[Trip report] Südamerikanisches ABC - 2 Wochen Chile und Co.

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Exploris

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09.03.2009
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MUC
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Nun sollte es also endlich losgehen ans Ende der Welt, Ziel: Chile. Und Argentinien. Über Brasilien.

Gebucht hatte ich wie folgt:
MUC-ZRH-GRU-SCL / GRU-ZRH-MUC als getrennte M&M-Awards in C (wegen der Steuern)
SCL-CJC als AA-Award in Y (mit 8 EUR Gebühren)
CJC-PUQ als Y-Kaufticket über die chilenische Latam-Seite (was gleich mal 75 % des Preises sparte)
PUQ-SCL-GRU als AA-Award in Y (mit 35 EUR Gebühren)

Tag 1: München - Zürich - Sao Paulo

Startplatz München für den kurzen Hüpfer nach Zürich.
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Nach Zürich brachte uns Helvetic Airways. Ich hatte mir Plätze in der 1. Reihe reservieren lassen, die wirklich schön viel Platz bot.

Eine Kleinigkeit zu Essen gab es auch.
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Dann schnell Bus und Heidibahn fahren...
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Da die Umsteigezeit wirklich sehr kurz war (abgestimmt wie ein schweizer Uhrwerk :D), war keine Zeit mehr für die Lounge. Im Laufschritt begaben wir uns direkt zum Gate, wo das Boarding schon in vollem Gang war.
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Nach Sao Paulo sollte uns die 777-300ER der Swiss bringen. Ich war sofort begeistert von der Kabine, die wirklich toll aussah. Auch die Sitze machten wirklich viel her und waren sehr bequem - im Sitzen. Persönlich mag ich Stoffsitze lieber als Ledersitze, es ist einfach angenehmer.
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Tolles Raumgefühl in der Kabine:
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Zwecks Schlafmaximierung wählte ich nur das Expressmenü.
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Mit der Schlafmaximierung war das dann so eine Sache, denn im Liegen war der Sitz alles andere als bequem. Dass praktisch kein Stauraum da ist, ok. Dass man akrobatisch vom Fensterplatz über seinen Nebenmann drübersteigen muss, ok. Dass der Sitz sich tatsächlich anfühlt wie ein Sarg, naja, ok, ich bin gottseidank nicht dick (und hatte trotzdem Sarggefühl). Aber die Lücke zwischen dem Rücken- und Sitzpolster war im Liegen handbreit, die Lendenstütze wurde einfach nicht flach (bzw. die Luft ging nicht raus), ich musste also mit Zusatzdecken (leider etwas klein, dünn und kratzig) und Kissen auspolstern, so gut es ging - und lag trotzdem ständig im Hohlkreuz. Wirklich der unbequemste lie-flat-Sitz, den ich je hatte! Schade! :(
 
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Exploris

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09.03.2009
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Tag 2: Sao Paulo - Santiago de Chile
Wider Erwarten habe ich doch recht lang schlafen können, auch wenn ich mit schmerzendem Rücken aufwachte, gerade als die Sonne aufging.

Immer wieder ein schöner Ausblick!
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Schon kam das Frühstück...
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Wir überflogen Rio de Janeiro, aber im Gegenlicht konnte ich leider kein gutes Bild machen.

Bald schon kamen die Vorboten von Sao Paulo in Sicht, ein endloses Häusermeer.
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Kaum ausgestiegen sahen wir uns direkt nach der Gangway mit der Transitstation konfrontiert. Genauer gesagt mit dem Security Check. Wirklich direkt hinter der Tür. Es hieß dann noch sportlich durch den Flughafen joggen, denn auch hier waren die Umsteigezeiten eher knapp.

Das Boarding hatte noch nicht begonnen, unser A330 von Avianca Brazil stand aber schon in ganzer Pracht da.
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Als ich die Flüge gebucht hatte, hatte Avianca ausschließlich Economy-Awardplätze vergeben, die ich zwangsweise nehmen musste. Zwei Wochen später war es aber möglich, Avianca-Awards online über M&M zu buchen, und ich sah, dass auf unserem Flug zwei Business-Plätze verfügbar waren. Ich rief also sofort bei M&M an und man änderte daraufhin meine Reservierung von Economy auf Business. Hurra!
Ein absoluter Glücksgriff, denn die Maschine hatte nicht nur eine brandneue Kabine mit meiner (reverse) Herringbone-Lieblingsbestuhlung, sondern fuhr auch servicetechnisch alles auf.

