ANZEIGE
Prolog
August 2018. The Wing, Hongkong. Auf den nächtlichen Flug nach Auckland wartend, spielte uns das Wetter plötzlich einen Streich, denn ein einsetzender Platzregen über Chek Lap Kok sorgte für den verspäteten Abflug der Maschine CX 113. Just in diesem Moment – Jupiter stand offenbar gerade im neunten Haus – erschien im VFT der Post des Mitforisten drivechip: Edinburgh-Penang für 783 Pfunde in C. Die geneigte Leserin weiß, was nun folgt: kurze Frage an knutschi ob's denn konvenieren würde. Pjöngjang? Nein, Penang. Nuschel ich etwa im Alter? Genehmigt. Geprüft. Gebucht. Der Flug war eingetütet, ein Hotel auf Penang ebenfalls schnell gefunden. Weihnachten kann kommen.
Allerdings sollte es sich als besondere Herausforderungen gerieren, einen passenden Positionierungsflug nach Schottland zu finden. Mit Abflug Edinburgh am 26. Dezember zu unchristlicher Zeit – sprich um nullsiebenhundertfünfzig morgens – gibt es durchaus valide Argumente für eine Anreise am Tag zuvor. Das aber sollte der erste Weihnachtsfeiertag sein, und da herrschte kollektive Feier(tags)laune bei gängigen Luftfahrtunternehmen. Einzig unsere tulpenzüchtenden Nachbarn wollten von all dem Weihnachtsrummel nichts wissen und boten Flugscheine für die Strecke in die schottische Hauptstadt feil. Zurück ging es schließlich mit BA auf Avios, wobei wir am Ende noch zwei Tage Edinburgh drangehängt haben. Die Reise stand somit fest und es ergab sich folgendes, wenig spektakuläres Routing:
25.12.18 MUC-AMS-EDI mit KLM / eine Nacht im Hilton Edinburgh Airport
26.12.18 EDI-DOH-PEN mit QR / sieben Nächte im DoubleTree Resort by Hilton Penang
03.01.19 PEN-DOH-EDI mit QR / zwei Nächte im Hilton Edinburgh Carlton
06.01.19 EDI-LHR-MUC mit BA
Die Anreise
Dezember 2018. Mit jedem Tag darf ein weiteres Türchen am Weihnachtskalender geöffnet werden, bis endlich alle Schokolade erfolgreich vernichtet wurde. Zeit, die Koffer zu packen. Wie immer brachte uns der Airport Bus vom Münchner Hauptbahnhof zügig ins Erdinger Moos. Ausstieg heute allerdings nicht im T2, sondern im T1 Abschnitt D. Ein Novum: kein Status, kein Priority, kein Fast Track, keine Lounge, kein nichts. Doch, Einsteigegruppe 5. Wir sind die letzte Gruppe, die die nahezu ausgebuchte Boeing 737 betritt. Flug und Service waren absolut in Ordnung, weder besser, noch schlechter als bei der Konkurrenz. In Ermangelung einer gültigen Zutrittsberechtigung zu einer der exklusiven Wartehallen hier in Amsterdam lädt nunmehr die grüne Nixe dazu ein, uns bei Kaffee und Kuchen der bloßen Kurzweil hinzugeben. Langsam verrinnt die Zeit, bis schließlich unser Flug aufgerufen wird. Am Finger erwartet uns die blau-weiß lackierte Maschine nach Edinburgh, am Gate ein paar Fluggäste mit roten Nikolausmützen. Ach ja, es weihnachtet sehr.
Wie der Zufall es so will, treffen wir beim Boarding auf den Tippgeber drivechip, der ebenfalls nach Penang unterwegs ist. Auch dieser Flug ist nahezu ausgebucht – ob da noch weitere Foristen an Bord sind? Neunzig Minuten später erreichen wir Edinburgh, weitere dreißig Minuten später unser Domizil für heute Nacht. Auch Mitforist drivechip ist Hiltonschläfer, der uns beim Abendessen über den Equipment Change informiert. Bei Qatar ist das ja immer so eine Sache, aber dieses Mal scheint uns das Glück hold. Für morgen steht ein A350 mit Qsuites auf dem Plan. Läuft. Um nullfünfhundertdreißig ist die Nacht vorbei und die infernalische Maschine mahnt uns zum Aufstehen. Nach kurzem Fußmarsch zum Flughafen und einem (ersten) Champagner in der Lounge folgt alsbald das Einsteigen. Ich mache es mir mit den Kindern auf 1K bequem; Knutschi hat aus Respekt vor dem Produkt sogar ihren roten Pulli angezogen. Es folgt ein weiterer Champagner und schon entschweben wir in den kalten schottischen Morgen mit Ziel Doha.
