Das Hörnchen fliegt über den Teich

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flying_squirrel

Erfahrenes Mitglied
12.10.2012
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TXL
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Werte Vielfliegergemeinschaft,

inspiriert durch einen Thread in diesem schönen Forum mit Hinweis auf LX/LH Angebote in C ab CDG, hat sich das Hörnchen entschlossen ein paar Nüsse zusammen zu kratzen und über den Teich nach Süd-Amerika zu fliegen. Genauer: Brasilien. Und so heisst es dann: "Du reist nach Rio!"

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Da dies in mehrmaliger Hinsicht ein erstes Mal sein wird (Brasilien, Argentinien, LH First) habe ich mich entschlossen euch auch noch mit meinem ersten Reisebericht zu beglücken.

Die Reise selbst ist kurz gefasst, ich hoffe einen ebenso kurzweiligen und unterhaltsamen Reisebericht zu verfassen. Mit von der Partie ist nicht nur das Hörnchen, sondern auch +1 - dies aber nur am Rande erwähnt. Der öfters im VFT erwähnte +0,5 (mit vier Pfoten) bleibt diesmal zu Hause.

Etappen:
17.08. - TXL -> CDG mit Air France - eine Nacht in Paris mit Sightseeing
18.08. - CDG -> ZRH mit Swiss
18.08. - ZRH -> GIG mit Edelweiss
21.08. - GIG -> IGU mit LATAM - eine Nacht in Iguacu und am nächsten Tag zu den Wasserfällen (auch ein Tipp aus dem VFT)
22.08. - IGU -> GIG mit LATAM
23.08. & 24.08. - Abstecher zur Ilha Grande
24.08. zurück nach FRA mit der LH
27.08. - FRA -> TXL


In freudiger Stimmung,
das Flughörnchen.
 
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prosenator

Reguläres Mitglied
21.03.2016
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Ich freue mich schon jetzt auf deinen Bericht.

Solltest du tasächlich einen vergünstigten Tarif ab/ bis CDG gebucht haben, so würde ich mich über Änderungen der Flugroute in der Öffentlichkeit bedeckt halten. Ein Leg unter den Tisch fallen zu lassen, kann, im Falle einer Neutarfierung, teuer werden.
 

Lasogga

Aktives Mitglied
26.10.2016
162
0
Ich freue mich schon jetzt auf deinen Bericht.

Solltest du tasächlich einen vergünstigten Tarif ab/ bis CDG gebucht haben, so würde ich mich über Änderungen der Flugroute in der Öffentlichkeit bedeckt halten. Ein Leg unter den Tisch fallen zu lassen, kann, im Falle einer Neutarfierung, teuer werden.

Meinst du da sitzen Leute die Vielflieger-Foren nach genau solchen Situationen durchsuchen? :)
 

flying_squirrel

Erfahrenes Mitglied
12.10.2012
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TXL
Wieder zurück von einer tollen und intensiven Reise, werde ich euch (auch Etappenweise) von dieser berichten. Ursprünglich wollte ich von unterwegs schreiben, mir fehlte aber leider die Zeit dazu - oder vielleicht auch zum Glück, da wir die wenigen Tage voll ausnutzen konnten.

Schnappt euch ein paar Nüsschen, Recline darf gerne ausgenutzt werden.

---

Etappe 1: TXL -> CDG

Erstflug mit JOON
Mit dem Taxi ging es am Freitagabend nach Tegel. Gebucht war AF 1535 (operated by JOON) nach CDG. Über JOON - den gewollt hippen Low Cost Ableger der AF - habe ich bereits einiges gelesen, aber noch nicht die Chance diesen zu nutzen. Ich war also gespannt.

Beim Online-Check-In am Vorabend wurden mir nur wenig verfügbare Sitzplätze angeboten - diese auch nicht zusammenhängend. Die App wollte +1 und mich gerne in 18 E und 19 E platzieren. Fand' ich dann nicht so toll. Gleichzeitig wurde auch ein relativ günstiges Cash Upgrade in die Business Class angeboten (geschickte Absicht?! ;)), welches mich ein wenig verwundert, da weder bei noch nach der Buchung eine Business Class angeboten wurde und ich auch nicht dachte, dass JOON ein C Angebot fährt.

Nun ja, nicht lange überlegt und noch ein paar Nüsse investiert um auch den Zubringerflug in C genießen zu dürfen.

Dank' Upgrade (Sky Priority) und dezentralem Check-In/Baggage Drop an Gate A10 hatten wir - nur 20 Minuten nachdem ich die Wohnungstür abgeschlossen habe - das Gepäck aufgegeben und die Boardkarten in der Hand. Hatte ich schon erwähnt, dass ich TXL liebe? Das Gate Personal fragte noch, ob ich weiß wo die AF Lounge zu finden ist - in der Annahme diese sie Gegenüber der LH Lounges wurde ich bestätigt, nur eben in der dritten Etage. Dritte Etage? In TXL. :confused: Auf dem Weg dorthin dachte ich, dass die Etagenzählung wahrscheinlich falsch ist, da es sicher eine kombinierte Lounge mit BA ist (eine Etage über den LH Lounges).

Vor der Tür der BA Lounge angekommen entdeckte +1 dann doch noch einen Zettel an der Wand, der den Weg zum AF Salon deutete - eine weitere Etage höher. Wir entdeckten so noch für mich völlig unbekannte Sphären des TXL.

Der Erstbesuch der AF Lounge war dann - ernüchternd. Ein etwas größerer Raum, mit teils abgewohnten Mobiliar. Immerhin zeugt die Auswahl von Vitra Stühlen für Geschmack. Die Auswahl an Snacks bestand hingegen nur aus vier belegten, kleinen Sandwiches (4 Stück, nicht Sorten), abgepackten Snacks und zwei warmen Würstchen. Nach intensiver Beobachtung kann ich hier den Schluss ziehen, dass die Zahl kostenbewusst festgelegt wurde. Sobald zwei Sandwiches konsumiert sind, werden exakt zwei Sandwiches nachgelegt. Selbes gilt für die (w)armen Würstchen.

Die Auswahl an Getränken war akzeptabel. Und nein, in der Lounge gab es keinen Champagner, sondern nur Cremant.

AF Lounge - AF Lounge
(In Abbildung 1 zu sehen: die AF Lounge / Salon (in voller Größe).)

Kaum zum ersten Glas Cremant angesetzt, verkündete AF via SMS, dass es für AF 1535 eine neue Abflugzeit geben wird: 21:05 Uhr - also 30 Minuten verspätet. Da +1 - im Gegensatz zu meiner einer - gerne mit einem gewissen Zeitpuffer (an)reist (welchen ich nach längeren Diksussionen und Zusicherungen auf 30 Min vor Boarding-Start senken konnte) hatten wir nun eine ganze Stunde Zeit für die AF Lounge. Juchu!

Es blieb dann bei 30 Minuten Verspätung und die Stunde Wartezeit verging wie (Achtung, Wortwitz) im Flug. Die Security an A10 war quasi leer, da alle anderen PAXe brav vorher durch die Security sind und im Gate Bereich warteten. Nach wenigen Minuten startete das Prio Boarding, an dem nur wenig PAXe teilnahmen. Im Flieger selbst wurde dann auch der Grund klar: Business Class bestand aus 2 Reihen (8 PAX) und selbst hier blieben nach Boarding Completed noch 2 Plätze frei.

