Steinköpfe und viel Salz -mit Avianca (C) in Südamerika

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arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
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Velden
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Auf gehts zum diesjährigen Sommerurlaub.

Gibt ja eine (eher länger als kürzer werdende) Liste an Zielen die ich gerne sehen würde. Zwei davon (und ein paar Sachen die auf dem Weg liegen) standen diesen Sommer auf dem Plan.

Los gings wie üblich von München - mit einer (zumindest auf Langstrecke) neuen Airline für mich (und auch neu für den Flughafen - fliegen die Strecke erst seit diesem Sommer)

Gebucht mit Miles & More Meilen - und fast keinen Steuern & Gebühren - kenn man von M & M ja eher nicht so…

Nebenbei - die zwei neuen Spuren bei der Sicherheitskontrolle in München sind ja genial - mit vier oder fünf Stationen an denen man parallel sein Zeug in die Körbe sortieren kann gehts echt merklich schneller!

Der Abflug in Richtung Bogota ist ja spät am Abend, so konnte ich praktischerweise noch am Nachmittag in Ruhe den Schreibtisch aufräumen (und spontan für die letzte Etappe noch Hotels umbuchen) und mich dann auf den Weg zum Flughafen machen.

In der Lounge noch schnell einen Happen gegessen - heute gibts Kartoffeln…




… und auf zum Gate wo meine 787-8 schon auf mich wartet.




Obwohl nur ein Finger fürs Boarding benutzt wurde gings relativ schnell - so direkt groß ist der Flieger ja auch nicht.

Die Business Kabine ist in einen etwas größeren Bereich vor der Tür und Galley und nochmal zwei Reihen dahinter (was heist eigentlich „Stübli“ auf Spanisch?) aufgeteilt. Aufteilung zeitgemäß in 1-2-1 mit direktem Zugang zum Gang von jedem Platz (und auch einem vernünftigen Blick aus dem Fenster für die Fensterplätze) Nur für die Füße wirds beim Schlafen ein bisschen eng.







Nicht nur bequem - sondern auch mit genügend Stauraum (kleines Fach für Kopfhörer und Kleinzeug, größere „Truhe“ unter der Armlehne) Amenity Kit lag schon am Platz, ebenso eine Decke - und mal was neues, eine Tasche für die Schuhe!




Kurz vor dem Start schaut noch ein Polizist im Cockpit vorbei - weis jetzt nicht ob das so ein gutes Zeichen ist - pünktlich gehts trotzdem los.

Die übliche Durchsage, wir begrüßen alle Passagiere - und vor allem auch unsere geschätzten Lifemiles-Mitglieder, hach waren das schöne Zeiten…

Die Filmauswahl im modernen Entertainment System ist riesig - also erstmal aufholen was ich die letzte Zeit im Kino verpasst habe. Zeit dafür bleibt auch wohl genügend - die Crew lässt sich nach dem Start nämlich erstmal länger nicht blicken. Sollte bei einem Abflug um 11 Uhr abends eigentlich schneller gehen.

Den ersten Film halb angeschaut gibts dann erstmal heisse Tücher und die Frage was ich gerne essen möchte. Jetzt klärt sich auch auf warum es keine ausgedruckten Menükarten gibt - die sind nämlich auch im Entertainment System hinterlegt.




Erst mal einen Gin & Tonic bestellt - leider aber nicht verfügbar - dann halt mit den Nüssen begnügen.




Abendessen wird dann für jeden Passagier individuell ohne Trolley serviert - damits schneller geht aber Vorspeise und Hauptspeise auf einem Tablett…

Sehr guter Thunfisch als Vorspeise




und anschliessend als Hauptgang ein Risotto das ich in der Qualität im Flugzeug nicht erwartet hätte (mal vom zerkochten Gemüse abgesehen)




Als Dessert gibts Eiscreme oder Obst - Eis ist immer eine Gute Idee.




Zwischendrin kommt die Stewardess doch noch mit einem Gin & Tonic vorbei - sie haben doch noch eine Flasche Gin gefunden.




Nebenbei - sehr positv: Die Kabinentemperatur ist angenehm kühl, hab selten in einem Flugzeug so gut geschlafen (selbst der seltsame Knick im flachgestellten Sitz hat nicht groß gestört)

Wer zwischendurch nochmal Hunger hat - in der Galley gibts eine kleine Snackbar.




Zwei Stunden vor der Landung dann wieder aufgewacht - keine Ahnung warum aber wir sind eine Stunde zu spät dran… aber auch egal, hab in Bogota eh genügend Zeit zum Umsteigen.




Licht geht an, gibt erstmal heiße Tücher und dann ein solides Frühstück.

Mit knapp einer Stunde Verspätung schliesslich in Bogota gelandet, aber kein Problem ist ein dankbarer Flughafen zum umsteigen.

Ausser uns noch nicht viel los - deshalb gehts erst mal durch diesen längeren Korridor zu einer Sicherheitskontrolle und dann gleich mal zum duschen in die Lounge (Einreise etc. ist nicht notwendig)

 
Zuletzt bearbeitet:

arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
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Velden
Tag 2: BOG-SCL & Santiago de Chile

Erst mal geduscht in der Lounge und los gehts mit dem zweiten Tag der Reise. Dabei fällt mir grad was auf, daß war mein erster Transatlantik-Nachtflug in Richtung Westen. Alle anderen Flüge, egal ob Nord- oder Südamerika waren immer tagsüber…

Viel zu erzählen gibts nicht zur Lounge, alles da was man braucht - und die am spektakulärsten sortierten Servietten die ich bisher gesehen habe




Weiter gehts mit einem A320 für die nächste Etappe nach Santiago de Chile.

Sitzaufteilung in Business 2-2 (bin die letzten Jahre ja schon ein paar mal Avianca innerhalb Südamerikas geflogen - täusch ich mich oder haben die in gefühlt jedem Flieger eine andere Sitzausstattung)




Heute mal mit sehr moderner Ausstattung - das Entertainment System kann man mit dem eigenen Smartphone koppeln, so daß man dieses als Fernbedienung verwenden kann.




Filmauswahl auch dieselbe wie vorher auf dem Langstreckenflug im Dreamliner - da kann man echt nichts sagen, sogar dieselben Anemitykits gibts - aber ok - sind auch fünfeinhalb Stunden Flugzeit.


Und los gehts - erst mal noch ein Blick über Bogota




Frühstück gibts natürlich auch - Omelett oder irgendwas was ich nicht verstanden habe - wird also das Omelett, ich trau zwar Eierspeisen im Flieger eher gar nicht, diesmal aber tatsächlich (auch wenns auf dem Bild nicht so rüberkommt) sehr gut)




Gibt dann nach dem Essen noch eine Flasche Wasser - ein Nachschlag wär mir lieber gewesen, direkt viel wars nicht.

