Zurück nach hinten: Ein paar Tage Dubai mit der SWISS

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TheStranger

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Teil 1 - Einleitung

Nach ein paar Kurztrips durch Europa im März (BRU, LON, ZRH) war eigentlich erst mal Abwarten auf den "echten" Urlaub im Juni geplant. Allerdings gab es dann bei der SWISS relativ günstige Tarife in verschiedenste Regionen. Warum also nicht noch mal kurz in Dubai vorbeischauen?

Gesagt, getan. Wegen mehr Service, Sitzplatzreservierung und Amadeus-Code ohne Nachfrage wurde der Auftrag, FRA-ZRH-DXB-ZRH-FRA auf LX zu buchen fremdvergeben; im Detail an ein hier recht bekanntes Reisebüro. Auch hier hat wieder alles prima geklappt und Grund zum Klagen (weder wörtlich noch juristisch :rolleyes:) gab es auch nicht. (y)

Kurzfristig ergab sich dann noch eine Reisebegleitung, die dann aber die Anreise mit TK über IST bevorzugte. Also auch diesmal nicht allein in Dubai, dafür aber im Flieger ganz hinten, im Gegensatz zum letzten Mal.

Anreise

Die Anreise per Bahn nach FRA war diesmal glücklicherweise problemlos möglich und kurze Zeit später stand ich auch schon in der Schlange bei F-Checkin. Mobiler Check-In ging nicht; nach einer nichts sagenden Fehlermeldung war Schluss. Ein russisches Pärchen war mit Porterservice unterwegs und eigentlich der Meinung, alle anderen in der Schlange sollten mal kurz beiseite treten. Hat aber leider keiner getan. Während der Wartezeit wurden auch einige andere Reisende weggeschickt, die dringend mal eben hier einchecken müssten und sowieso sonst immer nur in FIRST unterwegs wären.

Ansonsten waren die Schalter sehr gut besetzt: Jeweils ein Supervisor, ein Azubi und noch jemand. So wurde der versammelten Mannschaft dann auch erklärt, was genau zu tun wäre, wieso ich überhaupt dort trotz Y zugelassen sei und dass man die Vielfliegernummer eintragen könne. Achja, das ist ja schon geschehen… Der Reiseplan wurde auch noch erörtert (wirklich nach Dubai?) und dann gab es auch schon die Bordkarten für die beiden Strecken der Anreise. Hat etwas gedauert, aber alle waren sehr freundlich und ein Zeitproblem hatte ich ja auch nicht.

Die Kontrolle war dann weniger freundlich anzusehen: Die Schlange schlängelte sich schon um das ganze Kabuff herum. Hier auch Auftritt Nr. 2 des beschriebenen Pärchens: Wieso zum Ende der Schlange gehen, wenn der Zugang doch ganz vorne ist? Aber auch hier kein Glück. Der Dame hat das den Reisespaß merklich vermiest.

Für mich ging es erst mal nach A26 weiter, einen Kaffee holen. Am Eingang auch hier gut was los. Vor mir ein kanadischer älterer Herr, der mit seinem Sohn und Enkel (ca. 8-10 Jahre) unterwegs war. Er Senator, Sohnemann und Enkel nicht -> kein Einlass, trotz Nachfrage etc. Only one guest! Naja, also wegen einem Kind so ein Aufriss (war auch nicht sonderlich freundlich)? Regeln hin oder her, einen Gast hatte ich ja auch frei. Also rein mit dem Blag.

Genützt hat es uns allen nichts: SEN-Lounge randvoll, kein freier Platz in Sicht. Also erst mal etwas umherwandern und siehe da: Am Buffet stehen ein paar Leute auf. Das wurde dann mein Platz. Zumindest bis sich noch jemand dazu setzte. Und schon geht es wieder los: Die endlose Geschichte der Business-Kasper. Nachdem mein Kaffee dann gezapft war, kam der Herr wieder: Mit Yoghurt, Kaffee, Croissant, einem belegten Brot / Sandwich und einem Kaffee. Das gibt Punkte in der Logistik-B-Note. Smoothie, Saft und Zeitung sollten es aber auch noch sein. Bis ich meinen heißen Kaffee aber ordentlich trinken konnte, waren sämtliche Nahrungsmittel schon wieder verschwunden. Und zwar im Mund des Sitznachbars. Ok, wichtiger Termin, Milliardengeschäft -> die Eile ist angebracht. Aber die nebenbei überflogene FTD wurde kurzerhand ausgetauscht. Gegen eine Bild.