Meine Wahl fällt auf das arabische Frühstück und – intuitiv – auf einen Shiraz aus der Weinkarte. Die Flugbegleiterin legt ihren Kopf zur Seite und mustert mich für eine Sekunde. "The Shiraz together with your breakfast?" Zugegeben, es ist kurz nach acht, vielleicht noch etwas früh für Rotwein. Ich wähle stattdessen einen Mocktail (der geschmacklich sehr lecker war) und vertage den Shiraz aufs Mittagessen. Gegen 17:45 Uhr Ortszeit erreichen wir Doha und draußen wird es bereits wieder dunkel. Tempus fugit; was für ein seltsamer Tag.
Rein rechnerisch haben wir nun acht Stunden Aufenthalt an diesem wunderbaren Ort, wo Milch und Champagner, äh, Honig fließen. Auch für den geübten Alkoholiker stellt das eine gewisse Herausforderung dar. Insofern entscheiden wir uns für Kultur und buchen kurzerhand eine Stadtrundfahrt durch Doha. Gegenüber Gate A4 lassen sich die Tickets für 40 QAR (etwa 9,50 EUR) pro Person erwerben. Wir marschieren zur Einreise und besteigen anschließend den Bus, der vorm Flughafen auf die Gruppe wartet. Erster Anlaufpunkt ist der Dhow Harbour, von dem aus man einen guten Blick auf das im Jahr 2008 eröffnete Museum für Islamische Kunst erhält. Nächste Station ist das Kulturdorf Katara mit seiner imposanten, traditionellen Architektur.
Es geht weiter zu The Pearl-Qatar, einer 400 Hektar großen künstlich angelegten perlförmigen Insel, die vor allem mit edlen Geschäften, zahlreichen Restaurants und Luxushotels aufwartet. Letzte Station auf der gut zweieinhalbstündigen Tour ist Souk Waqif, ein traditioneller arabischer Markt in der Nähe unseres ersten Stopps, dem Dhow Harbour. Hier fällt zunächst das Islamische Kulturzentrum Abdulla Bin Zaid Al Mahmoud auf, dessen Moschee sich durch ein einzigartiges Minarettdesign auszeichnet. Auf dem Markt selbst lassen sich allerlei (kuriose) Waren käuflich erwerben oder bei Shisha und Tee die Kühle des Abends genießen.
Wir sind zurück am Hamad International Airport. Die verbleibende Zeit bis zum Abflug überbrücken wir mit Espresso Martini in der Al Mourjan Business Lounge. Inzwischen ist ein neuer Tag angebrochen – für mich einer der gravierendsten Nachteile beim Umstieg in der Wüste – und um kurz nach eins beginnt das Boarding für unseren Flug nach Penang. Aus der bei Buchung angezeigten Tripple Seven wurde ein Dreamliner; müde lasse ich mich auf meinen Einzelsitz 5A danieder. Die Kinder schlafen schon tief und fest und nach dem letzten (ersten?) Champagner des Tages werde ich es ihnen gleich tun. Vom Flug selbst bekomme ich nicht viel mit, erst zum Frühstück werde ich (auf Wunsch) geweckt. Die Maschine landet sanft auf dem im Süden der Insel gelegenen Flughafen. Es folgen Einreiseformalitäten und Mietwagenabholung – selten habe ich erlebt, dass mit solch hingebungsvoller Akribie jeder, aber wirklich jeder einzelne Kratzer des rundum lädierten Mietwagens auf dem Übergabeprotokoll festgehalten wird. Außerdem werden wir noch auf das Mysterium der Parktickets sowie deren Erwerb im 7-Eleven hingewiesen, bevor wir uns auf die Fahrt zur diametral anderen Seite der Insel aufmachen. Das Hilton liegt am Pantai Miami, einem Strand, der besser klingt, als er aussieht. Beim Upgrade-Lotto gewinnen wir eine King Terrace Suite mit Meerblick. Läuft. Außerdem legt man uns die Happy Hour ans Herz, als Diamond-Gäste erhalten wir natürlich Getränke und Canapés aufs Haus. Läuft. Wir verabreden uns für 18:00 Uhr mit Mitforist drivechip, der ebenfalls in diesem Etablissement abgestiegen ist. Schon wieder Alkohol; die Kinder haben ihre rechte Freude daran.
Inzwischen haben Sonne und Mond sich abgewechselt und es wird langsam dunkel. Wo sind nur die letzten beiden Tage verblieben? Wir entscheiden uns für die Terrasse und lassen den Abend bei angenehmen 25 °C ausklingen. In Deutschland soll es bald Schnee geben. Ich erkundige mich bei knutschi nach den Plänen für morgen. Auf dem Programm steht der Penang National Park. Aber morgen ist heute noch ganz weit weg...