Kleiner Tipp wer die Strecke fliegt - einen Platz links am Fenster auswählen, gibt einen schönen Blick auf die Anden.







Vor der Zeit angekommen - dafür dauert die Einreise dann über eine Stunde - anscheinend sind wir nicht die einzigen die um diese Zeit landen. Zoll geht dafür aber schnell - werd sogar ohne Gepäck durchleuchten direkt durchgewunken.

P.S.: Einreise mit deutschem Pass ohne Visum und ohne Gebühren etc. möglich - für Australier (und anscheinend tatsächlich nur Australier) siehts anders aus:




Mein Plan war eigentlich mit Uber in die Stadt zum Hotel zu fahren - nach zwei Versuchen bei denen die Fahrer nicht zu finden waren dann aufgegeben und für 7.400 Pesos mit dem Sammel-Minibus zum Hotel in die Stadt gefahren.

Inzwischen ists schon früher nachmittag - und überraschend kalt, ist hier ja auch Winter. Kurz im Hotel frisch gemacht und auf zu einem Spaziergang durch die Stadt - incl. leckeren Empanadas als Mittagessen von nem Straßenstand.













Sonntagnachmittag ist trotz dem kühlen Wetter gut was los im Zentrum.




Ist ja schliesslich Südamerika - also muss auch eine Kathedrale sein.




Und apropos Südamerika dann muss natürlich auch ein Steak sein, wobei das selbst in einer Metropole wie Santiago de Chile am Sonntag abend gar nicht so einfach ist, da viele Läden zu haben. Die ersten drei Empfehlungen haben alle zu - also dann mit Uber zu Nr. 4;

Lachstartar als Vorspeise und Creme Brulee als Dessert eher nichts besonderes - das Steak dafür aber wirklich ein Highlight (und im vergleich zum Rest auch überraschend günstig)










Zurück ins Hotel dann mit der U-Bahn.




 

arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
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Tag 3: Valparaiso

Santiago de Chile war ja nur als Zwischenstopp auf dem Weg zum ersten Ziel der Reise geplant - aber wenn ich schon mal da bin kann ich ja auch ein bisschen mehr als nur den Flughafen anschauen - deshalb zwei Übernachtungen eingeplant. Da der Weiterflug am nächsten Tag dann aber gleich ziemlich früh sein sollte hab ich für die zweite Nacht das Holiday Inn direkt am Flughafen gebucht.

Am zweiten Tag in Santiago machte ich einen Ausflug nach Valparaiso - hatte ich zwar vorher nicht geplant, wurde mir aber mehrmals empfohlen. Gibt natürlich verschiedenste Varianten wie man sowas als Tagesausflug (sind ca. 1,5 Stunden fahrt) organisieren kann - von geführten Bustouren mit den üblichen Shopping Stopps bis zu privaten Touren mit eigenem Fahrer und Guide. Beides irgendwie nichts für mich - Bustour mit festem Programm und 50 Leuten hatte ich keine Lust - und die private einfach zu teuer.

Also mehr oder weniger auf eigene Faust unterwegs. Eine regelmäßige Busverbindung gibts ja, also nach dem Check-Out im Hotel mit der U-Bahn ein paar Stationen zum Busbahnhof und da am Schalter ein Ticket für den nächsten Bus nach Valparaiso gebucht. (selbst mit meinen rudimentären Spanischkenntnissen unkompliziert möglich) Hätte natürlich auch die Option gegeben, die Tickets vorab im Internet zu kaufen - dann hätte ich mich aber auf eine Abfahrtszeit festlegen müssen, und so regelmäßig wie hier die Busse fahren wars auch spontan kein Problem.




Nach knapp 90 Minuten Fahrzeit in Valparaiso angekommen, erstmal zwei Empanadas als spätes Frühstück und zu Fuß vom Busbahnhof in die Stadt gelaufen - im Zentrum werden „kostenlose“ geführte Touren angeboten (Kostenlos natürlich eigentlich nicht - die erwarten ein Trinkgeld) war viel zu früh - also noch einen Kaffee getrunken - "Frühstück" geht immer.







War dann für diesen Vormittag der einzige nicht spanisch sprechende Teilnehmer an der Tour - so daß ich von meinem Guide Alvaro eine private Stadtführung bekam (P.S.: eher nicht so flach wie man eine Hafenstadt erwarten würde)

So spannend und interessant die Tour war - es war fast ein bisschen zu viel Information - deshalb jetzt ohne weiteren Kommentar ein paar Bilder.

























Kann nur jedem diesen Ausflug empfehlen - Valparaiso (was ich vor der Reise so gar nicht auf dem Schirm hatte) hat mich sehr positiv überrascht! Und auch Alvaro kann ich nur loben, kannte sich wirklich aus. Vor allem in so einer Stadt - ohne den direkt offensichtlichen Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm, Big Ben etc. macht ein Guide der einem auch die versteckten Ecken zeigt wirklich Sinn.













Die Tour dauerte etwas über drei Stunden kreuz und quer durch die Stadt und endete am Hafen. (der nebenbei auch der wichtigste Stützpunkt der chilenischen Marine ist - hier im Bild das Flagschiff, die Almirante Williams, sowie die Fregatte Almirante Condell und der Bug der Almirante Blanco Encalada)




Von da aus dann wieder zurück zum Busbahnhof und spontan ein Ticket für die Rückfahrt nach Santiago de Chile gekauft (timing ist alles - nur fünf Minuten Wartezeit bis zur Abfahrt)




Als ich früh am morgen ankam war ja noch nich viel los auf den Straßen - inzwischen am Nachmittag siehts gleich anders aus.





Diesmal sogar einen noch luxuriöseren Bus als bei der Hinfahrt erwischt - so macht Busfahren Spaß.







Mit der U-Bahn dann wieder die paar Stationen vom Busbahnhof zum Hotel.




Gepäck abgeholt und zum Flughafen gefahren und hier im Hotel eingecheckt. Noch kurz ein Abendessen in einem der zahlreichen Flughafenrestaurants und gute nacht, morgen gehts früh los.

 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.727
2.450
FRA
Gab es Brot/Gebäck auf dem Flug BOG-SCL?

Habe ich auf meinen Flügen mit AV vermisst...
 

arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
928
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Velden
Tag 4: SCL-IPC

Das Holiday Inn Santiago de Chile Airport ist mal wirklich eines der Hotels das sich lohnt mit Punkten zu buchen - über 150 Dollar oder 15.000 Punkte pro Nacht - da ist die Entscheidung leicht…

Gut geschlafen, solides Hotel mit bequemen Bett - nur ein amüsanter Konstruktionsfehler für ein Flughafenhotel - der Teppich der überall ausliegt ist zu tief für Rollkoffer…

Beim Check-Out meinen Koffer zur Einlagerung abgegeben - komm ja in ein paar Tagen wieder - und mit Handgepäck über die Straße zum Flughafen.