Tja, was sagt man dazu. Gar nichts am besten, hätte mein Gegenüber eh nicht verstanden, weil ein anderer Kasper nebenan mit Handy hin- und herflanierte und sein Leben regelte. Deshalb hätte ich es auch fast nicht mitbekommen, dass ein anderes Ehepaar die Lounge betreten hatte und sich lauthals über den Füllstand selbiger aufregte. Das könne ja wohl nicht sein! Wir sind PREMIUM-Kunden! Das war dann mein Stichwort und die verbleibende Wartezeit habe ich dann an einem ruhigen Gate auf dem Weg gen A1-6 verbracht.

FRA-ZRH / ZRH - DXB
Flug LX1071 / LX242
Sitz 14B / 29B

Der Zubringer war gut gefüllt, aber zum Glück blieben immerhin zwei Plätze frei; einer davon war 14A. Getränkewahl bestand aus Kaffee/Tee/Wasser/O-Saft. Mit an Bord dann eine ältere FB, die ich letztens auf dem Weg von Dubai nach Zürich in der F kennengelernt hatte. Ansonsten nichts berichtenswertes.

Ankunft in ZRH so, dass ich mich direkt nach E aufmachte, wo nach einigen Minuten das Boarding u.a. auch mit Einladung von *G begann. Handgepäck sicher verstaut und in den Sitz gezwängt. Entweder sind die Exitrow-Sitze wirklich so viel schmaler wegen Monitor & Tisch oder ich bin in der letzten Zeit etwas in die Breite gewachsen. Hmmm. FBs waren nett und das Essen auch recht gut. Genug Platz nach vorn war auch vorhanden, also eigentlich alles prima, gerade für die kurze Flugdauer von angekündigten 5:30h.

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In Dubai dann knapp 20 Minuten bei der Einreise vertrödelt und samt Gepäck dann zur Metro. Beim Financial Center raus und die paar Meter zum

Four Points Sheikh Zayed Road

gelaufen (mittig unten zu sehen).

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An der Rezeption lag meine Passkopie vom letzten Oktober schon bereit. Und das, obwohl die Buchung damals nicht über mich lief. Die Frage nach SPG-Mitgliedschaft konnte ich noch positiv beantworten, bei Karte und Nummer musste ich passen. Der geschenkte SPG-Gold war ja schon abgelaufen… Die Nummer konnte der nette Herr dann aber im System abfragen. Ein Upgrade gab es dann auch auf eine preferred one-bedroom suite:

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Sehr schön! Noch etwas Getränke eingekauft und ab ins Bett, um am nächsten Morgen meine Begleitung abzuholen.

Nächste Teile (dann auch mit mehr Fotos):

Teil 2: Abu Dhabi / Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan Grand Mosque
Teil 3: Ein bisschen Dubai
Teil 4: Wüsten-Kitsch
Teil 5: Burj Khalifa / At.Mosphere Lounge
Teil 6: Dubai Fountains
Teil 7: Schluss und zurück

Gruß,
Christian
 

economyflieger

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22.02.2010
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Ostsee
Ich habe mich immer gefragt, ob es jemand gibt, der A1-6 fliegt und dann vorher in die Lounge bei A 26 geht, endlich bekennt sich ein Maximierer =;
 

TheStranger

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Ich habe mich immer gefragt, ob es jemand gibt, der A1-6 fliegt und dann vorher in die Lounge bei A 26 geht, endlich bekennt sich ein Maximierer =;

Also aus falschen Bescheidenheit setze ich mich nicht da vorn hin und warte stumpf vor mich hin. Dafür muss ich wegen Bahnanreise leider zu früh losfahren (und wenn alles mal klappt zu lange warten). Mal davon abgesehen, dass ich den Weg nach A26 und zurück zum Glück noch zu Fuß schaffe :p
 

TheStranger

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Teil 2: Abu Dhabi / Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan Grand Mosque

Nachdem ich den ersten (Freitag-) Abend gegen 0:00 Uhr abgeschlossen hatte, war es doch irgendwie - trotz oder insbesondere aufgrund des vorangegangenen Tages des Nichtstuns - nicht ganz so einfach, gegen 5:00 Uhr wieder aufzustehen.