August 2018. The Wing, Hongkong. Auf den nächtlichen Flug nach Auckland wartend, spielte uns das Wetter plötzlich einen Streich, denn ein einsetzender Platzregen über Chek Lap Kok sorgte für den verspäteten Abflug der Maschine CX 113. Just in diesem Moment – Jupiter stand offenbar gerade im neunten Haus – erschien im VFT der Post des Mitforisten drivechip: Edinburgh-Penang für 783 Pfunde in C. Die geneigte Leserin weiß, was nun folgt: kurze Frage an knutschi ob's denn konvenieren würde. Pjöngjang? Nein, Penang. Nuschel ich etwa im Alter? Genehmigt. Geprüft. Gebucht. Der Flug war eingetütet, ein Hotel auf Penang ebenfalls schnell gefunden. Weihnachten kann kommen.
Allerdings sollte es sich als besondere Herausforderungen gerieren, einen passenden Positionierungsflug nach Schottland zu finden. Mit Abflug Edinburgh am 26. Dezember zu unchristlicher Zeit – sprich um nullsiebenhundertfünfzig morgens – gibt es durchaus valide Argumente für eine Anreise am Tag zuvor. Das aber sollte der erste Weihnachtsfeiertag sein, und da herrschte kollektive Feier(tags)laune bei gängigen Luftfahrtunternehmen. Einzig unsere tulpenzüchtenden Nachbarn wollten von all dem Weihnachtsrummel nichts wissen und boten Flugscheine für die Strecke in die schottische Hauptstadt feil. Zurück ging es schließlich mit BA auf Avios, wobei wir am Ende noch zwei Tage Edinburgh drangehängt haben. Die Reise stand somit fest und es ergab sich folgendes, wenig spektakuläres Routing:
25.12.18 MUC-AMS-EDI mit KLM / eine Nacht im Hilton Edinburgh Airport
26.12.18 EDI-DOH-PEN mit QR / sieben Nächte im DoubleTree Resort by Hilton Penang
03.01.19 PEN-DOH-EDI mit QR / zwei Nächte im Hilton Edinburgh Carlton
06.01.19 EDI-LHR-MUC mit BA
Die Anreise
Dezember 2018. Mit jedem Tag darf ein weiteres Türchen am Weihnachtskalender geöffnet werden, bis endlich alle Schokolade erfolgreich vernichtet wurde. Zeit, die Koffer zu packen. Wie immer brachte uns der Airport Bus vom Münchner Hauptbahnhof zügig ins Erdinger Moos. Ausstieg heute allerdings nicht im T2, sondern im T1 Abschnitt D. Ein Novum: kein Status, kein Priority, kein Fast Track, keine Lounge, kein nichts. Doch, Einsteigegruppe 5. Wir sind die letzte Gruppe, die die nahezu ausgebuchte Boeing 737 betritt. Flug und Service waren absolut in Ordnung, weder besser, noch schlechter als bei der Konkurrenz. In Ermangelung einer gültigen Zutrittsberechtigung zu einer der exklusiven Wartehallen hier in Amsterdam lädt nunmehr die grüne Nixe dazu ein, uns bei Kaffee und Kuchen der bloßen Kurzweil hinzugeben. Langsam verrinnt die Zeit, bis schließlich unser Flug aufgerufen wird. Am Finger erwartet uns die blau-weiß lackierte Maschine nach Edinburgh, am Gate ein paar Fluggäste mit roten Nikolausmützen. Ach ja, es weihnachtet sehr.
Wie der Zufall es so will, treffen wir beim Boarding auf den Tippgeber drivechip, der ebenfalls nach Penang unterwegs ist. Auch dieser Flug ist nahezu ausgebucht – ob da noch weitere Foristen an Bord sind? Neunzig Minuten später erreichen wir Edinburgh, weitere dreißig Minuten später unser Domizil für heute Nacht. Auch Mitforist drivechip ist Hiltonschläfer, der uns beim Abendessen über den Equipment Change informiert. Bei Qatar ist das ja immer so eine Sache, aber dieses Mal scheint uns das Glück hold. Für morgen steht ein A350 mit Qsuites auf dem Plan. Läuft. Um nullfünfhundertdreißig ist die Nacht vorbei und die infernalische Maschine mahnt uns zum Aufstehen. Nach kurzem Fußmarsch zum Flughafen und einem (ersten) Champagner in der Lounge folgt alsbald das Einsteigen. Ich mache es mir mit den Kindern auf 1K bequem; Knutschi hat aus Respekt vor dem Produkt sogar ihren roten Pulli angezogen. Es folgt ein weiterer Champagner und schon entschweben wir in den kalten schottischen Morgen mit Ziel Doha.
