"Don't call me Junior!" - schleppers letzter Kreuzzug in Jordanien

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schlepper

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31.08.2016
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Dienstag

Mit dem Zug geht es von der Domstadt mit Umstieg in Siegburg zum Köln-Bonner Flughafen, die Fummelbude ist komplett leer. Den Daten von FR24 entnehme ich, dass das Fluggerät in Rom getausch wurde, deshalb wahrscheinlich die einstündige Verspätung. Wir standen schon hinter dem Gatter, als wir alle nochmal wegen eines technischen Defekts der Maschine ins Terminal gebeten wurden, Murren und Unverständnis vieler Passagiere, ich sitze die Zeit aber lieber in der Halle bei einem Kaffee-Heißgetränk ab als in der engen Maschine. Hier das erste Foto, welches die Absurdität der Airportabläufe zeigt: Wir stehen auf der Treppe, welche sich am Anfang des Fingers befindet, die ankommenden Passagiere werden 20 Meter mit dem Bus zum Terminal befördert, während wir nachher laufen werden. 10 Meter weiter hätte die Maschine am Finger gestanden.



Noch ein Wort zu den Bildern, diese haben alle einen Unschärfeverlauf, da das Objektiv von einem Sturz im letzten Jahr einen Schaden davon getragen hatte, das hatte ich bis dahin aber nicht bemerkt. Wo es machbar war, habe ich die Fotos entsprechend zugeschnitten.

Der zweite Aufruf erfolgte eine halbe Stunde nach dem Rückruf, jetzt erfolgte das Bording ohne weitere Verzögerung, vom Flug selber gibt es nichts zu berichten.

FR1848CGN - AQJB738


Nach der Landung müssen wir alle sitzen bleiben, zuerst kommt die jordanische Polizei und nimmt einen Passagier aus der Reihe hinter mir mit. Ich habe nicht mitbekommen, was dem voraus gegangen ist, entnehme aber dem Gezeter der Frau aus der Reihe, dass es auf Initiative der FA stattgefunden haben muss, sie hatte ihn schließlich schon die ganze Zeit auf dem Kieker. Aha.



Nach dem Aussteigen muss ich mich um meine eigenen Probleme kümmern, ich finde die Station von Sixt nicht, bei der ich meinen Mietwagen gebucht habe. Eigentlich finde ich gar keine Station, hier stehen nur Leute mit entsprechenden Schildern rum. Ich frage einen nach Sixt und erhalte die Antwort, dass es hier keine Sixt-Station gibt. Ich ziehe mich in eine Ecke zurück und grüble über der Reservierung nach dem Fehler, bis er mir ins Auge springt: Die Station befindet sich am Flughafen von Amman, also gut 400 km entfernt. Wieso müssen die Orte auch alle gleich heißen? In der App kann ich die Reservierung stornieren, ich frage einen der Mietwagenverteiler nach einem Fahrzeug und bekomme eines für 35,- JOD offeriert, ein Angebote, welches ich dankend ausschlage. Mit einem Taxi fahre ich für EUR 15,- in Stadt zum Doubletree-Hotel, nach dem Zimmerbezug erkunde ich die Umgebung hinsichtlich umliegender Autoverleiher, ich entscheide mich für die fußläufig zu erreichende Avis-Filiale an der Corniche. Zurück im Hotel mache ich mich an die Buchung, stelle aber fest, dass der Preis von 90,- auf 255,- EUR gestiegen ist, durch Probieren finde ich heraus, das die Grenze bei 12 Stunden zu liegen scheint, also reserviere ich ein Fahrzeug ab 11:00 Uhr und erhalte den gewünschten Preis. Jetzt kann ich mich einigermaßen beruhigt zur Nachtruhe begeben.


Mittwoch

7:30 Uhr stehe ich auf, drehe eine Runde durch Downtown Aqaba. Bei einem Bäcker erstehe ich zwei Teilchen für 0,50 JOD, beim Amerikaner mit den golden Bögen gibt es den dazu passenden Cappuccino.