Auch wenn erst mal keine Eile notwendig war, wollte ich ja meine Begleiterin zumindest von der Metro abholen (war ihr erster Aufenthalt in Dubai). Der Flug ex-IST sollte mit allem drumherum genau so liegen, dass sie die erste Bahn hätte bekommen können. Und so stand ich dann etwas dümmlich an der Station, die noch nicht so ganz offen war:

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Die erste Bahn kam, aber es stiegt niemand aus, den ich kannte. Das wiederholte sich dann einige Male. Ich hatte natürlich auch vergessen, den Status des Flugs in der Lobby per Wifi abzufragen und Datenroaming wollte mir etisalat irgendwie nicht zur Verfügung stellen. Also weiter warten. Irgendwann habe ich mich dann am Bahnsteig auf eine Bank begeben; das kostete natürlich dann eine einfache Fahrt… Etwas später wurde mir dann auch persönlich der Grund der Verspätung mitgeteilt. TK war nicht pünktlich, Einwanderung dauerte fast eine 3/4 Stunde und überhaupt… :)

Egal, wieder zurück zum Hotel, Sachen abgestellt, frisch gemacht und wieder los. Diesmal zum Creek. Mit dem Abra rüber, durch Gewürz- und Gold-Souk durch und wieder zurück zur Abra-Station. Die Spuks haben mich jetzt nur wenig vom Hocker gehauen. Gerade der Gold-Souk wirkte irgendwie nicht so richtig beeindruckend.

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Gut, mit dem Abra zurück und zur Busstation. Die hatte ich letztes Mal "schon mal gesehen" und dann zum Glück auch ohne peinliches Umherirren wiedergefunden.

Der Emirates Express fährt laut Plan alle 20 Minuten von Dubai nach Abu Dhabi. In der Realität fährt der Bus immer dann, wenn er voll ist. Kosten: 20AED one-way, ein Spottpreis für 2,5h Busfahrt. Tickets gibt es am Schalter. Wir ernten interessierte Blicke: Touristen hat es hier quasi keine, schon gar keine blauäugigen Damen samt blonder Haarpracht ;-) Die Busse variieren leider etwas. Vom normalen Linienbus bis zum Langstreckenreisebus ist alles dabei und wir erwischten leider einen Linienbus. Naja. Immerhin muss niemand stehen und unterwegs hält der Bus nur zum Aussteigen, nicht einsteigen.

Die Fahrt an sich geht erst mal quer durch die Stadt gen Westen. Sheikh Zayed Road, Burj Khalifa, Mall of the Emirates, Dubai Marina: Alle ziehen vorbei und nach einigen Kraftwerken und Industriegebieten ist auch erst mal Schluss mit Bebauung. Ein Großteil der Strecke ist wirklich unspektakulär. Keine "tolle" Wüste, keine Pflanzenwelt, kaum Häuser. Mobilfunkmasten sind ebenfalls zu sehen; aufgrund ihrer Entfernung zur nächsten Stromleitung laufen manche konstant mit einem Aggregat.

Abu Dhabi

Abu Dhabi selbst erschien mir jetzt nicht besonders größenwahnsinnig; aus der Ferne war zwar auch Ferrari-World zu erkennen, aber im Vergleich zu Dubai ist das natürlich nicht viel. Schon bei der Einfahrt in die Stadt ist die Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan Moschee zu sehen und strahlt in ihrem weißen Marmorgewand in der Sonne. Dieses Bauwerk war auch der einzige Grund für uns, nach Abu Dhabi zu fahren. Den Rest, den die Stadt so an "allgemeinen Sehenswürdigkeiten" bietet, findet man m.E. größtenteils auch in Dubai.

Nach der Ankunft ging es für uns erst mal in die Mall neben dem Busterminal, eine Kleinigkeit essen (merke: Frühstück fiel ja aus) und einen Tee trinken. Kurz darauf nehmen wir uns ein Taxi und ab ging es zurück zur Moschee.

Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan Moschee

Bei Tripadvisor und vielen anderen Seiten im Netz wird häufig empfohlen, das Taxi dort warten zu lassen. In der Tat ist durch die ausladenden Anlagen um die Moschee herum sonst nicht viel zu finden. Aber schon bei der Anfahrt konnten wir eine Menge Taxis auf dem Parkplatz ausmachen. Kurzfassung: War alles kein Problem, nachher wieder weg zu kommen. Das Geld kann man sich sparen.

