[Tripreport] Unterwegs in Vietnam von Hanoi nach Da Nang (Das Millionenspiel)

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Zinni

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Prolog


Freitag, 30. März 2018, Vietcombank Hanoi

Gebannt schaute ich auf die Aktivitäten der Bankangestellte, und hoffte, dass sie mit Erfolg abgeschlossen wurden. Die Sekunden zogen sich, bis das erlösende Okay gekommen war. Die angeforderten Scheine ratterten durch die Geldzählmaschine. Ich konnte es kaum fassen, war nun Millionär im zweistelligen Bereich, und zog erleichtert mit dem Geld von dannen.

Vier Monate vorher, Deutschland

Zwischen November 2017 und März 2018 stand beruflich jede Menge Projektarbeit bei mir an, ein längerer Urlaub war in dieser Zeit nicht möglich. Ende März hatte ich mir einen verdient, und wie immer zuerst keine Idee gehabt wohin ich fahren könnte. Im Süden von Vietnam war ich vor vielen Jahren, der Norden war Neuland für mich. Ich war nicht abgeneigt mir den Teil anzuschauen, der schon viel länger kommunistisch ist. Ich kann mich noch an Fernsehübertragungen im Kindesalter erinnern, in denen deutsche Studenten 'Ho, Ho, Ho Chi Minh', den Namen des kommunistischen Ministerpräsidenten Nordvietnams, in den Straßen Berlins zu skandieren. Kapiert hatte ich damals natürlich nicht um was es da ging.

Nachdem das Wetter für die Jahreszeit passte, Hotels einfach zu buchen waren und die inländischen Verkehrsmittel günstig und unkompliziert sind (so dachte ich zumindest) entschied ich mich dafür. Ich buchte Hotels und Flüge, kaufte einen Reiseführer und beließ es erst einmal dabei. Ich plante von Frankfurt über Hong Kong nach Hanoi zu fliegen, nach einem Aufenthalt dort weiter mit dem Flugzeug nach Dong Hoi mit Vietnam Airlines (das dies ein Problem werden werden sollte, ahnte ich nicht ansatzweise). Von dort mit dem Zug nach Hue und Da Nang, um wieder über Hong Kong nach Hause zurück zu fliegen.

Selten hatte ich eine schlechtere Vorbereitung auf eine Reise. Ich freute mich jeden Tag bis zum Abflug mehr darauf, scheute aber den Blick in den Reiseführer. Wird schon werden, dachte ich mir. Ich war wenigstens so schlau zu erkennen, dass mein zuerst in Hanoi gebuchtes Hotel nicht günstig lag, und buchte das weit besser gelegene Hilton Hotel. Ein Glücksgriff, wie sich später herausstellen sollte.

Ein paar Tage vor meinem Abflug hatte ich eine Mail von Vietnam Airlines bekommen, dass mein Abflug für den gebuchten Inlandsflug vom Morgen auf den Abend verschoben wurde. Buchbar war noch ein weiterer Flug mittags, und wollte auf diesen umbuchen. Bei circa vierzig Anrufen hatte ich die Meldung bekommen, dass alle Mitarbeiter sprechen und ich es später probieren soll. Einmal war ich durchgekommen, was die Mitarbeiter anscheinend nicht mitbekommen hatten. Ich hörte Meckereien der Kolleginnen untereinander bis aufgelegt wurde. Bei der angegeben Telefonnummer am Flughafen bequemte sich niemand ran zu gehen, und meine E-Mails blieben unbeantwortet. Warum diese Kontakte dann auf der Homepage veröffentlicht werden erschließt sich mir nicht, der Kommentar 'Uns interessieren ihre Probleme nicht' würde reichen. Ich gab auf, und wollte es vor Ort klären.

Wer Interesse hat, meine 'Wer wird Millionär' Version mit Fragen zu den von mir gemachten Erfahrungen im Land. Vielleicht auch eine kleine Hilfe um zu verstehen wie das Land bei mir tickte.

Die 5.000 vietnamesische Dong Frage:


Vietnam Airlines in Deutschland:


A: Antwortete umgehend auf meine E-Mail Anfragen

B: War telefonisch im Stadtbüro stets zu erreichen
C: Hilf unter der alternativen Telefonnummer am Flughafen
D: War nicht zu erreichen

 
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Zinni

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Die Anreise und Hong Kong


27. März bis 29. März 2018, die Anreise und Hong Kong, Einwohner: 7,4 Millionen

Da Osterferien-Anfang (Ende März 2018) war, gab es Warnungen für den Flughafen Frankfurt über eine längere Wartezeit bei der Sicherheitskontrolle. Zuerst sah es gar nicht danach aus bei mir, aber vor mir passierte wenig, und die nachfolgenden Passagiere wurden auf andere Bereiche umgeleitet. Dreißig nervige Minuten Wartezeit war die Konsequenz.

Auf dem angenehmen Flug von Frankfurt nach Hong Kong studierte ich auch endlich den Reiseführer, und plante mein Programm vor Ort. Überraschend: Die Purserette erkannte mich ('Sie waren schon einmal bei mir ein Gast'). An Bord der Lufthansa fühlte ich mich wie oft sehr wohl, der Flug mit der netten Crew hätte von mir aus länger gehen können.

Durchfliegen nach Hanoi wollte ich nicht, und übernachtete in der Nähe des Flughafens im Novotel City Gate Hotel. Da ich nachmittags angekommen war, reichten mir ein paar Bier, Snacks, Blicke nach unten von der höchsten Etage im Hotel auf die Bucht und der Sonnenuntergang um zufrieden zu sein wie es gelaufen war, und um schnell müde zu werden. Ich schlief trotz Zeitunterschied fast durch.

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Blick vom Novotel Citygate Hotel in Hong Kong

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Sonnenuntergang in Hong Kong

Morgens war noch Zeit durch das am Hotel anschließende Shopping-Center zu schlendern, und war überrascht das einige Läden nach zehn Uhr immer noch geschlossen waren. Der Shuttle Bus vom Hotel setzte mich am Terminal 1 ab. Zum Glück hatte ich genug Zeit eingeplant, am 'Airport der langen Wege' benötigte ich eine endlose Zeit bis ich am Gate war. Der von mir unverschuldete Terminalwechsel, die Kontrollen, drei Bahnfahrten sowie das Passieren von unzähligen Duty-free Läden kosteten Zeit. Wenn ich mich an die Empfehlung des Hotels gehalten hätte, hätte es knapp werden können bis zum Boarding am Gate zu sein.

An Bord der Jetstar Pazifik hatte ich mir die erste Reihe mit mehr Beinfreiheit gegönnt. Der Flug war sehr angenehm, und die Zeit ging schnell herum. Premiere für mich: Ich bestellte ein Bier, aber der Steward hatte mir abgeraten, weil es zu warm sei. Trotzdem hatte mir der Aufenthalt an Bord gefallen, und ich war froh die Airline auch auf dem Rückflug gebucht zu haben.
Nach der Landung ging ich natürlich als erstes raus, und stand vor verschlossenen Türen. Je mehr Passagiere ausstiegen, umso enger wurde es. Durch Klopfzeichen benachrichtigtes Boden-Personal störte das wenig, und zuckte nur die Schulter. Da niemand anders auf die Idee gekommen war, lief ich wieder zum Flugzeug zurück, und informierte die Crew. Danach wurde endlich aufgeschlossen.

Nun war ich nicht mehr der Erste bei der Einreise von unserem Flug, und stellte mich artig an. Hier erging es mir wie in Frankfurt. Nachfolgende Passagiere von anderen Flügen wurden umverteilt, und bei mir ging es nicht voran. Als das Gebäude verwaist war und ich fast dran war (ich stand vor dem Beamten und nach mir war noch ein Passagier) wechselte die Schicht, bis zur Übergabe dauerte es wieder paar Minuten. Eine wirklich sinnvolle und gut geplante Aktion. Wir beide Passagiere schauten uns an, und schüttelten verständnislos den Kopf.
Ich ging zum Schalter der Vietnam Airlines, um zu klären ob ich den früheren Flug nach Dong Hoi bekommen kann. Die Dame verstand leider gar nichts, und fragte paarmal warum ich schon wieder umbuchen wollte. Ähm, das war nicht meine Idee... Ich gab auf und fügte mich meinem Schicksal mit dem abendlichen Flug, dachte ich zumindest.