JOON möchte laut Aussage ein jüngeres (hipperes) Klientel ansprechen. Den Altersdruchschnitt der Boardcrew würde ich auch als jünger bezeichnen, gleichzeitig waren diese ausgesprochen nett mit einer lockeren, nicht aufgesetzten Attitüde. Die Uniform war modern und stylish gehalten: schwarze Hosen/Rock, dazu blaues Hemd/Bluse und weiße Sneaker von Le Coq (Modell: Sportif).



joon_usb_sitz.jpg

Auch sehr modern und farblich schön abgestimmt: das Interior des A320. In jedem Sitz (Armlehne) vorhanden: USB Anschlüsse zum Aufladen mobiler Devices. Großer Pluspunkt.


Der Abstand zum Vordersitz war - im Vergleich zu anderen Airlines wie LH, EW & Co - doch eher gering, weshalb wir aus Reihe 2 zu 1 mit Bulkhead wechselten. Selbst mit der Wand war dies entspannter als in Reihe 2.

Während des Boardings gab es in der C bereits Erfrischungstücher und eine Flasche Wasser - das sucht man bei LH C in Kurzstrecke vergebens.








(Abbildung 2: USB Sockets in Armrest)




Da ich JOON gedanklich als Low Cost Ableger von AF einkategorisiert habe, verglich ich Leistungen mit EW. In den Sitztaschen gab es eine Bordbistro Karte mit Snacks und Getränken. Auswahl und Preise vergleichbar mit EW. Analog zu EW Best/Biz bin ich nun davon ausgegangen, dass wir aus dieser Karte frei wählen dürfen. Umso mehr war ich überrascht, als der Purser ein komplettes C-typisches Short-haul Gericht/Snack auftischte.

20180817_joon_food.jpg
(Abbildung 3: C Snack bei JOON)

Der Snack war qualitativ sehr gut - definitiv besser als in der LH C auf Short haul (Europa). Auch wurde nicht nur Sekt oder Cremant angeboten, sondern Champagner (Marke vergessen). Dazu im Bild: eine Coke Zero mit lustiger Weise perfekt zugeschnittener Zitrone im kleinen Glas.

Der Flug selbst war nicht erwähnenswert. Es gab mehrere Getränkerunden und +1 und ich fühlten uns sehr wohl.

Angekommen in CDG war das Einsammeln des Gepäcks schnell erledigt. CDG nimmt die Sky Priority Tags wohl sehr ernst. Am Band angekommen kam direkt das Priority Gepäck (drei Koffer) und dann erstmal wieder nichts. Zack, Koffer geschnappt und auf zum Hotel.

Sheraton Paris Airport Hotel
Um die Zeit bestmöglichst zu Nutzen (früh ins Bett und nicht in die Stadt und zurück mit Gepäck am nächsten Tag), habe ich mich für eine Nacht im Sheraton Airport Hotel entschieden, direkt im Terminal 2 gelegen. Vorhandene SPG Punkte und Status sprachen auch für das Hotel.

Das Sheraton ist das einzige Hotel direkt im Terminal 2 (ausserhalb der Security, über dem Bahnhof), was ein großer Vorteil für (Weiter)Reisende ist. Checkin war schnell erledigt. Gebucht war ein Classic Double Room - daraus wurde eine Suite dank' kostenfreien Upgrade als Platin Premier Elite Kunde.

sheraton_paris_flur.jpg
sheraton_paris_livingroom.jpg sheraton_paris_blick.jpg

Abbildung 4 (links): Flur Sheraton
Abbildung 5 (Mitte): Suite Living Room
Abbildung 6 (rechts): Ausblick Suite


Das Hotel selbst kann ich leider (Aufgrund des Services) nicht empfehlen - mehr dazu im Starwood Thread.

Schnell ging es dann ins Bett, um am nächsten Morgen früh Richtung Innenstadt aufzubrechen. Das erste Mal Paris für +1 - eine lange Walking Tour mit vielen touristischen Highlights steht an. 6 Stunden für 8 Attraktionen.

Paris
Ich denke, über Paris selbst brauche ich nicht viele Worte verlieren. Deshalb gibt es hier nur pro forma ein Bild des Eifelturms. ;)

eiffelturm.jpg
(Abbildung 7: Eiffelturm =;)


Ansonsten haben wir uns innerhalb 6 Stunden folgende Orte angesehen:
- Sacré-Cœur (und Montmartre)
- Moulin Rouge
- Arc de Triomphe de l’Étoile
- Champ Elysee
- Eiffelturm
- Louvre
- Galleries Lafayette
- Canal Sant Martin

26.163 Schritte später waren wir zurück in CDG um unser Gepäck am Hotel abzuholen und uns auf Etappe 2 zu begeben: die Reise nach Rio (GIG) über Zürich.
 
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flying_squirrel

Erfahrenes Mitglied
12.10.2012
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Bitte legen Sie Ihre Gurte an, klappen den Tisch vor Ihnen hoch und stellen Ihren Sitz in die Ausgangsposition. Wir starten in Kürze.

---

Etappe 2: CDG -> ZRH -> GIG

Von Paris in die Schweiz
Noch am selben Tag (Samstag), bzw. Abend ging es weiter von Paris nach Zürich um den Nachtflug mit Edelweiss nach Rio de Janeiro zu nehmen. Gebucht war die Strecke auf einem Ticket über Swiss - d.h. es galt sich erstmal den Weg von Terminal 2 zu Terminal 1 zu bahnen. Nach einem kurzen Irrweg dank einer Fehlinformation, bzw. der gut gemeinten Hilfe einer Person, welche offensichtliche eine Rechts-/Links-Schwäche hat, standen wir tatsächlich im Lufthansa/Swiss & Co. Checkin Bereich (4) in Terminal 1.

Große Schlangen gab' es werde am Eco, Business oder First Check-in. Eigentlich keine. Nur eine asiatische Reisegruppe, bestehend aus ca. 6-10 PAX, mit offensichtlichen Problemen beim Check-In und der Verständigung. Diese kleine Gruppe schaffte es dann auch alle offenen Schalter (4) zu belegen. Nach einem Hinweis des Personals, doch bitte den First Schalter für uns freizugeben, war die Gruppe ein wenig pikiert und mir war es zugleich etwas unangenehm. Letztendlich gab sich die Horde aber auch mit drei Schaltern zufrieden und wir konnten mit den Boardkarten in der Hand endlich unsere längere Reise antreten: zum *Alliance Satelliten Terminal. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob es wirklich ein reiner *Alliance Satellit ist, bisher bin ich aber immer vom Selbigen gestartet und nach meinem Eindruck starten an den dortigen (Finger)Gates auch nur *A Flüge. Eines ist aber sicher: der unterirdische Rolltreppen Weg ist lang. Sehr lang. Fast zu vergleichen mit dem Tunnel des Grauens in FRA (B-Gates), aber CDG hat dann doch mehr Spaßfaktor - dank eines Rollbandes mit eingebautem Gefälle und Steigung. Tipp: Super für eine Rollkoffer Rallye. Welcher Koffer ist zuerst unten? Aber bitte vorerst die unterschiedlichen Gewichtsklassen beachten (Cabin, Large, X-Large), sonst wird es ja unfair.

