Tacos, Tequila & Trompeten

ANZEIGE

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
ANZEIGE
Nachdem mein ursprünglicher Reisebericht aufgrund des Titels "Finger im Po, Mexiko!" leider in die Rubrik Spiel & Spaß verschoben wurde, ist dies mein neuer Versuch mit einer vielleicht weniger polarisierenden Überschrift.

Prolog: Hasta la vista Mexico!

Anfang des Jahres erhielten meine Freundin und ich eine Einladung zu einer dreitägigen Hochzeit in Mexiko. Feste der Liebe gelten in unserer Partnerschaft als triftiger Reisegrund - unsere Teilnahme versuchen wir stets zu ermöglichen. Aber für ein dreitägiges Fest nach Mexiko zu reisen? Dazu haben wir keine Lust! Pünktlich zum Beginn der dunklen Jahreszeit, in der schönsten Stadt der Welt wird es langsam grau und nass, werden wir im Anschluss an das Fest dem Strandleben frönen, gefolgt von einer Besichtigung der mexikanischen Hauptstadt.

Der Reiseplan führt uns zunächst von Hamburg nach Frankfurt mit einem Weiterflug nach Mexiko-Stadt. Von dort aus werden wir noch am gleichen Abend weiter nach Guadalajara fliegen. Kurz nach dem Zerschlagen der Piñata geht es am Morgen nach der Hochzeit bereits nach Cancún, gefolgt von einer Landpartie nach Tulum. Unseren letzten innermexikanischen Flug werden wir von Cancún zurück nach Mexiko-Stadt antreten. Bereits 48 Stunden später machen wir uns über München auf die Rückreise nach Hamburg.

Natürlich steht dieses Abenteuer unter dem Stern der Liebe! Für meine +1 und mich stehen zudem und vor allem Entspannung und Kulinarik im Mittelpunkt dieser Reise.

¡México venimos!
 

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
Kapitel 1: Auf keine Zigarette mit Helmut Schmidt

Endlich geht es los! Der Smoking und die Badehose sind gepackt, der digitale Fotoapparat ist geladen. Und als wäre die Aufregung vor einer Fernreise nicht groß genug, gibt es bereits die erste Planänderung: Leider kann meine +1 die Reise kurzfristig beruflich bedingt nicht mit mir in Hamburg antreten, sondern stößt erst in Frankfurt dazu. Das ist schade, hatte jedoch den Vorteil der pünktlichen Abfahrt zum Flughafen.

Beim LH F CI war der rote Teppich ausgerollt und in weniger als zwei Minuten hielt ich meine beiden Bordpässe nach Frankfurt und Mexiko-Stadt in der Hand. Und zur aller Freude war die neue Security im T2 für C, F und Statuskunden geöffnet. Von meinem Heim bis Airside in 25 Minuten. What the hell of a start of a trip! Leider ist die neue Security nur zu Stoßzeiten geöffnet.

Nun sitze ich im exklusiven Wartebereich für Senatoren. Jede Reise, die ich in Hamburg antrete, beginne ich an diesem gesegneten Ort der Stille mit einem obligatorischen kalten Mineralwasser, der Financial Times und Gummibärchen. Ich habe mir erst überlegt, ob ich einen Mexikaner trinken soll, doch leider gibt es in der Lounge keine Shot-Gläser. Wieso eigentlich nicht? Wieso gibt es in der Lounge keine Shot-Gläser?

 

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
Kapital 2: Was geschah auf 18.253 ft / 5.564 m?

Der Flug nach Frankfurt boardete auf die Minute pünktlich und kurze Zeit später starteten wir Richtung Westen. Den kulinarischen Service auf diesem kurzen Flug nahm ich aufgrund des bevorstehenden Besuches des Edelterminals und der an Board der 747-8 geladenen Nürnberger Rostbratwürstchen mit Bierzwiebelsauce nicht in Anspruch.