Auf dem Gepäck-Band war noch ein Koffer, meiner. Geld besorgen war mein erster Plan, und dachte nicht eine Sekunde an Probleme. Um die drei schäbigen ATMs gab es einen Andrang von Touristen, und so richtig geklappt hatte es bei keinem. Bei mir auch nicht. Ich schob das auf die Geldumtausch-Mafia am Flughafen, wechselte bei denen Euro und war zuversichtlich, dass dies in der Stadt klappen wird.

Die Horror-Geschichten von abgezockten Taxi-Fahrern am Flughafen kann ich nicht bestätigen, ich wurde sicher und ohne Betrug zum Hilton in der Stadtmitte gebracht. Der Blick vom Zimmer auf die Oper sah schon einmal schön aus, und machte Lust auf einen Besuch der Stadt:

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Blick auf die Oper in Hanoi vom Hilton Hotel aus

Die 10.000 vietnamesische Dong Frage:

Auf dem internationalen Flughafen von Hanoi funktionierte bei mir:
A: Die Umbuchung
B: Die Gepäckausgabe
C: Der ATM Automat
D: Die Verteilung der Passagiere an der Immigration

 
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Zinni

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Hanoi


29. März bis 2. April 2018, Hanoi, Einwohner: 7,6 Millionen

Mich ins Getümmel der Großstadt zu stürzen hatte ich noch keine Lust, und nutzte die Cocktail-Stunde in der Hotel-Lounge mit lokalen Bier und passenden Snacks. Zu mir gesellte sich ein nettes deutsches Ehepaar, die schon länger in der Stadt waren. Sie gaben mir gute Tipps für das Erkunden von Hanoi, über diesen Weg ein großes Danke von mir.
Sie hatten einen Ausflug in die Halong Bay gebucht, wo es keine Bus-Monsterstrecken von acht Stunden für An- und Abreise zur Bucht gab. Der gefiel mir, und ich buchte einfach den gleichen in dem Vertrauen, dass meine Faulheit bei der Planung belohnt wurde.

Ich hatte noch Durst, und suchte einen schönen Biergarten in der Nähe des Hotels auf. Es machte Spaß nach dem langen Winter endlich wieder mal im Freien zu sitzen ohne zu frieren. Die Zufriedenheit war mir anzusehen, wenigstens nach Aussagen von Bekannten denen ich Bilder davon gesendet hatte.
Das Zimmer im Hilton war sehr angenehm, ich hatte einen guten und sehr ruhigen Schlaf. Auch das Frühstücksangebot hatte mir gefallen, bei der großen Büffet-Auswahl sollte jeder etwas finden:

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Frühstück im Hilton Hanoi

Geld besorgen war meine erste Aufgabe, und das wurde zu einem Mammut-Projekt. Ich probierte unzählige Automaten aus, bei allen wurde die Ausgabe verweigert mit unterschiedlichen Fehlermeldungen. Gedeckt war die Karte, und die Geheimnummer stimmte. Diese sind im Land sechsstellig, mir wurde geraten zwei Nullen am Anfang oder am Ende hinzuzufügen. Da auch dies nicht funktionierte, hatte ich langsam Angst, dass die Karte eingezogen wurde. Ich suchte mir die seriöseste Bank aus die ich finden konnte, und wollte da Bargeld gegen die Karte haben. Anscheinend kein Alltag, sondern ich wurde zu einem Schalter der Supervisorin geschickt. Sie war sich auch nicht sicher ob es klappt, machte aber keine Aktion ohne meinen Reisepass, der im Safe meines Hotels sicher lag. Ich lief zurück dorthin, und kehrte danach in die Bank meines Vertrauens zurück. Ich forderte gleich eine Summe die für die Nebenkosten im Land reichen sollte, zehn Millionen Dong, ungefähr 370 Euro. Zum Glück klappte die Transaktion, siehe Prolog. Nass geschwitzt kehrte ich zum Hotel zurück.

Da ich natürlich nicht nur zum Bier trinken, Häppchen essen und Geld besorgen nach Hanoi geflogen war, schaute ich mir die Umgebung des Hotels an. Nach der Bargeld-Aktion hatte ich an dem Tag keine große Lust auf eine ausgiebige Stadtbesichtigung mehr.

Ich warf einen Blick auf die Oper neben dem Hotel:

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Die Oper in Hanoi

und umrundete den in der Nähe des Hotels gelegene Hoan Kiem-See, für die Bewohner die Seele der Stadt.

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Zinni am Hoan Kiem-See in Hanoi

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Der Hoan Kiem-See in Hanoi

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Der Hoan Kiem-See in Hanoi

Im 'See des zurück gegebenen Schwertes' lebte bis Anfang 2016 eine riesige Schildkröte, die am 19.1.2016 tot aus dem See geborgen wurde. In einer variantenreiche Legende spielt eine goldene Schildkröte die Hauptrolle. Sie wurde zum Schutzgeist des Sees, und als Erinnerung wurde der Schildkrötenturm errichtet, das Wahrzeichen von Hanoi:

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Der Schildkrötenturm in Hanoi

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Der Schildkrötenturm in Hanoi

Dieser Turm ist zu Fuß nicht zu erreichen, jedoch über eine Brücke der Jadeberg-Tempel, ebenfalls auf einer Insel gelegen:

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Die Brücke zum Jadeberg-Tempel in Hanoi

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Der Jadeberg-Tempel in Hanoi

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Der Jadeberg-Tempel in Hanoi

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Der Jadeberg-Tempel in Hanoi

wo die Schildkröte geehrt wird:

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Schildkröten-Ehrung im Jadeberg-Tempel in Hanoi

Danach lief in die nahe gelegene Altstadt. Hektisch, laut, chaotisch und Massen von Menschen, inclusive nervige Tuk-Tuk Fahrer, Straßenverkäufer und Schlepper traf ich in der ersten Gasse, und mittendrin hupende Mopeds. Dieses Bild wurde während eines günstigen Moments aufgenommen:

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Zinni in der Altstadt von Hanoi

Die Realität zeigt dieses Video besser:


Video: Die hektische Altstadt von Hanoi, vierzehn Sekunden Laufzeit

Da dieser Zustand auch in Gasse zwei, drei und vier war hatte ich genug von dem Zirkus, und mietete einen Elektro-Golf-Buggy mit Fahrer, der mir für wenig Geld die Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen sollte. Das Geld war gut angelegt, um den Verkehr kümmerte er sich, wie dieses Video zeigt:


Video: Mit Buggy durch die Altstadt von Hanoi, neun Sekunden Laufzeit

und ich sah mir das Spektakel und die Sehenswürdigkeiten in Ruhe an:

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Die Statue von King Le Thai in Hanoi

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Einer der Tempel in Hanoi

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Der Hang Dau water tower in Hanoi

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Ein mobiler Mini-Supermarkt in Hanoi

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Große Früchte in Hanoi

Zurück im Hotel die Hiobs-Botschaft: Mein Inlands-Flug wurde um einen Tag verschoben. Klasse, das gebuchte Hotel in Dong Hoi (meiner nächsten Destination) war nicht mehr kostenfrei stornierbar, und in Hanoi hatte ich natürlich auch keine Reservierung. Ich spielte mehrere Alternativen durch um an den Tag zu meinem Ziel zu kommen, kam aber zu keiner vernünftigen Lösung. Für Zug, Bus oder Auto war mir zu Fahrtzeit zu lang (ca. zwölf Stunden), einen direkten Flug gab es an dem Tag nicht, und einer mit Umsteigen morgens um sechs und sechs Stunden Transferzeit in Saigon war auch nicht der Knaller. Ich buchte eine weitere Nacht im Hilton, alles andere hätte keinen Sinn ergeben. Auch wenn ich dadurch wahrscheinlich eine bezahlte Übernachtung in Dong Hoi verpasste. Ich sollte mich täuschen, das vorweg.

Reisestress anstatt Urlaubslust, aber ich hoffte, dass ich mit Bargeld in der Tasche und gebuchten Hotels keine weitere Unwegsamkeit dazu kommen würden. Ich entdeckte um die Ecke eine kleine Bar mit netten Mitarbeitern, kalten Bier (nicht selbstverständlich im Land) und leckeren Tapas. Ich ernannte sie sofort zu meinem Stammlokal, vergaß die Probleme, und freute mich auf den nächsten Tag, den Ausflug zur Halong Bucht. Diesem ist das nächste Kapitel gewidmet.

