Aurora Camp Kurravaara

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concordeuser

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01.11.2011
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Nach den kürzlich so tollen Reiseberichten von Shauri und Chrini bin ich wohl einer der nächsten, die es in den schwedischen Polarnorden zieht.



Mich zieht es nach Kurravaara, etwa 12 km nördlich von Kiruna, genauer gesagt ins Aurora Camp, einer kleinen Outdoor Anlage, etwa 2,5 km entfernt vom Ort Kurravaara gelegen, einem Ort der laut Wiki 2016 noch 57 Einwohner hatte, jetzt vermutlich weniger.

Am 9.Oktober geht es los mit folgender Planung

9.10.2020 Hamburg Berlin mit ICE Unterkunft Crowne Plaza

Besprechung Berlin

10.10.20 TXL - ARN Unterkunft Radisson Waterfront am Bahnhof
Nachmittags Abends mitdiskutieren auf einem kleinen Workshop

11.10.2020 Mit SJ im Schlafwagen nach Kiruna Abfahrt: 18:08 Ankunft 9:12 next day (12.10.2020)

12.10. bis 16.10. 20 vier Nächte in Kurravaara

16.1020 Transfer zum Kiruna Airport
KRN - ARN mit SAS
ARN - TXL mit Easyjet
Crowne Plaza

17.10.20
Besprechung in Berlin
Rückfahrt nach Hamburg nach Hause

Ich werde noch etwas zu den Planungen und meinen Vorbereitungen einstellen, dann von unterwegs einige Eindrücke und Fotos.

Sozusagen mein Reisetagebuch
 
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concordeuser

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01.11.2011
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Ich war Anfang September schon einmal in Schweden und hatte Corona-bedingt sehr sehr gemischte Gefühle mitgebracht. Aber in den hohen Norden zieht es mich immer und, wer weiss, wenn das Coronageschehen sich so weiter entwickelt, wie es zur Zeit aussieht, könnte es ja auch in diesem Jahr die letzte Chance sein, dort einige schöne Tage in Wildnis und Natur zu verbringen.

Dazu kommt, dass ich altersbedingt und nach 2 Augen OPs nach Netzhautablösungen mit diesem Winter wohl endgültig ziemlich Nachtblind bin. Irgendwann in absehbarerer Zeit werde ich alters- und augenbedingt solche Reise gar nicht mehr machen können. Also nutze ich jede Chance zum Verreisen in den Norden. Nichts ist ohne Risiko.

Bei SAS hatte ich günstig TXL ARN für ca 60 Euro erworben nachdem HAM ARN etwa das dreifache kosten sollte. Erwartungsgemäß wurde der Flug 16 Tage vorher gestrichen, aber dank Status und Freundlichkeit, brachte ich SAS dazu dazu, mich über CPH nach Stockholm zu bringen. Das Waterfront in Stockholm empfinde ich als sehr angenehm, nicht zuletzt auch wegen der zentralen Lage und dem tollen Ausblick über Stadt und Wasser. Fotos von einer früheren Reise


Dort hatte ich corona-bedingt vom März eine bereits verfallene, nicht umbuchbare Buchung, die sie mir ohne Probleme mit freundlichen mails als Stammgast erlaubt haben 2 Mal umzubuchen. Spricht für diese Kette, dass sie sich ebenso wie die IHGs sehr um ihre Kunden bemühen. Mit Scandic und Clarion Hotels dagegen habe ich üble Erfahrungen gemacht. Man sieht sich immer zweimal im Leben und mich sehen sie nach Möglichkeit nicht wieder. Miese Geschäftspolitik so wie bei der LH Group

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Vom Stockholmer Bahnhof geht es dann per Bahn die gut 15 Stunden nach Norden. Die schwedische SJ hat mir eigentlich ein durchgehendes Ticket verkauft, aber jetzt sehe ich im Fahrplan, ich müsste in frühmorgens in Boden (Ankunft 05:40 und Weiterfahrt um O5:59) umsteigen. Da bin ich natürlich sehr dagegen (n) Um diese Zeit wollte ich eigentlich im Zug frühstücken, dann Duschen und mich für die nordische Natur fertigmachen. Es lässt sich auch nicht herausbekommen, was da wirklich stattfindet.

Fortsetzung folgt
 
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concordeuser

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01.11.2011
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An sich wollte ich ja noch etwas über Reisen in nordische Einsamkeit erzählen, aber das kommt später. Gerade kam eine sms von SJ der schwedischen Bahn, dass meine Fahrt mit dem Arctic circle train im Schlafwagen tatsächlich um 5:40 morgens in Boden endet und ich dort in einen anderen Zug umsteigen muss, der mich nach Kiruna bringt. Finde ich nicht sonderlich lustig, aber gut. Höhere Gewalt :(

Warum fährt der Arctic Circle train nicht mehr bis nach Narvik durch? Offensichtlich auch, weil dort kaum noch asiatische Touristen unterwegs sind, die einen nicht unwichtigen Teil des Tourismus im schwedischen Norden ausmachen. Zwar sind diese dort im hohen Norden meist in organisierten Gruppen mit dem Bus auf Tour, aber auch in den Zügen habe ich viele davon gesehen. Die Bilder derjenigen, die bei hohem Schnee und minus 15 Grad in Abisko mit Sneakers, kurzen Socken, freien Knöcheln und einem Rollkoffer (!) ausgestiegen sind, haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. :D Ebenso diejenigen, die während einer anderen Reise in einem Zug mit einem kleinen Kocher offenbar Chop Soy kochen (!!!) wollten, bis der Schaffner das unterbunden hat. Leider habe ich damals verpennt, davon ein Foto zu machen.

Und ja, auch wenn ich mich um Toleranz bemühe, finde ich die asiatischen Gruppen im hohen Norden zu laut, zu rücksichtslos und es gibt viel zu viele davon. Schon in Stockholm vor drei Wochen war mir aufgefallen, dass asiatische Touristen corona-bedingt dieses Jahr in Schweden sehr weitgehend ausgeblieben sind. Und es auch aus Europa eher wenig Touristen gibt

Vielleicht ist wegen Touristenmangel der letzte Teil des Arctic circle trains derzeit gestrichen.
 
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concordeuser

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01.11.2011
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Nun wird es Zeit, mir die Frage zu beantworten, warum fliege ich eigentlich (so gerne und oft) den schwedischen Norden? Darauf habe ich viele Antworten

In Zeiten von Corona ist Reisen etwas kostbares geworden, wenn ich schon einmal nach Stockholm muss, kann ich auch den üblichen Abstecher Richtung Natur machen. Nur Naivlinge glauben, dass Corona schnell vorbei ist und die Welt zum 1.12.2020 wieder so sein wird wie vor dem März 2020. Meine Erwartung ist dies definitiv nicht.

Von den Mitbürgern, die mir vor kurzem in Berlin in der S Bahn an dem Tag mit der großen Demo mit drei Millionen Teilnehmern ein Schild vor den Kopf gehalten haben, "Weg mit Corona" gar nicht zu sprechen. In ihrer grenzenlosen Weisheit könnten sie auch fordern, Weg mit Vollmond, Kinderlähmung oder Ebbe und Flut.

Zur Zeit nehmen die Reiseeinschränkungen und Corona-Warnungen wieder sehr massiv zu, aber Stand heute werde ich meine Reise in 6 Tagen antreten können

Andere Antworten nach dem Reisegrund sind: ich weiss, dass ich alters- und augenbedingt so eine Reise irgendwann nicht mehr antreten werde können. Ich möchte gerne so oft wie möglich die Natur in Lappland erleben, bevor wir sie (ich weniger, andere mehr) Klima- und Kapitalismus bedingt vernichtet werden haben. Ich fand Lappland schon mit 18 spannend, als ich kurz vor dem Abitur dort mit interrail on the road war. Ich mag es unterwegs zu sein. Ich wollte schon immer mal einige Tage in einer Hütte in der nordischen Einsamkeit verbringen. Als Hamburger bin ich ja auch nordic by nature. Nach Jahrzehnten von Beruflichen- und Lebenszwängen liebe ich es, nicht im Sakko mit Rollkoffer, sondern unrasiert mit Rucksack und Jeans mir meiner zehn Jahre alten Wellensteyn Outdoor Jacke unterwegs zu sein. Ich kann unterwegs in Ruhe an meinen Büchern arbeiten. Ich lerne im Norden immer spannende Menschen kennen. Ich genieße es einfach, dort zu sein. Mich inspiriert der Norden.


