Australien 2010/2011

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EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Köln
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Nach knapp 4-wöchiger VFT Abstinenz :eek: melde ich mich dann mal wieder zurück aus dem Urlaub. Habe mich entschieden dann auch mal meinen ersten Reisebericht zu schreiben.

Australien 2010 / 2011

1. Teil Anreise

Anreise geplant: FRA-DOH-MEL in Economy mit QR (Doch es sollte anders kommen)

Los geht’s am Dienstag, 14.12.10 gemeinsam mit meinem Kumpel. Aufgrund der immer noch vorherrschenden Wetterbedingungen haben wir uns entschieden, mit dem Zug nach Frankfurt zu reisen und uns nicht von meinem Dad vor der Haustür des Frankfurter Flughafens absetzen zu lassen.

So, aufgeht’s zum FIRST (das schreibt man ja GROSS hab ich hier gelernt) Schalter der LH in Frankfurt zum einchecken. Tickets sind zwar in Eco auf QR ausgestellt, jedoch wird die Strecke FRA-DOH im Codeshare von LH bedient. Das wiederum bietet mir die Möglichkeit den erst knapp eine Woche zuvor erflogenen *G von OZ „auszutesten“. bzw. einzusetzen. (Zwar nur mit Papierausdruck, da die Karte noch nicht da ist, funzt aber problemlos) Als Status lasse ich aber meinen FTL eintragen.
Jetzt hab ich natürlich keine Lust mehr, am normalen Economy Schalter einzuchecken. :p Wobei die Schlage am Eco-Schalter an diesem Tag sogar ziemlich lang war. Toll so ein Status :D

Zack mein schönes Prio-Tag ans Gepäck und ab geht meine Tasche. Mein Kumpel bekommt kein Prio-Tag (War mir gar nicht bekannt, dass die Begleitperson kein Tag bekommt. Auch das sollte sich im späteren Verlauf der Anreise noch als Vor- bzw. Nachteil herausstellen).

Aus irgendeinem Grund, wurden auch unsere nebeneinander reservierten Plätze beim CI dann nicht vergeben. (Mein Kumpel sogar auf Standy-by). Naja, da wir die nächsten 4 Wochen eh mehr oder weniger aufeinanderhängen, haben wir’s auch gar nicht erst versucht doch noch nebeneinander zu sitzen. So hat jeder wenigstens nochmal knapp 21 Stunden Flug Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen und seine Gedanken zu sortieren.

Noch kurz ab in die Lounge und dann geht’s auch schon los zum Gate. Mein Kumpel hatte zwischenzeitlich in der Lounge seinen neuen BP bekommen und ist dann jetzt auch definitiv dabei. Allerdings 10 Reihen weg von mir. Aber kein Problem wie zuvor beschrieben.

Auf geht’s ab in den Flieger. Meinen BP auf den Scanner und was muss ich sehen? Hinten kommt ein kleiner Zettel raus „Business 8G“. Juuiii Upgrade. Der Urlaub geht gut los. Ich darf die Rutsche des Grauens kennen lernen. Da wir eh nicht zusammen gesessen hätten, kann ich auch ruhigen Gewissens mein Upgrade annehmen.

So jetzt geht’s gleich los. Endliiiiich. Dachte ich. Die Maschine muss noch enteist werden. Am Ende geht’s mit über 2 Stunden Verspätung raus.

Ab in den Flieger in meine Rutsche. Muss ich doch direkt mal ausprobieren. Hmm, geht nicht. Die Rutsche lässt sich zu keiner Bewegung hinreissen. :cry: Wollen wir nicht weiter ausführen. Nach Re-Start des System funktioniert’s dann irgendwann doch. =; Was soll ich sagen. Die Rutsche ist mir doch tausendmal lieber als der Eco-Sitz. Also ich hab mich wohlgefühlt, aber ist auch mein erster Business-Class-Flug, also schon fast logisch.

So erstmal zwei Bier auf den ganzen Schreck. Der Flug selber läuft problemlos. Drei weitere Bier später geht’s auch schon so langsam zur Zwischenlandung in Riad. Auf den Hinweis, dass während des Stops in Riad kein Alkolhol ausgeschenkt wird, bestelle ich vor Schreck noch schnell ein Bier. Zwischenzeitlich hatte mich der Purser auch schon darauf aufmerksam gemacht, dass wir aufgrund des verspäteten Abfluges unseren Anschluss nach Melbourne verpassen würden. Umgebucht jetzt auf DOH-KUL mit QR und dann KUL-MEL mit Emirates.

Ankunft in DOH. (Mein erstes mal dort). Ach Gott, was machen die ganzen Leute vor der Sicherheitskontrolle. (Gefühlte Menge wie im ausverkauften Rhein-Energie Stadion) So wird’s aber knapp mit dem sofortigen abholen des neuen BP’s. Mein Hinweis auf unseren Flug nach MEL (Der schon weg war) führt zumindest dazu, dass wir persönlich sofort zur Kontrolle begleitet werden. So, das wär geschafft. Am Ticketschalter muss ich mich (Mit Kumpel im Schlepptau, der kein Vielflieger ist) auch unverschämterweise nochmal vordrängeln, aber wir haben’s eilig und wir müssen doch in URLAUB.
Weiter geht die lustige Fahrt. In KUL werden wir bereits von einer QR Mitarbeiterin am Gate abgeholt und weiter gelotst. Neue BP’s diesmal für KUL-MEL mit Emirates und sofort weiter zum Gate. In der ganzen Zeit hab ich noch nicht mal Zeit eine zu rauchen. :eek:

Ankunft in MEL. Endlich haben wir’s geschafft. Wir sind in Australien. Jetzt schnell Gepäck abholen und dann raus aus dem Flughafen. Eiii, da kommt ja schon meine Tasche. Danke Priority-Tag. Fehlt nur noch das meines Kumpels. Na, Naa, Naaaa?

Eine halbe Stunde später hört das Band auf zu laufen. Tja, ich glaube da fehlt was. Ein Pärchen neben uns vermisst auch eines seiner beiden Gepäckstücke.

Um es zur Abwechslung mal kurz zu machen. Die Anlieferung des Gepäcks meines Kumpels erfolgt zwei Tage später dann. Draussen warten schon unsere beiden australischen Freunde um uns abzuholen (Wir vier haben uns in 2009 auf einer gemeinsamen Sun-Trek Reise durch Alaska kennen gelernt. Schon toll was daraus entstanden ist. Wir sehen uns jetzt schon zum zweiten mal in Oz wieder)

Nach knapp einer weiteren Stunde Autofahrt kommen wir nachts um 2 Uhr dann endlich im Haus unseres Freundes an. Kurz mal zur Ruhe gesetzt und dann geht’s ab ins Bett. Schlafen. Wir sind doch geschafft von der Anreise. Zwei Minuten später liege ich im Reich der Träume. Morgen geht der Urlaub richtig los, gefolgt vom zweiten Teil meines Berichtes….

Tja, der erste Teil meines Berichtes ist doch schon relativ lang geworden. Aber wenn man einmal anfängt zu schreiben,… Also macht Euch auf was gefasst. ) ;)

To be continued.
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Zweiter Teil 16.12.10 – 24.12.10

Weiter geht’s im Text.

Nach einigen schönen Stunden Schlaf, werden wir an unserem ersten morgen vom Rest der Familie unseres Freundes ausgiebig begrüsst. Die ersten zwei Tage in Australien verbringen wir in Melbourne und an der Port Philips Bay und diese dienen einzig zum relaxen, quatschen und der eigenen Einsortierung.

Mittlerweile wurde auch das Gepäck meines Kumpels angeliefert. Eigentlich sind wir weitestgehend ohne Plan nach Australien gereist. Wie im letzten Jahr, wollen wir erst vor Ort gemeinsam entscheiden, wie und wo wir unsere 4 Wochen verbringen.

Erster Plan - Western Australia 5 Tage

Scheitert leider an den relativ hohen Flugkosten so kurz vor Weihnachten. MEL-PER-MEL. (Knapp 500 EUR pro Nase). Da es sich nur um 5 Tage gehandelt hätte, beschliessen wir auf WA zu verzichten

Zweiter Plan – Tasmania (Tassie)

Tassie wollten wir schon im letzten Jahr besuchen, passte da aber leider nicht in den Zeitplan. Eigentlich wollten wir die Fähre von MEL nutzen, die aber zu unseren Daten leider schon ausgebucht war.
Muss also doch wieder der Flieger herhalten. Jetstar Australia macht das Rennen. Ticket für knapp 200 AUD retour.

Los geht’s am 19.12. zu Dritt von MEL nach HBA. Am Flughafen schnell unseren kleinen bei Budget gebuchten Mietwagen in Empfang genommen und los geht die Fahrt.

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Wie auch im letzten Jahr verzichten wir auf sämtlichen Hotelluxus. Zeltübernachtungen sind angesagt. Kurz vorher hatte ich mir im lokalen K-Mart noch ein O-Ton „ridiculous-Kids-Tent“ gekauft. Vorab gesagt, mein super Zelt hat die 5 Tage überlebt. Bei 25 AUD Geldeinsatz eine für mich lohnenswerte Investition :)

Wir lassen Hobart an diesem Tag schnell hinter uns und machen uns auf zum circa 200 km entfernten Cradle-Mountain-Lake-St. Clair-Nationalpark in der Nähe der Ortschaft Derwent Bridge. Na gut, Ortschaft ist vielleicht zu viel des Guten. Ein Cafe mit Zapfsäule, einigen kleinen Lodges und einem Hotel etwas weiter die Strasse rauf.

Dort angekommen, bauen wir schnell unsere Zelt auf dem Campingplatz auf. (Für alle interessierten, es gibt dort zwei Campingmöglichkeiten. Einen kostenlosen Campingplatz. Ca. 10 Minuten Fussweg vom Visitors-Center entfernt und per Auto nicht zu erreichen, sowie den kommerziellen Campingplatz direkt angrenzend an das Visitors- Center)

Wir entscheiden uns für den kommerziellen Campground. Schnell die Zelt aufgebaut und dann geht’s los zur Erkundung der Gegend. Wir machen eine knapp 2-stündige Wanderung an den Ufern des Lake St. Clair (Foto). Nichts atemberaubendes, aber dennoch schöne und ruhige Natur. Einige Elchidnas sind die ersten Tiere, die wir an diesem Tag zu Gesicht bekommen.

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Gegen 18.00 Uhr sind wir zurück an unserem Campground. Genau rechtzeitig, es beginnt zu Regnen und sollte auch bis zum anderen Morgen fast nicht mehr aufhören. Leider wird für Campground-Nutzer eigentlich nichts weiter angeboten, ausser die Nutzung des Klo’s. Die Aufenthaltsräume stehen nur Cabin-Nutzern zur Verfügung. Sonstige Sitzgelegenheiten (überdacht oder unüberdacht gibt es nicht)

Kurz entschlossen setzen wir uns ins Cafe am Visitor-Center (Welches vom Besitzer des Campgrounds betrieben wird und beratschlagen bei einem Bier den weiteren Tagesablauf.) Mittlerweile wird es sehr kühl im Restaurant und wir bitten den Chef, den schönen Holzofen anzufeuern. Wird aber leider mit Hinweis auf „Nicht kalt genug“ abgelehnt. Na Bravo. Kalt und frustriert ziehen wir ab und versuchen unser Glück im Hotel in der Nähe. Das Restaurant ist schön urig und vor allem Warm. Die Speisekarte umfangreich, aber auch entsprechend teuer. Egal. Nach ein par Bier und etwas Billard am Pool Table geht’s zurück zum Campground, schlafen.

Um 7.00 Uhr am anderen morgen stehen wir auf und packen ein. Eine Wallabie Mutter mit Ihrem Jungen schaut uns neugierig zu. Das ist eine der Sachen, die mich am meisten am Campen, am liebsten auf kleinen und etwas abgelegen Plätzen faszinieren. Nirgendwo sonst, kommt man so oft in Kontakt mit Wallabie, Kangaroo und Co.

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O.K. Die war nicht auf dem Campground.

2. Tag – Lake St. Clair nach Scottsdale

Am zweiten Tag unseres Tassie-Aufenthaltes steht die Fahrt nach Scottsdale an, wo wir die nächste Nacht verbringen wollen. Für den Tag haben wir uns wenig ausgedacht, sondern geniessen einfach die Fahrt durch die hügelige Landschaft, gesäumt mit Feldern und Wiesen und halten einfach dort an, wo es uns gerade gefällt, um zu Fuss die nähere Umgebung etwas zu erkunden. Mir gefällt’s und ich bin froh, nicht jeden Tag einem durchorganisierten Plan folgen zu müssen, sondern dort anzuhalten wo’s grad am schönsten ist.

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Cataract Gorge in Launceston

Am späten Nachmittag erreichen wir unseren Campground in Scottsdale. Ein wirklich schöner und gepflegter kleiner Platz, mit sauberen Duschen und Toiletten und das auch noch kostenfrei. Auch das Wetter spielt wieder mit. Richtig warm wird es zwar selten, aber es ist sonnig bei ca. 21°.

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Nach dem Abendessen. (Wraps mit Hühnchen und Käse) beschliessen wir den Abend mit Kartenspielen und ein par Bierchen.

Eigentlich gibt es von diesem Tag nicht viel spezielles zu berichten. Aber wunderschön war’s trotzdem.

3. Tag – Scottsdale nach Bicheno

Am 3.Tag geht’s weiter in Richtung Bicheno, an der Ostküste Tasmaniens.
In Bicheno stehen zwei Übernachtungen auf dem Programm. Auf dem Weg dorthin geht’s weiter über Feld und Wiesen, bis wir irgendwann die Küste erreichen. Endlich Meer!

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In Bicheno angekommen wird erstmal kurz Mittag gemacht und dann geht’s ab auf den Zeltplatz. Unser Zeltplatz liegt direkt neben der Küche, mit zwei alten Sesseln, einer Couch, allen möglichen Kochgerätschaften und einer TISCHTENNISPLATTE.

Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich mit meinen Mitte dreissig nochmal so heiss auf Tischtennis werde. Auch eine Art, seine Zeit in Tasmanien zu verbringen.

Nun ja, vorher gehen wir aber erstmal in den Ort, wunderschön gelegen an der Ostküste der Tasman Sea. Der Ortskern ist relativ klein und überschaubar. Ganz in der Nähe unseres Campgrounds liegt ein Restaurant mit anschliessendem Bottle-Shop (ganz wichtig!) und Pool Tables.

So verbringen wir den Tag mit Wandern, Tischtennis, Pool und klar, einigen Bierchen (James Boag’s) am Abend.

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Bicheno Blowhole

4. Tag – Bicheno

Am vierten Tag geht’s für mich alleine erstmal zum Tauchen, während meine Kumpels sich auf den Weg machen Surfbretter für sich zu organisieren. Dieser Tag steht jedem zur eigenen Verfügung. Am Tag vorher habe ich mit Bruce, dem Chef des lokalen Dive-Centers gesprochen und wir haben uns auf zwei Tauchgänge geeinigt. Diese Zeit des Jahres ist eigentlich keine Hauptsaison zum Tauchen, aber war mir egal. Da ich erst kurz zuvor meinen SSI Open Water gemacht habe, konnte ich es kaum erwarten, dass erste mal die Unterwasserwelt dort unten zu erforschen.

Equipment fertigmachen und zusammen bauen und auf geht’s mit Bruce, einem Baum von Kerl zur Küste. Zwei Shore-Dives stehen auf dem Programm. Für mich die beiden ersten Salzwassertauchgänge überhaupt und ziemlich schnell wird mir klar, was für ein Anfänger ich doch noch bin.

Im Wasser, Luft aus dem Jacket und, … nix und. Ich treibe immer noch oben wie eine kleine hilflose Boje. :eek: Komisch, im Süsswasser hat das ganz anders funktioniert. Bruce kommt wieder hoch „What’s up Man?“ Joo keine Ahnung. Ich geh nicht unter. Hab ich zuwenig Blei dabei? Blödsinn, Kopf und Arsch runter und paddeln. Im dritten Anlauf schaff ich’s dann endlich. Für erfahrene Tauchgänger wär die Unterwasserwelt zu der Zeit kein Reisser gewesen. Für mich auf meinem ersten Tauchgang wars einfach umwerfend. Auch wenn nicht so viele Fische, etc. da waren, allein das Gefühl endlich „da unten“ zu sein war einfach toll. So toll, dass nach 25 Minuten dann auch schon meine Flasche so weit leer ist, dass wir mit dem Aufstieg beginnen müssen. Scheiss Pressatmung :-D

Nach diesem vielleicht etwas suboptimalem ersten Tauchgans einigen wir uns auf zwei Stunden Mittagspause. Nachdem ich wieder im Dive-Shop eintreffe nimmt sich Bruce erstmal die Zeit, mir noch ein wenig theoretischen Unterricht zu verpassen. Speziell erklärt er mir noch mal die Unterschiede zwischen Salz- und Süsswasser.

Für mich als Beginner natürlich ideal, alleine mit so einem Haudegen tauchen gehen zu können. Der zweite Tauchgang läuft dann auch wesentlich besser. Das abtauchen funktioniert einwandfrei und diesmal reicht meine Luft für 45 Minuten. Wir sehen einige Seepferdchen, Seedrachen und mehr Fische wie beim letzten Mal, wobei die Unterwasserwelt weitestgehend von Seetang und Grünzeug bestimmt ist.
Hochzufrieden und Glücklich betrachte ich meine ersten Stempel in meinem Dive-Log nachher. Wir quatschen noch eine Weile über Gott und die Welt und dann verabschiede ich mich und gehe zurück auf den Campground.

Meine Kumpels sind noch nicht vom Strand zurück. Ich öffne mir eine Büchse Bier, setze meine Kopfhörer auf und geniesse zwei Stunden für mich alleine.

Nachdem wir wieder alle komplett sind wird gekocht und klar die Tischtennisplatte weiter getestet.

5.Tag – Bicheno nach Port Arthur

Am nächsten morgen heisst es einpacken. Heute steht die Fahrt nach Port Arthur auf dem Programm. Die Fahrt dorthin folgt weitestgehend der Küste. Auf dem Weg dorthin halten wir im Freycenet Nationalpark und begeben uns auf eine Wanderung zum Aussichtspunkt zur Whineglass Bay.

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Nach knapp 25 Minuten sind wir oben angekommen und geniessen die Aussicht auf einem traumhaften Strand, die Whine-Glass Bay. Leider war oben angekommen die Sicht nicht mehr ganz so gut, so dass die Schönheit dieser Bucht nicht ganz so zur Geltung kommt.

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Whineglass Bay

Trotzdem ein traumhaftes Stück Natur. Die Bucht selber ist nur zu Fuss zu erreichen. Wir verzichten auf die weiteren knapp 2 Stunden Fußweg zur Bay, weil wir rechtzeitig in Port Arthur sein müssen, da wir Tickets für die dortige Ghost-Tour bestellt haben.

Port Arthur liegt auf der Halbinsel Tasman Peninsula und ist eine ehemalige Sträflingskolonie welche von 1833 bis ca. 1877 genutzt wurde. Die Anlage von Port Arthur ist heute eine der größten Tourismusziele der Insel. In den Jahren 1895 und 1897 fiel ein Großteil der Anlage Buschfeuern zum Opfern. Ein Teil der Gebäude wurde in den Jahren danach Originalgetreu restauriert. Ich erspare mir an dieser Stelle ausführlichere Beschreibungen. Wer sich für Port Arthur genauer interessiert, findet auf Wikipedia eine sehr schöne Erklärung, wobei ich den englischen Bericht empfehle, der einiges umfangreicher ist.

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Leider liegt auf Port Arthur neben seiner harten Zeit während der aktiven Zeit der Sträflingskolonie ein weiterer großer Schatten auf dieser Anlage. Am 28. April 1996 wurden im Cafe und im näheren Umfeld insgesamt 35 Menschen bei einem Amoklauf getötet. Dieses tragische Ereignis ging als das „Massacre von Port Arthur“ in die Geschichte ein. An der Stelle des damaligen Cafes wurde eine schöne Gedenkstätte errichtet. Obwohl dies ein fröhlicher Bericht sein sollte, wollte ich es nicht versäumen, auch auf dieses dunkle Kapitel kurz einzugehen. Obwohl es leider tagtäglich viele Tragödien auf dieser Welt gibt, lässt einen doch die mehr oder weniger direkte Konfrontation mit einer solchen nicht kalt. Wir nehmen uns einige Minuten der Stille Zeit, um uns die Gedenkstätte anzusehen, bevor wir uns auf den Weg machen, ein den Rest der Anlage anzuschauen.

