Von Rotfusstölpeln und Inka-Ruinen: 3 Wochen Südamerika!

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lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Einleitung

Liebe Mitlesende, es folgt mein Reisebericht zu meiner zweiten Fernreise im Jahr 2017, im September ging es für dreieinhalb Wochen nach Südamerika.
Ich werde den Bericht nicht "in eins" herunterschreiben können, sondern nach und nach chronologisch die Stationen der Reise aufarbeiten. Ich bitte daher also um ein wenig geduld :cool:

Vorgeschichte

Bisher trieb ich mich eher in Nordamerika und Asien umher, wo das Reisen so unglaublich unkompliziert ist. Südamerika stand aber auch schon länger auf der Liste, bisher fehlte allerdings der passende Impuls.
Wie es der Zufall wollte, hatte meine +1 a.k.a. Freundin im August einen einmonatigen Aufenthalt in Quito, Ecuador abzuleisten. Da bot es sich also an, sie dort nach erledigter Arbeit sie abzuholen und eine Reise anzuschließen. Da sie während ihres Aufenthaltes an den Wochenenden schon die wichtigsten Orte in "Mainland"-Ecuador besucht hatte, sollte sich unser Urlaub auf die Galapagos-Inseln und Peru konzentrieren. Am Ende kam spontan noch ein kurzer Abstecher nach Bolivien hinzu.

Als ihre Daten feststanden, machte ich mich daran, Flüge zu buchen. Die (bezahlbaren) Optionen eines Gabelflugs nach UIO und zurück von LIM waren zum Buchungszeitpunkt leider schon sehr rar, so dass es auf das eher etwas umständliche folgende Routing mit America Airlines hinaus lief. Immerhin konnte ich zum Zeitpunkt der Flüge noch von den Vorteilen des AB Gold profitieren:

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Um möglichst flexibel zu bleiben, wurden für die Reisezeit zunächst nur die Flüge auf die Galapagos-Inseln gebucht. Alle weiteren Flüge wurden operativ flexibel hinzugebucht. Insgesamt sind wir dann die folgenden Strecken abgeflogen:

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Die Flüge nach Galapagos wurden mit LATAM durchgeführt, alle weiteren Flüge mit Avianca. Flüge nach Galapagos sind für "Ausländer" relativ teuer, allerdings stimmt einen das ganze dann auch auf das gesamte Preisniveau für einen Aufenthalt auf dem Archipel ein. Für die Galapagos-Inseln buchten wir eine einwöchige Kreuzfahrt, was ich jedem Besucher auch nur empfehlen kann, da man so einfach wesentlich mehr von den Inseln sieht.

Als Einstimmung auf den nun Reisebericht folgen hier schon einmal zwei Fotos:

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Ein Rotfuß-Tölpel krazt sich auf der Insel "Tower" am Kopf

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Machu Pichhu

Viel Freude beim Lesen!
 

lifetime.b.c.

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Tag 0: Anreise

Die letzten Sachen wurden gepackt, dieses mal wurde der Rucksack geschultert und der Koffer durfte in der Ecke stehen bleiben. Eigentlich bin ich ja mehr so der "Typ Koffer", aber bei der Fortbewegung über Land ist dann oft doch ein Rucksack von Vorteil. Ich empfehle aber, beim Rucksack nicht zu sparen, der Fjällräven Kajka 85 hat mir dafür schon zu viele gute Dienste erwiesen und fühlt sich auf dem Rücken auch einfach gut an.

Bereits am Vortag des Abfluges reiste ich per ICE richtung Rhein-Main, um mich in Mannheim mit einem Kumpel zu treffen. Bei Abflug mit AA705 um 09:20 war mir eine morgentliche Anreise per Flug aus DRS zu heikel, zumal es auf ein extra Ticket gebucht werden hätte müssen. Die Fahrt von Dresden über die VDE 8.2 bis Frankfurt gestaltete sich als völlig problemlos, gegen den (kleinen) Hunger half eine Pasta aus dem Bistro:

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Für Zug-Essen in Ordnung, aber ich mag den Parmesan lieber grob gehobelt. Zumal es sich hierbei gewiss nicht um Parmesan handelte;)

In Frankfurt traf ich mich dann mit meinem Kumpel, allerdings war ab dort der gesamte Fahrplan aufgrund des Zwischenfalls in Rastatt ein wenig durcheinander. Eigentlich wollten wir mit dem TGV nach Marseille bis Mannheim fahren, dieser fiel aber aus und wurde durch einen Ersatzzug gefahren, das fanden wir aber zu langweilig, also ging es erst mal auf ein Bier in die Lounge.

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Einige Zeit später sassen wir wieder im ICE, der zwar pünklich aus Hamburg eintraf, aber irgendwie klappte bei diesem ICE 1 der Fahrtrichtungswechsel nicht. So wurden es erst 10, dann 20 und dann 30 Minuten Verspätung und anschließend hiess es dann "Bis hier hin und nicht weiter" und es wurde auf den nächsten Takt-ICE aus richtung Köln verwiesen. Dieser war natürlich völlig überfüllt, aber etwa zeitgleich fuhr noch ein ICE nach Paris, den wir dann kurzerhand nahmen. Die weitere Fahrt bis Mannheim war dann auch völlig ereignislos.
In Mannheim sind wir dann nach dem Verzehr einer Pizza noch ein wenig durch die Stadt spaziert, der Fokus hierbei lag auf dem Umbau der Straßenbahnstrecke in der Fußgängerzone. Ein paar Handyfotos sind auch entstanden, die schönen Fotos kommen dann erst aus Südamerika.

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Der Wasserturm

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Das Schloss

Da am nächsten Tag frühes Aufstehen auf dem Programm stand, ging es dann auch entsprechend zeitig ins Bett.
 

lifetime.b.c.

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Tag 1: Flug FRA-CLT-DFW-UIO

Früh klingelte der Wecker, gegen 6:30 fand ich mich am Mannheimer Hauptbahnhof ein und 30 Minuten später war ich schon am Flughafen-Fernbahnhof: Spartipp: Die Fahrt Dresden-Mannheim-Frankfurt war natürlich auf ein Ticket gebucht. Bei dem heutigem Routing ging das Sparen weiter, der Schlenker über Nordamerika war zwar anstrengend, aber entsprechend günstig.
Mit dem Bus und Sack und Pack ging es dann zum T2, meinen Rucksack verpackte ich, wie immer, in einem großem, schwazen Überziehersack, damit die Bänder nicht reissen und war dann so ziemlich der einzige am Prio-Check-In von American Airlines. Hier folgte eine kurze Befragung "Warum, mit wem, waren sie schon mal in Südamerika" und anschließend bekam ich meine Bordkarten überreicht. Auf dem ersten Flug waren leider keine sinnvollen MCE-Sitze mehr verfügbar, auf den weiteren Flügen hatte ich im Vorfeld noch kostenfrei Exit bzw. Bulkhead reservieren können.

Da im ganzen Terminal kaum etwas los war, bin ich auch dementsprechend zügig durch die Passkontrolle gekommen und sass schon wenige Minuten später in der Japan Airlines Lounge. Diese ist nun wirklich nichts besonderes, aber für ein kurzes Frühstück reichte es.

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Vor dem Boarding noch schnell durch die Siko, auch hier war großes Gähnen und in eins durch konnte ich ins Flugzeug. Die Auslastung lag vieleicht bei 45%, so dass ich in einer der vorderen Reihen des A330 Fenster -und Gangplatz für mich alleine hatte. Bei dem Flugzeug handelte es sich noch um eine ältere (US-Airways?)-Configuration, bei der nur die Bulkheads als MCE ausgewiesen waren. Aber auch die regulären Sitze waren dick gepolstert und durchaus erträglich.

