Mit dem Auto übers Wochenende nach Moldawien

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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Freitag, 13.09.2019

Eigentlich hatte ich nicht vor einen Reisebericht zu diesem Wochenendtrip zu verfassen, deshalb entschuldigt bitte die spärliche Bebilderung – aber ich wollte mal die Seite Chişinăus aufzeigen, welche man sieht, wenn man mit Locals unterwegs ist.

Hierzu sei gesagt, dass langjährige Freunde von uns Moldawier sind, diese aber normalerweise mit Tochter übers Wochenende nach Odessa kommen.

Nun hatten wir uns entschieden einen Gegenbesuch abzustatten, ein Wochenende in Moldawien zu verbringen, auch um die von uns geliebte Sowjetarchitektur (Brutalism) zu bewundern.

Ein kleines, vereinfachtes Vorwort zu Moldawien, welches mit seinen knapp 4 Millionen Einwohnern (in Wirklichkeit sind es wegen der Auswanderungen eher 3 Millionen) zu den kleinen Ländern und nach BIP das ärmste Land Europas ist (Nr. 2: Ukraine; Nr. 3 Kosovo).

Das Land war in seiner Geschichte hin- und hergerissen: seit 1812 gehörte es zum Russischen Zarenreich. Nach dem Oktoberrevolution wurde der Teil westlich des Dnisters von Rumänien besetzt und annektiert – östlich des Dnisters bildete sich die Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik mit (ab 1929) Hauptstadt Tiraspol.
Mitte 1940 wurde dann der rumänische Teil von Truppen der Roten Armee besetzt (Hitler-Stalin-Pakt) und das gesamte Land in Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik mit Hauptstadt Chişinău umbenannt.
Mitte 1941 wendete sich das Blatt erneut, als Deutsche und Rumänische Truppen das Land besetzten (Unternehmen Barbarossa).
Doch schon 1947 fiel Moldawien wieder der Sowjetunion zu, über Jahrzehnte vermischte sich die Bevölkerung des Riesenreiches, Russisch war Amtssprache und vor allem östlich des Dnisters wurde Schwerindustrie und Unternehmen zur Stromerzeugung aufgebaut – während der Teil westlich es Dnisters vorwiegend landwirtschaftlich bedeutend war (Schwarze Erde).
1989, nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde Moldawien zunehmend nationalistisch, Russisch wurde als Amtssprache komplett abgeschafft, die lateinische Schrift wiedereingeführt, zudem gab es Bestrebungen der Vereinigung mit Rumänien.
Dies ließ sich jedoch die Russische und Ukrainische Bevölkerung nicht gefallen und so rief Transnistrien (der östlich des Dnister gelegene Teil des Landes mit ca. 500'000 Einwohnern) mit mehrheitlich russisch- und ukrainischstämmiger Bevölkerung, die Unabhängigkeit von Moldawien aus, welche 1992 sogar zum offenen Krieg führte. Die dort stationierte Russische Armee vermittelte einen Waffenstillstand der Kriegsparteien – doch offiziell befindet sich das Land bis zum heutigen Tage im Bürgerkrieg, weshalb es auch nicht der EU und NATO beitreten kann.

Soviel zum Basiswissen.

Am Freitag gegen 12:30 bepackten wir unser Auto, verabschiedeten unserem Mädchen, tankten bei SOCAR voll


(auch bei uns kostet der Liter 95er schon EUR 1.15) und machten uns auf in Richtung Chişinău.

Von Odessa stehen 2 Routen zur Auswahl: der kürzere Weg durch Transnistrien mit 2 Grenzübertritten (Ukraine – Transnistrien – Moldawien) oder der längere Weg mit einem Umweg nach Süden, dafür nur mit einem Grenzübertritt.


Da Valentyna keine Lust auf Transnistrien hatte, wählten wir den längeren (aber schnelleren) Weg in Richtung Süden mit Grenzübergang bei Majak.