Security war auch wieder schnell erledigt - ohne Schlange. Scheinbar haben wir eine gute Zeit erwischt, obwohl wieder nur 20 Min. vor Boarding-Start zum Gate. Also immer noch genug Zeit, um der Lufthansa Senator Lounge einen Besuch abzustatten. Oder, wie sie auch von einigen Forenmitinsassen liebevoll genannt wird: das Kellerloch. Mit einem klapprigen Aufzug geht es eine Etage tiefer, in die fensterlose Etage des Satelliten-Terminals. Rechts gehts zur schmucklosen LH Business Lounge, links zur weniger schmucklosen LH Senator Lounge. Unterscheidung hier: die Sessel. Das Essensangebot war identisch. Getränke scheinbar auch. Eins können sie aber da unten gut: Lachs Quiche. Dazu ein Glas Cremant. Tres bien. Schließlich sind wir ja in Frankreich, das merkt man sogar noch im Keller des CDG.

Kaum die Quiche verspeist, folgte Swiss (bzw. Helvetic) dem gestrigen Muster: Flugverspätung um ca. 30 Minuten. Nun gut, wir haben ja 2.5h Transit in ZRH, kein Grund zur Sorge.

Gegen 19 Uhr wurde die LX657 (op by Helvetic Airways) mit "Boarding" angezeigt. Also alle Nüsse eingesammelt und hoch zum Gate 62. Als Fluggerät hatte man uns eine E190 angedacht, welche selbst nicht vollständig ausgelastet war. Der Verkehr zwischen einem sehr großen Drehkreuz zu einem anderen großen Drehkreuz hält sich wohl - zumindest am Samstagabend - in Grenzen.

Da die E190 eine 2-2 Bestuhlung aufweist und wir in C gereist sind, belagerten +1 und ich folgedessen zwei Reihen: 2 & 3 (D/F). Zumindest für das Taxi und Start. Da wir noch keine Jahrzehnte miteinander verbringen und uns tatsächlich noch etwas zu sagen haben, beschlossen wir das großzügige C Mahl gemeinsam in Reihe 2 zu genießen.

catering_LX657.jpg
(Abbildung 1: C Snack in LX657)

Was ich hierbei immer wieder bemerke(n muss), ist die Tatsache, dass Töchter scheinbar gerne mehr Geld ausgeben als die Eltern. Bei LH auf Kurzstrecke in C eine Flasche Wasser vor Taxi? Nein! Ausser, man muss 5 Stunden am Gate auf einen Techniker warten - dann vielleicht. Bei der Konzernmutter Champagner in der (normalen) Lounge oder auf Kurzstrecke in C? Quatsch, ohne hat doch auch für 5 Sterne gereicht. Die Töchter halten das scheinbar alle anders und so schenken die Bordcrews bei Austrian, Swiss & Co. oft und gerne den Schampus nach - auch auf Kurzstrecke. Auch in einer kleinen Maschine wie einer E190. Die Mutter hat's ja, nicht wahr?

Dank' Rückenwind und einer speziellen Flughörnchen Position konnten wir aus einem "Departed 55 min delayed" ein "Landed 40 min delayed" rausholen.

Hallo Schweiz! Weiter Richtung Copacabana.
Durch die Verspätung und die Tatsache, dass Edelweiss scheinbar auf Nummer sicher geht und 1h vor Abflug das Boarding beginnt, minimierte sich unsere Transitzeit auf knapp 30 Minuten. Auf dem längeren Fußweg von Ankunftsgate zu den E Gates kamen wir an der neu renovierten Senator Lounge vorbei, welche +1 gerne sehen und für eine Dusche nutzen wollte. Die Duschen waren alle belegt, so musste es reichen, in die bequemeren Sachen zu schlüpfen und ein kaltes Getränk zu sich zu nehmen.

Die neue Swiss Senator Lounge im A-Bereich ist sehr schön gelungen. Für mich war es auch nicht der erste Besuch in der neuen Lounge. Generell hatte ich aber - gegeben der wirklich langen Schließungszeit - eine höhere Erwartung. Mit den LH Senatoren Lounges in FRA kann sie meiner Meinung nach nicht mithalten. Gut, es gibt nun eine "Live Cooking Station" - aber ganz ehrlich: das war eher "Live Aufwärmen Station" und an Essen nichts besonderes.

zrh_lounge_cooking.jpg zrh_lounge.jpg
(Abbildung 2: Live Cooking Station, Abbildung 3: Blick in die Lounge)

In bequemerer Kleidung ging es dann in Richtung E Gates. Die Passkontrolle an der Ausreise versetzte uns einen kleinen Schreck: hier waren Schlange, welche eine Wartezeit von mind. 20-30 Minuten bedeuten würde. Edelweiss weiss wohl, warum sie die PAXe eine Stunde vor Start zum Gate locken. Dank einer netten Angestellten und dem Hinweis, dass man die Schlange überspringen kann, sollte man einen biometrische EU Pass haben, konnten wir vorbei zu den E-Gates. Diese waren quasi ungenutzt. Durch Einsatz der modernen Big Brother Technik schafften wir es schließlich ohne Hast zum Gate, pünktlich zum Priority-Boarding.

Am Gate wartete die HB-JMF (auf Flug WK98 bzw. LX8098), eine A340-313, vorher im Einsatz bei Swiss, nun als Langstreckenflieger für die Edelweiss unterwegs.

edelweiss_HB-JMF.jpg
(Abbildung 4: HB-JMF für Flug WK98 in ZRH)

Boarding erfolgte in Gruppen über nur einen Finger. Die Besonderheit im Seating der A340 bei Edelweiss ist, dass die Business Kabine nicht im vorderen Teil der Maschine zu finden ist, sondern in der Mitte - von Reihe 11 bis 17 bietet sie (in 1-2-1 / 2-2-1 Bestuhlung) Platz für 27 C PAXe.

Notiz am Rande: ich mag ungerade Zahlen nicht. Kleiner Tick. Die Tatsache, dass wir dann nur 12 Passagiere in C waren (eine schöne, gerade Zahl) beruhigte mich dann wieder.

Dem Seating gegeben, haben wir uns für 14 D & 14 G entschieden. Nicht am Bulkhead/Wand, weg von der Galley, beides Sitze mit eigenem Zugang zum Gang. So muss in der Nacht niemand klettern. Und da es draußen dunkel ist, sieht man eh nicht viel am Fenster.

edelweiss_seating.jpg edelweiss_seating_back.jpg
(Abbildung 4: 14 D von vorne, Abbildung 5: 14 D von hinten)

Noch während dem Boarding der restlichen Passagiere gab es einen Begrüßungsdrink, sowie "Gruß aus der Küche" (Welche Küche :confused:). Kurz darauf wurden die Menükarten (und Kopfhörer) in C verteilt, um im Idealfall schon vor dem Start sein Menüwunsch äußern zu können. Die Boardcrew war ausnahmslos sehr freundlich und bemüht. Man fühlte sich direkt wohl. Ein wenig unangenehm nur, dass fast alle Economy Passagiere an einem vorbei müssen, während man ein Gläschen Champagner schlürft und die Menükarte studiert.

edelweiss_welcome_drink.jpg
(Abbildung 6: Welcome Drink)

Boarding completed! 218 in 206 und 12 C. Somit war die Maschine nicht wirklich ausgelastet. Zumindest nicht in C und die Eco Premium war auch fast leer.

Los geht's! Push back. Taxi. "Crew expect departure in 2 min.". Beschleunigung. Rotate. Rio, wir kommen.

