Bom dia, jus und cadeaux: "le blanc" in Afrika (Angola, Sao Tomé, Gabun, beide Kongos)

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24.12.2009
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Berlin
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Bom dia, jus und cadeaux: "le blanc" in Afrika (Angola, Sao Tomé, Gabun, beide Kongos)

Liebe Freundinnen und Freunde,

nach langer Abwesenheit bin ich auch mal wieder aktiv. Nach Jobwechsel, Umzug und ein paar anderen Irrungen und Wirrungen möchte ich euch an meiner jüngsten Reise teilhaben lassen. Nachdem das Jahr 2018 mit Trips nach Israel, Western-Sahara und in die Mongolei vielversprechend gestartet war, waren seit April keine nennenswerten Flug- bzw. Reiseaktivitäten zu verzeichnen. Umso mehr Urlaub blieb, um neue, spannende Länder (aktueller Stand 106) zu erobern.

Lange Zeit stand Ost-Afrika im Fokus der Planungen, Mitte September verlagerte sich das Reiseziel an die Westküste des Kontinents. Da Ende September mehrere Tausend Etihad Guest Meilen vor dem Verfall standen, galt es diese einzulösen. Ziemlich schnell wurde mir klar, dass es ein Rückflug aus Kinshasa, Demokratische Republik Kongo, werden soll. Die Verfügbarkeit für Flüge Anfang Dezember war gut und relativ schnell konnte mir die Agentin mein Ticket in Economy einbuchen. Dafür wurden 27.000 Meilen plus ca. 60 Euro an Steuern und Gebühren fällig. Nun fehlte noch der Hinweg. Hier zeigten die Recherchen, dass TAAG, die staatliche Airline aus Angola, für vergleichsweise wenig Geld (240 Euro) oneway von Lissabon nach Sao Tome fliegt. Es ließ sich sogar ein Stopover in Luanda einbauen. Nun brauchte ich nur noch ein Ticket von Sao Tomé Richtung Kinshasa. Irgendwann wurde ich auf AfriJet aus Gabun aufmerksam, die Verbindungen von Sao Tomé anbieten. Jedoch war der Flugplan nicht verfügbar und Tickets nicht zu buchen. Über einen längeren Zeitraum versuchte ich immer wieder mein Glück, aber die Flüge waren nur bis Ende Oktober buchbar. Irgendwann Anfang Oktober, ich weilte gerade im Sprachurlaub in Frankreich, waren die Flüge für den Winter online. Schnell buchte ich mir Sao Tomé nach Libreville (Gabun), Libreville nach Pointe Noire (Republik Kongo) und das bereits erwähnte Ticket Lissabon-Luanda-Sao Tomé.

Sodass die Route am Ende ungefähr so aussehen würde:

Köln – Lissabon – Luanda/Angola – Sao Tomé – Libreville/Gabun – Pointe Noire/ Republik Kongo Kinshasa/ Demokratische Republik Kongo – Brüssel – Bonn.



Für die Strecke von Pointe Noire nach Kinshasa wollte ich den Land-/Seeweg nutzen. Insgesamt war ich rund 3 Wochen unterwegs. Um jedoch überhaupt starten zu können, mussten zuerst noch ein paar Visa her:

Angola: Anfangs wollte ich ein Transitvisum (ca. 50 Euro) beantragen, da ich nur 5 Tage im Land sein werde, jedoch wurde mir seitens der Botschaft in Berlin mitgeteilt, dass ich ein Kurzzeitvisum zu 150 Euro beantragen solle. Ferner wurde mir mitgeteilt, dass es passieren könne, dass ich persönlich vorstellig werden müsse. Da das Frankfurter Konsulat kürzlich geschlossen wurde, entschied ich mich, das E-Visum zu beantragen. Leider liegt hier der Teufel im Detail. Die Webseite ist oft down und alle notwendigen Dokumente (Hotelreservierung, Flugverbindung, Gelbfieberimpfung, Passfoto, etc.) müssen überwiegend als JPEG in einer bestimmten Auflösung hochgeladen werden. Dies bereitete mir sehr viel Freude und Arbeit. Nach einiger Zeit hatte ich alle Unterlagen in der entsprechenden Auflösung hochgeladen, jedoch meldete der Server einen Fehler beim Absenden des Gesamtantrags. Zum Glück werden aber alle Eingaben zwischengespeichert, sodass ich es über 2 Tage immer mal wieder probieren konnte und es irgendwann tatsächlich funktionierte. Immerhin dauerte dann das Genehmigungsverfahren nur 12 Stunden. Kosten für das Visum 120 USD + Nerven.

Sao Tome: Deutsche Staatsangehörige mit gültigem Reisepass benötigen für die Einreise und einen Aufenthalt von bis zu 15 Tagen sowie die Durchreise kein Visum.

Gabun: Das E-Visum geht vergleichsweise einfach und war binnen einer Woche ausgestellt. Der lange Zeitraum ist auch dadurch zu erklären, dass mein Pass wohl nicht vernünftig übermittelt wurde und die E-Mail zur Nachforderung der Datei im Spam-Ordner landete.

Republik Kongo: Die Rep. Kongo hat den Visaprozess an einen Dienstleister ausgegliedert, jedoch nimmt man es in der Botschaft nicht so genau mit den Abläufen, denn ein Freund von mir erhielt sein Visum binnen weniger Augenblicke direkt in der Botschaft (110 Euro). So kann man die 40 Euro, die für den Dienstleister normalerweise anfallen würden, sparen. Ich habe mein Visum beim Honorarkonsul in der alten Heimat (1 Reisepass ist noch auf den Konsularbezirk ausgestellt) beantragt. Kosten ebenfalls 110,- Euro + 5 Euro für Express. Bearbeitungszeit 4 Tage inkl. Postlaufzeiten.

Demokratische Republik Kongo: lange Zeit habe ich hier das größte Problem in der Visabeantragung gesehen, da auf der Seite des Dienstleisters (der gleiche übrigens wie Rep. Kongo) die Angaben strenger vermerkt sind als sie tatsächlich angewandt werden. So trieb mich die Frage um, ob es tatsächlich einer Einladung aus dem Kongo bedarf oder ob nicht eine Hotelreservierung reichen würde. Auf Nachfrage beim Dienstleister konnte man mir das nicht sagen, auch nicht, ob in der jüngsten Vergangenheit Anträge auf Touristenvisa abgelehnt worden wären. Daraufhin habe ich die Botschaft angerufen. Von dieser wurde mir schriftlich mitgeteilt, dass eine Hotelbuchung ausreichend sei und ich meinen Antrag gerne direkt an die Botschaft schicken könne. Allerdings könne man mir nicht versprechen, ob es nicht dennoch über den Dienstleister laufen müsse (was 40 Euro extra gekostet hätte). Habe dann meinen Zweitpass nebst Unterlagen an die Botschaft nach Berlin geschickt. Nachdem ich zwei Wochen nichts gehört habe – auch nicht, ob ich noch Geld an den Dienstleister überweisen muss oder nicht – habe ich bei der Botschaft angerufen. Deren Telefonanlage ist ein Horror. Man kommt nie dort raus, wo man möchte. Irgendwann wurde mir dann mitgeteilt, dass mein Antrag noch nicht bearbeitet worden sei. Auf meinen Hinweis, dass ich vor DR Kongo noch andere Länder besuchen möchte, wurde mir zugesichert, meinen Antrag alsbald zu bearbeiten. Eine Woche später lagen Pass und Visum im Briefkasten. Kosten ebenfalls 110,- Euro.
 
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24.12.2009
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Die Tage bis zum Abflug am 16. November sind schnell verflogen und an diesem Freitag finde ich mich im Hemd und ohne Jacke an der Bushaltestelle am Bonner HBF wieder, um mit dem Bus zum CGN zu gelangen. Eine Jacke würde ich dort, wohin ich reise, nicht benötigen. Ein eisiger Wind pfeift durch die Straßen. Der ideale Zeitpunkt, um Deutschland für einige Zeit den Rücken zu kehren.

Ganz unspektakulär ging es mit TAP auf dem direkten Weg nach Lissabon. Da es der Priority Pass nicht geschafft hatte, meinen PP binnen 4 Wochen (mittlerweile warte ich seit rund 7 Wochen) auszustellen, ohne „Aufwärmen“ in der Lounge.



Ein Sandwich und ein Schläfchen später Ankunft in Lissabon, mit der U-Bahn in die Stadt und dort eine kurze Nacht verbracht.

Am nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt. Der Abflug war für 10:00 angesetzt. Mit der Metro ging es wieder zum Flughafen. Der Check-In bei TAAG war ganz interessant anzusehen, da so ziemlich alle anderen ihre 2x23 KG bis aufs Äußerste ausreizten. Auf dem Weg zum Gate habe ich mich noch mit 500 USD für den Notfall eingedeckt. Am Gate wartete eine 3 Jahre alte Boeing 777. Insgesamt war ich vom Bordprodukt ziemlich angetan. Die Sitze boten einen angenehmen Abstand (ok, ich bin nur 1,76 m groß), das Entertainment war abwechslungsreich und diese Maschine nicht voll, sodass ich prima schlafen konnte.