Die Port Arthur Ghost-Tour

Für den Abend haben wir Tickets für die Port Arthur Ghost-Tour. Diese Tour wird Abends und im dunklen nur unter Mitnahmen von drei Laternen durchgeführt. An diesem Abend ist Mel unser Guide und führt uns während der knapp eineinhalbstündigen Tour durch einige Gebäude der Anlage, welche wir schon bei Tageslicht besichtigt haben. Die ganzen alten Gebäude bekommen im Laternenschein dennoch eine ganz neue Bedeutung. Garniert wird die Führung durch die Geschichten über die verlorenen Seelen alter Sträflinge und Bewohner der ehemaligen Kolonie. Eine sehr schöne und lustige, bzw. gruselige Tour, die ich nur empfehlen kann. Mel hat an diesem Abend einige spezielle Überraschungen auf Lager, die allen immer mal wieder kurz eine Gänsehaut verursachen und die Nackenhaare zu Berge stehen lassen.

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Zu viel zumindest für ein kleines ca. 8-jähriges Mädchen, die weinend und verängstigt die Tour mit Ihrer Mutter abbricht. Wer also einmal dort sein sollte und mit kleineren Kindern diese Tour machen möchte, sollte sich sicher sein, dass der eigene Nachwuchs weitestgehend angstfrei ist. Hierauf wird auch im Vorfeld der Tour hingewiesen. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man auf die Mitnahme von Kindern verzichten. Dies nur als kurzer Hinweis.

Zum Ende der Tour machen wir uns auf den Weg zurück zum Campground. Müde vom Tag verkriechen wir uns recht schnell im Zelt und schlafen.

Am nächsten Tag fahren wir zurück nach Hobart und schauen uns noch etwas die Stadt an, bevor wir mit Jetstar wieder zurück nach Melbourne fliegen. Es ist Weihnachten und die nächsten Höhepunkte warten schon.

Nächster Teil des Berichtes. Weihnachten in Australien und eine 4-Tage-Wanderung durch Wilson’s Promontory….
 
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EcoPax

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29.05.2010
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soviel zum ersten Teil der Reise. Da dies mein erster Bericht hier ist, bin ich für Kritik, Anregungen (Lob auch :eek: ) dankbar.

Bei Interesse von Euch bin ich gerne bereit auch den Rest der Geschichte bzw. Reise zu erzählen.
 
Zuletzt bearbeitet:

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Wie kann ich eigentlich einen Beitrag löschen? Eigentlich brauch ich die reserviert Beiträge ja gar nicht. Kann mich ja dann einfach unten dranhängen wieder. Ist evtl. einfacher.

@Mod's. Je nachdem was besser ist, die reserviert Beiträge bitte löschen, oder kleiner Tip wie und ob ich das selber kann :eek:

Wenn meine Berichte lieber alle nacheinander kommen sollten, kann auch alles so stehen bleiben.
 
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EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Köln
danke für den Reisebericht, bin auf die weiteren Teile gespannt ;)

Danke Mannyx. Insgesamt gab's keine direkten Reaktionen auf den Bericht bislang (ausser von Dir), daher weiss ich nicht ob allgemein weiteres Interesse an einer Fortsetzung des Berichtes besteht. Deshalb hab ich den dritten Teil momentan auch noch nicht begonnen.
 

Tammo

Erfahrenes Mitglied
28.03.2009
710
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bei NUE (bislang MUC)
Danke Mannyx. Insgesamt gab's keine direkten Reaktionen auf den Bericht bislang (ausser von Dir), daher weiss ich nicht ob allgemein weiteres Interesse an einer Fortsetzung des Berichtes besteht. Deshalb hab ich den dritten Teil momentan auch noch nicht begonnen.