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Der Flug war recht kurz und relativ ereignislos, das Essen nicht der Rede wert aber auch kein totaler Reinfall, das Baby vor mir schrie nicht und überpünktlich setzten wir in CLT auf. Da wir der einzige internationale Flug weit und breit waren und ich noch schnellen Schrittes die Reisenden der Business überholt hatte, war ich der erste an der Immigration und innerhalb von 2 Minuten durch. Die Transfer-Siko brauchte dann auch nicht viel länger und schon 20 Minuten nach On-Block sass ich im Admirals-Club. Rekord für meine persönlichen USA-Einreisen.

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Meine zwei Getränke-Voucher tauschte ich gegen 2 Flaschen Wasser und vergnügte mich die nächste halbe Stunde mit Karottensticks und Käsewürfeln.

Im knallvollen A321 ging es dann 2 Stunden nach Ankunft weiter nach DFW, der Sitzabstand war aber sehr erträglich:

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In Dallas hatte ich dann nur 55 Minuten Aufenthalt, woraus aufgrund von diversen Verzögerungen am Ende nur noch 30 übrig blieben. Der Flughafen ist relativ groß, erforderte also eine Bahnfahrt und viel gerenne, trotzdem war ich rechtzeitig noch kurz vor Boarding am Gate. Die Tatsache, dass es in den USA keine Passkontrolle zur Ausreise gibt, begünstigte wohl mein Erreichen des Fluges. Der Flug nach UIO wurde mit einem A319 durchgeführt und war mit über 5 Stunden Flugzeit berechnet. Das war mir gar nicht klar, dass die es so weit schaffen. Die Ausstattung war sehr modern und ich hatte bis zum "Boarding Completed" die komplette Reihe hinter der Business (2 Reihen Domestic First) für mich alleine. In letzter Sekunde wurde aber noch eine Mutter mit Kleinkind neben mich aus irgendwelchen Gründen umplatziert.

Da es sich um einen internationalen Flug handelte, gab es auch nun wieder kostenfrei Snacks und Getränke, ansonsten war dieser Flug aber auch sehr entspannt. Ich wurde nun langsam Müde, und landete um 23:30 Ortszeit, über 24h nach meinem Aufbruch in Mannheim in Quito. Hier wollte mich nun meine Freundin in Empfang nehmen.

Die 4 Insassen der Business hatte ich wieder schnellen Schrittes überholt, war in wenigen Minuten durch die Immigration und am Gepäckband. Hier ist es wirklich sinnvoll, wenn das Gepäck frühzeitig erscheint, denn sämtliche Reisende müssen bei der Zollkontrolle ihr Gepäck durchleuchten lassen.

Als mein Rucksack mit dem Prio-Gepäck nicht kam, dachte ich noch "Ach, dass nehmen die hier sicher nicht so genau", als dann aber eine halbe Stunde später die letzten kreisenden Koffer vom Band genommen wurden wusste ich: Fuck, Gepäckverlust, der zweite in Folge :sick:

Also ging es zum Lost Baggage Schalter, wo ein Mitarbeiter im besten Deutsch sich meiner Sache annahm. Da war ich echt überrascht. Das Prozedere kenne ich nun mittlerweile recht gut, allerdings konnte er mir auch im Gegensatz zu airberlin/Etihad innnerhalb von kurzer Zeit sagen, wo sich mein Gepäck befand: Es wurde wohl in der Eile in Dallas in ein Flugzeug nach Mexico City verladen. Na danke auch.

Spannend war dann für mich noch, ob es das Gepäck noch innerhalb der nächsten zwei Tage nach Quito schafft, da wir dann ja schon nach Galapagos aufbrechen wollten.

Irgendwann wurde ich dann aber doch entlassen, traf auf meine Freundin in der Ankunftshalle (die ich mangeld Wifi auch nicht kontaktieren konnte, sie musste sich also sehr gedulden) und mit dem Taxi ging es dann zu ihrer Unterkunft in die Stadt.

Das einzige, an was ich mich dann noch erinnerte, ist dass ich vom Treppen steigen in den zweiten Stock schon extremes Herzrasen bekam.
 

lifetime.b.c.

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Tag 2: Quito

Der erste Tag in Quito: Hier hatten wir nun nur einen vollen gemeinsamen Tag, nach einem kleinen landestypischen Frühstück stand natürlich erst mal "Shopping" auf der Tagesordnung, um mir das notwendigste für die ersten Tage ohne Gepäck zu kaufen.
Quito ist nun beileibe keine Shopping-Destination, die Angebote in einem nahegelegenen Einkaufszentrum war alles andere als modern und nicht einmal günstig, auch wenn die Waren nicht von besonders hoher Qualität waren. Trotzdem fand ich ein paar "Basics", natürlich hatte ich immernoch die Hoffnung, dass mein Gepäck noch rechtzeitig vor dem Aufbruch nach Galapagos eintreffen würde.

Schön war auch, wie in Ecuador relativ einfache Dinge, wie die Zahlung mit Kreditkarte unendlich verkompliziert wurde: Es musste die Kreditkarte vorgelegt werden, ein Formular mit persönlichen Angaben ausgefüllt werden und mindestens eine Identifikation (Reisepass) mit einer Unterschrift vorgelegt werden, und wehe, die Unterschrift auf dem Kreditkartenbeleg, der Kreditkarte, dem Formular und der Identifikation stimmte nicht kleinlich überein, dann durfte noch mal von vorne ausgefüllt werden. Es lebe die kontaktlose Bezahlung!

Gegen Mittag waren sämtliche Einkäufe erledigt und es war noch ein wenig Zeit für touristische Aktivitäten, so fuhren wir mit dem Taxi zur "Basilika des nationalen Gelübdes", der größten, neugothischen Basilika Amerikas:

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Frontalansicht

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Benachbarte Wohnhäuser zur Basilika

In der Basilika fand gerade eine Hochzeit statt, trotzdem war eine Besichtigung kein großes Problem. Wir wagten den Turmaufstieg, auch wenn sich dieser dank der Höhenlage der Stadt und meiner fehlenden Akklimatisierung als sehr herausfordernd herausstellte.

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Für die Aussicht lohnte sich der Aufstieg dann doch

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Blick in den Innenraum, in dem gerade eine Trauung stattfand

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Sehr beeindruckend war auch die Rosette mit ihren bunten Fenstern

Auf einem Holzsteg konnte man über dem Kirchenschiff auf die gegenüberliegende Seite gelangen.

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Hier die Aussicht über die Stadt in die entgegengesetzte Richtung

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Über eine sehr luftige, etwas wachelige freistehende "Treppe" konnte man nun noch weiter Aufsteigen und diesen wunderbaren Blick über Basilika und Stadt erhalten.

Nach der Besichtigung der Basilika spazierten wir noch zu Artesanal-Märkten, auf denen man jede Menge Klüngel und Ware aus Alpaca erwerben konnte. Anschließend ging es zum Abendessen zum "Plaza Foch", wo es noch ein paar traditionelle Speisen, wie "Choclo con queso",dicker Mais mit Käse und "Locro de papa", eine Kartoffelsuppe mit Avocado.

Zwischendurch erreichte mich noch die Nachricht, dass das Gepäck mittlerweile an unserer Unterkunft per Bote abgegeben wurde. Das war für den weiteren Reiseverlauf sehr beruhigend.
 

lifetime.b.c.

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Tag 3: Flug nach Galapagos

Flüge vom Festland nach Galapagos führen die Fluggesellschaften TAME, LATAM und Avianca durch. Ab Quito ist teilweise Umsteigen in Guayaqil erforderlich, teilweise gibt es Direktflüge. Zu beachten ist, dass bestimmte, rabattierte Tickets nur für Einheimische gebucht werden dürfen, Ausländer müssen in diesem Fall dann einen Zuschlag zahlen. Preislich unterschieden sich die verschiedenen Airlines nicht groß, ich wollte mich daher wegen Status zwischen LATAM und AVIANCA entscheiden und habe dann, wegen der leicht besseren Flugzeiten LATAM zu etwa 300 Euro p.P. für eine doppelte Gabel UIO-GPS, SCY-GYE gebucht. Schon reativ viel Geld für 1,5h Flugzeit.