Bei der Landung habe ich stilecht Toto – Africa und beim Taxi Michael Jackson – Black & White zur Einstimmung gehört. Bei der Immigration war ich der einzige weiße Tourist. Nachdem Pass, Impfausweis und Bestätigung des E-Visums in Augenschein genommen wurden, musste ich in ein Büro gehen, um dort mein Visum in den Pass geklebt zu bekommen. An vier mit optisch neuen Computern ausgestatteten Terminals hieß es jedoch warten, da die Pass-Scanner nicht funktionierten. Die 120,- USD wurden einkassiert und ein Beleg ausgestellt. Nach ca. 45 Minuten und mehreren Neustarts klebt der Visa-Stempel im Pass. Außerhalb des Sicherheitsbereiches war wenig los, was mich etwas verwunderte. Zu wenig, denn von meinem Hotel, der Residence DB, konnte ich kein Schild ausfindig machen. Nur etliche Schilder von Ölfirmen. Da meine DKB-Kreditkarte am Automaten nicht funktionierte, musste ich 10 USD gegen 2.800 Kwanza. Für 2.000 Kwanza wollte mich ein „Schildhochhalter“ von Schlumberger bzw. ein Freund von ihm, zum Hotel fahren. Trotz Telefonnummer und Google Maps gestaltete sich das Unterfangen äußert schwierig, da die Rezeption des Hotels nicht ans Telefon ging und Straßen verwinkelter waren als bei Google dargestellt. Erschwerend kam hinzu, dass es verdammt viele Residencen gab, sodass wir erst 2 falsche ansteuerten, ehe uns die mittlerweile erreichte Rezeption zum Ziel leiten konnte.

Obwohl es mittlerweile doch recht spät war, wollte ich noch kurz die 5 Minuten zum Independence Square laufen, um ein Foto zu machen. Diese Idee hatten offensichtlich auch ein paar Brautpaare:


Kurz danach fiel ich erschöpft ins Bett.
 

journey

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24.12.2009
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Der Sonntag sollte ein besonderer Tag werden: Es spielte Angola gegen Burkina Faso in der Africa Cup Quali gegeneinander. Ok, kann man sich mal angucken, denke ich. Für einen alten Schulfreund von mir (und 4 Freunde), alles Groundhopper, ist dies jedoch eine willkommene Gelegenheit die Länderspielpause in Deutschland zu nutzen und den Länderpunkt Angola zu machen. Dass wir beide zur gleichen Zeit in Angola sein würden, hatte sich erst kurz vorher rausgestellt. Der Plan war, Sonntag zum Fussball zu gehen, Montag und Dienstag mit dem Mietwagen durchs Land zu fahren und Mittwoch wieder in Luanda zu sein. Doch es kam anders…
Der Sonntag beginnt verregnet. Es herrscht Regenzeit. Und ich weiß nicht, ob es daran lag, oder am Wochentag bzw. der frühen Uhrzeit, aber Luanda zeigte sich nicht von seiner besten Seite. Die Straßen leer, Regen und die „richtigen“ Geschäfte geschlossen. Bis auf den Frisör, wo ich mir für 1.000 Kwanza (< 3 Euro) die Haare schneiden ließ (bei anderen Banken funktionierte die DKB-Karte; pro Vorgang max. 25.000 Kwanza).








Wie ihr sicher wisst, gilt Luanda als eine der teuersten Städte für Expats. Ich habe im Vorfeld gelesen, dass sogar Streetfood 10 USD kosten solle. Letzteres kann ich nicht bestätigen. An der gezeigten Bude gab es Fastfood zum halben deutschen Preis. Also, wer von den hohen Preisen in Luanda abgeschreckt war, kann beruhigt sein. Hotels gibt es auch für 50 Euro die Nacht. Durchnässt vom Regen gehe ich zurück ins Hotel auch in der Hoffnung, dass ich ein Zeichen von der deutschen Groundhopper-Delegation erhalten würden. Dem war so: die 4 waren am Flughafen angekommen. Da es wieder Probleme mit der Technik gab, wurden sie aufgehalten, jetzt würden sie den Mietwagen holen und dann zu mir zum Hotel kommen, wo sie auch schlafen würden. Wir verabredeten, dass ich die Jungs am Independence Square treffen und die letzten Meter zum versteckten Hotel dirigieren würde. Während ich am Square wartete, klarte der Himmel auf und ich geriet mitten in einen Umzug:



Kurze Zeit später sprach mich mein Schulfreund von der Seite an. Er war nicht bester Laune: Aufgrund der technischen Probleme am Flughafen mussten sie ihre Pässe dalassen und einen Mietwagen hätten sie auch nicht bekommen, da Avis/Hertz nichts von der bestätigten Reservierung gewusst hätte und überhaupt kein Auto am Flughafen verfügbar war. Stattdessen waren sie jetzt mit dem Taxi gekommen. Da es mittlerweile Mittag war, wollten die Groundhopper so schnell es geht zum Stadion. Dieses liegt ca. 30 Km außerhalb der Stadt. Das Hotel organisierte ein Auto nebst Fahrer. Kurze Zeit später stand dieses Gefährt vor der Türe:



Problem nur: wir waren mit Fahrer und mir 6 Mann. Die 4 außerdem alle so Schränke von 1,90 bis 2 m. Aber da wir ja in Afrika waren, wo Platz bzw. Raum und Regeln anders gelebt wurden, gingen 3 normal auf die Rückbank und einer legte sich quer drüber. Die 30 KM zogen sich, auch, da die am Morgen noch leeren Straßen mittlerweile voll waren, sodass es den ein oder anderen Stau gab. Nach gut einer Stunde Fahrt hatten wir das Stadion chinesischer Bauart erreicht, wo noch nicht viel los war. Mit dem Fahrer war verabredet, dass er auf uns wartet und nach dem Spiel wieder dort einsammelt, wo er uns rausgelassen hatte. DIREKT am Stadion.




Für 500 Kwanza wurden Tickets gekauft. Während das bei uns allen problemlos verlief, wurde ein weiterer Bekannter der Gruppe, der gesondert anreiste, beim Ticketkauf um sein Handy erleichtert. Die Zeit bis zum Anstoß verging zügig, das Rund blieb aber recht leer. Der Oberrang komplett und die Kurzen waren auch sehr leer. Dies führte bei meinen Landmännern zu Unverständnis.



Das Spiel war nicht gerade besonders ansehnlich (Ergebnis schon vergessen...2-1 oder so) und von der Stimmung auf den Rängen war ich auch nicht sonderlich beeindruckt. In Ermangelung an Vuvuzelas gelang es einem Mitreisenden sogar einzuschlafen.

Nach Abpfiff wollten wir zurück in die Stadt, bzw. die Landzunge im Westen der Stadt. Dort wohnen die Schönen und Reichen, sowie viele Bars und Restaurants – und unser bestohlener Freund hatte dort sein Hotel. Nun waren wir also zu sechst. Und das in dem kleinen Auto?! Von dem war aber weit und breit nichts zu sehen. Wir warteten und warteten, aber unser noch nicht bezahlter Fahrer kam nicht. Also charterten wir irgendwann einen ganzen Minibus, der sonst als öffentliches Taxi fungiert. Welch ein Komfort im Gegensatz zur Hinfahrt. Nach rund 90 Minuten durch den dichten Abreiseverkehr erreichten wir die Ilha do Cabo und steuerten das erste Restaurant an.



Pizza für ca. 10-15 Euro, aber das Bier ist recht günstig.

Danach ging es für uns zurück in unser Hotel, wo uns die Rezeptionistin ihre Sorgen zum Ausdruck brachte, dass der Fahrer ohne uns zurückgekommen sei.
 

Hene

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Hammer Routing, ganz nach meinem Geschmack... Lese gern mit...
 
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24.12.2009
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Bereits beim Abendessen hatten wir besprochen, dass wir vier Luanda verlassen möchten. Nummer 5 verließ das Hotel bereits in aller Frühe, um wieder nach Deutschland zu fliegen. Ohne Visum im Stempel, wie er später berichtete. Er wurde von den Immigration Officer bis zum Gate begleitet, wo ihm der Pass ausgehändigt wurde.

Für uns vier ging es nach einem Frühstück wieder auf die Straße:





Mit dem Fahrer und Auto vom Vortag ging es erstmal zum Flughafen, um dort die Pässe meiner drei Mitreisenden abzuholen – hoffentlich mit Visum. Und tatsächlich, bekamen alle ihren Pass nebst Visum zurück.



Unser Ziel war die Kwanza Lodge, am Kwanza Fluss. Angolas mächtigster Strom sowie nach Nil und Kongo der wasserreichste Fluss Afrikas sowie Namensgeber für die Währung. Die Lodge liegt rund 90 Minuten südlich von Luanda. Ist die Hauptstadt einmal verlassen, läuft der Verkehr ganz flüssig über relativ gute Straßen. Unterwegs gibt es noch eine „Mondlandschaft“ (Miradouro da Lua) zu sehen:







Kurze Zeit später erreichen wir die Lodge und genießen diese:













Während wir an einem Montagnachmittag bei knapp 30 Grad am Pool liegen, erreichen uns Meldungen aus Deutschland, dass der erste Schnee fällt. Während ein paar Bieren kommen wir mit dem Besitzer ins Gespräch. Dieser kommt aus Südafrika/Simbabwe, war lange Zeit als Arbeiter im Ölsektor beschäftigt und hat sich im „Alter“ eine neue Herausforderung gesucht. Er wusste auch zu berichten, dass in Angola rund 1 Mio. Chinesen arbeiten würden (kaum zu glauben bei 30 Mio. Einwohnern), dass die Regierung alles Geld, was die Vorgänger beiseite geschafft haben, zurückholen will und, dass als er noch als Arbeitnehmer tätig war, sein Appartement in Luanda schlanke 16.000 USD kostete.