Am Tag danach machte ich mich auf zur ersten 'richtigen' Stadtbesichtigung. Ich ließ mir an der Rezeption eine Straßenkarte geben, und den Weg zu meinem ersten Ziel beschreiben. Über die Antwort musste ich schmunzeln: 'Das sind dreißig Minuten zu Fuß, das kann man nicht laufen'. Natürlich kann ich das und noch viel mehr, Probleme machten wie erwartet (und bereits in Saigon erlebt) die Überquerung der Straßen. Zebrastreifen hätte man sich ersparen können, und Ampeln gelten nur für Autofahrer, natürlich nicht offiziell. Da auch gegen die Richtung gefahren wird, und der stärkere nicht nachgibt heißt es als Fußgänger 'Obacht geben, länger leben'. Bei Mopeds kann man sich durch den Strom hangeln, wenn man selbstbewusst seinen Gang einhält. Damit rechnen die Fahrer, und klappt in der Regel. Bei Autos funktioniert das aber nicht. Eine Schnapsidee fand ich die Frage von einer Bekannten ob ich mir ein Moped mieten würde. Das wäre das Ende meiner touristischen Laufbahn... Drei Unfälle hatte ich während meiner kurzen Zeit vor Ort miterlebt.

Zuerst wurde es deutlich entspannter. Am Wochenende werden Teile der Innenstadt zu Fußgängerzonen, die von Familien als Ausflugsziel genutzt werden:

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Kinderfreude in Hanoi

Wobei der Verkehr auch nicht gerade gering war. Das Risiko für einen Unfall war aber sehr sehr klein im Gegensatz was sonst auf den Straßen los ist:

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Kinderfreude in Hanoi

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Kinderfreude in Hanoi

Von dem Moment an hatte ich bereits Land und Leute in mein Herz geschlossen. Ich konnte in Ruhe am Westsee (Ho Tay) entlanglaufen, ein flaches Gewässer an dem Könige und Kaiser Sommerhäuser und Pagoden errichtet hatten:

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Der Westsee in Hanoi

Ich verlies das verkehrsfreie Paradies, und erkämpfte mich zum Literatur-Tempel Van Mieu, einer der wichtigsten Tempel und Ha Nois erste Universität. Es war jede Menge los, auch wenn es hier nicht so aussieht:

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Der Literatur-Tempel in Hanoi

Bonus-Frage: Welcher Sitz passt nicht zu den anderen? :)

Ob Zufall oder nicht hatte ich nicht herausbekommen können: Ich sah viele Klassenfeiern. War nett anzusehen, auch wenn die Prozedur bei jeder Gruppe fast gleich war:

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Im Literatur-Tempel in Hanoi

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Im Literatur-Tempel in Hanoi

Auf dem Bild sieht es gelungen aus, im Video sieht man aber eine Aktion die eher zur 'Pleiten, Pech und Pannen' Abteilung passt:


Video: Im Literatur-Tempel von Hanoi, elf Sekunden Laufzeit

und dem Mädel wohl etwas peinlich war. Beim Zurückkehren ins Hotel sah ich noch einen tollen Sonnenuntergang in entspannter Atmosphäre:

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Abendstunde in Hanoi

und beendete den gelungenen Tag.

So schön das war, ich wollte aber auch die 'andere' Seite der Geschichte des Landes kennenlernen. Dafür erschien mir das Hoa Lo-Gefängnis, später ironisch 'Hanoi Hilton' genannt, geeignet.

Franzosen erbauten 1887 auf 13.000 m² das Gefängnis. Von 1954 diente es als Haftanstalt für normale Straftäter, und ab 1964 wurden abgeschossene amerikanische Bomberpiloten dort inhaftiert.

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Das Hoa Lo-Gefängnis in Hanoi

Die Anlage ist heute ein Museum, das die Härte des französischen Strafvollzugs erahnen lässt. Wissenschaftler nennen die Umstände 'Das Schlimmste was Frankreich Vietnam angetan hat'. Mir ging es unter die Haut, auch wenn die Darstellung der Verbrechen einseitig nur von den Franzosen ausgeht. Die Zeit als Kriegsgefangenen-Lager wird nur nebenbei beleuchtet, und übertrieben positiv dargestellt. Es gab auf den paar Bildern davon nur lachende, Sport treibende oder Karten spielende Insassen. Trotz allem sehr interessant, allerdings nur wenn man es mit Neutralität betrachtet.

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Das Hoa Lo-Gefängnis in Hanoi

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Das Hoa Lo-Gefängnis in Hanoi

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Das Hoa Lo-Gefängnis in Hanoi

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Das Hoa Lo-Gefängnis in Hanoi

Mein nächster Besuch galt der letzten Ruhestätte von Ho Chi Minh, auch 'Onkel Ho' im vietnamesischen Volksmund genannt. Das Mausoleum war geschlossen, mir war das recht. Besucht hätte ich es nicht, denn die Warteschlangen zum kurzen Blick auf den einbalsamierten Ho Chi Minh sind lang, und wer respektlos auffällt (etwa durch Lächeln) wird der Zutritt nicht gestattet:

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Das Ho Chi Minh-Mausoleum in Hanoi

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Das Ho Chi Minh-Mausoleum in Hanoi

Viel kann man da natürlich nicht machen, außer das Entschlüsseln diese Nachricht:

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Am Ho Chi Minh-Mausoleum in Hanoi


und einen Blick auf den Sitz der Nationalversammlung gegenüber werfen:

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Der Sitz der Nationalversammlung in Hanoi

Damit war mein touristisches Programm in Hanoi abgeschlossen. Es hatte mir auch gereicht, denn es war anstrengend. Ich freute mich auf die nächsten Tage mit mehr Natur.
Die Fahrt zum Flughafen am nächsten Morgen verlief zügig, dort angekommen sah ich nur Menschenmassen. Ein merkwürdiges System, alle Passagiere stellten sich an (verharmlost, die Menge drängelte) in einer langen Schlange, am Ende verteilte sich aber wieder alles auf die Schalter der einzelnen Flüge. Meiner war natürlich nicht dabei...

Eine Angestellte darauf angesprochen schickte mich zu einem Servicedesk der mich ignorierte, und ständig neue Anfragen bearbeitete. Irgendwann hatte ich die Nase voll, sprach wieder die erste Ansprechperson an und bat sie um Hilfe. Ein Wunder geschah, sie nahm mich Ernst, und ging mit mir zum nächsten Check-In Schalter und ließ mich einchecken, obwohl das Gate nicht für meinen Flug vorgesehen war. Auf meinen Wunsch nach einem Gangplatz wurde mir der Fensterplatz 33A gegeben...

So hatte ich nerviges Anstellen vermieden, und hatte noch Zeit für etwas zu Essen und zu Trinken. Dass das Bier Zimmertemperatur hatte, und mein Wechselgeld minutenlang verweigert wurde, weil niemand die Kasse benutzen konnte war da fast Nebensache.

An Bord hatte ich wieder gemerkt, dass die Airline ihr Handwerk nicht versteht. Die Sitzverteilung im fast leeren A320 war ein Witz, nicht zusammengehörende Passagiere wurden in Dreierreihen platziert, während viele andere Sitze leer blieben. Und das hatte nichts mit Gewichtverteilung zu tun. Bei dem fünfzig Minuten Flug war mir das egal, als ich aber die nackten Füße meines Hintermannes an meinen Ellenbogen fühlte platze mir der Kragen, und setzte mich auf eine freie Sitzreihe um.

Die fünfzig Minuten Flugzeit war ein Klacks, von der Bestuhlung her sehr gut und angenehm. Aber was mich der Flug vorher für Nerven gekostet hatte machte das natürlich nicht gut. Wer Vietnam Airlines fliegt lernt Qatar Airways schätzen, die bislang auf dem letzten Platz meiner Beliebtheitsskala war.