An jedem Sitz wartete eine handschriftlich personalisierte Willkommenskarte.
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Sofort sprang ein Flugbegleiter herbei, stellte sich vor, sprach jeden mit Namen an, verstaute Mäntel in der Garderobe und gab eine kurze "Einweisung" in Sitz und den bevorstehenden 4-h-Flug. Menüs zur Vorbestellung des Vormittagssnacks (warm oder kalt) wurden verteilt, ebenso Amenity Kits sowie Bettzeug (!). Und mit Bettzeug meine ich keine kratzigen Polyesterdecken, sondern richtig fluffige Daunendecken mit echten Kopfkissen. Die Tür war noch nicht zu und ich wusste: Der Flug wird gut. (Ehrlich gesagt: Swiss könnte sich hier eine Scheibe abschneiden.)

Nüsschen - natürlich nicht in der Plastiktüte!
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Bis das Essen kam machte ich mir mein höchst bequemes Bett und döste noch etwas vor mich hin, während ich einen Film ansah.
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Dann ein bisschen was essen...
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Ich hatte die kalte Platte gewählt, war recht gut!
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Mittlerweile waren wir über den Anden und ich genoss den Ausblick.
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Unsere Koffer waren bereits auf dem Band, als wir in Santiago ankamen. Wir stiegen schnell in den Shuttlebus zum Hilton Garden Inn Santiago Airport.
Wir wurden dort freundlich eingecheckt und bekamen Gutscheine für einen Willkommensdrink.

Das Zimmer war in Ordnung und gut ausgestattet. Aussicht auf einen Bauhof, aber es ist ja ein Flughafenhotel.
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Mit dem Hotelpendelshuttle (er fährt kostenlos zu einem Einkaufszentrum und einer U-Bahn-Station) fuhren wir zur polizeigeschützten U-Bahn, kauften eine Aufladekarte (Einzeltickets gibt es nicht) und machten uns auf zur Plaza de Armas.

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Der Platz war nett gemacht, aber leider außen herum hinter den historischen viele hässliche Häuser, Cafés gab es auch nicht, dafür aber viele Schuhgeschäfte. Da hatte ich mir mehr erwartet. Aber insgesamt war es nicht schlimm, weil Santiago ja nur als ein nachmittäglicher Zwischenstop eingeplant war. Auf ausgedehntere Stadttouren hatte ich auch keine Lust mehr.

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Es war jetzt schon gegen Abend und langsam stellte sich etwas Müdigkeit ein. Auf den Hotelshuttle hätten wir noch 90 min warten müssen, aber da es auf der Plaza kostenloses WLAN gab, konnten wir einen Uber bestellen und fuhren schnell zum Hotel zurück, wo wir noch unseren Willkommensdrink nahmen und eine Kleinigkeit aßen.
 

Exploris

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Tag 3: Santiago de Chile - Calama - San Pedro de Atacama
Auf in die Wüste! Nach einem leckeren Hotelfrühstück nahmen wir den Shuttle zum Flughafen. Da ich bereits Sitze vorab reserviert und online eingecheckt hatte, ging alles recht flott. Die Sicherheitskontrollen sind entspannt (man kann auch 1,5-l-Flaschen mitnehmen, muss sich nicht sämtlicher loser Kleidungsstücke entledigen und nicht jedes Kabel auspacken).
Mit bestem Blick auf den Osterinseldreamliner warteten wir nun also auf unseren Flug nach Norden in die Atacama, nach Calma.

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Latam hat ein BYOD-Entertainmentsystem. Per WLAN streamt man sich Filme und Musik auf sein Tablet oder Handy. Klappt ausgezeichnet und das Angebot ist umfangreich. Essen und Getränke gibt es (bis auf ein Plastikglas stilles Wasser) nicht kostenlos, aber man kann etwas kaufen bzw. muss (wie wir) selbst etwas mitbringen.

Wieder überflogen wir tolle Landschaften und sahen schließlich auch große Minen.

