Zu Gast in Weißrussland, Litauen und Lettland / Flüge mit OS, B2, BT

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Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
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DXB
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Hallo Freunde,

die meisten von euch werden es kennen: Die Urlaubsplanung in der Firma am Anfang des Jahres ist gemacht, der geneigte Vielflieger ist auf der Suche nach interessanten Reisezielen und fragt sich zuerst: nah oder fern ?

Tendenziell geht die Antwort auf diese Frage bei mir in Richtung "fern", nachdem ich Anfang des Jahres aber bereits zu Urlaubszwecken in Vietnam war, und mir die langen Anreisen aufgr. der begrenzten Zeit doch etwas gegen den Strich gehen, entschied ich mich, dass eine Sommerreise innerhalb Europas auch seine Vorteile hat. "Europa" und "Sommerreise", da denken viele vermutlich an Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Griechenland oder die Türkei. Alle diese Länder bieten natürlich im Sommer quasi Sonnengarantie, weswegen ich auch gerne im südlichen Europa zu Gast bin. In meinem Fall waren mir all diese Länder, obwohl natürlich sehr vielfältig und interessant, doch ein wenig zu "un-exotisch".

Weißrussland -> Das wäre doch mal was ! Einer der letzten "weißen Flecken" auf der Europa-Karte und dann seit letztem Jahr auch noch bis zu 5 Tage Visafrei zu bereisen. (Bei Einreise via Flughafen Minsk). Moment Mal, 5 Tage ... ? Das Land ist zwar klein, hat aber doch einiges zu bieten. Minsk, Gomel, Brest ... Das wird in 5 Tagen kaum zu schaffen sein. Aufgr. dessen entscheide ich mich dazu, erstmal einen groben Eindruck in 3,5 Tagen zu gewinnen und ggf. später nochmal nach Weißrussland zurückzukehren.

Da 3,5 Tage Reise doch ein wenig kurz sind, bastel ich noch jeweils 2 Tage in Litauen in Lettland hinzu, womit ich dann auch bereits einen großteil der Region des Baltikums (quasi "alles" außer Estland) mit abgedeckt habe. Zumindest in ganz groben Zügen.

Minsk ist von meinem Heimatflughafen aus, wie auch von den meisten anderen Flughäfen aus, nicht direkt zu erreichen. Theoretisch gibt es einige Möglichkeiten den Ort mit einem Umstieg zu erreichen, die meisten jedoch mit viel zu langen Reisedauern. Als realistische Optionen existieren ex DUS nur LOT, Austrian und Lufthansa. Die LH erst abends in MSQ eintrifft, bleiben nur LOT und Austrian, beide leider one-way exorbitant teuer für einen 2 Std. Flug innerhalb Europas. Via Miles and More lässt sich der Preis auf ein erträgliches Verhältnis aus Meilen + Gebühren bringen, sodass ich auf diesem Wege den Flug mit OS buche.

Nach einem kurzen Besuch der LH Lounge im Terminal A in Düsseldorf, geht es pünktlich an Bord des A319 der Austrian. Leider müssen wir aufgr. von hohem Verkehrsaufkommen noch 30 Minuten auf dem Vorfeld warten, bevor es in Richtung VIE losgeht.

Als Frühstück wird in C eine warme Mahlzeit serviert, welche mengenmäßig und geschmacklich absolut in Ordnung war. Da gibt es m.M.n. nichts zu meckern.



