Asien zum Abschluss - Myanmar und Vietnam

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lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
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Prolog

Liebe Mitleserinnen und Mitleser,

ich möchte nun die ruhigen Tage zum Jahresende nutzen, euch von meiner größten Reise im Jahr 2018 zu bereichten. Ich werde keinen durchgehenden Bericht schreiben, sondern Tageweise von der dreiwöchigen Reise berichten. So ist es quasi live, wenn man den Bericht zwei Monate nach vorne verschieben würde ;) Gestartet bin ich mit meiner Freundin am 23.10.

Im Vorfeld stand fest, dass wir auf diesem Ausflug nicht knauserig sein wollten, denn wir haben diese Reise zum Anlass genommen, unsere diesjährigen Abschlüsse zu Feiern. Ich darf mich nun ganz offiziell Dipl.-Ing nennen, meine Freundin bestand das zweite Staatsexamen der Medizin. Da kann man sich auch mal ein wenig mehr gönnen, als mit dem Flixbus an die Ostsee zu fahren :cool:.

Warum Myanmar?

Das es Asien werden sollte stand für mich fest,
Urprünglich stand Buthan ganz oben auf meiner Liste, was man gut hätte mit Nepal verbinden können. Allerdings schreckten uns die recht hohe "Tagesgebür" doch (vorerst) ab und ich suchte nach einem Land, das ich noch nicht kannte. Indonesien oder die Philippinen stehen auf meiner persönlichen Liste recht weit unten, aber Myanmar fiel mir direkt ins Auge. Erste Reiseberichte lasen sich recht vielversprechend, auch wenn man bezüglich Infrastruktur und Kulinarik wohl einige Abstriche in Kauf nehmen müsse. So planten wir für zwei Wochen Myanmar ein, genug um einen ersten Eindruck von Land zu gewinnen. Anschließend sollte es noch für eine Woche nach Vietnam gehen. Ich war dort zwar vor zwei Jahren zuletzt, allerdings könnte nach einer neuen Erfahrung ein wenig Enspannung mit gewohntem nicht schaden. Im Nachhinein war dies genau die richtige Entscheidung, Vietnam kam mir im Vergleich zu Myanmar extrem hoch entwickelt vor. Aber der Reihe nach.

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Zur Auflockerung des Textes schon ein paar Fotos, hier vom Ballon aus über Bagan

Die Flüge

Zumindest auf der Langstrecke sollten es Direktflüge sein, daher wurde einfach ab DUS über ExpressRail FRA-BKK gebucht, der Rückweg wurde aufgrund signifikanter Preisersparnisse mit LX über ZRH nach DUS gebucht. Flüge innerhalb Asiens wurden mehr oder weniger spontan mit den örtlichen Fluggeselschaften gebucht. Im Nachhinein sah unsere Route wie folgt aus:

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Alles mit Cash, bis auf einen Flug von HAN nach BKK, den ich mit (günstigen) 8000 United-Meilen und 25$ Tax erstehen konnte.


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Genug mit dem Vorgerede, gleich geht es Los mit der Anreise. Bitte habt ein wenig Geduld mit mir, ich werde wohl ein paar Tage brauchen, den gesamten Bericht zu verfassen, aber immer wieder versuchen, ein paar hübsche Bilder einzuwerfen. Ich werde auch keine Beiträge reservieren, um auf eventuell kommende Antworten eingehen zu können.

Viel Spass beim Lesen!
 

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
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28
Tag Null: Die Anreise

Vor meiner Reise hatte ich noch ein paar Tage die Möglichkeit, die Verwandschaft in OWL zu besuchen.
Die Anreise nach DUS, äh QDU sollte per Bahn erfolgen. Während bei mir der Check-In problemlos funktionierte, gab es bei meiner Freundin große Probleme, da sie ein wenig länger reiste, und von Ankunft bis Abflug in BKK sechs Wochen vergehen würden. Da wir aber noch ein bestätigtes Weiterflugticket nach Myanmar inkl. Visum hatten, war eigentlich alles in Ordnung...man konnte es nur dem LH OLCHI nicht beibringen. Ich hoffte also, dass wir das irgendwie in Düsseldorf klären konnten, denn mein Laienwissen sagte mir, dass es bei ExpressRail zu einer Stornierung kommen kann, wenn man nicht eingecheckt ist. Und in FRA ein storniertes Ticket bei einer Übergangszeit von 90 Minuten zu reaktivieren kam mir dann doch ein wenig zeitkritisch vor. Aber bei Abfahrt am Heimatbahnhof dachte ich noch, dass sich das "Problem" noch irgendwie in Düsseldorf klären lassen sollte. Meine Freundin, die sich schon im Rheinland aufhielt, kam auf den, eigentlich klugen Gedanken, einfach in DUS ihre Reisedokumente vorzuzeigen und einzuchecken. Am Flughafen hiess es aber, bei einem "Abflug" in QDU sei man nicht zuständig und könne überhaupt nichts tun. Man solle die Hotline anrufen. Die hatte aber auch nun wirklich keine Ahnung, wie vorzugehen sei in dieser Konstellation. Es wird sich schon alles klären.