Normalerweise gibt es vormittags geführte Touren durch die Moschee. Eine solche sollte man schon mitmachen, auch wenn man sich frei über das Gelände bewegen kann. Samstags ist um 17 Uhr noch eine Führung; diese wollten auch wir wahrnehmen. Über die achtgrößte (nach Personen) bzw. drittgrößte (nach Grundfläche) Moschee der Welt will ich auch gar nicht viel mehr Worte verlieren und lasse einfach mal ein paar Bilder sprechen:

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Außenansicht

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Seiten- bzw. eigentlich Haupteingang

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Säulengänge 1

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Säulengänge 2

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Innenhof (Minarette sind etwa 115m hoch, zum Vergleich)

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Nochmal Innenhof

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Seiteneingang zum Vorraum der Nebengebetsräume

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Swarovski-Kronleuchter

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Blick durch ein Tor in den Innenhof

Wie bereits gesagt: Wir waren nur deshalb in Abu Dhabi. Die Main Prayer Hall war leider wegen Reinigungsarbeiten geschlossen, aber auch der Rest ist die Reise mehr als wert (kurzer Hinweis: die Moschee ist noch immer nicht fertiggestellt und es wird dementsprechend dort noch gearbeitet - insbesondere an den Außenanlagen). Wir waren sehr zufrieden und dann ging es auch schon wieder zum Busterminal zurück. Ticket diesmal am Bus direkt, Preis Abu Dhabi - Dubai nur 15AED. Und das für einen echten Reisebus; Glück gehabt :)

Den Abend haben wir dann nach dem Checkin meiner Begleiterin auf dem Hoteldach bei ein paar Getränken und einer angenehmen Brise ausklingen lassen.

(Glücklicher Zufall am Rande: Auch sie bekam ein Upgrade, damit sie auf der gleichen Etage weilen konnte. In ihrem Fall aber auf eine "normale" Business Suite)
 
T

tosc

Guest
[...]die verbleibende Wartezeit habe ich dann an einem ruhigen Gate auf dem Weg gen A1-6 verbracht.

Unnötig, wenn man bereit ist sich in die Niederungen der C-Lounge hinab zu lassen, gibt es in der Sports Corner an A26 immer massig Platz. Nur die Drachen zicken wohl was rum, wenn man mit Futter aus der SEN-Lounge rüber latscht - man würde so Neid erzeugen.
 

doubledecker

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16.06.2010
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FMO
Unnötig, wenn man bereit ist sich in die Niederungen der C-Lounge hinab zu lassen, gibt es in der Sports Corner an A26 immer massig Platz. Nur die Drachen zicken wohl was rum, wenn man mit Futter aus der SEN-Lounge rüber latscht - man würde so Neid erzeugen.

Also meine Jungs machen das immer umgekehrt und beschweren sich gleichzeitig beim LD, daß es in der SEN Lounge keine Colorado gibt!



Edit: schöne Fotos, Danke!
 

TheStranger

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Unnötig, wenn man bereit ist sich in die Niederungen der C-Lounge hinab zu lassen, gibt es in der Sports Corner an A26 immer massig Platz. Nur die Drachen zicken wohl was rum, wenn man mit Futter aus der SEN-Lounge rüber latscht - man würde so Neid erzeugen.

Da bin ich ganz bei Dir. Nur war es "drüben" genauso voll. Mein erster Weg führte mich wieder rückwärts raus und nach links. Aber dann halt wieder zurück, weil in der C-Lounge noch mehr Leute wie die Geier auf einen Sitzplatz hofften... :(
 

TheStranger

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Teil 3: Dubai Stadt

Zu diesem Punkt ist eigentlich nicht viel zu sagen. Da meine Begleiterin noch nie in Dubai war, lagen sämtliche mehr oder minder relevante Gebäude / Sehenswürdigkeiten auf unserem Weg.