Nach dem Packen der Rucksäcke ging es dann per Expressbus zum Flughafen. Am Domestic-Terminal angekommen musste zunächst 20 USD Gebühr bezahlt werden mussten und anschließend das Gepäck einer speziellen Kontrolle für Galapagos-Flüge unterzogen werden. Anschließend konnte man zur Gepäckaufgabe. Diese war unendlich langsam, eine Priority-Line gab es nicht und obwohl zwei Schalte besetzt waren und vielleicht 4 Leute vor uns waren, dauerte es gut 15 Minuten, bis wir an der Reihe waren. Die Sicherheitskontrolle ging dafür schnell, die im Domestic-Terminal befindliche Lounge war allerdings keine Contract-Lounge von LATAM. Priority-Boarding gab es auch nicht. Statusanerkennung also gleich Null :D

Der Flug im A319 mit unterirdischem Sitzabstand war dann aber relativ unspektakulär, im Landeanflug auf Baltra hatte man aber schon recht schöne Aussichten auf umliegende Inseln. Baltra wird nicht zum Nationalpark des Galapagos-Archipels gezählt, da es dort neben dem Flughafen einen Militärtützpunkt gibt und die Insel daher nicht besichtigt werden kann.

Nach der Landung musste 100 USD Nationalparkgebühr bezahlt werden, dafür gab es dann aber auch einen sehr schönen Schildkröten-Stempel in den Reisepass. Anschließend wurde das Gepäck manuell ausgeladen und noch ausgiebig von einem total niedlichen Spürhund ausgiebig inspiziert. Als diese Prozedur vorrüber war und ein verdächtiges Gepäckstück zur Seite genommen wurde, ging es per Flughafen-Bus zum Fähranleger von Baltra um dort nach Santa Cruz überzusetzen.

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Unsere Rucksäcke auf der Fähre

An der Anlegestelle auf der anderen Seite wartete dann auch direkt ein Bus, mit dem wir bei bestem Wetter und super guter Laune nach Porto Ayora fuhren, dem (super hässlichem) Hauptort auf der Insel. Die letzten Kilometer fuhr man hauptsächlich an Bauruinen vorbei, bis uns der Bus nahe des Hafens wieder ausspuckte. Wir hatten noch nichts weiter Gebucht und hofften, da wir am Ende der Saison ankamen, noch vor Ort auf ein Schäppchen für einen Cruise, da viele Bootsbetreiber ihre Boote noch um (fast) jeden Preis auslasten wollen. Gegenüber der Buchung bei einer deutschen Agentur kann man so wohl bis zu 50% sparen.

Mit Sack und Pack gingen wir ins erstbeste Reisebüro, wo ein älterer Herr uns weismachen wollte, dass gerade absolute Hochsaison war und es auf der gesamten Bootsflotte nur noch zwei Betten geben würde, 3 Nächte für 1000 USD. Nein Danke. Auf ins nächste Reisebüro, dort sah die Verfügbarkeit noch völlig anders aus, der jüngere Herr empfahl uns einen einwöchigen Cruise auf einem "Mid-Range-Boat", welches noch am gleichen Abend aus Baltra ablegen würde und uns sieben Tage später, am Tag unserer Abreise in San Cristobal entlassen würde. Den Preis von 1700 USD konnten wir noch auf 1350 USD pro Person drücken. Als Bonus lieh er uns für die Tour noch zwei Wetsuits aus, die wir ansonsten für 10$/Tag an Bord hätten mieten müssen.
Kreditkartenzahlung war natürlich nicht möglich, also ging es zunächst zu drei Geldautomaten am Hafen, von denen einer außer Betrieb war und der zweite auch recht schnell "leer" war, da nur maximal 20-Dollar-Noten ausgegeben werden. Was bei maximal 500$ pro Transaktion dann auch ein riesiger Stapel Geld ist. 2700 $ in 20er-Noten war dann ein riesen Stapel Geld, den wir dann zurück ins Reisebüro schleppten. Kurze Zeit später wurden wir dann von Walter, einem super lustigem Taxifahrer wieder an die Anlegestelle richtung Baltra gefahren, wo uns ein Besatzungsmitglied per Schlauchboot, mit zwei weiteren, dort bereits wartenden Reisenden zu unserem Boot, der "Aida Maria" brachte.

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Pünktlich zum Abendessen waren wir an Bord. Anschließend erhielten wir eine kurze Einweisund und bekamen eine Außenkabine zugeteilt.

Die Route für die nächsten 7 Tage sollte wie folgt aussehen:

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Nach dem Abendessen begann eine achtstündige Fahrt über Nacht über den Equator auf die nörldich gelegene Insel "Tower". Unser Guide empfahl uns die Einnahme von Motion-Sickness-Tabletten, da starke Wellen erwartet wurden. Bisher hatte ich nie Probleme mit "Reisekrankheit", allerdings war es schon eine "besondere" Erfahrung mit einem recht kleinen Boot auf recht hohe Wellen zu treffen. Insbesondere liegend in der Kabine kam einem das dann doch ein wenig ungeheuer vor. Nachdem ich dann ständig aufgewach bin, nahm ich doch eine Tablette, mir war zwar nicht schlecht, aber der Wirkstoff macht Müde und fährt auch die Wahrnehmung ein wenig runter. Nebenwirkungen sind allerdings völlig wirre Träume.
 

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Tag 4: Tower Island/ Genovesa

Ich stelle gerade fest, dass es gar nicht so einfach ist, euch lesende nicht völlig mit Fotos zu bombardieren, verspreche aber, mein Bestes zu geben, nur ausgewählte Fotos zu zeigen. Während der Reise sind etwa 3600 Fotos entstanden.

Am vierten Tag der Reise wachten wir am frühen Morgen vor der Insel Tower auf. Bei der Insel Tower handelt es sich um den nördlichsten besuchbaren Punkt des Archipels. Die noch weiter nördlich gelegenen Inseln sind für Besucher AFAIK gesperrt und können daher nur im Rahmen von Forschungen betreten werden. Bei der Insel Tower, auch Genovesa genannt, handelt es sich um einen alten, inaktiven Schildvulkan, in dessem Krater sich ein Salzsee befindet. Eine Flanke des Vulkans wurde vom Meer ausgewaschen und bildet den "Darwin Bay", in welchem wir ankerten.

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Der morgendliche Ausblick aus der Kabine war noch ein wenig trüb.

Nach einem einfachen Frühstück packten wir die Fotosachen zusammen und fuhren per Schlauchboot zum Strand, wo eine "Nasse Landung" durchgeführt wurde. Hier zeigte uns nun der Guide bei einem Spaziergang die verschiedenen Besonderheiten von Flora und Fauna.

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Darwin Beach

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Ein altes Skelett

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Die Insel Tower ist die einzige Insel, auf der Besucher auf Galapgos den Rotfuß-Tölpel sehen können. Auf den weiteren Inseln fand man den Blaufuß-Tölpel sowie Nazcar-Tölpel

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Ein weiterer Rotfuß-Tölpel im Flug

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Ein Seelöwe ruht sich am Strand aus

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Spazierende Möwen

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Ein seltener Diamant-Rochen im Flachwasser

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Ein Fregattvogel füttert ein Kleintier

Nach dem Spaziergang ging es wieder per Schlauchboot zurück zur Aida Maria, wo es einen kleinen Snack gab. Anschließend wurden die Wetsuits angezogen und es ging zum Schnorcheln. Leider hatten wir keine Unterwasserkamera dabei, so dass ich hiervon keine Aufnahmen habe. Allerdings war auch die Unterwasserwelt beeindruckend, verschiedenste Fische, und zwischendurch immer wieder fischende Seelöwen, die sich wie ein Pfeil durchs Wasser bewegten.