Die 25.000 vietnamesische Dong Frage:

Ich erhielt bei der Bestellung von laut Karte 0,33 Liter Bier in einem Biergarten in Hanoi nur ein gefülltes 0,25 Liter Glas. Aus Interesse was bei einer Reklamation passiert, hatte ich nicht gehört:
A: Die Karte ist verkehrt, der Preis stimmt
B: Ich gebe Ihnen ein zweites halbes Glas umsonst
C: Ich muss auch den Schaum dazu rechnen, dann sind es 0,33 Liter
D: Die Markierung auf dem Glas ist falsch

 
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Zinni

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Halong Bay


31. März 2018, Halong Bay, Einwohner: 0 Millionen

Auf Grund der Menge an Bildern und Informationen widme ich den Ausflug zur Hanong Bay ein eigenes Kapitel nach Hanoi, mit Dong Hoi geht es im nächsten Kapitel weiter.
Eingestellt hatte ich mich auf einen engen Bus mit Massen an Gästen zur Bay, erschienen war einer mit nur sieben Sitzen, und sehr großzügiger Bestuhlung. Ich hatte drei Plätze für mich, war aber skeptisch ob das bereits der Bus zum Ziel war, oder nur ein Zubringer. Da wir langsam die Millionenstadt Hanoi verlassen hatten wurde es zur Gewissheit, die Versprechung 'Anreise mit einem Luxus-Bus' war keine leere Versprechung.

Nach zwei Stunden Busfahrt bis zum Pha Got Port hüpfte unser Herz vor Freude nach der Ankunft: Vor Ort waren keine anderen Gäste, meine beiden neuen Freunde, ein weiteres Pärchen und ich teilten uns die Einrichtungen auf dem Schiff, das auf maximal sechzig Passagiere ausgerichtet ist:

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Orchid Cruises

Schlecht für den Veranstalter, gut für uns. Es war genug Platz für jeden, und wir konnten uns uneingeschränkt auf dem schicken Boot bewegen. Recht schnell erreichten wir die Ausläufer der Halong Bay, die Lan Ha Bay.

Ich trank gut gelaunt ein Bier, bevor das Mittagessen serviert wurde. Ich erwartete ein einfaches vietnamesisches Essen, und hatte keine Lust auf zähe Hühnchen oder Süßwasserfische aus Aquakulturen. Ich hatte vegetarisch vorbestellt, was auch geklappt hatte. Nachdem ein fein schmeckender Gang nach dem anderen serviert wurde, war ich platt, einmal vom vielen Essen, aber auch von der gelungenen Küchenleistung. Die fünf Mitarbeiter gaben sich für uns fünf Gäste viel Mühe, das war alles andere als eine Massenabfertigung.
Die schöne Sicht auf die Inselwelt versüßte natürlich noch das Dessert:

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An Bord der Orchid Cruises in der Halong Bay

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Unterwegs in der Halong Bay

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Unterwegs in der Halong Bay

Nach dem Essen kam die Kür, wir waren in der Hang Sang - Hang Toi Area im Cat Ba National Park angekommen. Alleine waren wir nicht, das ist das Ziel vieler Ausflugsfahrten in der Bay. Es hatte sich trotzdem angenehm verteilt, auf dem Oktoberfest in München ist mehr los.

Wir konnten wählen zwischen selbst Kajak fahren für die Aktivisten:

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Unterwegs in der Halong Bay

oder eine geführte Fahrt auf einem Bambus Boot. Da beim Paddeln das Fotografieren mit kostspieligen Kameras nur sehr eingeschränkt zu empfehlen ist, wählte ich die passive Erkundung der wunderschönen Area.

Wir fuhren durch eine tolle Landschaft:

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Unterwegs in der Halong Bay

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Unterwegs in der Halong Bay

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Unterwegs in der Halong Bay

durch natürlich angelegt Höhlen:

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Unterwegs in der Halong Bay

winkten unseren Mitpassagieren zu:

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Paddeln in der Halong Bay

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Paddeln in der Halong Bay

und genossen den tollen Tag.

Laut Programm sollte danach getauscht werden, so dass jeder Passagier beide Aktivitäten machen konnte. Ich war nicht böse, dass darauf verzichtet wurde (und ich es sowieso nicht gemacht hätte), und wir wieder Richtung Hafen zurückfuhren. Es gab kaltes Bier an Bord, wir konnten bei einem Stopp baden, die Stimmung war prächtig und wir genossen die tolle Szenerie:

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Unterwegs in der Halong Bay

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Unterwegs in der Halong Bay

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Unterwegs in der Halong Bay

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Unterwegs in der Halong Bay

Richtig Lust nach der Rückkehr in den Hafen noch einmal zwei Stunden Bus zu fahren hatte ich nicht, aber bei dem tollen Platzangebot hielten sich die Strapazen in Grenzen. Wir hatten nach der Ankunft in Hanoi eine Stunde Verspätung, wie diese entstanden war konnten wir nicht nachvollziehen. Egal, der organisierte Ausflug von 'Blue Dragon Tours' (Reisebüro) und 'Orchid Day Cruise' (Reederei) war klasse. Die Gesellschaften sind zu empfehlen und bezahlbar, ob die Fahrt bei sechzig Gästen an Bord mir so gut gefallen hätte glaube ich jetzt allerdings nicht. Aber das weiß man ja nie vorher. Egal, mein erster größer und unerwarteter Höhepunkt der Reise hatte ich erlebt, und nicht der letzte wie sich später herausgestellt hatte.

Die 50.000 vietnamesische Dong Frage:

Hotels und Ausflüge in Vietnam:

A: Hatten ein hervorragendes Preis/Leitungsverhältnis
B: Waren alle Einrichtungen dreckig
C: Waren immer ausgebucht
D: Hatten nur das nötigste geboten

 
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Zinni

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Dong Hoi


2. April bis 4. April 2018, Dong Hoi, Einwohner: 0,16 Millionen

Nach der Landung in Dong Hoi hatte ich für den Transfer vom Flughafen in das 'Gold Coast Hotel und Resort' über die Unterkunft organisiert. Ich wurde nicht nur von einem Fahrer empfangen, sondern auch von einer Reiseleitung, das war neu für mich. Sie erzählte mir allerhand über die Stadt, und schnell erreichten wir das Hotel. Es liegt ein Tick zu weit zum Laufen von der Innenstadt entfernt, aber viel Lust etwas zu unternehmen hatte ich sowieso nicht.

Hunger hatte ich keinen, und begab mich auf direkten Weg in die Bar. Ich sah schnell das Dilemma des Hotels während meines Aufenthaltes: Es war null los. Ich sah an dem Tag noch zwei oder drei andere Gäste, und die Anlage hat einhundertfünfzig Zimmer. Mir machte das an dem Abend nichts aus, ich war mühe und nicht unternehmensfreudig. Wieviel das Hotel an den Tagen minus gemacht hatte, möchte ich gar nicht erst wissen. Trotzdem verhielten sie sich sehr fair wegen der nicht stornierbaren Nacht, so etwas kannte ich bislang nur aus Grönland, aber nicht in auf Touristen ausgelegten Unternehmen.

Ich fühlte mich wie der König von Dong Hoi:

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Der König von Dong Hoi

Ich dachte es mir schon vorher, als ich morgens den Frühstücksraum betreten hatte: Es gab freie Platzwahl da ich der einzige Gast war, aber kein Büffet. Das A-la Carte Angebot war sehr sparsam, und als Sandwich gab es ungetoastes Toastbrot. Man gewinnt jede Wette, dass innerhalb einer Minute eine Scheibe davon niemand essen kann. Das wusste ich, diese Version hätte ich in zehn Minuten nicht herunterbekommen so trocken wie sie war. Das Frühstück war nichts, gibt schlimmeres, und verdarb mir nicht die Stimmung.