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Anflug auf Calama:
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Calama ist ein sehr kleiner Flughafen auf ca. 2300 m Höhe. Das Gepäck war schnell da und wir gingen gleich zum Europcar-Schalter, um unseren über Sunny Cars reservierten Allrad-Geländewagen abzuholen. Wir bekamen einen fast neuen, kleinen Panzer (Toyota 4Runner), in dem es sich ganz ausgezeichnet fahren ließ. Man ist schnell aus der Stadt draußen und sieht sich gleich einem Windpark gegenüber:

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Dann kommt nur die Abzweigung zu einem Solarkraftwerk, viele Abzweigungen zu Minen irgendwo im Nichts und ansonsten gibt es nur Gestein und Sand - und ganz viele Kreuze am Wegesrand. Wir zählten auf 120 km über 40.
Über Pässe ging es auf und ab, teilweise wurde die 3000er-Marke deutlich durchbrochen.
Die Landschaft am Wegesrand ist teils echt beeindruckend:

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Unser Ziel war San Pedro de Atacama, das Tor zur Atacama eben. Gebucht hatte ich Casa Solcor, eine idyllische Unterkunft hinter Lehmmauern. (Die ganze Stadt ist so erbaut, hässliche Betonbunker findet man also nicht.) Die Straßen in der Stadt sind eher "offroad", wir waren um einen hohen Radstand sehr froh. Allerdings sind die Straßen in der Stadt nicht auf große Autos ausgerichtet, deshalb haben wir viel zu Fuß erledigt.

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Der Garten:
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Casa Solcor hat zwei Hauptgebäude. In jedem ist ein Aufenthaltsraum mit Kamin, Esstisch und voll ausgestatteter Küche, in der das inkludierte Frühstück frisch von einer Angestellten zubereitet wird, aber die auch von den Gästen genutzt werden darf. Eine "Rezeption" gibt es nicht. Wir haben unsere Ankunftszeit vorab per Mail durchgegeben und wurden bereits erwartet.

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Kleiner Pool in der Mitte (mit extra Handtüchern zum Mitnehmen auf Ausflüge zu Thermalquellen):
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Wir machten uns auf in die "Stadt" und kauften einige Vorräte ein. Es gibt kleine Lädchen und keine großen Supermärkte. Englisch spricht fast niemand, somit sind Spanischkenntnisse von Vorteil. Kreditkarten nimmt man sowohl in den Supermärktchen als auch an der Tankstelle. Dann gibt es noch die "Straße der Geldwechsler", die Restaurants, den Markt und den Großparkplatz. Und natürlich die Kirche:
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Vor unserer Abendtour machten wir es uns mit unserer Brotzeit am Pool bzw. Picknickplatz im Schatten bequem und genossen auch die Aussicht vom Dach:
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Schließlich brachen wir auf zum Valle de la luna, dem Mondtal, das man am besten zum Sonnenuntergang besichtigt. Ein bisschen zu spät waren wir dran, somit konnten wir die Höhlen nicht mehr besuchen.
Nach dem Kassenhäuschen muss man noch ein bisschen fahren, dann gibt es einen großen Parkplatz und von dort muss man über Sand, Stock und Stein noch ca. 30-45 min gehen, um zu "dem" Aussichtspunkt zu gelangen. Festes Schuhwerk ist unbedingt empfehlenswert. Es waren zwar einige Leute dort, aber aufgrund des großen Geländes verläuft es sich ganz gut. Wir konnten in Ruhe den Sonnenuntergang und sich das damit ständig ändernde Licht abwarten und beim letzten Tageslicht zum Auto zurücklaufen.

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Exploris

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Tag 4: Altiplano
Nachts: Vollkommene Stille. (y) Morgens wurde uns ein leckeres Frühstück inkl. frischen Eierspeisen zubereitet. Offensichtlich waren wir die einzigen anwesenden Gäste.
Dann tankten wir den "Panzer" voll und machten uns auf in die Höhe. Heute sollte es knapp 2000 m hinauf gehen bis zu den Altiplano-Seen.

Zuerst aber blieben wir auf 2300 m und fuhren zum Salar de Atacama und dort zur Laguna Chaxa mit seinen Flamingos.

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Mineralien und Algen sorgen für beeindruckende Farben:

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Es gibt nicht nur Flamingos...
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Anschließend ging es nur noch bergauf. Begrüßt wurden wir schon bald von den niedlichen Vicunjas, die überall am Wegesrand zu sehen waren.

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Ein Blick zurück zum Salzsee:
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Beste Teerstraßen machten auch hier die Fahrt wieder leicht.

Mit zunehmender Höhe wurde der Himmel blauer, Gelb gelber, Grün grüner.

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Schließlich kamen wir bei den Altiplano-Seen auf ca. 4100 m Höhe an. Laufen war hier nicht mehr ganz so leicht, aber da wir ja nicht mit einer geführten Tour unterwegs waren, konnten wir in Ruhe die Wege abgehen.