In der Mitte, knapp vor den Tragflächen und den Triebwerken war der Start sehr ruhig und einigermaßen leise.

Kurz nach dem Start wurde die Crew pre-released - sprich, noch bevor die Seatbelt Signs für alle erloschen sind. Habe ich bisher auch noch nicht erlebt. Die fleißigen Edelweisser machten sich auch gleich an's Werk, zogen Vorhänge zu, verteilten eine neue Runde Getränke und begangen auch schon bald die Tische einzudecken.

(to be continued im nächsten Beitrag)
 
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flying_squirrel

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edelweiss_catering.jpg edelweiss_getränke.jpg
(Abbildung 1: Edelweiss Business Class Menu, Abbildung 2: Getränke Auswahl)

Nachdem die Menükarten verteilt wurden (noch während des Boardings, vor dem Start) entschieden wir uns für... den kleinen Hinweis "Fragen Sie nach unseren saisonalen Spezialitäten". Leider kann ich mich an dieser Stelle nicht mehr genau erinnern, was es war, aber ich hatte mich dafür entschieden. Ich glaube es war Wild - siehe auch Foto. In jedem Fall konnten +1 und ich mich nicht über das Essen beschweren.

Nach dem Eindecken ging es direkt los mit der Vorspeise: Salat mit Schinken und Melone (Abbildung 3).

edelweiss_vorspeise.jpg

Schön auch: das Besteck in einer Stoffservierte, zusammen mit einer Rose.

Hauptgang: das saisonale Gericht (Abbildung 4), von dem ich leider nicht mehr weiss, was es war. :D Zum undefinierten Gericht wurde Rotwein erwählt - den Preli Piemonte rosso. Geht gut mit jedem unbekannten Fleischgericht zusammen.

edelweiss_main_course.jpg

Als Abschluss dann noch eine Käseselektion (auf dem Foto schon gegessen :D), sowie das Dessert (Abbildung 5).

edelweiss_desert.jpg

Hiernach wurde noch Espresso, Grappa und Cognac als Digestifs angeboten - bis auf den Cognac nahm' ich beides gerne an.

Noch ein, zwei weitere Gläser Rotwein und langsam machte sich die Müdigkeit breit. Ich wählte noch einen Film aus dem IFE - was nebenbei bemerkt beachtlich bestückt war, auch mit sehr aktuellen Filmen - und verwandelte meinen Sitz alsbald in eine relativ gemütliche Schlafgelegenheit. Bei Edelweiss in der C gibt es leider keine gesonderte Auflage, als auch nur eine dünne Decke und ein Kissen. Da nur die halbe Business Class besetzt war, stibitzte sich das Hörnchen flugs ein paar weitere Kissen. So war es wirklich aushaltbar.

Über die 11:40h Flugzeit konnte ich sogar ein wenig mehr als 6 Stunden schlafen.

Noch ein Wort zur Kabinenaufteilung: anfänglich dachte ich, man würde relativ oft gestört, da man in der Mitte des Fliegers ist und ggf. viel Toilettenverkehr herrscht. Auch war mit nicht die Auf-/Zuteilung der Toiletten klar. Meine Befürchtungen wurden aber nicht bestätigt. Die C Kabine hat zwei Toiletten vor dem C Bereich exklusiv. Erst nach diesen Toiletten kommt der Vorhang als Abtrennung zur vorderen Economy Max, dessen PAXe sich die vorderste Toilette teilen. Den Eco Paxen im hinteren Flugzeug stehen 4 Toiletten zur Verfügung. Die Aufteilung wurde strikt eingehalten, so das es auch zu keiner Störung kam.

Zwei Stunden vor Landung begannen die Frühstücksvorbereitungen. Nach dem Aufwachen wurde gleich ein heißes Tuch gereicht, als auch Orangensaft, mit der Frage nach Kaffee.

Ein Foto vom Frühstück habe ich leider versäumt. Soviel dazu: es war ausreichend und lecker. Es gab verschiedene Wahlmöglichkeiten, bzw. konnte man auch alles wählen. Bircher Müsli, Obst, div. Brötchen und Brote, als auch Brioche und Croissants. Dazu vier verschiedene Sorten Marmelade, als auch Honig. Natürlich noch eine Käseplatte und Wurstselektion (diese habe ich in der Tat ausgelassen). Als Getränke noch Saft, als auch Cappuccino, Kaffee, Espresso.

Ausreichend gesättigt bereiteten wir uns auf die Landung vor.Trotz 27 min. Delay beim Start setzten wir 57 min vor Plan in GIG auf. An einem Sonntagmorgen um 4:43 Uhr Ortszeit.

To be continued.
 
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flying_squirrel

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Rio de Janeiro - die ersten Tage in Rio

4:43 Uhr an einem Sonntagmorgen. Da ist auch in GIG noch wahrlich nicht viel los. Mit uns rollte eine 748i der LH an das Nachbargate. Die LH500 aus FRA ist also auch gut durch die Nacht gekommen und sehr früh am Ziel. Ein Grund mehr, die Füße in die Hand zu nehmen, um bei der Immigration nicht gleich 300 PAXe vor einem zu haben. Das De-Boarding unserer A340 über den Finger verlief schnell, der Weg zur Immigration zog sich ganz schön in die Länge. Die ersten LH PAXe überholten uns auch schon. Danke der quasi Pole Position in unserem Flieger waren wir aber dennoch unter den ersten 20 Einreisenden und es ging schnell durch. Blick in das überaus wichtige Reisedokument. Blick ins Gesicht. Zweiter Blick zum knapp 9 Jahre alten Foto. Zweiter, angestrengter prüfender Blick ins Gesicht. Lächeln meinerseits. Okay. Stempel. Und durch.

Übrigens: in GIG gibt es scheinbar keine Fastlane/Priority Immigration bei Ankunft. Alles sind hier gleich. Nur Familien mit Kleinkindern und eingeschränkte Personen werden bevorzugt.

Die Wartezeit an den Gepäckbändern habe ich nicht mehr im Sinn. Scheinbar war sie aber angenehm kurz, da ich mich wohl nicht darüber geärgert habe. Interessant aber: vor dem Verlassen des Sicherheitsbereich - nach Annahme des Gepäck - wird Selbiges nochmal durchleuchtet. Der Sinn erschließt sich mir noch nicht ganz.

Um 5:30 Uhr standen wir dann auf brasilianischen Boden. Viel zu früh um in die Stadt zu fahren, da wir unser AirBnB erst um 9 Uhr in Beschlag nehmen konnten. Und im Halbdunkeln mit dem gesamten Gepäck an der Copacabana zu schlendern, hielt selbst ich für keine gute Idee. Das verstanden die eifrigen (und teils zwielichtigen) Taxi Fahrer natürlich sofort - NICHT.

Die meisten Läden am Flughafen waren erst im Begriff zu öffnen. Nach kurzer Recherche fanden wir heraus, dass es Landside eine Lounge gibt - die Plaza Premium Lounge. Mit Duschen. Wunderbar. Also auf, das Glück dort versuchen.

Wir folgten den Wegweisern, welche uns quer durch das Terminal schickten, eine Etage hoch, an einem Starbucks vorbei, Richtung Parkhaus. Und dann im Parkhaus. Ende Gelände. Parkhaus eben. Keine Wegweiser mehr. Zurück. Gefragt. Niemand weiß zu helfen. Wieder hin und her. Nichts. Mittlerweile mit dem Gedanken angefreundet, anstelle eine Dusche 3 Grande Venti Super Duper Espresso bei Starbucks zur Überbrückung zu sich zu nehmen.

