Ein paar Tage Sandkasten - oder 'die Flucht vor dem Lockdown'

ANZEIGE

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
ANZEIGE
PROLOG

Nachdem ich von vielen Mitforisten via Instagram gebeten wurde auch hier wieder einen Reisebericht einzustellen, habe ich mich entschieden dies zu tun. Zwar handelt es sich bei weitem um keine spannende Reise, aber wenigstens um etwas Wärme.

Seit meiner Rückkehr aus Thailand gab es keine ernsthaften Reisen, außer viele innerukrainische Flügen zwischen Odessa und Kiew. Motorsich hat seine Flüge leider eingestellt, so dass man nun statt mit einer historischen AN-24 mit Boeing 737 oder ATR von Skyup oder Windrose vorlieb nehmen muss. Gab es anfangs Flüge nicht täglich, waren es im August immerhin schon 4 Flüge am Tag, 2 morgens, 2 abends.

Nach der verlängerten Asienreise hatte ich ehrlich gesagt kein großes Bedürfnis zu Reisen, war gerne zuhause. Die jetzige Reise findet nur statt, da unsere Regierung, selbst bei einer nicht wachsenden Anzahl von Infektionen, beschlossen hat, zwischen dem 8. und 24. Januar 2021 einen harten Lockdown zu verhängen.

Da die Ukraine für viele ein Ort "auf einem anderen Planeten" ist, beginne ich diesen Reisebericht mit einem Rückblick darauf, was zwischen meiner Rückkehr aus Thailand am 1. Juni und jetzt passiert ist:

Als wir in die Ukraine zurückkehrten, mussten wir uns einer 14-tägigen Quarantäne unterziehen. Da ich eine ganze Weile weg war, beschloss ich, aus geschäftlichen Gründen in Kiew zu bleiben,


Valentyna fuhr weiter nach Odessa, um unsere Wohnung für den Sommer auf Vordermann zu bringen. Nachdem wir fast 3 Monate 24/7 aufeineranderhockten dachten wir etwas räumliche Trennung täte gut.

Glücklicherweise endete der harte Lockdown in der Ukraine kurz nach unserer Rückkehr, Beschränkungen wurden aufgehoben, Geschäfte, Einkaufszentren, Restaurants




und Gyms geöffneten.

(Dies ist, was Sie nach dem Fitnessstudio nicht tun sollten!)

Offiziell musste alles um 22 Uhr schließen - aber wie ich am ersten Wochenende herausfand, kümmerte es niemanden und so war Clubbing vom ersten Freitag nach meiner Rückkehr an möglich.

Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass ich mein Geschäft nicht innerhalb von 2 Wochen abwickeln konnte. Stattdessen blieb ich bis Mitte Juli in Kiew und kehrte erst dann nach Valentyna in Odessa zurück. Leider hatten die 3 Monaten mit 24/7 Zusammensein und 1 ½ Monaten Trennung Spuren in unserer Beziehung hinterlassen und so kehrte diese nicht wieder auf das selbe Niveau zurück.

Odessa ist eine Feriendestination, und da viele Ausländer nicht in die Ukraine einreisen konnten, wurde die Stadt im Sommer 2020 nicht so aktiv und weltoffen wie in den Vorjahren. Es gab nicht sehr viele Touristen, doch gab es viele Langzeittouristen, die dem Lockdown und den hohen Infektionsraten in ihrer Heimat entkommen wollten, hauptsächlich aus den USA und Frankreich.

Wenn ich internationale Nachrichten über Lockdowns und extrem hohe Infektionsraten sah, dachte ich, ich schaue Nachrichten von einem anderen Planeten. In der Ukraine ging das Leben wie gewohnt weiter, alles offen, Bars und Clubs extrem überfüllt, keine Abstandsregeln in Restaurants, man saß Schulter an Schulter, Masken kaum zu sehen, außer in größeren Supermärkten, öffentlichen Verkehrsmitteln und Flugzeugen (ca. 80% trugen dort Maske). Wobei das Modell 'unter der Nase' das wohl am häufigsten zu sehende ist.

Die Infektionszahlen waren und blieben niedrig, bis zum Sommer kannte man kaum jemanden, der infiziert wurde. Wir lagen konstant bei unter 1'000, bei der halben Einwohnerzahl Deutschlands, wobei die Westukraine am meisten betroffen war.

Bis zum Spätsommer führte die Regierung neue Quarantäneregeln nach Zonen (Grün, Gelb, Orange und Rot) ein. Odessa war gelb, später orange - aber niemand folgte den Beschränkungen, niemand kontrollierte sie.

Da ich während des Sommers einige Wohnungen unter Renovierung hatte, fuhr oder flog ich jedes zweite Wochenende mit meinem Bodyguard nach Kiev, das als Orange Zone eingeteilt war. Trotz der Einschränkungen waren auch die Clubs in Kiev geöffnet, aber die Polizei kontrollierte härter als in Odessa. Die ukrainische „Kontrolle“ unterscheidet sich jedoch geringfügig von Europa oder den USA. Als die Polizei eintraf, wurde die Musik leiser gestellt - bis sie wieder gingen, die Party ging bis zum Sonnenaufgang weiter. Während des ganzen Sommers betrat die Polizei nur einmal den Club und versuchte zu schließen, was nicht funktionierte. Schließlich, nach mehr als einer Stunde, verschwanden sie wieder und die Party ging weiter.

Im September wurde dann klar, dass meine 8-jährige Beziehung zu Valentyna scheiterte. Ich beschloss einen harten Schnitt zu machen, verließ Odessa Anfang Oktober zusammen mit Hund, Haushälterin und Bodyguard in Richtung Kiev.

Kiew erwies sich als ein anderes Szenario als Odessa, das Mitte September leer wurde. Die Hauptstadt mit ihren mehr als 4 Millionen Einwohnern war aktiv, überfüllt und wie üblich voller Staus.

Die Clubs kehrten von draußen nach drinnen zurück, es wurde eine „Wochenendquarantäne“ eingerichtet. Alle Restaurants, Geschäfte, Bars und Clubs mussten zwischen Samstag 00:00 und Montag 00:00 geschlossen sein. Anstatt diese durch den Haupteingang zu betreten, mussten wir diese Lokalitäten nun „durch die Küche“ betreten. Und wie immer wird alles Verbotene noch interessanter, was zu extrem überfüllten Clubs und Bars führte. Manchmal war es selbst schwierig zu stehen.