Ich dachte, ich hätte mit dem "Danke" schon gezeigt, dass ich den Bericht angeschaut habe und schön fand...:eek:
 

linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
3.241
2
ZRH
Mach! Reiseberichte sind hier immer gefragt! :)
Bei Deinem gefällt mir das Verhältnis von Text zu Bildern v.a. sehr gut. Nicht bloß gelaber und nicht nur Bilder. So muss das sein! :)
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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Köln
Ich dachte, ich hätte mit dem "Danke" schon gezeigt, dass ich den Bericht angeschaut habe und schön fand...:eek:

:) Ja, weiss ich doch. Ich hatte halt mal nach Rückmeldung gebeten ob Interesse an Fortsetzung besteht, Kritik, Anregungen, etc., da dies mein erster Bericht hier war.
Da diesbezüglich relativ wenig kam, habe ich auch erstmal nicht weiter geschrieben, weil's so aussah, als wäre das Interesse insgesamt nicht sehr gross.
 

mumielein

Gründungsmitglied
06.03.2009
4.152
0
Dorf bei NUE
Ich bin eben erst darauf gestoßen und begeistert, daß nicht nur ich gerne mit einem Zelt in einem NP campe. Nur zu. Danke.
 

DrThax

Administrator & Moderator
Teammitglied
10.02.2010
11.709
10
EDLE 07
Mich würde der Rest ebenfalls interessieren.
Interessant geschrieben! (y)
 

VFHS

Gesperrt
12.01.2010
2.579
1
?
Danke, schöner Bericht.:)

Bin 1995 das erste mal nach Tasmanien geflogen, damals noch mit Ansett, war eine Super Airline. Diese Airline war eine der schönsten vom "damaligen" Kabinen Design.

In einem anderen Thread hatte ich Tasmanien schon als ein "klein Australien" bezeichnet. Bin im Juli wieder da, da ist es bitterkalt. Liebe Grüsse, H
 

jp83

Erfahrenes Mitglied
26.05.2010
519
0
MUC
Toller Bericht! Ich finde es schön, auch mal über etwas entlegenere Winkel dieser Welt zu lesen. Nur weiter so! :)
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
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Köln
Danke für die Rückmeldungen. Dritter Teil folgt. Kann aber noch ein par Tage dauern. ;)
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
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Köln
Australia 2010/2001 - Dritter Teil

….weiter geht’s im Text

Dritter Teil: 24.12. – 27.12.10 Weihnachten


Nach 5 tollen Tagen in Tasmanien, geht’s mit Jetstar von Hobart zurück nach Melbourne. Gleichzeitig mein letzter Flug für 2010. Hatte mich innerlich schon auf nette Stewardessen in Weihnachsfrau-Kostümen eingestellt, aber lassen wir das.

Der Flug verläuft problemlos, wir drei starten eine kleine La-Ola Welle auf unseren Plätzen, die es leider jedoch nicht durch den ganzen Flieger schafft. Naja, was soll’s. Ich bin Tourist und stolz darauf :D

Zurück im Haus unserer Freunde, schnell duschen und dann geht’s auch schon weiter im Programm. Heiligabend ist der engste Familienkreis geladen zum zünftigen Weihnachtsessen. Wir verbringen einige schöne Stunden bei leckerem Essen und Getränken und reden über Gott und die Welt. Spät am Abend fallen wir in’s Bett. Der „große“ Weihnachtstag wartet auf uns.

Erster Weihnachtstag – Aussie x-mas at it’s best

Um 7:00 Uhr am ersten Weihnachtstag heisst’s aufstehen. Um 08:30 Uhr sind wir zu Weihnachten eingeladen bei der Familie unserer zweiten Australischen Freundin. Nach knapp einer Stunde Fahrt sind wir angekommen und werden auch zugleich überschwänglich begrüßt von der ganzen Familie, die wir ja schon im Jahr zuvor kennen lernen durften. (Deshalb wusste ich auch was ungefähr auf mich zukommt)

Ich habe noch nicht die letzte Hand geschüttelt, da drückt mir Familienoberhaupt Jim auch schon das erste Bier (James Boag’s, später halten auch noch weitere Marken Einzug) in die Hand.

„Welcome back to Australia. Cheers Mate“

Ich liebe diese Gastfreundschaft, Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Lockerheit, die Australier an den Tag legen. Ein landschaftlich reizvolles Land ist eine Sache, erst die Menschen die dort leben machen es zu was besonderem. Meiner Meinung nach, ist Australien diesbezüglich ein Traum. Aber ich schweife ab….

Sofort nach der Begrüßung geht’s auf zur Bescherung. Maddy, das Familienküken kann’s kaum erwarten, die zahlreichen Geschenke auszupacken.

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Alleine dieser Teil verdient fast schon einen eigenen Bericht. Es gibt sogar Geschenke für die beiden kleinen Hunde, Typ Fußhupe.

