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Inselhüpfen
(A3/EK/LH: TXL-ATH-LCA-MLA-FRA)
Jeden treibt im Leben irgendetwas an. Jeder macht sich zum neuen Jahr Vorsätze. Die können mal sinnvoll sein (mehr Sport und weniger trinken), mal eher sinnfrei (mehr trinken!). Die Zuordnung des meinigen sei dem geneigten Leser an dieser Stelle freigestellt: Für das Jahr 2011 habe ich mir vorgenommen, den „kulturellen Kontinent und geografischen Subkontinent“ (so wikipedia) Europa zu „komplettieren“, d.h., jedes europäische Land wenigstens einmal besucht zu haben. Wobei ich alle jene Staatengebilde als Länder definieren würde, die unsere Bundesregierung anerkennt und die sich partiell in Europa befinden.
Nun, das Ziel mag wahnwitzig ercheinen, andererseits führten mich meine 24 vollendeten Lenze bisher schon in 40 von den diese Definition erfüllenden 48 Staaten. Im Klartext bedeutet das, dieses Jahr stehen Andorra, Monaco, Liechtenstein, San Marino, Malta, Zypern, Kosovo und Kasachstan auf der Liste. Eine ziemlich illustre, mithin schwer vereinbare Kombination an Ländern steht also zum Besuche an.
Den Auftakt sollen im Januar Malta und Zypern darstellen. Bei letzterem mag der geneigte Lesende wiederum mokieren, handele es sich ja wohl geografisch um einen asiatischen Staat. Als EU-Mitglied ist es dann aber doch irgendwie Europa zugehörig (dies wiederum führt mich in die Bedrouille, meine Europa-Definition um Georgien und Armenien zu erweitern, denen auch beiden die (politisch freilich weit entfernte) Option eines EU-Beitritt offen gehalten wird.
Egal, genug definiert. Ende Dezember machte ich Nägel mit Köpfen, haute noch ein paar BMI-Meilen raus und fertig war das Routing. Viel Freude beim Mitreisen also!
19JAN
A3 853 TXL-ATH
A320-200
11:46-15:14
Ein Abflug um die Mittagszeit ist immer etwas angenehmes: Es gibt keinen Grund zu früh aufzustehen, bei der Flughafenanfahrt konkurriert man nicht mit dem Berufsverkehr und auch am Flughafen geht es schon entspannter zu. Der heutige Abflug sollte da keine Ausnahme darstellen, und so fand ich mich eine gute Stunde vor Takeoff in Tegel ein, nur um am großangepriesenen Firstclass-Schalter der Lufthansa mitgeteilt zu bekommen, dass ein Einchecken des lieben guten Allianzpartners Aegean eben hier nicht möglich sei. Also betreibe etwas Laufsport, umkreise einmal den Tegeler Ring um erstens mein Gepäck am Schalter 12 loszuwerden und sodann wieder die Senatoren-Lounge aufzusuchen. Dort nichts besonderes, und überhaupt gibt es bis zum Abflug, der äußerst pünktlich erfolgt, nichts weiter zu berichten.
Die A3-Kabine im A320 ähnelt doch der aktuellen (bzw. alten?) der LH sehr, mein Platz am Notausgang bietet massig Beinfreiheit und der wohlbeleibte Helene, der auf dem Gangplatz meiner Reihe sitzt, sucht sich kurz nach Abflug auch sein eigenes Reihchen. Perfekt also.
Irgendwo über Tschechien (an den Deckenmonitoren gibt es eine informative Airshow) wird das Mittagsmahl serviert. Sehr schmackhaft und eine gute Einstimmung auf Griechenland.
Dazu, wie hätte es anders sein können:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=3amXSFEFxV0[/youtube]
Wohlgesättigt erreichen wir überpünktlich Athen. Nach dem Aussteigen höre ich als erstes eine Ansage, dass heute kein Zug in die Stadt führe. Es wird gestreikt.
Nun, da wollte ich auch gar nicht hin, mir blieben 2 ½ Stunden auf Griechenlands größtem Flughafen. Partiell vertrieb ich mir die Zeit mit einem Loungetest: Die A3-Lounge ist sehr schön, es gibt unendlich viele (griechische) Weinsorten, Udo hätte seine Freude. Der anschließende Abstecher in die LH-Business-Lounge ist da leider etwas ernüchternder. Dementsprechend leer war es dort auch.