Der Abend endete mit einem famosen Abendessen, gekocht von der Dame des Hauses und gekühltem Bier aus der Dose.
 
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24.12.2009
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Für den nächsten Tag hatten wir eine Bootsfahrt mit anschließendem Game-Drive geplant. Der Besitzer warnte uns aber gleich vor, dass der Nationalpark erst im Aufbau sei und wir nicht zu hohe Erwartungen haben sollten. Das war uns egal, wir nahmen das Risiko in Kauf. Auf der Fahrt sahen wir nur ein paar Affen in den Bäumen. Ein Krokodil, das am Ufer gelegen haben soll, verschwand im Wasser, bevor ich es ausmachen konnte.













Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir den Eingang zum Nationalpark. Dort mussten wir nochmal etwas längere Zeit auf unser Gefährt warten. Irgendwann hörte ich ein Geräusch und kurze Zeit später bog dieses Ungetüm um die Ecke. Wir scherzten gleich, dass wir ob der Lautstärke, die dieses Ding fabriziert, nur gehörlose und/oder fußlahme Tiere zu Gesicht bekommen würden.











Lange Zeit sah es auch so aus. Aber wir wurden ja gewarnt. Irgendwann jedoch konnten unsere Guides Zebras ausfindig machen. Leider nur in größerer Entfernung.





Doch dann hieß es irgendwann GIRAFFEN! Diese ließen sich in aller Ruhe fotografieren und machten keine Anstalten, die Szenerie zu verlassen. Gefühlt machten wir alle dutzende Male ein- und dasselbe Foto. Im Nachhinein bereue ich etwas, nicht weniger Fotos gemacht und mehr das einfache Angucken genossen zu haben.







Neben den Giraffen sahen wir noch Gnus, Antilopen etc. Leider jedoch keine Elefanten oder Hippos, die mit Abstand tödlichsten Tiere in Afrika. Apropos tödliche Tiere. Auf der Lodge kann man mit viel (Un-)Glück einer schwarzen Mamba begegnen…zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren, gab es jedoch nur ein paar Schweine, die uns begegneten.



Dennoch kann ich die Lodge uneingeschränkt empfehlen. Im Park direkt gibt es auch eine Anlange, die sah aber nicht so gut aus und kürzlich ging der Küche dort Essen und Getränke aus, sodass die Gäste zu uns kommen mussten.



Per Boot ging es wieder zur Kwanza Lodge. Die Zeit nutzen wir, um uns in der Sonne zu verbrennen oder um Quizduell bzw. Pokemon Go (parallel auf zwei Handys) zu spielen. Ohne ein Mittagessen wollte die Besitzerin meinen Schulfreund und mich nicht gehen lassen. Anschließend trennten wir uns von den anderen beiden und fuhren mit einem Angestellten der Lodge Richtung Luanda. In den Outskirts, bei den großen Supermärkten stiegen wir aus, und fuhren mit Minibussen inkl. drei mal Umsteigen zurück zu unserem alten Hotel.

Abends verließen wir das Hotel nochmal um etwas zu Essen. Es gab Fisch und Bier:



Dabei kamen wir mit einem Portugiesen ins Gespräch, der leidlich Englisch sprach, uns aber ein paar Sachen aus dem Alltag in Luanda berichten konnte, u.a., dass er nachts im Auto überfallen wurde und seitdem einen Fahrer nutzen würde. Er bot uns noch an, uns nach Hause zu fahren, aber wir lehnten ab. Gefühlt war die Sicherheit in unserem Viertel gut. Nur ein paar Kinder/ Jugendliche wurde bisweilen etwas zu aufdringlich, um etwas Geld zu bekommen.

Für mich war das ein sehr gelungener Tag und in mir reifte der Wunsch, die big five alsbald zu sehen.
 

journey

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Am Mittwoch standen die Zeichen auf Trennung. Mein Freund flog mittags zurück nach Frankfurt und für mich sollte es abends nach Sao Tomé gehen. Nachdem er zum Flughafen aufgebrochen ist, bin ich in die Stadt. Dazu habe ich einfach einen Minibus genommen und geguckt, wo ich rauskommen würde.





Es war die Festung São Miguel. Der Besuch gestaltete sich etwas schwierig. Ein paar Locals berichteten von Militär, dessen Zustimmung bräuchte. Also wurde für mich der bewaffnete Soldat an der Schranke gefragt, denn mein Portugiesisch erstreckt sich über drei Wörter/ Floskeln. Die Schranke hob sich und ich durfte eintreten. In der Festung befindet sich ein Militärmuseum, warum dafür solche Sicherheitskontrollen nötig sind!?

Die Aussicht war jedenfalls grandios:



Ich mag die Flagge von Angola. Zitat Wikipedia: Die Flagge besteht aus zwei gleich großen horizontalen Streifen: oben rot und unten schwarz. Die Farbe Rot symbolisiert den Sozialismus, den die MPLA anstrebte, das Schwarz steht für Afrika. Später wurde das Rot weniger im Sinne des Parteiprogrammes definiert als vielmehr für das Blut, das von den Angolanern im Kampf für ihre Unabhängigkeit vergossen wurde. Über den beiden Streifen befindet sich im Zentrum der Flagge das Emblem Angolas, das die Hälfte eines Zahnrades, eine Machete und einen fünfzackigen Stern darstellt. Das Zahnrad symbolisiert die Arbeiterklasse, das Buschmesser die Bauern, der Stern Fortschritt und Internationalismus. Die Ähnlichkeit mit dem Hammer-und-Sichel-Symbol in der Flagge der Sowjetunion verweist auf den Kommunismus.









Ganz interessant ist die Besucherstatistik:



In der direkten Sonne war es richtig warm, sodass ich mich schnell wieder verabschiedet. Ab ans Wasser. Die Promenade ist wenig einladend. Alles neu, aber Bodenverdichtung bis zum Äußersten, kaum Bänke und Null Schatten. Cafés, die zum Verweilen einluden, waren in dem Bereich auch Fehlanzeige.



Zu meiner Überraschung gab es sogar eine Fahrradspur. In den ganzen Tagen habe ich aber nur einen Radfahrer gesehen. Das Hotel konnte mir auch keinen Radverleih nennen.


Nach dem Ausflug in die Stadt ging es per Moto-Taxi zurück zum Hotel. Dort machte ich mich kurz frisch und brach erneut zum Flughafen auf. Dort machte mich diese Werbung neugierig.





Zuerst dachte ich an eine ausgedachte Firmengeschichte. Google hat mich aber eines Besseren belehrt. Auch wenn ein paar Aussagen schon etwas geschönt sind. Dennoch, wenn ich groß bin, möchte ich auch einen Borgward fahren!

Mit einem tollen Bild vom Sonnenuntergang endete mein Aufenthalt in Angola. Insgesamt hat mir das Land gut gefallen und ich würde gerne zurückkehren. Vielleicht fragt ihr euch, warum es keine Bilder vom Essen gibt: aber wenn es so warum ist, habe ich kaum Hunger. Das dauert ca. eine Woche an, dann kehrt mein Hungergefühl zurück.

 

Hene

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Danke bis hierher. Ich freu mich auf Deine Sicht auf Sao Tome (selbst nach Sao Tome per Fahrrad letztes Jahr dieses Jahr auf Principe gewesen).
 
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journey

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24.12.2009
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Der Flug von Luanda nach Sao Tomé war nichts Besonderes.
Die Einreise geht schnell: Was machen sie hier? Tourismus
Wie lange bleiben Sie? 2 Nächte (ich mag keine Inseln)
Tschüss!

Alles andere als schnell erreicht die Reisenden das Gepäck. Nachdem ich mein Gepäck habe, wird beim Verlassen des Sicherheitsbereichs der Gepäckabschnitt auf dem Boarding Pass mit dem Tag am Koffer verglichen, was zusätzliche Zeit kostete. Draußen wartete bereits der Fahrer vom Hotel Central. Das Hotel wurde gegen 1:30 erreicht und ich ging gleich zu Bett.

Bei wikivoyage/wikitravel hatte ich gelesen, dass es problemlos möglich sein solle, Scooter zu leihen. Leider war dem nicht so, also musste ein anderes Gefährt her:



Die 10,- Euro Tagesmiete konnte ich in Euro bezahlen, hatte ich noch keinen einzigen Dobra in der Tasche. Ich habe mehrere Banken probiert, jedoch ließ mich die DKB-Karte im Stich, sodass ich beim marcado central Euro gegen Dobra getauscht habe. Die Gelegenheit nutzte ich gleich, um mal über den Markt zu schlendern, wo ich ziemlich angestarrt wurde.





