ROT, alle Fußgängerampeln auf GRÜN. Damit kann man als Fußgänger auch quer über die Kreuzung gehen.
Das Thema Führerschein wird ja immer wieder und aller Orts diskutiert.
Vorschrift ist für Ausländer, deren Führerschein nicht in englischer Sprache ist, eine amtliche Übersetzung oder der internationale Führerschein. Man kann es auch nur mit dem deutschen Führerschein versuchen, das kann gut gehen, muß aber nicht.
Uns hat dieses mal überhaupt niemand nach dem Führerschein gefragt, nicht einmal bei der Übernahme des Fahrzeugs. Wenn es dumm geht und sich jemand (Vermieter, Polizei, Richter) stur stellt, kann es Ärger geben. Die großen Camper haben mehr als 3,5 to Masse. In NZ ist dafür der „kleinste“ Führerschein ausreichend, und der geht dort bis 6 to. Damit ist unser neuer Führerschein B, mit eigentlich nur 3,5 to zulässt, in NZ auch für die großen Camper gültig.
Weitere Infos unter:
What vehicles can I drive on my overseas licence?
https://www.nzta.govt.nz/driver-licences/new-residents-and-visitors/driving-on-nz-roads/

Preise
Bezahlt wird (fast) alles per Karte, die LH-CC hat immer und überall funktioniert.
Man wird ab und zu gefragt, ob in Euro oder NZ. Ausnahmen sind Bus, Budget Taxis und manchmal auf dem Markt. Wir haben in 4 Wochen weniger als 200 NZ$ in bar benötigt.
Die Tank-Gutscheine auf dem Bon der Supermärkte sind merklich zurückgegangen, lediglich bei New World gab es welche, die aber an auf der eigenen Tankstelle gültig waren.
Der Preis für Diesel variiert zwischen 0,99 $ und über 1,30 $. Dabei ist auffallend, dass der Diesel-Preis, je weiter man von den ganz großen Städten wegkommt, immer billiger wird.
Ein wesentlicher Faktor der „gefühlten Preise“ ist der Währungsfaktor. Das spürt man schon recht deutlich, die Inflationsrate selbst ist recht niedrig. Sonstige Preise: Essen in Restaurant 15,00 bis 30.00 NZ$+++, Preise im Supermarkt gebratenes Hähnchen (groß!) 12NZ$, 6 Eier 4,99; 4l Tafelwasser 3,00; Mineralwasser 4 l 6,00; Orangen kg 3,49; Tomaten kg 3,99; Müsli 650g 6,99; Joghurt 500g 6,50. SIM-Karte von 2degrees frei, 300 min nach DL: 10$, 1GB 20 $.
Ganz wichtig (aber nur für Insider dieser Anstalt): In aller Restaurants gibt es Lei(t)ungswasser ganz frei und umsonst! Entweder ungefragt auf den Tisch gestellt, oder auf Nachfrage oder schon an einer gut sichtbaren Stelle im Restaurant bereitgehalten, zudem immer kühl und frisch. Dieser Brauch führt auch offensichtlich nicht dazu, dass die Gastronomen Insolvenz anmelden müssen, eigenartig.
Die Preise für eine größeren Camper sind nicht ohne. Im Camper durch Neuseeland ist kein Billigurlaub. Die Preisgestaltung ist etwas undurchsichtig. Zu prüfen sind die Themen Kaution, Versicherung, Selbstbehalt, Diesel Tax, Kraftstoff, Gas, selbst bei Maui ist jetzt Toll extra. Bei genauem Rechnen ist oft ein all-incl-Paket günstiger als alles klein-klein.

Camping Plätze
Standplätze gibt es viele unterschiedliche Typen. Von ganz freien (meist nur für eine Nacht erlaubt) über die Plätze vom DoC, die meist nur minimale Einrichtungen haben, dafür aber sehr viel Platz bieten über einfache bis sehr komfortable Camping-Plätze sowie die beiden Ketten Kiwi und Top10. Letztere sind ausnahmslos Plätze mit umfangreichen Einrichtungen, dafür steht man aber enger beieinander. Bei Top 10 erhalten Mitglieder (49 NZ$ für 2 Jahre) 10 % Ermäßigung und meistens 250 MB Internet frei, manchmal auch unbegrenzt, zudem sind viele Eintritte und selbst die Fähre um 10% reduziert. Wir waren ab Ende Januar unterwegs, die Schulferien in NZ waren gerade zu Ende. Viele Kiwis, die keine schulpflichtigen Kinder hatten, waren unterwegs. Wir haben immer um die Mittagszeit beim nächsten Platz angerufen um zu reservieren. Die Antworten haben gestreut zwischen „Nicht nötig, wir haben genug Plätze“ bis „gut dass Sie anrufen, und wir brauchen eine eine CC zur Buchung der ersten Nacht“. Mindestens 2 mal hätten wir bei Ankunft am Abend keinen Platz mehr bekommen. Die holidayparks.co.nz verschickt auf Anforderung eine Land-Karte, auf der alle Mitgliedsplätze aufgeführt sind. Das DoC gibt für jede Insel je eine Broschüre heraus mit den Plätzen. Was für ein Standort und für wen das passende ist, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Gut ist aber, dass es ein sehr breites Angebot gibt. Rankers hat eine kostenlose App, in der man NZ als Karte herunterladen kann, um dann auch offline Zugriff darauf zu haben. Darauf sind alle Plätze, auch Freedom, verzeichnet. Die App ist sehr hilfreich.
 