Alsbald geht es weiter gen Zypern. Bei der Ausreise würdigt der Beamte meinem Personalausweis nur eines müden Blickes.
19JAN
A3 908 ATH-LCA
A320-200 SX-DVS
18:07-19:27
Leicht verzögert heben wir wieder in Athen ab.
Das Flugzeug ist bedeutend besser gefüllt als am Mittag. Nachts ist es bekanntlich dunkler als draußen, aber dank Airshow kann ich sagen, dass wir uns über die griechischen Inseln hinweg langsam aber sicher Larnaka näherten. Sehr zu meiner Überraschung gab es wiederum ein volles Tablett mit warmen Essen, dazu ein unglaublich leckeres Dessert. Das hätte ich bei einer Blockzeit von 1:20h eher nicht erwartet. Bei BA gibt’s da Nüsschen, LH serviert ein Täfelchen Schokolade.
Nun, mit prall gefüllten Magen landen wir nach einem etwas länglichem Landeanflug (zunächst direkt über LCA hinüber mit anschließender 180 Grad Kehre über dem Meer) auf Zyperns wichtigstem Flughafen.
Die Einreise ist so unkompliziert wie die Ausreise in ATH und mein mit organgem Bändchen versehener Rucksack ist auch schon rasch auf dem Gepäckband.
Meine gebuchte Unterkunft liegt im Süden Larnakas, und damit nur etwa 5km vom Terminal entfernt. Da um 19 Uhr ohnehin kein Bus mehr in die Stadt fährt, entscheide ich mich für einen kleinen Spaziergang zum Hotel. Im Nachhinein hätte es wohl übrigens doch noch einen Bus gegeben, aber bei 15° und sternenklaren Himmel fällt das Laufen nicht schwer.
Meine 2-Sterne Klitsche, das Hotel „Hotel San Remo“ entspricht den geringen Erwartungen, die ich an sie gestellt habe.
Abends in Larnaka.
Am nächsten Tag führt mich mein Weg zunächst nach Lefkosia, der Inselhauptstadt – und zugleich Hauptstadt beider Zypern.
Die dortige Grenze hat in den letzten Jahren mächtig an Brisanz verloren, der Übertritt in den türkischen Teil ist bloße Formsache – auf griechischer Seite wird erst gar nicht kontrolliert. Einen Passstempel gibt es nicht, sondern einen Zettel, der mit Ein- und Ausreisestempel versehen wird.
Im Niemandsland (das im Stadtzentrum etwa 6 Meter breit ist...)
Sodann mache ich mich auf türkischer Seite auf zum Busbahnhof, nicht ohne zuvor an der Agia-Sophia vorbei zu laufen:
Schon bald sitze ich im Dolmus nach Edirne. Die Stadt war bis 1974 eine der Topdestinationen Zyperns, so langsam entwickelt sie sich auch wieder dazu. Das Stadtbild ist dann auch ganz pittoresk.
Dem alten Fort statte ich auch einen Besuch ab (nicht zuletzt auch dank des freundlichen Menschen an der Eintrittskasse, der mich zum Studentenpreis (2 YTL) hineinließ, obwohl ich meinen Ausweis vergessen hatte. Sonst sind es happige 12 Lira. Aber es lohnt sich.
Es geht tief hinab...
In der alten Folterkammer werden die „üblichen“ Praktiken mit Puppen dargestellt...
Irgendwann tucker ich zurück in die Hauptstadt des Nordens. Eigentlich wollte ich noch die Agia-Sophia-Moschee (die irgendwann mal eine Kirche war – ganz wie in Istanbul) besuchen, aber sowohl mittags als auch jetzt wieder traf ich pünktlich zum Schrei des Muezzins ein.
Sodann geht’s zurück nach Larnaka.
Strand mit Vorfeldblick...
Den Weg zurück zum Flughafen musste ich am Freitag dann nur halb laufen, irgendwann kam dann doch noch ein Bus, der mich für nen müden Euro in Blitzgeschwindigkeit ans Ziel brachte. Auf dem Weg dorthin sieht man die Salzlagune samt des Grabes von Mohammeds Mutter (oder so – es handelt sich laut Reiseführer jedenfalls um die dritt wichtigste Pilgerstätte des Islams).
(A3/EK/LH: TXL-ATH-LCA-MLA-FRA)
Jeden treibt im Leben irgendetwas an. Jeder macht sich zum neuen Jahr Vorsätze. Die können mal sinnvoll sein (mehr Sport und weniger trinken), mal eher sinnfrei (mehr trinken!). Die Zuordnung des meinigen sei dem geneigten Leser an dieser Stelle freigestellt: Für das Jahr 2011 habe ich mir vorgenommen, den „kulturellen Kontinent und geografischen Subkontinent“ (so wikipedia) Europa zu „komplettieren“, d.h., jedes europäische Land wenigstens einmal besucht zu haben. Wobei ich alle jene Staatengebilde als Länder definieren würde, die unsere Bundesregierung anerkennt und die sich partiell in Europa befinden.
Nun, das Ziel mag wahnwitzig ercheinen, andererseits führten mich meine 24 vollendeten Lenze bisher schon in 40 von den diese Definition erfüllenden 48 Staaten. Im Klartext bedeutet das, dieses Jahr stehen Andorra, Monaco, Liechtenstein, San Marino, Malta, Zypern, Kosovo und Kasachstan auf der Liste. Eine ziemlich illustre, mithin schwer vereinbare Kombination an Ländern steht also zum Besuche an.
Den Auftakt sollen im Januar Malta und Zypern darstellen. Bei letzterem mag der geneigte Lesende wiederum mokieren, handele es sich ja wohl geografisch um einen asiatischen Staat. Als EU-Mitglied ist es dann aber doch irgendwie Europa zugehörig (dies wiederum führt mich in die Bedrouille, meine Europa-Definition um Georgien und Armenien zu erweitern, denen auch beiden die (politisch freilich weit entfernte) Option eines EU-Beitritt offen gehalten wird.
Egal, genug definiert. Ende Dezember machte ich Nägel mit Köpfen, haute noch ein paar BMI-Meilen raus und fertig war das Routing. Viel Freude beim Mitreisen also!
19JAN
A3 853 TXL-ATH
A320-200
11:46-15:14
Ein Abflug um die Mittagszeit ist immer etwas angenehmes: Es gibt keinen Grund zu früh aufzustehen, bei der Flughafenanfahrt konkurriert man nicht mit dem Berufsverkehr und auch am Flughafen geht es schon entspannter zu. Der heutige Abflug sollte da keine Ausnahme darstellen, und so fand ich mich eine gute Stunde vor Takeoff in Tegel ein, nur um am großangepriesenen Firstclass-Schalter der Lufthansa mitgeteilt zu bekommen, dass ein Einchecken des lieben guten Allianzpartners Aegean eben hier nicht möglich sei. Also betreibe etwas Laufsport, umkreise einmal den Tegeler Ring um erstens mein Gepäck am Schalter 12 loszuwerden und sodann wieder die Senatoren-Lounge aufzusuchen. Dort nichts besonderes, und überhaupt gibt es bis zum Abflug, der äußerst pünktlich erfolgt, nichts weiter zu berichten.
Die A3-Kabine im A320 ähnelt doch der aktuellen (bzw. alten?) der LH sehr, mein Platz am Notausgang bietet massig Beinfreiheit und der wohlbeleibte Helene, der auf dem Gangplatz meiner Reihe sitzt, sucht sich kurz nach Abflug auch sein eigenes Reihchen. Perfekt also.
Irgendwo über Tschechien (an den Deckenmonitoren gibt es eine informative Airshow) wird das Mittagsmahl serviert. Sehr schmackhaft und eine gute Einstimmung auf Griechenland.
Dazu, wie hätte es anders sein können:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=3amXSFEFxV0[/youtube]
Wohlgesättigt erreichen wir überpünktlich Athen. Nach dem Aussteigen höre ich als erstes eine Ansage, dass heute kein Zug in die Stadt führe. Es wird gestreikt.
Nun, da wollte ich auch gar nicht hin, mir blieben 2 ½ Stunden auf Griechenlands größtem Flughafen. Partiell vertrieb ich mir die Zeit mit einem Loungetest: Die A3-Lounge ist sehr schön, es gibt unendlich viele (griechische) Weinsorten, Udo hätte seine Freude. Der anschließende Abstecher in die LH-Business-Lounge ist da leider etwas ernüchternder. Dementsprechend leer war es dort auch.