Wo es hingegen etwas zu meckern gibt, ist beim Kundenerlebnis. Ein solches war quasi nicht vorhanden.
Trotz nur 2 Personen in C, wurde ich keines Blickes gewürdigt, es wurde außerhalb der Mahlzeiten nicht nach einem 2. Getränk gefragt und auch sonst keine freundliche Geste erbracht. Und das obwohl ich dem Produkt angemessen bekleidet war :p



Leider blieb aufgr. unserer Verspätung keine Zeit mehr für einen Besuch in der Austrian Lounge, weswegen es direkt zu den non-Schengen Gates im Keller ging. Die Sicherheitskontrolle war leider völlig überlastet, die Schlange reihte sich durch das halbe Terminal bis hin zurück zur Passkontrolle. Als dann auch noch der Herr am Scanner meine digitale Bordkarte nicht anerkennen wollte, Zitat: "Beim nächsten Mal bringen Sie doch bitte WIE ALLE ANDEREN einen Ausdruck mit", musste ich kurz inne halten um nicht die contenance zu verlieren.

5 Minuten vor Beginn des Boardings traf ich an den völlig überfüllten Gates im Keller ein, neben uns 3 weitere OS Flüge (alles Embraer Jet Flüge, also ca. jeweils 120 Personen) + ein Iran Air Flug (Airbus A300, ziemlich gut ausgelastet, also ca. 250-300 Personen)
Der Keller platzte aus allen Nähten, so war ich froh, endlich im Bus zu sein.

Leider ist das Kundenerlebnis in VIE am Boden ebenfalls nicht sonderlich toll gewesen. Ineffiziente Sicherheitskontrolle, zu kleiner Gatebereich mit zu wenig Sitzmöglichkeiten, absolut unfreundliches und arrogantes OS Personal beim Boarding ... Hier scheint das "Beamten-Denken" noch mehr vorzuherrschen als früher bei der LH.

An Bord des Embraer Jets wurden wir dann freundlich begrüßt, und das Bording war schnell abgeschlossen. Auf direktem Wege geht es püntktlich in Richtung Minsk, es wird erneut ein warmer Snack serviert.





Die Landung in Minsk erfolgte pünktlich. Die Einreise war hier sehr gut organisiert. Da könnten sich die allermeistens EU Flughäfen eine Scheibe abschneiden. Aller Schalter geöffnet. Die Passkontrolle erfolgt sehr genau. Es wird jede einzelne Seite und deren Wasserzeichen per Lupe überprüft, die Versicherungsbescheinigung sowie das Rückflugticket kontrolliert und nach dem Ort der Unterkunft gefragt. Der Prozess erfolgt jedoch routiniert und ausdrücklich freundlich.

Mein vorbestellter Fahrer war ebenefalls bereits vor Ort und so geht es in ca. 35 Minuten über eine gut ausgebaute Autobahn zum Hotel Hampton by Hilton, in der nähe des Minsker Passagierbahnhofs.

Meinem Wunsch nach einem Zimmer in der obersten Etage (10.) mit Blick zur Seite (vorne wird der Bahnhof aktuell umgebaut, daher gibt es ein wenig Baustellenlärm) wurde ohne Probleme nachgekommen.



Zu Fuß geht es in Richtung des Innenstadtbereichs von Minsk entlang der Straße der Unabhängigkeit. Als erstes passiert man den Platz der Unabhängigkeit, an welchem, neben dem Platz selbst, zwei wichtige Sehenswürdigkeiten liegen. Zum einen die "Rote Kirche", welche leider zur Zeit renoviert wird, und zum anderen das Gebäude des obersten Soviet von Weißrussland, welches heute die Nationalversammlung beherbergt.











Geht man die Straße weiter, so passiert man nahezu alle Hauptsehenswürdigkeiten. Man kann jedoch auch in den Bereich der Altstadt abbiegen, welche nicht nur einen kleinen Platz bietet, auf welchem im Sommer div. Veranstaltungen stattfinden, sondern auch einige Kirchen versch. Konfessionen und eine "Bar-Straße", in welcher sich div. Szenelokale aneinander reihen.













