Saipan / Guam / Japan und sehr viel Spaß mit Continental Airlines im März 2010

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flomauer

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Dieses Jahr im März wollte ich mal einige Punkte meiner Wasichunbedingtmalgetanhabenmuss Liste ab"arbeiten" und ein 3,5 Wochen langer Trip war gebucht. Geplant und gebucht war ELP-IAH-NRT-GUM-SPN-TIQ-SPN-ROP-GUM-NRT//HIJ-OKA-TPE-GUM-HNL-IAH-ELP, wobei die Betonung hier auf geplant liegt, da derHinflug minimal anders verlaufen ist, aber dazu später mehr.
Die zwei Eckpfeiler des Urlaubs waren die beiden XTerra Crosstriathlon Rennen auf Saipan und zwei Wochen später auf Guam und die Zeit dazwischen wollte ich nutzen in Japan mir ein paar Sachen anzuschauen, die ich noch nicht gesehen hatte.

Nachdem ich für den Transport meines Fahrrads 150$ Zusatzgebühren bezahlt und den Waiver unterschrieben hatte, dass Continental nichts dafür kann, wenn mein Rad den Transport nicht übersteht, ging es zum Gate um meinen 6:30 Flug nach Houston zu erreichen. Es lief auch alles nach Plan und überpünktlich wurde das Gate verlassen, nur leider blieben wir dann längere Zeit auf dem Taxiway stehen, bis dann die Durchsage vom Kapitän kam, dass es ein Problem mit der Maschine gibt und wir leider zurück zum Gate müssen. Ein kurzer Check der Flugpläne ergab dann gleich schon mal, dass ich nun unmöglich meinen Flug nach Tokyo erreichen kann, da der nächste Zubringerflug nicht mehr zeitgerecht ankommen würde. Zum Glück sass ich aber auf Sitzplatz 1A und konnte somit als erstes einen der zwei Gateagenten in Anspruch nehmen.

Die liebe Frau hat ja einen ganz engagierten Eindruck hinterlassen, aber es gab eigentlich nichts als Probleme. Sie wollte mich zuerst auf einen Flug mit American Airlines nach Tokyo via Dallas umbuchen, für den gerade das Boarding aufgerufen wurde. Klang ja erst einmal nach einem Plan und sie hat dann auch schon mal vorab mein Gepäck umladen lassen, da das Ausdrucken neuer Boardkarten ja kein Problem mehr sein sollte. Zuerst ist es dann daran gescheitert, dass sie keine Umbuchung vornehmen konnte, da wir im System ja schon als abgeflogen vermerkt waren und erst ein Supervisor dies überschreiben konnte. Als dies dann endlich behoben war, konnte sie leider keine Boardkarten für den Flug mehr ausdrucken, da sie dann gemerkt hat (bzw. durch einen subtilen Hinweis von mir), dass mein Anschlussflug von Tokyo nach Guam bereits weg wäre und ihr Routing wohl nicht funktioniert, da der Direktflug von Tokyo nach Saipan mit Delta auch nicht möglich ist, da sie die verschiedenen Zeitzonen nicht bedacht hatte und ich somit einen Tag vor meiner Ankunft in Tokyo bereits im Flieger nach Saipan sitzen sollte. Nach ca. 2 Stunden hatte sie dann endlich ein Routing gefunden, nämlich am Nachmittag nach LAX, dann mit Korean Air per Nachtflug nach Seoul, dort 12 Stunden Aufenthalt und dann weiter nach Saipan. Ich verliere damit zwar einen Tag in Saipan, aber da ich noch nie in Korea war, hätte ich die Zeit ja auch hervorragend für eine Stadtbesichtigung nutzen können. Ich musste nur noch beim Supervisor meine neuen Boardkarten abholen, da die Umbuchung nur per FIM möglich wäre und nur der diese ausfüllen kann.

Der Supervisor war ein eher übellauniger Zeitgenosse, der mir eigentlich nicht diese Umbuchung geben wollte, da FIMs ja Geld kosten und ich doch lieber zwei Tage später mit Continental fliegen soll. Meinem Gesichtsausdruck konnte er auch schon meine Antwort entnehmen, aber wie ich dann später feststellen konnte, hatte er mir nicht den Nachtflug nach Seoul, sondern den am nächsten Morgen gegeben; somit wäre meine Stadtbesichtigung gestorben. Aber noch war ich guter Dinge und ließ mir die Vorfreude auf meinen Urlaub nicht verderben. Der Flug nach L.A. verlief ziemlich unspektakulär und so eine ganze Notausgangsreihe für sich selbst hat auch was. Dort angekommen wollte ich natürlich gleich mal mein Glück bei Korean Air versuchen, ob ich nicht doch auf den Nachtflug gebucht werden kann, aber musste feststellen, dass die erst in zwei Stunden ihre Schalter besetzen. Aber das Warten war ich ja mittlerweile gewöhnt, also nichts ungewöhnliches. Ich war dann aber doch froh, als die Schalter endlich besetzt waren und ich als einer der ersten dran kam. Jetzt ging der Spaß so richtig los :)
Es wurde dann gleich der Supervisor geholt, der dann mit meinem Ticket verschwunden ist und wie wild am rumtelefonieren war. Dann kam er zurück und hat mir gesagt, dass Korean Air mich unter keinen Umständen befördern darf, da das Vorgehen von Continental illegal ist, da man mit einem FIM nicht von den USA über ein anderes Land in die USA reisen darf - wäre mein Ziel Seoul, Tokyo oder was auch immer würden sie mich gerne mitnehmen, aber so dürfen sie es leider nicht. Ob diese Aussage nun richtig war oder nicht, konnte ich nicht beurteilen, aber das war ja eh egal, da ich auf keinen Fall auf den Flug kommen werde.

Mit etwas Wut im Bauch ging es dann zum Terminal, in dem sich Continental befindet. Dort wollte sich dann erst einmal keiner für mich zuständig fühlen und ich sollte doch bitte in einer Extra-Schlange für Umbuchungen warten, bis jemand Zeit für mich findet. Also erst einmal gewartet und gewartet und die haben dann viel gemacht, aber bestimmt nicht sich um mich gekümmert. Irgendwann hatte ich dann die Schnauze voll und hab mir den erstbesten Mitarbeiter gegriffen, der dann auch schnell ziemlich nett wurde. Muss wohl wieder an meinem Gesichtsausdruck gelegen haben :) Der wollte mir dann nicht meine Geschichte glauben mit Korean Air und hat dann mit denen telefoniert, dieselbe Antwort erhalten wie ich auch und es immer noch nicht geglaubt, aber wenigstens hat er dann noch eine weitere Kollegin hinzu geholt und dann waren zwei Personen nochmals eine knappe Stunde beschäftigt mich umzubuchen. Nun sollte es am nächsten Tag über Honolulu und Guam nach Saipan gehen und ich hätte zumindest für den Flug nach Honolulu wieder einen Platz am Notausgang. Dann wollten sie mir nur noch eben schnell einen Voucher fürs Hotel und für Abendessen und Frühstück geben, aber da haben sie dann festgestellt, dass gerade routinemäßige Wartungsarbeiten am Server stattfinden und sie am Computer nichts machen können. Also wurde der Schlüssel für die Stahlkassette mit den Papiervouchern geholt, nur um dann festzustellen, dass sie darin keine mehr haben. Dann gab es halt einen Anruf im Hotel mit der Aussage, dass ich da bald aufschlagen werde und der Zusicherung, dass die Essensvoucher und alles so schnell wie möglich hingefaxt werden. Dann haben sie noch nachgeschaut, was denn mein Gepäck so macht und waren guter Dinge, dass alles in Saipan ankommen wird.

Als ich dann im Westin endlich angekommen war, war ich dann auch ziemlich bedient und müde, aber das Bett auch sehr bequem :) Die Hotelrezeption wollte mir dann wohl auch einen Gefallen tun und hat mich gegen 23 Uhr dann aus meinen Träumen gerissen, um mir mitzuteilen, dass das Fax mit den Vouchern angekommen sei. Ich glaub ich hab sogar noch ein freundliches "Danke" über die Lippen gebracht.

Die Flüge nach Honolulu, Guam und Saipan verliefen dann (wie auch alle anderen Flüge der Reise) absolut reibungslos und mit nur einem halben Tag Verspätung war ich dann auch endlich am Ziel angekommen, nur um festzustellen, dass meine Abholung zum Hotel nicht da war, obwohl sie mir am Tag zuvor noch meine neuste Ankunftszeit bestätigt hatten. Aber ich war eh schon geplagt genug, das hat nicht mal meinen Puls mehr erhöht.
 

flomauer

Aktives Mitglied
Donnerstag früh habe ich dann erst einmal meinen Mietwagen abgeholt und mich gleich einmal mit Continental am Flughafen in Verbindung gesetzt, wann, wie und wo mein Gepäck denn ankommen wird. Voller Selbstvertrauen wurde mir dann der späte Nachmittag genannt - klingt ja mal nach einem Plan.

Also die Zeit genutzt und erst einmal die ganzen Touristenspots angefahren und mich quasi immer als einziger Nichtasiate gefühlt, da überall Busse voller Touristen herum gefahren wurden. Ich konnte mir aber nie so wirklich erklären, wieso Saipan als Hochzeitsreisenhochburg insbesondere für Chinesen gilt. Da hatte ich schon schönere Flecken auf der Erde gesehen - aber durch meine Leiden auf dem Hinflug (und die, die noch kommen sollten) kann meine Wahrnehmung natürlich leicht negativ geworden sein.
Am Nachmittag ging es dann wieder zum Flughafen, nur um zu erfahren, dass mein Gepäck natürlich immer noch nicht angekommen ist und ich doch nicht immer persönlich vorbei kommen müsse, sie würden mich schon anrufen, sobald mein Gepäck angeliefert wird. Da bin ich dann erst einmal in das andere Terminal gegangen und hab mich bei Freedom Air Guam nach den Flugplänen für einen Abstecher nach Tinian erkundet, nachdem diese mir vorher schon nie auf meine eMails antworten wollten und die einzige Fährverbindung zwischen den Inseln kurze Zeit vorher eingestellt wurde. Der Entschluss stand also fest, Freitag vormittag gibt es einen Ausflug nach Tinian und direkt von da zum Wettkampfbriefing, mit Ausrüstung oder ohne :)

Der mehrfach täglich durchgeführte Linienflug zwischen Tinian und Saipan wird mit grob 12 minütiger Dauer wohl zu den kürzesten Flügen gehören und auf einen Getränkeservice warten man da echt vergebens. Alle Tickets sind da auch quasi total flexibel, da man einfach nach Eintreffen am Flughafen auf den nächsten freien Platz gesetzt wird.
Nach dem Empfang meines Mietwagens ging es dann ans Ende der Insel, zum "North Field", also dem Flugplatz, auf dem während des 2. Weltkriegs die beiden Flugzeuge mit Atombomben an Bord in Richtung Japan aufgebrochen sind. Es wird zwar als Touristenattraktion angepriesen, aber außer ein paar wenigen Informationstafeln und Ruinen gibt es nur wenig zu sehen - von Touristen ganz zu schweigen. Danach gab es noch eine kurze Inselrundfahrt und ich musste feststellen, dass ich doch nicht die einzige Person auf der Insel war, aber da gibt es in jedem Walmart in USA mehr Angestellt als man dort Personen sieht.