Laguna Miscanti:
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Laguna Miniques:
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Wir fuhren dann auf der Straße einfach weiter nach Süden, durch tolle Landschaft:
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Unverhofft standen wir plötzlich vom Salar de las Aguas Calientes auf 4300 m Höhe, der in den ganzen Blau-, Grau- und Rottönen wie ein Aquarell aussah.
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Hinter zwei weiteren Kurven überraschte uns die Laguna de Tuayito in Türkis:
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Da nun bereits die argentinische Grenze angeschrieben war, drehten wir um und fuhren zurück nach San Pedro.

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Exploris

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09.03.2009
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Tag 5: El Tatio / Chuquicamata
Der Wecker stand auf 5:00, denn wir wollten zum Sonnenaufgang bei den Geysiren von El Tatio (wieder auf 4200 m Höhe) sein. In der Küche konnten wir unser "breakfast to go" aus dem Kühlschrank mitnehmen, das für uns vorbereitet worden war.

Durch San Pedro bewegte sich ein kleiner Lichterkonvoi, denn die letzten Ausflügler bzw. Gruppenreisenden wurden ab 4:30 von ihren Unterkünften eingesammelt und dann in halsbrecherischem Tempo befördert. Wir konnten uns mit dem eigenen Auto etwas mehr Zeit lassen (außerdem kannten wir ja die Straße nicht). Google Maps lotste uns aber brav mit Offlinekarten. (y)

Der Weg war diesmal ungeteert, aber doch in recht gutem Zustand ohne große Schlaglöcher oder Felsbrocken (gefühlt erheblich besserer Zustand als in Namibia). Wir kamen also gut voran (was bestimmt auch am viel besseren Auto lag).

Kaum aus San Pedro draußen umgab uns absolute Schwärze. Perfekt, denn so breitete sich die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht über uns aus, dass man sie schöner nicht sehen konnte. Sternschnuppen flitzten ebenfalls über den Himmel.

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So schraubten wir uns langsam nach oben, während die Temperatur fiel und fiel. Gestartet waren wir bei +11°C um 5:30, kurz bevor die ersten Sonnenstrahlen über die Berggipfel tanzten, hatten wir nur noch -6°C. Gottlob waren wir mit Handschuhen, Fleecepullovern und Daunenjacken gut ausgerüstet.

So erreichten wir pünktlich die Geysire. Hier dampft bloß der Wasserdampf (deshalb soll man zu Sonnenaufgang dort sein), es stinkt aber nicht nach Schwefel o.ä. Man könnte auch in einem thermal pool baden, aber angesichts der Temperaturen und der ungeheizten Umkleiden haben wir davon Abstand genommen. Außerdem hatten wir noch ein bisschen was vor. :D

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Nach unserem Sonnenaufgangsfrühstückspicknick fuhren wir wieder zurück nach San Pedro. Auch diesmal wieder durch tolle Landschaft mit netten Bewohnern.

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In San Pedro machten wir eine Stunde Pause, dann mussten wir wieder ins Auto springen, denn man erwartete uns in Calama. Ich hatte zufällig gelesen, dass Codelco für die größte Kupfertagebaumine der Welt in Chuquicamata (bei Calama) kostenlose Führungen anbietet und uns für eine solche angemeldet. Man muss sich im Stadtbüro in Calama einfinden. Wer angemeldet ist, aber nicht kommt, hat Pech gehabt, sein Platz wird freigegeben. Wer unangemeldet kommt, bekommt die Plätze, die noch nicht vergeben sind. Diesmal hatten alle Anwesenden (auch die unangemeldeten) Glück, alle konnten mit. Man muss seine Passdaten angeben, also unbedingt zumindest Kopien der Dokumente dabeihaben!

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Im Büro wurden wir mit Sicherheitswesten und -helmen ausgestattet, dann rein in den Bus nach Chuquicamata. Chuquicamata ist nicht nur die Mine, sondern auch die Stadt direkt daneben. Sie wurde ab 1912 nur für die Arbeiter gebaut und war Luxus pur, Miete kostenlos, Sportstätten, Kino, Schulen etc., es war also ein Privileg, dort zu wohnen. Leider wurden immer mehr Leute krank (arsenhaltiger Staub in der Luft vom Abbau) und auch der Tagebau hat sich ausgeweitet und so wurde umgesiedelt; seit 2008 ist Chuquicamata eine Geisterstadt mit Zaun, Stacheldraht und Bewachung außen herum. Wir durften zu Fuß mit dem Guide eine Runde drehen.

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Dann ging es über das Minengelände zur "Grube".