Geht man aus dem Altstadtbereich wieder zurück, überquert man über eine Brücke den Fluss Svislach. Generell gilt in Minsk, die Straßen sind grundsätzlich akkurat gepflegt, Kehrmaschinen und Bewässerungsfahrzeuge sind permanent unterwegs, die Bürgersteige in perfektem Zustand und alle Gebäude im Innenstadtbereich sind sehr gut erhalten. Man fühlt sich zu jeder Zeit sicher ("gefühlt" sicherer als in so mancher deutschen Stadt hier im Ruhrgebiet) und die Verkehrsregeln werden sowohl von Autofahreren als auch von Fußgängern respektiert.









Nach einem kurzen Spaziergang erreicht man über Treppen einen auf einer kleinen Anhöhe gelegen Park, welcher die Nationaloper beherbergt.
Das Gebäude wurde 1939 eröffnet und beherbergt heute zusätzlich zur Oper auch das Staatsballet.





Nun sind wir auf der anderen Seite des Flusses, wo es entlang des selbigen ebenfalls noch einen kleinen Altstadtbereich gibt. Hier gibt es ebenfalls div. Restaurants, jedoch alle auf die traditionelle weißrussische Küche fokussiert. Das ist genau das was ich will, weswegen wir uns zu einem kleinen Abendessen niederlassen. Es gibt "Draniki", das weißrussische Nationalgericht. Hierbei handelt es sich um Kartoffelpuffer, welche mit verschiedenen Füllungen und Sauerrahm gegessen werden. Sehr lecker und vorallem sehr mächtig. Nach zwei Stück bin ich definitiv mehr als satt.



Am Fluss kann man sich z.B. Boote leihen und es gibt auch einige Denkmäler z.B. für die im Golfkrieg gefallenen Soldaten.









Vorbei ein sehr schön restaurierten Häusern geht es zurück in den Innenstadtbereich.



Zurück in der Innenstadt, passieren wir den Palast der Republik, vor welchem einige Tage vorher der Nationalfeiertag gefeiert wurde.





Direkt angrenzend an den Palast der Republik befindet sich der Gewerkschafts-Kulturpalast, hier, in der weißrussischen Abendsonne ;)



Die Sonne geht übrigens erstaunlich spät unter. Das Foto muss gg. ca. 22h entstanden sein, und wie man sieht war es da noch fast vollständig hell. Die Sonne geht also nicht vor 22:30 Uhr unter.

Nachdem ich meinen ersten Tag somit voll ausgenutzt habe, geht es zurück zum Hotel. Am Folgetag steht ebenfalls ein interessantes Programm an, weswegen ich zeitig schlafen ging. Weiter geht es im nächsten Post. Stay Tuned ! :)
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
79
DXB
Am nächsten Morgen hieß es "früh aufstehen". Nach einem guten Frühstück im Hampton Hotel, geht es zu Fuß zum Hauptbahnhof von Minsk.
Zum Thema "Verständigung und Klarkommen" kann ich für Weißrussland leider keinen Beitrag leisten, da ich die ganze Zeit über ein Begleitung eines "Locals" bin.
Generell scheint es aber wie überall auf der Welt zu sein. Die jüngeren sprechen teilw. gutes Englisch, die ältern eher weniger. Problematisch ist natürlich das Lesen der kyrillischen Schrift, wobei man auch hier nicht in Panik verfallen sollte. Orte z.B. lassen sich i.d.R. auch in kyrillisch mit ein wenig Fantasie noch entziffern.

Auch heute herrscht wieder strahlender Sonnenschein, wie dieses Foto aus meinem Hotelfenster belegt.



Mit einem sehr neuen Zug der schweizerischen Firma "Stadler Rail" geht es mit der weißrussischen Staatsbahn in ca. 1,5 Std. von Minsk nach Haradzieja.



In Haradzieja angekommen passieren wir das kleine aber feine Bahnhofsgebäude, welches neben einem Fahrkartenschalter auch einen Bäcker sowie einen kleinen Supermarkt vorhält, um es auf der Vorderseite wieder zu verlassen. Per Bus geht es mit ca. 30 Minuten Fahrzeit weiter nach Njaswisch, um das gleichnamige Schloss zu besichtigen.