Anschließend checke ich im Hotel aus und gehe zur Avis-Filiale, welche unglaublich versifft und verdreckt ist. Gebucht hatte ich kleinste Kategorie mit manueller Schaltung, es wird ein Nissan Sunny Automatik. Geht doch. Irdendwann muss ich mal systematisch untersuchen, ob die Fahrzeuge der kleinsten, buchbaren Kategorie überhaupt irgendwo erhältlich sind. Der Verkehr ist nicht sehr dicht, nach dem Verlassen der Stadt ist er quasi nicht existent, angenehmes Fahren. Gefühlt alle 10-30 Minuten taucht eine Straßenkontrolle auf, an der ersten werde ich durchgewinkt, an der zweiten wirft man einen Blick in meinen leeren Kofferraum. Kurz nach Mittag treffe ich in Wadi Musa ein, zu meiner Unterkunft muss ich trotz Wegbeschreibung einmal fragen. Patricia aus Belgien empfängt mich herzlich, das Zimmer ist ohne Fernseher und sonstigen Schnickschnack, aber es liegt sehr ruhig, da etwas außerhalb der Stadt.





Ich mache mich sofort wieder los, da morgen das Wetter schlechter werden soll und bin gegen 14:00 Uhr am Eingang von Petra, bezahle 55,- JOD für ein Zwei-Tagesticket und mache mich auf Indys Spuren.
Ich schaffe es heute an der Schatzkammer und Theater vorbei zum Trail auf den Aussichtspunkt gegenüber der Schatzkammer.









































Mit qualmenden Socken aber zufrieden komme ich in Wadi Musa an, jetzt habe ich ordentlich Hunger. Meine Wahl fällt auf My Moms Recipe, der griechische Salat ist ok, der Mixed Grill Teller ist zwar voller Fleisch, aber leider alles nach nichts schmeckend. Gegen 19:30 Uhr bin ich zurück in meinem Zimmer. Ein letzter Blick auf Wadi Musa von meiner Unterkunft aus.

 

Arus

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05.07.2015
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Da ich vor kurzem auch dort war und die Trails zu den Aussichtspunkten eher von Einheimischen Jungen quer durch irgendwelche Felsspalten hindurch verkauft wurden, zwei Fragen:
War dein Trail nach oben leicht zu finden? Die Schilder sind mir nicht aufgefallen und der Guide hat uns die nicht gezeigt. War der Aufstieg anspruchsvoll?

Freue mich schon auf weitere Tage und Fotos [emoji5]
 
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schlepper

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31.08.2016
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Da ich vor kurzem auch dort war und die Trails zu den Aussichtspunkten eher von Einheimischen Jungen quer durch irgendwelche Felsspalten hindurch verkauft wurden, zwei Fragen:
War dein Trail nach oben leicht zu finden? Die Schilder sind mir nicht aufgefallen und der Guide hat uns die nicht gezeigt. War der Aufstieg anspruchsvoll?

Ja, nach dem Theater immer rechter Hand halten, unten war das als irgendein Trail ausgeschildert, die Guides habe ich auch abgeschüttelt. Ein wenig Kondition wird man schon benötigen, ich habe es aber von 14:00 -17:00 Uhr geschafft, also keine große Hürde.
 
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schlepper

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31.08.2016
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Donnerstag

Gegen 7:40 Uhr sitze ich in Patricias Küche beim Frühstück, die anderen Gäste sind schon weg, ich bin der letzte heute. Zur Auswahl stehen getoastete Brötchen mit diversen Sorten Konfitüren, Käse und Halwa mit Pistazien oder Schokolade. Anschließend mache ich mich auf den Weg, mal schauen, wie lange das Wetter heute hält. Ich gehe recht zügig durch bis zum Theater, heute möchte ich es bis zum Ende des Trails schaffen.

Blick auf die Königsgräber


Die Säulenstraße






Nach zwei Stunden bin fast am Ende, zumindest am letzten Bauwerk der Strecke, dem Kloster (Ad Deir).



Hier gibt es auch Sitzgelegenheiten im Biergartenstyle, aber das Wetter ist wegen des stetigen Windes eher ungemütlich, auch die Sonne lässt sich nicht blicken. Ich lasse mir trotzdem den letzen Kilometer nicht nehmen und laufe bis zum letzten Aussichtspunkt.