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Das "Loch im Boden" ist 5 km lang, 3 km breit und 1,5 km tief. Am Rand herrscht eine wahnsinnige Thermik, regelrechte Sturmböen. Nonstop fahren riesige Transporter (Verbrauch 3 l Diesel/min) mit Gesteinsbrocken vorbei, dazwischen die Kontrolleure in "Kleinwägen" der Marke Toyota Hilux. Wenn wieder irgendwo eine Staubwolke zu sehen war, wusste man: Da war eine Sprengung.

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Nach der Tour konnte man in Calama noch eine freiwillige Spende für ein Kinderhilfsprojekt tätigen.
Wir fuhren dann wieder nach San Pedro, denn es hieß schon wieder "Koffer packen". Zuvor schmausten wir aber in der Stadt noch einige Empanadas zum Abendessen. San Pedro hat übrigens ein bisschen Hippie-"Elefantenhosenflair" :D
 

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Tag 6: San Pedro - Calama - Santiago de Chile - Puerto Montt - Punta Arenas
Flugtag! Um die 3400 km von fast ganz oben bis ganz nach unten zu überwinden wollte ich aus Kostengründen eigentlich ein Award-Ticket buchen. Leider war immer nur die erste Teilstrecke verfügbar, also musste es ein Kaufticket werden. Absurderweise rief Latam fast sage und schreibe 900 EUR für ein Ticket inkl. Gepäck auf. (Economy, es gibt keine Business bei den Inlandsflügen.) Kaum hatte ich die Seite auf Land "Chile" umgestellt, sank der Preis für den gleichen Flug wundersamerweise. Wir bezahlten also nur 210 EUR pro Person.

Wir sprangen also in den Panzer, schnurrten wieder an 42 Gedenkkreuzen am Straßenrand vorbei und erreichten Calama, wo wir als erstes von Müll begrüßt wurden, schön vom Wind verteilt. Recycling und Mülltrennung war hier leider auch noch nicht angekommen, so bildeten Sofa, Kartons, Plastikflaschen, Folien und allerlei Zeug ein hässliches Gesamtkunstwerk.

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Schnell das Auto zurückgeben und ins Terminal. Eingecheckt war schon, also nur noch Gepäck abgeben und Bordkarten abholen. Entspannt passierten wir mit unseren 1,5-l-Flaschen die Sicherheitskontrolle, da nahte auch schon unser Flugzeug.

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Die Passagierschlange beim Einsteigen war schon 50 m lang, denn sobald jemand am Gate eintrifft, parkt er sein Handgepäck (oder auch sich selbst) bereits in der Schlange. Die Plätze waren reserviert, das war also kein Problem, wer aber ein Plätzchen im Gepäckfach braucht, dem sei geraten: Früh anstellen.
Handgepäck wurde nur punktuell kontrolliert. Da aber auch manche Zehnjährige mit drei Gepäckstücken ankamen, wurde da abgenommen.
Priority Boarding wird konsequent durchgeführt: Rollstuhlfahrer, dann PREFERENTE: Kinder allen Alters zuerst, dann "Alte" mit helfender Begleitperson. Alt ist man offenbar ab Ende 50, auch wenn man gerade durchtrainiert zum Wandern fliegt und die Begleitung Ende 40 ist, ebenso durchtrainiert. Statusinhaber gab es offensichtlich nur zwei. Hätte bei der "Preferente"-Schlange aber auch nicht wirklich was gebracht.
Kurz: Das ewige Rumstehen nervt, und zwei sind auch umgefallen.

Angekommen in Santiago gibt es weder ein Schild für domestic transit noch überhaupt was für connecting flights. Man muss erst zum Ausgang und dann nochmal durch die Sicherheitskontrolle rein. Wir kamen also zum Anschlussflug gerade wieder richtig zum Boarding (am Ende der Schlange ... da setzt man sich am besten hin und lässt alle vor).

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Neues Interior im A321 beim Zwischenstop in Puerto Montt (wir durften im Flugzeug bleiben):
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Kurz vor Punta Arenas offensichtlich Eiseskälte:
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Punta Arenas, letzte Anflugkurve:
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In Punta Arenas überfiel uns schon im Terminal Eiseskälte (5°C, gefühlt -2°C laut Wetterbericht). Bei Europcar holten wir schnell unser über Tui Cars gebuchtes Auto, diesmal leider kein Panzer, sondern nur ein Subaru-Allrad, der etwas kleiner war. Das Auto war dermaßen dreckig, uah. Außen ok, aber innen überall Colaflecken auf den Armaturen und Brösel. Geputzt hat niemand. Na, egal. Wenigstens heizte das Ding gut.
Das Gepäck zum Auto zu rollen war abenteuerlich, denn Windböen pusteten mich fast von der Straße.