In der Nähe vom Hotel z.B. die Emirates Towers:

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Bzw. die Sheikh Zayed Road an sich (hier Emirates Towers bis World Trade Center):

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Diesmal das Burj al Arab nur vom Strand aus:

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Dort war in der Mittagshitze auch nicht so viel los:

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Auch zur Mall of the Emirates sind wir im Anschluss gefahren; hier ist ja Ski Dubai zu bewundern - zumindest für die, die das so toll finden (zu dieser Gruppe zähle ich mich aber eher nicht):

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Die Dubai Mall stand natürlich auch auf dem Programm, hier mal eine andere Ansicht der Eisfläche:

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Man hätte sowieso den Eindruck bekommen können, in der Dubai Mall würde es nur bedingt gut laufen. Im Gold Souk viel Leerstand, Dean & Deluca in bester Lage wieder geschlossen (mit Werbung "Coming Soon", na klar…:rolleyes: ). Emaar scheint die Mieter noch ordentlich zu schröpfen. Das geht natürlich auf die Dauer nicht gut. Wirkliche "Käufer" waren nicht viele zu sehen (zumindest in den Läden, die wir etwas intensiver angesehen haben) und auch die Unmenge an Personal arbeitet selbst in Dubai nicht für lau.

(Noch mehr Fotos aus der Stadt finden sich ja auch im alten Bericht vom Oktober 2010)
 

TheStranger

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Teil 4: Wüsten-Kitsch

Bei den letzten beiden Ausflügen nach Dubai habe ich bzw. haben wir uns die touristisch obligatorische Wüsten-Safari immer gespart. Diesmal war das dann anders: Meine Begleiterin wollte die Tour gern buchen, also gab es jetzt quasi kein Entkommen.

Gebucht haben wir das dann bei One World Travel. Die sind m.E. einer der günstigsten Anbieter mit - wenn ich mich recht entsinne - 160AED / Person. Mitbewerber wie zB Arabian Adventures rufen für einen vergleichbaren Ablauf auch gern mal fast das Doppelte auf. Entsprechend war auch meine Erwartungshaltung: Für den Preis kann man ja soo viel nicht erwarten…

Als Abholpunkt war das Hotel verabredet; genauer die Lobby. Letzterer Punkt wurde extra noch telefonisch mitgeteilt. Nachdem uns unser Fahrer eingesammelt hatte, zeigte sich schon mal, dass die Firma nicht so schlimm sein konnte: Der Fahrer sprach Englisch, der Landcruiser war sauber, macht einen gepflegten Eindruck und hatte auch einen Überrollkäfig. Die telefonische Abstimmung hatte bei den anderen Mitreisenden in "unserem" Wagen nicht so prima funktioniert; entsprechend waren sie nicht in der Lobby ihres Hotels und mussten erst "organisiert" werden. Dafür waren die entsetzten Gesichter, als sie bemerkten, dass im Wagen schon Plätze belegt waren die Wartezeit durchaus wert…

Dann noch zwei kurzfristig Gebuchte aufsammeln und schon waren wir auf dem Weg zum Sammelplatz etwas außerhalb der Stadt. Hier ist ein kleiner Laden, WCs und eben Treffpunkt diverser Wüsten-Chauffeure, die dann die Luft aus den Reifen lassen. Anschließend noch mal mit den platten Reifen quer über die Straße und den Rest des Weges ging es dann neben der Straße im Sand zu dem abgegrenzten Wüstenbereich, der für die Safaris genutzt wurde.

Um ehrlich zu sein, hat das, was folgte wirklich einen großen Unterhaltungswert: Mit den Geländewagen (Dreiergruppen) kreuz und quer durch die Dünen; hoch runter - links, rechts… Rutschen, kippen und soweiter…

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Hat sehr viel Spaß gemacht, war aber manchmal etwas knapp, da der Wagen vor uns (also Nr. 2 in der Reihe) teilweise etwas seltsam fuhr, d.h. teilweise zu langsam etc. Der Wagen war auch von einer anderen Firma.

Das Ergebnis nach einer Weile durch die Dünen:

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Hm. Für uns nicht weiter tragisch, wir waren ja nicht betroffen. Aber es ging halt weder vor noch zurück, also erst mal alle drei bzw. die noch fahrenden zwei anhalten und den Kollegen rausarbeiten. Da insbesondere die Schlepp- und Ziehfahrten nicht mit Passagieren unternommen wurden, hatten wir dann etwas Zeit für einen Spaziergang durch die Dünen. Die ganze Aktion dauerte etwa 45 Minuten, da nachdem der Wagen wieder beweglich war noch irgendetwas zu reparieren war.

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Dann ging es "normal" weiter zum Wüstencamp. Unterwegs hat sich Nr. 2 dann nochmals festgefahren. Diesmal allerdings so, dass er - nach Anweisung durch unseren Fahrer - sich selbst wieder freibekommen hat. Ohne die Intervention wäre allerdings eine sehr starke Tendenz in Richtung seitlich überrollen vorhanden gewesen; das sah zeitweise ziemlich eng aus.

Die letzte Unterbrechung war dann ein Emirati, der mit Frau, Escalade und Kindern mitten in der Wüste parkte und mit einem ferngesteuerten Buggy "spielte". Den sah er durch unseren Konvoi in Gefahr und sprang erst mal vor den ersten Landcruiser, um sein Spielzeug zu retten. Aber dann endlich zum Camp:

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Übrigens interessant zu wissen, das dieses Camp zwar von vielen Firmen genutzt wird, aber entsprechend der Schilder One World Travel gehört… :cool:

Aktivitäten hier: Quad-Fahren ($), Kamelreiten, Sandboarding, Henna-Malerei und dann im Anschluss nach Sonnenuntergang Bauchtanz und Buffet. Alkoholfreie Getränke sind mit drin. Die ganze Sache war dann ganz angenehm anzusehen, zwar etwas kitschig, aber nicht Soho schlimm wie erwartet. Durch unsere späte Ankunft im Camp kam auch keine Langeweile auf, da das Programm dann recht zeitig begann.

Währenddessen werden die Reifen wieder auf Normaldruck gebracht und in der Dunkelheit geht es dann noch etwas durch die Wüste zu einer nahegelegenen Straße und von dort wieder gen Dubai.

Fazit: Hat Spaß gemacht (Dünen & Co.), die Unterbrechung unterwegs war kein Problem (ist ja niemandem etwas passiert) und One World Travel kann ich nur empfehlen; die beiden Fahrer von OW konnten dem anderen zügig und sicher helfen, wussten also m.E. was sie da tun. (y)
 

TheStranger

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Teil 5: Burj Khalifa

Zum Burj Khalifa an sich muss vermutlich nicht viel gesagt werden: Höchstes Gebäude der Welt. Die Entwicklung der Umgebung finde ich da schon interessanter: Bei meinem ersten Besuch in Dubai im Oktober 2009 hieß der Turm noch Burj Dubai, sollte komplett ohne die Kollegen aus Abu Dhabi finanziert werden und war vor allem - samt der Außenanlagen - noch nicht wirklich fertig.

Das hat sich ja mittlerweile alles geändert :)

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Vom Areal um den See der Dubai Fountains wird dem gemeinen Touristen der Zugang zu den eigentlichen Außenanlagen des Burj Khalifa verwehrt. An sämtlichen Zugängen stehen mehr oder weniger versteckt nette Herren in Schwarz, die gerne den Weg zurück anweisen. Wer darf rein: Bewohner und Mieter, Gäste im Armani Hotel und solche, die eine Reservierung für ein Restaurant haben. Die Aussichtsplattform wird ja von der Dubai Mall aus mit Besuchern beschickt.

Mit einer Reservierung waren wir dann auch unterwegs. Seit Anfang des Jahres hat im 122. Stock des Burj Khalifa folgende "Location" eröffnet:

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Die At.Mosphere Lounge gehört mit zum Armani Hotel und wird auch entsprechend von dort aus vermarktet. Vielleicht noch am Rande zu erwähnen: Ähnlich wie die Address-Hotels ist das Armani-Hotel der Emaar Hospitality Gruppe zuzuordnen. G. Armani stellt also Designteam und Name zur Verfügung, der Rest wird mehr oder weniger lokal geregelt. Wie auch immer - der eigene Anspruch ist hoch.

Der Zugang per pedes zum Hotel ist irgendwann gefunden und unterwegs wurde auch schon die Reservierung von einem Herrn in Schwarz "geprüft". Die Türen wurden aufgehalten (noch mehr Herren in Schwarz) und schon standen wir in der Lobby. Entweder war das Hotel gut gebucht oder es wurde gerade eine chinesische Tourigruppe durch das Hotel geführt. Meine Vermutung tendiert zur zweiten Option. Auf jeden Fall waren sämtliche Sitzgelegenheiten belegt. An der Rezeption mussten wir dann erst mal fragen, wo es denn zur Lounge geht. Auskunft: "Von hier aus gar nicht." Aha. Aber die Dame hat uns dann doch die Richtung gewiesen: Einen Aufzug eine Etage nach unten, da am Empfang melden. Prima. Dort gemeldet und schon wurden wir eine Rolltreppe hinab verwiesen. Dort wäre der echte Empfang. Also runter. Die nächste Dame: Ja, korrekt, der Aufzug nach oben startet eine Etage weiter oben. Also Rolltreppe wieder hoch, an dem Herrn dort vorbei zum Aufzug. Der Aufzug ist übrigens ein Doppelaufzug (zwei Kabinen übereinander) und bedient auch die Aussichtsplattform). In der unteren Kabine fuhr noch jemand aus der Küche mit.

Oben dann wurden wir das erste Mal wirklich erwartet. Der Weg diesmal: Aus dem 123. Stock (dort hält der Aufzug, über ein kleines Foyer hinab in den 122. Stock:

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Das Foyer ist schon hübsch gemacht und einen ersten Blick nach draußen kann man auch erhaschen.

Die Lounge selbst war komplett leer, niemand da. Der erste Herr empfing uns und offerierte freie Platzwahl. Prima. Nachdem wir saßen, kam dann der Hinweis, dass freie Platzwahl eigentlich hieß, wir sollten doch bitte an einem vorbereiteten Tisch (Afternoon Tea…) platznehmen. Hmm. Der Aufforderung entsprachen wir dann auch. Unser Platz:

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Die Aussicht in die "Ferne" ist erst mal nichts besonderes, da man die Höhe mangels Referenzpunkte und direktem Blick nach unten nicht wirklich mitbekommt. Schon besser der Blick nach unten, insbesondere mit dem Address (306m) im Vergleich. Die Lounge selbst liegt ja "nur" auf etwa 440m:

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Am Nebentisch traf dann etwas später eine Gruppe deutscher Geschäftsreisender ein, die wohl im Bereich Keramik / Geschirr unterwegs waren (Messe, Kunden - was auch immer). Einer spielte dort wohl den Reiseführer und beschallte die Kollegen und leider auch uns mit jeder Menge Informationen. Auch vielen fehlerhaften Informationen, aber was egal. Ansonsten kamen während des gesamten Aufenthalts nur eine Handvoll Gäste in die Lounge; ruhig war es aus vorgenannten Gründen aber leider trotzdem nicht.

Fazit Afternoon Tea in der At.Mosphere Lounge: Der Blick ist interessant, aber das Gesamtprodukt stimmt m.E. nicht. Dem Personal war deutlich anzumerken, dass der Laden noch nicht sonderlich lange geöffnet hat. Und wer seine Bar komplett mit Dom Perignon Flaschen auskleidet will m.E. auf Premium heraus. Um das zu erreichen wäre die ein oder andere Mitarbeiterschulung aber noch angebracht. Die Auswahl beim Afternoon Tea ist ok, aber nicht mit dem im Burj al Arab zu vergleichen. Die Lösung: Abends in die Lounge und einen überteuerten Drink konsumieren. Dann hat man die Aussicht und dann auch wirklich frei Platzwahl…

Was positiv in Erinnerung bleibt: Bei Armani werden die angegebenen Kontaktdaten auch wirklich genutzt. Buchungsbestätigung per E-Mail und SMS, Reservierungserinnerung am gleichen Tag und Dank-Nachricht ebenfalls per SMS und E-Mail kurz nachdem man den Laden verlassen hat. Immerhin.
 