Zum überbrücken der Wartezeit schauen wir uns Haradzieja einmal näher an. Es gibt hier auf dem Lande eig. alles was man braucht, Bäcker, Fleischer, Supermarkt, Kirche, Bahnhof, Polizei. Mehr, als man in ähnlich großen Orten in Deutschland findet, und vorallem, nicht heruntergekommen, sondern in Stand gehalten.



Angekommen in Njaswisch passieren wir den dortigen Hauptplatz, auf welchem die lokale Feuerwehr gerade Ihre Fahrzeuge präsentiert.



Der Kenner sieht sofort, alle Fahrzeuge sind von MAZ, der Minsker Nutzfahrzeug Fabrik. Generell verfolgt Weißrussland eine m.M.n. sehr interessante Politk der wirtschaftlichen Unabhängigkeit. Anders als andere Länder der Region, und des ehem. Ostblocks wo ja oftmals nahezu alles importiert wird, versucht man sich in Weißrussland größtenteils selbst zu versorgen. Das fängt bei Produkten des täglichen Bedarfs an, z.B. Lebensmittel, Milchprodukte, Kleidung ... Aber auch Dinge wie Fahrräder, LKW, Busse, Bahnen oder "Luxusartikel" wie Uhren, Schokolade, Alkohol ... all das wird selbst hergestellt. Die qualität ist hierbei i.d.R. im mittleren Segment ("über" China, "unter" Westeuropa) angesiedelt, was dem Staat ermöglich (der die meisten der Unternehmen unterhält) die Preise auf einem erträglichen Niveu zu erhalten.

Das Modell lässt sich natürlich nicht auf alle anderen Länder des ehem. Ostblocks übertragen, stellt für Weißrussland jedoch eine Möglichkeit dar, aufgr. der dadurch erhaltenen Arbeitsplätze eine gewisse Gleichheit und Mittelschicht zu erhalten, die in vielen anderen Ländern der Region ja nach dem Zusammenbruch des Ostblocks verloren gegangen ist. Die Wohnhäuser und Infrastruktur sind zwar alt, aber i.d.R. in top gepflegtem Zustand.

Auf dem Weg zum Schloss, passieren wir eine Kirche welche sich in der Hand einer polnischen kath. Organisation befindet.





Das Schloss selbst erreicht man über einen langen Damm mit einigen kleineren Brücken, welchen einen See überquert. Weißrussland selbst nennt sich "das Land der Wälder und sehen" was hier auch tatsächlich bestätigt wird.



Nach dem passieren des üblichen Soldatendenkmals ...



... erreichen wir den Zugang zum Schloss.



Der Eintrittspreis beträgt ca. 8 EUR, was für die lokalen Verhältnisse recht viel ist. Dafür bekommt man jedoch auch ein top gepflegtes und originalgetreu restauriertes Schloss zu sehen.

Das Schloss gehört zum Unesco Welterbe und wurde früher als Residenzschloss von einer polnischen Adelsfamilie genutzt.



Die nächsten Bilder des Inneren des Schlosses lasse ich mal für sich sprechen. Es ist alles wirklich originalgetreu erhalten / restauriert, ohne dass es künstlich wirkt.





















Außerhalb des Schlosses kann man im angrenzenden Wald / Park noch ein wenig die Natur genießen.





Zu Fuß geht es zurück in die Ortschaft, von wo aus es per Bus in das nicht allzu weit entfernt gelegene "Mir" geht, in welchem das gleichnamige Schloss liegt.
Die beiden Schlösser gehören zu den Aushängeschildern des Landes und können problemlos an einem Tag besichtigt werden.

Der Ort Mir ist wesentlich kleiner als Njaswisch, besteht quasi nur aus einer langen Straße. Rechts und links gibt es ländliches Leben wie aus dem Bilderbuch.