Zuerst haben wir im großen Supermarkt hinter dem Hotel Proviant aufgestockt, dann eingecheckt im Best Western Finis Terrae. Wir bekamen ein nettes Eckzimmer.

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Dann hieß es nur noch Abendessen und ins Bett!
 

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MUC
Wie kommt ihr auf so eine geniale Reiseroute?

1. Schauen, was einen in der Region interessiert.
2. Busreisen auf Individualreisen umplanen (ich hasse Massenveranstaltungen).
3. Aus auferlegten "Zwängen" (z.B. Routen, die durch freie Awardplätze vorgegeben sind) noch das Beste rausholen. :D
 
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Exploris

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09.03.2009
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MUC
Tag 7: Punta Arenas - Torres del Paine NP
Der Tag begann um kurz vor 8, als die aufgehende Sonne den Himmel kurzerhand in Brand setzte.
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Wenig später war Punta Arenas dann nicht mehr so spektakulär, wie wir vom Frühstücksraum mit Panoramablick sehen konnten.
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Schnell noch über die Straßen zum Geldautomaten gerannt...
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Und dann schnell auf die Bahn, Tagesziel: Torres del Paine. Das Umland ist erst sehr flach, wird dann aber schnell bergig. Es ist unglaublich windig, aber das pustet einem schön den Kopf frei. Außerdem sind die Bäumchen sehr windschnittig! :D
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Die Straßen wieder in Bestzustand und mit zunehmender Stadtentfernung leerer... Am Straßenrand gab es wieder allerlei Getier: Flamingos, Gänse, Guanacos, Nandus.
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In Puerto Natales gibt es die letzte Tankstelle vor dem Nationalpark und da MUSS man volltanken, es gibt keine Tankstellen im Park. Gleiches trifft auf Supermarkt und Handynetz zu. Wie ich einige Wochen vorher erfahren hatte, ist die Straße zwischen Puerto Natales und der Südeinfahrt des Torres del Paine NP (Gate Serrano), an der unsere Lodge lag, bis Dezember 2018 gesperrt. Mangels Orten gibt es aber nur Kilometerangaben, die uns als Ortsfremden nichts sagten. Eine Umleitung zum Gate Serrano gab es leider nicht, wir mussten also über 80 km Umweg fahren (inkl. 45 km einmal durch den Park), um zur Lodge zu gelangen. Zufahrt jetzt über Gate Amarga im Osten. Wenigstens spielte das Wetter mit.
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Mirador!
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Am Gate muss man den Eintritt bezahlen in CP, EUR oder USD. Man bekommt eine Permit, die man bei jeder Einfahrt abstempeln lassen muss (ich hatte befürchtet, durch den Umweg müssten wir jeden Tag neu bezahlen, das war aber nicht so).

Im Park dann immer noch gutes Wetter, so ein Glück!
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Wir kamen genau an der Pampa Lodge kurz außerhalb es Parks am Gate Serrano an, als es zu regnen anfing. Ein absoluter Glücksgriff! Eigentlich hatte ich das Hotel Rio Serrano (das auch Busgruppen anfahren) im Auge gehabt, aber eine kurzfristige Preiserhöhung erforderte eine neue Recherche und so stieß ich auf die Pampa Lodge, die VOR dem Rio Serrano Hotel liegt. Das Hotel ist recht groß und hat auch Zimmer, die auf den rückwärtigen Parkplatz rausgehen. Das wäre ein schöner Reinfall gewesen! Die Pampa Lodge hat nur 10 Zimmer und alle (!) haben Panoramafenster mit Blick auf das Paine-Massiv. Wir bekamen ein Zimmer im 2. Stock, was natürlich nochmal besser war.
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Auf dem Gelände bewegen sich Pferde und Hunde frei:
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Zwischen 12 und 18:00 gibt es keinen Strom und somit auch keine Heizung und warmes Wasser (WLAN läuft aber duchgängig, war angeschrieben). Es brennt aber immer der Holzofen im Aufenthaltsraum. Wem es abends zu kühl wird, der bekommt einen Heizlüfter. Wir haben es uns abends noch mit einem Willkommensdrink vor dem Kamin gemütlich gemacht. Absolute Ruhe, kein Halligalli, keine Menschenmassen, toll! :)
 