Letzter Versuch. Über die Brücke, zum Parkhaus. In das Parkhaus rein. Rechts um die Ecke. Nichts. Links um die Ecke. Ta-daaa:
plaza_premium_lounge_eingang.jpg
(Abbildung 1: Eingang Plaza Premium Lounge, GIG)

Okay, ein wenig unglücklich. Muss man wissen. Egal. Duschen. Now!

Mittlerweile war es kurz vor sechs am Morgen. Die Lounge öffnete gerade. Leider hat man als *A Status Kunde oder Business PAX keinen freien Zutritt. Man können aber ein "nur Duschen" Paket oder ein "All-In" Paket für 2h kaufen. Letzteres für 130 BRL - also nicht ganz 30 EUR - pro Person. Da es noch ungefähr 2h zu überbrücken galt, entschieden wir uns für die All-In Variante.

Die Bäder der Plaza Premium Lounge kommen von Qualität, Standard und Sauberkeit den normalen Bädern in einer Senator Lounge gleich. Das Personal war durchweg sehr freundlich. Die Lounge selbst bietet alles was man benötigt. Standard der Ausstattung auch mit Senator Lounges vergleichbar. Das Essensangebot hingegen ist nicht ganz so großzügig. Immerhin werden die meisten Dinge direkt frisch zubereitet, bzw. frisch erhitzt vom Loungepersonal.

plaza_premium_lounge_seating.jpg plaza_premium_lounge_bar.jpg
(Abbildung 2: Seating, Abbildung 3: Bar Bereich)

Frisch geduscht und umgezogen fühlt man sich gleich viel besser vorbereitet auf eine neue Stadt und ein neues Land.

Um kurz nach 8 Uhr machten wir uns wieder auf dem Weg vom Parkhaus zum Arrival Bereich. Kurz nach dem Ausgang auf der rechten Seite findet man einen Taxi Stand der "Taxi Comum" in gelb. Dort kann man sich einen Taxi Coupon für die offiziellen Taxis lösen. Man wird dann zum Taxi gebracht. Gezahlt wird der vereinbarte Fixpreis des Coupons später im Taxi. In Bar oder via Kreditkarte. Der Preis nach Ipanema betrug 103 BRL (ca. 22 EUR).

Sonntagmorgens scheint sich der Verkehr in Grenzen zu halten, so das wir knapp 25 Minuten später in Ipanema vor unserem AirBnB standen. Nur der Kreditkartenleser des Taxifahrers funktionierte wohl nicht. Er war auch überrascht, dass wir mit Karte zahlen wollten. In scheinbar weiser Voraussicht hatte +1 bereits in Deutschland noch 50 EUR in BRL gewechselt, also konnten wir den Taxifahrer bar bezahlen. Mein Plan war es, erst später an einem ATM BRL abzuheben... wie dem auch sei.

Da standen wir nun vor unserem AirBnB, bzw. dem Gebäude: Edifício Gemini. Ein Wohnhaus mit 21 Etagen zwischen Ipanema und Copacabana gelegen. Unser Apartment oben, ein Bungalow des (oder besser auf dem) Penthouse (was +1 erst nach der Buchung erfahren hat, aber irgendwann muss man ja mal die Höhenangst bekämpfen). ;)

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(Abbildung 4: Ausblick vom Apartment mit Pool, Abbildung 5: Apartment/Bungalow als Schlafzimmer)

Was soll man sagen? Der Ausblick ist einfach atemberaubend. Und das direkt aus dem Bett, bzw. der Hängematte. Nette Gastgeber. Was will man mehr? Wieder eine tolle AirBnB Erfahrung. Wer Interesse an diesem AirBnB hat: https://www.airbnb.de/rooms/3287534

Kaum angekommen und ausgepackt, ging es auch schon weiter. Um 10 Uhr müssen wir wieder vor dem Gebäude sein. Unser Tourguide holt uns dann ab, auf eine Tagestour durch Rio. Die 6 Tagen wollen ja gut genutzt sein, und was gibt es da besseres, als ein Schnelldurchlauf am ersten Tag um sich später die persönlichen Highlights genauer anzusehen?

(to be continued)
 

flying_squirrel

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Meine sehr verehrten Mitleser und Passagiere - für den längeren Tankstopp möchte ich mich entschuldigen. Bitte legen Sie die Gurte wieder an, die Reise wird fortgesetzt. :)


Rio de Janeiro - die ersten Tage (Fortsetzung)


Die Aussicht auf Ipanema und Copacabana von unserer Dachterrasse war wirklich einmalig. Zeit zum Genießen blieb uns aber für den Moment kaum, da unten vor dem Gebäude bereits unser Tourguide vorgefahren ist. Den Guide habe ich übrigens durch Zufall über ein Hinweis im VFT gefunden - Helmuth, ein deutscher Auswanderer und (Co)Autor des DuMont Reiseführer für Rio de Janeiro. Gute Referenz, sollte man meinen.



treppenhaus.jpg
(Abbildung 1: "Treppenhaus" im AirBnB Gebäude, Blick von der 21. Etage nach uuuuuuunten)




Helmuth hat uns in den nächsten sechs Stunden durch ganz Rio begleitet/chauffiert, natürlich gespickt mit einigem an Insider-Wissen. Die Tour war sehr interessant, die sechs Stunden vergingen wie im Flug und wir haben vieles sehen können. Ein idealer Einstieg, um einen groben Überblick zu erhalten und dann am nächsten Tag die Besonderheiten/Favoriten nochmals genauer anzusehen/zu besuchen.


Durch die Favelas fährt Helmuth mit seinen Touren nicht mehr - selbst ihm ist es am Tage nicht mehr ganz geheuer. Nach Olympia 2016 und mit weiteren Kürzungen im Budget der Polizei verliert diese wohl wieder an Kontrolle und zieht sich aus einzelnen Favelas teils komplett zurück. Dementsprechend regieren dort wieder die Banden.


Ein paar Worte zur Sicherheit in Rio, bzw. zu unserem allgemeinem Empfinden: wir haben uns nur in den "besseren" Bezirken aufgehalten, sprich Copacabana, Ipanema, Leblon, Santa Teresa & Co. also auch in den touristischen Vierteln. Nach Einbruch der Dunkelheit haben wir düstere Gassen gemieden, bzw. Uber als Verkehrsmittel genutzt. Wir haben weder mit einer teuren DSLR oder einem Smartphone gewunken. Ich habe mich in den ganzen Tagen nicht unsicherer als in anderen Metropolen gefühlt. Man sollte halt immer mit einem gesunden Menschenverstand unterwegs sein und sich selbst nicht verrückt machen, bzw. paranoid sein. Die Brasilianer selbst sind sogar alle sehr hilfsbereit und offen, selbst wenn sie nur wenigen bis keine Brocken englisch verstehen/sprechen. Aus Angst nun zuviel Misstrauen und Ignoranz an den Tag zu legen, wäre schon fast unhöflich.