Vor dem Schloss trinken wir an einem kleinen Lokal einen halben Liter frisch gezapftes "Kwas", eine Art Malzbier (offiziell nennt man es auch Brotbier), welches aufgr. der sehr geringen Süße sehr erfrischend ist.

So gestärkt geht es hinüber zum Schloss. Eintrittspreis ebenfalls wie in Njaswisch.



Schloss Mir ist ggü. Njaswisch ein bisschen interaktiver gestaltet. So kann man z.B. über original erhaltene Treppen (sehr steil) auf den Turm hinauf steigen. Aber auch die restaurierten Räume sind sehr sehr sehenswert.













Im Schloss kamen wir mit Touristen aus Russland ins Gespräch, welche uns auf vor dem Schloss stehene "Pferde" aufmerksam machten. Aus den "Pferden" wurden dann auch noch Reiter in historischen Uniformen. Am Abend findet dort eine Vorführung statt, aber auch die Proben waren schon sehr nett anzusehen.







Da wir noch recht viel Zeit hatten bis der Bus zurück nach Minsk fuhr, schauten wir uns ein wenig in Mir um. Wie man auf den Bildern sieht, werden hier doch einige (positive) Klischees erfüllt ;)











Nachdem wir am Abend in Minsk zurück waren, war der zweite sehr schöne Tag zu Ende.
Am nächsten morgen schlief ich etwas länger, denn mein Flug würde erst am Nachmittag gehen und ich hatte mir für diesen Tag nichts vorgenommen außer ein paar Souvenirs zu kaufen. Konkret, einige der Dinge für welche Weißrussland "berühmt" ist.
Auf dem Zettel stand eine Armbanduhr von "Luch", sowie Schokolade von "Kommunarka".

Leider gab es die Uhr, welche ich vorher im Internet gesehen hatte nicht vorrätig, sodass ich mich mit der Schokolade trösten musste ;)
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
79
DXB
Auf dem Weg zum Kommunarka Geschäft, kam ich nochmal am Gebäude des obersten Soviets vorbei:





Der Laden von Kommunarka ist ähnlich aufgebaut wie auch das Kaufhaus GUM in Minsk, oder die staatliche Buchhandlung. Die staatlichen Läden haben scheinbar grundsätzlich keine Selbstbedienung, sondern es gibt diverse Verkaufsstellen welche die jeweiligen Produkte jeweils bei Bedarf aus dem Regal holen und vorführen.





Berühmteste Schokoladenprodukte sind die sog. "Vogelmilch" (Schaumschlag mit Schokoüberzug), sowie die Schokolade nach "Hauptstadt Art" (gefüllt mit Vodka, was auch immer das mit der Hauptstadt zu tun hat ;) ) und die Schokoladentafel "allseits geliebte Aljonka". (Oftmals steht auch nur "Aljonka" oder "geliebte Aljonka" auf der Packung.

Per gebuchtem Transfer geht es vom Hotel zurück zum Flughafen. Am Automaten checke ich ein und schaue mir im Anschluss die vor dem Flughafen ausgestellten Flugzeuge an. Hier stehen original Belavia TU154, IL76, TU134 und co. Leider hatte ich keine Zeit mir die Flieger im Detail anzuschauen, sie sind grundsätzlich aber von außen offen zugänglich. Der Besuch ist auf jeden Fall auch gewünscht, denn vor jedem Exponat ist eine Informationstafel angebracht.







Nach einer neuerlichen sehr genauen aber freundlichen Passkontrolle geht es pünktlich mit einer CRJ200 der Belavia in ca. 35 Minuten nach Vilnius in Litauen, wo ich mehr als pünktlich ankomme.

Das Fazit zu Weißrussland -> Ein interessantes Land das seinen eigenen Weg zwischen EU und Russland zu gehen versucht, mit sehr freundlichen und neugieregen Menschen, einer gepflegten Infrastruktur und interessanten Sehenswürdigkeiten. Ich komme wieder !