Da ich das Rad unangeschlossen beim Wachmann einer Bank gelassen hatte, verblieb ich nicht lange im Markt, sondern setzte meine Fahrt ohne richtiges Ziel fort:





Bis ich irgendwann am Fort rauskam:





Da es beste Zeit für ein Mittagessen war, versammelten sich viele Leute zum essen und trinken in den Garküchen unter den Bäumen:



Für den Pescetarier gab es zum Glück Fisch mit Bananen für 50 Dobra, rd. 2 Euro:





Nach kurzer Weiterfahrt hielt ich die linke Pedale in der Hand. Zum Glück war direkt gegenüber meines „Restaurants“ eine Werkstatt. Dort wurde diese wieder fixiert und ich konnte weiterfahren.












Und zurück zum Hotel:



Abends bin ich dann noch auf ein Bier (30 Dobra) und Fisch mit Fritten (100 Dobra) raus:



Interessiert habe ich die Leute beobachtet. Und irgendwas wichtiges musste passiert sein, da sich irgendwann alle vor dem Fernseher versammelten:



Auf Nachfrage habe ich verstanden, dass wohl das Kabinett umgebildet wurde. Die Sprachbarriere nervte echt. Englisch wurde kaum gesprochen (auch im Hotel nicht), Französisch immerhin etwas.

Am nächsten Tag wollte ich versuchen die Insel mit Minibussen zu umrunden. Da die Straßen in der Hauptstadt schon mies waren und ich einfach mal einen Tag entspannen wollte, einigte ich mich mit dem Hotel auf einen Spätcheckout am Nachmittag. Bis dahin spazierte ich noch etwas durch die Stadt. Die Bausubstanz ist durchaus schön, aber ziemlich runtergekommen:



Konsulat der Niederlande (sah aber verlassen aus)



Zu essen gab es Fisch, was sonst. Irgendwann habe ich aufgehört nach vegetarischen Speisen zu fragen.



In der hoteleigenen Pastelaria verkehrten ziemlich viele ältere Weiße aus Portugal und Brasilien. Ich vermute, dass Sao Tomé für die etwa so ist wie Mallorca für unsere Retner.



Das Zimmer absolut solide.



Auf die Frage, wann ich zum Flughafen wollte, sagte ich, ca. 2 h vor Abflug, was dem Hotelpersonal bei 15 Min. Fahrt ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Er meinte, 1 h vorher würde reichen. Wir einigten und auf 90 Minuten.

Dann ging es los zum Flughafen, wo ich meine letzten Devisen verbraten wollte. Unter anderem für Postkarten. Am Flughafen angekommen, war dieser noch zu. Die Umgebung bot auch nicht viel.





Immerhin konnte ich dann noch ein paar Straßenhunde, von denen es leider viel zu viele gibt, mit ein paar Fischkonserven beglücken. Als der Flughafen öffnete, war ich der erste:



Der Check-in für meinen Afrijet-Flug dauerte etwas, da die Technik Probleme bereitete, wofür sich die Dame mehrfach entschuldigte. Als ich meinen Boarding Pass, leider auf hässlichem Thermopapier gedruckt, in der Hand hielt, mussten erst Beamte für Siko um Immigration aufgetrieben werden. Ich war viel zu früh. Dafür hatte ich den Wartesaal ganz für mich allein. Leider waren Geschenkeladen und Bar verschlossen. Vermutlich machen die nur für TAP-Abflüge etc. auf. Denn zu mir gesellte sich nur eine weitere Dame, die zusammen mit mir die ATR nach Libreville boarden wollte.



Diese war schon zu ca. ¼ gefüllt, da sie aus Douala/ Kamerun kam. Auf dem kurzen Hüpfer gab es ein Sandwich nebst Getränk und englischsprachiges Personal.

Nach der Landung in Libreville, Hauptstadt von Gabun, ging es per Pedes nicht ins Hauptterminal, sondern in eine kleine Halle daneben. Dort gab es einen Immigration Desk und ein Kofferband. Als ich an der Reihe war und meine Dokumente für das Visa-on-Arrival zeigte, musste ich an der Seite warten, bis alle anderen abgefertigt waren. Denn für mich ging es anschließend mit Gepäck ins Polizeiauto (saß vorne ohne Handschellen ������ ) mit Blaulicht über das Rollfeld zurück zum Hauptterminal, denn nur dort werden die Visa ausgegeben. Dieses kostete mich 85 Euro. Für meine 2x 50 Euro erhielt ich 10.000 CFA (= 15 EUR) und eine Quittung zurück. Der Officer sagte mir auch, dass die Taxifahrt zum Hotel rund 3.000 CFA kosten würde. Mit dieser Info ging es zum Zoll, wo mein Gepäck – und vor allem meine erstmalig genutzten Kompressionsplastiksäcke besonders – durchsucht wurde. Dazu gesellte sich auch ein Typ, der mich danach unbedingt für 7.000 CFA in ein Taxi verfrachten würde. Als ich mir für 3.000 eines organisierte, kommentierte er das, dass das Taxi nicht sicher sei. Es handelte sich dabei um eine ähnliche Schrottkarre wie sein Vorschlag.

Zum Hotel dauerte es nur ca. 10 Minuten, da die Straßen komplett frei waren. Da es Freitagabend war, wollte ich noch kurz raus. Entlang der Straße war eine Vielzahl von Bars. Ein Rezeptionist meinte, im Dunkeln wäre es nicht sicher, aber er würde mich begleiten. Okaaaay…und tatsächlich führte er mich 35 m zur nächsten Freiluftbar. Ich denke, das hätte ich auch geschafft. Nachdem er mir auch dann nicht von der Seite wich, habe ich ihm noch ein Bier (600 CFA) spendiert. Dabei haben wir uns fast die ganze Zeit angeschwiegen. Die unangenehme Situation löste sich dann auf, als wir zurück ins Hotel gingen.
 

journey

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Danke bis hierher. Ich freu mich auf Deine Sicht auf Sao Tome (selbst nach Sao Tome per Fahrrad letztes Jahr dieses Jahr auf Principe gewesen).

Eher uncool, aber ich war ja auch nur in der Hauptstadt. Aber alles, was ich so über die Insel las, sprach mich nicht wirklich an. Hätte ich einen Roller gehabt, hätte ich sicher einen anderen Eindruck bekommen.

Wie war dein Eindruck?
 
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Hene

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Eher uncool, aber ich war ja auch nur in der Hauptstadt. Aber alles, was ich so über die Insel las, sprach mich nicht wirklich an. Hätte ich einen Roller gehabt, hätte ich sicher einen anderen Eindruck bekommen.

Wie war dein Eindruck?
Aus meiner Sicht eine verschlafene Insel mit überschaubarem Besichtigungsprogramm, aber einem recht faszinierenden (wenn auch duesterem) kolonialen Erbe und sehr entspannten Einheimischen. Ich hab auch ein bisschen in alten Plantagenanlagen, die sich der Urwald allmählich zurückgeholt hat, rumgeschnueffelt, nachdem ich in einem Antiquariat in Lissabon einen Bildband mit alten Postkarten aus dem frühen 20. Jahrhundert gefunden hatte.

War jetzt zweimal da und würde ohne Zögern wieder hinfahren. Beim ersten mal bin ich die Insel soweit es geht mit dem Fahrrad abgefahren. Eine recht schweißtreibende Fortbewegungsart, aber die Einheimischen hatten immer ein unglaubiges Lächeln übrig für den einsamen Radler.

Motorradverleih ist tatsächlich nicht so üblich, aber mit dem Mototaxi kommt man von der Hauptstadt für wenig Geld eigentlich gut überall hin. Verständigung ging bei mir eigentlich auch einigermaßen, spreche auch nur floskelweise Portugiesisch.

Was etwas stört ist natürlich, dass man massig Euros mitschleppen muss, weil ATMs nicht international angeschlossen sind. Die DKB ist in diesem Fall nicht schuld:)

Bin auf Deinen weiteren Reiseverlauf gespannt. Vielleicht auch eine Anregung für die Zukunft...
 
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02.07.2011
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Super Tour! Bin schon gespannt auf die weiteren Tage. Hab's selbst noch nie in den Kongo geschafft (bin nur einmal an der Grenze in Goma abgewiesen worden.) Wenn ich die Visapreise und -Prozedere so vergleiche, muss ich doch sagen, dass Sao Tome e Principe da schon sehr fortschrittlich ist. (Ich find's da auch super, aber egal.) Also - ich warte schon auf die nächsten Folgen
 
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CarstenS

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08.09.2012
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Vielen Dank für den Einblick in eine ganz andere Ecke! Bin neugierig auf die nächsten Reiseabschnitte.
 
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24.12.2009
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So, es geht weiter…

Am Samstag hatte ich mir vorgenommen Libreville anzusehen. Vom Hotel (Hotel Hibiscus, ca. 55 Euro/ Nacht) ging es dann erstmal planlos in die Innenstadt. Dort wollte ich mir unter anderem eine SIM-Karte kaufen. Zu Fuß ging es dann durch Downtown Libreville. Ab und zu nieselte es, was das Wetter nur noch unangenehmer machte.













Nachdem ich mir erfolgreich eine SIM-Karte gekauft hatte, entschloss ich mich, die restlichen 5 km zum Hotel zu laufen. Das war auch dem Umstand geschuldet, dass ich nur noch ganz wenig Cash in der Tasche hatte.