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Die Hinreise
MUC-Doha mit A350 ohne besondere Vorkommnisse. Die C-Kabine in dem QR A350 ist sehr viel angenehmer als im QR Dreamliner. Die Sitze in der C sind hier oft beschrieben, bequem, für Paar-Flieger nicht ganz optimal. Der Service gut, mit kleinen Macken, ebenso das Essen. Das Umsteigen in der Wüste problemlos und bequem, etwas Zeit die Lounge zu besuchen, bis zum Flugsteig ist es dann eine ganz ordentliche Wegstrecke. Dann ging es weiter mit einem A 380. Sitze wie in der 350er. Sehr bequem, der A 380 ist angenehm ruhig und auch bei Turbulenzen etwas träger, Masse dämpft eben. Nach dem Einsteigen das Abendessen, QR-Standart, gute Auswahl, zur Einstimmung einen Wein aus NZ dazu. Danach ging es in die horizontale Postion, sehr bequem mit Unterlage. Dann war schlafen-dösen-schlummern angesagt bis zum Frühstück über Australien. Die Crew war freundlich und gut eingespielt, es flutschte alles. Auch die Nüsschen in den Schälchen waren adäquat vorgewärmt. Leere Wasserflaschen wurden über Nacht ausgewechselt und an der Bar gab es natürlich immer etwas zu Trinken und zu Naschen.
Das Gepäck ging durch bis AKL und Dank des e-Visas in AUS ging es bei der Einreise in Sydney blitzschnell. Es ist grundsätzlich zu empfehlen für Reisen nach NZ sich ein e-visa für AUS zu besorgen. Es kostet nichts und ist oft in wenigen Stunden bereits erteilt. Wer nach NZ reist, muss immer damit rechnen, auch in AUS zu stranden. Innerhalb 30 Minuten von Verlassen des Fliegers waren wir im gebuchten Zimmer im Rydges Sydney Airport Hotel. Das Hotel ist direkt gegenüber dem int. Terminal. Das Zimmer war o.k für eine Nacht. Am anderen Vormittag ging es wieder über die Straße, bei LATAM vorbeigeschaut („Gut dass sie vorbei kommen, o.k. ihre Koffer sind dabei“)
Dann noch kurz in die Qantas Lounge, ein kleines Frühstück und los ging die nächste Etappe. Das Boarden ging etwas chaotisch, aber an Bord der LATAM A 350 war dann alles geregelt. Bestuhlung ähnlich wie in der QR 777, 3 *2 Plätze/Reihe, paarfreundlich, die Liegeposition haben wir nicht probiert. Die gut 3 Stunden nach AKL wurden mit einem kleinen Essen überbrückt. Die Crew, welch ein Unterschied zu QR, quirlig südamerkanisch. Die FB haben sich geneckt, es wurde gelacht und alles lief wirklich eingespielt und wir hatten nette Gespräche.
In AKL mussten alle Passagiere aussteigen, auch die Sachen waren mitzunehmen. Wir gingen zur Immigration und wussten, dass wir in NZ ankommen waren. Nett, freundlich, man fühlt sich willkommen. Dann das Gepäck, nicht viele Fluggäste sind in AKL ausgestiegen. Ein Koffer kam sofort, der andere nicht, grrrrrrrrrrr. Zu Lost&Found: Oh je, der liegt noch in Sydney, war die Auskunft. Teufel, aber hilft nichts.


Also den Papierkram erledigt, durch Zoll und Bio-Control zum Super Shuttle, einem Kleinbus mit Gepäckanhänger. Der Shuttle fährt los, sobald er voll ist, 45 NZ$ für uns beide nach Downtown, Bargeld wird bevorzugt. Nach einer kleinen Rundfahrt, wir waren die zweiten Aussteiger, wurden wir vor dem SkyCity Hotel abgesetzt. Dessen IT ist gut und wusste, dass wir schon 2012 dort genächtigt haben.
Das Hotel liegt sehr zentral, direkt am Turm, die Zimmer sind sehr geräumig und sauber. Frühstück gibt es in der Andy’s Burgers & Bar, nicht gerade besonders stilvoll, aber seinen Preis wert. Wir haben unser Gepäck-Leid beim Concierge geklagt, und die haben sich der Sache vorbildlich angenommen. Noch war der fehlende Koffer kein Problem, alles Notwendige ist immer im Handgepäck. Angekommen bei den Kiwis, Kia ora!
 
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Auckland
Wir sind zum zweiten mal in Auckland, dieses Mal (leider) nur 2 Nächte, oder genauer einen Nachmittag und ein ganzer Tag, denn danach geht es zur Übernahme des Campers.
Auckland ist nicht richtig Neuseeland, es ist eine Millionenstadt und trotzdem provinziell, es ist hektisch und einen Moment später vollkommen relaxed. Auckland hat ein besonderes Flair.

Es soll ja vielfliegende Blitzreisende geben, denen ein Tag in AKL reicht, um alles gesehen zu haben. Ich glaube, wir könnten es eine Woche dort aushalten.
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Der Tower bei Nacht, ganz romantisch; die Lampions sind dem chinesischen Neujahrsfest geschuldet.

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Eine weitere nette Ecke, die Vulcan Lane oder hier in der O Connell Street um sich mittags zu stärken.

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Danach etwas relaxen auf den Säcken am Britomart.

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Ein Tip ist übrigens, mit dem grünen Bus eine Rundtour für ganz kleines Geld zu machen.
Der Concierge im Hotel hat regelmäßig nachgefragt, wo denn der Koffer gerade ist.
Auch am zweiten Abend, also der letzten Nacht im Hotel, ist er noch nicht aufgetaucht.
Dann, abends um 10 kam ein Anruf von Air New Zealand. Emirates hätte den Koffer aus Sydney mitgebracht, und sie bräuchten dem Code für das Zahlenschloss, um ihn durch den Zoll zu bringen. Und tatsächlich, der Koffer wurde mitten in der Nacht im Hotel angeliefert. Noch vor dem Frühstück ein Check, alles war da. Da fiel ein Stein vom Herzen. Es konnte also wirklich losgehen.


Der Camper
Die Übernahme des Campers verlief leicht chaotisch, das Personal war zwar fähig, aber einfach nicht ausreichend vorhanden. Glücklicher Weise hatten wir per Internet vorab eingecheckt. Kein Papierkrieg, nicht einmal unsere Führerscheine wollte jemand sehen. Nach einem ausgiebigen Einkauf im Supermarkt konnte es richtig losgehen. Maui hat in allen Fahrzeugen ein großes TomTom, das per GSM alle aktuellen Verkehrs-Informationen in Echtzeit erhält. Selbst die Stau-Enden wurden auf wenige Meter genau angezeigt. Beim Einlegen des Rückwärtsgang, wird automatisch auf die rückwärtige Kamera umgeschaltet. Das Fahrzeug, ein Sprinter mit Automatik, fährt sich fast wie ein PKW, ist eben 40 cm breiter. Beim Beschleunigen, zB. an einer Einmündung, wird man erinnert, dass das Teil über 4 Tonnen wiegt. Ich habe in Summe in NZ jetzt ca. 14.000 km mit einem Camper abgespult, sowohl auf der Süd- als auch auf der Nordinsel – Null Problemo. Nach zwei Tagen hat man sich an das Fahrzeug gewöhnt, links fahren ist in der Stadt einfach, (einfach so fahren wie die anderen es machen) auf dem Land heißt es aufpassen beim Abbiegen.
 
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Der Reiseverlauf
Von Auckland nach Wellington


Zuerst raus aus Auckland und ab nach Süden. Die Waitomo Glühwürmer waren das erste Ziel. Es gibt dort mehrere Karst-Höhlen, die unterschiedlich zugänglich sind, mit mehr oder weniger Adventure verbunden. Wir haben die Soft-Lösung gewählt und fußläufig davon übernachtet. Zuerst mal den Camper gereinigt, damit er den richtigen Stallgeruch bekam.
Die Koffer ausgeräumt und verstaut. Damit waren wir für die kommenden Wochen richtig angekommen. Am folgenden Morgen in die Höhle marschiert und sie mit der ersten Gruppe besichtigt. Ganz nett und interessant. Als wir fertig waren, kamen die ersten Busse angerollt. Dann wird es eng. Nix wie weg.
Die Reise führte weiter nach New Plymouth. Die SH 3 zieht sich ziemlich, bis man die Küste erreicht. In Mokau haben wir im River Run Café die mit Abstand schlechtesten Pies gegessen. New Plymouth (50.000 Einwohner) ist ein Surf-Zentrum mit endlosen Stränden bis mitten in die Stadt. Es ist auch die Öl- und Gasstadt von NZ.