Und das Kloster nochmal von einer erhöhten Postion.



Auf dem Rückweg mache ich auf der zu dem Hotel Basin gehörenden Terasse eine Pause.



Weiter geht's, ich halte mich jetzt links der Säulenstraße, um einen Abstecher über die Kirche zu machen.

Blick auf das Mädchenschloss (Qasr al bint)


Großer Tempel


Von der Kirche selbst ist qasi nichts mehr zu sehen, man kann hier aber die Bodenmosaiken bewundern.


Langsam melden sich die Füße, der Wind nimmt auch Fahrt auf und so soll es für heute erstmal genug sein. Meine Laufstrecke sieht so aus:


Ich gehe zum Auto und fahre in meine Unterkunft. Es sieht so aus, als wäre da ein Sandsturm aufgezogen.


Ich ruhe ein wenig, irgendwann kommen doch die Lebensgeister wieder und ich fahre nochmal los, jetzt heißt das Ziel Little Petra, eine deutlich kleinere Schlucht mit ehemals großer Bedeutung als Karawanenrastplatz und Warenumschlagzentrum. Es liegt etwa 10 km von Wadi Musa entfernt hinter dem Dorf Uum Sayhoun. Ohne weitere Kenntnisse der einzelnen Bauwerke stelle ich die Fotos ohne Kommentar ein.













Ach so, hier konnte man anscheinend auch Übernachtungen buchen, wie ich dem Gemurmel einer ankommenden Gruppe entnehmen konnte. Zurück auf dem Parkplatz.


Auf dem Rückweg halte ich noch die Hauptstraße von Uum Sayhoun fest.


Noch ein kurzer Stop unterwegs.


Anschließend fahre ich nochmal schnell ins Besucherzentrum von Petra, habe ich es doch versäumt, einen Magneten und Postkarten zu besorgen, was ich jetzt nachhole. Nach einigem Ringen mit mir beschließe ich heute das Abendessen ausfallen zu lassen, die Erinnerung an das gestrige Essen ist noch zu wach und die Packung Kekse vom Nachmittag wirkt auch noch. Letzter Blick des Tages auf Wadi Musa.
 

schlepper

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31.08.2016
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Freitag

7:00 Uhr sitze ich zum letzten Frühstück bei Patricia, heute bin ich der erste Gast in der Küche. Meine Gastgeberin weist mich noch darauf hin, dass gestern in Amman sintflutartige Regenfälle in Amman niedergingen und einige Straßen gesperrt seien. Kurz darauf bin ich auf dem Weg nach Amman, die erste Stunde Fahrt habe ich Nebel mit Sicht teilweise unter 50 m, von leichtem Schneefall kann ich auch berichten. Zum Glück wird es später besser, die Fahrt auf dem Highway 35 ist soweit ganz angenehm, jedoch wechseln freie Abschnitte mit Baustellen zu gleichen Teilen. Hier ein paar Eindrücke von unterwegs.


So sah es vielerorts aus, wenn der Highway eine Ortschaft durchschnitt.


Kurz vor Amman.


Amman liegt in einem Kessel und ist von allen Seiten von Hügeln umgeben.


Im zweiten Anlauf finde ich mein Hotel, das Grand Hotel managed by Accorhotels. Auf die Frage nach dem Frühstück führt meine Erwähnung der Loungenutzung, welche bei der Buchung meines Zimmers inbegriffen war, zur einer spontanen Änderung der Zimmernummer. Die Buchung erfolgte direkt bei Accor, da sollten die im Hotel eigentlich sehen, was ich gebucht habe.


Das Zimmer ist soweit ok, jedoch riecht es aus den Schränken muffig. Die besseren Zeiten liegen auch schon etwas zurück.




Blick aus dem Zimmer.