Das wenige Geld habe ich dann vorrangig für Kaltgetränke (nicht alkoholisch) ausgegeben. Es gab aber massenweise Bars, wo schon zur Mittagsstunde reichlich gebechert wurde. Leider zeigt das Bild die Bar nicht wirklich, aber die Herren und wenigen Damen wollten nicht auf Bildern verewigt werden.





Bevor ich vollkommen durch das Hotel erreichte, musste ich mich ein paar Mal hinsetzen, da ich sonst vermutlich umgekippt wäre. Aber sonst war das durchaus interessant und ich wurde nur interessiert angeguckt. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich mich unsicher gefühlt.

Im Hotel habe ich mich dann kurz frisch gemacht und bin per Taxi eine kurze Strecke zum Mbolo Supermarkt gefahren. Das ist so der größte Supermarkt in Libreville, der alles bietet, was Herz sowie Magen begehren und der Geldbeutel zulässt.



Ein kleines Beispiel: So eine kleiner Behälter mit 8 Schmelzkäse-Dreiecken (Marke happy cow) kostete da ca. 15 EUR. Das ist mehr als das 10-fache von dem, was der Käse laut Internet in AT kostet. Ich habe mich stattdessen mit Wasser und Bargeld versorgt, denn ich wollte noch ins Institut Francais Gabon, um mir einen franz. Film (Africiné) anzugucken. Neben mir verirrten sich nur wenige andere ins Kino. Popcorn gab es aber leider keines:



Vom Film habe ich nicht allzu viel verstanden, was ich aber mitgenommen habe: im Notfall ist auf Frauen von Typ „Mama Africa“ am meisten Hilfe zu erwarten und Polizeikontrollen sind stets ein Ärgernis.

Nach dem Film gings wieder zurück in den Supermarkt, wo ich mir an der Frischetheke Fisch mit Reis kaufte. Abends gings dann kurz zu Fuß die Straße runter zum Le Club XL.





Es wurde vergleichsweise wenig getanzt, obwohl sonst, wenn auch nur 3 Beats zu hören waren, die Leute sofort getanzt haben. Dennoch bin ich da irgendwie versackt und war erst gegen 6 Uhr am nächsten Tag im Hotel. Im Nachhinein fällt es mir schwer die Zeit zu rekonstruieren, aber ich habe lange Zeit mit diversen Leuten geredet, habe dem Besitzer beim Geldzählen zugeguckt (Geschäft lieft gut) und war sogar zwischendurch kurz im Hotel, weil ich nur ganz wenig Geld eingesteckt hatte.

Der Sonntag war dementsprechend. Habe den Tag das Hotel nicht – wie ursprünglich geplant – verlassen, sondern habe den Tag mit der weiteren Reiseplanung verbracht.
 

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24.12.2009
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Am Montag ging es dann mit alten Kräften wieder besser. Tagesziel war Lambaréné, Wirkungsstätte von Albert Schweitzer, der dort sein Krankenhaus gegründet hatte. Mein ursprünglicher Plan war mit dem Zug nach Franceville zu fahren. Allerdings waren mir rund 80 USD pro Strecke zu viel und da der Zug sowieso nachts fährt, man ergo nichts sieht, habe ich das verworfen.

Von Lambaréné trennten mich rund 250 km und 4 Stunden, laut Auskunft der Hotelangestellten. Nicht eingeplant war die Zeit, die es dauerte, bis unser Minivan voll war: Fahrer plus 2 Fahrgäste, dann 4 Personen in der ersten Reihe, 4 in der zweiten Reihe, 4 in der dritten Reihe und 3 in der vierten Reihe. Denn erst wenn dieser bis auf den letzten Platz voll ist, geht’s los. Leider war ich einer der ersten und hatte somit die Qual der Wahl des Sitzplatzes. Da ich in Angola gute Erfahrung mit der ersten Reihe gemacht habe, entschied ich mich wieder für diese. Preis 7.000 CFA, eine Quittung gibt es sogar auch noch. Kurz noch was zu essen gekauft, die Kolonialgeschichte lässt sich nicht übersehen:



Die ersten 50 bis 60 km waren straßentechnisch eine Katastrophe. Schlaglöcher und Matschpisten überall. Der einsetzende Regen machte es nicht besser. Zu allem Überfluss war mein Sitzplatz so bescheiden, dass ich die Fahr verfluchte. Zum Glück hatten wir irgendwann eine Panne, sodass wir alle für längere Zeit aussteigen konnten:



Einem besoffenen Mitfahrer gelang es dabei, in den Entwässerungsgraben zu fallen. Zum Glück saß der Typ nicht in meiner Nähe. Ich weiß nicht, was genau mit dem Reifen war, aber ein Typ hat ihn erst von der Felge gezogen, dass vermutlich mit irgendwas verdichtet und wieder aufgezogen. Da dann aber der Kompressor streikte, musste der Fahrer zum nächsten Laden. Insgesamt dauerte der Stopp ca. eine Stunde. Wie auf dem Bild zu sehen, waren in dem Bereich die Straßen okay, sodass wir unser Tempo stellenweise auf bis zu 120 km/h steigern konnten. Von der Hinfahrt habe ich leider keine Fotos, viel gab es nicht zu sehen. Was mir auffiel, war die Anzahl an Trucks, die dicke Baumstämme Richtung Libreville führen.

Rund 7,8 Stunden nachdem ich das Hotel verlassen hatte, kam ich in Lambaréné an. Via Google hatte ich die Auberge Biyoghé ausfindig gemacht. Als ich dieser erreichte, war die Sonne schon im Begriff unterzugehen.



Lambaréné wird durch Wasser in drei Teile geteilt. Mein Hotel lag auf der Insel in der Mitte:











Irgendwie sind die meisten Hotel de Ville Ruinen:





In einem Supermarkt habe ich neben Oliven von netto noch folgenden Klassiker entdeckt. Die Schokocreme wird hier oft für Baguettes gebraucht, die oft auf der Straßen angeboten werden.



Mit war nach was anderem, natürlich Fisch. Das einzige „Restaurant“, das ich sah, war nicht das sauberste. Aber aus meiner Zeit in Delhi war ich sowas ja gewohnt, obwohl ich noch überlegte, gleich noch prophylaktisch eine Kohletablette einzuwerfen.



Das Essen aber durchaus gut – und es ist mir auch gut bekommen:



Nach dem Essen ging es dann alsbald in die Horizontale.
 

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24.12.2009
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Das Zimmer für tiefste Provinz ziemlich gut, beim Check-in wurde ich sogar auf Deutsch begrüßt.









Albert Schweitzer hat seine Spuren hinterlassen, obwohl ich gestehen muss, das ich über sein Wirken in Gabun nicht allzu viel wusste. Jedenfalls hatte er zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Klinik geführt, die lange Zeit als herausragend galt. Noch heute gibt es einen Krankenhausbetrieb auf dem Gelände als Ergänzung zum staatlichen Krankenhaus.





Die Wohnbereiche der Familie Schweitzer und das alte Krankenhaus sind mittlerweile Museum (2.000 CFA Eintritt).



Im Museum gibt es viele Exponate wie Bilder aus der Zeit, Briefe auf dem Weißen Haus oder Dokumente seines Engagements gegen den Einsatz der Atombombe.



Sein Bett mit Moskitonetz. In Gabun ist ganzjährig Malariagefahr, u.a. von Typen, die unbehandelt für Europäer oft tödlich sind. Ich hatte Malarone als Standby mit.







Danach ging es in den alten Krankenhaustrakt, der im Grünen am Fluss mitten im Grünen lag.









Insgesamt war es ziemlich viel zu sehen und das Museum war in einem beeindruckenden Zustand. Leider habe ich von den Ausführungen der Führerin nicht alles verstanden. Dennoch war ich echt beeindruckt, obwohl ich mir beim besten Willen nicht vorstellen möchte, es wie um 1916 gewesen sein muss, nach einer OP bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit nach einer OP in einem Zimmer ohne Klimaanlage zu liegen.

Falls ihr mal bei Quizduell oder Wer wird Millionär gefragt werden, wie der Pelikan von Albert Schweitzer hieß: Parsifal (leider schon verstorben). Auf dem Gelände gab es mehrere der schönen Tiere zu sehen:





Albert Schweitzer liegt dort auch begraben:



Danach war mein Besuch in Lambaréné zu Ende und ich stand vor der Entscheidung mit Boot via Port Gentil nach Libreville zu fahren oder wieder per Minibus. Da das Boot nur unregelmäßig fährt, wurde es die zweite Option.



