Mr. Hard - Streiflichter aus der Luft

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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.794
3.316
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In diesen Wochen rückt eine Zahl näher, die ich weder erträumt, erhofft noch forciert habe. Dennoch werde ich sie überschreiten - Anlass genug um auf die erste Million Kilometer in der Luft zurück zu blicken.

Einige dieser Zeilen schreibe ich an Bord von SK531, meinem 833. Flug, mit dem diese Grenze überschritten wird. Vor mir ein kleiner Pappkarton mit ungefähr haargenau 497 Kcal, verteilt auf eine Mixtur aus Pastete, Kartoffeln und Gemüse. Hübsch angerichtet wäre es vermutlich ein Genuss, hier aber zeigt die Art der Darreichung, wie weit es die Menschheit gebracht hat: Wir angeblich Zivilisierten nehmen unser Essen kaum anders ein, als Mülltaucher.

Weitere Zeilen entstehen einige Tage vor dem Überschreiten der ersten Million. Es ist Flug Nummer LX2551 von Sion nach London-Heathrow, und Sitten ist der 177. Airport, den ich aufsammele. Später am Tag wird es noch nach Belfast gehen, um auch die beiden Flughäfen dieser Stadt in die Sammlung einzugliedern. Gleichzeitig sammle ich dann mit AirLingus die 68. Airline.

Aber wie kam es dazu, war es echtes Interesse, Sammelleidenschaft oder Fernweh?

Um diese Frage zu beantworten schaue ich zurück auf einige meiner Flüge. Die ersten, nach Jersey und Mallorca, liegen soweit zurück, dass ich mich weder daran erinnern kann, noch könnte ich mit Sicherheit sagen welche Airline es war. Kennzeichen des Fluggerätes, Sitz und Reiseklasse werden heute wie selbstverständlich notiert, waren damals aber völlig unbedeutend, und sind es für die meisten wohl auch heute noch.
Aber an die ersten Urlaubsflüge kann ich mich erinnern: Ibiza, Antalya, Heraklion. Immer im hinteren Teil der Maschine, die Zigarette mit dem Erlöschen des entsprechenden Zeichens entzündet, voll Vorfreude auf sonnige Tage, aber auch mit Respekt vor der Fremde. Gebucht pauschal, war die Gesellschaft auf dem Rückweg meist die gleiche wie auf dem Hinweg, so dass es mir albern vorkam, dass auf dem Rückweg aus Antalya Sicherheitshinweise vor dem Start stattfanden. Konnte doch schließlich niemand ohne Sicherheitshinweise hergeflogen sein.
Das Faszinierendste, damals wie heute, das Fliegen selbst. Fliegen, ein wahr gewordener Menschheitstraum, die Schwerkraft überwinden und es den Vögeln gleichtun. Gleichzeitig der Duft der großen weiten Welt, zwar für mich nur pauschal, aber immerhin möglich, Linienflüge waren noch nahezu den Eliten vorbehalten.

Die Welt wandelte sich, mein Leben wandelte sich ebenfalls. Aus der westfälischen Provinz zog ich nach Hamburg, und fühlte mich der großen weiten Welt gleich ein Stück näher. Ich nahm für eine Weile den Beruf des Spediteurs an, und speditierte Container durch das Land, Überseecontainer, für die die große weite Welt, die Daseinsberechtigung bedeutet. Ich traf Menschen, die mit Partnern aus fernen Ländern handelten und für die Fliegen normal war. Ich lernte sogar Luftfrachtagenten kennen, besonders privilegiert schienen sie mir, waren sie doch dem Himmel so nah.