An der Rezeption erkundige ich mich nach den üblichen Taxipreisen, ich werde beschworen, bloß mit Meter zu fahren und mehr als 3,- JOD dürfe die Fahrt zur Zitadelle nicht kosten. Alternativ könne ich auch mit einem Fahrzeug des Hotels für 5,- JOD gefahren werden. Was glaubt der eigentlich, was für einen Trottel der vor sich hat? Folgerichtig sitze ich wenige Minuten später in der Hotel-Limo und lasse mich zur Zitadelle kutschieren. Der Fahrer erklärt mir unterwegs noch die einzelnen Hügel, welche die Stadt umgeben. Kurz darauf entrichte ich meine 3,- JOD Eintritt und erkunde das Gelände der Zitadelle. Zum einen hat man in jede Richtung Aussicht.










Ruinen






Anschließend laufe ich runter zum Römischen Theater, dieses ist heute wegen Reinigungsarbeiten, welche den gestrigen Überschwemmungen geschuldet sind, geschlossen.




Weiter geht es in die Innenstadt zur al-Husseini-Moschee.


Ich schlendere ein wenig durch den angrenzenden Basar, in dem ich eine halbe Zuckerstange zum Probieren geschenkt bekomme und den Straßen in der Nähe.






Lokales Modegeschäft.


Ich esse eine Kleinigkeit im Hamesh, eine Empfehlung des Fahrers, was soll ich sagen, jordanische Speisen und ich werden wohl keine Freunde mehr. Mangels weiterer Ziele fahre ich mit dem nächsten Taxi in die City Mall, ein Shopping Zentrum wie jedes andere auf der Welt, im Food Court lasse ich mir ein Phily Steak Sandwich schmecken, ein Cappuccino einer großen Kaffeekette rundet das Mahl ab.


Mit dem Taxi geht es zurück ins Hotel, nicht ohne ein paar hilfreiche Bemerkungen des Fahrers, dass meine Tour mit einem Taxi sicherer und günstiger gewesen wäre, welche ich aber nicht weiter kommentiere. Im Hotel lasse ich mir noch zur Happy Hour in der Lounge ein paar G&T mit passenden Häppchen schmecken und halte meine Erlebnisse im Tagebuch fest.
 

schlepper

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31.08.2016
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Samstag

Das Frühstück nehme ich 7:00 Uhr in der Lounge ein, der größte Vorteil besteht im kurzen Weg, da sich alles auf einer Etage befindet. Anschließend packe ich und checke aus, so dass ich kurz nach 8:00 Uhr dem Toten Meer entgegen rolle.


Eine gescheite Stelle mit direktem Zugang zum Meer finde ich mit dem Auto nicht, ich muss wirklich blind gewesen sein, und so halte ich kurz hinter einem CP-Resort und mache wenigstens ein paar Fotos aus der Ferne.




An der Tankstelle gelingt mir noch ein Schnappschuss von einem Klein-Lkw, wie sie hier in allen Farben rumfahren.


Aber es gibt auch große Lkw.


Dabei fällt mir auf, dass ich nicht einen Motorroller, Moped oder sonstiges motorisiertes Zweirad gesehen habe, vereinzelt mal ein Fahrrad. Kennt jemand den Grund, warum es hier keine Zweiräder zu geben scheint?

Ich mache unterwegs noch einen Abstecher zum Lowes Point On Earth-Museum, das hätte ich mir lieber gespart, etwas liebloseres habe ich lange nicht gesehen, am interessantesten war noch das Gebäude von außen.




Und noch ein Stop für ein Wüstenfoto.


Ich fahre durch bis Aqaba und halte vor dem besten Haus am Platze. Na gut, ich habe von hinten an der Promenade angefangen und direkt vor dem ersten Hotel einen Parkplatz bekommen und so schlendere ich ins Interconti und frage den netten Herrn am Eingang, ob der Hotelstrand auch Tagesgästen zur Verfügung steht, was dieser bejaht. Aber Mittag ist knapp durch, also erstmal einen Lammburger essen.


Anschließend geht es auf eine Liege am Strand, bei einem Orangensaft mit Minze lasse ich die Zeit mit Lesen und Tagebuchschreiben rumgehen. Heute am Abreisetag habe ich das beste Wetter des ganzen Trips.