Weiter geht es morgen im nächsten Teil. Bleibt dabei :)
Kommentare und Fragen zum Bericht oder zur Destination sind jederzeit erwünscht und gerne gesehen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Anonym-36803

Guest
Toller Bericht bis hierhin. In Weißrussland war ich noch nicht und, ehrlich gesagt, zögere ich noch etwas, auch wegen der Sprache. Mal schauen, ob ich es doch mal irgendwann angehe.

Und da ich erst vor wenigen Monaten im Baltikum war freue ich mich auf das, was noch kommt.
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Weitere Frage: Ich kann zumindest auf die Schnelle keine Info finden, dass Weissrusslland am ersten oder zweiten Golfkrieg beteiligt war (interessiert mich insofern, da ich selbst am ersten Golfkrieg zumindest am Rande beteiligt war).

Woher kommt diese Info bezüglich des Denkmals?
 

concordeuser

Erfahrenes Mitglied
01.11.2011
5.755
1.805
Hamburg
Danke für den tollen Bericht und die Fotos.

Freue mich auf deinen Eindruck von Vilnius und Litauen, da ich mich dort oft und länger aufgehalten habe.

Mach unbedingt einen Ausflug nach Trakei (Naturpark)
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.092
2.661
BER
Moin,

Wirklich schöner Bericht, vielen Dank für's Mitnehmen!

Und was ist jetzt mit der Luch-Uhr? Hast du eine gekauft? Ich vor vielen Jahren auch. Sie ist schwer wie ein belarussischer Traktor und läuft und läuft und läuft.

Zur angestrebten Autarkie Weissrusslands muss man hinzufügen, dass es die Sowjetrepublik mit dem bei weitem höchsten Industrialisierungsgrad war, vor allem Maschinenbau. Das heisst, dass es das unabhängige Weissrussland da auch deutlich einfacher hatte, Selbstversorgung und Hochbeschäftigung zu erhalten, als Georgien oder gar Tadschikistan. Die überwiegend guten Beziehungen zu Russland und die damit gesicherte Versorgung mit billigen Energieträgern waren sicher auch hilfreich.
 

ChristianW

Erfahrenes Mitglied
10.05.2016
1.611
342
Brisbane
Genial, genau was ich brauche als Einstimmung, da ich das gleiche im September mache (Litauen, Estland, Weißrussland und Lettland)

Bin gespannt was du noch zu berichten hast.

Täuscht es oder war es in Minsk sehr leer in der Stadt? Man sieht ja kaum Menschen, auch nicht auf den großen Plätzen.
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
79
DXB
schön, Weißrussland steht auch schon einige Zeit auf meiner Liste, die lokale Person war ein Guide oder ein Bekannter?

Eine Bekannte / Kollegin von mir. Ich wäre auch so, ohne Bezugsperson vor Ort hingeflogen, aber so war es doch wesentlich angenehmer.
Einen Guide hätte ich mir ansonsten nicht genommen, bisher bin ich überall immer ohne klar gekommen.
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
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DXB
Weitere Frage: Ich kann zumindest auf die Schnelle keine Info finden, dass Weissrusslland am ersten oder zweiten Golfkrieg beteiligt war (interessiert mich insofern, da ich selbst am ersten Golfkrieg zumindest am Rande beteiligt war).

Woher kommt diese Info bezüglich des Denkmals?

War vllt. etwas unpräzise formuliert. Es handelte sich um ein Denkmal für Sowjetische Soldaten aus der Weißrussischen SSR.
Am Denkmal war ein Schild angebracht, welches erklärt hat worum es sich handelt.
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
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DXB
Moin,

Wirklich schöner Bericht, vielen Dank für's Mitnehmen!

Und was ist jetzt mit der Luch-Uhr? Hast du eine gekauft? Ich vor vielen Jahren auch. Sie ist schwer wie ein belarussischer Traktor und läuft und läuft und läuft.