Alsbald geht es weiter gen Zypern. Bei der Ausreise würdigt der Beamte meinem Personalausweis nur eines müden Blickes.
19JAN
A3 908 ATH-LCA
A320-200 SX-DVS
18:07-19:27
Leicht verzögert heben wir wieder in Athen ab.
Das Flugzeug ist bedeutend besser gefüllt als am Mittag. Nachts ist es bekanntlich dunkler als draußen, aber dank Airshow kann ich sagen, dass wir uns über die griechischen Inseln hinweg langsam aber sicher Larnaka näherten. Sehr zu meiner Überraschung gab es wiederum ein volles Tablett mit warmen Essen, dazu ein unglaublich leckeres Dessert. Das hätte ich bei einer Blockzeit von 1:20h eher nicht erwartet. Bei BA gibt’s da Nüsschen, LH serviert ein Täfelchen Schokolade.
Nun, mit prall gefüllten Magen landen wir nach einem etwas länglichem Landeanflug (zunächst direkt über LCA hinüber mit anschließender 180 Grad Kehre über dem Meer) auf Zyperns wichtigstem Flughafen.
Die Einreise ist so unkompliziert wie die Ausreise in ATH und mein mit organgem Bändchen versehener Rucksack ist auch schon rasch auf dem Gepäckband.
Meine gebuchte Unterkunft liegt im Süden Larnakas, und damit nur etwa 5km vom Terminal entfernt. Da um 19 Uhr ohnehin kein Bus mehr in die Stadt fährt, entscheide ich mich für einen kleinen Spaziergang zum Hotel. Im Nachhinein hätte es wohl übrigens doch noch einen Bus gegeben, aber bei 15° und sternenklaren Himmel fällt das Laufen nicht schwer.
Meine 2-Sterne Klitsche, das Hotel „Hotel San Remo“ entspricht den geringen Erwartungen, die ich an sie gestellt habe.
Abends in Larnaka.
Am nächsten Tag führt mich mein Weg zunächst nach Lefkosia, der Inselhauptstadt – und zugleich Hauptstadt beider Zypern.
Die dortige Grenze hat in den letzten Jahren mächtig an Brisanz verloren, der Übertritt in den türkischen Teil ist bloße Formsache – auf griechischer Seite wird erst gar nicht kontrolliert. Einen Passstempel gibt es nicht, sondern einen Zettel, der mit Ein- und Ausreisestempel versehen wird.
Im Niemandsland (das im Stadtzentrum etwa 6 Meter breit ist...)
Sodann mache ich mich auf türkischer Seite auf zum Busbahnhof, nicht ohne zuvor an der Agia-Sophia vorbei zu laufen:
Schon bald sitze ich im Dolmus nach Edirne. Die Stadt war bis 1974 eine der Topdestinationen Zyperns, so langsam entwickelt sie sich auch wieder dazu. Das Stadtbild ist dann auch ganz pittoresk.
Dem alten Fort statte ich auch einen Besuch ab (nicht zuletzt auch dank des freundlichen Menschen an der Eintrittskasse, der mich zum Studentenpreis (2 YTL) hineinließ, obwohl ich meinen Ausweis vergessen hatte. Sonst sind es happige 12 Lira. Aber es lohnt sich.
Es geht tief hinab...
In der alten Folterkammer werden die „üblichen“ Praktiken mit Puppen dargestellt...
Irgendwann tucker ich zurück in die Hauptstadt des Nordens. Eigentlich wollte ich noch die Agia-Sophia-Moschee (die irgendwann mal eine Kirche war – ganz wie in Istanbul) besuchen, aber sowohl mittags als auch jetzt wieder traf ich pünktlich zum Schrei des Muezzins ein.
Sodann geht’s zurück nach Larnaka.
Strand mit Vorfeldblick...
Den Weg zurück zum Flughafen musste ich am Freitag dann nur halb laufen, irgendwann kam dann doch noch ein Bus, der mich für nen müden Euro in Blitzgeschwindigkeit ans Ziel brachte. Auf dem Weg dorthin sieht man die Salzlagune samt des Grabes von Mohammeds Mutter (oder so – es handelt sich laut Reiseführer jedenfalls um die dritt wichtigste Pilgerstätte des Islams).