Nachfolgend noch ein paar wenige Bilder von den Sehenswürdigkeiten der Tour.

ausblick.jpg deutschland_fliesen.jpg
(Abbildung 2: Ausblick über Rio, Abbildung 3: Sektion mit Deutschland Fliesen in der Escadaria Selarón in Santa Teresa)

brasil_2010.jpg grafitti.jpg catedral_metropolitana.jpg
(Abbildung 4:Escadaria Selarón, Abbildung 5: Graffiti im Hafengebiet, Abbildung 6: Innenansicht der Catedral Metropolitana)


Nach der Tour sind wir noch ein wenig durch Leblon und unsere Nachbarschaft geschlendert, haben in einer Mall und einem Supermarkt etwas für ein gemütliches Dinner auf der Dachterrasse eingekauft und sind vollgeladen mit Eindrücken und leckeren Sachen im Apartment eingekehrt.




Tag 2. in Rio


Zweiter Tage in Rio. Laut unserem AirBnB Gastgeber haben wir mit dem Wetter wirklich Glück gehabt - vorherige Woche hatte es noch geregnet, seit ein paar Tagen scheint wieder die Sonne. Selbst für den milden Winter in Rio ist es doch ziemlich warm. 26-31 Grad, keine Wolken am Himmel, Sonne pur. In Berlin ist es zwar aktuell noch heißer, aber hey - Bier am Wannsee oder Caipi an der Copa?! ;)



Gestärkt mit Kaffee und Frühstück ging es zu Fuß los - Richtung Copacabana Strand und dann den Selbigen komplett entlang in Richtung Urca. Ziel: das Wahrzeichen von Rio - der Zuckerhut. An der Talstation der Seilbahn war wenig los - ein Vorteil, dass wir in der Nebensaison hier sind. Die Auffahrt zu Zwischenstation war ruhig - die Kabine nicht überfüllt und sehr laufruhig ohne "Turbulenzen". :) Die Aussicht war jetzt schon wunderschön.

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(Abbildung 7: Copacabana Strand, Abbildung 8: Ausblick Zuckerhut mit Seilbahn)


An der Zwischenstation angelangt, war ich überrascht, wieviel hier oben doch alles "drauf gebaut" wurde - Museum, Restaurants, Heli-Pad,... Leider, bzw. zum Glück meiner +1, wurden an diesem Tag keine Heliflüge angeboten. Momentan nur an jedem zweiten Tag. Das wäre eine schöne Gelegenheit gewesen.

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(Abbildung 9: Helipad Zuckerhut Zwischenstation)


Weiter geht es zur nächsten Seilbahnstation und hoch zum eigentlichen Zuckerhut. Von unten sah es für mich so aus, als wäre ganz oben nur eine kleine, runde Aussichtsplattform. Auch ganz oben angekommen wurden wir überrascht: neben der Aussichtsplattform gab es im hinteren Teil eine "Beach" Bar (ohne Beach, aber mit einem sagenhaften Ausblick auf die Copacabana und Ipanema) als auch eine Vielzahl von kleinen Wegen. In die Bar selbst, als auch in den weiter hinteren liegenden Teil mit den Wegen, verirrten sich nur sehr wenige Touristen. Die meisten blieben in der Tat auf der Plattform zum Selfis machen. Die Wege waren einerseits etwas ab vom Schuss und erforderten körperliche Anstrengung (Steigungen, Treppen). Dafür ist man aber auf viele wildlebende und zutrauliche Affen gestoßen - ohne Selfisticks.

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(Abbildung 10: Bewohner des Zuckerhuts)


Danach ging es noch in die Bar um bei schönem Ausblick einen Caipirinha zu genießen.


Wieder unten angekommen, entschlossen wir uns nochmals zu den berühmten Treppen zu fahren um diese in Ruhe anzusehen. Gestern kam dann doch alles ein wenig kurz. Also schnell für die Rio Bikes registriert und via App zwei der Mietfahrräder gebucht. Tagesticket für 1,50 EUR. Super Sache. Radfahren in Rio war gefühlt auch nicht mehr oder weniger gefährlich als in Berlin.


An den Treppen angekommen konnten wir in der Nähe die Räder zurückgeben und sind dann die Treppen hoch. Oben angekommen ging es dann weiter Richtung Santa Teresa und zur Endstation der Santa Teresa Bahn. Seit 2016 wieder in Betrieb und seit 2017 mit längerer Streckenführung vermittelt sie ein wenig Lissabon Feeling am anderen Ende des Globus. Selbstredend, dass wir (bzw. hauptsächlich ich :D) unbedingt mit der Tram fahren wollten.

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Der Fussweg zur Station dauerte etwas länger, so das wir vor Abfahrt in eine nette Bar direkt an der Station einkehrten und einen - ihr ahnt es - Caipirinha schlürften, als auch einen Snack zu uns nahmen. Von der gestrigen Tour wussten wir, dass es in der Nähe ein schönes Restaurant gibt. Zumindest hat uns das äusserliche Erscheinungsbild beide angesprochen. Mittlerweile wanderte die Sonne auch zielstrebig dem Untergang entgegen und wir überlegten direkt im Viertel zu bleiben. Nach Rückfrage beim Tram Personal fanden wir heraus, dass es nur Return Tickets für umgerechnet 10 EUR pro Nase gibt und eine Fahrt ca. 25 Minuten dauert. Perfekt. Also zwei Return Tickets gekauft und mit der historischen Tram ins Tal gefahren und direkt von dort wieder hoch nach Santa Teresa, dem Dinner entgegen.



Das erwählte Restaurant ist das Térèze (https://www.santateresahotelrio.com/restaurants-in-rio-de-janeiro/) und Teil des MGallery (by Sofitel) Hotels. Da wir noch relativ früh waren, entschlossen wir uns einen Drink (Caipirinha, olé =;) an der Bar im Poolbereich zu nehmen und gleichzeitig den Sonnenuntergang über Rio zu bewundern. Wunderschön.

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Das Térèze liegt unterhalb der Hotel/Poolterrasse und bietet auch einen schönen Blick auf Rio. Darüber hinaus eine sehr gute, französische und teils lokale Küche. Das Personal war übers freundlich und bedacht unaufdringlich. Allen in allem sehr zu empfehlen.

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Gesättigt und glücklich machten wir uns auf den Rückweg ins Apartment. Den Hinweis unserer Guides im Hinterkopf, orderten wir ein Uber Black direkt zu Hotel, anstatt bei Dunkelheit durch Santa Teresa zu spazieren. Davon hatte unsere Guide abgeraten, da Santa Teresa von mehreren Favelas umgeben ist und nach Einbruch der Dunkelheit mit erhöhter Kriminalität zu rechnen ist. Wir lassen uns zwar nicht so schnell verunsichern, aber man muss ja nun nicht alles ausprobieren. ;)


Zu Hause noch ein Gläschen Wein und ab in die Kiste. Morgen geht es auch schon weiter nach Argentinien! :yes:
 
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flying_squirrel

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12.10.2012
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Dann bist du anscheinend noch nie geflogen :cool:
Ja, ich mag mit meinen 175+ *A Legs pro Jahr nicht soviel "Flugerfahrung" haben wie manch Anderer (hier) und möchte mir daher auch nicht anmaßen alles zu wissen oder anderen Menschen etwas zu unterstellen. Anscheinend kennen sich am Boden befindliche Fluglotsen mit 2 Urlaubsflügen pro Jahr in den internen Abläufen besser aus. Ich lerne immer gerne dazu. :)
 

kingair9

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18.03.2009
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Unter TABUM und in BNJ
Ja, ich mag mit meinen 175+ *A Legs pro Jahr nicht soviel "Flugerfahrung" haben wie manch Anderer (hier) und möchte mir daher auch nicht anmaßen alles zu wissen oder anderen Menschen etwas zu unterstellen. Anscheinend kennen sich am Boden befindliche Fluglotsen mit 2 Urlaubsflügen pro Jahr in den internen Abläufen besser aus. Ich lerne immer gerne dazu. :)

Seit 1-2 Jahren fliege ich (gottlob) nicht mehr so viel wie früher - aber in den heftigsten Jahren (5-8 Jahre her) waren es alleine auf LX circa 60-70 legs im Jahr. In den letzten Jahren war es dann a) weniger Flüge und b) wegen Wechsel der Heimatbasis nach FRA eher LH statt LX - aber auch da waren meist noch 10-15 legs im Jahr auf LX dabei.