Nach einer Mittagspause ging es per trockener Landung zu den "Prince Philipp Steps", dem zweiten zugelassenen Besuchspunkt auf Tower Island. Nach dem Aufstieg gelangt man auf eine Hochebene mit zahlreichen Vogelkolonien.

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Die Insel ist relativ karg, insbesondere da wir sie in einer Zeit besuchten, als zahlreiche Büsche und Balsambäume ohne Blätter waren. Ansonsten findet man auf der Hochebene noch einige Lavakakteen.

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Nur dank der geschulten Augen unseres Guides konnten wir die abgebildete Sumpfohreule endecken. (Selbst bei 450mm-Kleinbildäquivalent musste ich die Aufnahme noch stark vergrößern)
Die Sumpfohreule versteckt sich hinter Vorsprüngen und wartet darauf, dass ihr Galapagos-Wellenläufer nahe genug kommen, so dass sie sich entsprechend bedienen kann.

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Als einzige Reptilien leben Meerechsen auf Tower Island, die sich hier in der Sonne sonnen.

Nach dem Landgang ging es zurück aufs Schiff, direkt nach dem Abendessen wurde die Fahrt in Richtung San Salvafor fortgesetzt. Nachdem die schützende Bucht verlassen wurde, wurden die Wellen wieder sehr stark. Gegen 3 Uhr in der Nacht erreichten wir unseren Ankerplatz.
 

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Tag 5: Bartolome und San Salvador

Nach der etwa neunstündgien Nachtfahrt hatten wir noch einige Stunden Schlaf im ruhigeren Küstengewässer vor San Salvador. Das Frühstück war einfach, aber es gab immer ausreichend frisch geschnittene Früchte, insbesondere die Ananas war ein absoluter Traum. Auf dem "Nordabschnitt" der Reise war das Boot mit 10 von 16 möglichen Passagieren besetzt. Dies war eine angenehme größe, mit wesentlich mehr Reisenden wäre es wohl zu den Mahlzeiten und den Ausflügen ein wenig voll gewesen. Die meisten Mitreisenden waren sehr angenehme Zeitgenossen, so hatte man immer auch mal interessante Gespräche. Allerdings waren wir die einzigen Studenten an Bord. Neben einem weiteren Pärchen aus Hamburg waren wir auch die einzigen, die anständige Kameras dabei hatten. Ich hätte mich wohl sehr geärgert, nach so einer Reise nur Iphone-Fotos gehabt zu haben. Auf dem Bildschirm mögen sie noch ganz gut aussehen, aber eine gute Kamera ist insbesondere für größere Ausdrucke und Nahaufnahmen mit Teleobjektiven durch nichts zu ersetzen.

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Die Aussicht aus unserer Kabine am Morgen

Nach dem Frühstück ging es per Schlauchboot nach Bartolome.

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Auf dem Weg dorthin begegneten wir zwei sich paarenden Wasserschildkröten.

Bei Bartolome handelt es sich um eine der jüngsten Inseln, des Weiteren ist sie lediglich 1,2 quadratkilometer groß. Trotzdem ist sie ein häufig angelaufener Punkt, da man von ihrem 144 Meter hohen Gipfel traumhafte Aussichten erleben kann. Tiere gibt es im Inland der Insel abgesehen von Lavaechsen und Schlangen keine, ebenso ist die Insel bis auf einige Pionierpflanzen nicht bewachsen.

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Im Vordergrund sieht man erste Pionierpflanzen, im Hintergrund der berühmte Pinnacle Rock

Auf einem Holzpfad ging es dann mit zahlreichen Stopps, bei denen die geologische Geschichte des Archipels erläutert wurde, hinauf auf den Gipfel.

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Im rechten Bildrand ein Lavakaktus

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Die Aussicht vom Gipfel: Mittlerweile hatte sich auch das Wetter verbessert, Sonnenschein statt starker Bewölkung

Nach dem Abstieg ging es per Schlauchboot zurück aufs Boot, wo es Mittagessen gab. Die Speisen entsprachen einfacher, europäisch angehauchter Hausmannskost, nichts besonderes, aber durchaus Essbar. Zum Nachtisch gab es dann immer die traumhaften Früchte.

Nach der Mittagspause wurde die wesentlich größere, gegenüber liegende Insel San Salvador (auch Santiago oder James) angelaufen. Nach einer nassen Landung am Strand "Bahia Sullivan" machten wir zunächst einen Spaziergang über Basaltfelder einer erst etwa 100 Jahre zurück liegenden kleineren Eruption. Hier gibt es bis auf Grashüpfer und Lavakakteen ebenfalls keine Flora und Fauna.

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Die Lavatröme hatten teilweise sehr interessante Formen angenommen.

Anschließend gab es wieder Zeit zum Schnorcheln. Es war schon sehr beeindruckend, in unmittelbarer Nähe einer wunderschönen, großen Wasserschildkröte zu schwimmen. Des weiteren gab es Kugelfische, Kaiserfische, Krebse, Bleistiftseeigel und Seelöwen zu sehen.

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Im Vordergrund der Sullivan Bay, im Hintergrund unser Schiff, zwei weitere Schiffe (eins davon für Tagestouristen) und Bartolome

Am Nachmittag wurde dann die Fahrt auf dem Schiff fortgesetzt, für die Nacht sollte wieder am Ausgangspunkt unserer Reise vor Baltra geankert werden. Mal eine Nacht nicht zu fahren, machte uns große Freude. Der Konsum an Reisetabletten war mittlerweile sowieso ins unermessliche gestiegen.

Auf dem Weg richtung Baltra wurden noch die Daphne-Inseln umfahren, an dessen Ufern sich wieder unzählige Seelöwen und Seevögel befanden.

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Ein Blaufußtölpel mit Jagderfolg

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Daphne Menor, auch im Landeanflug auf Baltra gut zu erkennen

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Daphne Major im Sonnenuntergang
 

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Tag 6: Santa Cruz (Black Turtle Cove, Dragon Hill)

Die Nacht vor Anker vor Baltra war dann doch sehr entspannt, kaum Wellen, kein lautes Brummen der Motoren. Nach dem Frühstück mussten wir dann noch bei der Tankstelle vorbei und nun ging es innerhalb von einer Stunde zu unserem ersten Stopp des Tages, Black Turtle Cove, einem Mangrovengebiet im Nordenwesten Santa Cruz. Die Mangroven stehen nach Aussagen unseres Guides unter sehr großem Schutz, im gesamten Archipel dürfen Mangrovenhaine daher nicht abgeholzt werden.

Auf dem Weg per Schlauchboot zu den Mangroven kam die erste Überraschung des Tages: Eine riesige Ansammlung von Vögeln, insbesondere Blaufußtölpel und Fregattvögel fischte fleißig aus den riesigen Schwärmen. Es war die reinste Vogel-Party:

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Aus allen richtungen flogen die Vögel zur großen Party

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Wie Pfeile schiessen sie ins Wasser und kommen oft erfolgreich mit zappelndem Fisch wieder an die Oberfläche

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Am Ufer wird sich dann erholt, im Hintergrund Daphne Major. Auf den Lavafelsen kann man Krebse erkennen.

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Weiter ging es in Richtung der Cove

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Santa Cruz ist eine relativ große Insel, deren Berge relativ Flach ansteigen und mehrere Vegetationszonen besitzen. Über der Insel war während unseres gesamten Aufenthalts eine dichte Wolkendecke.

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Pelikan auf Mangrove

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Unter den Mangroven verstecken sich kleine Exemplare des Schwarzspitzen-Riffhaies. Hier wachsen sie geschützt von größeren Artgenossen auf, die sie in freien Gewässern verspeisen würden

Neben den Haien sah man auch Wasserschildkröten und kleine Rochen.