Gestern habe ich nun das Aurora Camp bezahlt und die Transfer gebucht (Kiruna folkets hus - Kurravvaara - KRN Airport). Zusätzlich habe ich für jeden Tag den Frühstücksbag gebucht, weil es sonst ohne Auto dort schwierig wird, für 6 Tage Lebensmittel mitzunehmen.

Also gibt es im Camp ein wenig Grundversorgung.:)

Der Wetterbericht sagt für die kommende Woche durchgängig Regen voraus, aber ab meinem Ankunftstag soll es trocken sein.
An Temperaturen erwarten mich von plus 1 Grad bis minus 5. Habe also beschlossen, auch aus Gewichtsgründen, die bis minus 20 Grad tauglichen Winterstiefel zu Hause zu lassen. Da Chrini vor kurzem in Kurravaara tatsächlich schon Polarlichter gesehen hat, bin ich optimistisch, das ich sie auch erleben werden. Ich möchte viel draußen herumwandern und werde so allein mit mir über das Leben nachdenken.
 
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concordeuser

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01.11.2011
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Und noch einige Minuten Eindrücke aus Kurravaara / Kiruna 2020 unterlegt mit einem tollen Song
 
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01.11.2011
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Noch ein Pretravel Update

Morgen früh geht es nun endlich los, denn ich freue mich riesig auf diese Reise, genauer auf den Teil im hohen Norden.

Zunächst geht es morgen von Hamburg nach Berlin, dann Sonnabend morgen nach Stockholm. Mein letzeter Abflug ab Tegel, aber nur in der Bretterbude/Baumarkt. Ich hoffe, dass die Korona Maßnahmen nicht im letzten Augenblick meine Pläne betreffen. Dass Umsteigen am Airport in CPH scheint derzeit möglich zu sein, mit Fiebermessung, Passkontrolle und Befragung nach meiner letzten Erfahrung kürzlich. Auch hoffe ich, dass ich ungestört von Maßnahmen und Beherbergungsverboten am Sonnabend ausreisen kann. Für mich ähnelt Berlin derzeit einem durchgeknallten failed state, nicht nur Corona-, Schmutz- und Clanbedingt. Vielleicht sollte man statt der Stadtregierung einen Bundesstatthalter einsetzen, der das Aufräumen initiert.

Die schwedische Bahn hat vorgestern noch eine SMS geschickt, dass mein Zug in den hohen Norden ausfällt. Dafür konnte ich dann Kosten-, Problem- und vor allem Beschisslos auf den Nachtexpress um 21: Uhr umbuchen. Hat auch den Vorteil, dass ich nicht um 5 Uhr Morgens umsteigen muss, sondern erst viele später. Offenbar gibt es auch anhaltend Probleme an der Bahnstrecke nach Norden, aber die schwedische Bahn hat den Vorteil dass sie aktiv und vorausschauend ihre Kunden zugspezifisch !!! informiert.

Das Aurora Camp hat mittlerweile den gebuchten aktualisierten Transfer und den bestellten Frühstücksbeutel bestätigt. Nach einer ganzen Woche mit Regenschauern sieht es für meinen Aufenthalt gut aus. Kein Regen, dafür wahrscheinlich den ersten Schnee. Auch soll es klare Tage geben, gut für die Sichtung der Polarlichter.

Heute packe ich meinen Rucksack Modell Cabin Maxx, merke dabei schon, dass ich um jedes Gramm Gewicht kämpfen muss. Brauche ich ggfs mein 2. iphone als backup? Was nehme ich für 5 Tage quasi Wildnis zum Essen mit?
Brauche ich etwas gegen Bären? Brauch ich für Eventualitäten noch Bargeld?

Ab jetzt versuche ich, life einige Eindrücke von unterwegs zu geben. :)
 
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red_travels

Megaposter
16.09.2016
21.548
10.032
www.red-travels.com
Das verstehe ich bei uns nicht, so viele Projekte, Orientierung im Bahnhof, Fahrgast an den Sitzplatz geleiten, aber Info zu seinem Zug: Fehlanzeige.