Aber das Leben meinte es gut mit mir, und so wurde die weite Welt auch für mich erreichbar. Es war das Jahr 2005, und es ging von Hamburg via London-Heathrow nach HongKong. Der Flug nach London war zugleich mein erster Linienflug und mein 16. Flug überhaupt. 399 Euro hat das Ticket von Hamburg nach Hongkong bei expedia damals gekostet, hin und zurück versteht sich. Das Reisebüro meines damaligen Vertrauens war sich sicher, dass die Buchung im Internet für den Preis nicht funktionieren würde. Ich hatte unglaublichen Respekt vor der Fremde, und konnte mir nicht mal richtig vorstellen, wie das Leben in Asien überhaupt funktionieren würde - Sprachbarriere, Schriftzeichen, Essen mit Stäbchen... Stehen die Menschen auf der anderen Seite der Weltkugel überhaupt auch mit den Füßen unten und dem Kopf oben? Als ich Schriftzeichen zur Airshow im Bildschirm an Bord der 747-400 sah, war es schier unglaublich. Das Erlebnis damals ebenso ernüchternd wie faszinierend: Die Menschen gehen mit den Füßen auf dem Boden und auch sonst ist vieles ähnlich: Bahnen fahren von A nach B, Menschen steigen ein und aus, im Hotel wird eingecheckt und geschlafen wird in Betten.

Ein paar weitere Flüge, auch auf der Langstrecke folgten. An viele kann ich mich erinnern, einige blieben besonders im Gedächtnis. So zum Beispiel im Jahr 2008, meine erste Reise in die Staaten. United flog mich mit einer 747-400 in Y über den Teich. Links am Fenster sitzend, tauchte kurz vor der Landung die Golden Gate Bridge unter uns auf. Jahrelang hatte sie, als Bild bei mir an der Wand, meine Träume genährt, und als Desktophintergrund hatte sie mir täglich dann und wann einige Sekunden Kurzurlaub ermöglicht. Die Brücke nun real dort unter mir zu sehen, war ein Anblick den ich in dem Moment kaum begreifen konnte, so surreal wirkte das Bild.
Nach der Landung, ließ ich die, die immer als erste aus dem Flieger kommen wollen, gelassen ziehen. Ich ging fest davon aus, dass sie eh mit mir am Gepäckband warten würden. Stattdessen blickte ich mich in Business und First um - überzeugt davon niemals selbst in diesen Klassen zu reisen. Beides Irrtümer.

Irgendwann kam ich dann auf die Idee Meilen zu sammeln, denn ich wollte doch auch einmal in der gehobenen Klasse fliegen. Es dauerte einige Zeit, ich hatte inzwischen eine Kreditkarte und Sonntags eine Zeitung, dann war es soweit. Mein 56. Flug - ich fühlte mich bereits als Profi - sollte mich von Singapur nach Frankfurt führen. Die Buchungsklasse upgradefähig und genügend Meilen vorhanden, so träumte ich davon, von der Warteliste akzeptiert zu werden. Sogar meinen Wunschsitzplatz auf der LH-Rutsche hatte ich bereits ausgesucht. Entsprechend gut gelaunt bestieg ich in Sydney den Airbus 380 der Singapore-Airlines, den ersten der in den Liniendienst gestellt wurde. Acht Stunden in eco bis Singapur, versüßt mit Eiscreme und Keinohrhasen. 90 Minuten nach der Landung saß ich an Bord der 747-400 der Lufthansa, die damals noch aus Jakarta kam, wenn ich es recht erinnere. Rutschen durfte ich allerdings nicht, stattdessen schaute ich von meiner Dreier-Bank auf die Leinwand einige Reihen vor mir, an die der Film für die eco gestrahlt wurde.

Die Preise sanken und das Angebot stieg. Ich begann öfter am Wochenende von Hamburg nach Köln zu fliegen, das Rauchen hatte ich drangegeben. Fliegen blieb in meiner Welt immer noch etwas außergewöhnliches, und der FTL-Status gab dem ganzen etwas elitäres. Noch gut erinnere ich mich, an einen Flug an einem Freitagabend, die Kabine in warmes Licht des Abendrots getaucht, als mir die Stewardess in einer der letzten Reihen an Bord einer 737 ein zweites Glas Rotwein reichte, mit dem Hinweis, dies sei ein besonders guter, der sonst nur in der Business Class ausgeschenkt würde. Ja, man fühlte sich als Gast im klassischen Sinne, wertgeschätzt und willkommen.
Insgesamt waren es fast 40 Flüge mit den Bobbys der Lufthansa, allein 10 mit der „Ulm“, bis heute habe ich kein anderes Flugzeug so oft geflogen.