Zurück in Saipan ging es dann zur Registrierung für den Wettkampf und ich hab dann erst einmal dem Organisator mein Leid geplagt (hatte natürlich nach der Rückkehr in Saipan meine Freunde bei Continental besucht und wieder kein Gepäck erhalten) und er wollte dann mal schauen, ob er für mich irgendwie ein Fahrrad oder sonstiges auftreiben kann.
Da hab ich mir dann mal einen Spaß erlaubt und die Continental Gepäckhotline angerufen, um so mal von anderer Seite zu hören, was denn nun los ist. Die Frau am Telefon war auch sehr freundlich und konnte mir ziemlich schnell mitteilen, dass mein Gepäck in Tokyo steht und bis zum Start meines Wettkampfs auf keinen Fall in Saipan sein wird. Außerdem teilte sie mir mit, dass sie im System nirgends sehen konnte, dass die in Saipan irgendeinen Versuch unternommen hätten, mein Gepäck nach Saipan zu bringen. Fähige Leute müssen wohl echt schwer zu finden sein. Ich hab dann mit der Frau am Telefon ausgemacht, dass sie mein Gepäck gar nicht mehr nach Saipan schicken müssen, ich hole es mir einfach in Tokyo am Montag ab. Sie hat das dann im System vermerkt.
Danach fand die Wettkampfbesprechung statt und ich hatte dann Glück und neben mir saßen einige Briten und einer von denen hatte zufälligerweise ein zweites Mountainbike dabei und ich könne es natürlich nutzen. Ein anderer hat mir dann gleich zugesichert, dass er mir einen Helm leihen wird. Hilfsbereite Personen, das war ich gar nicht mehr gewohnt :)
Rückblickend muss ich aber sagen, dass ich das Angebot wohl besser ausgeschlagen hätte :D Das Fahrrad hab ich dann also in mein Auto geworfen und bin erst einmal zum nächstbesten Sportgeschäft gefahren, um mir noch so Sachen wie Schwimmbrille und Badehose usw. zu kaufen.
Der Wettkampf war dann das reinste Fiasko, da mir das MTB (der Besitzer ist ungefähr 20cm kleiner als ich und gut 20kg leichter - und so war die Federung eingestellt) eine Steißbeinprellung eingebracht, das Nicht-Vorhandensein meiner getesteten Wettkampfversorgung (bei über 90% Luftfeuchtigkeit und ca. 30 Grad Temperatur) mich hervorragend dehydriert und das Verwenden einer 5$ Bermudashort sowie eines Baumwollshirts anstelle dafür vorgesehener Sportbekleidung für den Verlust von Haut an vielen Stellen hat. Aber irgendwie hab ich mich ins Ziel gequält und war am Ende nicht einmal letzter (sondern vorletzter :D).

Der größte Schock kam aber erst noch. Als ich dann ziemlich fertig im Hotel wieder ankam, wartete dort eine Nachricht auf mich - mein Gepäck wäre eben in Saipan angekommen und ich solle es doch bitte abholen. Ich war aber zu kaputt um Amok zu laufen :p
Mein Gepäck war auch vollständig angekommen, ich musste mir nun aber noch schnell was ausdenken, wie ich denn nun mit meinem Fahrrad vorgehen soll, da ich für meinen ursprünglichen Plan das Rad direkt nach dem Rennen noch schnell zur Post hätte bringen müssen, damit es dann in Guam ankommt und ich mich damit während meines Trips in Japan nicht rumärgern muss. Die Post war aber schon zu und Montag früh wäre es zeitlich sehr sehr eng geworden. Also schnell mal neugewonnene Freunde vom Vorabend, die in Guam leben und auch bereits wieder zurückgeflogen waren, angemailt, ob man mich am Montag am Flughafen in Guam treffen könne und dort mein Fahrrad empfangen und aufbewahren. Innerhalb kürzester Zeit war das geklärt und ich ein wenig erleichtert.

Um möglichst viele ungewöhnliche Orte gesehen zu haben, hatte ich extra den Flug von Saipan nach Guam genommen, der in Rota einen Zwischenstopp macht. Von dem, was ich gesehen habe, muss ich annehmen, dass Tinian im Vergleich dazu richtig stark bevölkert ist :) In Guam dann schnell mein Fahrrad empfangen und übergeben, bevor es dann erst einmal in die Lounge ging, um die Zeit für den Flug nach Tokyo zu überbrücken. Bis heute kann ich es mir zwar nicht erklären, aber als ich damals den Flug gebucht hatte (mit expedia.com, alles in Economy), kam das Teilstück GUM-NRT als Business Class hervor. Das hatte jetzt auch noch weitere Vorteile, da mir in dem Sitz der Arsch wenigstens nicht so sehr beim Sitzen weh tat :D

Nach 2 Tagen in Tokyo ging es dann weiter mit der Bahn nach Kawaguchi, direkt am Fuß vom Mt. Fuji gelegen - schön mit Blick vom Hotel auf den Berg, falls er denn nicht wieder vor lauter Wolken kaum zu sehen war. Im Gegensatz zu Saipan war es hier aber leider nicht knapp 30 Grad war, eher so 5 *brrr* Das hielt mich aber nicht davon ab am nächsten Morgen erst einmal in den Freizeitpark Fujikyu Highland zu gehen und einer der aufregendsten Achterbahnen der Welt zu fahren (Eejanaika). Nach gut 2 Stunden Anstehen und komplett Durchgefrorensein hatte ich danach Tränen vor Freude in den Augen, da es einfach so viel Spaß gemacht hat - und daneben noch das herrliche Panarama im Hintergrund.
 
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flomauer

Aktives Mitglied
Nach 2 Tagen ging es dann wieder per Zug via Tokyo (war schneller und günstiger) nach Hiroshima. Ich konnte es kaum erwarten endlich aus dem Zug rauszukommen, da das lange Sitzen doch schon eine arge Qual dargestellt hat, aber irgendwann war auch dies überstanden. Nach dem Einchecken im Hotel ging es erst einmal los zum Sightseeing, nur um dann festzustellen, dass die Kamera während der Zugfahrt angegangen ist und der Akku nahezu leer war. Ab und an hat man einfach Pech :D.
Am nächsten Tag ging es dann erst einmal nach Miyajima, eine kleine Insel vor den Toren Hiroshimas und auf jeden Fall eine Reise wert. Dort hatte ich dann auch die japanische Limonade gefunden, die mir mein Bruder empfohlen hatte mit einer Kugel als Verschluss. Ich hatte mich dann für die Geschmacksrichtung Wassermelone entschieden und beim Öffnen ist mir dann gleich mal der halbe Inhalt über die Hände und den Computer gelaufen - und dann hat es auch überhaupt nicht geschmeckt, ein voller Erfolg sozusagen.

In der Zwischenzeit hatte ich auch einmal Kontakt mit Continental per eMail aufgenommen und denen meine tollen Erfahrungen mit ihrer Airline geschildert. Es fiel mir beim Tippen echt schwer, nicht meinen ganzen Frust rauszulassen und "fuck" als jedes zweite Wort zu verwenden. Ich hab mich für die sachlich-nüchtern Variante entschieden, die ja in der Regel mehr Erfolg hat, als wie wild die Leute zu beschimpfen. Rückblickend wäre auch hier das Beschimpfen die bessere Alternative gewesen, aber dazu später mehr.

Wieder zwei Tage später ging es per Bus zum Flughafen nach Hiroshima und dort mit ANA nach Okinawa und ich konnte mich auf die Spuren von Karate Kid machen (ja, ich weiß, der Film wurde dort nicht gedreht, sondern auf Hawaii, aber egal). Ich muss mir da während meiner zwei Tage wohl die falschen Ecken angeschaut haben, da ich von der Schönheit der Inseln nur wenig sehen konnte; da hatte mir ja Saipan noch erheblich besser gefallen, auch wenn die dort keine Monorail haben :)