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Bekannt ist die Govett-Brewster Art Gallery mit dem Len Lye Centre.
Der Küste entlang nach Norden zieht sich über mehrere Kilometer eine schöne Strandpromenade mit der

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Te Rewa Rewa Bridge, einem architektonischen Meisterwerk.

Dazu hat die sonnenreiche Stadt den

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Mount Taranaki im Hinterhof. In der Stadt finden auch viele Festivals statt. Eine Stadt, die man durchaus auf dem Schirm haben sollte.


Forgotten World
Von Strattford aus führt die SH 43 nach Taumarunui. Man kann den Namen wirklich wörtlich nehmen. Die Straße führt durch eine schöne bergige aber vergessene Gegend, durch das ursprüngliche NZ.
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Sogar ganze Häuser verlassen die Gegend. 15 km der Strecke, obwohl SH, sind nicht geteert, aber gut befahrbar. Das gilt auch für das auf der Strecke liegende Moki-Tunnel, Baujahr 1936, 180 m lang, mit rohen Felswänden und einer mittels Holz-Balken ausgesteiften Decke.
Mitten drin liegt der „Ort“ Whangamomona,

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Sitz der Republic of Whangamomona.

Hier hat sich seit ewigen Zeiten offensichtlich nichts verändert,

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hier bleibt die Zeit stehen.


Durch das Tal führt auch eine aufgelassene Eisenbahnstrecke. Hier gibt es die Möglichkeit mit offensichtlich umgebauten Golf-Carts die Strecke oder Teile davon zu befahren.

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Leider ist der Fahrplan etwas „ausgefranzt“, sodaß wir auf diesen Spass verzichten mussten.


https://forgottenworldadventures.co.nz/routes-and-trails/tour/5/republic-rail-picnic


Mangaweka
Mangaweka liegt am Rangitikei River und wird in Reiseführern und im Internet gepriesen ob seiner

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historischen Hauptstrasse und der

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DC3.

Das Langholm Hotel steht aber wohl schon länger zum Verkauf.
Oh weia, kurz gefasste Zusammenfassung der Besichtigung „Tote Hose“.

Wir haben Wellington bei ruhigem Sonnenschein erlebt, bis plötzlich Böen durch die Straßen gefegt sind, dass man sich irgendwo festhielt, um nicht weggeblasen zu werden. Einige Fußgänger wurden regelrecht umgeblasen. und nach wenigen minuten war wieder alles ruhig, als ob nichts gewesen wäre.


 
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Von Wellington in die Hawkes Bay
Eigentlich hatten wir die „To the Coast with the Post“ Tour auf der Liste, die dann aber dem Wetter zum Opfer fiel.

Die Hawkes Bay veränderte sich am 3. Februar 1931 durch ein Erdbeben grundlegend. Die Gegend um Napier hob sich um fast 3 Meter, während sich die Gegend um Hastings absenkte. Die Zerstörung von Napier wurde durch Brände vollendet, die die Stadt vollends in Schutt und Asche legten. Napier und Hastings wurden aber schnell wieder aufgebaut, überwiegend im Art
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Deco Stil. Napier pflegt und vermarktet dies offensiv, Hastings weniger.
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Hastings besitzt zwar keinen so geschlossenen Art-Deco Ortskern mehr, aber viele Gebäude und Details. Der Ort steht (zu Unrecht) etwas im Schatten von Napier.
Nahe Napier liegt die

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Mission Estate Winery,
gegründet 1851 von französischen Missionaren. Es ist der älteste Weinbaubetrieb in NZ und der Geburtsort des neuseeländischen Weinbaus.

Die Stecke nach Gisborne ist hügelig und eine ziemlich verlassene Gegend. Die Mahia-Halbinsel haben wir rechts liegen lassen. Sie ist eine bekannte Ferien-Zone der Kiwis und zudem ist dort der weltweit erste Weltraumbahnhof in Privatbesitz, Startplatz der Electron von Rocket Lab.
 
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Von Gisborne nach Rotorua

Gisborne
Die Bucht von Gisborne war der Ort, wo James Cook erstmals neuseeländischen Boden betrat. Auf Cooks erster Expedition war es der Schiffsjunge
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der am Nachmittag des 7. Oktober 1769 gegen 14:00 Uhr „Land in Sicht“ meldete. Am nächsten Tag ankerten sie in der Bucht, die Cook „Poverty Bay“ nannte und die in seinem Schiffslogbuch am 8. Oktober gegen 17:00 Uhr erstmals namentlich erwähnt wurde. Am 9. Oktober ging James Cook mit Teilen seiner Mannschaft östlich des Turanganui River an Land und setzte damit einen historischen Meilenstein in der Geschichte Neuseelands. (Wiki). Gisborne selbst ist ein unscheinbares Städtchen mit einem endlosen Sandstrand und einem kleinen Hafen, in dem Holz verladen wird.

Ohope Beach
Nächste Station war Ohope Beach, das auf einer schmalen Halbinsel liegt. Auch hier ein endloser Sandstrand, soweit das Auge reicht. Die Kiwis haben 15.134 km Küstenlinie und davon sehr viel Strand. Angenommen, es wären 8000 km Strand, dann hätten jeder der 4 Mio Kiwis 2 m Strand, wenn alle gleichzeitig am Strand wären. Also genug Platz. Strände, so weit das Auge reicht und alles menschenleer, nur das Wasser könnte manchmal etwas wärmer sein. Wir waren in einem riesigen Holidaypark über das Wochenende mit dem Wanganai Day, dem Nationalfeiertag. Am späten Nachmittag war der Strand menschenleer, während wenige Meter entfernt dichtgepackt, Camper und vor allem Zelte voller Leben waren. Bei den Kiwis kein Problem. Kein Geschrei, keine brüllenden Lautsprecher, nur ein paar jauchzende Kinder. Mit dem Einbruch der Dunkelheit wurde es ruhig, es war nur ein gedämpftes Murmeln zu hören. Die eigentliche „Überraschung“ kam dann am anderen Morgen, es herrschte Aufbruch.
Ebenso ruhig und gelassen, und offensichtlich nicht zum ersten Mal, wurde alles zusammengepackt, verstaut und los ging die Heimreise. Auf den verlassenen Plätzen lag kein Fetzen Papier oder anderer Müll, es war einfach sauber.
Typisch Kiwis! Einerseits sehr locker, hilfsbereit und freundlich, anderseits sehr respektvoll zu den Mitmenschen und der Umwelt. Dieser lockere Respekt im Umgang miteinander und der Umwelt ist einfach einnehmend.