Zur angestrebten Autarkie Weissrusslands muss man hinzufügen, dass es die Sowjetrepublik mit dem bei weitem höchsten Industrialisierungsgrad war, vor allem Maschinenbau. Das heisst, dass es das unabhängige Weissrussland da auch deutlich einfacher hatte, Selbstversorgung und Hochbeschäftigung zu erhalten, als Georgien oder gar Tadschikistan. Die überwiegend guten Beziehungen zu Russland und die damit gesicherte Versorgung mit billigen Energieträgern waren sicher auch hilfreich.

Habe leider keine Luch Uhr gekauft, da es keine meinem Geschmack entsprechende Uhr gab. Da die gewünschte Uhr auf deren Webseite aber immer noch als verfügbar erscheint, habe ich gestern mal eine Mail geschrieben. Bisher hat noch keiner reagiert. Mein Interesse ist aber ungebrochen :)

Stimmt, da hast du natürlich Recht. Alle bekannten Industrieunternehmen wie Belarus Traktoren, MAZ und co. gab es auch schon zu Sowjetzeiten. Ein wesentlicher Teil der Staatseinnahmen kommt auch daher, dass man Russische Rohstoffe zum Vorzugspreis bezieht und entweder veredelt und dann exportiert, oder einfach als solches teurer weiter verkauft.
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
526
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DXB
Genial, genau was ich brauche als Einstimmung, da ich das gleiche im September mache (Litauen, Estland, Weißrussland und Lettland)

Bin gespannt was du noch zu berichten hast.

Täuscht es oder war es in Minsk sehr leer in der Stadt? Man sieht ja kaum Menschen, auch nicht auf den großen Plätzen.

Es war schon überall recht leer, wobei ich natürlich auch unter der Woche unterwegs war, wo der Durchschnittsbürger auf der Arbeit- bzw. nach Feierabend zu Hause ist.
Durch meine Reisebegleitung habe ich auch erfahren, dass es inoffiziell auch nicht gewünscht ist, sich auf den großen öffentlichen Plätzen in Minsk "aufzuhalten".
Das mag ein Grund sein, warum man auf den meisten Bildern nicht viele Menschen sieht.
 

gkl

Erfahrenes Mitglied
24.11.2013
1.296
29
ZRH / SIN
Wieso muss man in VIE bei Ankunft aus DUS mit OS=>OS noch durch eine Sicherheitskontrolle..?
ist mir letztens in VIE (von ZRH kommend) nach MSQ auch passiert. Dieser Flug scheint öfters mal von den D-Gates zu gehen (der Nachtflug ging bei mir aber immer von G), wo die Siko dezentral ist und es keine gemeinsame Sicherheitszone mit dem Terminal 3 (F und G Gates) gibt. Es gibt zwar eine (gesicherte) Busverbindung zwischen C und F, wenn man aber nach D will, geht man durch die Schleuse raus in den un-clean Bereich (oder fährt mit dem Bus rüber und geht dort durch die Schleuse).

So nebenbei frage ich mich dabei immer warum OS selbst für die Busgates nach D ausweichen muss, es kann doch nicht sein, dass da alle Busgates in G belegt sind. Ja, ich weiss, Abflugwelle und so, aber der Skylink ist einfach eine planerische Katastrophe.
 

alxms

Erfahrenes Mitglied
23.10.2016
471
141
HAM / MUC / MOW
Vielen Dank für den schönen Bericht bislang. Minsk hat mir bei meinem Besuch vor drei Jahren auch sehr gut gefallen, sodass ich auf jeden Fall wiederkomme. War leider nur einen Tag dort.
 

Pascal1101

Erfahrenes Mitglied
31.12.2013
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Hallo Freunde !