Ich bekomme nur „es liegt eine Änderung vor“ E Mails von der Bahn, darf dann selbst noch raussuchen, was geändert wurde und schlussendlich flexibel reisen.

Da die Bahn leider vom Kopf her stinkt, wird sich da auf absehbare Zeit wohl auch nichts ändern.

Ich glaube aber, dass das Streckennetz in Schweden nicht so groß ist wie hierzulande und deutlich weniger Menschen alltäglich fahren, oder täusche ich mich?
 

concordeuser

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01.11.2011
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Könnte mir aber vorstellen, dass bei den Schweden noch Menschen eingreifen

Das Benachrichtigungssystem in Schweden funktioniert sicherlich ohne Menschen:) Und ja, das Streckennetz ist kleiner. In Schweden leben auch nur ca 10 Mio Menschen, und nicht 20 Mio wie Herr Tegnell bei seinen Corona Zahlen anfangs irrtümlich zugrunde gelegt hatte. :mad: Große Teil sind nur dünn besiedelt.

Für Schweden hat die Bahn einen ähnlich schlechten Ruf wie die Deutsche Bahn. Nach meinem Eindruck von vielen Fahrten in Schweden funktioniert sie deutlich besser als die Deutsche, gemessen an meinen zahlreichen Fahrten von Hamburg nach Berlin, Nürnberg und Dänemark. Besonders aber im Süden zwischen Kopenhagen, Malmö und Göteborg und Richtung Lund kommt es zu häufigen Störungen und Verspätungen.

Darüber ob es im Rahmen von Privatisierungen der SJ auch einen "bahnzerstörenden Management-Strolch wie Mehdorn" gab habe ich kein Wissen.:rolleyes:

Wie auch immer, heute scheint die DB nach Berlin noch pünktlich zu sein und für morgen früh bin ich bei der SAS eingecheckt. Noch darf man in Copenhagen Airport umsteigen. Zum ersten Mal seit endlosen Zeiten habe ich wieder Gepäck zum einchecken, ist richtig ungewohnt. Meinen schweren Rucksack möchte ich unterwegs nicht mit mir rumschleppen:)

Gleich geht es los

Und sofort beginnt es mit einem Abenteuer: in Berlin werden U- Bahn und Busse bestreikt
 
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01.11.2011
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einige erste Reiseeindrücke von unterwegs

Mein Rucksack, leider doch etwas schwer geworden. Zusammen mit Maske, beschlagener Brille und Nieselregen ein gefährlicher Faktor, auch weil der Schwerpunkt bei diesem Cabin Maxx extrem tief liegt. Zweimal habe ich mich schon etwas unangenehm auf Treppen hingelegt. Glücklicherweise nichts passiert.
Muss also noch konzentrierter und vorsichtiger werden. Sonst nimmt die Reise kein gutes Ende.

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Berlin ist eben Berlin

Dann die Fotos von meinem letzten Start in TXL heute morgen. Alles ziemlich menschenleer in Achims Baumarkt. Kopenhagen empfängt uns mit Sonne und viel blauem Himmel. Gleich geht's weiter nach Stockholm. Meine Stimmung ist gut.

In CPH gibt es anders als vor drei Wochen keine Passkontrolle mehr für Einreisende aus Westdeutschand und keine Corona Controller mehr mit Fiebermessung. Separate Kontrollen für Berliner gibt es noch nicht. :). Es sind deutlich mehr Reisende unterwegs, mehr Läden und Gastronomie sind im Flughafen geöffnet.

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wieder ein kurzes Update

im Bus zum TXL ein nettes Paar aus Berlin kennengelernt, dass auf der selben Verbindung auch nach Stockholm, dann nach Kiruna und schließlich in Jukkasjärvi ins Ice Hotel wollte. Haben die Zeit angenehm mit dem Austausch von Reisetipps verbracht.
Pünktlich ging es in einem recht leeren A320 weiter nach Stockholm und ins Hotel.

Etwas Smalltralk und Freundlichkeit haben mir ein Upgrade in ein Business Zimmer mit schönen Ausblick eingebracht

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Sonntag Morgen

Mein Lieblingsausblick hat mich mit einem blauen Himmel und Sonne empfangen

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Gestern Abend später habe ich noch einen längeren Spaziergang durch Kungsholm gemacht.

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Die Insel, auf der wie Fans von Scandic Noir wissen, das Polizeihauptquartier liegt, in dem Martin Beck und Grunwald Larsson arbeiten und auch das Rathaus liegt.
Die Restaurants sind voll und die Stimmung fröhlich.

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Zurück gehe ich unten am Wasser entlang und dann über Klarabergsviadukten wieder zum Hotel. Meine Stimmung ist gut, fast euphorisch. Ich genieße es, unterwegs zu sein. Heute habe ich eine Menge freundlicher und sympathischer Leute getroffen. Anders als vor vier Wochen fühle ich mich in Stockholm so wohl wie lange nicht mehr. Auch mein Hotel ist nicht mehr gespenstisch leer. Ich habe noch hinzugebucht und werden mein Zimmer bis spät abends zur Abfahrt des Zuges behalten, dann kann ich noch zum sport, schlafen und etwas arbeiten.

Leicht sollte ich noch ergänzen, dass die Zugverbindung, auf der ich jetzt umgebucht und unterwegs sein werde, 17 Stunden und nicht mehr 15 dauern wird :)
 
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01.11.2011
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so ein letztes Stimmungsbild, bevor es in gut zwei Stunden für 17 Stunden nach Kiruna geht. Der Tag heute war schön, Sonne blauer Himmel, klare kalte Luft, leichte Wind. Habe das was ich noch fertig machen musste, fertig bekommen und abgeschickt, danach Sport im Gym und etwas am Wasser rumgelaufen.

Als ich heute morgen das Frühstück noch Hinbuchen wollte, bekam ich es spendiert. Na gut, danke. Entweder habe ich 5 rote Herzen hinter meinem Namen in der Datenbank oder wirke wie ein abgetakelter Schnorrer.

Im Bahnhof habe ich erfahren, dass die Norweger wieder die Grenze zu Schweden geschlossen haben
Auch sind die Touristen fast alle ausgeblieben. Daher geht der Zugverkehr von Stockholm nur noch nach Lulea, wer weiter nach Norden möchte, muss eben umsteigen.

In 1243 km direkt nach Norden bei 17 Stunden Fahrzeit liegt mein Ziel. Meine Stimmung ist gut, auch wenn der Wetterbericht schlechte Nachrichten verbreitet. Staat der angekündigten Sonne und klaren Nächten erwartet mich nun nach dem letzten Stand Bewölkung und leichter Regen. Aber das kann sich ja schnell wieder ändern.
 

chris2908

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14.05.2013
456
3
45
Nahe/Hunsrück Region
Ich reise gerne mit...

Hatte die selbe Tour für Ende Oktober geplant, mit dem Zug direkt bis Kiruna. Das mit dem umsteigen in Boden hatte mich irritiert, weil man früher immer durch fahren konnte...
Wünsche dir trotzdem viel Spaß
 
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solange die Norweger die Grenze zu Schweden geschlossen haben, fahren die acrtic circle trains nur bis Lulea. Wer nach Kiruna, Abisko, Björkliden will muss in Boden umsteigen. Es gibt aber nun mehrere Züge täglich, da es kaum nochFlüge nach Kiruna gibt.
 
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Montag

Sonntagabend begebe ich mich dann die 200 m zum Bahnhof und steige in den Zug. Statt des gebuchten Schlafwagenabteil mit maximal drei Betten und einer Dusche Ende ich im Liegewagen in einem sechs Mann Abteil von dem aber nur glücklicher weise aber nur vier besetzt sind. Was bei der Buchung schief gegangen ist lässt sich nicht klären, so ist es dann eben.

Der Zug ist ziemlich voll ausgebucht also mache ich das Beste daraus und schlafe 10 Stunden. Zwischenzeitlich haben wir 47 Minuten Verspätung aber im Boden wartet der Anschlusszug.

