Von einem, der weg flog, das Schnorcheln zu lernen

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VBird

Erfahrenes Mitglied
12.01.2010
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Wie nennt man den Bewuchs in den höheren Lagen von Ecuador ?

------ Moos-Quito !
(Muaaah !)

Es bahnt sich (noch so'n Brüller !) ein Bericht aus einer Inselgruppe in Zentralamerika an. Eine Reise mit Bahn, Boeing, Boot, Bus.
Einer aus der Reihe "mit ohne Fotos". Eine Faktensammlung gewissermaßen zum Thema "Was ich gerne VORHER gewusst hätte".

Vor dem Betreten der Inseln muss ich aber erst noch drei Moloche überstehen - Riesenmetropolen, wo überall seltsame Sprachen ertönen, von denen man als Besucher kaum etwas versteht: Quito, Bogotá und München ...
 

VBird

Erfahrenes Mitglied
12.01.2010
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Prolog

Wer über meine Beiträge der letzten 2 Wochen gestolpert war, wird bemerkt haben, dass der Titel hier recht "reißerisch" gewählt wurde.
Schnorcheln war keinesfalls der Auslöser dieser Reise, sondern kam als Last-Minute-Idee zu allem anderen hinzu, was dann noch für viel Hektik und Chaos bis hin zum Aufbruch sorgte.

Nun denn, wir sind unterwegs
Evtl. in 12 Stunden die ersten Erlebnisse ... ?

_________________

more than 12 hrs later ...
Muss Euch leider auf "demnächst" vertrösten.
Das WLan hier will nicht so richtig.
 
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VBird

Erfahrenes Mitglied
12.01.2010
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First Stop Munich

Mein Fernflug würde von einem süddeutschen Flughafen irgendwo zig Kilometer östlich von München starten; also mußte ich zuerst einmal fast durch die gesamte Bundesrepublik.

Nach den üblichen Unpässlichkeiten (erste U-Bahn fuhr mir vor der Nase weg; zweite wegen „technischer Störung“ verspätet) erreichte ich gerade noch rechtzeitig den Hbf, als mein ICE einfuhr. Mit langer Vorlaufzeit gebucht hatte ich ein Sparpreisticket. Interessanterweise hätte ich am Buchungstag für den doppelten Preis auch 1. Klasse bis hin zum Airport kaufen können. Da ich aber Flugzeitänderungen nicht ausschließen konnte, wollte ich den evtl. in den Sand gesetzten Betrag so klein wie möglich halten.

Avianca beglückte mich dann später auch tatsächlich mit vorverlegter Abflugzeit. Mein Zeitpuffer wurde dadurch kürzer; ich entschied mich aber, es zu riskieren und die gebuchte Verbindung beizubehalten.

Heute war die DB nett zu mir. Ich fand ein Plätzchen ganz am Ende des Zugs ohne Durchgangsverkehrund wir kamen pünktlich an. Kein Schneechaos, keine „Personenschäden“ heute – Glück gehabt! Im ICE hatte ich Internet; da ich aber die gesamte Nacht durchgemacht und mit Packen verbracht hatte (die letzten Tage hatte ich ja mit ‚Schnorchel-Shopping‘ ausgefüllt), holte ich zuerstmal Schlaf nach.


Am S-Bahn-Gleis wimmelte es von Gelbwesten, bei denen man nach Linie zum Airport fragen konnte. Welch ein Unterschied zu HH, wo man Personal nur noch über Automaten HÖREN kann !


Im OCI 24 Std vor Start hatte ich einen Fensterplatz wählen können, und sogar ebenso sofort schon für die zwei Anschlussflüge in Zentralamerika. Schalter in MUC würde erst in 20 min öffnen; also blieb Zeit für einen ‚Plausch‘ am Avianca-Ticketschalter. Hier traf ich auf meinen ersten deutschstämmigen Avianca-Repräsentanten.