Um meinem Zwei Tages Rhythmus wenigstens noch einmal treu zu bleiben, ging es also dann eigentlich zurück nach Guam, allerdings hatte ich keinen Direktflug gewählt gehabt, sondern einen mit Asiana, der mir einen 12stündigen Aufenthalt in Taipeh beschert hat und mir somit die Gelegenheit gab das Taipeh 101 zu besichtigen. Allerdings hatte Asiana wohl leichte Probleme mit meinem Visum für die USA, da vor dem Boarden nach Taipeh mehrfach eine Mitarbeiterin zu mir kam und mich um meinen Pass gebeten hat und ich dann nach der Landung von der Stewardess darauf hingewiesen wurde, dass eine Mitarbeiterin draußen auf mich wartet und ich doch bitte folgen sollte. Irgendwann haben sie es dann aber doch geschafft und ich konnte mich auf den Weg in die Stadt machen. Hinwärts ging es mit dem Bus zum Hauptbahnhof und von dort zu Fuß zum Taipeh 101, um so ein Gefühl für die Stadt zu bekommen. Mir war dort alles gleich sehr sympathisch, vor allem nachdem ich entdeckt habe, dass man ein McDonalds Maxi Menü für weniger als 2,50€ bekommt :) Leider war es an dem Tag sehr bewölkt, so dass die Sicht von der Aussichtsplattform leider nicht so toll war, aber es hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Zurück zum Flughafen ging es dann mit U-Bahn und Zug und dann schön durch die Nacht nach Guam. Eine Ankunftszeit von 4 Uhr in der früh hat schon was.

Nach Abholung des Mietwagens erst einmal eine kleine Inselrundfahrt bei Sonnenaufgang gemacht, nur um dann beim Autoverleih anzurufen und denen mitzuteilen, dass die Autobatterie leer ist und ich "hilfslos" auf einem Parkplatz stehe. Nach erfolgreichem Tausch des Autos ging es dann mal zum Hotel; es war kurz vor 12 und laut Hotelbeschreibung gibt es Check-In ab 14 Uhr. Auf diese Tatsache wurde ich dann auch gleich einmal sehr unfreundlich von der Dame an der Rezeption hingewiesen; auch, dass vorher auf keinen Fall mein Zimmer zur Verfügung stehen wird. Da fühlt man sich gleich so richtig willkommen :)
Guam bietet auf jeden Fall mehr Sehenswürdigkeiten und ist auch erheblich größer und weitläufiger als Saipan, auch wenn man bei einigen Attraktionen genau aufpassen muss, dass man nicht 3 Sekunden zu spät bremst und es verpasst hat. Marketing ist halt nun mal alles :)
Mein Fahrrad konnte ich dann auch endlich in Empfang nehmen und erstmals seit Abflug aus der Box nehmen. Nur fehlte mir die Motivation es auch zu testen, da so ein Sattel verdammt unbequem ist :p Leider war der Wettkampf ebenso ein Fiasko wie der in Saipan, nur leider konnte ich es dieses Mal nicht auf mein nicht vorhandenes Material schieben, da ich ja nun alles hatte, was ich brauchte. Aber nach einem mittelmäßigen Schwimmen ging es dann krampfhaft die ersten 8km bergauf, bevor ich dann auf der ersten Offroad Passage ganz elegant vom Rad abgestiegen und die Reißfestigkeit meiner Bekleidung testen konnte. Zum Glück hatte ich zu dem Zeitpunkt auch meine am Rad befestigte Videokamera an, so dass mir dieser Moment auf ewig (oder bis zum nächsten fatalen Festplattencrash) erhalten bleiben wird :D
Danach wurde ich aber vorsichtiger und somit langsamer, was mich im Endeffekt zu langsam hat werden lassen. Ich war aber dann schon froh, wie ich endlich vom Rad runter war und die Schmerzen ein Ende hatten...eigentlich...ich Depp hatte nämlich nach der Beschriftung der Oberarme mit den Startnummern vergessen, dass ich diese ja auch noch mit Sonnencreme einschmieren sollte. Jetzt, fast 8 Monate später ist die Startnummer immer noch auf beiden Oberarmen sichtbar, aber verbleicht so langsam :)
Zwei Tage später ging es dann auf den Heimflug und nachdem ich am Check-In meinen Reisepass abgegeben hatte und die Dame meine Daten aufgerufen hatte, hat sie mich mitleidsvoll angeschaut und meinte nur, dass ich wohl einen "rough trip" hatte. Glücklicherweise wollte sie von mir kein Geld für den Transport meines Fahrrads haben. Der Flug an sich war die Hölle, da ich ja jetzt nicht nur kaum sitzen konnte, sondern auch einen Gangplatz hatte und alle gefühlten 5 Sekunden irgendjemand gegen meine verbrannte Schulter gestoßen ist. Es war das reinste Vergnügen :p