Exploris

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09.03.2009
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MUC
Tag 8: Torres del Paine
Eigentlich sah es morgens gar nicht so schlecht aus...
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Aber bis zum Frühstück begann starker Regen, der auch bis 11:00 anhielt, die Zeit bis dahin verbrachten wir im "Wohnzimmer".
Kaum hatte es zu regnen aufgehört, sprangen wir ins Auto, um die 20 km bis zum Lago Grey zu fahren.
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Doch kaum angekommen erwischte uns der nächste heftige Regen, den wir dann im Auto 30 min aussaßen. Wind- und wasserdicht eingepackt machten wir uns auf zum See...
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Dort läuft ein kleiner Kiesdamm entlang, auf diesem flog man buchstäblich davon. Am nächsten Tag sagte man uns, man habe Windstärken bis teils 100 km/h gemessen. Man konnte sich regelrecht in den Wind legen. Die Kamera konnte ich manchmal nicht mehr gerade halten.
Für 100 USD pro Person hätte man mit dem Boot zum Gletscher fahren können, das haben wir aber nicht gemacht. Einsame blaue Eisbergchen trieben durchs Wasser.

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Am Anfang des Trails gibt es übrigens ein Visitor Center mit Restaurant und Notminisupermarkt. Aufgrund der Preise aber nur absolute Notversorgung! Eine Tüte Chips kostet ca. 8 EUR.

Schon peitschte der Regen wieder los, wir verbrachten den Rest des Tages wieder am Kamin.
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Und schließlich hieß es: Abendrot - Schönwetterbot'!
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Exploris

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09.03.2009
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MUC
Tag 9: Torres del Paine
Was sich da zum Sonnenaufgang innerhalb von 5 min vor unserem Fenster tat, glaubt man kaum... :eek: Da es ein Kippfenster war, das nach unten aufging, musste ich die Kamera unter dem Fenster raushalten. (Nein, es ist nicht nachcoloriert!)

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So ein wunderbares Wetter! Schnell auch noch raus auf die Terrasse... Es war nicht mal kalt, sondern um die 15°C, aber wegen des Windes muss eine Mütze mit.
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Und dann sofort nach dem Frühstück ins Auto. Auf einer Anhöhe gibt es einen Mirador zum Rio Serrano.
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Die Pampa Lodge ist der kleine Punkt zwischen den Bäumen genau in der Mitte. Das große rote Haus mit dem grünen Dach ist das Rio Serrano Hotel.
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Ein weiterer Vorteil der Pampa Lodge: Die Beleuchtung, als wir in den Park einfuhren, war am Vormittag absolut ideal.
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Absoluter Fotospot mit vielen Fotografen:
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Wir parkten unser Auto nicht weit davon entfernt am Beginn des Wanderwegs am Salto Grande und marschierten einfach los. Es waren einige Leute unterwegs, aber keinesfalls Menschenmassen.

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Eine Instagram-Poserin stieg tatsächlich unbeschreiblich aufgedonnert mit Häkelkleidchen und Drama-Make-up aus einem Bus, ging nur die 200 m bis zu diesem "Wald" und ließ sich dann nur vor einem dieser Bäume (wohin man nicht gehen durfte, da abseits des Weges) ausgiebig fotografieren. :sick:
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Da hat sie was verpasst!
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Ab und zu donnerte es. Durch die Schallverzögerung konnten wir es erst nicht einordnen, aber dann sahen wir hier (in sicherer Entfernung mit See dazwischen) alle 20-30 min Lawinen abgehen.
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High Noon am Aussichtspunkt:
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An den Berggipfeln bildeten sich wieder Lenticularis-"Wolkenufos" und auch allerlei Wirbel:
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Wir fuhren weiter (immer die Tankuhr im Auge), an vielen Guanacos vorbei, die hier die Autos schon gewohnt und dementsprechend unbeeindruckt sind:
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Wir verließen den Park durch Gate Amarga und fuhren zum Lago Azul. Dazwischen aber noch ein spektakulärer Wasserfall:
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Auf der Rückfahrt noch mit Bonusschnörkeln:
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Der Zimmerausblick zum Sonnenuntergang rundete den perfekten Tag ab:
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Über den Holzsteg (es ist recht sumpfig) gingen wir dann noch ins Hotelrestaurant. Es ist natürlich alles teurer, aber man muss ja alles über große Entfernungen ranschffen, also ist das schon ok. (Nudelgericht ca. 21 EUR, Fleisch ab 35 EUR)
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fly0815

Erfahrenes Mitglied
12.11.2010
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Wo hast du das Hotel gebucht.
Habe gerade mal kurz geguckt, habs online nirgendwo gefunden...
 