Die Hotline unter deutscher Nummer spricht Deutsch nur bis 18 Uhr, und dies zwar weit besser als ich Spanisch aber doch durchaus noch verbesserungsfähig, und die Dame, die ich jedesmal erwischte, erlebte ich als höchst umständlich (für einfache GENERELLEN Fragen mußte ich jedesmal erst meine Reisepaßnummer durchgeben) und eher unbedarft (sie mußte ständig erst Rücksprache holen). Definitive Aussage der Hotline: Durchchecken von Gepäck unmöglich. Sowohl in Bogotá als auch in Quito müsse ich zum Band. Schalter in MUC: Selbstverständlich checken wir Ihr Gepäck bis Baltra durch!

Unterwegs müssen Sie sich um nichts kümmern. Inspektion erfolgt dann NACH Landung in Galapagos.

Auch diese Aussage sollte sich als falsch herausstellen, aber dazu später! Jedenfalls erhielt ich bei Kofferabgabe dann einen Anhänger MUC/BOG/GPS.


Es folgte meine verhaßte Konfrontation mit realitätsfernem Security-Personal („Haben Sie Flüssigkeiten? / Sind Ihre Hosentaschen leer ?“ – Sie sehen doch, daß ich gerade dabei bin, alles in die Trays zu legen.) und dann der erste GAU. In meiner Aufregung vorher hatte ich vergessen, das Fläschlein Müllermilch aus dem Tagesrucksack in den Koffer umzupacken. Wurde nun natürlich konfiziert. „Sie werden auf Ihrer Reise schon wieder an Müllermilch heran kommen.“

Geneigte Leser des Gin&Tonic-Threads hier werden evtl. meinen Schock und meinen Ärger ob meiner Blödheit nachvollziehen können. Natürlich war der Inhalt des konfizierten Behältnisses nicht mehr das, was außen drauf stand!


Avianca wird im selben Terminal abgefertigt wie EW, und da sind die Räumlichkeiten in MUC noch einmal weniger ‚Fluggast-freundlich‘ als schon bei uns in HAM. Die GIN-Räuber hatten mir auch befohlen, meine Wanderschuhe auszuziehen, und nun stand ich da in meinen Socken. Ein Stuhl zum Anziehen der Fußbekleidung ist im Konzept des internationalen Flughafens MUC nicht vorgesehen.

Nun ja, als nächstes streifte ich an der überteuerten und mickrigen Spirituosen-Auswahl vorbei und begab mich dann zum Gate. Also nach meinem Erstbesuch in MUC kann ich nicht behaupten, daß dieses Terminal mich irgendwie beeindruckt hätte.

Am Gate wollte ich 45 min vor Abflugzeit noch eine wichtige Banküberweisung machen (es lief bei dieser Reise vieles bei mir auf dem ‚allerletzten Drücker‘), wurde aber vom dortigen Avianca-Mitarbeiter wiederholt gedrängt, jetzt bitte sofort einzusteigen.

Eine halbe Stunde vor Abflugszeit war „boarding completed“ – trotzdem rollten wir erst nach einiger Verspätung los.

Auf meinem Fenstersitz hatte es sich eine junge Dame aus Mittelamerika gemütlich gemacht. Nach meinem Einspruch kehrte sie zu ihrer Freundin zurück in die Vorreihe.

Da sonst keiner mehr in meine Reihe wollte, und in diesem Flugzeug die Gurtbefestigungen NICHT zwischen den Sitzen herausragen und sich so in diverse Körperteile hineinpieksen, hatte ich auch in der Economy mein „Lie-Flat“-Erlebnis und einen sehr angenehmen ca. 11-stündigen Langstreckenflug. Verpflegung war unspektakulär. Getränkeangebot inakzeptabel (Avianca führt keinen Gin !). Am negativsten fand ich die Toiletten. Dort wo auf meinen USA-Flügen mindestens zwei pro Gang waren, gab es hier genau eine. Also wie es mir schien, für die gesamte Economy ganze 2 Stück. Jedenfalls gab es ständig sehr laaaange Schlangen.