Meine Wahl fällt auf das arabische Frühstück und – intuitiv – auf einen Shiraz aus der Weinkarte. Die Flugbegleiterin legt ihren Kopf zur Seite und mustert mich für eine Sekunde. "The Shiraz together with your breakfast?" Zugegeben, es ist kurz nach acht, vielleicht noch etwas früh für Rotwein. Ich wähle stattdessen einen Mocktail (der geschmacklich sehr lecker war) und vertage den Shiraz aufs Mittagessen. Gegen 17:45 Uhr Ortszeit erreichen wir Doha und draußen wird es bereits wieder dunkel. Tempus fugit; was für ein seltsamer Tag.
Rein rechnerisch haben wir nun acht Stunden Aufenthalt an diesem wunderbaren Ort, wo Milch und Champagner, äh, Honig fließen. Auch für den geübten Alkoholiker stellt das eine gewisse Herausforderung dar. Insofern entscheiden wir uns für Kultur und buchen kurzerhand eine Stadtrundfahrt durch Doha. Gegenüber Gate A4 lassen sich die Tickets für 40 QAR (etwa 9,50 EUR) pro Person erwerben. Wir marschieren zur Einreise und besteigen anschließend den Bus, der vorm Flughafen auf die Gruppe wartet. Erster Anlaufpunkt ist der Dhow Harbour, von dem aus man einen guten Blick auf das im Jahr 2008 eröffnete Museum für Islamische Kunst erhält. Nächste Station ist das Kulturdorf Katara mit seiner imposanten, traditionellen Architektur.
Es geht weiter zu The Pearl-Qatar, einer 400 Hektar großen künstlich angelegten perlförmigen Insel, die vor allem mit edlen Geschäften, zahlreichen Restaurants und Luxushotels aufwartet. Letzte Station auf der gut zweieinhalbstündigen Tour ist Souk Waqif, ein traditioneller arabischer Markt in der Nähe unseres ersten Stopps, dem Dhow Harbour. Hier fällt zunächst das Islamische Kulturzentrum Abdulla Bin Zaid Al Mahmoud auf, dessen Moschee sich durch ein einzigartiges Minarettdesign auszeichnet. Auf dem Markt selbst lassen sich allerlei (kuriose) Waren käuflich erwerben oder bei Shisha und Tee die Kühle des Abends genießen.
Wir sind zurück am Hamad International Airport. Die verbleibende Zeit bis zum Abflug überbrücken wir mit Espresso Martini in der Al Mourjan Business Lounge. Inzwischen ist ein neuer Tag angebrochen – für mich einer der gravierendsten Nachteile beim Umstieg in der Wüste – und um kurz nach eins beginnt das Boarding für unseren Flug nach Penang. Aus der bei Buchung angezeigten Tripple Seven wurde ein Dreamliner; müde lasse ich mich auf meinen Einzelsitz 5A danieder. Die Kinder schlafen schon tief und fest und nach dem letzten (ersten?) Champagner des Tages werde ich es ihnen gleich tun. Vom Flug selbst bekomme ich nicht viel mit, erst zum Frühstück werde ich (auf Wunsch) geweckt. Die Maschine landet sanft auf dem im Süden der Insel gelegenen Flughafen. Es folgen Einreiseformalitäten und Mietwagenabholung – selten habe ich erlebt, dass mit solch hingebungsvoller Akribie jeder, aber wirklich jeder einzelne Kratzer des rundum lädierten Mietwagens auf dem Übergabeprotokoll festgehalten wird. Außerdem werden wir noch auf das Mysterium der Parktickets sowie deren Erwerb im 7-Eleven hingewiesen, bevor wir uns auf die Fahrt zur diametral anderen Seite der Insel aufmachen. Das Hilton liegt am Pantai Miami, einem Strand, der besser klingt, als er aussieht. Beim Upgrade-Lotto gewinnen wir eine King Terrace Suite mit Meerblick. Läuft. Außerdem legt man uns die Happy Hour ans Herz, als Diamond-Gäste erhalten wir natürlich Getränke und Canapés aufs Haus. Läuft. Wir verabreden uns für 18:00 Uhr mit Mitforist drivechip, der ebenfalls in diesem Etablissement abgestiegen ist. Schon wieder Alkohol; die Kinder haben ihre rechte Freude daran.
Inzwischen haben Sonne und Mond sich abgewechselt und es wird langsam dunkel. Wo sind nur die letzten beiden Tage verblieben? Wir entscheiden uns für die Terrasse und lassen den Abend bei angenehmen 25 °C ausklingen. In Deutschland soll es bald Schnee geben. Ich erkundige mich bei knutschi nach den Plänen für morgen. Auf dem Programm steht der Penang National Park. Aber morgen ist heute noch ganz weit weg...
Zuletzt bearbeitet: