Der Fruchtsaft-RUN (STR-BCN-FRA-OTP-MUC)

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FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
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3
Paris
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Nach dem legendären Beerrun, geht die Reihe der Getränke-Runs nun weiter mit dem Fruchtsaft-RUN.

Prolog

Der tiefe Osten Europas stand schon auf meiner Liste ganz, letzten Sommer hatte ich sogar schon gebucht, nur um dann festzustellen das ich meine Abschlussfeier während meine Aufenthalts dort hatte.:doh:

Leider hat die Lufthansa-Group nach der Übernahme von OS und dem Rückzug von OK ein Fast-Monopol auf den Strecken ex MUC nach Osteuropa, so das kaum etwas für <300€ zu haben war.
Also musste ein andere Startpunkt her, nach kurzem Überlegen fiel die Wahl auf Barcelona. Zum einen war der Preis mit ~150€ von dort aus nach Bukarest mehr als fair, zum anderen bin ich noch nie dort gewesen. Als Zubringer war ein Ryanair-Flug nach Gerona gedacht, der zudem Zeitpunkt noch für einen einstelligen Betrag verfügbar war.
Bis ich das System der Prepaid-Mastercard durchschaut hatte, war dieser Flug schon wieder um etwa das 5fache teurer geworden, so das ich mich nach Alternativen umschauen musste. Die Wahl fiel schließlich auf Germanwings ex STR und eine ICE-Fahrt nach Stuttgart.


Haupteil

Nach vielen Jahren bestieg ich zum ersten Mal wieder einen Fernverkehrszug der DB.
Der Sitzplatz in der 2.Klasse war zu meinem Erstauen sehr bequem, die Beinfreiheit jeglicher Economy überlegen.
In Ulm wechselt mein Sitznachbar und ein typischer Businesskasper nahm neben mir Platz. Ruhe-Abteil hin oder her, kaum hatte sich der Zug in Bewegung gesetzt wurde das Iphone rausgeholt und 3 verschiedenen Leuten erzählt, dass er gerade im Zug nach Frankfurt wäre, um von dort nach Singapur zu fliegen. Interessanterweise erzählte er allen drei auch das er heute nach China fliegen würde. Ich verzichtete auf die Frage ob er nicht eigentlich nach Shanghai fliege oder einfach Geographie-Legastheniker.

Nach einem angenehmen Abend und einer kurzen Nacht bei Freunden in Stuttgart ging es frühmorgens mit der ersten Tram Richtung Stuttgart Bad Cannstatt und von dort mit der Sbahn weiter Richtung Flughafen. Am McDonalds erstmal ein Orangensaft geordert und der Tag konnte beginnen.
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Über den Flug nach BCN gibt es nicht viel zu sagen, ausser das ich sehr gut geschlafen habe, was aber eher an der Uhrzeit, als am Sitzkomfort gelegen haben dürfte.
Gebucht hatte ich für die Nacht ein Doppelzimmer im Gästehaus Gran Via, vorallem wegen der guten Lage und des günstigen Preises.
Der Gastwirt staunte nicht schlecht, als ich bereits um halb 10 in der Türe stand.
Nachdem er mich zuerst wieder wegschicken wollte, konnte ich ihn überreden wenigstens meinen Koffer solange in die Putzkammer zu stellen.
Normalerweise schlafe ich eher in Hotels der 4-5*Kategorie, so das ich leicht entsetzt über dieses Verhalten das Gästehaus in Richtung Kunstmuseum verließ.
Das Museum gleicht eher einem Schloss und ist schon von außen sehr sehenswertwert. Ich setze mich auf die oberste Stufe und beobachtete wie langsam immer größere Touristenmengen sich den Berg hinauf quälten, da die Rolltreppen nicht funktionierten. Irgendwann wurde es mir dann zu voll und schlenderte Richtung Stadtzentrum.
Unterwegs wurde in einer kleinen Markthalle Zwischenstop gemacht und das erste Mal seit langem ein Kokos-Ananas-Saft, den ich bisher nur auf der iberischen Halbinsel gefunden hab gegönnt. Mhh...Pina Colada für den Vormittag. :)
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FlyingFreak

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05.04.2009
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Paris
Weiter ging es in Richtung Sagrada Familia. Obwohl es erst 11 Uhr war, waren die Touristenmassen bereits unerträglich, so dass ich es bei einmal herumlaufen beliess und mich auf zu meinem nächsten Ziel macht: Las Ramblas!