Als wir uns bereits im Landeanflug, 59 km von Kassel entfernt mit einer Entfernung zum Ziel von 138 km, einer Höhe von 18.253 ft / 5.564 km, einer Außentemperatur von -14 Grad Celsius und einer Geschwindigkeit von 656 km/h befanden, studierte ich im Lufthansa Magazin die europäische Streckennetzkarte. Von München ausgehend glitt mein Finger auf der Karte in westlicher Richtung bis plötzlich die Stadt Zürich auftauchte. Halt! Da war doch etwas! Eine kurze Überlegung und ich griff in die Netztasche des Sitzes vor mir und kramte eine Schweizer Schokoladenspezialität hervor, die mir die Purserin mit den großen Kulleraugen und einem kleinen Zwinkern beim Boarden empfahl.

Schokolade führt mich regelmäßig in ein moralisches Dilemma. Auf der einen Seite befriedigt sie meine kulinarischen Bedürfnisse, auf der anderen Seite führt sie zu Klagen meiner Freundin hinsichtlich meines Bauchumfanges.

Aus diesem Grund behalte ich für mich, ob ich die Milchschokolade aus der Schweiz habe Milchschokolade sein lassen oder nicht. Es wird für immer mein süßes Geheimnis bleiben!



 
Zuletzt bearbeitet:

Ilove747

Aktives Mitglied
10.07.2018
108
19
Der überarbeitete Titel weckt nun auch mein Interesse. Gute Reise.
 

bursche99

Erfahrenes Mitglied
14.07.2011
2.831
601
MUC, near OBAXA
Ich fand den alten Titel toll, klar, anstößig, aber nur für die die keine Kinder haben, niemals Kind waren, oder sonstige Schabernackereien (Nackedei!) nicht verstehen.
So, und jetzt schnell <duck und weg>, und Platz für den Reisebericht.
 

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
Kapitel 3: Entführte Pralinen

Meine mittlerweile zu mir gestoßene Freundin beobachtete einen sehr fettleibigen Gast des Edelterminals dabei, wie er Pralinen in eine Papierserviette einrollte um sie anschließend in seinem Rollkoffer zu entführen. Wir haben uns die Frage gestellt, wieviel kann ein Mensch essen? Wir jedenfalls haben etwas Indian Butter Chicken und Reis zu uns genommen. Nach dem kleinen Lunch und einem kurzen Aufenthalt von etwa 40 Minuten wurden wir von einem bayerischen Fahrer, die Vorfreude auf die Nürnberger stieg, mit zwei weiteren mitreisenden Damen zu unserer 747-8 mit dem Namen „Schleswig-Holstein“ auf Position B23 gefahren.



Die F ist heute mit 7/8 gut gebucht und es ist der Tag gekommen. Am heutigen Welt-Mädchentag sind mehr Damen als Herren an Bord. Vier Frauen und drei Männer. Die Emanzipation ist auf dem Weg nach Mexiko!

Da ich diese Situation erstmal verdauen musste, wählte ich ausschließlich das Kalbsrückensteak und etwas Käse begleitet von einem Glas Bordeaux.





Mein heutiges Inflight Entertainment hat kein Display, verfügt über keine Knöpfe, ich brauche auch keine Kopfhörer und erst recht keinen Strom. Es riecht wunderbar, wiegt gefühlte 250 Gramm, es ist relativ handlich und mit 329 Seiten im Haufe Verlag erschienen.



Der Hintergrund dieser Lektüre ist mein Wunsch der Promotion. Im regen Austausch mit meinem Professor spiele ich mit dem Gedanken über die Spieltheorie unter Einsatz von Manipulationstechniken zu promovieren.

Wir befinden uns über Florida ca. zwei Stunden vor der Landung. Zum Glück gab es dann noch etwas Dessert und ich kam endlich in den Genuss der Nürnberger.







Mexiko kann kommen!
 

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
47
Fellbach
Der Duft von Büchern - Du wirst mir sympathisch :). Da lese ich doch gerne weiter mit

Wenn jetzt noch die Fotos ansehbar werden. ........
 

pepone100

Erfahrenes Mitglied
06.12.2011
1.488
116
Wenn man immer Kopfüber isst dann ist Montezumas Rache nicht weit ! Also, Finger in den P........Mexico....
[emoji39]
 

Terminal90

Erfahrenes Mitglied
24.02.2018
318
0
Nach dem kleinen Lunch und einem kurzen Aufenthalt von etwa 40 Minuten wurden wir von einem bayerischen Fahrer, die Vorfreude auf die Nürnberger stieg, mit zwei weiteren mitreisenden Damen zu unserer 747-8 mit dem Namen „Schleswig-Holstein“ auf Position B23 gefahren.
Als Franke kann ich diese Konnotation natürlich nur mit größter Bestürzung lesen :D Ansonsten nett zu lesen und anzusehen bis hierhin, bin gerne weiter dabei.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.748
5.448
Zu Mexiko fehlt mir der Draht, wenngleich ich natürlich trotzdem eine schöne Reise wünsche. Aber das als "IFE" mitgenommene Buch werde ich mir mal besorgen, insofern vielen Dank für den Hinweis.

Ansonsten kann ich mich nur DerSenator anschließen: sehr schöne Bilder!
 

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
Kapitel 4: Lufthansa I love you, Aeromexico you too!

Wir landeten 25 Minuten vor der ETA, standen jedoch eine ganze Weile auf dem Rollfeld. Dieses erinnerte mich sehr an diverse Flughäfen in Afrika. Unaufgeräumt, viel alter Flugzeugschrott, schlechte Bausubstanzen und ungepflegte Außenanlagen.



Pünktlich zur ETA stiegen wir aus, eine sehr freundlichen PA nahm uns in Empfang und sagte uns, wir sollten bitte direkt zur Immigration gehen, diese sei komplett leer und die Diplomatic und Crew Lines 19 und 20 stünden für uns bereit. Die Immigration Officer seien bereits informiert. Nichts liebe ich mehr als klare Ansagen!



In weniger als fünf Minuten nach der Landung waren wir durch die Immigration und weitere drei Minuten später mit unserem Handgepäck durch die Customs. Damit hätten wir aufgrund von Erfahrungen von Freunden nicht gerechnet. Lufthansa well done!

Nun hieß es umsteigen. Unser Weiterflug ging von T2, dem Aeromexico und Skyteam Terminal. T1 und T2 sind mit einem Skytrain verbunden. Die Verbindung dauerte weniger als 10 Minuten.







Freundlicherweise hatte uns die PA im FCT für den Aeromexico Flug eingecheckt, dieser ging jedoch erst um 22 Uhr. Drei Stunden am Aeropuerto verweilen, das muss nicht sein! Also gingen wir zum AM CI und fragten höflich, ob es frühere Flugverbindungen mit freien Sitzen nach Guadalajara geben würde.



Da ich für unsere drei innermexikanischen Flüge C gebucht habe, war dies ohne Problem möglich und es gab noch genau zwei Sitze auf der Maschine um 20 Uhr. Thank you Aeromexico!

Der Flug nach GDL verlief ereignislos. Die Sitze waren hervorragend. Interessant finde ich den Ansatz von AM, das Licht währen des Fluges nicht einzuschalten. Der Service erfolgte mehr oder weniger im Dunklen. Das könnten sich LH gerne von AM abschauen. Sehr angenehm Atmosphäre an Bord. Und es gab die ersten Tequila!

 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
1.904
304
„....Spieltheorie unter Einsatz von Manipulationstechniken zu promovieren...“

Was es nicht Alles gibt! Und ich wundere mich immer , warum ein schnöder,bodenständiger Handwerker kaum noch zu bekommen ist-und der wäre sein Geld wert....!
 
  • Like
Reaktionen: derkulp und smeagol

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
„....Spieltheorie unter Einsatz von Manipulationstechniken zu promovieren...“

Was es nicht Alles gibt! Und ich wundere mich immer , warum ein schnöder,bodenständiger Handwerker kaum noch zu bekommen ist-und der wäre sein Geld wert....!