Mittags ging es dann zum Dragon Hill, mittlerweile war es auch sehr heiss geworden. Auf und um den Dragon Hill findet man, wie der Name schon sagt, zahlreiche Landleguane, die "Drachen" schon recht nahe kommen. Die Landleguane waren schon fast ausgestorben, da ihnen von Landwirten ausgebüchste Hunde und Ziegen zu Schaffen machten. Ursprünglich war das Archipel unbesiedelt, die ersten Jahrhunderte nach der Entdeckung eines Bischofs, der sich verfahren hatte, wollte niemand diese Inseln haben, da sie keinen Nutzen hatten. Später beanspruchte Ecuador die Inseln für sich, erste Auswanderer vom Festland kamen und betrieben Landwirtschaft. Dabei entkamen natürlich einige Tiere, Hunde und Ziegen, die sich ohne Feinde quasi unbegrenzt ausbreiten konnten. Diese entwickelten sich innerhalb kurzer Zeit weiter, es wurden Hunde gefunden, die fähig waren, Salzwasser zu trinken (Auf Galapagos gibt es kein Süßwasser). Nachdem erkannt wurde, dass es sich bei dem Archipel um ein einmaliges, schützenswertes Terrain handelt, wurde Jagt auf die Hunde und Ziegen gemacht, die Flora und Fauna bedrohten. Angeblich wurde sogar aus Hubschraubern mit Kalashnikovs auf Ziegen gefeuert.

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Strahlender Sonnenschein am Dragon Hill

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Ein erstes Exemplar liess nicht lange auf sich warten

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Für Menschen sind die Tiere trotz ihres Aussehens wie die meisten anderen Geschöpfe auf den Inseln völlig ungefährlich. Ihr Paarungsakt ist allerdings ein wenig brachial, sie jagen ein Weibchen so lange, bis sie ihr hakenförmiges Geschlechtsteil in ihrer auserwählten platzieren können, diese Prozedur soll für die Weibchen sehr unangenehm sein.

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Vom Strand ging es dann wieder per Schlauchboot aufs Boot. Bei bestem Wetter und bester Laune wurde nun Kurs auf Puerto Ayora aufgenommen. Die Fahrzeit betrug etwa fünf Stunden, drei Stunden vor unserer Ankunft gerieten wir in sehr starke Strömung, pünktlich zum Abendessen. Den meisten Mitreisenden wurden Seekrank, selbst die Crew sah etwas mitgenommen aus. Nur eine Mitreisende fand sich dann beim Abendessen ein.

Abends waren wir völlig froh, als wir in Puerto Ayora endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Wir hatten ein wenig Zeit, spazieren zu gehen und genossen die Freiheit. Wir suchten ein Reisebüro auf, um unser Fortkommen von Guayaqui wenige Tage später nach Peru zu organisieren. Auf lange Busfahrten hatten wir keine Lust, leider waren auch sämtliche Flüge sehr gut gebucht. Am gleichen Tag gab es noch genau einen Sitz in Business Class (keiner in Eco) weiter nach Cusco, am Folgetag war gar keine Verfügbarkeit vorhanden. Also mussten wir wohl oder übel zwei Tage in Guayaqil verbringen, von dort buchten wir dann die letzten verfügbaren Plätze von Avianca über Lima nach Cusco, für bescheidene 400$ in C.
 
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Tag 7: Santa Cruz

Am siebten Reisetag stand uns der Tag in Puerto Ayora und Santa Cruz zur freien Verfügung. Angeboten wurde eine Tour zum Charles Darwin Research Centre, wir machten aber lieber unser eigenes Ding. Sich einfach mal selbstbestimmt in ein Cafe zu setzen tat schon mal sehr gut, zudem gab es mal wieder Wifi, so dass man den daheimgebliebenen schreiben konnte.

Wie bereits geschrieben hat Puerto Ayora nicht viel zu bieten, hässlich ist es ebenfalls.

Zunächst besuchten wir den Fischmarkt

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Hier warteten Seelöwen darauf, die Abfälle der Fischverkäufer zu bekommen.

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Selbst in der Stadt sah man viele Vögel

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Für einen Ausflug organsierten wir uns einen Fahrer, der uns zum El-Chato-Schildkrötenreservat fuhr, einer Aufzuchtstation für Galapagos-Riesenschildkröten. Bei diesen Tieren handelt es sich um Landschildkröten mit diversten Unterarten, darauf kann ich aber mangels Fachkenntnis nicht genauer eingehen. Auf dem Weg zum Reservat hielt der Fahrer noch an einer etwas merkwürdigen Höhle, durch die man durchlaufen konnte, wirklich spektakulär war dies jedoch nicht.

Am Reservat angekommen zahlte man 5 Dollar Eintritt und bekam noch kurze Instruktionen (Den Schildkröten nicht zu nahe kommen usw...)

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Man sieht den Schildkröten schon direkt an, was der Grund für ihre lange Lebensdauer ist: Die Viecher sind unendlich langsam.

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Wunderschöne, aber sehr träge Tiere.

Auf dem Rückweg von der Station hielten wir noch an den Los-Gemelos-Zwillingskratern, zwei riesigen, bewachsenen Kratern.

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Anschließend ging es zurück nach Puerto Ayora.

Kulinarisch gibt es nicht viel gutes über die Stadt zu sagen, diverse Restaurants an der Hafenpromenade bieten auf Reisende zugeschnittene unspektakuläre Küche mit schlechtem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Traveller-Fraktion würde sicher von Wucher sprechen, so weit will ich aber nicht gehen :D

Abends ging es dann wieder per Schlauchboot zu unserem noch im Hafen liegenden Boot.

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Unsere Reisegruppe hatte sich mittlerweile verkleinert, nur noch zu sechst ging es jetzt weiter. Über Nacht fuhren wir in etwa 5 Stunden unser nächstes Ziel an, die Insel Florena
 

lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Tag 8: Florena

Die nächtliche Überfahrt nach Florena verkrafteten wir sehr gut, schon einige Stunden vor dem Frühstück legten wir vor der Insel vor Anker.

Florena hat eine sehr wechselhafte Geschichte: Die Insel wurde im Jahre 1535 vom bereits genannten Bischof von Panama entdeckt, der dort durch Strömungen während einer Flaute angespült wurde. Da der Bischof so sehr von den dort lebenden Landleguanen und wohl noch aktiven Lavaströmen beeindruckt war, nannte er die Inseln "Verzauberte Inseln". Zweihundert Jahre später nutzten Piraten die Insel als Rückzugsort, im 18 Jahrhundert kamen englische Walfänger. Ab 1840 versuchte ein Geschäftsmann den Abbau von Moosen, allerdings beutete er seine angestellten aus, so dass er später ermordet wurde.

Bizzar wurde es dann im zwanzigsten Jahrhundert, als sich mehrere Gruppen von "Aussteigern" aus dem deutschsprachigem Raum auf Florena niederließen. Unter anderem eine "Baronin" aus Österreicht mit zwei Liebhabern, die alle auf ungeklärte Ursache ums Leben kamen. Ebenso zog ein Zahnartzt aus Berlin mit einer weiteren Frau (nach einem Partnertausch) nach Florena. Vor der Abreise zogen sie sich sämtliche Zähne, um zahnmedizinischen Komplikationen zu begegnen. Er starb infolge einer Fleischvergiftung, sie überlebte und verpackte die Erlebnisse anschließend in einem Roman. Auch heute ist Florena noch besiedelt, hauptsächlich Leben die etwa einhunder Einwohner von der Landwirtschaft.

Wir nutzten die Insel erneut zum Schnorcheln, zu sehen gab es Doktorfische und weitere Meeresschildkröten.