Nächstes Ziel - Osterinsel! Und nebenbei - mein bisher längster Inlandsflug - fast 6 Stunden - und das fast nur über Wasser! Hab vorher schon online eingecheckt - trotzdem ein Tipp - unbedingt am Check In vorbeischauen, auch wenns ein Inlandsflug ist braucht man für die Osterinsel eine Arrival Card.

Im Gegensatz zu den restlichen chilenischen Inlandsflügen gibts für den Flug nach IPC (ja - das ist der Airport Code für die Osterinsel - wusste ich vorher auch nicht) eine Passkontrolle - also brav in der Schlange anstellen - und nicht wundern wenn viele Leute trotzdem vorbeilaufen - die sind auf dem Weg zu allen anderen Inlandsflügen…

Bin wie üblich zu früh am Flughafen - die Schlange bewegt sich erstmal gar nicht - den Japaner vor mir irritiert auch sichtlich wie ungeordnet die Schlange im Gang steht…

Boarding Zeit rückt näher - irgendwie trotzdem beruhigend wenn man weis das alle die hier gerade anstehen in denselben Flieger wollen…




Plötzlich gehts dann trotzdem schnell und schon stehen wir am Gate und los gehts mit Boarding.

Wieder mal eine 787 - diesmal von LATAM, keine Chance ein Ticket mit Meilen zu bekommen, also für ca. 350 Euro den Return in Y regulär gebucht.

Alle Passagiere pünktlich an Bord - trotzdem spielen wir erst mal fleissig Reise nach Jerusalem - selbst auf dem Weg zur Startbahn sind noch nicht alle mit Ihren Plätzen glücklich.

Das auch geklärt gehts los - diesmal keinen Fensterplatz, ausser Wasser gibts erstmal auch nichts zu sehen. (Nebenbei - ratet mal was bei einem 5,5 Stunden Flug SCL-IPC der nächste Ausweichflughafen ist?)

Sitzaufteilung wie im Dreamliner üblich 3-3-3 in Y - geht aber eigentlich.




Kurz blamiert weil ich es nicht schaffte den 2-poligen Stecker vom Kopfhörer in die eine Buchse einzustecken…




… kleiner Tipp, einer der Kontakte lässt sich wegbiegen.




Zu Essen gibts natürlich auch was - jetzt kommts auf die Erwartungshaltung an: Für einen Inlandsflug ists großzügig - für über fünf Stunden über den Pazifik eher wenig…




Und schon sind wir da - gelandet am Mataveri International Airport - wohl der einzige Flughafen weltweit der nur von 787 im Linienverkehr angeflogen wird.




Als Inlandsflug ist die Einreise ja eigentlich unkompliziert - trotzdem vor dem Terminal schon eine riesige Schlange - die stehen aber alle für das Nationalpark-Ticket an das man für den Besuch der meisten Sehenswürdigkeiten auf der Insel braucht. Gibt aber auch noch ein Büro in der Stadt das die Tickets verkauft - wenn euch also die Schlange zu lang ist einfach dran vorbei und später in der Stadt das Ticket holen.

Meinen Mietwagen hatte ich vorab schon im Internet gebucht - und auch so organisiert, daß ich ihn gleich am Flughafen in Empfang nehme konnte. Nur mit Handgepäck war ich somit auch schnell durch den Flughafen durch und 20 Minuten nach der Landung schon auf dem Weg zum Hotel in Hanga Roa - der einzigen „Stadt“ auf der Insel.

Mietwagen war ein Suziki Jimny - hatte ich vor Jahren schon mal auf Fraser Island in Australien - faszinierend was so ein kleines Auto in anspruchsvollem Gelände kann.




Meine Unterkunft für die nächsten zwei Tage war das „Hotel Otai Hango Roa“. Eine schöne Anlage bestehend aus mehreren Bungalows mit jeweils ein paar Zimmern in einer Parkanlage mit Pool und Garten. Wäre zwar kein Nachteil wenn man es auch von der Straße aus anschreiben würde - aber trotzdem relativ einfach zu finden, direkt groß ist die Stadt ja auch nicht.







Im Flieger gabs ja nur ein halbes Frühstück, ausserdem inzwischen schon mittag, also Zeit was zum essen zu suchen. Vom Hotel aus sinds nur ein paar Schritte bergab zur Küste - da finden sich bestimmt ein paar Restaurants.




Wenn schon mal in Chile (oder Bolivien - oder Peru - kommt drauf an wen man fragt) und ausserdem im Urlaub dann fangen wir mal mit einem Pisco Sour an.




Weiter gehts mit Pommes und allem was sich so im Meer findet - sieht jetzt nicht besonders aus, war aber wirklich sehr gut - ich nenns mal Island-Comfort-Food…




Der Hund vom Nachbarn hat zumindest leider nichts abbekommen…

 

arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
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Tag 4: Osterinsel erster Teil

Nach dem Mittagessen habe ich dann noch zwei Straßen weiter mein Nationalpark-Ticket (ohne Wartezeit) gekaufte und dann startete ich mit der ersten Tour über die Insel - zuerst am Flughafen vorbei zum Südende zu den Ruinen von Orongo.

Die wichtigsten Straßen quer über die Insel sind geteert - Tempolimit ist trotzdem relativ niedrig, allerdings nicht wegen dem Straßenzustand - der passt meistens - sondern wegen der Pferde die gern mal hinter der nächsten Kurve stehen.




Unterwegs noch ein Stopp an der Küste.







Geografisch gehört die Insel wohl noch zur Südsee - hat mich trotzdem aber eher an Island als an Fiji erinnert.




Auf dem Weg auch noch ein schöner Aussichtspunkt auf einen der Vulkankrater der Insel




Die nachgebaute / wiederaufgebaute Siedlung von Orongo bietet einen interessanten Einblick in das Leben der Einwohner




Noch eine Kleinigkeit - irgendwie sagt man ja automatisch Osterinseln - tatsächlich ists aber nur eine Insel - und ein paar kleinere Felsen in der näheren Umgebung




Soviel zu den Einwohnern der Insel - jetzt wirds aber Zeit auch mal zu sehen womit die Einwohner ihre Zeit verbrachten - also gehts los mit Steinköpfe anschauen…

… zuerst noch mal am Flughafen vorbei…




… gibt tatsächlich auch ein paar Bäume auf der Insel…




… und ein paar Minuten nördlich von Hanga Roa auch schon die erste Gruppe - „A Kivi“







Das besondere an diesen Moai ist, daß sie im gegensatz zu den meisten andern in Richtung Ozean blicken (in der regel schauen sie in Richtung Land)




Die Tierwelt ist allerdings tatsächlich weniger exotisch - alles was hier so rumläuft kennt man von zuhause.