Dieses Mal wollte ich aber einen anderen/besseren Platz. Unglücklicherweise war der Minibus schon fast voll und ich musste nehmen, was übrigblieb, aber Jackpot: ich erhielt einen Schemel, der angefertigt wurde, um noch eine Person in den Gang zwischen Reihe 3 und 4 zu setzen. Ich hatte zwar keine Rückenlehne, aber durch die Lehnen der Sitze rechts und links fand ich Halt, was super angenehm war. Uncool war, dass die Minibusse bei jedem Checkpoint rausgezogen werden. Normalerweise reicht es, wenn der Fahrer der Polizei die Fahrzeugdokumente zeigt. In dieser kurzen Wartezeit heizt sich der Bus ohne Fahrtwind ordentlich auf. Bei einem Stopp hieß es, alle raus. Gepäck mitnehmen und Pässe vorzeigen. Die Polizei durchsuchte dann alle Personen bzw. musste man seine Taschen leeren und auch die Geldbeutel vorzeigen. Ich war als letzter dran. Wir haben uns ganz nett unterhalten, während er meine Sachen durchsuchte und dabei auch meine Notfall USD sah. Prompt fragte er mich nach etwas Geld. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich von einem Polizisten nach Geld gefragt wurde, bis jetzt hatte ich immer Glück. CFA wollte er nicht, es sollten Dollar sein. Da ich keine Lust hatte, irgendwelche Probleme zu bekommen, gab ich ihm 5 USD. Kleine Noten hatte ich nicht. Als ich im Bus davon erzählte, waren meine Mitinsassen peinlich berührt vom Verhalten der Polizisten. Es sollte nicht die letzte Zahlung bleiben und mit der Erfahrung würde ich jetzt anders handeln. Der Stopp gab mir immerhin die Gelegenheit 2 Fotos zu machen:





Zurück in Libreville ging es direkt zurück zum Hibiscus, wo mir jedoch mitgeteilt wurde, dass für die Nacht kein Zimmer frei sei, obwohl mir beim Checkout am Vortrag mitgeteilt wurde, dass das kein Problem sei. Nur die Suite könne man mir anbieten. Ich lehnte dankend ab und lies mich ein paar Kilometer in den Stadtteil Louis fahren, wo es erstens abends sehr viel Leben und zweitens mehrere günstige Hotels geben sollte. Mein einziges Kriterium war Wifi. Nachdem Nummer 1 damit nicht dienen konnte, wollte ich zum vom Hotel vorgeschlagenen Partnerhotel laufen, als ich im Augenwinkel das Schild Hotel sah. Da ich keine Lust hatte mit meinem Gepäck weiterzulaufen, bin ich da rein. Der erste Eindruck war: mhm. Ein älterer, ergrauter Expat saß mit einer jungen Local zusammen. Das fand ich komisch. Egal, es gab Wifi. Jedoch bereute ich es, das Zimmer nicht vor dem Bezahlen angeguckt zu haben. Denn für 30.000 CFA war es nicht besonders. Eindruck: besseres Stundenhotel.







Aber es schien sauber und die Lage war gut. Abends kamen dann noch mehr Expats zum Champions League gucken. Meinen täglichen Fisch habe ich dann an der Straße gegenüber gekauft und in einer miesen Kellerbar gegessen. Anschließend noch mit einem Mann aus Burkina Faso unterhalten, der zum Arbeiten nach Gabon kam. Er hat mir ziemlich von Burkina vorgeschwärmt…als ich ihm sagte, dass das land auch noch auf meiner Liste stand, war er sehr erfreut das zu hören und ich musste seine Nummer notieren.

Nach einem Absackerbier im Hotel, bei dem ich das „Treiben“ beobachtet hatte, ging es ins Bett.
 

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24.12.2009
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Da der Check-out bis 10:00 Uhr zu erfolgen hatte, war ich wieder auf dem Weg zum alten Hotel. Auf dem Weg dorthin habe ich ein paar Fotos von architektonisch interessanten Gebäuden machen. Was ich da im einzelnen fotografiert habe, weiß ich gar nicht. Es sind mehrheitlich Gebäude am Boulevard Triomphal.







Im Hotel gab es für meine letzte Nacht zum Glück ein Zimmer für mich. Ich habe dann kurz mein Gepäck abgestellt und mich dann wieder auf in die Stadt gemacht. Der Schimmel in der Ecke ist jetzt natürlich nicht so gut. Mein Zimmer zuvor war schimmelfrei.





Blick aufs Meer:





Den Nationalfeiertag habe ich knapp verpasst. Da wurde an dieser Stelle sicherlich gefeiert:





Die Französische Botschaft ist ein ziemlicher (hässlicher) Kasten:





Nicht ganz so hässlich wie normale Wohngebäude:



Am Abend habe ich dann meine Sachen gepackt und bin noch auf ein Bier in die Freiluft-Bar nebenan gegangen, wo nichts los war. Was mir beim Beobachten der Szenerie auffiel, war die Vielzahl an Joggern, die auf der vielbefahrenden Straße gejoggt sind. Auch, als kurze Zeit später heftiger Regen einsetzte. Ich war also zum Warten verdammt und sinnierte über das Leben. Als der Regen aufhörte, bin ich zurück ins Hotel. Am nächsten Morgen stand der Weiterflug nach Pointe-Noire an.
 

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24.12.2009
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Zur Rushhour habe ich das Hotel verlassen und es hat etwas gedauert, bis ich ein Taxi fand, dass mich für 2.000 CFA zu Flughafen bringen wollte. AfriJet verkehrt in LBV nicht vom „normalen“ Terminal, sondern von einem eigenen:



Von innen sieht es durchaus ansehnlich aus. Links in dem kleinen Glaskasten saß später der Beamte, der die Ausreise abwickelte:



Es ging zur gleichen ATR, die mich schon von TMS nach LBV beförderte:



Es ändert sich jetzt etwas am Schreibstil, da ich aus Gründen der Bequemlichkeit einen Text an meine Kolleginnen und Kollegen übernehme und diesen mit ein paar Ausführungen und Bildern ergänze:

Seitdem ich heute gegen 11:30 Fuß auf das Staatsgebiet der Republik Kongo setzen durfte, haben mich Polizisten und andere staatliche Akteure um rund 60 Euro erleichtert - für nichts.



Es begann kurz nach der Landung. Ich stand am Schalter bei der Immigration und zeige Pass nebst Visum, das vom Honorarkonsul in Hannover ausgestellt wurde, vor. Ich werde gefragt, ob es sich dabei um meinen ersten Aufenthalt in der Republik Kongo handeln würde. Ich bejahte wahrheitsgemäß. Dann wurde ich nach einer beglaubigten Einladung gefragt. Hatte ich natürlich nicht, was ich auch kundgab. Mir wurde gedeutet, zur Seite zu treten. Ein zweiter Mann - beide übrigens in zivil gekleidet - kommt, erklärt mir den Sachverhalt, verschwindet. Kommt wieder. Ich solle 30.000 CFA Strafe zahlen. Nach kurzen, intensiven Verhandlungen wechseln 20.000 CFA den Besitzer. Vor meinen Augen teilen die beiden Herren noch ihre Beute. Meine Nachfrage nach einer Quittung verläuft im Sande. Gut, das war auch mehr als Scherz gemeint bzw. wollte ich die Reaktion der Ganoven beobachten. Noch mehr Geld für die Oda-Quote (= „Entwicklungshilfegelder“; Zielvorgabe sind 0,7 % des BNE). Der Geldautomat am Flughafen war natürlich außer Betrieb. Immerhin konnte ich so meine Verhandlungsbasis bei der Taximafia festigen: maximal 5000 CFA hatte ich zur Verfügung. Nach Verlassen des Terminals kommen gleich mehrere Männer auf mich zu und reden lautstark auf mich ein (gefühlt schreien sie). Sowas liebe ich ja immer. Alle Versuche, meine Tasche zu nehmen, wehre ich ab und gehe gezielt auf einen Fahrer zu, der gerade dabei ist, andere Fahrgäste abzuladen. Er ist über die Anschlussfahrt erfreut, erfährt aber den Unmut der anderem Fahrer/ Vermittler (es gibt hier keine offizielle Warteschlange für Taxis wie üblich bei uns). Das von mir gewählte Taxi sei nicht sicher, bla bla bla..es handelte sich dabei um ein solches, wie alle anderen auch. Der Preis von 3000 CFA lässt alle Beteiligten gut schlafen. Mit nunmehr 2000 verbliebenen CFA erreiche ich die Unterkunft. Diese liegt ca 6 km außerhalb der Stadt. An einer großen Straße, immerhin jedoch 2 Reihe, sodass es ruhig ist, ich aber schnell in die Stadt komme. Die Gegend ist naja.