Die Straße hat etwas Besonderes, denn sie verwindet die Ukraine nördlich Odessa mit der Südukraine, führt jedoch über Moldawisches Gebiet. An der ‚Grenze’ steht Ukrainischer Grenzbeamter und gibt einem einen Zettel, auf welchem handschriftlich das Autokennzeichen und die Personenzahl notiert ist (eine Kopie behält er). Jeden Abend wird dann kontrolliert, dass die Autos und Personen, welche nicht wieder am anderen, südlichen Kontrollpunkt in die Ukraine eingereist sind, auch wirklich offiziell aus der Ukraine aus- und nach Moldawien eingereist sind.

3 Kilometer nach dem Kontrollpunkt bogen wir allerdings rechts ab und standen im funkelnagelneuen Grenzübergang zwischen der Ukraine und Moldawien.

Es war zum Glück nichts los und wir gaben unsere Pässe, die Fahrzeugpapiere und den Zettel ab.

Es folgte eine schnelle, oberflächliche Zollkontrolle und nach ca. 15 Minuten gab uns der Moldauische Grenzbeamte unsere Papiere zurück.

Wir kauften noch schnell einen grünen Versicherungsschein für Moldawien, zahlten die Maut für eine Woche – und schon waren wir im südlichen Teil Moldawiens angekommen.

Zu meiner Verwunderung war die Straße ganz okay, keine Probleme für meine 20-Zöller. Die Straße führt durch kleine Ortschaften, alles ziemlich trostlos, noch eine Schippe unterhalb der Ukraine – aber eine kleine.

Plötzlich erreichten wir eine hervorragend ausgebaute Bundesstraße, auf welcher man es bei relativ wenig Verkehr für die nächsten 50 Kilometer zwischen 180 und 190 laufen lassen konnte.

Leider war es aber irgendwann vorbei und die Straße wurde ziemlich übel, auch Pferdekarren und Traktoren blockierten ein zügiges Vorankommen.

45 Kilometer vor Chişinău erreichten wir dann die Hauptverkehrsache, die Straße wurde zwar besser – wegen des zähen Verkehrs und der vielen Kontrollkameras kamen wir aber trotzdem nicht besonders zügig voran.

Nach gut 3 Stunden Fahrt erreichten wir die Hauptstadt Moldawiens – standen prompt im Stau.

Erster Anlaufpunkt für uns war ein Industriegebiet im Norden größten Stadt Moldawiens (ca. 500'000 Einwohner), wo unser Freund gerade eine hochmoderne Glasfabrik hingestellt hat – diese durften wir zuerst begutachten. Es war schon verwunderlich, der Kontrast einer neuen, modernen Fabrik inmitten von heruntergekommenen, teilweise zerfallenen Sowjetfabriken.

Anschließend ging es zu unseren Freunden nach Hause, in eine Villengegend 5 Kilometer nördlich der Stadtgrenze, wo wir erst Mal verköstigt wurden und einen riesigen Sack von Moldawischen Süßigkeiten überreicht bekamen (dieselben Sowjetprodukte, welche man auch in anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen UDSSR bekommt).


Gestärkt ging es dann in die Innenstadt, wo sich unser nagelneues Hotel, das ‚Courtyard bei Marriott’ befindet.


Die Stadt ist relativ sowjetisch was die Bebauung angeht, vieles steht jedoch leer, so zum Beispiel auch das ehemalige Intourist-Hotel an der Hauptstraße, welches eigentlich zu einem Rohbau, ohne Fenster, Türen und Innenleben verkommen ist.

Zur Kommunikation: offiziell ist Russisch keine Amtssprache mehr, jedoch spricht es eigentlich jeder – auch unsere Freunde gehören zum russischsprachigen Bevölkerungsteil.

So erfolgte der Check-In reibungslos, man merkte aber schon, dass noch die Routine fehlt... so wurde mir das Frühstück erst kostenlos zugesprochen nachdem ich auf die Titanium-Benefits hinwies. Auch einen Room-Upgrade gab es nicht – das Hotel hat aktuell nämlich nur eine Zimmerkategorie.

Hoch ins 4. Stockwerk, wo im Zimmer schon Wasser und eine große Obstschale bereitstanden. Zwar ist das Zimmer recht übersichtlich, dafür alles funkelnagelneu, wir sind angeblich die ersten Gäste in diesem Zimmer.