Der zuerst geplante Faullenzer-Tag vor Ort konnte ich durch die Flugplanänderung nicht realisieren. Schade bei dem Pool und Strand:

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Der Pool vom Gold Coast Hotel in Dong Hoi

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Das Gold Coast Hotel in Dong Hoi

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Der Strand vom Gold Coast Hotel in Dong Hoi

Zwei große Höhlen in der Nähe von Dong Hoi waren der Grund, dass ich diese Destination gewählt hatte. Lust auf einen organisierten Busausflug mit anderen Gästen hatte ich nicht, und buchte einen privaten Tagesausflug bei meinem Team, das mich in die Stadt gebracht hatte. Gut gelaunt wurde ich von meiner Crew abgeholt für die Fahrt in die Höhlen.
Wir fuhren durch eine nette Landschaft:

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Unterwegs nahe Dong Hoi

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Ein Friedhof nahe Dong Hoi

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Unterwegs nahe Dong Hoi

und erreichten den Ke Bank Nationalpark:

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Ankunft im Ke Bang-Nationalpark

und seine Son Doong-Höhlen. Mit einer Höhe von 200 Metern ist sie die größte Höhle der Welt, besucht werden kann allerdings nur ein Bruchteil.
Das ist ein Spektakel, und hatte sich sehr gelohnt für mich. Erst staunte ich über die Größe der Höhle:

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

dann über die herrlichen Formationen:

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

bevor ich mich zum Clown machte:

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Zinni in der Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

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Zinni in der Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

Bereits dieser großartige Besuch hätte sich für den Ausflug gelohnt, es gab jedoch noch ein weiteres Highlight. Im Ke Bang-Nationalpark, der 2003 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, konnte ich noch die Phong Nha-Höhle besichtigen. Über einen Fluss:

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Im Ke Bang-Nationalpark

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Im Ke Bang-Nationalpark

ging es durch eine Spalte im Fels ins Innere des Berges. Bootsführerinnen waren allesamt Frauen, den Grund habe ich vergessen. Leider waren die Lichtverhältnisse zum Fotografieren mehr als schlecht (oder meine Kenntnisse), das bitte ich zu entschuldigen:

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In der Phong Nha Höhle, nahe Dong Hoi

gilt auch für dieses Video:


Video: In der Phong Nha Höhle, elf Sekunden Laufzeit

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In der Phong Nha-Höhle im Ke Bang-Nationalpark

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

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Die Son Doong-Höhle nahe Dong Hoi

Die Fahrt machte unwahrscheinlich viel Spaß, und war sehr aufregend. Auf der Boots-Rückfahrt war ich sehr zufrieden den Ausflug gebucht zu haben:

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Zinni im Ke Bang-Nationalpark

Ein Video während der Boots-Fahrt:


Video: Eine Bootsfahrt im Ke Bang-Nationalpark, 1/2 halbe Minute Laufzeit

aber noch lange nicht fertig mit meinen Tages-Aktivitäten. Zurück in der Stadt buchte mir wieder einen Buggy, der mir das abendliches Dong Hoi zeigen sollte. Es gibt kaum nennenswerte Sehenswürdigkeiten, da die Stadt im Vietnamkrieg fast völlig zerstört wurde. Wie ich die Baustellen für neue Hotels gesehen hatte, befürchte ich das die Ruhe und Freundlichkeit der Kleinstadt bald ein Ende hat.

Der Preis für die Fahrt war für vietnamesische Verhältnisse relativ teuer, im Gegensatz zu vergleichbaren Leistungen in den Großstädten. Vielleicht gab es dafür auch das Freibier vom netten und sehr gut gelaunten Fahrer. Nur trinkbar was es leider nicht, da ungekühlt.

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Zinni auf der Buggy-Fahrt in Dong Hoi

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Buggy-Fahrt in Dong Hoi

Im Gegensatz zu dem Verkehr in Hanoi war das sehr entspannt:

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Buggy-Fahrt in Dong Hoi

hier auf Video:


Video: Buggy-Fahrt in Dong Hoi, 1/2 halbe Minute Laufzeit

Mit dem ungeplanten Höhepunkt einer Tanz-Übung für kommende Feste, auf Video:


Video: Tanz Übung in Dong Hoi, zwanzig Sekunden Laufzeit

Den klasse Tag lies ich in der Innenstadt ausklinken, bei meinem vietnamesischen Grundnahrungsmittel 'Pho Bo Suppe', die ich meist anderen Gerichten vorgezogen hatte:

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Pho Bo Suppe in Dong Hoi

Nach den guten Erfahrungen paar Euros mehr ausgegeben zu haben, und dafür viel entspannter gereist zu hatten, nahm ich mir wieder am nächsten Morgen das gewohnte Fahrer & Guide Team zur Weiterreise nach Hue. Zuerst hatte ich vor einen Zug zu nehmen, nach den Flugerlebnissen und Eisenbahn-Erfahrungen von Einheimischen 'This is absolut no fun' verzichtete ich darauf, und habe heute noch kein schlechtes Gewissen dabei etwas verpasst zu haben.

Ein weiterer großer geschichtlicher Höhepunkt (wenn auch bedrückend) hätte ich beim Zug fahren verpasst, die Besichtigung der Tunnel von Vinh Moc. Sie sind in der am stärksten bombardierten Gebiete, da nahe der entmilitarisierten Zone gelegen. Im Gegensatz zu anderen Tunneln, die hauptsächlich für Kampfeinsätze genutzt wurden, war es hier eine kleine, belebte Stadt mit bis zu sechshundert Einwohner, die bis zu sechs Jahre darin gelebt hatten. Das bei einer Toilette, einer Küche und einer Wasserstelle für alle...

Viel Platz hatte ich nicht zum Bewegen, da sie nur 1,60 Meter hoch sind, und für vietnamesische Durchschnitts-Größen geschaffen wurden. Die Führung war äußerst interessant, alleine hätte ich da nie mehr herausgefunden so groß wie sie waren.

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Die Tunnel von Vinh Moc

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Die Tunnel von Vinh Moc

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Die Tunnel von Vinh Moc

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Die Tunnel von Vinh Moc

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Die Tunnel von Vinh Moc

Nachdem wir danach ein Monument am Ben Hai-Fluss kurz besuchten:

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Denkmal der Wiedervereinigung am Ben Hai-Fluss

(dessen Palmenblätter mich befremdlich an Raketen erinnern), waren wir an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südvietnam, die eine große Rolle im Krieg spielte.
Richtung Hue wurde es langsam Zeit mich von meiner Crew zu verabschieden. Es hatte mir mit den beiden viel Spaß zusammen gemacht, und ich wurde verabschiedet mit der Aussage 'You are a very funny guy', ich glaube die hatten auch ihren Spaß mit mir (oder waren froh, dass sie mich los waren). Um die Betreuung in Hue machte ich mir keine großen Sorgen, ich wählte die gleiche Agentur...

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Abschied vom Dream Team 1

Die 100.000 vietnamesische Dong Frage:

Ich konnte die erste Nacht von drei gebuchten Nächten im Gold Coast Hotel in Dong Hoi nicht wahrnehmen, da mein Flug gestrichen wurde. Die kostenfreie Stornierungsfrist war abgelaufen. Wie hatte sich das Hotel verhalten?

A: Sie stornierte die komplette Buchung wegen Nichtanreise, und ich musste die zwei Nächte zusätzlich bezahlen.
B: Ich musste alle drei Nächte bezahlen
C: Ich musste zwei Nächte bezahlen
D: Ich musste eine Stornogebühr von 20 US Dollar für die erste Nacht bezahlen


 
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Zinni

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Hue


4. April bis 6. April 2018, Hue, Einwohner: 0,35 Millionen

'Haben Sie etwas dagegen, wenn wir Ihnen ein Upgrade auf eine Suite geben?'. Ein Satz den wahrscheinlich jeder gerne hört, und von mir mit Dank angenommen wurde nach der Begrüßung im Indochina Palace Hotel in Hue, Vietnams alte Kaiser- und Hauptstadt mit dem Motto: 'Die Könige sind tot, es leben die Könige!'