Irgenwann geht auch der schönste Nachmittag zu Ende, ich packe meine Sachen und bringe den Mietwagen zurück. Auf meine Frage, ob er noch ein Fahrzeug zum Airport gebracht haben möchte, bietet der Manager einen Transfer für 10,- JOD an. Ich lehne dankend ab, da ich noch ein wenig Zeit habe, setze ich mich auf die Terasse des Faroujna, wo ich ein kleines Abendessen einnehme.


Anschließend suche ich noch die Post auf, wo ich meine Karten loswerde, ein letzter Blick auf Aqaba, bevor mich ein Taxi für 6,- JOD zum Flughafen bringt.


FR 1849AQJ - CGNB738


Gegen zwei Uhr bin ich am Kölner Flughafen und muss noch anderthalb Stunden rumbringen, bevor mich mein ICE in die Domstadt bringt. 4:30 Uhr bin ich dann zu Hause.

Fazit
Jordanien lässt sich (auch allein) gut bereisen, ein unsicheres Gefühl hatte ich nirgends. Kulinarisch war es für mich ein Reinfall, leckere, authentische Küche habe ich leider nicht gefunden. Außerhalb der Städte bot sich durchgehend ein ärmlicher Anblick, die meisten Gebäude machten den Eindruck, als seien sie nicht fertiggestellt, weiter liefen vielerorts die Kinder, die ich sah, ohne Schuhe und in abgetragenen Lumpen rum. Unterernährt sah aber niemand aus, und meine Gastgeberin von Petra erklärte mir, dass der König eine medizinische Versorgung sicherstellt. Zwei Tage Petra sind völlig ausreichend ebenso wie ein Tag für Amman, für das Tote Meer hätte es wärmer sein müssen. Sicher hätte es noch einiges mehr zu entdecken gegeben, aber für einen ersten Eindruck mit der Hauptattraktion war es völlig ausreichend.

Danke fürs Mitkommen.
 

HDH Aviation

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25.02.2018
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Und da rutscht Jordanien wieder einen Platz höher auf meiner Liste der nächsten Reiseziele...

Vielen Dank für die tollen Eindrücke! Darf ich fragen was dich das ganze ungefähr gekostet hat?
 
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handballplayer3

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01.10.2015
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DUS
Da ich vor kurzem auch dort war und die Trails zu den Aussichtspunkten eher von Einheimischen Jungen quer durch irgendwelche Felsspalten hindurch verkauft wurden, zwei Fragen:
War dein Trail nach oben leicht zu finden? Die Schilder sind mir nicht aufgefallen und der Guide hat uns die nicht gezeigt. War der Aufstieg anspruchsvoll?

Freue mich schon auf weitere Tage und Fotos [emoji5]

War vor zwei Jahren da. Super easy zu finden, nur ganz am Ende gibt es ein paar Abzweigungen. Da muss man aufpassen. Wir haben ne gute Stunde gebraucht. Sind sehr sehr früh morgens hoch. Guides sind mir tatsächlich in ganz Petra so gut wie keine aufgefallen.


Und da rutscht Jordanien wieder einen Platz höher auf meiner Liste der nächsten Reiseziele...

Vielen Dank für die tollen Eindrücke! Darf ich fragen was dich das ganze ungefähr gekostet hat?

Zurecht! Bis heute eine der besten meiner Reisen.
Und um dem OP mal eine Antwort vorweg zu nehmen.
Da du ja wohl auch eher mit studentischen Budget unterwegs wärst schreib mir mal ne PN, hab meine Kosten von vor zwei Jahren bei excel drin, würde ich dir bei Bedarf zukommen lassen!

// Von mir auch ein Danke! Das mit dem Objektiv ist natürlich sehr blöd gelaufen...
 
E

els

Guest
War zu Beginn des Jahres selber 10 Tage in Jordanien unterweges. Empfehle unbedingt vorher den 'visit Jordan Pass' im Internet zu bestellen. So bald man mindestens 3 Attraktionen besucht hat man den Preis schon raus, auch muss man nicht mehr anstehen um einzelne Tickets zu kaufen.

Falls die Zeit reicht kann man die oben genannte Route um Jerash, Dana Nature Reserve und eine Jeep Tour durch Wadi Rum erweitern.