Ein Foto von einem der vielen Zwischenhalte

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Montag 2

Also weiter mit meinem Reisetagebuch (ins Iphone gesprochen)
Trotz der Viererkabine dämmere und schlafe ich neun Stunden ohne Probleme vor mich hin. Abwechslung gibt es diesmal unterwegs nicht. Bei einer meiner früheren Fahrten konnte ich bei einem längeren Halt in Sundsvall einige Reisende beobachten, die sich eine Pizza an den Zug bringen ließen und gar ein jüngeres verliebtes Pärchen, dass sich im Zug mit einem Quickie vergnügte. Schweden ist tolerantes Land.


Mit nur noch 25 Minuten Verspätung kommen wir morgens um 10:45 in Boden, einem kleineren Städtchen an. Der Anschlusszug hat auf uns gewartet. Unterwegs müssen wir in Gällivare eine Stunde auf die Weiterfahrt warten. Die Erzzüge nach Lulea haben Vorrang und manchmal gibt es Störungen der Bahnstrecke durch Wildlife. Da ich meist alleine unterwegs bin, habe ich gelernt, unterwegs schnell mit Menschen in Kontakt zu kommen und längere Gespräche zu kommen. So komme ich in Gävle mit der jungen Frau vor mir ins Gespräch.

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Ich habe ihr einfach einen Starbucks vom Kiosk auf dem Bahnsteig mitgebracht. Sie ist Wissenschaftlerin an der Uni in Stockholm im Bereich Klimaforschung und unterwegs nach Abisko zu einer dortigen Klimastation. Sie erzählt von den Klimaveränderungen hier oben in Lappland, die nicht irgendwann kommen, sondern schon da sind. Über Jahrhunderte hätte um diese Zeit schon Schnee in Abisko gelegen. Letztes Jahr nicht und dieses Jahr nicht. Ich erzähle ihr, wie viel Spaß es mir bringt, hier oben im Norden herumzureisen und unterwegs zu sein. In Kiruna verabschieden wir uns und jeder geht seinen Weg.

Am Bahnhof werden ich von meinem Guide angeholt, einer jungen Frau, die mich ins Camp bringt und mir mein Zimmer zeigt. Im Auto müssen wir Masken tragen, es gab offenbar über Nacht neue strenge Regeln. Die Verhältnisse in Schweden sind ja nicht so, wie die durchgeknallten Corona Leugner glauben. Ich habe, wahrscheinlich die ganze Zeit, das Haupthaus für mich alleine. Mit zehn Leuten als Gemeinschaftsunterkunft wäre es wahrscheinlich etwas eng und dicht. Das Camp ist fast leer, lediglich drei Hütten sind belegt.

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Es ist wie im Paradies hier. Ich fühle mich euphorisch, Natur und absolute Stille. Nachts ist es tiefschwarz.
 
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teddy

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23.06.2015
159
4
Der Ort wär's jetzt auch für uns gewesen. Aber ...
Wir hatten die Glashütte auf dem Wasser ins Auge gefaßt (trotz Duschen beim Hauptgebäude). Hast du die Glashütten auch schon gesehen?
Die Aussicht von deinem Haus ist aber richtig toll und ist sicher bequemer. Ggf. kann man ja beides für Übernachtungen nehmen.
 
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concordeuser

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Mittwoch Morgen

Beim Frühstück wieder einige Eintragungen in mein Reisetagebuch. Von Aurora habe ich noch nichts gesehen. Nachdem die Wahrscheinlichkeit ihrer Sichtung Anfangs bei O oder 1 Prozent lag, stieg sie letzte nach auf 14 %. Alle drei installierten Corona Apps zeigen übrigens ziemlich übereinstimmende Ergebnisse an

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Der Himmel war teils bewölkt, teils klar, manchmal ein wenig grün eingefärbt so um 1:30 nachts, aber so richtig habe ich leider nichts gesehen.

Gemeint waren Aurora Apps. Corona Apps war wohl ein klassischer freudscher Verschreiber

Dafür habe ich aber in einer kürzeren wolkenfreien Zeit einen wunderschönen tiefschwarzen Himmel mit vielen Sternen gesehen. Habe mich wieder angezogen und bin rausgegangen… So einen tollen Himmel habe ich seit meinem letzten Concordeflug nicht mehr gesehen, und der ist verdammt lange her. Da ganz oben hatte man ja auch, selbst bei Tageslicht, einen ganz supertollen Ausblick in den Weltraum und auf die Sterne:)
 
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