Rotorua
ist vom Tourismus geprägt, wir haben hier schon auf der ersten Reise die Tourihighlights abgeklappert. Aber es hat auch einige schöne Ecken und Details
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Fahrräder wachsen hier an Bäumen

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Es gibt dafür sehr massive Fahrradständer

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Fahrproben werden auf diesem Radweg abgenommen

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Government Gardens
 
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Über Touranga nach Coromandel



Tauranga City
besitzt mit dem Port of Tauranga den zweitgrößte Hafen Neuseelands hinter Auckland. Über den Hafen werden besonders Waren wie Holz, Salz und landwirtschaftlichen Produkte exportiert. Tauranga und insbesondere die angrenzende Region um Te Puke im Osten und Katikati im Westen sind Neuseelands größte Kiwianbaugebiete. Die Kiwifrucht wird hier das ganze Jahr über angebaut und exportiert.
Mount Maunganui ist ein Vorort von Tauranga. Er liegt auf einer Halbinsel nördlich der Stadt, Der Name wurde von dem erloschenen Vulkan gleichen Namens übernommen Der Ort liegt auf einer schmalen Sandbank. Hier landen die Kreuzfahrtschiffe an, von hier aus werden die Kreuzfahrer mit Bussen nach Rotoura und Taupo „verschifft“.
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Im Fresh Fish Market in Tauranga am Hafen gibt es die besten Fish and Chips. Man kann die Fischsorte wählen und dann geht es in den Teig und anschließend durch verschiedene Becken mit Rinderfett. Zum Schluss kommt alles stilecht auf einen großen Bogen Papier.
Über die Mittagszeit ist dort die Hölle los. Hier ist der Fisch wirklich frisch.
Nach einer total verregneten Nacht in Waihi Beach ging es weiter nach Waihi zu einem verdammt tiefen Loch (250m), dem

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Tagebau der Martha Goldmine.

Das große Loch wird laufend durch Radar und Laser auf Bewegungen überwacht. Im April 2016 rutschten ca. 2 Mio.Tonnen Gestein (mit Vorankündigung) in die Grube. Seit dem steht der Tagebau und es wird nur gesichert. Neben dem Tagebau wird aber auch Gold Untertage abgebaut, die halbe Stadt ist unterhöhlt. Der Zugang zur Unterwelt erfolgt nicht wie üblich durch einen Schacht sondern durch einen spiralförmigen Tunnel, der nach unten führt und von „ausgewachsenen“ Muldenkippern befahren wird.

Cathedral Cove

Nach einer Nacht am
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Hot Water Beach

ging es dann nach Hahei. Der Parkplatz am der Grange Road ist ziemlich klein und für monströse Camper eher nicht geeignet. Wir haben das Fahrzeug in Hahei am Beach geparkt und sind mit einem (Klein-) Bus (5 NZ$ return) hochgefahren. Vom Ende der Straße geht ein guter Fußweg hinunter zum Te Whanganui-A-Hei Marine Reserve oder einfacher Cathedral Cove. Der Weg ist teilweise schattig, aber auch ein größeres Stück in der prallen Sonne, zudem geht es auf und ab. Auf jeden Fall etwas zum Trinken mitnehmen, denn unten gibt es nur Natur (und ein WC), Dauer für einen Weg knapp eine Stunde.
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Die Buchten und die Felsformationen sind einfach atemberaubend. Es ist ein highlight in NZ. Leider ist
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die Anzahl der F Plätze mit lie-flat sehr begrenzt.

Ein traumhafter Fleck Neuseelands.

Coromandel
Weiter ging es nach Coromandel. Ein kleiner Touristen-Ort mit umfassender Infrastruktur.
Ganz große Attraktion ist die
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Driving Greek Railway mit der EyeFull Tower Rail Tour.

Ursprünglich eine kleine Materialbahn für eine Töpferei, die sich jetzt durch die Landschaft etwas abenteuerlich nach oben windet. Vom Endpunkt, einer Terrasse mit einem kleinen Turm hat man einen wunderschönen Ausblick über Coromandel. Muss man das unbedingt gesehen haben? Eher nein. Aber nett ist des trotzdem, insbesondere für Kinder.
Eine Empfehlung ist das Driving Creek Cafe & Book Store, direkt in der Nachbarschaft.
Es hat eine sehr schöne Atmosphäre und zudem isst und trinkt man dort sehr gut.

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In den hohen Norden
Wir haben so geplant, dass wir an einem Sonntag in den Norden fuhren, der Verkehr durch Auckland ist dann nicht so heftig. Es ging dann auch recht flott. Die Route ist gut ausgeschildert, so dass man die notwendige Spurwechsel früh und stressfrei durchführen konnte.
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Noch ein Bild von der Habour Bridge. Was man von der Stadt aus nicht sieht, ist dass rechts und links an die eigentliche Brücke nachträglich noch je 2 Fahrbahnen angeflanscht wurden.

Orewa Beach
Ziel war Orewa Beach. Orewa liegt ca 30 km nördlich von Auckland, hat einen traumhaften Strand, ist das Ziel der Kite-Surfer und hat schwindelerregende Immobilien-Preise.

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Der Top10 Platz am Beach hat eine tolle Lage, ist aber groß, eng und und die Standplätze haben zum Teil Kunstrasen. Man kann ja nicht immer alles haben……

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Waipoua Forest
Der nächste Tag war ein „Fahrtag“, von Orewa Beach zuerst auf der SH 1 nach Norden, dann auf der SH12 weiter nach Dragaville, dem Zentrum der ganzen Gegend. Praktisch, aber sehr wenig aufregend. Die Vorräte wurden aufgefüllt, ebenso der Tank. Die Strecke dorthin führt durch endloses Schwemmland, man könnte meinen, man sei in Holland.
Tagesziel war der Kauri Coast Top Ten Holiday Park, einsam in den Kauri Bergen, nur durch eine kleine Richtfunkstrecke mit dem Rest der Welt verbunden. Eine sehr schöne Anlage, gut zum Wandern und um abzuschalten. Der Waipoa Forest ist einer der Zentren, in denen es noch diese mächtigen Bäume, die Kauris gibt. Sie sind streng geschützt. Die Gegenstände die man aus Kauri-Holz kaufen kann, sind sogenannte „Sumpf-Kauris“ . Im sumpfigen Gelände wurden Bäume über 10.000 Jahre unter Luftabschluss „gelagert“. Dieses Holz darf verarbeitet werden und lässt sich auch gut bearbeiten.