Mietwagen rate ich eher von ab, wenn man ein bisschen handelt bezahlt man für einen Fahrer das gleiche und hat noch besseren Service (Kaffee, kaltes Wasser bei Rückkehr, Snacks) inklusive. Wenn man die ganzen Attraktionen zwischen Aqaba und Amman auf dem Hinweg bereits erledigt hat, kann man auf dem Rückweg auch bequem den stündlichen Bus (kaum langsamer als per Auto) nutzen. In Amman anstatt Taxis einfach Uber nutzen, günstiger, bessere Autos und keine Abzockgefahr.

Hotel-Empfehlung für Aqaba ist ganz klar das brandneue Hyatt Regency Ayla Resort. 3 Pools, einer davon beheizt, ein anderer Infinity-Pool mit Top-Aussicht. Sehr gutes Restaurant( The Olive Tree), 2 weitere sollen wohl noch folgen. Privater Beach-Club, Fitness-Center und Club-Lounge sind auch super, Personal im ganzen Hotel sehr nett und zuvorkommend.
Ansonsten sahen auch das Al Manara, das Interconti, das Moevenpick und das Kempinski zumindest von aussen ganz brauchbar aus.
Im Vergleich wirkte das angesprochene DoubleTree doch ein wenig in die Jahre gekommen auch wenn die Rooftop-Bar definitiv eine Empfehlung verdient.

Jordanien lohnt sich definitiv, gutes Preis-/Leistungsverhaeltnis, einfach zu bereisen, nette Leute und noch nicht überlaufen.
 
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schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
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FRA
Und da rutscht Jordanien wieder einen Platz höher auf meiner Liste der nächsten Reiseziele...

Vielen Dank für die tollen Eindrücke! Darf ich fragen was dich das ganze ungefähr gekostet hat?

Die Flüge etwa 80,- EUR, Mietwagen 90,- EUR für 4 Tage, die Übernachtungen 50,- EUR, außer die letzte, diese war mit 96,- EUR etwas teurer. Essen im Restaurant war mit hiesigem Niveau vergleichbar, eher etwas teurer für das Gebotene, auf Straße (am Stand) dafür für einen Spottpreis zu haben. Westliche Ketten haben natürlich auch West-Preise, Alkohol exorbitant teuer.
 

flo.e

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10.06.2009
510
18
ZRH
Wir waren im November im IC Aqaba (und einigen anderen Orten im Land). Essen fanden wir Top!

Wir haben Postkarten in der Hauptpost in Aqaba aufgegeben. Haben über zwei Monate nach D gebraucht (Poststempel war gleicher Tag wie Abgabe).
 

unseen_shores

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30.10.2015
5.308
7.171
Trans Balkan Express
Ist die wirklich empfehlenswert??

Wo liegen denn Deine Interessen? Die Frage lässt sich nicht verallgemeinern. Ich würde sagen, Kerak liegt in den Top 5 der Sehenswürdigkeiten Jordaniens. Die anderen sind Petra, Wadi Rum, Jerash und die Wüstenschlösser (die ich der Einfachheit halber zusammen zähle).

Sicherlich ist (war) das Crac des Chevaliers beeindruckender. Nur letztes kommt als Besichtigungsziel derzeit nicht in Betracht und sollte selbst wenn Syrien wieder befriedet sein sollte, nicht als Reiseziel dienen. Schließlich muss man Assad und Co. nicht unterstützen.
 
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Reisenfan

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15.03.2022
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Vielen Dank für den Bericht. Wir planen auch eine Reise durch Jordanien und durch solche Berichte sind wir dich eher bereit zu zweit zu reisen, als mit einer organisierten Gruppe.
 
