Nachdem mir die grauen ersten Monate des Jahres gehörig an die Nieren gegangen sind, .
Ich hoffe - ohne Häme und Sarkasmus -, dass es dir jetzt besser geht.
Da der Gotthard-Pass bedauerlicherweise noch geschlossen war, musste ich den Weg durch den Tunnel nehmen - ein überschaubares Vergnügen. Ich geniesse den beschwerlichen Weg über den Pass wie ein Schaumbad - einmal bin ich sogar vom Gotthard auf den Furkapass abgebogen und fand mich irgendwann, meine mangelnde Fähigkeit, Karten zu lesen, nicht eingestehen wollend und daher stur geradeaus fahrend, in Brig wieder, von wo ich über einen großen Umweg (Lausanne) wieder Richtung Norden gekommen wäre und mich daher zerknirscht am Autoverlad Kandersteg wiederfand. Gibt es hier noch mehr Passfahrer?
Danke für die Anregung - ich bin im April "da unten". Der Tunnel stinkt, ist dreckig, verkommen - alles ganz unschweizerische Eigenschaften. Einmal musste ich die komplette Strecke hinter einem PKW fahren, dessen Fahrer die Nebelleuchte eingeschaltet hatte --- ich dachte, ich würde erblinden. Ich hätte ihn erwürgen können.
Schön finde ich dann immer das Ankommen jenseits der Berge. Hier ist es still, langsam, fremd.
Auf der "richtigen" Schweizer Seite, also vor dem Tunnel, habe ich den Eindruck, als sind sogar die Berge und Hänge aufgeräumt. Die Wiesen, selbst an den steilsten Hängen, wirken wie gemäht; die Steine sorgfältig ausgewählt, sortiert und drapiert.
Die Rückfahrt war problemlos, jedoch war das Verkehrsrowdytum auf der Autobahn bemerkenswert. Ich habe mehrmals Dränglern Platz gemacht, deren unbedingtes Ziel es anscheinend war, dann eine Wagenlänge vor mir weiter in der Kolonne zu fahren. Unverständlich.
Ich finde es jedes Mal erschütternd, wenn ich mit dem Auto aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehre. Fahren auf der Autobahn ist überall angenehmer und zivilisierter als hier - und gerade auf der Strecke nach der Grenze hat man den Eindruck, als fallen alle Fesseln ab.