Aber das Haus der Vermieterin und mein „Studio Apartment“ für 18 USD absolut top:







Hotels in der Stadt kosten rund das 10-fache. Wer hier sonst ins Hotel geht, lässt normalerweise die Ölfirma zahlen. Die Gastgeberin ist freundlich. Sie erklärt mir auch, wie ich mit Umstieg per Minibus zum Bahnhof komme. Nach einer kurzen Abkühlung durch die Klimaanlage stehe ich an der Straße, der Daumen draußen. Keine 10 Sekunden später kommt der erste hupende Minibus, der mich mitnehmen wird. Mit einem Bonjour werden die ca. 15 Mitreisenden begrüßt. So ein Minibus wird immer von einem Duo betrieben. Einer fährt und hupt, der andere hängt aus der Schiebetür/ dem Fenster und macht zusätzlich mit der Zunge Schnalzgeräusche. Nach einer 10-minütigen wilden Fahrt steige ich aus, um den Bus zu wechseln. Da in der Straße reges Treiben herrscht, erkunde ich die Gegend ein wenig. Ich erspähe eine Reinigung. Prima, da hat es sich gelohnt, dass ich meine Dreckwäsche mitgeschleppt habe. Mir sind 1.500 CFA für ein Hemd zu viel, da mir "nur waschen" reicht. Also ziehe ich von Dannen. Als nächster kreuzt ein Airtel Laden meinen Weg. Wieder prima. Wollte mir eh eine Sim kaufen. Nur mit welchem Geld? Bank war keine Sicht, also verwies mich der Security guard an das Casino nebenan. An Casinos mangelt es hier nicht:



Der libanesische Betreiber (Libanesen kann man echt überall auf der Welt antreffen) wechselte zum festgeschrieben Kurs insgesamt 150 Euro. Damit konnte die SIM-Karte mit 6 GB für 9.000 CFA bezahlt werden. Da dieser Vorgang einige Wartezeit beinhaltete, nutzte ich diese, um einen anderen Weißen (Italiener) anzusprechen, um nach ein paar Ausflugstipps zu fragen. Der Ölarbeiter (was sonst) wusste aber nichts zu berichten. Nur, dass sich die wirtschaftliche Lage für ihm und die Stadt Pointe-Noire verschlimmert hätte, seitdem der Öl Kurs auf Talfahrt sei. Aber die demokratische Republik Kongo, mein nächstes Ziel, sei noch schlimmer. Das macht Mut. Mein nächstes Ziel für den Moment sollte der Bahnhof sein, da ich rausfinden wollte, ob zwischen Pointe-Noire und Brazzaville Züge fahren oder nicht. Nachdem der Bahnhof einen verschlossen Eindruck machte, schoss ich ein Foto, als mich ein Polizist auf einem Motorrad ansprach.



Der Boss da drüben (er zeigt auf eine kleine Halle neben dem Bahnhof) wolle mich sprechen, ich solle mitkommen. Und schon ratterte es bei mir los: was tun? Auf ahnungslos machen und einfach weggehen, zum Boss gehen oder diskutieren. Ich entschied mich für die 3. Warum solle ich zum Boss? Leider war mein Gegenüber in dem Bereich erfahrener als ich und wurde irgendwann etwas bestimmter. Ich folgte ihm. Der Boss wollte meinen Pass sehen, kein Problem. Hier, bitte. Als nächstes den Impfpass. Bingo, er "hatte" mich. Denn den hatte ich in der Unterkunft gelassen. Aber wie auch immer, hätte ich den Impfpass vorzeigen können, hätte er nach der Mickey Mouse Clubkarte gefragt. Relativ schnell kam das Thema Geld. Sie wollten was trinken. 10.000 sollten es sein. Da platzte mir etwas der Kragen und ich teilte ihnen mit, dass ihre Kollegen am Flughafen mich schon um so viel erleichtert hätten, dass ich ihnen 1000 geben könne. Am Ende wurden es 1000 für jeden. Das reicht für jeden für 2 Bier. Zum Glück wollten sie den Inhalt meines Rucksacks nicht sehen, denn da wäre noch viel mehr zu holen gewesen. Dennoch ob dieser totalen Willkür war meine Laune im Keller. Und ich begann das Land zu verteufeln. Unflätige Nachrichten wurden per WhatsApp verschickt, um dem Ärger freien Lauf zu lassen. Klar, es war dumm das Foto zu machen, vielleicht auch ohne Impfpass unterwegs zu sein, aber wenn das offizielle Vergehen sind, gibt es dafür auch rechtmäßige Strafen. Und das Foto musste ich auch nicht löschen.
Im Stechschritt und ohne irgendwelchen uniformierten in die Arme zu laufen, trat ich den Heimweg an. Ein Foto vom besten Hotel am Platze habe ich noch riskiert:



Die letzten Kilometer wieder per Minibus. An der Tankstelle nebenan wollte ich mich mit Proviant eindecken, denn ich nahm mir vor, mein Studio nicht mehr zu verlassen. Um den Abend nett ausklingen zu lassen, wollte ich mir lokales Bier kaufen. An der Kasse wurde mir jedoch mitgeteilt, dass das nicht ginge. Sofern ich das richtig verstanden haben, dürfen lokale Biere nur direkt in der Tankstelle getrunken werden oder man bringt ein leeres Exemplar mit. Importbiere könne ich aber kaufen (und mitnehmen). Voller Unglaube und ganz ohne Bier habe ich den Verkaufsraum verlassen.

So, das Tippen der Nachricht hat etwas länger gedauert. Der Zorn ist etwas verflogen. In Brazzaville, der Hauptstadt, soll es entspannter sein. Ich werde mich wohl nochmal zur Straße wagen, was Essbares besorgen. Ohne Pass und ohne Kamera. Vielleicht lerne ich Herrn Schick (deutscher Botschafter in der Republik Kongo) mit diesem Verhalten doch noch kennen:

 

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24.12.2009
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Ich habe keine Ahnung, was ich am Freitag, den 30. November gemacht habe. Anhand der Fotos kann ich nur rekonstruieren, dass ich den No-shave-November beendet habe. Sprung zum Samstag (auch hier wieder ein modifizierter Text an die Kollegen):

Bin gerade an den Ort des Geschehens von vorgestern zurückgekehrt, um zu klären, ob ein Zug nach Brazzaville fährt oder nicht. Mit dem Minibus ging es bis kurz vor den Bahnhof, nach dem Aussteigen dann eng an der Wand ins Innere.







Leider fährt der erste Zug wohl am 11. Dezember. Da bin ich aber schon zurück in Deutschland, schließlich ist an dem Tag unsere Weihnachtsfeier. Für den Trip zum Bahnhof habe ich mich bestens vorbereitet. In der Hosentasche befinden sich nur wenige Tausend CFA. Der Rest von 30.000 (ich wollte ja ggfs. ein Zugticket kaufen), ist in eine Klopapierrolle eingeklebt. Weitere 10.000 CFA und 20 USD befinden sich im linken Schuh. Da wie erwähnt kein Zugticket gekauft werden musste, habe ich einen Abstecher zum Strand gemacht.







Nach Betreten einer „upper class“ Bar studierte ich die Karte. Das Essen hier ist ca. 10x so teuer wie auf der Straße. Um den Strand dennoch in Ruhe, im Sitzen genießen zu können, gönne ich mir ein Bier. Kurz danach muss ich mich einer Dame erwehren. Sie verfolgt mich zu meinem Platz, es werden 2 Bier serviert. Ich sage ich ganz non-chalant, dass ich definitiv nur mein Bier bezahlen werde. Umgehend verlässt sie meinen Tisch und ich kann in Ruhe meinen Gedanken nachgehen



Jedenfalls fast, denn die Brandung ist laut, Pointe-Noire soll auch ein Surf Spot sein. Bis jetzt konnte ich aber keine entdecken.
Am Bahnhof vorbei ging es wieder zum Minibus:





Weil es begonnen hatte zu regnen, musste ich viele volle Minibusse passieren lassen:



So konnte ich wenigstens noch einen „Pet co“ fotografieren:



Mein letztes Essen in Pointe-Noire. Dieses Mal wurde der Fisch in einer anderen Form gereicht. Die Köchin war ziemlich schockiert, dass mein Ziel nach Brazzaville Kinshasa sein.

 

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24.12.2009
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Wieder aus einem Text an Kollegen - quasi nachträglicher Live-Report:

Ich schreibe euch aus Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, wo ich gestern nach ca. 11 stündiger Busfahrt ankam und das für ca. 500 km. Eigentlich hätte ich die Strecke mit dem Zug bewältigen wollen, aber aufgrund von Kämpfen war die Strecke gesperrt. Die Kampfhandlungen haben zwar bereits 2017 aufgehört, jedoch mussten erst mehrere Brücken instand gesetzt werden. Das ist zwar gesehen, aber das Timing...während der erste Güterzug bereits vergangenen Mittwoch rollte, nimmt der Passagierverkehr erst am 11.12 den Verkehr auf. Danke Merkel! Als Alternativen standen nur noch Bus oder Flugzeug zur Auswahl. Eigentlich bin ich ja fast immer für Flugzeug, aber ich wollte das Land noch etwas sehen - und nicht nur von oben. Also fiel die Wahl auf den Bus. Auch aus Gründen der Paranoia - am Flughafen ist wieder Polizei unterwegs. Und mir wurde mehrfach versichert, dass es nur eine einzige Polizeikontrolle auf der Busstrecke geben würde. Kleiner Nachtrag noch zur Geschichte bei der Einreise: als ich diese meiner Hotelchefin in Pointe Noire erzählte, bestätigte diese, dass das Dokument wohl tatsächlich nötig wäre, ein Verstoß normalerweise aber nur 10.000 kosten würde. Im Nachhinein macht es das für mich etwas weniger schlimm.

Am Samstag habe ich das Busticket für Sonntag gebucht: Einchecken ab 5 (!) Uhr, Anfahrt um 530. Zum Glück waren es nur 3 Minuten bis zum Busdepot. Am Sonntag klingelte der Wecker um 4. Bis 420 würde gesnoozed. Dann schnell duschen, die letzten Sachen packen und ab. Beim Security guard noch die Schlüssel abgegeben und dann durch die dunklen Gassen zum Bus. Vielleicht werden sich jetzt einige von euch fragen "wie kann er bloß?!" Aber am Vorabend hatte ich mich ebenfalls im Dunkeln in der Gegend kurz verlaufen, stand aber irgendwann in einer Freiluftbar mitten in einem Feld. Ich glaube den Menschen dort habe ich einen gehörigen Schrecken eingejagt. Mit einem "blanc" hatten sie nicht gerechnet. Aber sie haben mir freundlich geholfen, wie absolut alle normalen Leute hier. Die sind wirklich top. Und ich fühle mich durch diese beschützt. Nun erreiche ich also die Busstation um 5.05.