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Seelöwen auf dem Weg zu unserem ersten Landgang

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Vor der Küste patroulliert immer ein männlicher, großer Seelöwe und bewacht so einen bestimmten Abschnitt von Weibchen. Während seiner Patroullie "gehören" ihm sämtliche Weibchen. Da die Weibchen dann auch regelmässig begattet werden, sind sie quasi dauerhaft schwanger. Da die Bewachung der Weibchen sehr Kräftezehrend ist, kann ein Männchen, was sehr aggressiv auf andere Männchen reagiert, immer nur für eine bestimmte Zeit einem Haarem vorsitzen. Zur Erholung zieht es sich zu einer Kolonie nur aus Männchen bestehend zurück, wo sich die älteren Männchen ausruhen und die jüngeren Männchen auf ihren Dienst vorbereiten. In den Männerkolonien herrscht Frieden, quasi "Bromance" zwischen den Männchen.

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Noch aus der Zeit der Piraten und Walfänger geht die Tradition des "Post Office Bays" hervor. Vorbeikommende Schiffe können ihre Post in einem alten Fass ablegen und nehmen sämtliche Briefe mit, für Ziele, die auf ihrer Route liegen. Noch heute wird die Tradition fortgeführt, Touristen hinterlassen Postkarten, die dann von nachfolgenden Touristen mitgenommen werden, sofern die Zielorte auf ihren Wegen liegen. Für unsere Regionen lagen keine Postkarten im Fass, wir versendeten jedoch welche, die teilweise auch schon einige Wochen später ihr Ziel erreichten.

Nachmittags wurde der Cormorant Bay besucht. Hierzu legte man zunächst an einem gegenüber liegenden Strand an und passierte einen Brackwassersee, in dem vereinzelt Pelikane fischten.

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Hier der Brackwassersee. Von dort aus wurde ein kurzer Spaziergang zum Cormorant Bay durchgeführt.

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Am Strand legten Meeresschildkröten ihre Gelege ab. In der Dämmerung schlüpfen die Schildkröten und müssen so schnell es geht ins Wasser gelangen, ansonsten werden sie (über 90%) von Vögeln gefressen.

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Mit der Dämmerung ging es zurück zu unserer Anlegestelle

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Sonnenuntergang über dem Brackwasser-See

Über Nacht stand die nächste Überfahrt an, in etwa 5 Stunden ging es zur benachbarten Insel Espanola.
 

lifetime.b.c.

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Tag 9: Española

Unser vorletzter Tag auf der Aida Maria war ankernd vor der Insel Española, auch Hood genannt. Bisher hatten wir auf sehr vielen Inseln schon sehr viele Tiere gesehen, aber die Anzahl an Tieren auf Española übertraf noch mal alles bisher gesehene. Der erste Landgang brachte uns bei noch relativ schlechtem Nieselregen zum Anleger nach Punta Suarez, wo wir einen relativ langen Weg unternahmen. In Meeresnähe war relativ viel erkaltetes Lava zu sehen.

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Am Strand tummelten sich unzählige bunt gefleckte Meerechsen, die aber aufgrund des trüben Wetter noch ein wenig Träge waren.

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Trotz ihres Aussehens sind die Tiere völlig harmlos. Gefährlich werden können einem höchstens die niedlich aussehenden Seelöwen, wenn man ihnen zu nahe kommt.

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Bei den Galapagos-Albertrossen handelt es sich um eine der schwersten Vogelarten überhaupt, daher haben sie Startprobleme. Sie stellen sich in den Wind und breiten ihre Flügel zum Abheben aus. Insbesondere im Inland schaffen sie es dann bei ungünstigem Wind nicht immer. Albatrosse verpartnern sich mit einem Partner für das ganze Leben, auch wenn gelegentlich Seitensprünge mit Verwandten des Partners vorkommen.

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Diesem Galapagos-Albatross ist der Start geglückt

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Ein Falke auf der Lauer

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Darwin-Finken

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Der Weg am Punta Suarez war der längste auf Galapagos. Hier entstand durch den Abfall von Lava ins Meer ein Blasloch, durch das bei starkem Wellengang eine Fontäne spritzte.

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Auf Höhe dieser Aufnahme kehrten wir um und liefen zum Anleger zurück.

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Mittlerweile kam die Sonne heraus und die Viecher wurden aktiver.



Nach der Mittagspause ging es mit Schnorchelausrüstung zum Gardener Bay. Der Gardener Bay ist meineserachtens der schönste Strand, den ich jemals besucht habe, und sollte auf keiner Top-Irgendwas-Beaches der Welt Liste fehlen. Kristallklares Wasser, feinster Sand, Palmen fehlen zwar, aber dafür gibt es eine riesige Anzahl an Seelöwen, die sich am Strand von der Jagt ausruhen.

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Eines meiner Liebingsbilder der Reise

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Der männliche Seelöwe bewacht seinen Strandabschnitt

Zwischem dem Gardner Bay und der Insel Gardner liegt ein kleiner Felsen, um den herum man sehr gut Schnorcheln konnte, wenn auch die starke Strömung für ungeübte Schwimmer schwierig werden könnte. Hier sah man Haie und einen riesigen Mantra-Rochen, der unter einem Felsen lauerte. Einfach unglaublich beeindruckend!

Nach dem Schnorcheln begannen wir unsere Überfahrt nach San Cristobal, wo wir am Abend im Hafen anlegten. Die nach eigener Aussage "Seelöwenfreundlichste Stadt der Welt" konnten wir bei einem kurzen Landgang am Abend bestaunen, überall lagen Seelöwen und diverse Vögel bei entspannter Atmosphäre. Viel schöner und gemütlicher als Puerto Ayora!

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Nach dem Langang ging es zurück per Motorboot zu unserer letzten (ruhigen) Nacht an Bord der Aida Maria
 

lifetime.b.c.

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Tag 10: San Cristobal

Der letzte Tag auf Galapagos war angebrochen, Nachmittags sollte unser LATAM-Flug zurück zum Festland gehen. Am Morgen stand unser letzter Ausflug im Zusammenhang mit unserer Bootsfahrt an. Hierzu wurde nach dem noch während des Frühstücks im Hafen abgelegt und in etwa einer Stunde erreichten wir die vor San Cristobal liegende kleine Insel Lobos. Hier gab es noch einmal auf kleinster Fläche eine Zusammenfassung der wunderbaren Tierwelten.

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Seelöwenmutter mit Baby am Strand nahe des Anlegers

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Insbesondere zahlreiche Seelöwen und Blaufußtölpel bevölkerten die Insel

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Tölpel-Nachwuchs

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Tölpel-Weibchen achten auf die Intensität der Fußfärbung, wie intensiver das Blau um so besser genährt ist der potentielle Partner

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Ein Prachtfregattvogelpärchen im Nest. Zur Brunftzeit kann das Männchen den roten Sack aufplustern, um die Aufmerksamkeit von Weibchen auf sich zu richten. Bei diesem Exemplar war das nun nicht mehr notwendig.

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Ein Pelikan

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Ein Prachtfregattvogel mit Nachwuchs

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Blaufußtölpel mit Ei. Die Tiere bauen keine Nester, sondern halten ihr Ei mit ihren patschigen Füßen stets auf der richtigen Temperatur. Teilweise auch mitten auf den Wegen, so dass man hier gut drauf aufpassen muss, keinen Nachwuchs zu zerstören.

Nun ging es vom Anleger auf der anderen Seite der Insel zurück per Schlauchboot zum Mutterschiff. Während der Rückfahrt zum Hafen packten wir unsere Sachen für die Weiterreise. Auf unseren Betten lagen zwei Umschläge für Trinkgeld, einer für die Crew und einer für den Guide. Unser Betrag für die Crew fiel großzügig aus, da sie sich große Mühe gaben uns ein grandioses Erlebnis zu bieten. Der Guide musste sich mit weniger Begnügen, da uns seine selbstherrliche Art doch auf die Dauer arg störte und er die Crew schlecht behandelte.

Mit unseren Rucksäcken standen wir wenig später am Ufer von San Cristobal und hatten nun noch ein paar Stunden bis zum Abflug. Unser Gepäck konnten wir in einem Reisebüro lagern (das hatte noch der Verkäufer unserer Tour organisiert und so hatten wir die Hände frei, uns noch ein wenig den Ort anzuschauen. Ein gemütlicher Ort, überall Seelöwen.