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max2331

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30.10.2019
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Jordanien lässt sich (auch allein) gut bereisen, ein unsicheres Gefühl hatte ich nirgends. Kulinarisch war es für mich ein Reinfall, leckere, authentische Küche habe ich leider nicht gefunden. Außerhalb der Städte bot sich durchgehend ein ärmlicher Anblick, die meisten Gebäude machten den Eindruck, als seien sie nicht fertiggestellt, weiter liefen vielerorts die Kinder, die ich sah, ohne Schuhe und in abgetragenen Lumpen rum. Unterernährt sah aber niemand aus, und meine Gastgeberin von Petra erklärte mir, dass der König eine medizinische Versorgung sicherstellt. Zwei Tage Petra sind völlig ausreichend ebenso wie ein Tag für Amman, für das Tote Meer hätte es wärmer sein müssen. Sicher hätte es noch einiges mehr zu entdecken gegeben, aber für einen ersten Eindruck mit der Hauptattraktion war es völlig ausreichend.

Danke fürs Mitkommen.

Da ich 2 Jahre dort verbracht habe ein paar Kommentare zu deinem Reisebericht:

Thema Essen: Da muss bei dir tatsächlich was falsch gelaufen sein, bzw. hast du schlechte Empfehlungen bekommen. Gerade die Levant-Küche (Syrien, Libanon, Jordanien) ist grandios! Teilweise ähnlich zur griechischen und türkischen Küche. Auch die Süßigkeiten suchen ihres gleichen. Die 2 Jahre in Amman waren die mit der größten Gewichtszunahme 🙃. Das haben auch viele deutsche Kollegen bestätigt.

Thema Totes Meer: ja es ist schwierig außerhalb der Resorts ans Tote Meer zu kommen. Einer der Gründe ist die starke Eintrocknung und der Wasserverlust. Wenn man in einen der Hotels ist, dann sieht man Schilder wo vor wie vielen Jahren jeweils der Wasserspiegel war. Das ist leider negativ beeindruckend. Zusätzlich muss man aufpassen, dass wenn man versucht so ans Tote Meer zu kommen, dass es viele Hohlräume gibt die oftmals gerne einbrechen wenn man drüber läuft.

Thema Mietwagen: Es gibt in Jordanien zu 95% nur Autos mit Automatikgetriebe. Egal wie groß oder klein, teuer oder billig das Auto.

Thema Taxi: Die gelben Taxis zocken tatsächlich gerade Touristen ziemlich ab. Dass hat dazu geführt, dass Careem (Uber alternative) extrem erfolgreich wurde da die Autos besser sind und die Preise zwar minimal teurer aber exakt wie in der App abgerechnet werden. Teilweise muss man dem Fahrer das Trinkgeld aufzwingen. man kann mittlerweile auch normale Taxis mit der Careem App buchen aber warum sollte man. Also meine Empfehlung vorher bei Careem registrieren. Funktioniert top.
 

Reisenfan

Reguläres Mitglied
15.03.2022
77
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Wir wollen nächstes Jahr im Herbst (September / Oktober) nach Jordanien. Entweder Gruppenreise (einfach und bequem) oder zu zweit mit dem Mietwagen. Der Reisebericht hat Lust auf eine Mietwagentour gemacht. Wir würden dann die Sehenswürdigkeiten abklappern. Wie es z. Zt. mit der Sicherheit (Kriminalität) dort und dem Verkehr aus?
 

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Erfahrenes Mitglied
02.08.2018
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Habe zwar nicht den Reisebericht erstellt, bin aber so frei und gebe trotzdem meinen Senf zu der Frage dazu. Von Aqaba aus bin ich mit dem Auto nach Petra über Wadi Rum wieder nach Aqaba, das war völlig problemlos. In Aqaba selber war der Verkehr etwas unkoordiniert, aber als routinierter Autofahrer kein Problem. Danach war ohnehin nicht mehr viel los. Irgendwo auf der Strecke zwischen Aqaba und Petra gibt es einen große Zoll- / Sicherheitskontrolle, da schadet es nicht zu wissen wie der Kofferraum vom innen aus dem Auto heraus aufgeht. Öffnet man stattdessen die Motorhaube wird man rausgezogen, war aber auch problemlos.

Mein Sicherheitsgefühl hat zu keiner Zeit ausgelöst, das ist aber auch sehr naiv. Auf dem Desert Highway waren mehrere Militärkonvois unterwegs, es heißt aber, dass die Jordanien so etwas wie die Schweiz des Nahen Ostens ist.