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Der Rucksack ist gepackt und passt doch ganz gut zum Design der Eurobahn.

Die Anreise nach Düsseldorf Hbf gestaltete sich als problemlos, allerdings war dort auch kein Check-In möglich. Der Check-In-Automat sagte nur "Visa required" und man schickte uns zum Bahn-Schalter. Der DB-Mitarbeiter hatte natürlich auch keine Ahnung, meinte aber, er sei angehalten, Reisende mit Problemen über den regulären Online-Check-In einzucheken. Na danke :D
Ich erinnerte mich aus früheren Tagen, das in Köln noch echtes LH-Personal anwesend war, aber das ist lange weggespohrt.
Also setzen wir uns einfach in den ICE nach Frankfurt um dort alles zu klären, in der Hoffnung nicht von irgendeinem Computer storniert zu werden. Vielleicht machte ich mir auch einfach zu viele Gedanken. Allerdings frage ich mich, ob es denn so ungewönlich ist, dass jemand mit nicht ganz klarem Visa/Einreisestatus ExpressRail benutzt und es dafür einfach keinen Workaround gibt :confused:

Beim Check-In im Fernbahnhof gerieten wir dann an einen sehr herzlichen und freundlichen Check-In-Agent, der unser Problem sofort verstanden hat, unsere Weiterflüge und Visa prüfte und dann noch einmal etwa zwanzig Minuten telefonieren musste, bis wir endlich unsere Rucksäcke los -und Bordkarten für 1A und 1C in den Händen hielten. Noch mal Sorry für das 30-Minütige blockieren des Prio-Check-Ins :p

Unser Abflug ging ab B, die SIKO war Flott und es bleib noch ein wenig Zeit für einen Gin Mare in der SEN-Lounge.

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Ein wenig im Sessel liegen, Gin trinken, ein paar Häppchen essen und im Hintergrund an der Bar die Korken knallen hören, das stimmt einen doch gut auf den Urlaub ein. Bald gehts los.

Zur Boardingzeit erschienen wir dann auch am Gate, es war schon jede Menge los. Die A340-300 war ausgebucht. Da das Prio-Boarding einigermaßen eingehalten wurde, kamen wir dann auch einigermaßen zügig an Bord. Es sollte mein erster Flug mit dem neuen Sleeper-Service inklusive Oberteil und Matrazenauflage werden :cool:

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Zum Boarding ein wenig Orangensaft, später ein wenig Champanger, im Hintergrund die Matratzenauflage.

Leider entleerte sich kurz nach dem Start der Inhalt meines Sitzes in die Umgebungsluft, der Purser konnte es aber glücklicherweise wieder resetten. Aber auf 10 Stunden sitzen auf Stahlgerippe hätte ich nun gar keine Lust gehabt.

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Das Menü im Oktober gehörte nicht zu meinen Favoriten, auch wenn der Fisch als Vorspeise recht schmackhaft war. Und die Kombination von Kartoffelsalat zum Champagner doch irgendwie auch ein LH Signature ist.

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Zum Hauptgericht eine andere Art von Kartoffelsalat und ein sehr sehr enttäuschendes Wiener Schnitzel. Das Kalbsfleisch war zäh, trocken und voller Sehnen. Kaum genießbar. Die anderen Alternativen sahen leider ebenfalls nicht wirklich appetitlich aus.

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Vanillepudding mit irgendeiner Art von Pesto war dann wieder ganz lecker.