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Nächster Punkt, der mächtigste Kauri Baum in NZ. Ist schon beeindruckend und man kann sich gut vorstellen, dass daraus Boote und Schiffe hergestellt wurden.


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Auf der Fahrt nach Norden, auf der SH12 empfiehlt es sich einen kleinen Abstecher zu machen bis zum Ende der Signal Station Road.

Hokianga Harbour

Vom Arai-Te-Uru Recreation Reserve hat man einen tollen Blick über den Eingang zum Hokianga Harbour, einer über 30 km langen Bucht. Etwas Infrastruktur gibt es im Bereich der Hokianga i-SITE. Die Moeraki Boulders auf der Südinsel kennt jeder, unbekannt dagegen sind die Koutu Boulders. http://hokiangatourism.org.nz/activities/attractions/koutu-boulders
Wir waren natürlich zur Zeit der Flut vor Ort und die Kugeln sind nur bei Ebbe einigermaßen einfach zu erreichen. Also leider (wieder) ausgefallen. Vorbei ging es an der Fähre in Rawene, die Richtung Norden eine erhebliche Abkürzung darstellt.

Wairere Boulders
Unser Ziel waren die Wairere Boulders. Dazu geht es von der SH 12 rechts ab die Horeke-Taheke Road entlang, über 15 km eher schlechte Gravel-Road durchs Niemandsland.

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Im Tal der Wairere Boulders findet man eine riesige Ansammlung von gewaltigen Felsbrocken, die aus Basalt bestehen, die auf einer weichen Lehmunterlage ruhen. Ein Schweitzer Ehepaar hat da einen kleinen Park angelegt, den man für 15 NZ über einige Pfade erkunden kann. Für Geologen einzigartig, für Normalos, na ja ganz nett. Abgehakt.
 
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Bay of Islands.

Russell
Die Fahrt ging weiter über Pahia und mit der Fähre nach Russell, wo wir den besten Stellplatz des Campgrounds bekamen, ganz oben mit einem herrlichen Blick über die Bay of Islands. Während Pahia hektisch und laut ist mit viel Touri-Nepp, ist Russell das Gegenteil davon. Ruhig, etwas verschlafen, übersichtlich. Auf der Terrasse vom The Duke Of Marlborough Hotel wird man in frühere Zeiten zurückversetzt (und beim Bezahlen wieder in die Gegenwart zurückgeholt).
Ein Muss ist der Besuch des Waitangi Treaty Grounds.

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Der Vertrag von 1840 spielt heute noch eine Schlüsselrolle bei den Kiwis. https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Waitangi In einen sehr modernen Museum wird die Geschichte von NZ sehr anschaulich dargestellt, hier liegen die Kriegs-Kanue und steht das Treaty Haus und der Flaggenmast. Alles Punkte, die für die Kiwis sehr wichtig sind. Ein „must see“, wenn man in der Gegend ist.

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Weitere lohnenswerte Ziele sind das „Stone House“ in Kerikeri (Zufahrt über die Landing Road und über die Fußgänger-Brücke dann zum Stone House) und in Russell das

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Pompallier House, eine frühe Missionsstation mit einer Buchdruckerei.

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Ein Highlight ist die R.Tucker Thompson, ein hochseetüchtiger Gaffelschoner, gebaut 1985 im Stile eines amerkanischen Heilbuttfängers. Im Sommer gibt es Tagesfahrten, im Winter erleben Jugendliche authentische Seefahrt unter dem Kommando von Sarianna Crook. Sie hat nicht nur Seewasser in den Adern sondern die eine reiche Erfahrung auf Großseglern. Wir waren für eine Tagesfahrt durch die Bay of Island an Bord. So ein Großsegler hat einfach etwas faszinierendes. Es war eine unvergessliche Fahrt, wenn auch der Rückweg im Regen verlief. Trotzdem haben wir noch Glück gehabt, am folgenden Tag lief sie wegen strömenden Regen gar nicht aus. Eigentlich wollten wir nur noch gen Süden um von AKL aus die Heimreise anzutreten.

Whangarei
Wir machten Station in Whangarei, der wärmsten Stadt in NZ, und sind dort hängen geblieben. Whangarei hat einen Seehafen und die Raffinerie Refining NZ ist ganz in der Nähe. Down Town mit einer kleinen Fußgängerzone ist ganz nett, aber nicht umwerfend.
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Die Perle ist das Town Basin, ein internationaler Jachthafen mit schönen Geschäften, Restaurants, Museen, der eigentliche Mittelpunkt der Stadt. Wenn man die Straße findet, kommt man auf den Mount Parihaka und hat von dort eine tolle Sicht über die Stadt.
Ein weiterer Punkt sind die Whangarei Falls. Auch gibt es hier einige Kauris.


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Problematisch ist eine Wurzelfäule (Phytophthora), ein Pilz der auch mit dem Schuhwerk übertragen werden kann. Deshalb gibt es an allen kritischen Punkten Stationen zur Desinfektion der Schuhe.

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Eine echte Perle ist ein aufgelassener Steinbruch, der Whangarei Quarry Gardens. Nach den Ende des Steinbruch-Betriebs kaufte der Staat das Gelände und überließ es dem Whangarei Quarry Garden Trust, Whangarei Quarry Gardens einer Organisation von Freiwilligen, die ein subtropisches Garten-Paradies schufen. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird gerne angenommen (und dies ist auch verdient!)

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Whangarei und Hundertwasser haben eine enge Verbindung. Er hatte Pläne für ein Kultur-Zentrum in Whangarei entworfen. Eine Bürgerinitiative YES! Whangarei - Let's build the Hundertwasser Art Centre hat sich sehr dafür eingesetzt und Mittel gesammelt. Seit kurzem ist der notwendige Betrag beieinander, die Regierung hat ebenfalls Mittel zugesagt, und nun wird Whangarei ein weiteres Highlight bekommen. Die Pläne sind sehr vielversprechend.

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Die Te Matau ā Pohe Brücke ist eine einzigartige Konstuktion
Mit einem Zwischenstop für eine Nacht in Orewa ging es dann von dort aus direkt nach AKL, oder besser durch AKL hindurch, zu Maui, um das Fahrzeug zurückzugeben. Vom Maui aus mit einem überfüllten Hotelbus dann direkt vor das Terminal.
 