Nach der langen Fahrt war ich reif für den Pool, und erlebte ich romantisches und ungeplantes Erlebnis. Nebenan wurde geheiratet, und ich war zum richtigen Zeitpunkt eingetroffen. Es machte Spaß am Pool zu liegen, ein einheimisches Bier zu trinken und gut gelaunten Gästen beim schönsten Tag ihres Lebens (ohne Garantie) dabei zuschauen zu können. Der Hochzeitsplaner hatte einen guten Job gemacht (wenigstens für mich), die Musik war nett dazu und alle strahlten vor Freunde um die Wette. Stimmungsvoll war der Sonnenuntergang und Blick auf die Stadt von meinem Zimmer aus:

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Sonnenuntergang in Hue

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Blick auf Hue

In der Bar des Hotels war mir zu wenig los danach, und lief in die nahe gelegene Innenstadt. Das Nachtleben dort war für mich 'ungewöhnlich'. Schrill, schräg oder sonst etwas, anders kann ich es nicht beschreiben. Hatte mir gefallen, aber für die gesamte Dauer meines Urlaubs wäre diese Art von Musik mir wahrscheinlich auf die Nerven gegangen. Hier eine Video-Kostprobe:


Video: Musik in Hue, 10 Sekunden Laufzeit

Es gab zum Glück auch 'normale' Bars und Kneipen. Die ehemalige Kaiser- und Hauptstadt zu Fuß zu erkunden war am nächsten Tag mein Ziel. Der Verkehr war natürlich viel heftiger als in Dong Hoi:

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Das alltägliche Verkehrs-Chaos in Hue

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Verkehr in Hue

und es dauerte wieder etwas Zeit, bis ich die Selbstsicherheit von Hanoi wiederhatte. Das es gut ausgehen kann zeigt dieses Video, eine Dokumentation wie ich es als Fußgänger schaffte unfallfrei eine belebte Straße zu überqueren:


Video: Straßenüberquerung in Hue, eine halbe Minute Laufzeit

Die Drachenboote, und die Schlepper, die einem eine Fahrt auf dem Parfümfluß andrehen wollen, ignorierte ich:

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Drachenboote am Ufer des Parfümflusses in Hue

und schaute mir 'das' Highlight von Hue an. Die Zitadelle beinhaltet die alte Kaiserstadt, kaiserliche Gärten sowie die Purpurstadt, 'Verbotene Stadt' genannt. Einer der besten Marketing-Ideen die es gibt, natürlich durfte nicht jeder der wollte in den Regierungssitz. Das ist im weißen Haus aber auch nicht anders.

Das Mittagstor gilt als schönstes der vier Eingangstore in die Kaiserstadt:

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Das Mittagstor (Ngo Mon-Tor) in Hue

Das 'Tor der Tugend' ist eines der anderen drei:

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Das 'Tor der Tugend' in Hue

Ich spazierte einige Zeit durch die Anlagen, lasse langwierige Berichte über die einzelnen Gebäude weg, und lieber Bilder sprechen:

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Rote Türen im 'Thai Hoa Palace' in Hue

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Das Königlichen Theater in Hue

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In der alten Kaiserstadt in Hue

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In der alten Kaiserstadt in Hue

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In der alten Kaiserstadt in Hue

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In der alten Kaiserstadt in Hue

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In der alten Kaiserstadt in Hue

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In der alten Kaiserstadt in Hue

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Zinni in Hue

Am Ausgang waren einige Souvenir-Läden, die sich der Umgebung angepasst haben, und hübsch aussahen:

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Lampen- und Hüte Laden in Hue

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Lampen- und Hüte Laden in Hue

Das Sightseeing war anstrengend, und viel Lust noch mehr zu unternehmen hatte ich nicht. Ich lief zurück am Markt vorbei, und auch dort war es 'hot':

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Auf dem Markt in Hue

Ich denke, dass diese Baby-Schildkröten zum Wiederaussetzen, und dadurch der Verbesserung von Karma zu dienen, bin mir da leider aber nicht sicher:

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Baby Schildkröten in Hue

Ich holte mir meine Kräfte in den Pubs der Stadt zurück, der eine volle Tag in Hue hatte mir gereicht. Auch für den Transfer von Hue nach Danang am nächsten Tag hatte ich kein Verlangen nach einer Zugfahrt unter Einheimischen, und buchte wieder einen privaten Transport mit meinem bekannten Fahrer und der Reiseleitung.

Auf meinem Wunsch hin hielten wir bereits kurz nach der Stadt, die Gegend erinnerte mich an das National Monument 'White Dessert' in der USA:

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Dünen in der Nähe von Hue

An einer Landzunge konnte ich die vietnamesische Variante der Austernzucht ansehen. Längs aufgeschnittene Fahrradreifen werden in das Wasser geworfen, die Austern wachsen daran fest, und am Straßenrand wieder davon getrennt:

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Austernzucht in Vietnam

Auf meinen Wunsch hin ignorierten wir das Hai-Van-Tunnel, mit 6,28 km der längste Tunnel Südostasiens, und fuhren über den Wolken-Pass über die natürliche Grenze von Süd- und Nordvietnam. Ich verabschiedete mich mit diesem tollen Blick von Nord-Vietnam:

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Blick auf Lang Co / Vietnam

Der Hai-Van-Pass (oder auch Wolken-Pass) ist oft in Wolken gehüllt, der Name ist Programm. Bei mir hielt es sich in Grenzen, und ich konnte sogar die Landschaft erahnen:

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Der Wolkenpass in Vietnam

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Der Wolkenpass in Vietnam

'Ganz oben' liegen die Reste von alten französischen und amerikanischen Bunkeranlagen:

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Der Wolkenpass in Vietnam

Außer Touristen und Ausflügler fährt fast niemand freiwillig den Pass, durch das Tunnel spart man eine Stunde Fahrtzeit. Motorradfahrer benötigen einen Shuttle, wer den vermeiden will nimmt auch den Pass:

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Cargo in Vietnam

Nach dem Pass hatten wir tolle Ausblicke auf schöne Strände:

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Ein zufriedener Zinni in Vietnam

und ich war mehr als zufrieden. Ich hoffe man sieht es auf dem Bild.

Die 250.000 vietnamesische Dong Frage:

In Restaurants in Vietnam bei mir:
A: War das Bier oft warm
B: War stets das Essen und Trinken überteuert
C: Waren alle Köche in Zitronengras und/oder Knoblauch verliebt
D: Gab es nie Schweinefleisch

 
Z

Zinni

Guest
Da Nang


6. April bis 9. April 2018, Da Nang, Einwohner: 1,4 Millionen

Kurz vor Danang fragte ich meine Freunde, ob es in der Nähe meines Hotels eine Bar mit Livemusik gibt. Zur meiner Überraschung wurde das bejaht, später mehr dazu. Der erste Eindruck vom Pullman Danang Beach Resort passte. Hier der Blick auf den Pool:

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Der Pool vom Pullman Danang Beach Resort

und den Strand vom Hotel:

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Der Strand am Pullman Danang Beach Resort

Ich beschloss den Rest des Tages zu faulenzen (war etwas kurz gekommen im Urlaub), mit baden:

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Zinni im Pool des Pullman Danang Beach Resort

und blamieren:

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Zinni am Pool des Pullman Danang Beach Resort

Am Abend wurde natürlich die 'Dirty Fingers' Bar-Empfehlung gestürmt. Ich hatte nicht viel erwartet, aber die Kneipe war klasse. An allen meinen drei Abenden gab es unterschiedliche Livemusik, von einer Gruppe hier ein Video:


Video: Livemusik in der 'Dirty Fingers' Bar in Danang, 45 Sekunden Laufzeit

Das Personal war nett, der Boss urig, und das Essen gut. Danke lieber Fahrer für den Tipp!

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Zinni in der 'Dirty Fingers' Bar in Danang

Zwei volle Tage standen mir in Danang für Ausflüge zur Verfügung, für den ersten mietete ich wieder meine gewohnte Crew und Auto, und sah mir die Sehenswürdigkeiten der Stadt und das Umfeld an. Leider war die Witterung an dem Tag nicht das Beste, und teileweise regnete es. Das machte nichts, die meiste Zeit von meinem Urlaub hatte ich genau das richtige Wetter (nicht zu heiß und nicht zu kalt), und eitler Sonnenschein.

Die Drachenbrücke als relativ neues Symbol der Stadt fällt sofort auf:

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Die Drachenbrücke in Danang

Das possierliche Tierchen sitzt auf einer 666 Meter langen Stahlbrücke über den Fluss Han. Nachts speit es eindrucksvoll Feuer, aus 15.000 LED Lichtern mit wechselnden Farbenspielen. Gesehen hatte ich das nicht, dafür hätte ich eine nächtliche Taxifahrt unternehmen müssen, auf die ich keine Lust hatte.

