Tag 10: Cameron Highlands - Penang
Das Frühstück war natürlich erwartungsgemäß nicht so umfangreich, wir waren auch die einzigen Nichtasiaten im Hotel. Schade war, dass der Frühstücksbereich in der Halle war, direkt vor den Rolltreppen. Und obwohl im "Erdbeerland" kam pappsüße Industriemarmelade in Einzelverpackung zum Einsatz.
Wir machten uns dann früh auf, um noch eine Teeplantage zu besichtigen bzw. um die Wanderwege etwas nutzen zu können.
Allerdings bot sich uns dann dieses Bild aus dem Auto zwischen Tanah Rata und Brichang, und je weiter man fuhr, desto schlimmer wurde es:
Alles wird mit zig-stöckigen Monsterbauten (Apartments und Hotels) zugebaut. Die Landschaft wird buchstäblich verhässlicht. Tee war nicht mehr in Sicht, nur noch Baukräne, hässliche Hochhäuser und Plasikplanen, die abgeholzte Hänge vor Regen und Rutschung schützen sollten. Das hatte absolut nichts mehr mit meiner Vorstellung (bzw. was ich darüber in den Reiseführern gelesen hatte) der Cameron Highlands zu tun (dazu hätte man wohl in einem Resort außerhalb nächtigen müssen oder auf einer Plantage direkt) und stieß mich regelrecht ab.
Dann kamen wir ins Obst- und Gemüsegebiet. Die Straße entlang ein Stand mit Souvenirs (an den chinesischen Geschmack angepasst) am nächsten, die Hänge hoch...
Zusammengefallene Gewächshäuser wurden auch nicht wieder aufgebaut, sondern man rodete daneben einfach eine neue Fläche und ließ das alte Gerüst vor sich hin rosten.
Der Plan "Tee und Wanderung" wurde also flugs gestrichen, im Reiseführer geblättert und umgepolt. Schnell weg hier!
Weiter ging die Fahrt durch zirpenden und summenden Regenwald.
Steinbruch frisst Berg:
Autobahnabstecher nach Kuala Kangsar. Zumindest die Einfallstraße entlang ein sehr gepflegtes, sauberes (Herrscher)Städtchen.
Völlig allein an der Ubudiah-Moschee:
und am Palast
Zurück auf die Autobahn und dann zum neuen Tagesziel: Die Orang-Utan-Insel in Bukit Merah. Hier werden verwaiste und beschlagnahmte Orang-Utans aus Borneo wieder aufgepäppelt und lernen, wie man sich im Wald verhält. Die zu besichtigende Insel ist die erste Station (sie können sich dort frei bewegen), dann gibt es noch eine weitere Insel (Zutritt verboten) ohne Menschenkontakt, bevor sie wieder ausgewildert werden.
Ohne Guide darf man nicht rumgehen und hier sind die Besucher im Käfig hinter doppelten Zäunen!
Eindeutig das Highlight bisher!
Wir fuhren dann noch nach Penang weiter, da es am nächsten Tag nach Borneo gehen würde. Ich hatte das DoubleTree Penang gebucht auf Punkte, aber leider den Verkehr nicht berücksichtigt und dass man mit einer Stunde Fahrzeit zu Altstadt und Flughafen rechnen müsste. Also keine Altstadt, und statt dessen ein ruhiger Abend im Hotel und Ministrand-Spaziergang. Wir bekamen ein Zimmer mit Meerblick.
Fazit Westmalaysia (Westküste):
Kuala Lumpur war für zwei Tage ok, die Petronas-Towers und die Jamek-Moschee mit der Lichtinstallation haben mir gut gefallen. Malakka war für einen Tag auch ok. Im Allgemeinen kann ich es aber nur alles als relativ "gesichtslos" beschreiben, überall stehen die gleichen klinisch sauberen Einkaufszentren mit Fressmeilen, dazu im Gegensatz draußen und entlang der Straßen teils Müllberge (manchmal auch im eigenen "Garten"). Der überall präsente Müll hat mich schon sehr gestört. Laute chinesische Reisegruppen sind überall, fast alle Angebote auch auf diese zugeschnitten. Alles wird mit Hochhäusern zugebaut, auf Ästhetik oder sanfte Inwertsetzung wenig Wert gelegt. Alles ist auf anstrengungslosen, vollklimatisierten Konsum ausgelegt. Die Leute waren aber durchweg sehr freundlich und das Essen hat mir auch geschmeckt (wenn ich auch kein Feinschmecker bin). Erinnern werde ich mich aber hauptsächlich an die Orang-Utan-Station und einige wenige Bauwerke.
Vielleicht müsste man auch mehr Zeit verwenden, aber Hauptfokus sollte bei uns auf Natur (und damit Borneo) liegen.