Toilettenpapier war bald aufgebraucht. Ich erfüllte meine Mitteilungspflicht. Interessierte aber die Crew nicht sonderlich.

Ach ja, meine Fensterplatzbesetzerin hatte sich eine halbe Stunde nach Start auf einem der XL-Sitze weiter vorne begeben, wurde von dort aber zurückgepfiffen.

Deutsch kam nur einmal bei der Landung kurz über die PA. Mir schienen auch nur wenige Passagiere aus Deutschland zu stammen. Die Englischkenntnisse der Crew waren für mein Empfinden völlig ok.

Entertainment funktionierte. Einige Filme etwas älteren Datums. Leider ließen sich keine Untertitel einstellen. Ich hätte gerne zum englischen Ton spanischen Text gehabt.

Nun ja, wenigstens habe ich jetzt endlich mal meine erste Episode von „The Handmaid’s Tale“ gesehen.

Es gab kostenlos Kopfhörer, Kissen und Decke.

Laut SeatGuru hat Reihe 31 KEIN Fenster!

Habe ich Blödmann leider vergessen zu überprüfen.


___________________________

Dieser Text wird nun hier hineingestellt mehr als zwei Wochen nach dem beschrieben Reisetag.
Galapagos ist in vieler Hinsicht einzigartig. Nicht nur die Tierwelt, sondern auch ein solch &%$##$[]*kacktes Internet hatte ich bisher noch nie erlebt.
Den Text hatte ich an mehreren Abenden in Teilen jeweils als Email an mich selbst geschickt, Allein das Oeffnen von Hotmail und Copy&Paste um das hier reinzustellen hat jetzt ueber eine Stunde gedauert.
Entonces - dieser Bericht wird nur MUY LENTAMENTE fortgefuehrt werden !
:(
 
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VBird

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12.01.2010
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MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Laut SeatGuru hat Reihe 31 KEIN Fenster!

Habe ich Blödmann leider vergessen zu überprüfen.

Bei Boeings Traumschiffchen muss man immer höllisch aufpassen wegen den Fensterplätzen. Dort wo die großen Rumpftonnen zusammengeschraubt werden (oder werden die geklebt?) fehlen die Fenster. Einmal hinten im Rumpf in der Eco und einmal vorne wo normal die Business Class ist.
Leider kennzeichnen viele Airlines sowas nicht in ihren Sitzplänen oder haben so misearable Sitzpläne dass man nichts erkennen kann.


Galapagos ist in vieler Hinsicht einzigartig. Nicht nur die Tierwelt, sondern auch ein solch &%$##$[]*kacktes Internet hatte ich bisher noch nie erlebt.

Mich stört sowas im Urlaub recht wenig. Einige Tage mal offline sein tut auch dem Kopf sehr gut. Aber vielleicht gehöre ich einfach zu einer anderen Generation die ihre Kindheit noch ohne Internet und Smartphone verbracht haben und mich daher sowas weniger stört? :eyeb:
 

VBird

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12.01.2010
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Mich stört sowas im Urlaub recht wenig. Einige Tage mal offline sein tut auch dem Kopf sehr gut. Aber vielleicht gehöre ich einfach zu einer anderen Generation die ihre Kindheit noch ohne Internet und Smartphone verbracht haben und mich daher sowas weniger stört? :eyeb:
Ich glaube, mit dieser Generation habe ich auch als Kind gespielt.
Grundsätzlich stimmen wir überein.

Aber in meiner aktuellen Situation ist die erlebte Infrastruktur schon recht frustrierend.
Ich will ja kein Wottsepp oder ähnlichen Käse machen.