Continental hatte mir in der Zwischenzeit auch geantwortet gehabt, dass es ihnen ja so Leid täte und sie ihre internen Abläufe überprüfen werden und hoffen, dass sie mich als Kunden nicht verlieren, da ja die Konkurrenz so groß sei. Wenig später haben sie mir dann aus Kulanzgründen einen Voucher in Höhe von 125$ angeboten. Ich hatte mittlerweile meine "nette Phase" überwunden und nur kurz und bündig gefragt, ob sie mich verarschen oder beleidigen wollen. Daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass sie sich schriftlich bei mir melden werden. Dann dauerte es gut einen Monat, bis ich endlich einen Brief von Continental im Briefkasten hatte. Die Spannung war schon groß und dann war darin ein 125$ Voucher für meinen nächsten Flug mit Continental. Juhu :)

Jetzt bin ich nur mal gespannt, was in zwei Wochen United mit meinem Rennrad auf dem Weg nach Thailand anstellen wird - vielleicht sind die Fähigkeiten von Continental ja auf United übergesprungen :)

Fotos folgen demnächst
 
Zuletzt bearbeitet:

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.525
4.501
München
Dann kam er zurück und hat mir gesagt, dass Korean Air mich unter keinen Umständen befördern darf, da das Vorgehen von Continental illegal ist, da man mit einem FIM nicht von den USA über ein anderes Land in die USA reisen darf - wäre mein Ziel Seoul, Tokyo oder was auch immer würden sie mich gerne mitnehmen, aber so dürfen sie es leider nicht. Ob diese Aussage nun richtig war oder nicht, konnte ich nicht beurteilen, aber das war ja eh egal, da ich auf keinen Fall auf den Flug kommen werde.

Da war ja jemand echt auf Zack. Die Verbindung von den USA in ein US-Territorium auf einer nicht-US Airline würde in der Tat als sog. Cabotage angesehen - und die Airline müsste mit entsprechenden Strafzahlungen rechnen, da KE als nicht-US-Airline dafür keine Verkehrsrechte besitzt...
 

blizzman

Erfahrenes Mitglied
21.01.2010
352
0
BKK, ZRH
Danke für den Bericht (y) Hab zuerst gedacht: Zu viel Text! Doch das Lesen hat sich gelohnt. Und ich bin gerade dankbar (wem auch immer), dass ich so einen Trip noch nie erlebt habe :D
Zumindest kannst wirst du diese Reise nicht so schnell vergessen!
 
E

El_Duderito

Guest
Das Guam-Problem mit der US-Einreise mit KE hatte ich auch mal. SFO-ICN-GUM auf unterschiedlichen tickets (SQ+KE) gebucht und in ICN rausgewunken worden. Ich wurde auf ICN-NRT-GUM umgebucht. Ergebnis war eine Nacht in Incheon (Essen, Schlaf, Starcraft-TV) sowie eine Nacht in Roppongi. Aber der anschliessende Island-Hopper war es wert.
 

Farscape

Erfahrenes Mitglied
24.09.2010
6.973
6
Wien
Danke für diesen tollen professionellen Bericht, hat mir meine Pausen versüßt.
(Lese echt gerne Reiseberichte vorallem so gut verfasste)