Als erster verlor mein Bodyguard Geschmacks- und Geruchssinn, komischerweise nicht ich, der immer mit ihm zusammen war.

Ende Oktober wollte ich nach Istanbul fliegen, machte aus Sicherheitsgründen einen Test. Als ich am Abend vor dem Flug das Ergebnis erhielt, war ich schockiert: Ich war positiv! Erst jetzt verstand ich, warum ich 4 Tage lang schreckliche Migräne hatte, gefolgt von 3 Tagen Rückenschmerzen und 12 Stunden 37,8° C Fieber. Ich sagte meine Reise ab, blieb eine Woche zu Hause, machte einen neuen Test, der zeigte, dass ich wieder 'negativ' war. Auch der Antikörpertest war positiv - somit alles im Grünen Bereich.

Da ich nun Single war, hatte ich angefangen, mich zu verabreden, was in der Ukraine hauptsächlich über Instagram passiert. Ein Mädchen sieht einen in einem Club oder Restaurant, sucht und connected. So einfach ist das heutzutage. Treffen erfolgen in der Ukraine wie in Vor-Covid-Zeiten, persönlich, nicht via Videokonferenz. Küsschen links, Küsschen rechts - niemand hat wirklich Angst vor eine Infektion.

Mitte November war ich dann schon nicht mehr Single, hatte glücklicherweise eine Partnerin gefunden, der identische Interessen teilt und 'Clubbing' genauso liebt wie ich.

Ende November kündigte unsere Regierung einen erneuten Lockdown von Anfang Dezember über Neujahr und Weihnachten (7. Januar) an. Proteste begannen in Kiev, der Verkehr kam teilweise völlig zum Erliegen. Nach einigen Tagen der Proteste machte unsere Regierung einen Rückzieher und verkündete: Kein Lockdown, auch nicht am Wochenende, bis zum 8. Januar 2021.

Man muss verstehen, dass in der Ukraine Neujahr viel wichtiger ist als Weihnachten. Sogar Geschenke werden an NYE statt auf Weihnachten vergeben.

(meine 'Tochter' unter dem NY-Baum)

Da die Regierung offiziell erlaubte, dass Clubs am 1. Januar bis 7 Uhr morgens geöffneten, gab es große Partys, wir hatten mit Freunden einen Tisch in einem unserer Clubs reserviert.

Am 1. Januar hatten wir das klassische Neujahrsessen zu Hause, 250 g Malosol Kaviar,


gegessen mit traditionellen Buchweizenblinis


und moderner, als „20-Euro-Sandwich“.


Ab Donnerstag, den 7. Januar, sollte alles schließen, auch wenn unsere (offiziellen) Infektions- und Sterblichkeitsraten noch immer sehr niedrig waren, die Krankenhäuser nicht überfüllt. Die Realität des Lockdowns sah jedoch etwas anders aus, und das „Durch-die-Küche-Schema“ wurde wieder eingeführt.

Am 8. Januar machten wir einen Covid-Test, der notwendig war, um nach Dubai zu fliegen.


Natürlich (auch Marina wurde bereits infiziert) waren unsere Test negativ und so war klar, dass wir problemlos fliegen konnten.

Am Samstag, den 9. Januar wurde mittels Telegram-Messenger mitgeteilt, welche Clubs trotz Lockdown offen sein würden. Und so verbrachten wir die Nacht mit Clubbing, bevor wir am Sonntag für unsere Reise packten.

Man könnten fragen: "Warum sind die Leute so nachlässig und gehen in Clubs?". Ehrlich gesagt waren inzwischen 90% unserer Freunde in Kien und Odessa infiziert, so dass im Moment niemand Angst hat, sich erneut zu infiziert.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Sonntag, 10.01.2021

Gegen 17:45 brachte uns mein Fahrer durch die fast leergefegte Innenstadt zum KBP-Flughafen.

Vor dem Terminal stauten sich die Reisenden, denn seit Covid muss man am Eingang nicht nur Maske aufziehen, sondern auch Pass und Flugticket vorzeigen, etwas was die meisten Passagiere nicht schon beim Warten herauskramen können. Und so standen wir 15 Minuten in der eisigen Kälte bis auch wir ins Innere durften.

Der Check-In von TK war gut besucht, am Business-Class-Schalter aber nichts los. Wir zeigten Pass und negativen Covid-Test, erhielten unsere Boarding-Pässe bis Dubai.

An der Security-Kontrolle standen dermaßen wenige Passagiere, dass wir uns den Weg zum Business-Class-Zugang sparten, waren innerhalb von wenigen Minuten durch Security- und Passkontrolle Airside.

Hinauf zur einzig geöffneten Lounge, die 500 qm von keinen 10 Personen besucht. Und so endete hier auch schon wieder die Maskenpflicht, in der Lounge hatte nur ein Besucher eine Maske auf - und vor diesem lag ein Deutscher Reisepass. Zur Anmerkung - einen Mindestabstand von 5 Metern konnte man kaum unterschreiten.

Das Essensangebot war eingeschränkt, nur abgepackte Verpflegung, Salate, Sandwiches etc., Zum Glück gab es noch den wirklich ordentlichen Kaffee.

Der Raucherraum innerhalb der Lounge war geschlossen, man musste hinaus auf die Terrasse.

Bereits 45 Minuten vor Abflug wurde zum Boarding aufgerufen, wir gingen hinunter zu Gate D03, wo bereits eine Menschentraube wartete, Business-Class.Zugang Fehlanzeige.

Die Business Class war komplett besetzt, die 787 der TK bietet ein schönes 1-2-1-Layout, das für meinen Geschmack aber etwas „boxy“ ist.




Wir saßen auf 1K und 2K und es dauerte eine Weile, bis wir die Tasten zum Einstellen des Sitzes fanden: Diese sind nämlich seitlich in einem schwarzen Glaspanel integriert, welches seine Funktion nur zeigt, wenn man dieses berührt.


Es wurden Hygienesets ausgegeben, darin 2 Masken, einige feuchte Tücher und ein Händedesinfektionsmittel.

Als wir in der Luft waren, wählte ich "Ocean's 8". Da ich wusste, dass ich es diesen Film zum Ende dieses Fluges nicht zu Ende sehen könnte, vertraute ich darauf, dass dieser Film auch auf dem Anschlussflug angeboten würde.

Das Problem mit TK's IFE ist, dass der Film 8 Mal wegen Ansagen und Werbung unterbrochen wurde, was etwas nervig war.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Montag, 11.01.2021

Kurz nach dem Takeoff wurde das Abendessen serviert,




der größte Witz, den ich je gesehen habe.


Sogar in der Economy Class wurde früher bei TK besseres Essen serviert. Der Grund ist natürlich: Covid - ein Argument für alles, was man normalerweise nicht erklären kann. Kann jemand erklären, warum während der Pandemie Essen schlecht sein muss? Sagt ehrlich: 'es läuft aktuell nicht besonders, wir müssen sparen !' - dann akzeptiert es der Kunde. Aber fadenscheinige Argumente verärgern.

Um 23:30 Uhr erreichten wir den neuen IST-Flughafen, lange Wege zum internationalen Transfer,


und hinauf in die Transferhalle,


wo sie vergessen haben den aktuellen Eingang zur Business Class Lounge auszuschildern (der normale Eingang ist geschlossen). Nachdem wir ihn gefunden hatten gingen wir hinauf, registrierten uns und fanden einen Tisch mit Blick auf die weitläufige Transferhalle.


Die Auswahl an Speisen war aufgrund von Covid sehr begrenzt, aber wir hatten eh wir nicht viel Zeit, tranken nur eine Cola Zero.

Nirgendwo gab es Anzeichen für ein Raucherzimmer. Deshalb fragte ich nach und erhielt die Auskunft, dass auf der Terrasse geraucht werden könnte. Aber wieder keine Ausschilderung wo sich diese Terrasse befindet. Wir fragten uns durch,


rauchten draussen eine Zigarette und machten uns auf in Richtung Gate B01.


Vor dem Boarding wurden unsere Covid-Zertifikate erneut überprüft, die Temperatur gemessen.

Die T7 (Thunderbird) war ziemlich alt, mit einem 2-3-2-Layout aus der Steinzeit in der Business Class, zumindest nicht so eingepfercht wie die neueren Versionen. Wir saßen in einem mittleren Block, zum Glück blieb der 3. Platz frei.


Im Grunde finde ich diese 'offene Art' der Business Class besser als diese Hühnerkäfige, aber die Sitzanordung mit direktem Gangzugang macht die Käfighaltung wohl notwenig.

Interessanterweise waren sowohl der mittlere als auch der rechte Block mit Russen und Ukrainern gefüllt, während der linke Europäer vorbehalten war.

Mit einer Verzögerung von 15 Minuten waren wir in der Luft, die Speisekarte wurde verteilt, Hummus, Salat und ein Caesar-Chicken-Wrap.


Aber die Realität sah anders aus: Obst, Joghurt und ein widerliches, weiches Brötchen mit etwas Feta und zwei halben, hauchdünnen Scheiben Tomate.




Ehrlich gesagt machte mich das wirklich wütend, da ich hungrig war. Ich fragte den Purser nach dem auf der Speisekarte angebotenen Essen - aber er lächelte mich nur an und sagte: "Entschuldigung, wegen Covid". Um es höflich zu sagen, gab ich ihm diesen Müll zurück. TK ist eine Fluggesellschaft, die ich für zukünftige Reisen meiden werde.

Ich hatte beschlossen, den Film zu Ende zu sehen, welchen ich auf dem vorherigen Flug begonnen hatte - aber dieser wurde im IFE der T7 nicht angeboten. Fantastisch.

Also hatte ich Zeit etwas zu schlafen - wenn es ein Kopfkissen gegeben hätte. Aufgrund von Covid gibt es bei TK jedoch keine Kissen. Die einzige Möglichkeit war meine Jacke und eine (dünne) Decke zu benutzen.

Kurz vor der Landung erwachte ich, die Landung erfolgte 40 Minuten verfrüht.

Eine interessante Tatsache zu den Flügen: Auf dem KBP-IST-Flug in der Business Class trug niemand die Maske im Sitzen - und niemand beschwerte sich. Auf dem IST-DXB-Flug trug die linke Seite zu jeder Zeit Masken, während der mittlere und rechte Block dies nicht taten.

Nach der Ankunft im T3 gingen wir in Richtung Passkontrolle. Auf dem Weg erfolgte ein 'Arrival-Covid-Test'. Wir erhielten eine Nummer und einen Aufkleber auf der Rückseite der Reisepässe. Niemand sagte uns, wir müssten in unserem Hotelzimmer bleiben, bis wir das negative Ergebnis erhalten hätten.

Die Passkontrolle erfolgte ziemlich zügig,


unser Gepäck drehte bereits seine Runden. Hinaus aus dem Terminalgebäude 55 Minuten nach Landung. Ich habe Schlimmeres erwartet.

Hinüber zum Parkhaus, wo sich die Autovermietungen befinden.

Ich wollte eine Reservierung bei SIXT machen, aber die Preise waren viel zu hoch. Stattdessen habe ich bei Europcar gebucht, das Preise weit unter der Hälfte von SIXT.


Die freundliche Dame teilte mit, dass es kein Auto in der von mir reservierten Kategorie verfügbar sei, dass sie mir einen kleineren SUV geben würde, der weniger kosten würde. Aber ich wollte kein KIA Sportage mit Frontantrieb, und so einigten wir uns auf einen großen Infiniti-SUV gegen einen Aufpreis von 20 US-Dollar pro Tag.


Immer noch viel billiger als der KIA Sportage von SIXT.

Nachdem das Auto desinfiziert war durften wir loszufahren, machten uns mit Google-Offline-Maps auf den Weg zu unserem Hotel für die nächsten 6 Nächte, dem 'Le Royal Meridien'.

Während das Hotel von außen nicht beeindruckt, ist das Interieur schön gestaltet.

Beim Check-in wurde uns ein Upgrade auf ein Zimmer mit Meerblick angeboten, eine Suite wäre nicht verfügbar.

Ja, das kennen wir natürlich alle. Ich öffnete die Bonvoy App und stellt fest, dass für unsere Daten viele verschiedene Suiten verfügbar waren. Nachdem ich dies der Rezeptionistin gezeigt hatte, fand sie überraschenderweise eine Suite für uns, jedoch ohne Meerblick. Da nur die Suiten über einen Balkon verfügen (wichtig für Raucher wie uns), verzichteten wir auf 'Meerblick'. Wieder sagte uns niemand, dass wir im Raum bleiben müssten, bis wir das Testergebnis erhalten würden.

Die Suite im 2. Stock war sehr schön, geräumig und in perfektem Zustand.






mit der fantastischen "Raucher-Lounge", dem Balkon.


Dank TK waren wir sehr hungrig, gingen in die Club-Lounge,


wo ein recht gutes Frühstück serviert wurde,


sogar mit Balkon mit Blick auf den Pool.


Nach etwas Hummus und Omelett,


gingen wir ins Zimmer, um ein kurzes Nickerchen zu machen, ein Nickerchen, das sich bis 15 Uhr hinauszog.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, fuhren wir zur Marina Mall, um Geld zu tauschen und eine lokale SIM-Karte zu besorgen.

Um 18 Uhr zurück im Hotel gingen wir direkt in die Lounge, um einen kleinen Happen, einen Espresso und eine eiskaltes Coke Zero zu uns zu nehmen.


Das Angebot in der Club Lounge war mehr als ordentlich, einige arabische Speisen, Tempura-Garnelen mit Wasabi-Mayo, Shrimps-Salat und vieles mehr.






Man darf nicht vergessen, sobald man aufsteht, eine Maske anzulegen. Für uns ist dies etwas seltsam, da aus einem Land kommen, in dem Sie im Grunde einmal pro Woche eine Maske tragen.

Wir hatten zum Abendessen keinen Hunger mehr und gingen stattdessen zum Marina Walk, nicht besonders eindrucksvoll, alles künstlich, kein Charme..




Nach einer Runde kehrten wir ins Hotel zurück und beschlossen uns auszuruhen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Dienstag, 12.01.2021

Ich bin und bleibe Deutscher, trotz mittlerweile 19 Jahre in der Ukraine - meine Routine ändert sich also nicht wirklich ...

Pünktlich um 09:00 Uhr gingen wir hinunter zum Frühstück, wählten das Hauptrestaurant "Brasserie" anstelle der intimeren Club Lounge, um die größere Auswahl zu checken.


Vor allem die indische Sektion brachte mich in gute Laune, der Geräuschpegel durch die vielen Kinder leider nicht. Aber ich bekam wovon ich träumte, 'Plain Dosa' mit Sambar und Chutney,


sowie Masala Omelett mit Mango-Chutney und Paratha.

Für Marina war dies das erste "indische Frühstück": Sie genoss Dosa, mochte aber das ziemlich salzigen Mango-Chutney nicht besonders.

Wenn wir in unserer privaten "Raucherlounge" rauchen, können wir in der Ferne "Atlantis" auf The Palm sehen.


Bei meinen Recherchen für diese Reise habe ich dieses Hotel in Betracht gezogen, da Freunde von mir dort übernachten wenn sie in Dubai weilent. Beim Lesen der Bewertungen habe ich jedoch festgestellt, dass dies nicht meine Sache ist, auch wenn sie sehr interessante Raten anboten.

Nach dem Frühstück wechselten wir schnell in 'Beachoutfit' und gingen in Richtung Strand, ein ziemlicher Weg, vorbei an 3 verschiedenen Pools.

Den Strand fanden wir fast leer vor, kein Problem zwei Sonnenliegen zu finden. Negativ sind die vielen Wolkenkratzer direkt vor dem Strand, welche Schatten werfen, insbesondere vor 11 Uhr.


Die Sonne brannte stärker als ich erwartete, es wurde richtig heiß. Also gingen wir zum Meer - aber das Wasser war einfach zu kalt. In Dubai geht es sowieso nicht um den Strand, denn dieser ist ziemlich hässlich, kein Charme, keine Atmosphäre - wie alles in dieser Stadt.




Außerdem befindet sich zwischen dem Strand unseres Hotels und "The Palm" die Landebahn der Sky Jumping Company, deren Flugzeuge während des Starts ziemlich störend sind. Zum Glück gibt es einen anderen Strandclub in der Nähe, der gute Technomusik spielt, laut genug, damit wir wenigstens etwas Musik genießen konnten.

Aus Thailand bin ich es gewohnt am Strand kostenlos kaltes Wasser zu bekommen - natürlich nicht in Dubai. Also bestellten wir eine Flasche italienisches Mineralwasser, das wenigstens eiskalt serviert wurde.

Am Mittag war der Strandbereich dann gut besucht, ich würde schätzen 75% Russen und Ukrainer, hauptsächlich Familien mit Kindern.

Nach fast 3 Stunden am Strand gingen wir zurück in unser Zimmer, zogen uns um und gingen ins Fitnessstudio.

Ja, "Fitnessstudio", das ist der Hauptgrund, warum ich mich entschlossen habe, die Ukraine während des Lockdowns zu verlassen. Ich möchte nicht 2 ½ Wochen ohne Training sein.

Um 13:45 kamen wir im Fitnessstudio an und wurden informiert, dass es wegen Desinfektion bis 14 Uhr geschlossen ist. Also warteten wir einige Minuten und begonnen dann unser Programm.


Mein Programm war 'Arme', Marina entschloss sich eine Stunde auf dem Laufband zu rennen (Sie ist 'Kandidat Meister des Sports im Langstreckenlauf Kievs und der Ukraine'), mit einer schönen Aussicht auf Pool und Strand.


Für uns ist es 'etwas' ungewöhnlich eine Maske im Fitnessstudio zu tragen, die wir nur leicht abnehmen dürfen, wenn wir schwere Gewichte stemmen oder auf dem Laufband sind. In der Ukraine werden im Gym keine Masken getragen.

Nach 1 ½ Stunden gingen wir zurück ins Zimmer, duschten kurz, inspizierten unser inzwischen angekommenes Willkommensgeschenk,


anschhliessend in die Club Lounge, wo von 15:30 bis 17:00 'High Tea' serviert wurde. Ich bin normalerweise kein großer Fan von Club Lounges - aber die im Le Royal Meridien ist in Ordnung, Layout, Aussicht und Snacks,




einschließlich der Scones mit Schlagsahne und Erdbeermarmelade.


Ein großes Problem in Dubai ist, dass man nicht über Telegramm, Viber, WhatsApp und sogar Facetime telefonieren kann. Also VPN aktivieren oder per BOTIM Messanger telefonieren.

Ich träume mich zurück an die einsamen Stränden von Khao Lak Ende März 2020 und versuche, die hässliche Skyline von Dubai am Strand nicht zu sehen. Ich kann kaum verstehen, warum Menschen unter normalen Umständen Urlaub in Dubai machen.

Nachdem wir uns eine Weile ausgeruht hatten und ich das geschäftliche erledigt hatte, verließen wir das Hotel um 19:30, fuhren in Richtung "Mall of Emirates".

Nein, wir gingen nicht einkaufen, sondern in ein nahegelegenes Restaurant, das vom indischen Concierge unseres Hotels empfohlen wurde.

Die Mall ist nicht beeindruckend. Ja, sie ist ziemlich groß, aber alt, nichts was man mit Einkaufszentren in Thailand oder Singapur vergleichen könnte. Auch die Preise in Dubai sind recht hoch, höher als in der Ukraine oder in Europa. Kein Grund zum Einkaufen.

Wir gingen nach draußen, machten uns auf den Weg und sahen viel Werbung auf dem Bürgersteig herumliegen:


Ich wollte indisches Essen, Pani Puri und ähnliches. Der Concierge empfahl "Bikanervala",


eine sehr einfache Art von Restaurant, aber es wurde alles serviert, was mir im Sinn stand, zudem eine große Auswahl an indischen Süßigkeiten.

Wir betrachteten zuerst die Auslage,




bestellten an der Kasse und nahmen an einem Tisch Platz.

Zuerst wurden Pani Puri und Kachori mit Linsen serviert,


dann kam die Veg-Tandoori-Platter, bestehend aus Paneer, Aloo und Pilzen.


Ja, ich aß in Indien besseres Pani Puri und Kachori, aber das Tandoori war ziemlich gut.

Schon kamen unsere Desserts, wow, fantastisch, der Geschmack Indiens. Ich hatte sogar vergessen ein Foto zu machen !

To-Go wurde noch eine mittelgroße Schachtel mit Indischen Süßigkeiten gewählt.


Wir enterten unseren Panzer und fuhren in Richtung Burj Khalifa



und direkt zurück zum Hotel.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Mittwoch, 13.01.2021

Nach dem üblichen indischen Frühstück mit Dosa, Sambar, Masala-Omelett und Mango-Pickles warteten wir darauf, dass der IT-Manager unser Internetproblem untersuchte. Die Geschwindigkeit (ohne VPN) war dermaßen übel, dass das Hochladen eines einzigen Fotos ca. 3 Minuten dauerte - komischerweise nur im Zimmer, nicht aber in der Club-Lounge. Die Erklärung, dass dies in Dubai so sein, verfing also nicht. Für uns ist ein stabiles und schnelles Internet nicht nur erforderlich, um Fotos für den Reisebericht hochzuladen, Marina hat fast täglich Online-Seminare und -Tests für ihr Studium zu absolvieren (wie in D haben auch wir Distanz-Unterricht an Universitäten).

Eine Weile versuchte er erfolglos softwareseitig eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen, beschloss dann aber, eine neue Hardware in unserem Zimmer zu installieren. Komisch, niemand hat dies früher kritisiert?

Da das Wasser im Meer zu kalt zum Schwimmen ist, entschlieden wir uns, in der Nähe eines der Pools nach Sonnenliegen zu suchen.




Da die Pools noch näher an den umliegenden Wolkenkratzern liegt, hatten wir ein Problem mit der Sonne. Sie verschwand ständig hinter einigen Hochhäusern und wir mussten immer wieder 'umziehen', um Sonne zu erwischen.


Während das Innere des Le Royal Meridien neu renoviert wurde, weisen die Pools große Gebrauchsspuren auf, fehlende Fliesen, alles altert - aber nicht in einer guten Art und Weise.

Um 14 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Fitnessstudio. Mein heutiges Programm: 'Schultern', Marina rannte eine Stunde lang auf dem Laufband. Zum Glück beschwert sich niemand, wenn wir im fast leeren Fitnessstudio die Maske "unter dem Mund" trugen, sozusagen als Halskette.

Während des Trainings sah ich die Dubai-Version von "Dinner in the Sky". Man stelle sich vor, man müsse während des Essens dringend die Toilette aufsuchen.


Um 16 Uhr waren wir etwas hungrig, gingen in die Club Lounge, um ein Krabbensandwich und einen Zitronen-Käsekuchen zu essen, ich habe schon schlechteres in einer Lounge serviert bekommen.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht hatten, nahmen wir unser Monster und fuhren zum "Koko Bay", einer neu eröffneten Strandbar/Restaurant auf 'The Palm'.


Zum Glück fanden wir einen riesigen Parkplatz, gingen zum Strand und bekamen einen Tisch im Sand - ohne dafür die eigentlich geforderten AED 250/Person als Deposit zu hinterlegen.


Wir genossen die kühle Brise und die Skyline, tranken ein Coke Light & Tee, kehrten zu unserem Panzer zurück, fuhren nach Norden, bogen ins Four Seasons Hotels ab.

Schon an der Zufahrt ein solcher Stau... und drinnen bis zum Valet Parking wurde es keineswegs besser.

Jetzt könnten Leute, die Dubai kennen, denken: Er ging zur größten Touristenfalle der Stadt, dem „Nusr-Et Steakhouse“, wo der türkische Besitzer eine Brise Salz über das in Goldpapier gewickelte Steak legt…


Aber Leute, die mich kennen, wissen bereits, dass es das nicht sein kann.

Wir gaben den Infiniti beim Valet Parking ab, machten uns auf den Weg zum Restaurant. Wow, unglaublich wie viele Menschen dort auf einen Tisch warteten.


Auf einer Säule stand ein Kellner und rief lauthals Namen von Menschen aus, welche endlich die Ehre hatten einen freien Tisch im Nusr-Et zu erhalten. Marina sah diese 'Show' und verstand bereits, dass ich sofort gegangen wäre.

Aber anstatt rechts in Richtung Touristenfalle abzubiegen, gingen wir direkt zu einem der besten Restaurants der Stadt, COYA, welches peruanische Küche serviert.


Wir waren etwas früh, wurden an einem kleinen Stehtisch neben dem DJ platziert, bekamen ein kostenloses Getränk und wurden nach nur 10 Minuten zu unserem Tisch geleitet.


Die Speisenauswahl war typisch peruanisch, wie erwartet.

Wir bestellten einige Vorspeisen, Ceviche vom Seebarsch sowie eine schärfere Variante vom Thunfisch, sowie Lachs-Tacos,


gefolgt von Hühnerherzspießen,


Empanadas mit Ochsenschwanzfüllung sowie eine Rolle mit Tintenfisch.


Das mit Abstand beste: Empanadas; das farbloseste: die Hühnerherzspieße.

Wir genossen das Interieur, den guten Service sowie die Musik, welche genau der richtigen Lautstärke aufwies.

Eines unserer Desserts war herausragend: cremige Maiseiscreme mit Fruchtcoulis und gesalzenem Karamellpopcorn - Wow!


Die Rechnung, einschließlich zwei Coke Zero, belief sich auf ca. EUR 170 (einschließlich 10% Servicegebühr), nicht günstig, aber auch nicht zu viel für ein so fantastisches Abendessen.

Natürlich gab es ein kleines Fotoshooting vor dem Restaurant… Alle Männer, deren Frauen/Partnerinnen einen Instagramaccount haben, wissen, wie stressig es ist das perfekte Foto zu schiessen.

Zurück zum Hotel, ich musste noch etwas ein arbeiten.
 

nicolai_bayreuth

Aktives Mitglied
14.06.2020
207
89
NUE/LWO
Vielen Dank für den schönen Reisebericht. Fand auch den Teil zur Ukraine sehr spannend zu lesen und deckt sich 100% mit meinen eigenen Erfahrungen in Lwiw. Gerade deine Aussage "auf einem anderen Planeten" traf meinen Eindruck sehr gut, gerade mit dem scharfen Kontrast nach dem deutschen Lockdown-Weihnachten wieder zurückzufliegen und über den Lwiwer Weihnachtsmarkt zu schlendern, ins Café zu gehen und im Theater ein Konzert zu besuchen.

Dubai hatte ich bisher nicht auf dem Schirm als gemeinsame Reise mit meiner +1. Mit der Einreise für ukrainische Staatsbürger und Visa-on-Arrival sowie den geschilderten Covid-Formalia scheint das keine allzu komplizierte Sache zu sein.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Willkommen zurück ist zwar falsch, aber auch von mir danke für den Reisebericht!

Auch ich fand den Ukraine Teil interessant, aber auch Dubai ist wieder was Unabhängigkeit man sich mal wieder notieren darf- gerade kulinarisch.

Neu für mich: Du hast einen Body Guard. Ist das besser so, oder steht das in Verbindung zum geschäftlichen was du öfters erwähnst als früher. Sieht ja so aus, dass du im Immobilen Sektor tätig bist.

Und noch neugierig: Deine tolle Wohnung in Odessa- hast du die noch- oder dienst das als "Absteige" für die nächsten Club Besuche in Odessa, denn vielleicht wird es ja wieder was diesen Sommer.

Weiter so natürlich. Man merkt erstmal was Entzugserscheinungen waren - wenn man länger nichts von dir gehört hat.
 
  • Like
Reaktionen: Konsul_0201

Reverend_O

Erfahrenes Mitglied
15.07.2010
415
19
Danke für den wie immer spannenden und reich bebilderten Bericht - schön, auch hier wieder von dir zu lesen.

Apropos Bilder:

0113070jkmy.jpeg


Der Herr mit der fleischfarbenen Badekappe ist ein schönes Beispiel, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann - und Stil etwas anderes als das Ende des Besens.
Gruselig - und der ehrwürdige Herr Vuitton kann da nur am Rande was dafür...

Freu mich auf die weiteren Updates - näher komm ich grad nicht an ein Fernreiseerlebnis ran! (y)
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Donnerstag, 14.01.2021

Der Donnerstag verlief so ziemlich wie der Mittwoch, Frühstück (natürlich Dosa), 2 ½ Stunden Bräunen, Fitness und Club Lounge für „High Tea“.

Marina fragte, 'was gibt es in Dubai zu sehen ?' - und ich installierte ihren TripAdvisor, damit sie herausfinden konnte, was für sie interessant ist. Nach einer Weile fragte sie: 'Das ist alles ??? ... ein dummer Bilderrahmen durch den man Dubai sieht, Einkaufszentren, Wasserparks und Aquarien?" Ich erzählte ihr vom Old Souk, Dubai Creek, sie fand noch das 'Global Village'. Aber das Studium der Reviews war doch recht ernüchtern - braucht man alles nicht wirklich.Trotzdem, mangels Alternativen entschieden wir uns zum Old Souk zu fahren.

Als wir das Hotel um 19:30 verlassen wollten, wurde uns mitgeteilt, dass es für den 45 Minuten entfernten Old Souk, der um 22:00 Uhr schließt, zu spät sein würde.

Stattdessen empfahl der Concierge, zu "The Point" auf The Palm zu fahren, wo vor wenigen Monaten der größte tanzende Brunnen der Welt eröffnet wurde.

Wir kamen an, parkten das Auto und gingen durch "The Point" in Richtung Wasser - um die letzten 15 Sekunden der Show zu sehen. Wir wurden informiert, dass wir weitere 25 Minuten auf die nächste Show warten müssten.

Nach einem Blick auf das nächtlich beleuchtete Hotel Atlantis,


entschieden wir uns durch "The Point" zu schlendern, das sich als eine zweistöckige Ansammlung langweiliger Restaurants mit fake Themen herausstellte, wie zum Beispiel ein griechisches Restaurant mit indischen Kellnern, die griechische Tänze aufführen.


Um 21.00 Uhr kehrten wir zum Aussichtspunkt im 2. Stock zurück, um die Show zu 'bewundern' - welche genau 4 Minuten dauerte.


Ich habe viele Brunnen gesehen - ich weiß nicht ob dies wirklich der größte ist, aber er ist definitiv nicht beeindruckend.

Enttäuscht kehrten wir zum Auto zurück und zahlten 6 US-Dollar für 45 Minuten Parken - jetzt brauchten wir etwas Süßes, um über das Schauspiel hinwegzukommen.

Wir fuhren zu "Kulficious", einem Outlet für Eis nach indischer Art.


Schön gemacht,


bestellten einen Kulfi mit Safran und Pistazien und einen mit Safran und getrockneten Feigen.


Lecker !

Auf dem Rückweg zum Hotel kamen wir an einem sehr interessanten Autohaus für historisches Fahrzeuge vorbei. Da Marina sich ebenfalls für Autos interessiert, machten wir Halt, schauten uns schöne alte Ferraris, Maseratis, Porsche 911 RS und andere an.

Clubbing? Nun ... das verschieben wir lieber auf unsere Rückkehr in Kiev. In Dubai muss man einen Tisch buchen (ca. EUR 100/Person Deposit, sogar etwas billiger als zu Hause in Kiew) - aber man muß an seinem Tisch bleiben, man kann nicht herumlaufen oder tanzen. Warum sollte man in einen Club gehen, in dem man sitzen muss, nicht tanzen, nicht herumlaufen kann? Wirklich bescheuert…
 

airjr

Aktives Mitglied
24.12.2020
195
6
Vielen Dank für deinen Bericht. Ich war jetzt je einmal in Dubai und Abu Dhabi und ja es ist schön, einmal alles zu sehen. Aber was einzigartiges bzw. Charme haben beide nicht.
Da hat New York sogar mehr "Charme", weil es meist dreckig und laut ist. ;)

Da fliege ich lieber auf die schöne Insel Madeira und hat nach 2 Wochen immer noch nicht alle Ecken entdeckt.
 

Bacchus

Reguläres Mitglied
10.04.2018
93
29
Danke für den wie immer tollen Tripreport und schön, dass Du wieder hier bist lieber HONUA!

Eine gelungene Abwechslung und mein Herz lechzt nach guten indischen Essen. In München ja noch immer so eine Sache...

LG Bacchus
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Freitag, 15.01.2021

Frühstück in der Club Lounge, sehr angenehm mit der geöffneten Glasfront, die Auswahl leider bei weitem nicht so gut wie im Hauptrestaurant - dafür bekomme ich einen eiskalte Coke Light (ja, Coke, nicht Pepsi, trotz Bonvoy) anstandslos.

WiFi am Pool funktioniert einwandfrei, mittlerweile habe ich auch gelernt mittels der BOTIM Messenger App die Dubai-Sperre zu umgehen (VPN macht WhatsApp zu langsam, um Telefonieren zu können).

Obwohl es heute bewölkt war und wir uns ordentlich mit 30er und 50er Sonnenschutzcreme eingeschmiert hatten, zeigten wir nach knapp einer Stunde leichten Sonnenbrand, so dass wir uns zügig ins Zimmer verkrochen.

Nun hieß es warten, da das Gym zwischen 13 und 14 Uhr desinfiziert wird. Pünktlich um 14 Uhr begannen wir unser 1 1/2 ständiges Training, beobachteten dass eigentlich alle außer den Angestellten die 'unter-Mund-Maske' tragen.

Auf einen Happen in die Club Lounge, um dort auch gleich für den Abend ein Restaurant zu wählen.

Der Concierge musste uns leider enttäuschen, Freitag, alle ausgesuchten Restaurants waren ausgebucht. Wie konnte ich so blöd sein zu glauben, dass zur Zeit wenig los ist. Doch nun war ich schlauer, reservierte gleich für den Samstag und die kommende Woche.

Gegen 16 Uhr plötzlich einen WhatsApp-Nachricht von russischen Freunden, welche auf Zypern wohnen, ob ich zufällig in Dubai wäre ? Bin ich - und meine Freunde am Flughafen in Limassol auf dem Weg nach Dubai, Landung 21:55. Somit verabredeten wir uns für Mitternacht auf einen Drink in deren Hotel.

Planänderung, nichts mit groß essen gehen. Stattdessen ausruhen, um dann gegen 21 Uhr loszufahren, etwas leichtes, aber leckeres zu Essen.

Die Wahl fiel auf 'Poke Poke', wo es, welche Wunder, 'Poke' in allen Variationen gibt.


Ich fand einen Parkplatz direkt vor dem Restaurant (nennen wir es lieber Imbiss), gingen hinein und bestellten an der Theke


einen kleinen 'Dubai'-Poke mit mittelscharfer Mayo,


sowie einen grossen 'Hawaii'-Poke mit der schärfsten Mayo im Angebot.


Dies war eine exzellente Wahl fürs Abendessen, nicht zu schwer, proteinhaltig und sehr lecker. Auch preislich mit ca. EUR 35 für Dubai nicht teuer.

Interessant war die Dubai-Variante des 'Drive-Through' zu beobachten: am Straßenrad stehen Kellner und winken mit ihren Tablets. Ein Auto hält an, der Kellner nimmt durch das Seitenfenster an seinem Tablet die Bestellung auf, das Auto wartet am Straßenrad (und blockiert die Fahrspur) bis das Essen durchs Fenster gereicht wird.


Auf dem Rückweg tankten wir unser Schlachtschiff auf, 50 Liter zu ca. EUR 23 - da versteht man weshalb hier so viele Spritfresser rumkurven. Um so mehr verwundern mich aber die vielen ganzen Teslas.

Kurz ins Hotel, frisch gemacht, und dann zu meinen Freunden gefahren, welche im Party-Hotel 'Five Palms' am Stamm der Palme abgestiegen sind.

Schon beim Hineinfahren stauen sich die Poser mit ihren Miet-Lambo-Ferrari-Bentley-RR-G-Klasse, welche beim Valet-Service abgegeben werden und gegen einen gehörigen Aufpreis nichts Parkaus gebracht, sondern am Eingang abgestellt werden.

In der Lobby warteten wir noch ein paar Minuten


bis meine Freunde sich aufgebrezelt hatten, beobachteten das rege Treiben, Kommen und Gehen von Damen des leichten Geschäftsfeldes.