Weiter geht es im Bericht. Nach der pünktlichen Landung in Wilna mit Belavia, bin ich per Bus in ca. 10 Minuten in die Nähe der Innenstadt gefahren.
Die Hotelpreise in Wilna fand ich zu meinem Reisezeitpunkt recht hoch, so dass ich mich für das recht einfach gehalten "LT Hotel Rock n Roll" entschied. Das Hotel an sich war sehr solide, einfache Zimmer, aber sauber. Das betont lockere Konzept fand ich aber nicht gut. Liegt vllt. daran dass ich mit Rock n Roll nichts anfangen kann :p



Am nächsten morgen begann ich meine Liste abzuarbeiten und begann am Kopf der Altstadt, welche sich entlang einer Fußgängerzone über diverse Straßenzüge erstreckt und wirklich sehr groß ist. Unmöglich hier "alles" zu sehen, was aber im Prinzip auch nicht nötig ist, da sich die Gebäude doch ähnlich sind. Natürlich gibt es gewisse Highlights die man nicht verpassen sollte.







Hauptplatz in Wilna, Litauen











Der Innenstadtbereich ist wirklich sehr schön und gepflegt. Es wird wert auf Sauberkeit gelegt, und es gibt immer wieder kleinere und größere Parks, welche auch wirklich gut in Stand gehalten werden. Anders als in Weißrussland, fällt der Instandhaltungszustand jedoch ab, je weiter man aus dem Innenstadtbereich hinaus geht. Für ein EU Land gibt es doch erstaunlich viele Häuse, welche in schlechtem Zustand sind. (Insbesondere die berühmten Plattenbauten sehen teilweise aus ...)



Jeden Sonntag findet am Präsidentenpalast das hissen der Staatsflagge statt. Scheinbar wissen viele nicht davon, denn es waren doch recht wenige Besucher vor Ort, was für mich natürlich umso besser war.













Über einen Seiteneingang kann man den Innenhof des Gebäudes nach kurzer Sicherheitskontrolle kostenfrei besichtigen. Wirklich nett gemacht und mit sehr schönem Garten. Bei Voranmeldung kann man auch ins innere schauen.





Wer Sonntags in Wilna ist, dem fällt sofort auf, dass die Kirchen hier noch gut besucht sind. Die Stadt selbst hat quasi unzählige Kirchen zu bieten und alle sind übervoll ! Ich habe mir drei Kirchen angesehen, in allen waren Gottesdienste im Gange. Alle Kirchen waren so voll, dass die Besucher teilw. vor der Tür stehen und ins Innere blicken mussten.









Generell waren viele Leute draußen unterwegs, was auch am guten Wetter liegen mag.













Sehr "interessant" ist das Großfürstliche Schloss. Interessant deswegen in Anführungsstrichen, weil es ein absolut steriler und unecht wirkender Bau ist. Man muss wissen, dass das Originalschloss am Anfang des 19. Jahrhunderts zerstört wurde und die Rekonstruktion erst 5 Jahre alt ist.
Scheinbar hat man aber keinen großen Wert auf die Authentizität gelegt, denn das gesamte Innere wirkt völlig kalt und steril. Die Möbel sehen aus wie zusammengewürfelt. Hier hätte man sicherlich mehr draus machen können. Den Eintrittspreis kann man sich im Prinzip schenken.









Original Meißen



Im Bereich außerhalb der Altstadt gibt es auch schöne modern angelegte Fußgängerstraßen.



Nach einer weiteren Nacht im Rock n Roll Hotel, ging es per Überlandbus für einen sensationell günstigen Preis von 12 EUR in ca. 4 Stunden Fahrt nach Riga.
Der Bus war nur ca. 50% ausgelastet und das Platzangebot sehr gut. Wesentlich besser als auf einem Y Flug.



Ich hoffe der kleine Einblick nach Litauen hat euch gefallen. Nächster und letzter Abschnitt der Reise wird Riga :) Stay Tuned.
 

ChristianW

Erfahrenes Mitglied
10.05.2016
1.611
342
Brisbane
Noch eine kurze Frage zu Minsk:
Hast die Einreise lange gedauert oder bekommt man das 72h Visa recht schnell ohne viele Formulare?