Und in all den Jahren war das "Cabin Crew released" bei Swiss gang und gäbe - mindestens 75% aller LX Flüge.

Ist aber wohl tatsächlich eher eine LX Spezialität.
 
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panzi

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02.05.2010
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Kann es sein dass wir aneinander vorbeireden?
Du meinst, dass hier extra vom Kapitän eine "Ansage" an die cabin crew kommt?!?
Ich meine, dass die crew bei >90% aller Flüge schon vor dem Abschalten der seatbelt signs aufsteht?!?
Kann das sein?
 

DavidHB

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14.04.2017
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Kann es sein dass wir aneinander vorbeireden?
Du meinst, dass hier extra vom Kapitän eine "Ansage" an die cabin crew kommt?!?
Ich meine, dass die crew bei >90% aller Flüge schon vor dem Abschalten der seatbelt signs aufsteht?!?
Kann das sein?
Ja, schon oft erlebt, besonders auf kurzen Strecken. Es gab dann ein Rufzeichen aus dem Cockpit.
 

flying_squirrel

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12.10.2012
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Tag 3. in Rio


Ein neuer Tag in Rio - die Sonne fällt in unsere "Hütte" auf das Dach des Wohnturms und weckt uns. Es ist noch früh und Rio erwacht gerade, unten bilden sich die ersten Staus der morgendlichen Rushhour.


+1 und ich sind relativ sportlich unterwegs - im Gepäck also immer dabei: Laufschuhe und Trainigskutten. Da der Packplatz im Koffer begrenzt und daher heilig ist, entsteht dann auch meist die Motiviation selbige Ausstattung zu nutzen. Unser schicker Wohnturm liegt nur einen Katzensprung von der Lagune (Lagoa Rodrigo de Freitas) entfernt, also rein in die Laufschuhe und ab zum morgendlichen Lauf um die Lagune.


Nach kurzer Strecke stellten wir fest, dass die Cariocas (KdK*: Einwohner Rio de Janeiro) sehr sportlich sind - zumindest wohl die Mittelschicht. Rund um die Lagune sind eine Vielzahl an Calisthenics Stationen aufgebaut, viele Lauf-Treffs und Outdoor Gyms, welche alle gut bis sehr gut besucht & genutzt waren - selbst an einem Morgen eines ganz normalen Werktags. Ebenso waren auf der knapp 10km langen Runde um die Lagune (Okay, es waren nur 8 km, aber 10 hören sich besser an) war eine bemerkenswert hohe Anzahl an Läufern unterwegs. Tolle Atmosphäre und Art in den Tag zu starten.


(*KdK: Kommentar des Klugscheißers)


Entlang der Strecke sind noch einige - teils sehr gute erhaltene - Sportstätten von Olympia 2016. Nun gut, ist auch erst 2 Jahre her. Auch viele Bars und Kioske findet man - nun natürlich noch geschlossen. Ein Caipirinha wäre selbst für uns noch zu früh. An einer Bar sind wir auf - scheinbar - wild lebende Papageien und einen Risen Tucan gestoßen. Tolle und neugierige Tiere. Die Farben des Riesen Tucan wirkten wie gemalt und schon fast unnatürlich. Nachdem auch der Tucan uns ausgiebig beobachtete und evtl. das Selbe über unsere Laufklamotten mutmaßte, fiel er wieder über seine Kokosnuss her. Woher er auch immer diese hatte...

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Zurück im Apartment ging es unter die Dusche und danach zum wohlverdienten Frühstück. Beim Kaffee Planung für den Tag: ein Blick auf die Boardingpässe und Uhr verriet uns, dass es noch knapp 3 Stunden hat, bis wir uns auf den Weg zum Flughafen (GIG) machen müssen. Genügend Zeit also, um Badesachen zu schnappen und zur Copacabana zu tingeln - auf einen Sprung in die Fluten.


Der Strand war nicht wirklich voll, es war sonnig, leicht windig. Werktag und mit 26 Grad für die Cariocas vielleicht schon einfach viel zu kalt zum Baden. Im Wasser waren daher nicht viele Strandgäste unterwegs - mag aber auch an dem relativ hohen Wellengang gelegen haben.


Todesmutig und mit der GoPro bewaffnet - ganz sportiv und touri-mässig - rannte ich also in die Brandung. Was soll ich sagen: es war herrlich. Schön auch dieser Moment auf dem Video der GoPro: im Wasser stehend filme ich den Strand, eine atemberaubende Kamerafahrt um 180 Grad Richtung Meer ausführend, um zu bemerken, dass sich wenige Meter von mir Weg eine ca. 3-4 Meter hohe Welle aufgebaut hat. Der Kommentar des Kameramanns, bevor er mitsamt GoPro unter das Wasser gezogen wird: "Oh-oh!".


Nach ein paar Badegängen (Badehose und GoPro noch vorhanden!) machten wir uns wieder auf den Weg zum Apartment. Boarding des LATAM Flugs nach IGU ist mit 15 Uhr angegeben - wir wollten daher gerne um 14 Uhr an GIG sein und planten 45 Minuten für die Fahrt von Ipanema nach GIG ein.


Zurück, 21 Etagen hoch, Gepäck geschnappt, 21 Etagen runter (ein hoch auf den Aufzug), rein in das bestellte Uber. Die Fahrt zum Flughafen GIG dauerte mit knapp 30 Minuten nich so lange wie geplant, der Preis des Ubers war dazu noch um einiges unter dem Taxi Preis. Gleichzeitig fühlt man sich im Uber sicherer. Prima Sache also.


Ein Check in war nicht nötig, da wir dies schon online erledigt haben und wir für den kleinen Ausflug nur mit Handgepäck unterwegs waren. Das Gate für LATAM Flug LA4568 war schon ausgeschrieben. In Ermangelung eines OW Status und als ECO Paxe war nichts mit Launtsch, so dass wir im Food Court einen Happen zu essen finden mussten. Gesättigt ging es direkt zum Gate, die PR-MYY stand am Finger bereit und wenige Minuten später startete auch das Boarding.


In Reihe 6 angekommen, musste ich feststellen, dass der Sitzabstand in der A320 von LATAM für einen Durchschnitts-Europäer wie mich (1.82m) doch ein wenig knapp bemessen ist. Mit der sechsten Reihe saßen wir auch nicht wirklich weit hinten - ich frage mich ob es ganz hinten noch knapper war und freute mich über meine Reservierung. Für den kleinen, zwei stündigen Hüpfer nach IGU sollte es aber in jedem Fall aushaltbar sein.