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Nach einem Besuch am Strand ging es dann per Taxi zurück zum Flughafen. Der Flughafen von San Cristobal war ziemlich basic, bis auf einen Stand mit abgepackten Keksen und Getränke gab es nicht viel. Unser LATAM-Flug war zwar der einzige zu dem Zeitpunkt, trotzdem dauerte Check-In und Sicherheitskontrolle wieder ewig. Vor Betreten des Sicherheitsbereiches musste noch eine Ausreisekarte abgegeben werden, die wir bereits bei der Anreise erhalten haben. Diese sollte man also besser nicht verlieren. Irgendwann begann auch das Boarding (Priority-Boarding war diesmal die einzige Form der Statusanerkennung, mehr als auf dem Hinflug :D) und mit einem unspektakulärem Flug ging es zurück aufs Festland, nach Guayaquil.

Etwas wehmütig blickten wir auf die Zeit zurück, waren gleichzeitig aber auch froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. So lange auf so einem Boot zehrt dann doch an den Kräften. Allerdings waren wir nun auch wieder ein Stück weit zurück in der Realität mit Lärm, Staub und Abgasen, Trubel und Verkehr. Die Galapagos-Inseln waren ein einfach unglaubliches Erlebnis, was ich wohl nie vergessen werde. Froh bin ich auch, dass unsere Bootstour es geschafft hat, uns innerhalb von einer Woche eine Vielzahl von Orten des Archipels zu zeigen. Obwohl wir zwei große Inseln, Isabela und Fernandina nicht gesehen haben (sowie einige kleinere, von denen viele auch nicht besuchbar sind) haben wir nicht das Gefühl gehabt etwas verpasst zu haben.

Werde ich dorthin zurück kommen? In den nächsten Jahrzehnten wohl nicht, da es noch so viel anderes auf dieser Erde zu entdecken gibt.
Was kann ich Interessierten empfehlen? Die Inselgruppe solllte unbedingt per Bootstour (Cruise) erkundet werden. Budget-Reisende versuchen es oft mit Unterkünften vom Festland aus, das halte ich persönlich aber fast für Geldverschwendung, da man einfach nicht so viel sieht, da die Entfernungen zwischen den Inseln doch recht groß sind, man trotzdem Geld für Touren ausgeben muss, dabei aber weniger sieht und man ja unabhängig davon schon viel Geld für Flug und Nationalparkeintritt ausgegeben hat. Das Preisniveau von Unterkünften und Verpflegung ist höher als auf dem Festland, hinsichtlich des logistischen Aufwandes aber nicht völlig überhöht. Eine weitere Empfehlung ist, eine Reise dorthin möglichst bald zu machen, da sämtliche Preise in der nächsten Zeit wohl angehoben werden sollen.

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Zurück in der Realität:

Der Flughafen der Hafenstadt Guayaquil machte einen viel moderneren Eindruck als der in Quito. Per Taxi ging es dann zu unserem Hotel nahe der Flaniermeile Malecon 2000.

Mittlerweile war der Abend angebrochen und wir wollten unsere wiedergewonnene Freiheit nutzen und einfach mal wieder eine Pizza essen. Per vom Hotel gerufenen Taxi ging es zur Calle 9 NO, wo sich relativ viele höherwertige Restaurants befanden. Wir fanden den gemütlichen, kleinen Laden "Pizza Alta", das Alta bezog sich auf die Höhe der Pizza. Zunächst etwas Skeptisch, wurden wir auf tiefsten Österreichisch von einem jungen Ecuadorianer begrüßt. Die Geschichte dahinter war, dass er zum Studium per Stipendium nach Österreich ging, sich mehr aus Spaß in Italien ins Pizzabacken einweisen liess und dann aber der Liebe wegen die Karriere in Europa aufgab und zurück nach Guayaquil kehrte, wo er mit seiner Freundin die Pizzeria eröffnete. Dazu gab es nach deutschem Vorbild vor Ort gebraute Biere. Der Kundschaft zu Urteilen nach ist der Laden sehr beliebt bei Guayaquils wohlhabender
Jugend.

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Da wir endlich mal wieder Abends eine Bar besuchen wollten, ging es anschließend noch nach Santa Ana, wo sich zwar etwas Nachtleben abspielte, aber wirklich viel auch nicht mehr los war. So gingen wir einfach den Hügel hinauf und genossen die Aussicht.

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Anschließend ging es zurück ins Hotel.
 

lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Tag 11 und 12: Guayaquil

Nun hatten wir aufgrund unserer etwas spontanen Flugbuchung und dem Wunsch, nach Peru zu fliegen, und nicht mit dem Bus zu fahren eine zweitägige Zwangspause in Guayaquil. Wir hatten an die Stadt garkeine Erwartungen und konnten somit auch kaum enttäuscht werden. Zunächst nutzten wir die Gelegenheit, ausgiebig auszuschlafen und einfach mal die Seele baumeln zu lassen und liessen auch unsere Wäsche im Hotel zum Waschen geben.

Etwa gegen Mittag des 11. Tages entschlossen wir uns dazu, dann doch mal die Stadt zu erkunden. An der Wasserseite der Stadt gibt es eine neu gestaltete Flaniermeile "Malecon 2000"

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Diese Gebilde sollen verschiedene Elemente symbolisieren. Man konnte hier ganz entspannt spazieren gehen und einfach mal nichts tun. Restaurantmäßig war es ein wenig mau auf der Meile, so dass wir kurzerhand bei McDonalds einkehrten. Da war ich jahrelang nicht und muss sagen: Es hat sich nichts verändert. Nicht mein Geschmack.

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Ein kurzer Einblick in die Universität

Am Ende der Meile stand ein Riesenrad, man hat ja sonst nichts zu tun.

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Ausblick vom Riesenrad auf den Cerro Santa Ana

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Und hinauf auf den Hügel

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Der Leuchtturm, der auch bestiegen werden kann

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Die Santa Ana Kapelle

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Etwa in dieser Blickrichtung lag auch der Flughafen, beispielsweise KLM fliegt diesen an

Nun war schon wieder der Hunger in Sicht, es ging zurück zum Malecon, da uns auch der Sinn nach ein paar Drinks stand, ging es ins Resaca Bar + Restaurant, mit Aussicht aufs Wasser

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Ordentliche landestypische Küche

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Drinks eher so lala

Mit dem Taxi gings zurück ins Hotel.

Am folgenden Tag flanierten wir ebenfalls ein wenig durch die Stadt und besuchten beispielsweise die Kathedrahle und den vorgelagerten Park, in dem sich zahlreiche Leguane tummelten:

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Die Kathedrahle

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Was kann man zu Guayaquil sagen? Man muss es nicht gesehen haben, schaden tut es aber auch nicht, wenn man schon mal da ist. Es hätte mir als Ausgangspunkt einer Galapagos-Reise wesentlich besser gefallen, als Quito.

Nun war es Zeit, das Gepäck aus dem Hotel zu holen und zum Flughafen zu fahren, für unseren Flug über LIM nach Cusco. Die Schlangen am Check-In waren gigantisch, die Arbeitsabläufe vermutlich ineffizient (pro Check-In-Vorgang dauerte es gefühlt eine Ewigkeit, bis sämtliche Dokumente aufgenommen waren), aber da wir uns mit dem Gepäckwagen und etwas Dreistigkeit den Weg zum Priority-Check-In frei fuhren, ging es dann von der Wartezeit doch irgendwie. An der Ausreise war dann wider Erwartens nichts los und es ging einigermaßen zügig.

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Etwas Wartezeit hatten wir noch, in der lausigen Contract-Lounge war aber nur der (frisch gepresste) Orangensaft und die Früchte wirklich geniessbar.