Aber ohne Internet kann ich

1. den selbsterhobenen Anspruch nicht erfüllen, hier relativ zeitnah praktische Infos reinzustellen. Wenn ich nach der langen Zeit zurück komme, habe ich nicht erstmal noch einen Monat Urlaub, um alles nachzutragen.


Hat man die gesamte Reise perfekt vor Abreise durch organisiert, und läuft NICHTS schief (!), braucht man sich unterwegs dann nicht mehr um zu viele Dinge zu kümmern.

Aber reise ich längere Zeit in eine mir unbekannte Gegend und habe viele Variablen in meiner Planung, brauche ich

2. Zugriff auf Buchungsplattformen, Wetterberichte, etc.

Dann geht es hier nicht um eine Woche nach Malle.
Während ich hier in der Idylle Echsen fotografiere, dreht sich

3. die Welt weiter. So wurde mir gerade ein Projekt für März storniert, worauf ich möglichst rasch reagieren muss.

Bewege mich leider nicht in einem "luftleeren Raum"!
(Watten blöder Ausdruck - eigentlich!)
 

Bilbo

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28.10.2009
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Ich entnehme der Schilderung deines Fluges das er spärlich gebucht ist. Wie war denn die Auslastung?

Hattest du versucht ein Upgrade über Plusgrade zu machen?
 

VBird

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12.01.2010
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Nun, ganz voll war er nicht.
Aber nur ganz wenige Pax hatten eine 3er Reihe für sich alleine. Ich hätte da wohl ungewohntes Glück.

Von Avianca kam einige Tage vor Abflug eine Email mit Aufforderung, ein Gebot für ein Upgrade abzugeben, aber ich war zu sehr im Stress, um mir hierzu Gedanken zu machen.

_______________

Edit am 1. März:

Es kam jetzt eine Email mit Aufforderung zu einem Gebot zum Upgrade für den Rückflug.
Dachte ich, mach ich mir mal den Spaß und biete 50 Tacken und warte dann gespannt auf die Reaktion.

Pustekuchen !
Man kann keinen beliebigen Betrag eintragen, sondern es wird ein Schieber bzw. eine Skala angezeigt, welche ganz links bei 490€ für BOG > MUC alleine anfängt !
Als ich seinerzeit mir die Super Promo in Economy für knapp über 700€ schnappte, las ich kurz danach im Netz, daß man für knapp über 1000€ Business bekommen könnte. Hätte ich zu gerne gemacht, wenn ich das nur geschnallt hätte.

Aber jetzt für nur die eine Teilstrecke 500€ mehr ?
Gracias, pero no !

Das Upgrade-Gebot für GPS > Festland fing bei 75€ an.
 
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VBird

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12.01.2010
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@Bilbo,
ich habe Dir jetzt schon dreimal eine PN geschrieben,
 

VBird

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12.01.2010
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@Bilbo,
ich habe Dir jetzt schon dreimal eine PN geschrieben,
das besch@#€&* Internet hier hat sie jedesmal wieder vernichtet !

Also,
ich bin mit einigen Hundert Dollar in bar über Quito.
Dort am Airport gibt es 1 ATM und direkt daneben auch eine Wechselstube.

(Diesen kurzen Text hatte ich erstmals um 22:45 Ortszeit hier reingestellt.
Jetzt ist es 01:05 und der Text wurde sechs mal neu
geschrieben. Macht so echt keinen Spaß mehr!)
 
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VBird

Erfahrenes Mitglied
12.01.2010
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Zum Überbrücken der Funkstille

Hallo Galapagos-Interessierte!

Weil ich ja wohl erst in einem Monat längere Infos hier weitergeben kann, möchte ich schnell (seit 10 min habe ich Mal Internet-Verbindung) auf einen Blog verweisen, in dem eine Deutsche auf sehr sympatische Weise (wie ich finde) ihre Kreuzfahrt vor 5 Jahren beschreibt.
Ich lasse den Link in Quito beginnen.

Quito – Tag 1 – Birgit-Hitz.de