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Seemann

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23.03.2010
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MUC
Die Rückreise

Auf die Sekunde genau 3 Stunden vor dem Abflug öffneten die Schalter zum Check In.
Danach noch ein wenig Qantas-Lounge besichtigt und dann sollte es losgehen, nonstop bis nach Doha, im Moment wohl der längste planmäßige Linien-Flug. Geflogen wird mit einer 777, vorne eine angenehme kleine C-Kabine 3*2er Bestuhlung, sehr paarfreundlich und mit einem Abstand, dass der am Fenster Sitzende auch bei ganz ausgefahrenen Bett noch vorbei kommt.
Nach einen Abendessen hieß es dann wieder schlafen-dösen-schlummern. Um die über 14.000 km zurückzulegen werden über 17 Stunden gebraucht, ganz schön lange.
Mir ging es so, dass man nach spätestens 12 Stunden jegliches Zeitgefühl in der Röhre verliert, ob der Flug dann 12 oder 16 Stunden dauert ist dann auch egal, zumindest in C.
Die Crew war eine Ausnahme-Crew, da passte einfach alles zusammen, der Service war makellos, professionell, natürlich und freundlich. Irgendwann wann war aber auch der Flug zu Ende, runter in Doha, endlich mal wieder die Füße richtig vertreten. Nach gut 2 Stunden Aufenthalt ging es dann das vergleichsweise kurze Stückchen nach MUC mit einem A350 ohne besondere Vorkommnisse. Diesmal mit einer Crew, bei der nicht so alles reibungslos lief. Als wir in MUC in aller Frühe wieder heimischen Boden unter den Füßen hatten, waren wir froh aber gleichzeitig schwang ein gewisser Wehmut mit.
 
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Seemann

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23.03.2010
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MUC
Rückblick

Zum dritten Mal Neuseeland, dieses Mal die Nordinsel intensiv. Schwerpunkte waren einige Ziele eher etwas abseits von den ganz großen Touristen-Strömen. Das Land und seine Menschen haben etwas Einnehmendes. NZ hat ein gewisses Sucht-Potential. Es ist sehr schwer zu beschreiben, man muß es erleben. Es sind auch keine einzelnen Highlights, sondern eher die „Gesamtkomposition“. Man kann es aber nur erfühlen, wenn man sich dem Land, seiner Geschichte und seinen Menschen öffnet, beobachtet und auf sich wirken lässt. Faszinierend und nachahmenswert sind die privaten Initiativen. Freiwillige krempeln die Ärmel hoch und schaffen etwas, sei es der Betrieb von Dampfeisenbahnstrecken oder die Verwandlung eines Steinbruchs in einen paradiesischen subtropischen Garten.
Drei mal Neuseeland, reicht das? Eigentlich schon, wir haben ja „alles“ gesehen. Na ja, „alles“ ist sicher etwas übertrieben, man kann täglich neue Entdeckungen machen. Letzte Reise war es Blenheim, das uns überrascht hat, dieses Mal war es Whangarei. Und jedes mal gibt es Punkte, bei denen man sich denkt und wünscht, das nächste mal schauen wir uns das aber richtig an. Die Reise mit einem (großen) Camper ist stressfrei und sehr komfortabel, wenn auch nicht gerade billig.
Noch ein Wort zu QR. Es ist ein rundum gutes Produkt. Unsere Favoriten sind der A 380 gefolgt von der 777. Doha ist als Umsteige-Airport angenehm, die Beschilderung nicht immer ganz perfekt. Aber viel besser zum Umsteigen als FRA. Nach NZ (und AUS) geht es nicht ohne Umsteigen, dazu ist Doha eine sehr gute Wahl.
Die Gerichte sind gut, die Weinkarte ansprechend. Die Crews, die wir erlebt haben, streuen zwischen unerfahrenen Anfängern (nicht vergessen, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen) die aber einen erfahreneren Profi im Rücken haben bis zu sehr erfahrenen und freundlichen FAs, die einen perfekten Service liefern.
Ob QR die 5 Sterne verdient hat oder nicht, es ist uns egal.
Die Hardware und der Flughafen in Doha sind sehr gut. Die Aussage, dass das "füßevertreten in der Wüste" störend ist, teilen wir nicht, im Gegenteil nach einer Langstrecke tut es gut. Nach down under geht es sowieso nicht anders. Das Personal immer freundlich. Ja, es gibt natürlich sehr erfahrene Crews, bei denen alles flutscht und aber auch andere, mit wenig Erfahrung, wo es manchmal etwas holpriger läuft. Aber das ist eine Erscheinung, die es bei allen (größeren) Unternehmen, die wachsen, gibt. Wir fliegen gerne mit QR.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es nochmals so ein Hammer-Angebot nach da unten geben wird, ist gering und es gibt ja auch noch andere schöne Flecken auf dem Globus.

Kia ora, bis zum nächsten Mal….
 
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Seemann

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23.03.2010
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So, weitere Teile der Tour über die Nordinsel Neuseelands sind hochgeladen.
Stay tuned, der Rest kommt im Kürze
 

ReviloCGN

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02.01.2014
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Super, ein guter Vorgeschmack auf unsere Reise in Feb/März 2018 über beide Inseln. Südinsel hattest Du ja nicht so ausführlich, oder find ich´s nur nicht? So oder so, herzlichen Dank!
 
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Anonym38428

Guest
Super, ein guter Vorgeschmack auf unsere Reise in Feb/März 2018 über beide Inseln. Südinsel hattest Du ja nicht so ausführlich, oder find ich´s nur nicht? So oder so, herzlichen Dank!

Empfehle ganz uneigennützig mein Werk: http://www.vielfliegertreff.de/reis...-reise-entlang-der-southern-scenic-route.html ;) Von HON/UA gibt es auch etwas vornehmlich zum Süden und der werte Seeman hat seine Berichte ja schon verlinkt :)

@Seeman: Danke! Mit deinem Bericht ist mein persönliches "Kia Ora IV" vor "Kia Ora III"quasi schon fix eingeplant ;) Wie der Teufel es will, geht es dieses Jahr mal wieder in den Süden, gewonnene Erkenntnisse vertiefen und ein bisschen Neues entdecken :)
 
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ReviloCGN

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02.01.2014
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Na da klick ich doch gerne nochmal rein!

Den Bericht von HON/UA mit seinem B&B-Hopping habe ich auch noch im Kopf von damals, aber auf die schnelle letztens nicht gefunden. Er war da ja mal wieder nicht nur in NZ ;) Denke ich suche die Tage nochmal...
 

angostura

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28.02.2015
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Moin Seemann,

ich habe Deine Berichte gerne gelesen und wir sind nun am überlegen/planen, ob wir (2 Erwachsnen, 2 Kinder (1+4)) nächstes jahr im Februar für ein paar Wochen nach Neuseeland fahren. Die Anreise wegen der Kinder schön ruhig mit Stopps.
Nun stellt sich die Frage eines Campers im Süden. dazu hätte ich einige Fragen an Dich:

Hast Du direkt bei den Anbietern gebucht oder über Vermittler ? Ich finde diese Firmen etwas unübersichtlich, weil ja irgendwie nur 2 -3 Hauptfirmen dahinter stehen. das Alter der Fahrzeuge ist nicht das einzige Kriterium denke ich.

Habt Ihr das Rundum Sorglos Paket genommen (soll heissen null Selbstbehalt etc.)