Ich erinnere mich an einen Heiligabend im Terminal des Hamburger Flughafens. Es hatte stark geschneit und schneite unentwegt weiter, und viele Flüge waren verspätet. Mit einigen anderen saß ich am Gate und wir warteten auf unseren Flug nach Köln. Nebenan wartete man auf einen Flug mit Air Lingus nach Dublin. Irgendwann ging jemand an das Mikrofon des Gates für Dublin, und begann irische Volksweisen zu singen. Begleitet von einem wunderbaren Chor aus Wartenden, die - wie ich - einfach nur zu ihren Familien nach Hause wollten.

Fortsetzung folgt
 

Bonbonpapier

Erfahrenes Mitglied
07.02.2013
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Interessanter Einblick - ich bin gespannt, wie es weiter geht. Es scheint weniger beruflich veranlasst, mehr eine Leidenschaft? Ich werde wohl mehr in weiteren Beiträgen herauslesen.

Gute Reise dir!
 
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LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
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DRS
Irgendwie fühle ich mich ein wenig gespiegelt. Nur, dass es bei mir schneller zu gehen scheint :D
 
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Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Viele meiner Erlebnisse finden sich hier im Forum als Reisebericht, nahezu ausnahmslos opulent bebildert. Dennoch möchte ich einige kurz anreißen. So auch Flug 555, den ich an Bord eines A380 erlebte. Wo man mir zeigte, was es bedeutet, wenn die Luftfahrtindustrie ein Feuerwerk ihrer Leistungsfähigkeit abbrennt. Noch mehr als der Service, die erstklassigen Speisen und Getränke und die zuvorkommenden Flugbegleiter, ist mir die Privatsphäre dort vorne in Erinnerung geblieben, in der ich die Tränen der Rührung, ob des ergreifenden Filmes den ich sah, unbemerkt verdrücken durfte.

Natürlich waren und sind die Flüge nur Mittel zum Zweck. Sie dienen dazu Ziele zu erreichen. Und auch wenn ich zugeben muss, dass ich einige Male nur um des Fliegens willens geflogen bin, so empfinde ich doch tiefe Dankbarkeit für alles was ich sehen durfte. Seien es die Mammut-Bäume im Yosemite, der Milford Sound in Neuseeland, oder das Kap der guten Hoffnung. Der Leopard im Kruger-Park, der Mendenhall-Gletscher in Alaska, die Wale vor der Küste von Boston und so vieles mehr.
Auch Ziele, die ich im Nachhinein lieber ausgelassen hätte waren dabei, wie der höchste Pup Afrikas, als Touristenattraktion im bitterarmen Lesotho. Oder die Joint Security Area auf der Grenze zwischen den beiden Koreas, Mittelpunkt und Front eines Krieges, wenn auch kalt.
Aus dem Bereich der Aviation waren viele Highlights dabei, Sint Maarten mit dem Maho Beach, Barra und die Landung auf Sand, der Alaska Milkrun oder auch der kürzeste Linienflug Westray-Papa Westray, um nur einige zu nennen.

Und doch erinnere ich mich an viele der über 800 Flüge. Die erste Kurzstrecke, die ich mit Meilen in C upgegradet habe. Von Hamburg ging es zuerst in eco nach München und dann mit Lufthansa in Business nach Istanbul. Warmes Essen, Porzellan und Wein aus echten Gläsern. Außerdem hatte ich die ganze Bank für mich allein, was für ein Luxus. Und auch die erste Langstrecke in Business wird mir unvergessen bleiben. Mit der Swiss ging es auf Meilen von Zürich nach San Francisco. Ich war so begeistert vom Service, dass ich am Ende die Stewardess fragte, wie eine First das Gebotene toppen könne, denn das lag damals noch außerhalb meiner Vorstellungskraft. Ich war auch so überzeugt von der Leistung, dass ich direkt darauf mein erstes Langstrecken-Ticket in Business für Geld kaufte. Wieder mit Swiss, diesmal nach Miami.