Die Stadt verlassend hielten wir schnell wieder an, die angepriesene Attraktion: 'Non Nuoc Stone Carving Village' hörte sich nicht aufregend für mich an, aber vor Ort war es besser als gedacht. Wer solche Monster-Keramiken braucht und kauft weiß ich nicht, für mich waren die für das Handgepäck auf den Rückflügen zu groß:

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Non Nuoc Stone Carving Village

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Non Nuoc Stone Carving Village

Der nächste Programmpunkt waren die Marmorberge. Nach gefühlten einer Million Treppenstufen hatte ich eine schöne Aussicht:

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Die Marmorberge vor Danang

und dann Einblick in eine Höhle, in der ein Tempel errichtet wurde. Sah toll aus:

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Eine der Höhlen in den Marmorbergen

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Eine der Höhlen in den Marmorbergen

Der Flop der gesamten Reise war die Fahrt nach Ba Na Hills, der Ort hatte im Reiseführer sich nett angelesen (spektakuläre Aussichten... attraktive Natur...französische Villen). Vor Ort machten mich schon die vielen Parkplätze stutzig, und als ich die Menschenmasse gesehen hatte, die sich für die Seilbahn dorthin angestellt hatten, war mir die Lust vergangen. Da es minutenlang nicht voran ging, und regnete in Strömen, entschied ich mich den Aufenthalt abzubrechen. Bei dem Wetter hätte ich sowieso nicht viel gesehen.

Als ich später gelesen hatte, dass oben es mehr ein Vergnügungspark für Einheimische und Kinder ist, und mir die Bilder davon angesehen hatte war ich froh über die Entscheidung. So blieb mir von den Ba Na Hills nur der Nachbau von Häusern in Hoi An, die Stadt die ich einen Tag später besuchen wollte:

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Hoi An in Ba Na

Durch die viele Zeit die wir dadurch eingespart hatten, konnten wir uns noch die siebzig Meter hohe 'Goddess of Mercy' Statue und die Linh-Ung Bai But Pagode daneben anschauen:

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Linh-Ung Bai But Pagode in Danang

Sie ist die höchste Buddha Statue in Vietnam, und war von meinem Hotelzimmer in der Bucht gegenüber zu sehen:

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Die 'Goddess of Mercy' Statue in Danang

Der Ausflug endete am Strand von Danang mit seinen vielen 'Nussschalen' (Fischer- und Rettungsboote):

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Der Strand von Danang

Ich sah die einzige Sonne des Tages:

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'Sun of the day' in Danang

und verabschiedete mich vom Tageslicht:

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Der Strand von Danang

und von meinen Freunden, für die ich ein 'Photoholic' war, fand ich lustig.

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Abschied vom Dreamteam 2

Am nächsten Morgen machte ich mich nach Hoi An auf. Das kleine Städtchen mit seinen knapp fünftausend Einwohnern hat eine hübsche Altstadt, die sich in den letzten zweihundert Jahren kaum verändert hat. Das Hotel bietet einen Shuttle-Dienst dorthin an, und damit eine bequeme und unkomplizierte An- und Abreise.

Nach der Ankunft war meine erste Tätigkeit das Kaufen von Eintrittskarten. Die bekanntesten achtzehn Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen kostet, man erwirbt fünf Tickets an einer neutralen Verkaufsstelle, und kann sich aussuchen was einem gefällt. Ich war zu faul dazu, und bat meine Reiseführerin am Vortag diese zu selektieren.

In der Tat hatte mir das Stadtbild sofort gefallen:

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In Hoi An

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In Hoi An

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In Hoi An

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In Hoi An

obwohl vieles natürlich touristisch genutzt wird:

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Ein Gebäude in Hoi An

es gibt aber hässlichere Orte auf der Welt. Alleine ist man natürlich nirgends:

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Hoi An

Das alte Haus von Duc An hatte mir am besten gefallen. Warum auch immer, ich war dort der einzige Besucher. Es wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, und heute von der sechsten Generation bewohnt:

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Das alte Haus von Duc An, Hoi An

Man kann auf mit Strohmatten bedeckten Holzmatten liegen, oder Probesitzen: (das ist NICHT der alte Duc An von der ersten Generation):

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Das alte Haus von Duc An, Hoi An

Auch abseits der Attraktionen gab es einiges zu sehen, ich hatte ausnahmsweise mal die Markthalle und der Markt besucht, um so etwas mache ich normal einen großen Bogen:

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Die Markthalle von Hoi An

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Auf dem Markt in Hoi An

mit einheimischen Spezialitäten:

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Auf dem Markt von Hoi An

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In der Markthalle in Hoi An

Nur der Lampenverkäufer nervte gewaltig, und wich mir nicht von der Stelle:

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Der Lampenmann von Hoi An

Hoi An fand ich klasse, denke aber, dass das was ich sehen wollte auch gesehen hatte. Eine großartige Lust dort tagelang mich aufzuhalten war nicht aufgekommen.
Da es mein letzter Abend in Vietnam war, wollte ich für meine Flüge nach Hong Kong und Frankfurt einchecken. Leider waren bei beiden Versuchen Fehlermeldungen gekommen. Dazu eine Streikankündigung von Verdi für den Tag an dem ich in Deutschland landen sollte. Die Rückreise bahnte sich so spannend wie der Aufenthalt im Land an....

Beim Einchecken nach Hong Kong hatte die Agentin Probleme mit meinem Reisepass, denke das war der Grund warum ich nicht online einchecken konnte. Warum Sie mir aber einen Mittelsitz im hinteren Bereich geben wollte, ich aber die erste Reihe am Fenster mit Aufpreis gebucht hatte verstand ich nicht. Ich zeigte ihr die Bestätigung, im System finden konnte sie es nicht. Mit Gezacker hatte ich dann doch noch den gewünschten Platz bekommen.

Überpünktlich ging es los, und schnell spürte ich wieder einen Fuß an meinen Ellenbogen. Ich hätte gern den fiesen und bösen Blick von mir selbst gesehen... Er wurde ernst genommen, von da an war Ruhe, und nach einem kurzweiligen Flug (ich musste ja diesen Bericht schreiben) landete ich wieder in Hong Kong.

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Anflug auf Hong Kong

Die 500.000 vietnamesische Dong Frage:

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Das alte Haus von Duc An, Hoi An

Das alte Haus von Duc An in Hoi An war früher:

A: Eine Post
B: Eine Bank
C: Ein Schraubenladen
D: Eine Apotheke

 
Z

Zinni

Guest
Hong Kong und die Rückreise


9. April bis 10. April 2018, Hong Kong und die Rückreise

Mein Aufenthalt in Hong Kong war mit einer Übernachtung geplant, weil der Anschlussflug am gleichen Tag nicht verfügbar war. Kurzfristig konnte ich noch in Danang umbuchen, denn richtig Lust auf den Trubel in der Stadt hatte ich nach den schönen Tagen in Vietnam nicht mehr. Da zwischen Ankunft und Abflug zehn Stunden Zeit war, nahm ich mir wieder ein Zimmer im Novotel Citygate Hotel in der Nähe vom Flughafens. Dieses Mal hatten alle Geschäfte im nahen Shopping-Center offen, und ich erledigte paar kleinere Einkäufe. Den Rest des Nachmittags wollte ich am Pool des Hotels verbringen, das Wasser war aber viel zu kalt für mich Weichei dazu. Ich verbrachte die meiste Zeit lieber in der Lounge, ruhte mich danach etwas aus und fuhr zum Flughafen. Immer im Hinterkopf, dass am nächsten Tag in Deutschland gestreikt wurde, da auch die Feuerwehr dabei sein konnte sah ich mich schon in Wien oder sonst wo landen.

Beim Einchecken war Unruhe, klar die meisten Passagiere hatten Anschluss-Flüge die teilweise bereits gestrichen waren. Die Agentin bei mir freute sich, dass es bei mir nur nach Frankfurt ging, ich war wahrscheinlich ihr einfachster Passagier an dem Abend. Die Geschichte vom Flug ist schnell erzählt: Wenig gegessen (da Abflug 23:15, Ankunft 5:40), und zum Müde werden etwas getrunken. Das hatte gewirkt: ich schlief lange, und war überrascht wie ich eine Stunde vor der Landung geweckt wurde. Könnte immer so sein... Planmäßig landeten wir in Frankfurt, und hatte zum Glück nicht die Unannehmlichkeiten der meisten anderen Passagiere durch den Streik. Schönes Wetter empfing mich zurück in der Heimat, das hatte ich mir erhofft und bekommen.
Selten hatte ich in einem Urlaub mehr bekommen als gedacht. Durch meine vorherigen Asien-Erfahrungen war die Erwartungshaltung auf einen Spitzenurlaub nicht hoch, ich dachte und hoffte, dass es ein netter und kurzweiliger Aufenthalt wird. Vor Ort hatte ich mehr erlebt und genossen wie gedacht, sei es durch den Ausflug in die Halong-Bay, großartige Höhlen, geschichtsträchtige Orte, coole Bars und nette Menschen. Der Schlamassel um Flug und Geld war natürlich nicht schön, spielte letztendlich aber keine Rolle. Auch die Entscheidung auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten, und mir private Transfer und Ausflüge zu gönnen, hatte sehr wahrscheinlich einen Einfluss darauf, bereut habe ich keinen meiner ausgegebenen Dongs.