Wie hoch waren ca die Tageskosten ? Überschlagsmäßig komme ich auf so ca 250 euro am Tag, richtig ?

Woher hast Du die Informationen mit durchgängiger Matratze bezogen ? Auf der Anbieterseite finde ich das nicht. Jedesmal direkter Kontakt ?

Im Norden wollen wir eigentlich eher stationär sein, so ca 7 Tage jeweils vor Ort mit richtigem Haus, damit die inder zu Ruhe kommen. Die Erfahrungen aus dem letzen großen Urlaub in Frankreich, haben dies ergeben. Reisen mit Auto und wechselnder Unterkunft ist nichts für Kinder.

Danke für die Mühe des Berichtes, Man kann hier soviel lernen.

Liebe Grüße

Angostura
 

Seemann

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23.03.2010
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Hast Du direkt bei den Anbietern gebucht oder über Vermittler ? Ich finde diese Firmen etwas unübersichtlich, weil ja irgendwie nur 2 -3 Hauptfirmen dahinter stehen. das Alter der Fahrzeuge ist nicht das einzige Kriterium denke ich.

Wir haben hier in Deutschland über einen Vermittler/Reisebüro gebucht. Manchmal ist es hilfreich, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben. So richtig notwendig war das aber nie.
Wilderness kann man nur direkt bei denen buchen. Vom Hörensagen soll das aber sehr gut klappen. Die Kosten sind unter dem Strich ziemlich ähnlich.

Habt Ihr das Rundum Sorglos Paket genommen (soll heissen null Selbstbehalt etc.)

Ja, es ist wirklich sorglos, und wenn man genau rechnet, dann ist der Mehrpreis relativ gering oder anders gesagt, uns war es wert.
Man muss sehr genau das Kleingedruckte lesen. Z.B entfällt die Kaution komplett. Die wird in NZ sonst nicht nur reserviert sondern richtig abgebucht.
Und am Ende wieder zurückgebucht. Das verursacht Kosten und belastet den Verfügungsrahmen der CC.

Wie hoch waren ca die Tageskosten ? Überschlagsmäßig komme ich auf so ca 250 euro am Tag, richtig ?
Das kann hinkommen, je nach Jahreszeit und Camper... Alternative wäre B+B und Mietwagen, auch nicht viel andere Kosten.
Dafür ist man sehr viel flexibler, gerade mit kleinen Kindern ist das wichtig.

Woher hast Du die Informationen mit durchgängiger Matratze bezogen ? Auf der Anbieterseite finde ich das nicht. Jedesmal direkter Kontakt ?

Ganz einfach: Vor Ort drunter geschaut und jede Nacht gespürt:)
Man kann es aber erkennen, wenn man das Tag und Nacht - Layout der Fahrzeuge sich anschaut. Die Betten, die Tag und Nacht gleich sind, sind normalerweise aus einem Stück.
Sonst werden die Rückenpolster zu Teilen der Matratze.

Im Norden wollen wir eigentlich eher stationär sein, so ca 7 Tage jeweils vor Ort mit richtigem Haus, damit die Kinder zu Ruhe kommen. Die Erfahrungen aus dem letzten großen Urlaub in Frankreich, haben dies ergeben. Reisen mit Auto und wechselnder Unterkunft ist nichts für Kinder.

Nicht aus eigener Erfahrung mit Kindern aber aus Beobachtungen und Gesprächen:
Die Kinder nehmen sehr schnell den Camper als ihr "Reich" an, kennen es und fühlen sich darin geborgen. Es ist also immer der selbe Fixpunkt, die selbe Unterkunft für sie. Dass draußen vor der Haustüre es immer wieder anders aussieht, stört sie wenig.

Selbst für uns ist das ein gewichtiges Argument pro Camper und contra B+B. Wir kommen einmal an, es wird einmal ausgepackt (und geputzt, dass es den richtigen "Stallgeruch" hat) und man kommt sehr schnell zurecht.
Und am Ende vom Camper direkt in den Flieger, absolut kein Problem.
Wichtig sind uns die erste Nacht oder auch Tage stationär.
 
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Dreaonline

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29.04.2012
446
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@angostura
Wir sind seit Samstag wieder von CHC zurück und haben eine ähnliche Tour u.a. entlang der SSR gemacht wie TOSC.

Die Infos von Seemann, u.a. mit der durchgehenden Matratze von Seemann kann ich nur bestätigen. Sehr von Vorteil.

Wir haben über www.camperoase.de bei Kiwi Campers in Christchurch einen Kiwi Camper4 gebucht.
Vorteil : Ein großes Inselbett im Fond und das Bett für die Kids wird abends über dem Esstisch herabgelassen.
Rund-um-Sorglos-Paket war super, denn ich habe einen linken Außenspiegel auf dem Gewissen.

Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Planung. Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
 

Fasab

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11.02.2018
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NZ-Infos

Camper
Der Campermarkt in NZ für die größeren Fahrzeuge ist in Bewegung.
Die THL-Gruppe hat hat die Marke Kea als Mietfahrzeug vom Markt genommen. Die Fahrzeuge der TVA Gruppe (Apollo, RV) sind gefühlt im Rückgang. Auf dem aufsteigenden Ast ist Wilderness. Sie importieren (ausschließlich Bürstner?) über eine Schwester-Firma (SmartRV), die von sich sagt, sie seien der größte Importeur von Caravans in NZ. Insbesondere auf Top10 Plätzen dominierten bei den großen Fahrzeugen auf Basis Sprinter ganz klar Maui, Britz und mighty, gefolgt mit Abstand von Wilderness und Apollo und dann kommt der Rest. Auffallend ist auch, dass bei den ganz neuen Fahrzeugen die VW-Crafter fehlen, eine Folge der Scheidung von Spinter+Crafter?
Wir haben uns für einen Maui Sunset entscheiden. Warum?
Es war der einzige (Maui), der hinten fest ein Bett verbaut hat, und zudem eine große Matratze hat, also kein Stückwerk aus Polstern. Man spürt den Unterschied! Anhang anzeigen 108811
Der Nachteil ist die Größe der Fahrzeugs, auf der Straße, beim Parken, auch die Höhe und damit die Seitenfläche ist bei Wind schon deutlich zu spüren. Trotzdem fährt sich der Sprinter sehr angenehm, komfortabel und nach 2-3 Tagen hat man sich daran gewöhnt.
Obwohl die großen Camper überwiegend mit nur 2 Erwachsenen belegt sind, bietet die THL-Gruppe keine großen Fahrzeuge für 2 Personen an. Das macht Wilderness anders, und ist vielleicht auch der Grund für das Wachstum. Sie haben mehrere 2-Personen-Fahrzeuge in unterschiedlichen Größen im Programm. Wir haben uns jetzt in NZ umgesehen und würden das nächste Mal ein Fahrzeug von Wilderness wählen. Noch einmal NZ? Nein, auf keinen Fall, ist so weit weg und zudem haben wir ja alles gesehen. Oder vielleicht doch?