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Es dauert gedanklich handgestoppte 0,68 Sekunden, bis das Geschenkpapier zerfetzt ist. Zum Vorschein kommt jeweils ein Quietschknochen. Fantastisch. Was gibt’s schöneres auf der Welt wie der Dauerton eines Quietschknochens. :eek:

Auch wir als gute Gäste haben natürlich einige Geschenke mitgebracht. Meine von mir höchstpersönlich ausgesuchte CD mit den besten Hit’s des Kölner Karnevals, sorgt erst für :confused: :sick: , löst aber dann beim ersten Abspielen den Quietschknochen als Tophit des Tages ab. Ja, die Kölner haben’s einfach drauf. (y)

Nach der ganzen Aufregung, geht’s erstmal auf die Terasse. Die Sonne scheint bei ca. 26°C, wunderschön zum draußen sitzen. Kurz vorher habe ich erfahren, dass sich Good Old Germany gerade den Ar… abfriert und unter Schnee begraben liegt. Ich schaffe es jedoch, meine Bestürzung hierüber weitestgehend zu unterdrücken. :p

Anyway, Bei einigen lockeren Bierchen, wachen wir über das Stück Schwein auf dem Grill und passen auf das nix passiert.

Essen ist fertig, sammeln. Kurz bevor wir endlich zuschlagen können, gibt’s das obligatorische, ich nenne es mal Bonbon-Ziehen. (Ich hoffe Ihr wisst was ich meine)

Zum Vorschein kommen die traditionelle Papierkrone, (damit lässt’s sich einfach besser essen) sowie ein Stück Papier mit so Sprüchen à la "wenn’s Silvester stürmt und schneit, ist Neujahr nicht mehr weit". Ich bekomme meinen Spruch nicht mehr zusammen, aber auch egal….

Vollgefuttert kriechen wir zurück auf die Terasse, gönnen uns noch das ein oder andere Bierchen, bevor wir übergehen zu einem meiner Lieblingsteile.

MITTAGSRUHE! :sleep:

Innerhalb kurzer Zeit, liegt nahezu die gesamte Familie irgendwo auf der Couch, im Sessel oder im Bett. Ich schlafe an diesem Tag zwei Stunden in meinem Gästebett.

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Leicht gerädert wache ich auf und werde sofort mit dem Dessert konfrontiert. Nachdem ich auch diese Hürde überwunden habe, besteht der nächste Teil des Tages aus Kaltgetränken und lustigem Beisammensein.

Später am Abend, es ist dunkel und der jüngste und älteste Teil der Familie hat sich verabschiedet Richtung Nachtruhe, gehen wir über zum letzten Teil, dem Whirlpool.

Wir verbringen noch zwei weitere Stunden in sprudelndem 36° heißen Wasser und genießen das Leben. (Zur Kühlung des Körpers von Innen wird stetig Hopfenblütentee verabreicht :rolleyes: ) Hundemüde aber überglücklich und mit angeschlagenen Lachmuskeln fallen wir alle ins Bett.

Weihnachten in Australien – Immer wieder gerne

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26.12.11

Dieser Tag gilt der Erholung und dem Packen unserer Rucksäcke für das nächste Highlight.

27.12.11 bis 30.12.11 morgens - Bier und Essen müssen wieder runter von den Hüften.

4 Tage durch Wilson’s Promontory – The Prom!

Packliste Rucksack:

- Zelt
- Schlafsack
- Isomatte
- Zwei Edelstahl-Wasserflaschen
- Diverse Wraps in Frischhaltebeuteln
- Dosen mit Hühnchen in Sosse, Sosse mit Hühnchen, Thunfisch in Sosse, ….
- Jede Menge Müsliriegel und Schokolade für den Hunger zwischendurch.
- Unterwäsche, leichte Jacke, T-Shirts, Zahnbürste und –Pasta.
- Taschenlampe, Leatherman, Sonnenhut.
- Eine Rolle Klopapier

Denn für die nächsten 4 Tage heisst’s – Kein Geschäft, kein Kiosk, keine Duschen, keine Auto’s, kein Strom. Natur pur.

Eine Wanderung durch Wilson’s Prom in 4 Akten:

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To be continued….