Ein absoluter Asien-Fan bin ich immer noch nicht, aber Vietnam war klasse, und wird mich vielleicht auch wiedersehen damit ich wieder sagen kann: 'Good Morning Vietnam'!

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Bye Bye Hong Kong

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Bye Bye Hong Kong

Die eine Million vietnamesische Dong Frage:

Was sah ich nicht in den Straßen von Vietnam?

A: Bettler
B: Bei Rot über die Ampel fahrende Mopedfahrer
C: Autofahrer die Zebrastreifen ignorieren
D: Bürgersteige, die komplett mit Fahrzeugen zugeparkt waren

 
Z

Zinni

Guest
Epilog


Zurück in Deutschland

Von Hero zu Zero. Na ja, nur fast. 10.000 Dong blieben mir von meinen 15 Millionen, in elf Tagen verprasste ich das Vermögen. Wer auch (wenn auch nur virtuell) Millionär werden möchte kann diese Seite aufrufen:

Zum virtuellen Millionen-Gewinn


Userid ist 'Vietnam', und das Passwort sind die Lösungen der acht Millionen-Fragen, in Großbuchstaben und in der Reihenfolge der Fragen eins bis acht. Beispiel: AABBCCDD.
Zehntausend Dong von ehemals fünfzehn Millionen habe ich noch, ein Wert von vierzig Cent. Die Schätzung für das ausgegebene Geld war aufgegangen. Bei Interesse an den Schein bitte melden, es kann in Raten abbezahlt werden.

Danke für das Lesen, und asiatische Grüße euer Gerald

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Bye Bye Urlaub

 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.642
599
@Zinni: Ich dachte, bis zu diesem Bericht, Du hättest schon mal einen 100/100 Bericht geschrieben. Hast Du! Keine Frage. Steigerungsmöglichkeiten habe ich keine mehr gesehen. Getäuscht. Dieser Bericht ist eine Steigerung! Vielen, vielen Dank für den Bericht und die dadurch ermöglichte virtuelle Teilnahme an deiner Reise. Vor allem die Mischung aus Bildern und kleinen Videos! (y) Am letzten Samstag waren wir in H. beim Chinesen. Das erste Mal dieses jahr draußen gesessen. Wie immer, sehr gut gespeist! :) Jetzt geht es für uns erst mal wieder nach Oregon. Nochmals Danke für deinen Bericht. Gruß Detlef
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.804
1.043
KUL (bye bye HAM)
Vielen Dank! Und Glückwunsch für das fast verkehrsfreie Foto vom Kreisverkehr beim Avalon.
Zu deiner Linken gibt es da ein Brauereilokal mit ordentlichen Getränken, von dem Balkon kann man dann den Trubel beobachten.
 
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teddy

Aktives Mitglied
23.06.2015
159
4
Moin Zinni,
vielen Dank für die Infos mit den -wie immer- tollen Bildern. Besonders beeindruckend fand ich die riesige Höhle.
Vietnam ist ganz bestimmt ein tolles Reiseziel.
Gruß
Teddy
 
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SteffenS

Erfahrenes Mitglied
01.04.2011
390
272
Vielen Dank für diesen tollen und eindrucksvollen Bericht. Man kann klar spüren, dass du die Reise zwar einigermaßen ungeplant aber dafür extrem entspannt durchgezogen hast. Wirklich klasse.
Ebenso danke für die tolle Idee mit deinem Millionenspiel.
 
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Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.447
FRA
Toller Bericht - wie immer super bebildert und mitreißend geschrieben. Danke an den Dong Millionär.
 
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A

Anonym-36803

Guest
Vielen Dank für den großartigen Bericht. Für mich sind Deine Berichte eines der Highlights hier im Forum und ich freue mich jedes Mal, wenn ich einen neuen von Dir sehe.
 
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Noskro

Erfahrenes Mitglied
Da haben wir uns ja knapp verpasst. War mit Freunden auch ab dem 30. März in Hanoi, Halong, dann runter bis Danang geflogen und mit dem Zug hoch nach Dong Hoi und Phong Nha ;) War echt schön quasi die gleiche Tour jetzt nochmal so zu lesen. Sind dann sogar auch über Hong Kong zurück geflogen :D.
Also Danke für deinen guten Bericht

Was mir direkt beim ersten Abschnitt aufgefallen war: Wir hatten auch so unser Problem mit dem Geld abheben, bis wir gemerkt haben, dass die meisten Automaten nicht mehr als 2 oder 3 Millionen ausgeben wollen. Mit dieser Grenze haben wir dann auch überall Geld bekommen. Vielleicht hilft es anderen Vietnam Urlaubern die das hier lesen ja nochmal.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.804
1.043
KUL (bye bye HAM)
Was mir direkt beim ersten Abschnitt aufgefallen war: Wir hatten auch so unser Problem mit dem Geld abheben, bis wir gemerkt haben, dass die meisten Automaten nicht mehr als 2 oder 3 Millionen ausgeben wollen. Mit dieser Grenze haben wir dann auch überall Geld bekommen. Vielleicht hilft es anderen Vietnam Urlaubern die das hier lesen ja nochmal.

Das ist richtig, allerdings kann man mehrmals hintereinander mit der gleichen Karte abheben. Die Gebühren für Kartenabhebungen sind sehr unterschiedlich. In Hanoi Flughafen, ist nur der mittlere der drei Automaten charge-free, die anderen nehmen ~30000 VND pro Abhebung. AFAIK sind wir bei der letzten Reise immer bei Vietinbank Automaten gelandet, da sie keine Gebühren auf Abhebungen mit der Visa erhoben haben. 2-3 Runden a 2M VND und man war versorgt.
 
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Z

Zinni

Guest
@All

Danke für die 'Danke' und tolle Kommentare, und schön dass mein Bericht gefallen hat :)

@mainz2013

Ich fühle mich nicht bei so was bei einer 100% Lösung, und finde ständig was zum Ändern. Solang ein Bericht eines S-Bahn-Tagesausfluges in Deutschland mit Bildern die auf meiner Festplatte schnell gelöscht würden, das vielfache von Zugriffen hat kann ich mit meiner Leistung nie zufrieden sein.

@Noskro

Tolle Tour ;)

Ich hatte auch nur eine Million angefordert, ging auch nicht. Fehlermeldungen waren 'PIN tries exceeded', 'Issuer or swich inoperative',...

Liebe Grüße
Gerald
 
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Brummbaer66

Erfahrenes Mitglied
09.08.2012
899
-1
VIE
Ich hatte auch nur eine Million angefordert, ging auch nicht. Fehlermeldungen waren 'PIN tries exceeded', 'Issuer or swich inoperative',...
Ich versuche meist mit der Bankomatkarte (Maestro) abzuheben, weil das diejenige von meinen Karten mit den geringsten Kosten für Barbehebungen ist. Habe im Dezember/Jänner lange nach ATM suchen müssen, die Maestro akzeptieren. Mastercard oder Visa nahmen die meisten, aber auch nur bis max 2Mio.
Für den Notfall hab ich dann auch immer ein paar Euro in bar dabei.
Österreichische Bankomatkarten muss man vor Auslandseinsatz (ausserhalb Europa/Nordamerika) freischalten (lassen) - GeoControl nennt sich das.
 
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A

Anonym-36803

Guest
Solang ein Bericht eines S-Bahn-Tagesausfluges in Deutschland mit Bildern die auf meiner Festplatte schnell gelöscht würden, das vielfache von Zugriffen hat kann ich mit meiner Leistung nie zufrieden sein.

Hey - so schlecht sind meine Bilder nun auch wieder nicht. :p
 
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