Verkehr
Dass die da unten auf der falschen Seite fahren, ist immer noch so und wird es wohl auch bleiben. Der Verkehr ist sehr diszipliniert, Drängler gibt es selten. Die Geschwindigkeit wird hier und da sowohl von festen Einrichtungen als auch mobil kontrolliert. Zu schnelles Fahren kann sehr schnell sehr teuer werden. Die Straße sind oft eng und gewunden und man darf sich keine zu großen Tagesziele vornehmen. Ein Tagesschnitt von 60 km/h ist schon recht gut. Es wird auch beim Einfahren in den Kreisverkehr geblinkt. Will man quasi nur links abbiegen links Blinken sonst rechts Blinken. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber gar nicht so doof. In Auckland haben einige Kreuzungen eine sehr fußgängerfreundliche Schaltung: Alle Straßen stehen auf ROT, alle Fußgängerampeln auf GRÜN. Damit kann man als Fußgänger auch quer über die Kreuzung gehen.
Das Thema Führerschein wird ja immer wieder und aller Orts diskutiert.
Vorschrift ist für Ausländer, deren Führerschein nicht in englischer Sprache ist, eine amtliche Übersetzung oder der internationale Führerschein. Man kann es auch nur mit dem deutschen Führerschein versuchen, das kann gut gehen, muß aber nicht.
Uns hat dieses mal überhaupt niemand nach dem Führerschein gefragt, nicht einmal bei der Übernahme des Fahrzeugs. Wenn es dumm geht und sich jemand (Vermieter, Polizei, Richter) stur stellt, kann es Ärger geben. Die großen Camper haben mehr als 3,5 to Masse. In NZ ist dafür der „kleinste“ Führerschein ausreichend, und der geht dort bis 6 to. Damit ist unser neuer Führerschein B, mit eigentlich nur 3,5 to zulässt, in NZ auch für die großen Camper gültig.
Weitere Infos unter:
What vehicles can I drive on my overseas licence?
https://www.nzta.govt.nz/driver-licences/new-residents-and-visitors/driving-on-nz-roads/

Preise
Bezahlt wird (fast) alles per Karte, die LH-CC hat immer und überall funktioniert.
Man wird ab und zu gefragt, ob in Euro oder NZ. Ausnahmen sind Bus, Budget Taxis und manchmal auf dem Markt. Wir haben in 4 Wochen weniger als 200 NZ$ in bar benötigt.
Die Tank-Gutscheine auf dem Bon der Supermärkte sind merklich zurückgegangen, lediglich bei New World gab es welche, die aber an auf der eigenen Tankstelle gültig waren.
Der Preis für Diesel variiert zwischen 0,99 $ und über 1,30 $. Dabei ist auffallend, dass der Diesel-Preis, je weiter man von den ganz großen Städten wegkommt, immer billiger wird.
Ein wesentlicher Faktor der „gefühlten Preise“ ist der Währungsfaktor. Das spürt man schon recht deutlich, die Inflationsrate selbst ist recht niedrig. Sonstige Preise: Essen in Restaurant 15,00 bis 30.00 NZ$+++, Preise im Supermarkt gebratenes Hähnchen (groß!) 12NZ$, 6 Eier 4,99; 4l Tafelwasser 3,00; Mineralwasser 4 l 6,00; Orangen kg 3,49; Tomaten kg 3,99; Müsli 650g 6,99; Joghurt 500g 6,50. SIM-Karte von 2degrees frei, 300 min nach DL: 10$, 1GB 20 $.
Ganz wichtig (aber nur für Insider dieser Anstalt): In aller Restaurants gibt es Lei(t)ungswasser ganz frei und umsonst! Entweder ungefragt auf den Tisch gestellt, oder auf Nachfrage oder schon an einer gut sichtbaren Stelle im Restaurant bereitgehalten, zudem immer kühl und frisch. Dieser Brauch führt auch offensichtlich nicht dazu, dass die Gastronomen Insolvenz anmelden müssen, eigenartig.
Die Preise für eine größeren Camper sind nicht ohne. Im Camper durch Neuseeland ist kein Billigurlaub. Die Preisgestaltung ist etwas undurchsichtig. Zu prüfen sind die Themen Kaution, Versicherung, Selbstbehalt, Diesel Tax, Kraftstoff, Gas, selbst bei Maui ist jetzt Toll extra. Bei genauem Rechnen ist oft ein all-incl-Paket günstiger als alles klein-klein.

Camping Plätze
Standplätze gibt es viele unterschiedliche Typen. Von ganz freien (meist nur für eine Nacht erlaubt) über die Plätze vom DoC, die meist nur minimale Einrichtungen haben, dafür aber sehr viel Platz bieten über einfache bis sehr komfortable Camping-Plätze sowie die beiden Ketten Kiwi und Top10. Letztere sind ausnahmslos Plätze mit umfangreichen Einrichtungen, dafür steht man aber enger beieinander. Bei Top 10 erhalten Mitglieder (49 NZ$ für 2 Jahre) 10 % Ermäßigung und meistens 250 MB Internet frei, manchmal auch unbegrenzt, zudem sind viele Eintritte und selbst die Fähre um 10% reduziert. Wir waren ab Ende Januar unterwegs, die Schulferien in NZ waren gerade zu Ende. Viele Kiwis, die keine schulpflichtigen Kinder hatten, waren unterwegs. Wir haben immer um die Mittagszeit beim nächsten Platz angerufen um zu reservieren. Die Antworten haben gestreut zwischen „Nicht nötig, wir haben genug Plätze“ bis „gut dass Sie anrufen, und wir brauchen eine eine CC zur Buchung der ersten Nacht“. Mindestens 2 mal hätten wir bei Ankunft am Abend keinen Platz mehr bekommen. Die holidayparks.co.nz verschickt auf Anforderung eine Land-Karte, auf der alle Mitgliedsplätze aufgeführt sind. Das DoC gibt für jede Insel je eine Broschüre heraus mit den Plätzen. Was für ein Standort und für wen das passende ist, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Gut ist aber, dass es ein sehr breites Angebot gibt. Rankers hat eine kostenlose App, in der man NZ als Karte herunterladen kann, um dann auch offline Zugriff darauf zu haben. Darauf sind alle Plätze, auch Freedom, verzeichnet. Die App ist sehr hilfreich.

Danke für den Tipp mit Rankers !
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.646
673
MUC
Danke für den Tipp mit Rankers !

Rankers hat seit einiger Zeit sein Angebot erweitert.
Auf der Seite bieten jetzt die kleinen Camperanbieter ihre Fahrzeuge an, ebenso kann man sich ein Angebot von lokalen Anbietern für einen Miet-PKWs geben lassen.
Ein durchaus interessanter Service.