Dann wurde es auch schon wieder Zeit zurück ins Hotel zu fahren.

Trotz der exponierten Lage gibt es auf der Insel keinen Hafen an dem hochseetaugliche Frachter anlegen können. Der komplette Warentransport wird somit entweder über den Flughafen abgewickelt, oder mit Frachtern die auf Rede liegen und von da mit kleinen Motorbooten gelöscht werden.




Gibt ein paar Punkte die für einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang empfohlen werden - unter anderem Ahu Tahai fast direkt in Hanga Roa, deshalb hab ich da vorbei geschaut. Leider etwas zu bewölkt - spektakulär sah es aber trotzdem aus.













Natürlich meldet sich auch der Magen inzwischen wieder - Restaurants gibts ja genügend, meine erste Wahl hatte leider keinen Tisch mehr verfügbar, also da einen Tisch für den morgigen Abend reserviert und gegenüber in der Bar vorbei geschaut.




Hat sich gelohnt - die nächste positive Überraschung - zwar auf der anderen Seite der Welt von Italien aus gesehen, aber die beste Pizza die ich seit langem hatte (auch die teuerste - aber das überrascht auf so einer exponierten Insel jetzt auch nicht unbedingt)

 

tortuga

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21.01.2011
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Herzlichen Dank für diesen tollen Bericht, die Osterinsel steht seit langem auf meiner Reisewunschliste! Dieses Jahr hat es leider nicht geklappt, die Flugpreise waren viel zu hoch (1700 Euro ab EZE).ich freu mich schon auf die Fortsetzung [emoji1303]
 
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Reaktionen: CarstenS und arj85

arj85

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07.05.2010
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Tag 5: Osterinsel

Am nächsten morgen hies es früh aufstehen für einen Blick auf den Sonnenaufgang - natürlich mit eine paar Moai im Bild wenn man schon mal hier ist.

Die beste Stelle hierfür ist anscheinend Ahu Tongariki im Nordosten der Insel - ungefähr 45 Minuten Fahrzeit vom Hotel aus. Direkt weit ists zwar nicht - aber besonders schnell kann man auf der Straße auch nicht fahren.

Aufgrund der vielen Wolken leider vom Sonnenaufgang nicht viel zu sehen - ein beeindruckender Anblick ist die Gruppe aber trotzdem.







Noch ein letzter Blick auf die Gruppe - incl. dem einzelnen Moai der am Eingang der Anlage steht.




Frühstück gabs so früh wie ich gestartet bin im Hotel noch keines - hätte jetzt nochmal zurückfahren können, das war mir aber zu weit - also erstmal an dem Verkaufwagen hier am Parkplatz noch einen Kaffee gekauft und weiter gehts in Richtung Norden.




Die Straße führt ab hier erstmal direkt nach Norden am Vulkan Puakatike vorbei bis zur Nordküste - und von da aus an der Nordküste entlang Richtung westen.

Zwischendrin mit ein paar Parkplätzen für einen Blick aufs Meer.




Und diverse andere Sehenswürdigkeiten - historische Steinritzungen etc.






Der Großteil der Küste ist ziemlich felsig und zerklüftet




Einen Strand gibts aber an der Nordküste doch - Anakena







Natürlich auch mit einem Ahu - Nau Nau







Palmen, Wasser, Sandstrand - hier siehts schon mehr nach Südseeparadies aus




Von hier aus würde eine Straße quer durch die Insel relativ schnell wieder in die Stadt führen - ich hatte aber noch genügend Zeit - also erstmal auf dem selben Weg zurück zum (erloschenen) Vulkan Rano Raraku an dessem Hang sich der Steinbruch befindet an dem die Moai hergestellt wurden. Auch wenn die Figuren über die komplette Insel verteilt stehen - produziert wurden sie anscheinend alle an dieser Stelle.

Von weitem sieht man am Hang schon diverse nie weiter transportiere Figuren.







Interessant auch, daß sich die Figuren nicht nur in der Größe unterscheiden - mit der Zeit wurden mit fortschreitendem handwerklichen Können auch die Figuren immer detailierter und aufwändiger - hier einer der späteren, ausgeprägtere Gesichtszüge und auch filigraner als die früheren.




Neben fertiggestellten aber nie abtransportierten Figuren sieht man im Steinbruch auch halbfertige die nie fertiggestellt wurden




Ausserdem hat man vom Steinbruch auch noch einen schönen Blick auf Ahu Tongariki




Noch an einer der beeindruckenden Figuren vorbei und zurück auf der Küstenstraße in Richtung Stadt







Auf einer Insel machts natürlich Sinn Fisch zu essen - Abendessen deshalb im schon gestern reservierten Te Moana direkt an der Küste, nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt.




Irgendwas fruchtig/farbiges mit kleinem Obstsalat als Deko muss natürlich im Urlaub auch sein.




Überraschend gutes Brot…




… gefolgt von sehr gutem Fisch




Und wenn ich schon auf die Vorspeise verzichtet habe dann darfs dafür noch ein Dessert sein.

 

arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
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Tag 6: Osterinsel & IPC-SCL

Hab ja am Vorabend noch überlegt den Wecker zu stellen zweck Sonnenaufgang, dann aber doch drauf verzichtet. Wach geworden bin ich trotzdem viel zu früh - zeitumstellung dauert halt einfach - so daß ich mich dann auch am zweiten Morgen wieder auf den Weg zu Ahu Tongariki gemacht habe.

Diesmal sogar mit etwas weniger Wolken - und mit einem Standort ausserhalb des abgesperrten Bereichs direkt um die Moai rum.










Mein Rückflug ging erst am Nachmittag, so daß ich den restlichen Tag erstmal ruhig angehen konnte - zuerst mal zurück ins Hotel zum Frühstücken. Frisches Obst auf der Insel natürlich eher schwierig - deshalb gibts das Kontrastprogramm dazu.




Im Hotel ausgecheckt, kurz bei der Mietwagenfirma vorbeigeschaut um was zu klären (die Miete ist hier nicht tageweise sondern je 24 Stunden - komme aufgrund der Abflugzeit am Nachmittag 2-3 Stunden über die bezahlten und gebuchten 2 Tage/48 Stunden drüber, ist aber kein Problem wenn ich ihn später abgebe, wird Stundenweise zu vernünftigen Preisen berechnet)

Und weiter gehts auf der Hauptstraße mitten über die Insel nach Norden.



Am Strand von gestern vorbei soweit es geht und da erstmal über die Felsen bis zum Wasser







Blick zurück zum Strand




Mit dem ein oder anderen Zwischenstopp dann wieder zurück nach Süden




Wollte dann noch an der Westküste entlang ein Stück nach Norden fahren - mit dem Geländewagen kommt man zwar etwas weiter als mit einem „normalen“ Auto - trotzdem ist aber recht bald Schluss, der Rest geht dann wirklich nur zu Fuß.