Dann denke ich unweigerlich an den Swiss Business-Saver, der viele Meilen auf kurzen Strecken ermöglichte. Auf einem Flug von Zürich nach Malpensa reichte man das Tablett so kurz nach dem Start, dass der Flughafen Kloten, noch in Sichtweite war, und die Getränke ob des Steigflugs kaum eingeschenkt werden konnten. Einmal buchte ich statt Hamburg-Köln mit Lufthansa eine Kombination aus Swiss Business-Saver Hamburg-Zürich-Wien und Wien-Köln mit Austrian. Beim Check-In in Hamburg schaute man mich mit großen Augen an, und wollte mich freundlicherweise auf einen Direktflug umbuchen. Nur kopfschüttelnd ließ man mich die gebuchte Route fliegen. Nizza, Barcelona und Madrid habe ich auf diese Weise ebenfalls mit vielen Meilen garniert besichtigt.

Auch die BA001 ist mir im Kopf immer noch präsent, nicht auf der Concorde, leider, aber immerhin mit einem A318. Rosé-Champagner und Rinderfilet in einem kleinen Kreis von nur 32 Passagieren, während parallel vor und hinter uns, die Widebodys immer gleich mehrere Hundertschaften über den Atlantik schaufeln. Die Einreise für die USA bereits in Shannon erledigt genieße ich bei Portwein den Blick ins ewige Eis. Einige Reihen vor mir, zwei Foristi, die ich Jahre später auf dem Weg nach Auckland Wiedersehen werde.

Ganz anders dagegen, meine Reise nach Hawaii, die Höllentour ins Paradies. Freitagabends bin ich gestartet, am Sonntag in der Woche darauf war ich wieder zurück. Düsseldorf-Zürich-Madrid-Philadelphia-San Francisco-Honolulu-Kona, unterbrochen mit einer Übernachtung in Zürich, und einer in San Francisco. Nachdem ich zweimal die Insel gewechselt habe, ging es dann von Honolulu den ganzen Weg auch wieder zurück, nur zusätzlich über Genf, und ohne Hotelübernachtungen. Und das alles in Economy, aber dafür war ich ganze fünfeinhalb Tage auf Hawaii.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.794
3.316
Sind es für viele die großen Maschinen, die faszinieren. So sind es für mich genauso die kleinen. Die PC12, mit der ich auf die Südinsel Neuseelands wechselte. Die E145 von der ich die großen Seen Schwedens aus der Luft betrachten durfte. Der Avro und die Aussicht auf Bromma. Die Saab2000 und der Anflug auf Lugano. Die E120 auf einem Flug über die Bay-Area von Sacramento nach San Francisco.

Aber auch einfache Brot und Butter-Verbindungen wurden für mich besonders. So der Flug Von Chicago nach Berlin. Morgens, aus der Not heraus dringend nach Hause zu müssen, mit Topbonus-Meilen bei airberlin erstanden. Abends dann ein Blick von oben auf die Niagarafälle und die erste Folge House of Cards, eine Serie, die mich bis heute wie keine andere begeistert.

Von Frankfurt rutschte ich mit Condor in die Karibik. Der Service so freundlich und herzlich, dass ich diesen Flug bis heute als den besten Businessclass-Flug meines Lebens in Erinnerung habe.

Und ich erinnere mich, wie ich irgendwo südlich von Indonesien wach liege. Wach im Lieflat-Sitz an Bord einer Boeing 777 der Qatar, acht Stunden vor mir, acht Stunden hinter mir. Auf den Ohren Musik von Erasure und im Blick eine flightmap, auf der die Welt so zusammen schrumpft, das kein Ort mehr unerreichbar bleibt.

