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Prolog
Die ersten Blätter färben sich, und das Jahr neigt sich der dunklen Zeit entgegen. In Kürze wird morgens Raureif die Welt bedecken, und Lebkuchen in den Geschäften leitet die Planungen für Weihnachten ein. Aber wie plant man etwas, wenn kaum noch etwas planbar ist, in einem Jahr in dem so vieles soviel anders ist?
Noch vor neun Monaten schien alles „normal“. Wir suchten nach persönlicher Entwicklung, strebten zu neuen Zielen und nach neuen Abenteuern. Manchmal auch nur nach Meilen oder gezählten Nächten in irgendwelchen Programmen. Aber was wir offenbar auf keinen Fall wollten war, dass sich die Rahmenbedingungen ändern. Nun, nur ein paar Monde später, streben wir in die Vergangenheit zurück, wünschen uns dass alles wieder wie früher wird. Zurück zur „Normalität“. Allerdings war das von Anfang an ein eigenartiger Wunsch. Denn noch nie glich ein Tag dem andren, blieb etwas wie es war. Veränderung war schon immer die einzige Konstante im Leben auf die wirklich Verlass war.
Doch ungeachtet dieses Wissens verschoben die meisten von uns das Leben auf später. Zuerst galt sinngemäß: Lerne was, dann kannste was, dann wirste was. Dann haste was, dann biste was. Und alle Eventualitäten die dem entgegenstehen galt es abzusichern: nicht nur Reiserücktritt, -Abbruch oder -Gepäckversicherung, nein Vollkasko durchs Leben inkl. Rechtsschutz - falls die Vollkasko zickt, bis hin zur Lebensversicherung. Als sei des Leben selbst gegen Geld zu versichern.
Dann kam es wie es ehrlich betrachtet unweigerlich kommen musste: Das Leben scherte sich nicht um unsere Pläne und änderte kurzerhand die Rahmenbedingungen. Und plötzlich ist so vieles wertlos, mindestes schon mal die Hälfte aller Versicherungen (besonders die von Kreditkarten), ganz zu schweigen von einem Status bei einer Fluglinie oder einer Hotelkette, und es wäre gut sich auf das zu konzentrieren was wirklich wertvoll ist. Das Leben selbst, jeder Tag, jeder Augenblick, jeder Moment. Morgen war, bleibt und ist eine Hoffnung, und Jetzt wird gleich schon eine Erinnerung sein, oft schnell vergessen.
Doch in den Erinnerungen liegt auch ein großes Geschenk. Denn auf dieser großen Reise die wir das Leben nennen, begegnen wir so Vielen und so Vielem, und erkennen doch so oft erst im Rückblick was wirklich wichtig war und ist.
Und so möchte ein wenig in meinem Konto der Erinnerungen schwelgen, und auf ein paar Kapitel meiner Reise zurück schauen und sie vor dem Hintergrund dieses Prologs einordnen. Nicht ganz ohne Selbstkritik. Denn wenn man nahezu nicht mehr Reisen kann oder darf, fast jedes grade anvisierte Ziel unvermittelt die Tore schließt, und manches was vorher fast lästig war zur Sehnsucht wird, dann erscheint vieles in einem anderen Licht.
Und wenn dann irgendwann eine „neue Normalität“ eintritt, haben wir vielleicht etwas dazu gelernt. Ich zumindest werde mit anderen, bewussteren Augen reisen - so es denn geht.
Die ersten Blätter färben sich, und das Jahr neigt sich der dunklen Zeit entgegen. In Kürze wird morgens Raureif die Welt bedecken, und Lebkuchen in den Geschäften leitet die Planungen für Weihnachten ein. Aber wie plant man etwas, wenn kaum noch etwas planbar ist, in einem Jahr in dem so vieles soviel anders ist?
Noch vor neun Monaten schien alles „normal“. Wir suchten nach persönlicher Entwicklung, strebten zu neuen Zielen und nach neuen Abenteuern. Manchmal auch nur nach Meilen oder gezählten Nächten in irgendwelchen Programmen. Aber was wir offenbar auf keinen Fall wollten war, dass sich die Rahmenbedingungen ändern. Nun, nur ein paar Monde später, streben wir in die Vergangenheit zurück, wünschen uns dass alles wieder wie früher wird. Zurück zur „Normalität“. Allerdings war das von Anfang an ein eigenartiger Wunsch. Denn noch nie glich ein Tag dem andren, blieb etwas wie es war. Veränderung war schon immer die einzige Konstante im Leben auf die wirklich Verlass war.
Doch ungeachtet dieses Wissens verschoben die meisten von uns das Leben auf später. Zuerst galt sinngemäß: Lerne was, dann kannste was, dann wirste was. Dann haste was, dann biste was. Und alle Eventualitäten die dem entgegenstehen galt es abzusichern: nicht nur Reiserücktritt, -Abbruch oder -Gepäckversicherung, nein Vollkasko durchs Leben inkl. Rechtsschutz - falls die Vollkasko zickt, bis hin zur Lebensversicherung. Als sei des Leben selbst gegen Geld zu versichern.
Dann kam es wie es ehrlich betrachtet unweigerlich kommen musste: Das Leben scherte sich nicht um unsere Pläne und änderte kurzerhand die Rahmenbedingungen. Und plötzlich ist so vieles wertlos, mindestes schon mal die Hälfte aller Versicherungen (besonders die von Kreditkarten), ganz zu schweigen von einem Status bei einer Fluglinie oder einer Hotelkette, und es wäre gut sich auf das zu konzentrieren was wirklich wertvoll ist. Das Leben selbst, jeder Tag, jeder Augenblick, jeder Moment. Morgen war, bleibt und ist eine Hoffnung, und Jetzt wird gleich schon eine Erinnerung sein, oft schnell vergessen.
Doch in den Erinnerungen liegt auch ein großes Geschenk. Denn auf dieser großen Reise die wir das Leben nennen, begegnen wir so Vielen und so Vielem, und erkennen doch so oft erst im Rückblick was wirklich wichtig war und ist.
Und so möchte ein wenig in meinem Konto der Erinnerungen schwelgen, und auf ein paar Kapitel meiner Reise zurück schauen und sie vor dem Hintergrund dieses Prologs einordnen. Nicht ganz ohne Selbstkritik. Denn wenn man nahezu nicht mehr Reisen kann oder darf, fast jedes grade anvisierte Ziel unvermittelt die Tore schließt, und manches was vorher fast lästig war zur Sehnsucht wird, dann erscheint vieles in einem anderen Licht.
Und wenn dann irgendwann eine „neue Normalität“ eintritt, haben wir vielleicht etwas dazu gelernt. Ich zumindest werde mit anderen, bewussteren Augen reisen - so es denn geht.
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