Also nochmal bei Ahu Tahai vorbei geschaut…







… Pferde gibts hier echt überall …




… und den Mietwagen im Büro an der Hauptstraße zurück gegeben.

Weit ists nicht zum Flughafen, hab auch nur Handgepäck dabei, also auf ein Taxi verzichtet und zu Fuß auf den Weg zum Flughafen gemacht.




Unterwegs noch eine Kleinigkeit gegessen - die Empanadas sind hier auf der Insel überraschend groß




Am Reginalparlament kommt man auch vorbei




und da ist auch schon der Flughafen




Die Schlange am Check-In Schalter ist riesig, zum Glück hatte ich schon vorher online eingecheckt und musste auch kein Gepäck aufgeben, so daß ich mich da nicht anstellen musste. Etwas warten musste ich aber trotzdem, da der Zugang zum Airside Bereich noch nicht offen war. Hat dann aber nicht lange gedauert und schon war ich nach kurzer Pass und Sicherheitskontrolle im idyllischsten Wartebereich den ich bisher gesehen habe.







Boarding streng nach Zonen, pünktlich alle an Bord, und schon kanns losgehen.

Zu essen gabs natürlich auch was - schmeckte wie es aussieht, hab auch nicht alles aufgegessen.




Sonst gibts nicht viel zu erzählen vom Flug, guten Rückenwind hatten wir anscheinend und sind somit vor der Zeit in SCL gelandet.




Da es von hier aus auch am nächsten Tag gleich weitergehen sollte hatte ich wieder das Holiday Inn am Flughafen gebucht. (Ist praktischerweise direkt am Flughafen, 20 Meter vom Terminal zu Fuß, ohne Shuttle etc.)

Koffer wieder in Empfang genommen, und im Hotelrestaurant noch was gegessen, neben Bodenschätzen ist Lachs übrigens das wichtigste Chilenische Exportgut.

 

arj85

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07.05.2010
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Tag 7: Santiago de Chile -> San Pedro de Atacama

Weiter gehts mit einem Tag ohne große Sehenswürdigkeiten, dafür mit dem Transfer in die nördlichste Ecke Chiles nach San Pedro de Atacama.

San Pedro selber hat keinen Flughafen, der nächste ist Calama etwas einenhalb Stunden entfernt.

Gebucht hatte ich aufgrund der Flugzeiten (gemütlich am späten Vormittag) bei einem chilenischen Billigflieger - Jetsmart. Das Ticket selber war spottbillig, dafür kostete das Aufgabegepäck gleich vier mal so viel. Beim Online Check-in dann auch noch festegestellt, daß nur kleines Handgepäck im Preis enthalten ist - größeres kostet auch nochmal 5 Euro mehr.

Zur Abwechslung mal ausgeschalfen und gemütlich über die Straße zum Flughafen gelaufen, viel war nicht los an der Sicherheitskontrolle so daß ich noch genügend Zeit hatte im Terminal noch eine Sonnenbrille zu kaufen - irgendwas wichtiges vergisst man doch immer zuhause.

Boardingbeginn lt. Bordkarte schon 50 Minuten vor Abflug - zu der Zeit ist natürlich noch nicht mal der Flieger da.

Trotzdem dann alle pünktlich zur Abflugszeit an Bord. Zum Flieger gibts jetzt nicht viel zu sagen - war ein üblicher Billigflieger A320




Speisen und Getränke gibts natürlich nur gegen Bezahlung, Blick aus dem Fenster die meiste Zeit ziemlich karg…




… nur hin und wieder von riesigen Minen unterbrochen




Landanflug auf 2.200 Meter Höhe - Calama







Von hier aus fahren regelmäßig Sammelbusse nach San Pedro de Atacama, kann man vorher im Internet buchen oder spontan vor Ort - fahren praktischerweise auch direkt zum jeweiligen Hotel, nicht nur zu einem zentralen Busbahnhof etc.

Der Blick aus dem Fenster auch während der Fahrt auch eher wenig abwechslungsreich - hätte ich alle fünf Minuten ein Bild gemacht die würden alles so aussehen.




Nach der Ankunft im Hotel hab ich direkt noch im Büro von White & Green Travel vorbeigeschaut um noch kurz die Abholung für die 3-tägige Tour am nächsten morgen zu klären (die Tour selber hatte ich schon vorab im Internet gebucht)




Dann gabs noch ein paar weitere Sachen zu organisieren, erst mal Wasser, viel Wasser, San Pedro de Atacama ist zwar „nur“ auf 2.500 Meter - die nächsten Tage gehts aber ein gutes Stück höher, also viel trinken. Dann noch ein paar Kekse - man weis ja nie was es auf so einer Jeeptour zu essen gibt. Und auch nicht unwichtig, Geld wechseln, geht ja am nächsten Vormittag gleich mal nach Bolivien, und in der Wüste eher unrealistisch mit Kreditkarte zu zahlen.
(Bolivianos sind gar nicht so einfach zu bekommen, daheim bei meiner Bank keine Chance - und selbst die Wechselstuben in BOG und SCL an denen ich auf dem Hinweg vorbei kam haben keine - in San Pedro de Atacama gibts aber dann genügend Wechselstuben, sogar mit einigermaßen fairen Kursen)

Pringles werden anscheinend doch eher auf Meereshöhe abgepackt




Viel zu sehen gibts in der Stadt nicht - los ist aber trotzdem einiges - ist Ausgangs- und Endpunkt für diverse Touren in der Gegend, also natürlich auch viele Touristen unterwegs




Noch eine Kleinigkeit zum Abendessen




Nichts exotisches, gute solide Hausmannskost




Und zu Fuß wieder die paar Schritte zurück zum Hotel, wird direkt frisch am Abend, Wecker stellen, morgen gehts wieder früh raus.

 

arj85

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07.05.2010
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Tag 8: Jeeptour nach Bolivien

Abholung am nächsten Morgen gleich in der Früh klappte wie vereinbart, erste Etappe mit dem Minibus bis zur Grenze nach Bolivien - bzw. erstmal nur soweit wie die Straße offen ist. Da der Grenzübergang nur tagsüber geöffnet ist, gilt das anscheinend auch für die Straße die dorthin führt. Im Bus eine bunte Gruppe, eine englische Familie mit zwei Kindern, ein Brasilianer, zwei italienische Pärchen und ich.

Somit erstmal noch unterwegs Zeit für ein Frühstück ehe es die letzten Kilometer weiter bis zur eigentlichen Grenze geht. Praktischerweise auch genug Strecke um alle Lastwagen und größeren Busse die schon vor uns anstanden zu überholen, so daß die Wartezeit am eigentlichen Grenzübergang dann gar nicht so lang war.