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Prio-Boarding in den A320 wurde durchgesetzt, mit Welcome-Drinks konnte man die Zeit bis zum Abflug gut überbrücken. Mit an Bord gefühlt 100 Leute einer amerikanischen Reisegruppe, gut zu erkennen am riesigen, neongelben Umhängeband, damit auch ja niemand im wilden Südamerika verloren geht.

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"Oben" gab es dann noch ein anständiges Abendessen und nach etwa zwei Stunden landeten wir in Lima.
 

Thomeck

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01.10.2014
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Unter den Mangroven verstecken sich kleine Exemplare des Weißspitzen-Riffhaies. Hier wachsen sie geschützt von größeren Artgenossen auf, die sie in freien Gewässern verspeisen würden


Dankeschön für den schönen Bericht mit schönen Bildern, aber wie sicher bist du dir das es sich um Weißspitzen-Riffhaie handelt? Sieht doch sehr nach Schwarzspitzen-Riffhai aus.. :confused:
 
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lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Dankeschön für den schönen Bericht mit schönen Bildern, aber wie sicher bist du dir das es sich um Weißspitzen-Riffhaie handelt? Sieht doch sehr nach Schwarzspitzen-Riffhai aus.. :confused:

Zugegebenermaßen bin ich auf dem Gebiet ein absoluter Laie, aber bei Betrachtung der Haie leuchtet es mir ein, dass es sich um Schwarzspitzenriffhaie handelt :)
 

lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Ich möchte mich ganz herzlich für die zahlreichen Kommentare bedanken!

Die Fertigstellung des Berichtes wird allerdings noch ein bisschen dauern, da es nächste Woche nach Griechenland geht. Aber natürlich mit Kameraausrüstung, so dass neue Fotos für neue Reiseberichte entstehen können :)
 

lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Tag 13: Cusco (Tag 1)

Am Vorabend hatten wir es planmäßig nur bis Lima geschafft, Flugplantechnisch war eine Zwischenübernachtung notwendig, die wir im Hotel am Flughafen verbrachten. Zufällig erfuhr ich, dass ein Bekannter aus Schulzeiten, der in meiner alten Heimat zwei Häuser weiter wohnte, gerade seine peruanische Freundin in der Nähe von Lima heiratet. Zufälle gibts, dachte ich, später erfuhr ich jedoch, dass die Hochzeitsfeier ein tragisches Ende nahm.

An diesem Tag unserer Reise stand also zunächst der Flug von Lima nach Cusco auf dem Programm, das Gepäck musste erneut aufgegeben werden, das ging aber problemlos. Witzig war an der Siko ein amerikanisches Pärchen, welches mit vollem Coffe-to-go durch den Scanner ging, das störte aber niemanden. Mit frühstückshunger kamen wir kurz vor dem Boarding im Abflugbereich an, bei Domestic Abflügen steht keine Lounge für Avianca zur Verfügung und bei Inlandsflügen wird auch in C keine Mahlzeit serviert, daher kauften wir uns schnell noch ein paar Snacks. Immerhin hat Avianca eine anständige Bestuhlung, vergleichbar mit der Domestic First. Auf dem etwa einstündigen Flug vergnügten wir uns also lediglich mit selbst mitgebrachten Speisen und genossen primär die Aussicht:

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So schön der Ausblick doch auch ist: So oft es ging war Airbus statt Fernbus auf unserer Reise die Devise.

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Sehenswert war auch die letzte Kurve vor der Landung, zwischen den Bergen vor Cusco hindurch.

Nach der Landung ging es per Taxi zu einer (sehr schönen, aber einfachen) Herberge im Zentrum, wo die überfreundliche Besitzerin uns herzlich in Empfang nahm und sich auch gleich für die Planung sämtlicher Aktivitäten zur Verfügung stellte. Was mir als Südamerika-Neuling nicht klar war: 80% der Konversation war ohne Inhalt, nur der Konversation wegen, 20% waren sinnvolle Informationen, aber die wirklich wichtigen Informationen wurden auch ganz gerne mal vergessen. Was diese Kommunikationsschwierigkeiten mit der Besitzerin für unsere späteren Touren bedeuteten, dazu an den entsprechenden Tagen mehr. Wir organisierten über sie zunächst erst mal zahlreiche Touren und Aktivitäten für die nächsten Tage.

Da wir ja nun noch mehr als den halben Tag zur Verfügung hatten gingen wir erst einmal Mittag essen um anschließend noch an einer Halbtagestour durch Cusco (City-Tour) teilzunehmen. Hierzu traf man sich in Grüppchen auf dem sehenswerten Marktplatz, blöderweise machte ich den Fehler, mich für eine englische Tour zu melden. Da es wohl nicht ausreichend englischsprachige Teilnehmer gab, wurden wir einer spanischen Gruppe zugeteilt, die Führerin machte sich dann die Mühe, uns nach jeder Station zu sich heran zu holen, um uns auf "Englisch" zu erklären, was sie zuvor auf spanisch berichtete. Ich weiss nicht, was für eine Sprache sie mit uns sprach, mit dem Englisch, was wir kennen, hatte das nichts zu tun. Sämtliche Infos habe ich dann lieber auf Wikipedia recherchiert. (In Nordamerika, Europa uns Asien habe ich bisher nahezu immer auf Touren verzichtet, und gleich Wikipedia zu Rate gezogen. Bei den recht großen Entfernungen, selbst bei der City-Tour wäre das zu Fuß aber kaum möglich gewesen. Trotzdem meine Empfelung: Nehmt euch einen Fahrer, lasst euch zu den Sehenswürdigkeiten fahren, schaut euch alles an und lest im Reiseführer oder bei Wikipedia alles weitere)

Der erste, noch fußläufig zu erreichende Stop war die Kathedrahle, die von den Spaniern auf den Grundmauern eines alten Inkapalastes erbaut wurde. Hier kann man sagen, dass die Spanier sich in Südamerika nicht gerade freundliche benahmen, Inka-Bauwerke wurden zerstört, um dort christliche Sakralbauten zu errichten. Den Einwohnern wurde dann quasi das Christentum mit lokalem Touch verodnet.

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Innenhof der Kathedrahle

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Detail in der Kathedrahle: Noch von den Inka errichtete Mauern

Nun ging es per Kleinbus zu Sehenswürdigkeiten in der Nähe: Als erstes nach Q´enco, einer Opferstätte, die aus einem großem Stein bestand. Schöne Fotos gelangen mir dort nicht und auch sonst war diese Station nicht besonders lohnenswert.

Zweite Station war "Sacsayhuamán", man vermutet, dass es sich hierbei um eine Verteidigungsanlage, die Blitzförmig vor Cusco errichtet wurde. Beeindruckend ist, dass die teilweise bis zu 200 Tonnen schweren Steine aus nahegelegenen Steinbrüchen zur Mauer geschleppt wurden und vor Ort so bearbeitet worden sind, dass sie fugenlos eine Mauer ergeben.

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Blick auf Cusco (hier der zentrale Platz)

Mittlerweile merkte ich auch die Höhe der Stadt von etwa 3500 Metern: Höllische Kopfschmerzen plagten mich, meiner Freundin, die sich ja bereits einen Monat lang auf ähnlicher Höhe in Quito aufgehalten hat, ging es wesentlich besser.

Bereits während des Sonnenuntergangs erreichten wir die vorletzte Station, Puca Pucara, was aber nicht mehr als ein Rastplatz der Inca war:

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Nicht weit von dort befand sich "Tambomachay", ein Wasserheiligtum der Inca.

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Das Licht war mittlerweile auch weg und es ging zurück in die Stadt.

Zum Abendessen gingen wir in ein uns empfohlenens Restaurant, ich bestellte landestypisches "Lomo Saltado", kann mich aber an das gesamte Abendessen aufgrund der Höhenprobleme nur periphär erinnern.
Darauf ging es aber auch recht früh ins Bett, denn die Abholung für den nächsten Tag war für 6:30 angekündigt.