Kurz nach dem Service nach gut 2 Stunden "in Flight" kam die Durchsage, ob denn ein Arzt an Bord wäre, es gäbe einen Medical. In Eco fand man zwei vollständig approbierte und nüchterne, dem Patienten konnte wohl geholfen werden und wir bekamen solide sechs Stunden guten Schlaf auf der neuen Matratzenauflage.

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Kurz vor Bangkok gabe es dann noch ein kleines und schmackhaftes Frühstück.

Dank der Karten für die beschleunigte Immigration waren wir auch im Nu im Taxi richtung Altstadt und ließen dort mit allerlei kuliniarischen Köstlichkeiten den Tag ausklingen.


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lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Tag 2: Bangkok

Sozusagen als Puffer habe ich einen vollen Tag in Bangkok eingeplant. Da gibt es durchaus schlimmeres.
Im Nachhinein habe ich ein wenig zu wenig das Essen dokumentiert. In Bangkok haben wir größtensteils von Straßenständen gelebt, wo es appetitlich roch oder aussah haben wir einfach mal was gekauft. Wobei von tollen Geschmackserlebissen (Schweineflesich mit Chilisauße, Currys, Sticky Mango) bis zu nichtssagender Nudelsuppe alles dabei war.

Punkt Acht Uhr standen wir vor dem Großen Palast, in der Hoffnung, noch ein paar Fotos ohne zu viele Menschenmassen machen zu können. Der Plan ging nur bedingt auf, es war eventuell ein wenig leerer als Mitten am Tag, allerdings waren die chinesischen Reisegruppen natürlich auch schon wach. Da die meissten Mitlesendenden Palast ja sicher kennen, zeige ich nur ein paar einzelne Fotos.

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Erste Besucher sammeln sich bereits. Die Morgensonne will noch nicht so wirklich hervorkommen.

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Ich versuche ein wenig die Perspektiven ohne Menschen zu finden.

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Teilweise gelingt es doch ganz gut...

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Teilweise sieht man die ins Bild gemogelten Telefone auch erst auf den zweiten Blick

Nach dem Besuch des beeindruckenden Palastes spazierten wir noch ein wenig durchs Zentrum, vorbei an allerlei Läden mit Nippes. Natürlich trafen wir auch auf die freundlichen Herren, die uns weißmachen wollten, dass wir mit unseren (längeren) Outfits auf keinen Fall den Palast betreten dürfen und wir doch dringend etwas zum Überziehen kaufen sollten (sollte man vom Sittenwächter nicht hinein gelassen werden, kann man sich direkt am Eingang etwas zum überziehen ausleihen) oder dass der Palast heute leider geschlossen sei und man doch besser eine Bootsfahrt unternehmen solle. Ist klar.

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Die "Giant Swing"

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Der Wat Suthat Thepwararam-Tempel wurde in Vorbereitungen auf ein bevorstehendes Fest mit goldenen und weißen Tüchern geschmückt.

Nach Beginn der Dunkelheit versuchten wir uns noch an ein paar Fotos des Golden Mount Tempels, der schön im Mondlicht lag

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Nun ist es ja so, dass der Mond auf Fotos immer nicht so wirklich rüber kommt, daher erlaubt mir zum Ende des zweiten Tages eine ein wenig ironisch gemeinte Fotomontage:

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lifetime.b.c.

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18.11.2013
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Tag 3: Bangkok - Yangon

Mit dem dritten Tag der Reise ging es nun wirklich nach Myanmar. Morgens brachte uns ein grummeliger Taxifahrer zum DMK, von dort ging es mit Thai Lion Air weiter nach Yangon. Die Schlangen waren recht lang, die Abfertigungsprozesse wirkten ineffizient, was aber auch daran lag, dass sämtliche Visamodalitäten verständlicherweise sehr genau genommen werden. Zwei junge Deutsche vor uns wollten nach Hanoi, hatten aber kein bestätigtes Weiterflugticket bzw. Visum und wurden stehen gelassen. Zudem musste man das Gepäck, nachdem es gelabelt wurde, per Hand zu einem weiteren Gepäckband schleppen, was irgendwie provisorisch wirkte.

Nach einem kurzen Frühstück begann auch schon das Boarding und es ging in einem unspektakulärem 737-Flug richtung Yangon. Schon im Landeanflug sah man überall in der Landschaft verteilt goldene Pagoden, niemand weiss, wie viele es im Land gibt. Ein toller Anblick.