Das ist wirklich ein äußerst schwacher Beitrag. Er zeigt auf, dass grundlegende ökonomische Kenntnisse, vor allem die der Arbeitsteilung, nicht vorliegen. Man stelle sich vor, es gäbe nur Handwerker auf dieser Welt.
 

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
Kapitel 5: Gustavo Fring

In Guadalajara haben wir über das Hyatt Regency Andares einen Airport Transfer organisiert, da wir ursprünglich erst um 23:30 Uhr landen sollten. Ich konnte vor dem Abflug mit dem Hotel telefonieren und den Airport Transfer auf die neue ETA umbuchen. Zur aller Freude wurden wir von einem prominenten Fahrer abgeholt. Gustavo Fring.





Gustavo fuhr uns sicher ins Hotel und wir bezogen unsere Junior Suite. Heute gab es leider kein Globalist-Upgrade, da das Hotel komplett ausgebucht war. Es lagen ein paar Sweets und das übliche Schreiben eines Kundenbindungsmitarbeiters bereit.







Nach einer erholsamen Nacht machten wir uns am nächsten Tag auf und besichtigten die Stadt. Das beste Mittel um sich einen Überblick zu verschaffen sind meiner Meinung nach die roten Touristenbusse. Mit der roten und der blauen Bustour war das Vormittagsprogramm gut gefüllt.















Die Menschen waren überall sehr freundlich und zuvorkommend. Am besten hat uns das Viertel Tlaquepaque gefallen, mit vielen Geschäften und Galerien.
 
Zuletzt bearbeitet:

CompadreGüero

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
758
203
PBC
Ich habe zumindest keine Ampeln gesehen. Es gab einen Wachtmeister, der uns fragte, ob das alles an Gepäck sei und woher wir kämen. Danach kamen zwei Schoßhunde, die unser Gepäck nach Leckerlies beschnüffelt haben. Wir hatten natürlich keine dabei!
Die Ampeln wurden (zumindest in MEX) abgeschafft, auch ist eine Zollerklärung nur noch nötig, wenn etwas zu deklarieren ist. Stichproben gibt es weiterhin und Hunde ebenso.
 
Zuletzt bearbeitet:

mikealphaxray

Erfahrenes Mitglied
Kapitel 6: Chili con Carne ist keine mexikanische Speise

Nach den beiden Bustouren haben wir uns mit unseren Freunden gegenüber des NH Collection Guadalajara Histórico getroffen und das wunderbare Restaurant La Casa de los Platos besucht.



Die Order übernahmen unsere Freunde, sodass wir uns haben überraschen lassen.











Die größte Entdeckung dabei war das Getränk Michelada. Es besteht quasi aus den gleichen Zutaten wie ein Bloody Mary, es kommt ohne Sellerie, wird mit Bier aufgegossen und anschließend umgerührt. Zudem wird der Michelada mit einem Salzrand serviert. Hervorragend für jeden der gerne Bloody Mary und Bier trinkt. Das Rezept werde ich in jedem Fall mit nach Deutschland bringen.

Lange habe ich es vermutet, die Speisekarte des La Casa de los Platos hat es ahnen lassen und unsere Freunde haben es uns bestätigt: Chili con Carne ist keine mexikanische Speise! Vielmehr handelt es sich um ein Gericht der Tex-Mex-Küche. Damit begehen viele mexikanische Restaurants und die Deutsche Bahn Betrug am Kunden in Deutschland, Chili con Carne als ein mexikanisches Gericht zu verkaufen. Ein Fall für die Verbraucherzentrale?
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
20.441
8.724
FRA/QKL
Kapitel 6: Chili con Carne ist keine mexikanische Speise
Boah eh, echt nicht...

Wobei, das kann man sogar bei Wikipedia so lesen. :doh:

Übrigens, Schnitzel ist auch kein deutsches Gericht. Und Paella auch kein Spanisches Gericht, wenn ich bedenke wie viele Restaurants in Spanien das nicht auf der Speisekart haben. Und ein deutsches Restaurant mit Gulasch auf der Karte begeht wohl auch Betrug am Kunden.

q.e.d. :rolleyes:
 
  • Like
Reaktionen: InsideMUC