Ausgepackt, frisch gemacht – und schon warteten unsere Freunde am Hoteleingang, es ging in eines der besseren Restaurants der Stadt, wo wir ein ziemlich durchschnittliches Abendessen serviert bekamen.

Wir unterhielten uns, über den Wohnungsmarkt (ca. EUR 1'000 pro Quadratmeter), die wirtschliche Lage. Interessant ist, dass, laut unseren Freunden, bis zum Ende der UDSSR die Lage in Moldawien wesentlich besser als in Rumänien war – sich dieses Verhältnis um das Jahr 2000 drehte. Heute gehen viele Moldawier nach Rumänien zum Arbeiten, schicken Geld nach Hause, um die zurückgelassene Kinder und Großeltern zu ernähren. Wie auch in der Ukraine ist der Abstand zwischen Arm & Reich riesig. So sieht man zwar extrem viele Porsche-, Lexus-, BMW-, Mercedes- und Bentley-SUV’s, auf der anderen Seite aber auch sehr viel gebrauchten Schrott aus der EU.

Nach einem langen Abendessen ging es zurück ins Hotel, wir waren doch ziemlich fertig.


Samstag, 14.09.2019

Am Samstag wachten wir frisch und erholt auf, nahmen das Frühstück im Hotelrestaurant ‚New York’ ein. Draußen sieht es für eine Hauptstadt ziemlich ländlich aus...


Auch hier, sehr angenehm, alles funkelnagelneu – die Auswahl überraschend gut, wenn auch in Bezug auf Wurst & Käse etwas zu national.

Das Courtyard by Marriott gehört zu einem modernen Komplex, bestehend aus Hotel, Business-Center und der besten Shopping-Mall des Landes. Valentyna wollte Kosmetik shoppen und ein Geschenk für die 10-jährige Tochter unserer Freunde kaufen.

Für mich war eher interessant, dass sich die Bevölkerung so sichtbar in zwei Gruppen gliedert, der rumänischstämmigen und der slawischen. Man erkennt dies nicht nur an der Sprache, auch die Optik unterscheidet sich deutlich.

In der Shopping-Mall die üblichen Marken, jedoch weder Zara, noch H&M, noch McDonalds (es gibt nur 3 in Moldawien, alle in Chişinău).

Die Kosmetik war gefunden, das Geschenk gekauft,


und schon fuhren wir wieder zur Fabrik unseres Freundes,


das Geschenk sicher verstaut.

Hier sei noch erwähnt, dass der Verkehr in Chişinău eine Katastrophe ist, die Straßenführung eine komplette Fehlplanung ! Alle fahren kreuz und quer – nicht weil sie es wollen, sondern weil sie es wegen der Straßenplanung müssen. 6 Kilometer am Samstag: 30 Minuten.

Wir wurden schon erwartet und nach Überreichen des Geschenkes ging es zum großen Markt der Stadt, welcher natürlich am Samstag ziemlich überlaufen war.

Parkplatz gefunden und hinein in den Trubel.


Das Angebot an Obst (vor allem Trauben), Gemüse, Nüssen, Wein etc. war sehr gut, die Produkte von bester Qualität und zudem, selbst im vergleich zur Ukraine, spottbillig (1 kg Kartoffen 25 Cent, 1 Kilo Aubergine 40 Cent...).


Ich gönnte mir weiße Himbeeren und einen wunderschönen Busch mit einer Chilipflanze.




Nun waren wir hungrig, wir besuchten ein Restaurant mit traditioneller Moldawischer Küche, wo wir eine sehr leckere Suppe, Fladenbrot mit Füllung (Käse, Kartoffeln und Kraut), eingelegtes Gemüse und eine Aufschnittplatte vorgesetzt bekamen.




Sehr lecker und bei weitem nicht so fettig wie ukrainische Küche.

Im Anschluss noch gegrillte Fleisch und Leber, wir Männer verabschiedeten unsere Damen zum Shopping, wir machten uns auf zu einer Sightseeingtour.

Zuerst ging es zum großen See innerhalb der Stadt, dann weiter an zahlreichen Neubauten, hübschen Altbauten und auch vielen heruntergekommenen Bauten vorbei. Für mich als Liebhaber des sowjetischen Brutalismus ein Augenschmaus.

Auch kamen wir durchs ehemals jüdische Viertel (diese hatte vor Sommer 1941 einen Anteil von fast 50%) und hinauf auf den Hügel über dem See, wo heute die teuersten Villen stehen, laut meinem Freund überwiegend von ‚Korruptionären’ bewohnt.

Weiter zum ‚Siegesplatz’


und zum Hauptplatz mit Parament und Triumphbogen (ein ziemlich kleiner).


Die ehemalige Leninallee ist gesäumt von Bauten der Sowjetzeit,


meine Welt !

Zur Geschichte der Stadt sei noch erwähnt, dass die Stadt nicht nur durch den Durchmarsch der verschiedenen Armeen zerstört wurde, zwei Erdbeben (1940 & 1977) taten ihr übriges.

Schon war die Tour beendet und wir fuhren zum Zirkus,




neben welchem sich ein angesagtes Café befindet, wo wir uns wieder mit unseren besseren Hälften trafen, Café tranken und uns unterhielten – auch über kulturelle Unterschiede zwischen ‚Ost’ und ‚West’. So ist es für unsere Freunde unvorstellbar in eine gemischte Sauna zu gehen oder dass ihr Kind Mama & Papa nackt sieht...

Wir holten mein Auto ab, welches ich vor dem Restaurant stehen gelassen hatte, wir fuhren ins Hotel, unsere Freunde nach Hause.

Den Abend verbrachten wir dann mit Feueralarm, einem kleinen Abendessen und etwas TV im Hotel.
 
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jetblue

Erfahrenes Mitglied
26.03.2012
5.246
5
ZRH
Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag!

Zuerst dachte ich, was für ein Spinner, aus Europa für ein Weekend nach Moldavien... Nachdem ich die Nähe von ODS nach KIV in deinem Beitrag gesehen habe, sah es schon ganz anders aus ;).
Während meiner Rekrutenschule, vor über 20 Jahren durfte ich mal die Flagge von Moldova an einem Anlass das Station führen. Damals ein unbekanntes Land irgendwo im Osten...
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Sonntag, 15.09.2019

Der Tag begann recht früh, Valentyna musste bis 09 Uhr früh einen Karbonkamm abholen – und so machten wir uns bereits um kurz nach 8 auf den Weg, fuhren ohne Stau ans andere Ende der Stadt.

Auch hier wieder großzügige, bepflanzte Alleen mit Neubauten sowie Wohnhäusern aus der Sowjetära, welche – im Gegensatz zu den Neubauten – teilweise aufwendig verziert sind.

Nachdem wir das Frühstück zu uns genommen,


unsere Taschen gepackt hatten, erwartete uns bestes Wetter,


ging ich noch schnell in die angrenzende Mall,


kaufte unserem Mädchen ein Mitbringsel,


etwas kleiner als das gestrige Geschenk.

Vor dem Hotelkomplex warteten wir auf unsere Freunde, welche uns etwas moldawische Kultur zeigen wollten.

In einer knappen Stunde fuhren wir zum ca. 60 km nordöstlich gelegenen, 1675 gegründeten, orthodoxen Höhlenkloster ‚Orheiul Vechi’ am Flusstal des Raut.


Das Auto mussten wir am Parkplatz zurücklassen, unter Murren der Damen gingen wir den staubigen Weg


hinauf zum Kloster.


Die Landschaft ist wirklich eindrucksvoll, auf der einen Seite ein Canyon, auf der anderen Seite der Fluss. Nach einem Gruppenfoto


hinein in die Klosteranlage


und die dazugehörige Kirche (erbaut Anfang des 20. Jahrhunderts) im neorussischen Stil.


Durch einen Tunnel erreicht man das Innere des Höhlenklosters, hat einen tollen Ausblick auf Fluss und Umgebung.


Wieder hinunter zum Auto und zurück nach Chişinău. Auf der Straße muss man sehr vorsichtig sein, auch hier sind überall Kameras zur Geschwindigkeitskontrolle angebracht.


Trotzdem sahen wir unterwegs einen schweren Unfall, ein Kleinbus war in eine Graben gefahren und hatte sich überschlagen – einige Rettungswagen waren schon vor Ort.

Zurück im Zentrum


fuhren wir zum Restaurant ‚Chianti’, welche einen Pizzabäcker aus Italien beschäftigen. Wir nahmen im Innenhof Platz,


bestellten verschiedene Pizzen, darunter auch eine süße Variante, welche überraschenderweise sehr gut schmeckte.


Die Preise waren allerdings gesalzen, ca. EUR 20 pro Pizza.

Nun mussten wir zurück ins Hotel, unsere Koffer abholen und auschekcen.


Gegen 16 Uhr hatten wir das Auto beladen, fuhren in östlicher Richtung aus Chişinău in Richtung ukrainischer Grenze.

Heute war Valentyna am Steuer, was sich erheblich auf den Benzinverbrauch auswirkte. Benötigte ich am Freitag durchschnittlich 14 Liter auf 100 km, schaffte es Valentyna mit 7.4 Litern. Man sieht also wieder – der Fahrer beeinflusst den Verbrauch am meisten.

Noch kurz das Auto mit dem günstigen moldawischen Benzin betankt (EUR 0.95/Liter) und wir bogen von der hervorragenden Hauptstraße auf die Nebenstraße zur neuen Grenzstation ab.

Hier ein paar ländliche Impressionen.




Gegen 18:45 erreichten wir die Grenze,


leider hatte sich bereits eine ordentliche Schlange gebildet.

So benötigten wir heute eine knappe Stunde bis wir in der Ukraine waren.

Wir bekamen den üblichen Talon ausgehändigt, welchen wir nach einigen Kilometern


am Kontrollpunkt zur Ukraine abgeben mussten.


ich übernahm für die letzten 50 Kilometer bei heftigem Verkehr das Steuer.

Nach dem ersten Überholvorgang mit Kick-Down begann die Elektronik des Autos schon wieder verrückt zu spielen, zeigte einen Systemfehler im Getriebe an – was das Fahrzeug immer dazu veranlasst ins Notprogramm zu schalten, welches maximal 25 km/h zulässt. Also, wie üblich an den Straßenrand gefahren, Motor ausgestellt, Neustart – und alles funktionierte wieder (bis auf die üblichen Fehler der falschen Luftdruckanzeige der Reifen und der nicht funktionierenden hinteren Anschnallkontrolle).

Gegen 20 Uhr erreichten wir endlich die Innenstadt Odessas, kamen wieder zuhause an und unser Kurztrip war damit beendet.

Ich hoffe Euch haben die Ausführungen zur Erklärung des Landes nicht gelangweilt – vielleicht bucht ja doch mal jemand einen Wochenendtrip (mit dem Flugzeug) nach Chişinău, sicher interessanter als das 5. Mal Rom etc. (und ich hätte meinen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufbau des Landes geleistet).
 

aldemar

Erfahrenes Mitglied
08.12.2010
1.564
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MUC
Wir waren vor drei Wochen übers Wochenende von Iași kommend mit dem Auto in Chişinău. Hat uns gut gefallen.
 
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Rookie2014

Erfahrenes Mitglied
28.07.2014
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Danke für die interessanten Einblicke.
Wenn ich es richtig gesehen habe, handelt es sich bei deinem Wagen ja um die BR257, bisher kannte ich da keine größeren Elektronikmätzchen damit... hoffe das ist schnell in Griff zu bekommen.
Hast du den Wagen folieren oder individuell lackieren lassen?
 
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Polux

Reguläres Mitglied
20.04.2019
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Interessantes Land und ich fand auch den Einstieg mit der Geschichte gut.
Ich bin aber immer wieder erstaunt, wenn man die Arm-Reich Unterschiede in vielen Ländern bemerkt. Da können wir, trotz großer Schere in Deutschland und viel Meckerei, nur froh sein.

Mercedes ist aber wohl auch nicht mehr das, was es mal war. :confused: Leider.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
Danke für den tollen Bericht!

Stimmt es, dass nahezu jeder Moldawier inzwischen auch einen rumänischen Pass hat?
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Stimmt es, dass nahezu jeder Moldawier inzwischen auch einen rumänischen Pass hat?
Nein, das stimmt so nicht, wenn wir nach UN-Definition 'Moldawien' gehen.

Wenn wir aber nach den aktuell existierenden Grenzen Moldawiens ausgehen (nicht von den international anerkannten, Stichwort 'Transnistrien'), kann man die Frage allerdings mit einem 'JA!' beantworten.

Jeder Modawier, der sich die Passgebühr leisten kann, hat zusätzlich zur Moldawischen- auch die Rumänische Staatsangehörigkeit, schon um legal in der gesamten EU arbeiten zu können.

Rumänien sieht sich, auch zum Nachteil der Ukraine, als einen Staat in den Grenzen vor 1812, und vergibt an Bewohner dieses Territoriums großzügig Pässe. Hier handelt es sich nicht nur um das Gebiet des heutigen Moldawien, auch um Teile der Ukraine wie die Gebiete um Chernowzy und Ismail. Damit wird dann, auch in der Ukraine, gerne von rumänischer Seite Druck gemacht, z.B. in Schulen Rumänisch als Erstsprache anzubieten.

Generell ist es so, dass viele Ukrainer und auch Russen, welche nichts mit Rumänien zu tun haben, die Rumänische Staatsangehörigkeit besitzen, denn es handelt sich um die billigste EU-Staatsangehörigkeit. Spezielle Agenturen, welche offen im Internet werben (auch ich bekomme immer wieder die Angebote gezeigt), bieten an eine rumänische Staatsangehörigkeit innerhalb von 12 Monaten für EUR 3'000 zu besorgen, mit welcher auch bald Reisen in die USA und Kanada visafrei möglich sind, man in der gesamten EU legal arbeiten kann.

Dass das funktioniert, kann ich bestätigen, da viele unserer Ukrainischen Freunde den rumänischen Pass besitzen.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Mercedes ist aber wohl auch nicht mehr das, was es mal war. :confused: Leider.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass wohl selbst ein China-Auto besser ist als meine Mühle ! In einem Jahr kam er nun schon 4x auf dem Abschleppwagen zur MB-Niederlassung. Und was tut MB ? Nichts ! Die Aussage ist: wir wissen, dass die Elektronik Mist ist, können nur tun was innerhalb unserer Möglichkeiten liegt. Und das ist leider nicht viel.

Wenn ich das Auto anstelle, kommt zuerst die Warnung, dass die Hintansetzenden nicht angeschnallt sind - obwohl dort niemand sitzt. Nach ca. 500 Metern dann die Warnung, dass ich zu wenig Luft in den Reifen habe - obwohl der Luftdruck gerade überprüft wurde.

Übel ist auch das Ruckeln nachdem man ordentlich Gas gegeben hat. Sobald man vom Gas geht, wird das Auto langsamer, aber ruckelnd.

Auch das Hybrid-System hat seine Macken, vor allem wenn man mal Kick-Down gibt, der E-Motor also volle Leistung geben musste. Dann geht der 'Christbaum' in der Anzeigetafel an, sagt, dass die Batterie defekt ist, das Getriebe einen Fehler hat, das 48-Volt-System nicht funktioniert - und schaltet ins Notprogramm, welches maximal 25 km/h zulässt.

Ich habe schon x-Mal an MB geschrieben, auch in Deutschland. Reaktion? Null !

Das nächste Mal hole ich mir einen Hyundai/KIA oder Porsche, da habe ich noch nie von solchen Problemen gehört.
 

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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Danke für die interessanten Einblicke.
Wenn ich es richtig gesehen habe, handelt es sich bei deinem Wagen ja um die BR257, bisher kannte ich da keine größeren Elektronikmätzchen damit... hoffe das ist schnell in Griff zu bekommen.
Hast du den Wagen folieren oder individuell lackieren lassen?
Dazu gibt es einen sehr ausführlichen TR:)

Danke HON/UA für den Bericht und die Tipps. Darf Euer Mädchen den Mischka zerfleischen?:)

Moldawien hatte ich für November gebucht, leider wird es wegen terminlicher Überschneidungen nicht klappen.
 
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byebye

Reguläres Mitglied
25.11.2011
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Moin Moin,

na, da freut sich aber jemand grad...also ich(y).

Schön, dass Ihr wieder zusammen am Start seid. Da fällt mir ein....vielleicht solltest Du Dir für die Erinnerunggsfotos ein neues Handy zulegen. Iphone 11, würde ich empfehlen=;

Mal eine ernste Frage:

Ich liebe Pizza und kann mir die absolut nicht in süßer Variante vorstellen. War es für Dich eine große Überwindung, da mit Lust und Hingabe reinzubeißen und war es dann "nur" eine (positive) Überraschung, oder ist die süße Variante tatsächlich etwas, was man empfehlen kann und was dann auch schmeckt, oder mehr so ein "muß man mal gemacht haben"?

Auf viele neue Eindrücke und kulinarische Highlights

Beste Grüße aus dem hohen Norden
byebye
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Mal eine ernste Frage:

Ich liebe Pizza und kann mir die absolut nicht in süßer Variante vorstellen. War es für Dich eine große Überwindung, da mit Lust und Hingabe reinzubeißen und war es dann "nur" eine (positive) Überraschung, oder ist die süße Variante tatsächlich etwas, was man empfehlen kann und was dann auch schmeckt, oder mehr so ein "muß man mal gemacht haben"?
Während ich Pizza 'Hawaii' wirklich nicht ausstehen kann, habe ich meine erste süße Pizza, mangels Verfügbarkeit anderer Desserts, bereits in Mozambique vertilgt - und war positiv überrascht.

Es ist doch so, dass es sich beim Pizzaboden einfach um eine Art Brotteig handelt. Also ist es doch eigentlich nichts anderes als ein Brot mit süßem Aufstrich (ich mag ein Marmeladenbrot auch am liebsten mit gesalzener Butter).
 
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schlauberger

Erfahrenes Mitglied
17.02.2013
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Nach dem ersten Überholvorgang mit Kick-Down begann die Elektronik des Autos schon wieder verrückt zu spielen, zeigte einen Systemfehler im Getriebe an – was das Fahrzeug immer dazu veranlasst ins Notprogramm zu schalten, welches maximal 25 km/h zulässt. Also, wie üblich an den Straßenrand gefahren, Motor ausgestellt, Neustart – und alles funktionierte wieder (bis auf die üblichen Fehler der falschen Luftdruckanzeige der Reifen und der nicht funktionierenden hinteren Anschnallkontrolle).

Das Problem kenne ich von meinem, da wurde letztlich die Steuerkette erneuert (Teile-Nr. 05-7601 - vielleicht hilft Dir das). Obwohl das Auto damals 6 Jahre alt war, hat MB 70% der Kosten übernommen, scheint also ein häufigeres Problem zu sein.
 
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Stanley

Erfahrenes Mitglied
25.03.2009
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88
DTM
Juser somkiat, du musst dich mehr mit den neuen Medien wie beispielsweise Instagram vertraut machen. Investigative Juser hätten dort bereits vor einiger Zeit, oben genannte PlusAinzVau vor ihrem neuen Mini abgelichtet finden können und kaum zu erkennen, dahinter geparkt der hier oft erwähnte CLS von Juser HON/UA in feinster Martini-Folierung. Da war direkt klar, dass es eine Versöhnung gegeben haben muss und das ist auch gut so.

Lieber HON, schön wieder hier von dir zu lesen! Ich freue mich auf hoffentlich viele weitere Berichte. (y)

Juser , es ist wiederholt die Rede von einer Valentyna . Handelt es sich um die einstige PlusAinzVau , welche auf einmal Kinder kriegen wollte ? Letzter mir bekannter Stand der Dinge ist ein gescheitertes Casting in BKK .
 
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