Bei der Einreise wurden unsere E-Visa zu 50 USD (mutmaßlich eine Form der Devisenbeschaffung) ausgiebig inspiziert und anschließend ging es per Taxi zu unserem Hotel nahe der Shwedagon-Pagode. Während der einstündigen Fahrt konnte man direkt den Unterschied zu Thailand sehen: Die Menschen waren wesentlich einfacher gekleidet, die Bausubstanz war sehr simpel, riesige gepflegte Grünanlagen verschafften ein wenig Glanz. Abgesehen von der ständigen Werbung von Mobilfunkanbietern sah man kaum westliche Marken/Werbung.

Am Hotel angekommen sind uns zunächst die extrem freundlichen und hilfsbereiten Angestellten aufgefallen. Diese übermäßige Freundlichkeit sollte für die Zeit der Reise anhalten. Ebenfalls waren die meissten Hotels extrem leer, aktuell gebe es wohl einen Rückgang westlicher Touristen.

Mittlerweile bekamen wir Hunger und waren auch ein wenig neugierig auf die Kulinarik im Land, daher schauten wir bei Tripadvisor, nahe des Hotels befand sich gleich der fünfte Platz der Stadt mit dem Restaurant "Jana Mon". Das dort gebotene klang in der Karte zwar recht appetitlich, allerdings merkten wir gleich: Essen könnte hier schwierig werden. Die Qualität der Zutaten war recht simpel, aber es fehlte bei den Gerichten auch oft einfach der Geschmack. Was noch ganz gut war, denn andere Gerichte schmeckten auch oft recht gewöhnungsbedürftig.

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Man könnte denken, dass es so nah an Thailand eingentlich nicht so schlimm sein könnte mit dem Essen...Aber weit gefehlt. Auch die Speisen an den Straßenständen sahen alles andere als Appetitlich aus. Fleischspieße, auf denen die Fliegen saßen, frittierte Hähnchen die definitiv zu lange in der Sonne lagen und weitere, alles andere als wohlriechende Dinge machten überhaupt keine Lust probiert zu werden. Während es in Bangkok doch in den meissten Ständen außerordentlich gut riecht, war dies in Yangon häufig eher ein beißender, ekeliger Geruch. Wir haben im gesamten Land kein Street Food probiert, was für uns sonst sehr untypisch ist.

Nach einer kurzen Pause ging es dann auch direkt zur wichtigsten Sehenswürdigkeit in Yangon, der Shwedagon-Pagode mit der markanten, 98 Meter hohen goldbeschmückten Pagode. Man hatte gleich das Gefühl als westlicher Tourist doch eher eine Seltenheit zu sein, ganz anders als im großen Palast in Bangkok. Ständig kamen jüngere Leute auf einen zu und baten insbesondere meine Freundin um Fotos mit ihr. Ältere Menschen ertappte ich öfter, wie sie sie "unauffällig" versuchten zu fotografieren. Im Tempel herrschte eine sehr schöne, ausgelassene Stimmung, überhaupt nicht steif, wie in unseren Kirchen sondern sehr fröhlich.

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Eingang der Pagode

Die gesamte Anlage ist relativ groß, es bieten sich auch Führer an, die Führungen anbieten.

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Die Pagode ist leider derzeit in Ausbesserung durch Bauarbeiter, daher ist sie komplett eingerüstet. Der Mönch vorne im Bild ist keine Ausnahme, nahezu jeder Mönch im Land hat wohl ein Smartphone.

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Mittlerweile beschien die weiche Abendsonne die Stupa.

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Am Abend kamen immer mehr Menschen mit Kind und Kegel in die Anlage, die Stimmung war sehr schön.

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Auf dem Rückweg zum Hotel entdeckten wir noch ein japanisches Restaurant, wo wir immerhin eine ordentliche Nudelsuppe bekamen. Anschließend genossen wir noch die Aussicht auf die Pagode von der Rooftop-Bar

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In den umliegenden Gebäuden gab es recht regelmäßig Stromausfälle, aber auch abgesehen davon ist Yangon eher eine ruhige Stadt ohne viel Nachtleben. Aber darauf konnten wir auch zwei Wochen gut verzichten.
 