Und schon sind wir in Bolivien - noch ein paar Kilometer weiter und am nächsten Stopp werden wir auf zwei Toyota Landcruiser aufgeteilt und treffen hier auch unseren Guide und unseren Fahrer. (Bei vielen Touren ist der Guide gleichzeitig auch der Fahrer - da es mit meinem spanisch aber nicht so weit ist habe ich bewusst eine Tour mit englischsprachigem Guide gebucht)

Die vier Italiener bei mir mit an Bord, Gepäck auf dem Dach verstaut und los gehts.




Erster Stopp - die weiße Lagune




Inzwischen sind wir auch schon über 3.000 Meter hoch - schön langsam merkt man die Höhe.

Ausserdem bin ich sehr froh, daß ich noch daran gedacht habe eine Sonnenbrille zu kaufen.




Und natürlich ganz wichtig - obwohl es recht kalt ist - wird nachts gut unter 0 Grad - unbedingt regelmäßig mit Sonnencreme einschmieren




Weiter gehts zur grünen Lagune - bisher streckenweise sehr viel farbiger als ich jetzt in der Wüste erwartet hätte.




Und selbst in dieser kargen Gegend gibts auch ein paar Tiere




Hab leider den Überblick verloren wie die einzelnen Berge etc. heissen - spektakulär wars aber auf jeden Fall, eine Landschaft die mit nichts vergleichbar ist was ich so kenne.







Mittagessen dann am nächsten Stopp in einem Hostel, wer wollte konnte auch in einem der heissen Becken (durch Geysire geheizt) baden.




Weiter gehts nach dem essen zu den nächsten Geysiren und Schwefelbecken







Obwohl alle Touren so ziemlich dieselbe Strecke fahren waren wir trotzdem oft unter uns - bzw. selbst wenn mal ein paar andere Autos am selben Platz waren nie irgendwie voll oder ein Gedränge.




Bäume gibts halt eher keine hier…




Und zum Abschluss noch eine Lagune - diesmal die Rote Lagune







Farblich passend komplett mit Flamingos







Und Alpakas (oder Lamas? oder Vicuanas? oder noch eine vierte Sorte bei der ich mir den Namen nicht merken konnte) gehören natürlich auch in jeden Reisebericht aus der Ecke.










Inzwischen sind wir auf über 5.000 Meter Höhe - also erstmal alles etwas ruhiger angehen. Man merkts doch ganz schön (vor allem auch den schnellen „Aufstieg“ innerhalb zwei Tagen von Meeresniveau aus) Zum Glück muss man aber nie viel laufen - mit dem Landcruiser (gefühlt gibts hier in der Ecke keine anderen Autos) kommt man wirklich überall hin, so daß es noch relativ gut geht.

Spätnachmittags dann im Hostel für die Nacht angekommen und auf die Zimmer verteilt. Dusche erstmal eiskalt - warmes Wasser gibts nur wenn man vorher Bescheid sagt, (ist dann aber schnell aufgeheizt) Internet natürlich nicht; Strom auch nicht die ganze Nacht. Dafür aber das Abendessen (wie auch schon zu mittag) reichlich und gut - meine Notration Kekse brauchte ich bisher nicht.

Der zweite Jeep aus unserer Gruppe kam kurz nach uns an (tagsüber fährt jeder für sich selber - man muss also nicht lange auf die anderen warten bzw. Rücksicht nehmen, sondern kann sein eigenes Tempo bestimmen) nach dem Essen bei heißem Coca-Tee noch kurz unterhalten. Um 8 waren dann aber alle müde und im Bett.
 

arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
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Tag 9: Jeeptour in Bolivien

Tag neun - die erste nacht auf über 5.000 Meter Höhe und bei minus 15 Grad ist überstanden. Obwohl nur Wasser und Tee zum Abendessen getrunken hab ich hab einen Schädel als hätte ich die ganze Nacht durchgezecht. (Nochmal danke an meinen Bruder für den geliehenen Schlafsack, der steht nicht ohne Grund auf der Packliste für die Tour)

Dem Rest der Truppe gehts ähnlich, zum Frühstück trost vom Guide das es jetzt erstmal wieder bergab gehen soll.

Erstmal noch an einer Herde Alpacas vorbei und dann gehts auf einer grob erkennbaren Piste weiter.




Erster Stopp, eine weitere Lagune in einem moosbewachsenen Canyon.
















Und wieder zurück zu unserem treuen Landcruiser.




Wo am Vortag ausser dem Hostel zum Mittagessen keine Anzeichen von Zivilisation erkennbar waren siehts heute etwas anders aus - selbst in der kargen, lebensfeindlichen Gegend kommen wir an der ein oder anderen kleinen Ortschaft vorbei.







In einer davon waren wir auch wieder zum Mittagessen. Fehlt jetzt nur noch ein Strohballen der durchs Bild rollt, dann ist das Klischee perfekt.




Nach wie vor überraschend viel Abwechslung in der Landschaft - heute sinds eher zerklüftete Felsformationen und spektakuläre Canyons.

























Noch ein kurzer Zwischenstopp in einer kleineren Ortschaft, ab hier ists dann noch eine Stunde Fahrzeit bis zur heutigen Unterkunft




Viel los ist hier nicht aber ein „Pub“ gibts immerhin.







Das Hostel für diese Nacht war zum Teil aus Salzblöcken gebaut, ebenso die Möbel und Einrichtung. (liegt auch gleich neben der Salzwüste)




Abendessen auch wieder reichlich und gut - im Vorfeld während der Planung hab ich ja diverse Horrorgeschichten übers Essen gelesen, weis nicht obs jetzt Glück war oder einfach eine Frage der Erwartungshaltung in so einer exponierten Gegend - aber mein Keksvorrat ist noch komplett (also bis auf die zerbröselten die unter meine Kamera und Wasserflaschen im Rucksack gerutscht sind)




Diesen Abend waren alle irgendwie auch fitter als am vorherigen - sind aber auch 1.500 Meter niedriger. Bin dann nach dem Essen sogar nochmal in die Kälte nach draussen, für ein paar Bilder vom Sternenhimmel. Klare Luft, kein Wolken - und vor allem keine Lichter weit und breit - da lässt sich doch was damit anfangen.

 

MNL

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13.10.2013
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Ganz toller Reisebericht.
Mit beeindruckenden Bildern,danke fürs zeigen.(y)
 
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07.05.2010
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Tag 10: Uyuni & UYU-LPB

Wieder mal hies es früh aufstehen, war noch stockdunkel als wir schon unterwegs waren (und nebenbei - jedem gings diese Nacht besser als in der vorherigen.