Und dann war da noch die Irrfahrt nach Funchal. Gebucht auf BA ab Gatwick wollte ich nach vierstündigem Flug eine Nacht auf Madeira verbringen, und am nächsten Tag mit airberlin nach Deutschland weiterfliegen. Gerungen habe ich mit mir, ob ich die 155£ für das Upgrade ausgeben soll oder nicht. Am Ende tat ich es. Funchal haben wir nicht erreicht, aber dafür habe ich jetzt Porto Santo und Faro im Log. Porto Santo habe ich drei Stunden aus dem Flugzeugfenster vom Rollfeld aus, mit Blick auf die anderen zwischengelandeten Maschinen begutachtet. In Faro spendierte die BA eine Bustour und eine Nacht im Hotel. Am nächsten Morgen ging es wieder nicht nach Funchal, nur ein Stück in die Richtung, dann nach Porto zum Tanken und heim nach Gatwick. Zwei volle Tage war ich so an Bord der Maschine und in der Obhut von Sheila und ihrem wundervollen Team. Gerne hätte ich allen ein Golden Ticket gegeben, leider hatte ich nur eines.
Die 155£ gab es am Ende übrigens zurück, außerdem den gesamten Flugpreis. Zwei volle Tage Spaß und Porto Santo für lau - eines der besseren Geschäfte meines Lebens.

Schlechter dagegen ein Geschäft mit SQ auf MAN-MUC. Mehrfach folg ich die Strecke, weil das Erlebnis so faszinierend war, wenn die 777 aus Manchester mit ungestümer Kraft gen Himmel stieg. Nicht schnell, steil oder kraftvoll, nein mit purer Überheblichkeit bohrte sie sah so rasant in den Himmel, als wolle sie allen anderen Flugzeugen zeigen was eine Harke ist. Das Upgrade von y nach y+ auf einen Platz ohne Fenster, mit gleichem Service und in eine nicht meilenfähige Klasse war hingegen kein gutes Geschäft.

Spektakuläre Anflüge auf Orte wie Genua, Washington DC, San Francisco, Innsbruck oder wie jetzt Sitten, bleiben ebenso haften, wie die Aussicht aus der Luft auf die Küste Alaskas, der Flug über den Grand Canyon oder der Blick auf die Inseln von Hawaii. Das azurblaue Meer vor den Bahamas, die nicht enden wollenden Häusermeere von Shanghai, die Gischt der Victoria Falls zwischen Zambia und Zimbabwe, oder die immer wieder beeindruckende Skyline von New York.

Und ich erinnere mich an die Begegnungen. Die freundliche Italienerin, mit der die Zeit von München nach Singapur mit Lufthansa in eco fast wie im Flug verging. Der gesprächige US-Amerikaner auf dem Weg von Fairbanks nach Seattle, der mit mir so oft anstieß, das ich mich nur mit Mühe an die Landung in Seattle erinnern kann. Der Spanier, vor vielen Jahren auf dem Weg nach Berlin, der seine Heimat verlassen hatte, um in Deutschland an einem Flughafenprojekt mitzuwirken, dass bis heute nicht fertiggestellt ist. Und der, der von Frankfurt nach Madrid gerne mit Latam fliegt, und immer einen großen Teddybär dabei hat.
Da sind auch die Menschen, die ich hier im Forum kennenlernen durfte. Menschen, die gerne Reisen und Fliegen. Menschen die ich auf einigen Herbsttreffen in Lissabon, Porto, Nizza oder Istanbul traf. Menschen die mir am anderen Ende der Welt mit Rat zur Seite standen, die mir - wie auch dieses Forum - wertvolle Tipps gaben. Menschen aus aller Welt, und aus den Niederlanden, die die Perle der Lombardei ebenso zu schätzen wissen wie ich.

Überhaupt, die Perle der Lombardei, versehentlich entdeckt bei einer Übernachtung zwischen Kapstadt und Köln. An anderer Stelle hier im Forum viel besungen. Sehnsuchtsort der Antike, Architekturwunder und Moderne zu gleich, Ort im Wandel der Zeit, fromm und naturverbunden, als auch zukunftsweisend fortschrittlich - glaube ich jedenfalls. Auf jeden Fall ein Ort mit einer der besten Pizzerias der Welt.

Vielleicht denkt jemand bei diesen Zeilen unwillkürlich an einen anderen User dieses Forums. Seine Art zu Schreiben inspirierte mich zu diesem Beitrag. Und vielleicht ist es kein Zufall, das mir auch ein sonniger Tag in Lulea, verbracht wiederum mit einem anderen Teilnehmer dieses Forums, besonders in Erinnerung geblieben ist.