Auch hier geht es sehr touristisch zu, allerdings keine Rentner und "Sightseeing-Touristen", sondern viele junge Leute, so dass eine lustige und angenehme Athmosphäre auf der ganze Strasse entsteht. :)
Mangels Lust was besseres zu suchen ging es dann zum Mittagessen zu KFC, zu meiner Enttäuschung gab es dort noch nicht mal einen Orangensaft. :mad:
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Ein paar Tage vor der Reise bin ich auf die glorreiche Idee gekommen mir mal Schuhe aus dem Internet zu bestellen, natürlich ohne sie vorher einmal im Laden zu probieren. Nicht besonders schlau, aber lange nicht so dämlich wie diese Schuhe als einzigstes Paar mit auf die Reise zu nehmen.
Es kommen wie es kommen musste, langsam wurden mir die Schuhe deutlich zu eng und so machte ich mich zurück auf den Weg in mein "Hotel". Gerade noch rechtzeitig wie sich rausstellte, um in der 2 Stunden dauernden CheckIn-Zeit meinen Schlüssel zu kriegen. Ja richtig, hier gibt es Schlüssel!! Man bekommt sogar zwei, einen fürs Zimmer und einen für die Haustür. Als ich die Schlüssel ungläubig in meiner Hand hielt und dann auch noch zu lachen anfing, war der Gastwirt, schon kopfschüttelt nach meiner frühen Ankunft, wohl endgülitg der Meinung, ich hätte den Verstand verloren.
Nun gut, ein lachender Gast ist ein zufriedener Gast und ich wurde sogar auf mein Zimmer begleitet, dass hatte ich selbst in besseren Hotels noch nicht. Das Zimmer macht dann einen ganz soliden Eindruck. Auf den Hinweis, ich hätte ein gutes Zimmer bekommen, verknief ich mir die Frage ob es den hier auch noch andere gäbe. ;)

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Nach einer paar Stunden Schlaf nachholen macht ich mich abends wieder auf den Weg um Schinken, Brot und Saft zu kaufen - leckere Sachen die dann (ausdrücklich erlaubt) im Hotelzimmer gegessen wurden.
Danach machte ich mich nochmal auf zum Starbuck an der Las Rambla um via Facebook ein bisschen mit der Welt daheim in Kontakt zu treten.
Auf dem nächtlichen Boulevard bieten wie tagsüber auch viele "Händler" ihren billigen Kitsch an. In der Nacht sind es überwiegend kleine Plastikgeschosse die man in die Luft werfen kann und die dann langsam runtersegeln. Im dunkeln ein fazinierendes Schauspiel, da es dutzende Händler über die ganze Strasse verteilt gibt. Als ich etwas dichter an einem vorbei ging, raunte dieser plötzlich "want Hasisch, Mariuana?? Very good quality". Als ich laut und deutlich mit "No, thank you Sir" antworte schrag der etwas zwielichte Mann deutlich zusammen und ich ging grinsend weiter.

Am nächsten ging es früh mit dem Bus Richtung Flughafen, wobei ich den Preis für den Aerobus mit <5€ schon sehr heftig finde.
Der Check-In zog sich etwas hin, weil der Agent offenbar nicht wusste was die Abkürzung für BMI ist, um meine Goldkarte einzutragen. Nachdem auch noch die Supervisorin zu Hilfe gezogen wurde, fragte ich wo das Problem wäre und konnte den beiden schnell weiterhelfen.
Die hier oft gescholtene Spanair-Lounge fand ich sehr angenehm, das Essen ist natürlich nicht der Rede wert. Dafür finde ich sie sehr schön eingerichtet, wie das ganze neue Terminal in BCN.
Alleine in der Exit-Row ging es in einem fast vollen A321 Richtung Frankfurt, wo wir natürlich eine Aussenposition bekommen haben.
Nach einen für FRA-Verhältnisse kurzen Marsch und einem kurzen Treffen mit NiehoffBt in der SEN-Lounge ging es mit einer alten B737 Richtung Bukarest. Wieder Exit-Row, wieder alleine - perfekt. :)