Der Flug selbst ist keine besondere Erwähnung wert. Es gab einen kleinen Snack und eine Getränkerunde (Keks & ein Wasser). Die Landung in IGU war ein wenig wacklig, bedingt durch die Wetterverhältnisse. Mit Nebel, Wind und Regen hatte es hier nämlich nicht 29 Grad und Sonne, sondern trüben Himmel bei 14 Grad. Dank diesem Internet waren wir aber darauf vorbereitet und hatten Regenjacken und Pullover dabei.


Geparkt wurde die PR-MYY auf dem Apron vor dem Terminal mit Walk Deboarding - inkl. einem ziemlich langen Weg am Terminal entlang. Bei Wind und Regen. Super. LATAM lässt die PAXe aber nicht im Regen stehen: beim Aussteigen wurden an an alle Passagiere Regenschirme verteilt - Zum Glück am Ende der Treppe und nicht bereits im Flieger. Da haben manche ja schon mit den Rettungswesten und dem richtigen Zeitpunkt zum Aufblasen der Selbigen Probleme.

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Das Terminal selbst erschien nicht sonderlich sehenswert und wir wollten eigentlich nur schnell zum Hotel, daher schnell den Regenschirm wieder abgeben und raus. Im Arrival Bereich wartete bereits unser Fahrer des vorab gebuchten Transfers und nahm uns sehr freundlich in Empfang. +1 war kurzzeitig verunsichert, als der Fahrer nach unseren Pässen fragte. Noch befinden wir uns auf brasilianischem Grund und Boden. Das gebuchte Hotel liegt aber auf der argentinischen Seite der Wasserfälle. Daher ist noch ein Grenzübergang notwendig und das kleine rote Stempelbuch wichtig. Bei der Ausreise kurz raus aus dem Auto, rein ins Grenzhäuschen, Aureisestempel. Wenige Meter später dann den Einreisestempel - diesmal aber am Drive Thru Schalter.


Nach der Grenze ging es nun direkt zum Hotel, den Loi Suites (Loi Suites Hoteles). Das Hotel - oder besser: das Resort - liegt im Regenwald. Nach weiteren 20 Minuten Fahrt wurde die Umgebung immer weniger urban und gleichzeitig mehr bewaldet. Die Sonne ist schon vor einiger Zeit untergegangen und draußen war es stockdunkel. Kein reflektiertes Licht durch den Mond, keine Laternen - nur die schwachen Lichtkegel des Wagens. Unser Fahrer war bisher recht zügig unterwegs, nur jetzt - mitten im Wald - drosselte er das Tempo, mit dem Hinweis, dass es eben doch diverse Tiere gibt und auch teils Bäume mitten auf dem Weg stehen, bzw. dieser dann links und rechts an den Bäumen vorbei führt.


Nach weiteren, aufregenden zehn Minuten Fahrt erreichten wir ein großes, geschlossenes Tor mit schummriger Beleuchtung. Ich erwartete, dass der Fahrer sich gleich umdreht und verkündet "Welcome to,... Jurassic Park". Kurz darauf wurde ich aus meiner Hollywoodfantasie gerissen, mit der Bitte um meinen Pass. Eine in Camouflage gekleidete und bewaffnete (?!) Person wartete auf die Dokumente. Kurzer Gegencheck mit einer Liste, Pässe zurück, das Tor zu Jura... äh dem Resort öffnete sich.


Die Auffahrt zum Hauptgebäude war gefühlt recht lange. Der Weg war leicht mit Bodennebel bedeckt und schumrig von Bodenlaternen an den Seiten beleuchtet. Unser Fahrer brachte den Wagen unter dem Vordach des Hauptgebäude zum stehen, reichte uns die Pässe und verabschiedete sich. Wir standen vor zwei großen, aus dunklem Holz gefertigten Flügeltüren. Gefühlt an die drei Meter hoch und in der Breite nicht minder umfassend. Beim Aufstoßen der Türen war ich nun nicht mehr in Jurassic Park, sondern fühlte mich eher wie Indiana Jones. Drinnen ein weitläufiger Raum. In der Mitte ein schönes Wasserbecken, kein Pool, kein Springbrunnen. Einfach ein Becken mit Kerzen. Auf der anderen Seite des Raumes eine bodentiefe, verglaste Front mit Blick auf den Aussenbereich und Regenwald. Links von uns zwei überrascht schauende Mitarbeiter hinter dem Frontdesk. Okay, es war schon etwas später Stunde für einen Check In und Indiana Jones hat es vielleicht ein wenig übertrieben mit dem Aufstoßen der Türen.


Dank guter Vorbereitung in Form von ausgedruckten Buchungsbestätigungen war schnell klar, dass wir die zwei Verrückten sind, welche in der kälteren Regenzeit eine am Rande liegende Villa mit Terrasse und Außen-Jacuzzi gebucht haben. Man klärte uns schnell über unsere Rechte auf (Frühstückszeiten, Bar, Hofgang) und verfrachtete uns auf ein Golf-Car mit dem wir über das Gelände zur Villa ge'car't wurden. Im Gegensatz zum vorherigen Fahrer hatte dieser hier wenig Befürchtungen über Dunkelheit, wilde Tiere und Bäume. Die Fahrt kam einem sehr holprig vor. Wie in einem Golfcar über eine bucklige Piste im dunklen Regenwald - mit gefühlten 90 km/h.


An der Villa angekommen gab es eine kurze Einführung. Die "Villa" steht auf hölzernen Stelzen direkt am Rand des Geländes, hin zum Regenwald und mit Blick auf den Fluß, inkl. eigene Terrasse mit erwähntem Jacuzzi. Dies war nicht vorbereitet und leer, es wurde uns aber angeboten es herzurichten. In Anbetracht der nun ca. 10 Grad und Regen schlugen wir dies dankend aus und begnügten uns mit der großen, freistehenden Badewanne im Innenraum.

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Nachteil an einer freistehenden Villa in der kälteren Regenzeit: drinnen war es auch nicht gerade warm, eher kalt. Und es gibt (natürlich) keine Heizung. Also Klimaanlage an und auf 26 Grad gestellt. In Kombination mit einer Tasse Tee und einem warmen Bad half das doch gleich ungemein.


Der Hunger packte uns, das hauseigene Restaurant sollte noch geöffnet haben. Also bahnten wir uns den Weg zurück zum Hautpgebäude, entlang wirklich schöner Wege, welche teils unter Hängebrücken durchführten die einzelne Gebäudekomplexe verbinden. Auf dem Gelände ausgeschildert sind auch Wanderwege durch den Wald, welche wohl bis zu 1,5h Gehzeit benötigen. Toll also zum Wandern.


Das Restaurant war mittelmäßig besucht - das Essen leider auch. Das Personal war sehr nett und bemüht, die bestellte Flasche Rotwein (ist ja schließlich kalt draußen) sehr gut.


Gesättigt und leicht angeheitert fanden wir den Weg zurück zum Haus, ganz ohne große Komplikationen. Schnell ins kolonial wirkende Himmelbett unter die Decken gekuschelt und den Wecker gestellt. Morgen wollen wir uns schließlich die Wasserfälle ansehen. Und damit es nicht so langweilig wird: von der brasilianischen Seite. Die argentinische Seite wäre ja jetzt wirklich zu nahe dran.


To be continued...

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