Programm für diesen Tag - und eigentlich auch Ziel der Tour - die Salzwüste von Uyuni.

Momentan ist gerade Trockenzeit, so daß die komplette Wüste befahren werden kann. (In der Regenzeit stellenweise Meter unter Wasser)

Das Salz ist absolut fest und eben - so daß wir sobald wir die Salzfläche erreichten hatten mit 100 km/h geradeaus auf unser Ziel - die Kaktusinsel zusteuern konnten.

Hier war jetzt zwar ein bisschen mehr los, da ja jeder zum Sonnenaufgang da sein will, genügend Platz für alle war aber trotzdem.
















Nach diesem beeindruckenden Anblick wieder die paar Schritte nach unten zum Parkplatz










Jetzt gabs erstmal Frühstück




Dann blieb noch Zeit für ein paar Bilder der Gegend - wieder ganz was anderes als an den vorherigen Tagen.







Ach ja - da öfters mal Fragen nach dem Equipment auftauchen, ein Teil der Bilder ist mit dem iPhone XR entstanden, die restlichen dann mit meiner Spiegelreflexkamera (Canon EOS60D)




Und meiner treuen Fuji X100




Alle wieder an Bord und einfach geradeaus Minutenlang über die ebene weisse Salzkruste - bis wir einen Platz für uns alleine hatten um nochmal in Ruhe Fotos machen zu können. Da hier ja alles weis und flach ist - ohne Orientierungspunkte um Größe und Entfernungen einschätzen zu können lassen sich auch interessante Motive darstellen.
















Letzter Stopp ehe wir die Salzwüste verlassen war dann noch das erste hier aus Salz erbaute Hostel.







Von hier aus warens dann nur ein paar Minuten zur ersten Ortschaft auf dem „Land“ - hier wurde uns kurz was zur Salzgewinnung erklärt…




… anschliessend blieb noch Zeit für ein paar Bilder und Souvenirs.




Das wars dann auch schon fast mit der Tour, einen kleinen Abstecher machten wir noch kurz vor Uyuni zum Eisenbahnfriedhof.










Zum Abschluss dann noch ein gemeinsames Essen in einem Restaurant in Uyuni (das war nebenbei auch das einzige Essen auf der dreitägigen Tour das mich enttäuscht hatte) und damit war die sehr spannende und interessante Tour für mich auch schon zu Ende. Danke nochmal an unseren Guide, unseren Fahrer, und auch meine vier Italiener - war eine lustige Truppe.




Die anderen vier hatten die Tour incl. Rückfahrt nach Calama gebucht - viel zu sehen gibts da aber so wie ich es verstanden habe eher nicht, da es mit einer Übernachtung (im ersten Hostel) ziemlich direkt wieder nach Calama zurück geht.

Für mich gings am selben abend noch weiter nach La Paz. Da wir aber schon am Nachmittag in Uyuni ankamen - und der Flug erst spät in der Nacht ging hatte ich mir für ein paar Euro ein Zimmer in einem Hostel gebucht. So konnte ich in Ruhe duschen, mich kurz hinlegen, mein Gepäck sicher abstellen und nochmal durch die Stadt laufen.







Für ein leichtes Abendessen (Paprika gefüllt mit Quinoa) war auch noch Zeit.




Gepäck wieder im Hotel abgeholt, bezahlt (gar nicht so einfach, Kreditkarten nehmen sie nicht, Bolivianos hatte ich nicht mehr genügend - und bei Dollar-Noten wird natürlich unglaublich genau geschaut das alle Seiten wirklich 100% sind) und mit dem Taxi zum Flughafen Uyuni gefahren.

Mein erster Flughafen an dem Heizpilze in der Wartehalle stehen.




Viel gibts sonst zum Flughafen nicht zu erzählen, Verkehr gibts auch nicht viel zu sehen, an dem Abend nur zwei Abflüge nach La Paz (beide mit derselben Airline, innerhalb 45 Minuten - Landung nur 30 Minuten Unterschied) da gravierend günstiger hatte ich den zweiten der beiden gebucht.

Zuerst konnte ich aber noch der Dash 8 für den früheren Flug zusehen…




… nachdem da alle an Bord waren durften auch wir durch die (großteils manuelle) Sicherheitskontrolle…




… und bald darauf war unser CRJ auch schon da.




Bin gleich nach dem Start eingenickt, kann also echt nicht sagen ob es an Bord was gab. Bin erst wieder im Landeanflug auf den 4.000 hoch gelegenen Flughafen La Paz / El Alto wach geworden (wie hoch fliegt eigentlich so eine Dash 8?)

Gepäck war auch schnell da, in einer der Wechselstuben direkt am Flughafen noch ein paar Euro in Bolivianos gewechselt (meine Euro-Scheine waren sehr viel schöner und fabrikneuer als die Dollar-Noten die ich dabei hatte) und mit dem Taxi durch das stellenweise doch arg dunkle La Paz ins Hotel.
 
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Anonym-36803

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Großartige Bilder - vielen, vielen Dank für den Reisebericht.
 
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07.05.2010
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Tag 11: La Paz

Tag 11 La Paz

Zur Abwechslung mal ein Tag ohne viel Programm und auch mal einer bei dem man etwas ausschlafen kann, ist ja schliesslich Urlaub.

La Paz als Stop ist auf der Reise ja eher zufällig entstanden, gibt nicht so viele Möglichkeiten von Uyuni aus wieder heim nach Europa zu kommen. Aber wenn man schon mal da ist kann man ja auch ein bisschen mehr als nur den Flughafen anschauen - ist jetzt ja keine Stadt wo man zufällig vorbeikommt.

Da ich ehrlich gesagt keinen Plan hatte was es hier so gibt hab ich mich am Vormittag einer Walking Tour angeschlossen (ein paar Tage vorher online gebucht)




Somit gings in einer Gruppe aus ca. 15 Leuten (wie überall auf der Reise sehr Europa-lastig, US-Amerikaner trifft man irgendwie gar keine…) drei Stunden lang auf und ab durch die Stadt. (incl. aller Vororte bewegt sich die Stadt zwischen 3.200 und 4.100 Meter über dem Meer)










Bisschen was zu essen gabs natürlich auch - die Avocados hier sind auch wirklich gut.




Für den Abend hatte ich noch eine Food-Tour gebucht, blieb also noch der Nachmittag. Auf viel laufen hatte ich keine große Lust, muss man aber gar nicht um von der Stadt was zu sehen.

Aufgrund der extremen Höhenunterschiede in der Stadt ist eine U-Bahn keine Option für Nahverkehr, Busse auf den eh schon überlasteten Straßen auch nicht unbedingt - deshalb gibts Seilbahnen! Tatsächlich sogar das größte städtische Seilbahnnetz weltweit. Auf inzwischen 10 Linien mit insgesamt 36 Stationen kann man bequem kreuz und quer (bzw. vor allem rauf und runter) durch die Stadt fahren.



