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
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Tag 4: Yangon

Yangon als Stadt hat an sich nicht besonders viel zu bieten. Den Vortag hatten wir quasi komplett in der Shwedagon-Pagode verbracht, nun ging es zunächst zum Bahnhof, Yangon Central. Unser nächstes Ziel war der Golden Rock, was per Eisenbahn zu erreichen ist. Der Fahrkartenschalter befindet sich quasi auf der "Rückseite" des eigentlichen Bahnhofs, so dass man erst einmal um diesen herum muss.

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Man wurde dann andauernd von Leuten angesprochen, die meinten, dass es doch viel bequemer sei, mit dem Bus zu reisen und Zugfahrkarten sowieso nicht weniger als drei Tage im Vorraus verkauft werden würden. Aha. Mit dem Bequemlichkeitsaspekt mögen sie sicher richtig liegen, allerdings ging es uns gerade um die Zugfahrt als Erlebnis.

In der Schalterhalle war erstaunlich wenig los, hinter jedem Schalter saß jedoch ein Mitarbeiter und vertrieb sich die Zeit. Es gab zwei Reihen von Schaltern gegenüber des Eingangs und seitlich zum Eingang. Da wir aber dank mangelnder Sprachkenntnisse nicht lesen konnten, wofür welcher Schalter ist, gingen wir einfach zum erstbesten.

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Jeder Schalter scheint einer Strecke zugeordnet zu sein, allerdings wussten wir das nicht und auch wenn wir es gewusst hätten, hätten wir es auch nicht lesen können.

"We want to go to Kyaikto"
-"Yo go Upper Class", sagte der Beamte und zeigte auf die Schalterreihe seitlich zum Eingang.

Wir also rüber, am erstbesten Schalter unser Anliegen vorgetragen.

"We want to go to Kyaikto"
Es war natürlich der falsche Schalter, wir wurden zum richtigen verwiesen.

"We want to go to Kyaikto"
-"Upper Class full"

Also auf zurück zu den Schaltern gegenüber des Eingangs, auch hier mussten wir nun erst einmal blind raten, konnten dann aber zwei Fahrkarten der "Holzklasse" am richtigen Schalter erwerben. Die Fahrkarten für die fünfstündige Zugfahrt kosteten umgerechnet knapp 3 Euro und der Vorgang wurde in einem dicken Buch festgehalten.

Anschließend ging es vom Bahnhof aus in Richtung des Stadtzentrums, Ziel war die Sule-Pagode.

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Die Pagode ist quasi auf einem Kreisverkehr gelegen.

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Die Pagode war natürlich durch ihre Größe weniger Eindrucksvoll als am Vortag aber trotzdem durchaus sehenswert. Für jeden Wochentag gibt es um die Stupa angeordnet einen Schrein, die Gläubigen beten dann am Schrein ihres "Geburtswochentages"

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Auf dem folgenden "Gefährt" werden Wünsche von Gläubigen zur Stupa richtung Himmel geflogen:

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Nach dem Besuch des Tempels ging es noch weiter durch die Stadt. Im Zentrum findet man noch zahlreiche Bauten aus der Kolonialzeit.

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Über unseren gesamten Aufenthalt in Myanmar fiel uns die freundliche und fröhliche Stimmung der einheimischen auf. Ob im Tempel oder im Park, überall schaute man in fröhliche Gesichter, nicht selbstverständlich, wo doch in anderen Teilen des Landes bewaffnete Konflikte gibt.


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Zum Sonnenuntergang fuhren wir noch zum Kandawayi-See, einem in der Kolonialzeit künstlich angelegtem See zur Trinkwasserversorgung. Durch die Regierung wurde eine Art "Drachenboot" auf dem See platziert, was als Touristenattraktion und Restaurant dient.

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Nach dem Sonnenuntergang gingen wir noch auf einen Drink auf die Rooftop-Bar eines nahegelegenen Hotels, wo man eine wunderbare Sicht über den See und die Shwedagon-Pagode hatte.

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Fotografieren war leider verboten, was die Kellenr auch durchsetzten, ein "Notschuss" gelang trotzdem. Nach unserer Rückkehr am Hotel beantwortete sich die Frage nach dem Abendessen beantwortete sich mit "bloß nichts einheimisches", Glücklicherweise befand sich fußläufig ein japanisches Restaurant, was quasi nur von Japanern besucht wurde. Hier genossen wir zum Abschluss des Tages ein ordentliches Karē.