Exploris

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09.03.2009
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Tag 10: Torres del Paine - El Calafate
Unser Tankinhalt versprach eine reibungslose Fahrt bis zur nächsten Tankstelle (wie gesagt: keine Tankstelle im großen Umkreis). Notbenzin sollte es zwar zu horrenden Summen von Lodges geben, aber brauchten wir gottseidank nicht. Da die meisten Touristen nur eine Nacht im Park bleiben, haben sie das Problem oft nicht. Wir suchten also die nächste Tankstelle auf der Route. Doch wo war die? Unser Weg sollte uns heute nach Argentinien führen. Laut Google Maps sollte die nächste Tankstelle in Tapi Aike (Entfernung: 150 km) sein. An der Rezeption sagte man uns aber, diese Tankstelle sei geschlossen, die nächste sichere Tankmöglichkeit sei in Esperanza. Entfernung: 230 km. Diese Route riet man uns zu nehmen, auch wenn sie 80 km länger sei, weil die "Abkürzung" nach El Calafate eine Schotterstraße in sehr schlechtem Zustand sei. Wir wollten keine Reifenschäden riskieren und entschlossen uns deshalb, die lange Strecke zu fahren. (Ich sollte hierbei anmerken, dass es bei grenzüberschreitenden Autovermietungen ab Chile offenbar eine Standardklausel ist, dass man bei einem technischen Problem in Argentinien das Auto auf eigene Kosten zu einer Mietwagenstation in Chile zurücktransportiern lassen muss.)

An diesem Tag war das Wetter wieder nicht schön, Nieselregen allenthalben. Was für ein Glück hatten wir am Vortag gehabt!
Wir fuhren also in Richtung Grenze...
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Die Grenzstation befindet sich in einem Kaff, man kann es nicht anders nennen. Die Schranke ist mit einer Kette verhängt, man muss sein Auto einreihen, dann ins Häuschen rein.
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Schalter 1: Ausreisestempel in den Pass. Schalter 2: Auto ausstempeln lassen. Bonusaufgabe: Die unfreundliche Dragqueen überleben. Diese Dame war wirklich die einzige unfreundliche Person auf der ganzen Reise. Da kriegt man Angst! Sie weigert sich auch, ein einziges Wort auf Englisch zu sprechen.
Im Häuschen war die Hölle los, denn von Argentinien kam ein Reisebus. Die mussten das gesamte Gepäck ausladen, durch einen Scanner schicken und von einem netten Hund beschnüffeln lassen. Gesucht wird: Staatsfeind Apfel oder das rohe Steak.

Schließlich hatten wir es geschafft, die Kette wurde geöffnet. Wir rollten durch das Niemandsland über feinsten Teer, bis dieser plötzlich (= haargenau da, wo laut Google Maps die Staatsgrenze verläuft) aufhörte und einer üblen Schotterstraße voller Löcher und großer Felsbrocken Platz machte...
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Dann kam auch schon das Grenzhäuschen der Argentinier in Sicht. Vor uns auch schon wieder eine Reisegruppe. Kann dauern. Aber letztendlich waren die ganz entspannt. Terrorapfel und Kamikazefleisch interessiert hier niemanden. Schalter 1: Einreisestempel in den Pass. Schalter 2: Einreisestempel auf die Auto-Papiere. Wir durften weiter!

Noch zwei Kilometer Rumpelpiste, dann trafen wir auf Teer. Ab hier zogen sich die Stunden durch eine der fadesten Landschaften, die ich je durchfahren habe. Wir waren echt in der argentinischen Pampa.
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Tatsächlich gab es eine Tankstelle in Tapi Aike (3 Häuser), aber sie sah sehr verlassen aus. Wir nahmen also Esperanza, das etwas größere Kaff, das aber problemlos in jedem amerikanischen B-Gruselfilmchen mitspielen könnte. Kreditkarten nahm man hier nicht, aber auch USD und EUR zu fairem Wechselkurs ohne Zusatzgebühren. Statt nach Nordosten fuhren wir jetzt nach Nordwesten. Vor El Calafate tat sich dann was in der Landschaft...
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Eine Polizeikontrolle (die durchwinkte) direkt vor der Stadt und eine Kontrollstation (unbesetzt, aber mit Schusslöchern in den Scheiben) später waren wir dann da, schon wieder bei Regen.
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El Calafate ist nach den ganzen leeren, ruhigen Regionen sehr touristisch, ist aber auch eine größere Stadt.
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Einquartiert hatte ich uns im La Cantera Boutique Hotel für 60 EUR die Nacht, zwar direkt vor dem Industriegebiet, aber es war sehr ruhig.
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Wir stürmten nur noch den nächsten Supermarkt und aßen zu Abend.