Abends dann wie gesagt noch eine geführte Food Tour - auch spannend, sechs Stopps mit lokalen Spezialitäten, besonders die Chorizo blieben mir sehr positiv in Erinnnerung.




Nun heisst es auch schon wieder abschied nehmen von La Paz, zu Fuß noch zurück ins Hotel, Koffer abholen und mit dem Taxi zum Flughafen.




Als ich vor einem Jahr gebucht hatte war der Flug nach Lima für 8 Uhr in der früh geplant. Blöderweise wurde der ein paar Tage vor der Reise auf 2 Uhr früh umgeplant. Umbuchen auf eine andere Verbindung eher aussichtslos - allein schon weils einfach keine gibt die zeitlich einigermaßen passt. Die zweite Hotelnacht für La Paz konnte ich aber kostenlos stornieren, für Lima dafür eine neue gebucht - und auch direkt gleich die Abholung am Flughafen durchs Hotel organisiert - hab doch eher keine Lust um die Zeit ein Taxi zu suchen.

Verkehr war um die Zeit nicht viel, so daß ich kurz nach 10 Uhr abends schon am Flughafen war - den Plan in der Lounge gemütlich zu warten musste ich aber aufgeben, da noch kein Check-In-Schalter offen war. Eine Stunde später dann eingecheckt - trotzdem aber weiter warten, Sicherheitskontrolle ist auch noch nicht offen. (und nebenbei erfahren, daß Avianca trotz Business Ticket keine Lounge am Flughafen hat) Etwas unter zwei Stunden vor Abflug macht dann auch die Sicherheitskontrolle auf, wer dieselbe Strecke fliegt - macht also keinen Sinn zu früh zum Flughafen zu kommen.

Lounge gibts dann überraschenderweise doch eine - zwar von Avianca anscheinend ignoriert, aber mit Priority Pass kommt man rein. Auswahl für so einen doch eher kleinen Flughafen gar nicht mal schlecht.




Abflug war dann auch noch mit einer Stunde Verspätung, bin selten so schnell im Flieger eingeschlafen wie in diesem Fall, so daß ich nicht wirklich was dazu erzählen kann.

Nach der Landung in Lima ging dafür dann alles recht fliessend, Einreise schnell erledigt, Koffer auch nach 10 Minuten da, Geldautmat auch gleich neben der Gepäckausgabe und das Auto ins Hotel steht auch schon bereit - nur die Fahrt vom Flughafen bis Miraflores zieht sich selbst auf den leeren Straßen um die Zeit aufgrund der Strecke trotzdem. (Ausserdem anscheinend gar keine so ungewöhnliche Ankunftszeit für Lima, hätte mir also sparen können vorab einen Transfer zu organisieren)
 

arj85

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07.05.2010
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Tag 12: Lima - und vor allem MAIDO

Der letzte volle Tag vor Ort beginnt erst am Mittag - ein paar Stunden Schlaf müssen trotz der späten Ankunft ja doch sein.

Blick aus dem Fenster auf Miraflores - den neueren/moderneren Teil Limas.







Die Umgebung vom Hotel hab ich mir aber für den nächsten Tag aufgehoben, jetzt gings erstmal ins Zentrum.

Als ehemalige Hauptstadt der spanischen Kolonie gibts logischerweise ein paar Kathedralen und Kloster zu sehen.













Und natürlich auch das ein oder andere Regierungsgebäude - ist ja schliesslich auch die Hauptstadt von Peru. Alles schön hergerichtet, sauber und gepflegt.







Ein paar Schritte weiter siehts dann aber gleich wieder anders aus.







Mit dem Taxi dann wieder zurück ins Hotel, kurz umgezogen und ein paar Schritte weiter (war jetzt zufällig sogar in derselben Straße) zum Abendessen gegangen.

Gibt in Lima überraschend viele sehr gut bewertete Restaurants, für diesen Abend gabs japanisch-peruanische (Nikkei) Küche im Restaurant Maido. (https://www.theworlds50best.com/The-List-2019/1-10/Maido.html).
Reserviert hatte ich schon vor Wochen vorab, interessanterweise muss man bei der Reservierung schon angeben wenn man das „Tasting-Menü“, hier Nikkei-Experience genannt, will.

Los gehts natürlich mit einem kleinen Gruß aus der Küche…




… gefolgt von einem zweiten Amouse Bouche




Erster Gang - wir sind ja schliesslich hier in Peru - eine (nicht ganz tradionelle - aber ist ja auch ein japanischer Einfluss) Thunfisch-Ceviche, sehr gut, wenn auch vielleicht geringfügig zuviel Säure.




Meerschweinchen gehört natürlich auch dazu - hab ich das also auch mal gegessen (war jetzt nicht schlecht, aber ehrlich gesagt der einzige etwas schwächere Gang)




der folgende Fisch, dafür sehr gut.




Sushi gibts natürlich auch - Vorne im Bild klassisch mit Jakobsmuscheln, dahinter in der Schale Sushireis mit Thunfischtartar, Fisch gut, Reis gut, das passt.
Nebenbei - was es so sonst an Sushi zum bestellen gab machte auch einen sehr guten Eindruck, saß ja an der Quelle so daß ich bei der Zubereitung zusehen konnte - und dem Japaner neben mir hats auch geschmeckt.




Als nächstes, erst mal was die zutaten angeht realtiv banal, Tempura, Ei, Shrimps, Brühe - aber tatächlich eines der Highlights.




Und noch was überraschendes, Shrimps & Meeresfrüchte Wurst auf Reis




Nach den Vorspeisen erst mal ein Erdbeer Sorbet




Oft genug gehts mir ja so, daß die Vorspeisen die Highlights sind und das Hauptgericht mich dann weniger begeistert. Diesmal ists anders - das als Hauptgang servierte, 50 Stunden geschmorte Rindfleisch, war wirklich genial.




Weiter gehts mit den Desserts, erstmal Kaki-Eiscreme, sehr gut.




Dann nochmal Eiscreme - war auf den Show-Effekt konzentriert und hab die Erklärung verpasst - aber noch besser als das vorherige.




Zur Rechnung gabs dann noch eine Box mit einem Mochi Keks/Küchlein




Lima ist ja eher zufällig als Stoppover in der Reiseplanung entstanden, da es einfach sonst keine Möglichkeit gab mit Miles & More Meilen sinnvoll von La Paz zurück nach Europa zu kommen. Aber ehrlich gesagt, allein wegen dem Abendessen hat sich der Stopp schon gelohnt, immer schwierig zu sagen was ist das beste Restaurant in dem man je gegessen hat - in der engeren Auswahl falls mir wer die Frage stellt ist Maido aber auf jeden Fall.
 
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