Weder ist es Ziel, noch Wunsch eine weitere Million in der Luft zu machen, aber ich werde weiter unterwegs sein (möglicherweise am Klavier begleitet). Unterwegs zu den Sehenswürdigkeiten der Welt, und zu ihren Flugplätzen. Weiterhin werde ich mein Geld nicht in Aktien, Fonds oder andere Wertanlagen stecken. Stattdessen werde ich wie gehabt in Erinnerungen investieren. Auf das noch viele schöne hinzukommen.
 

Ein Klavierspieler

Erfahrenes Mitglied
10.04.2015
622
150
Danke für deine doch auch sehr persönlichen Einblicke in dein Fliegerleben

Ich lese des Mr's Luft- und Bodenerlebnisse immer sehr gerne

Würde jetzt gerne " Take the long way home" für dich in die Tasten klopfen....

Weiterhin gute und sichere Flüge
 
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InsideMUC

Kostenfaktor
06.11.2009
6.683
3.010
43
Fluchhafen
Oft sagen Bilder mehr als tausend Worte. Hier kann ich mich in die wunderbare Welt der Fliegerei und des Reisens hineinversetzen lassen - die Bilder kommen da ganz von allein. Genauso wie die eigenen Erinnerungen. Danke dafür!
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.794
3.316
Auch wenn es normalerweise nicht gewünscht, ist Threads durch eigene Beiträge nach oben zu pushen, erlaube ich mir ausnahmsweise diesen Thread hervorzukramen. In Zeiten des unfreiwilligen „Groundings“ zahlt es sich für mich aus, dass ich soviel Geld in Erinnerungen investiert habe. Gerne lasse ich auch euch nochmal daran teilhaben.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.249
Danke fürs Hervorholen - du hast einen super Schreibstil!

Vermutlich habe ich über die Jahre ähnlich viele Flüge absolviert wie du, aber an keinen kann ich mich irgendwie besonders erinnern*. Schon gar nicht an Begegnungen oder Filme oder bestimmte Sitze. Ich bin da reiner Konsument, sehe das Fliegen also als reines Mittel zum Erreichen eines Ortes.

* Gab nur mal einen besonders üblen Flug mit durchgehenden Turbulenzen über Stunden, bei der die Kabine irgendwann nach Erbrochenen stank, was zu einem Teufelskreis führte :D
 
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west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.796
2.285
CGN
Auch wenn es normalerweise nicht gewünscht, ist Threads durch eigene Beiträge nach oben zu pushen, erlaube ich mir ausnahmsweise diesen Thread hervorzukramen. In Zeiten des unfreiwilligen „Groundings“ zahlt es sich für mich aus, dass ich soviel Geld in Erinnerungen investiert habe. Gerne lasse ich auch euch nochmal daran teilhaben.

So ist es! Die Rendite unserer Investments steigt derzeit ins unermessliche.
 

Dreaonline

Erfahrenes Mitglied
29.04.2012
446
99
CGN
Lieber Mr. Hard,

ich „klebe“ wieder an Deinen Zeilen.
Viele Deiner Reiseberichte habe ich mittlerweile verfolgt (ja, an den Hawaii-Trip erinnere ich mich sehr gut, weil wir in zeitl. Nähe auch dort waren) und auch Deine jetzigen Erzählungen ziehen mich in Deinen Bann. Bitte weiter so.

Es kommen die Erinnerungen an die Erzählungen meiner Eltern über meine ersten Flüge DUS-Tempelhof (welchen IATA-Code hatte der Airport?)im zarten Alten von 3 Jahren , meinen ersten Businessflug (auch noch ein Up-Grade auf der Strecke JFK-AMS, weil wir so spät waren) oder der Anflug auf den alten KaiTak Airport in HongKong wieder ins Bewusstsein.
WUNDERBAR. Danke für diese Inspiration.

vG Dreaonline

Übrigens:
Weiterhin werde ich mein Geld nicht in Aktien, Fonds oder andere Wertanlagen stecken. Stattdessen werde ich wie gehabt in Erinnerungen investieren. Auf das noch viele schöne hinzukommen.
Eine seeeehr gute Entscheidung, die ich +1 sehr teilen.


 
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