Durchs Hotel in Richtung Standpromenade, wo sich das 'Praia' befindet.




Hier treffen die ausgabefreudigen Touristen arabischer und europäischer Herrschaften mit den Damen der käuflichen Liebe aus Afrika, Asien und Europa zusammen. Ich hatte Probleme der Unterhaltung mit unseren Freunden zu folgen, denn was Marina und ich hier sahen, war dann doch selbst für uns zu krass: die Damen waren überwiegend 'wohlgenährt', oder das Hinterteil extrem mit Silkonkissen verstärkt - wie Karikaturen. Vielleicht sitzt man so bequemer während man auf Kundschaft wartet ? Diese Freak-Show durften wir knapp 2 Stunden beobachten, während unsere Damen eine Flasche Rose Tankstellen-Chamapnge (Moet) zu EUR 500 leerten.

Zu meinen Freunden gesellte sich noch eine russische Freundin, welche seit 3 Jahren in Dubai lebt, als Trainer arbeitete. Dies machte die Unterhaltung spannend, denn sie erzählte uns vom Leben in Dubai, das sie persönlich schrecklich findet. Sie erklärte, dass die Anwesenden Araber meist Touristen aus anderen Emiraten sind, man in Dubai ein paar Tage den selten vorhandenen Reichtum zur Schau stellt.

Gegen 01:30 gingen wir hinunter in die kleine Diskotheke, welche extrem gut besucht war. Hier nahm man es mit den Covid-Vorschriften nicht besonders genau, es wurde nicht gesessen, dafür ordentlich getanzt. Auch hier, alles extrem überteuert, EUR 200/Person müssen als Minimumumsatz bezahlt werden. Fotos im Club konnte ich leider nicht machen, die Kamera wurde, wie auch bei uns üblich, überklebt.

Dubai wird in unseren Augen immer abartiger. Was zieht einen hierher, wieso machen manche Menschen hier jedes Jahr Urlaub ? Das Leben ist zu kurz die Seit zu knapp, die Welt zu gross und zu vielfältig, um es an einem solchen Fake-Ort zu verbringen.
 

Hopper

Erfahrenes Mitglied
29.04.2010
3.614
1.779
grounded
Freitag, 15.01.2021

Dubai wird in unseren Augen immer abartiger. Was zieht einen hierher, wieso machen manche Menschen hier jedes Jahr Urlaub ? Das Leben ist zu kurz die Seit zu knapp, die Welt zu gross und zu vielfältig, um es an einem solchen Fake-Ort zu verbringen.

Das frage ich mich auch.

Für Dubai spricht, dass es extrem sauber und sicher ist. Das Ganze entbehrt natürlich nicht einer gewissen Ironie: Autos >300 PS schleichen mit 100km/h über die Sheikh Zayed Road, russische Kellner im griechischen Restaurant...Hauptsache das größte, teuerste...man kann (fast) alles kaufen. Niveau ist nur keine Creme.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Ich habe ein paar Russische Bekannte aus Moskau, die jedes Jahr mindestens 2 Mal nach Dubai fliegen - mit denen bekomme ich mich immer in die Haare deshalb. Er meint ich fliege nach Indien und Thailand weil da alles so billig ist, ich mir ‚Dubai‘ nicht leisten kann. Er würde nur dort Urlaub machen wo ‚die Reichen‘ Urlaub machen, Dubai, Miami und St. Tropez.
Selbst ist er aber nicht ‚reich‘, tut aber gerne so - und genau dieses Klientel passt nach Dubai.
Alles Fake, alles gemietet für ein paar Fotos auf Instagram. Urlaub von der Tristesse sozusagen...

Ich miete doch keinen Lamborghini, um dann in der Wüste ein paar Fotos zu knipsen, um diese dann auf sozialen Netzwerken einzustellen - mit einem !!! Mietwagen !!! Aber viele Mädels wollen das, ist Teil eines Dubai-Urlaubs, denn die Freundinnen haben auch solche Fotos auf Instagram. Zum Glück hat Marina genug Selbstbewusstsein, um sowas nicht zu wünschen.
 

mainz2013

Erfahrenes Mitglied
18.09.2013
3.642
599
Hallo Christian, schön wieder von dir zu lesen. Danke an die Mitforisten, die dich überzeugen konnten.

Eine Bitte an diejenigen, die mit den Berichten von Christian nichts anfangen können....bitte einfach nicht lesen, sondern sich andere, für sie genehmere, Beiträge suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.251
Moin, danke für den TR!

Ich bin selbst kein großer Dubai Fan, aber deine Sicht ist wohl auch deshalb etwas einseitig, weil du dich eben genau bei und mit den Freaks, Instagrammern, Clubbern, Fake-Reichen etc. aufhältst.

Auf dem Golfplatz (sic!), in der Wüste oder ganz verrückt mal bei „Einheimischen“ auf der Falkenstation sieht es dann schon etwas besser aus. Aber zugegeben, nach 1 Woche gehen einem irgendwann die Ideen aus.

Jedenfalls sprechen ein paar Dinge wie Sicherheit, Infrastruktur und die quasi Wettergarantie auch dafür, dort mal dem Winter zu entfliehen, aber das weisst du ja selber.

PS: Krasse Treter! Hat hoffentlich eine Unfallversicherung :D
 

darkeka0

Erfahrenes Mitglied
30.10.2017
611
26
Vielen Dank Christian für diesen Reisebericht, der die wahre Realität von Dubai widerspiegelt.

Hab mich schon gewundert, ob einige der weiblichen FA von Etihad und Emirates immer noch ihrem bestbezahlten Zweitjob in Dubai und Abu Dhabi nachgehen. Aber das hat sich wohl in den letzten 10 Jahren geändert.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.699
7.219
irdisch
Wenn man nun mal Halli-Galli will verstehe ich es ja noch. Aber Dubai ausgerechnet für "Strandurlaub" ist mir ein Rätsel.
Dann kann man auch in Duisburg Strandurlaub machen.

Toller Reisebericht wie immer und nicht von der Stange! Der Witz ist ja immer, genau die Orte kennenzulernen, an denen man sonst so nicht vorbei kommt. So wie hier an anderer Stelle auch mal Afrika.