Die Formalien sind schnell erledigt, es sind nur so rund 15 Personen da. Ich freue mich auf eine 2er Reihe für mich, denn ich habe ausgerechnet, dass mein Sitzplatz 51 ein Gangplatz hinten sein würde. Bei Busfahrten sitze ich eigentlich lieber eher vorne aber nicht ganz vorne. Erstens, weil ich hoffe, dass der Fahrer mir zusätzliche Sicherheit schenkt, aber auch nicht soweit vorne, dass ich bei einem Auffahrunfall sofort mit dran bin. Naja…die Zeit vergeht... 5.15, 5.20, 5.25...es kommen noch immer Leute. Die Abfahrt verzögert sich. In solchen Momenten merke ich, dass ich 110% Deutsch bin. Dazu gehört auch ein kritischer Blick: Reifenprofil sieht gut aus, 3 von 4 Scheinwerfern funktionieren und der junge Fahrer wirkt nüchtern und hat seine Arbeits-flip-flops an. Vorbildlich!



Um kurz vor 6 beginnt das Boarding. Dann der Schock. Sitz 51 ist ein Mittelsitz. Der Bus hat 2 Sitze links und 3 rechts. 9 Stunden zwischen fremden?!warum bin ich nicht geflogen?!



Zum Glück sind aber nicht alle Personen, die an Bord des Buses kommen auch Passagiere. In vielen Fällen sind das Familienmitglieder, die ihre Liebsten bis zur Abfahrt betüddeln wollen. Um 6 ist Abfahrt, meine 3er Reihe bleibt bis auf mich leer. Vielleicht auch, weil ich direkt über der Hinterachse sitze. Bei jedem Speedbump und davon gibt es viele, werde ich aus dem Sitz gehoben. Von den outskirts geht es nach Downtown, dort werden weitere Passagiere aufgenommen. Meine Reihe bleibt leer. Endlich geht es richtig National Highway 1. Doch es folgt noch ein Stopp: nochmal kommen Passagiere an Bord und es erwischt mich. Eine junge Frau mit Kind setzt sich neben mich. Zuerst saß ich noch brav auf meinem Mittelsitz, bewegte mich dann aber an Fenster, um mehr zu sehen. Warum sie sich ausgerechnet neben mich setzte und nicht auf den Platz am Gang, erschloss sich mir nicht. Der Beifahrer machte noch eine Ansage, die ich nicht verstand, von meinen mitfahrenden aber sowohl mit Applaus und Unverständnis bedacht wurde. Ein Gebet wurde auch gesprochen und gesungen ebenfalls. Halleluja, was soll da noch schief gehen.

Ich finde immer, dass die Passagiere auf solchen längeren Busfahrten oder Flügen eine Art Schicksalsgemeinschaft bilden. Ein genauerer Blick lohnt sich also: direkt vor mir saßen ein Pärchen (sie extreme Haarverlängerung, künstliche Nägel und Wimpern, er eher unauffällig), davor 2 junge Frauen und ein gleichaltriger Typ, die mit einer Spiegelreflexkamera rumspielten. Im Notfall würde ich mich an die wenden oder an eine der älteren Damen auf den 2er Sitzen, in der Hoffnung, dass sie zur Art "Mama Afrika" gehören. Entweder läuft auf den Bildschirmen, die von der Decke hängen, Musik, in denen ein gewisser Jehsü (Lautschrift) besungen wird oder asiatische Filme, in denen 90% der Zeit gekämpft wird. Auf der Strecke ist erstaunlich wenig Betrieb, die Straßen sind gut ausgebaut, wären nicht überall diese verdammten Speedbumps, die mich aus Schlaf und Sitz reißen.



Da es an Bord einer Toilette fehlt, werden Pinkelpausen nach Bedarf gemacht. Sobald der Bus hält, rennen vor allem die Damen nach draußen, wickeln sich ein Tuch um die Hüften und lassen sich so nieder. Ich hoffe an dieser Stelle nur, dass mein Magen den Fisch vom Vortag, dieser war gedünstet und nicht gegrillt, standhält. Aber ohne zu viel vorweg verraten zu wollen: ich habe einen Magen aus Stahl!

An die Passagiere werden kleine Baguette Stangen mit Wurst und Cola ausgeteilt. Während ich für die Cola noch dankbar bin, überlege ich, was ich mit dem Baguette mache [ich esse nur Fisch, kein Fleisch]. Am Ende der Reise werde ich es in der Sitztasche vergessen haben...die Landschaft ist wenig abwechslungsreich. Grün, grün, grün.



Nur ein Mal stand mitten im Nichts eine Fabrik mit Förderband. Irgendwie surreal:



Es ist Regenzeit und alles sprießt. Ich frage mich nur, ob es hier Mal mehr Bäume gegeben hatte. Denn die Vegetation ist durch nur wenige Bäume gekennzeichnet und oft kommen Lkw mit dicken Baumstämmen entgegen. Ab und zu erspähe ich Ortsschilder, jedoch sehe keine Siedlungen. Doch ab und zu kommen kleine Hütten/ Gemäuer. Machen wir dort zufällig eine Pause, strömen mehrere Dutzend Personen zum Bus, die uns etwas verkaufen möchten.



Diese Situationen machen mich wirklich betroffen zu sehen, wie die Leute rennen, in der Hoffnung uns irgendwelche Sachen wie Obst, Erdnüsse oder Plastiktüten zu verkaufen. Zum Glück kaufen meine Mitmenschen reichlich ein und sind auch so ehrlich, dass Waren, die durch das Fenster gereicht wurden auch bezahlt werden, obwohl der Bus schon wieder rollt. Das Geld wird buchstäblich zum Fenster hinausgeschmissen. Dies wiederholt sich mehrfach. Meine Nachbarin kauft auch ordentlich ein. Irgendwann bremsen wir abrupt auf der Straße. Vor uns steht ein ebenfalls blauer Bus: dieser gehört zur gleichen Firma und hatte eine Panne (es war überall Rauch und nichts ging mehr, habe ich verstanden). Also nahmen wir noch Passagiere auf. Die letzten Sitzplätze und der Gang wurden mit Leuten aufgefüllt. Anschließend verringerte der Fahrer sein tempo etwas. Die Stimmung an Bord war gut, es wurde viel gelacht. Irgendwann setzte der Regen ein und ich dämmerte weg. Nur das Kind neben mir streichelte oft über meinen Arm. Ich war wohl der erste weiße, den es sah - so guckte sie mich auch an. Und dann noch gleich so ein hübscher.

Was ich mich nur die ganze Zeit fragte: wann kommt diese Kontrolle? Soll ich meine 350 USD noch in die Socken stecken oder nicht?! Und dann war es kurz vor den Toren von Brazzaville soweit: alle aussteigen! Nach dem Verlassen des Busses ging es ein paar Meter durch den Matsch. Bis irgendwann eine Reihe von 4,5 Polizisten eine Kette bildeten, an der der Ausweis vorgezeigt werden musste. Mein Pass wurde kritisch beäugt, ich dann aber durchgewunken.



Halleluja. Brazzaville, dich mag ich! Von da war es dann nur noch eine halbe Stunde bis zum Ziel. Etwas außerhalb vom Zentrum wurden wir rausgeschmissen. Mein Hotel hatte mir schon gesagt, dass ein Taxi ca. 1500 bis 2000 CFA kosten würde. Gleich der erste Taxi Fahrer (im Trikot von Werder Bremen) rief 2000 CFA auf. Den Preis wollte ich erzielen. Ohne weiteres Verhandeln stieg ich ein. Kurze Zeit später erreichen wir das Hippocampe. Ein Hotel und Restaurant im Botschaftsviertel. Es liegt genau zwischen der Deutschen Botschaft und der Residenz des deutschen Botschafters, den ich ja bereits in der letzten Rundmail erwähnt hatte. Nun überlege ich, wie ich mich dort zum Essen einlade. Am Sonntag ist das Hoteleigene Restaurant geschlossen, es schüttet in Strömen und ich erfreue mich an meinen gekauften Baguettes ohne alles.
 

handballplayer3

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01.10.2015
2.106
4.699
DUS
Echt super interessant. Aber gleichzeitig merke ich doch wieder, wieso ich mich von Afrika noch immer fernhalte. Ich glaube das ist (noch?) ne Nummer zu krass für mich.
Wobei Du natürlich auch die Peripherie der Peripherie gewählt hast.

Vielen Dank für den Bericht!
 
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mpm

Erfahrenes Mitglied
02.07.2011
1.353
291
Reihe 42a
Krasse Tour! Danke, dass Du uns hier auf die Reise mitnimmst. Interessante Einblicke. Und, ich finde: Durchaus mutig!
Ich find's wirklich superspannend, bin dann aber doch eher den Ländern Afrikas mit weniger so offener Korruption zugeneigt (wie z.Bsp. eben São Tomé e Príncipe oder auch Kapverde oder Ruanda...)
Bin schon gespannt auf die nächsten Episoden. Pass auf Dich auf!
 
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