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FlyingFreak

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Paris
Im wilden Osten angekommen, ging es mit dem Bus Richtung Zentrum. Da mein Hotel unweit der Haltestelle liegt, kein großer Zeitverlust zum Taxi.
Hatte das Berthelot Hotel gebucht, was in einer Seitenstrasse vom Radisson und Hilton liegt.
Zimmer hat mir sehr gut gefallen, eher besser als was ich als man standartmässig bei Hilton bekommt.
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Am nächsten morgen war mein erstes Ziel ein Markt am Stadtrand, der laut Wikitravel für abenteurerlustige wäre. Leider war die einzigstes Angabe mit der Trambahn bis zur letzten Station zu fahren.
Also für weniger als einen Euro ein Ticket gekauft und in die klapprige Tram eingestiegen. Bei der Geschwindigkeit wurde mir auch auch langsam klar wie die rumänische Eisenbahn auf der 400km-Strecke von Bukarest nach Timisoara über 10 Stunden brauchen kann.
Nach etwa 10min Fahrt kam eine Fahrkartenkontrolle, kein problem ich hatte ja eine. Nur auf die Idee das man diese stempeln müsste, bin ich leider nicht gekommen. So wurde ich von den zwei türsteherartigen Gesellen in den hinteren Teil des Wagens gebeten, was erstmal eher den Eindruck machte als wollten sie mich verprügeln. Dem war zum Glück nicht so, sondern ich musste lediglich eine Strafe in Höhe von umgerechnet 12,50€ zahlen und bekam dafür sogar noch eine Tageskarte für das gesamte Bus, Tram und Metronetz. In München kostet schon die Tageskarte mehr...

Der Markt war schon fast vorbei, ein Abenteuer war es aber trotzdem. Das gesamte Gelände macht einen sehr gespenstichen Eindruck. Ich lasse hier mal lieber Bilder sprechen...
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Nachdem ich schon so eine überteuerte Karte kaufen musste, beschloss ich auch mit der Tram wieder heimzufahren. Der Plan wurde allerdings schnell wieder aufgegeben, als sie eine übelriechende alte Dame neben mich setzte. Dank starken Verkehr brauchte ich eine halbe Stunde mit dem Taxi zurück zum Hotel, Preis am Ende 5€.
Den Rest des Tages verbrauchte ich damit mehr oder weniger ziellos in der Stadt umher zu wandern und dabei immer wieder auf Dinge zustossen, die ich sowieso sehen wollte, wie das Hotel Intercontinental oder den Parlamentspalast. Letzterer ist als größtes Gebäude Europas definitv eine Besichtigung Wert, allerdings hätte man sich dafür vorher anmelden müssen. :(

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Gegen Abend ging es dann zum Flughafen zurück. Ich hatte für meine letzte Nacht ein Flughafenhotel gebucht. Dann am Flughafen den Shuttle angerufen, er möge mich bitte abholen kommen. Schnell noch runter zum Supermarkt um etwas Wasser zu kaufen und dann wieder hoch auf mein Shuttle warten.
Es dauerte keine 30sek als ich von einem (illegalen) Taxifahrer angesprochen wurden:
"Need Taxi?"
"Thanks, I´ve a hotel shuttle."
"Which Hotel?"
"Denisa Otopeni"
"Its just gone. But I can drive you and the hotel will pay it."

Schnell wurde mir auch noch von 2 "zufälligen" Passanten zugesichert, dass das Shuttle gerade dagewesen wäre. Also nochmal beim Hotel angerufen, wo mir versichert wurde, dass Shuttle wäre auf dem Weg. 2min Generve durch die Taxifahrer später war es dann da...

Hotel war nicht mehr als man für den Preis von ca. 30€ erwarten kann, aber für eine Nacht okay. Nur das ich um 3 Uhr morgens aufgewacht bin, als im Nachbarzimmer geduscht wurde, fand ich nicht so toll.
In aller früh mit dem Shuttle wieder zum Flughafen, 30min in einer etwas abgef***ten Airportlounge warten und dann in einem fast vollen Flieger nach MUC nochmal 1,5 schlafen.

Fazit: Bukarest war eine interessante Erfahrung, bis auf den Parlamentspalast sehe ich aber keinen Grund wieso ich hier nochmal hin müsste. Mit einigen Ausnahmen ist die Stadt doch schon sehr hässlich und auch einen Charme kann ich nicht wirklich entdecken. Billig ja das ist, aber kein Grund wieso man hier hinfliegen müsste.
 
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FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
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Paris
So jetzt ist auch der Rest von Tripreport endlich fertig. :)

Hoffe er hat euch gefallen. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
 

EcoPax

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
1.599
1
Köln
Schöner Bericht. Ich mag Berichte die nicht nur erzählen und dann war ich da, danach da und dann da,... sondern solche, die wie bei Dir auch mit ein par Anekdoten gefüllt sind.

P.S. 1 Nur wo war der FRUCHTSAFT in Teil 2 und 3 :p

P.S. 2 Der Business-Kasper auf FRA-SIN-China war wahrscheinlich ein Meilenhamster aus dem VFT :D