TheStranger

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Teil 6: Dubai Fountains

Auch die Dubai Fountains sind ja eigentlich ganz gut bekannt. Ich muss gestehen, dass ich mir die Wasserspiele immer wieder gern ansehe. Zum Glück gilt hier nicht immer "kennste eine, kennste alle". Im Mai konnten wir zumindest drei mir bisher unbekannte Shows bestaunen. Erst mal ein paar wenige Momentaufnahmen:

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Aber das sagt natürlich nicht viel aus; bewegte Bilder müssen her. Besonders gut fand ich die Show zu Michael Jacksons "Thriller", welche in kompletter Länge zB hier von jemandem sehr schön aufgenommen wurde:

YouTube - ‪The Dubai Fountain - "Thriller" - Michael Jackson (ultimate edit!)‬‏

Mein Eindruck ist hierbei ganz klar, dass die Shows mittlerweile feiner auf die Musik abgestimmt werden. (y)


Teil 7: Rückreise

DXB-ZRH / ZRH-FRA
LX243 / LX1068
29B / 14B

Zur Rückreise gib es nur wenig zu berichten. Loungezugang gab es wegen Buchung meiner Begleiterin bei TK nicht. Aber wir mussten sowieso erst mal warten, bis der TK-Checkin offen hatte, damit wir beide airside gehen konnten.

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Dann war es auch schon fast Zeit zum Boarding bei LX. Also verabschiedet und ab zum Gate. Dann ging auch alles seinen geordneten (!) Gang und ab nach Zürich. Nach dem - durchaus akzeptablen - Essen noch ein Gläschen Wein auf dem Tisch geparkt und schon begann das Übel, nämlich der Run auf die Toiletten. An sich wenig tragisch, wenn sich nicht eine Mitreisende in ein wallendes Gewand aus diversen Tüchern, Schals und ähnlichem gewickelt hätte. Selbige Accessoires wickelten sich dann beim Rückweg nach hinten um den ausgeklappten Tisch meines Platzes… Leider hielt es die Dame nicht für nötig, diesen Missstand vor Fortsetzung des Weges zu beheben. Und so folgte ihr der Tisch mitsamt meines noch respektablen Weinvorrates in Glas und Flasche nach hinten… Blöd nur, dass ich diesen Weg blockierte :(

Zwischenstand: Weinvorrat verteilt auf der Hose, Mitreisende glaubhaft überrascht und ich hinreichend genervt.

Allerdings - im Vergleich zur LH - hat sich die in diesem Fall schuldtechnisch absolut unbeteiligte LX-Crew sehr nett gekümmert. Handtücher und diese Wisch- und Reinigungstücher musste ich noch nicht mal selbst anfragen, da der Vorfall beobachtet wurde. Auch ein Ersatzplatz wurde direkt gesucht, gab aber keinen. Die Rettung / Krönung der Bemühungen erreichte mich dann aber in Form eines Pyjamas aus der F. Bis Zürich war dann auch die Hose wieder soweit trocken, dass ich wieder zurückwechseln konnte (es war übrigens Weißwein, also keine wirklichen Flecken -> zum Glück!).

Umsteigen in ZRH ging wie immer zügig, war aber mit 50 Minuten relativ knapp. Also raus aus dem A330, rein in den Bus zum Avro. Flug ereignislos und die Weiterfahrt mit der DB dann auch.

Fazit: Das LX-Angebot in Y ist mE für den Preis angemessen. Service war nach/von DXB sehr gut, kann da überhaupt nicht klagen. (y) Der Platz in der Exit-Row bietet nach vorn sehr gut Platz, aber anscheinend bin ich schon fast zu breit für den Sitz. Schlafen ging für mich nicht, aber da hatte ich auch in der F bei der Kürze der Strecke Probleme. :rolleyes:

Was fehlt? Die Stufe zwischen Vorn und Hinten. Und da ich mich zum Mittelstand zählen würde, folgt der Bericht zu FRA-ZRH-JFK-ZRH-FRA in der Mitte (LX C) dann auch bald.

Vielen Dank an die geneigte Leserschaft für die Geduld bis zur Fertigstellung :)
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.484
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Paralleluniversum
Hab den Bericht gerade erst entdeckt :doh:
War letztes Wochenende zum FlyerTalk Dubai DO unten (mein erstes Mal).
Wir waren mit Arab Adventures in den Dünen, hat 200AED gekostet und Spaß gemacht. Danke für den Tipp, werde ich mir beim nächsten Mal zu Herzen nehmen.

Danke!
 
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Der Graue Herr

Guest
Danke für Ihre Mühe und den ausführlichen Bericht.

Nun eine ernstgemeinte Frage: hat Ihnen das wirklich Spaß gemacht? Wasserspiele, Aussichtsturm, Limonade? Dafür den weiten Flug? Oder ging es eher darum, da mal gewesen zu sein?
 

TheStranger

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Nun eine ernstgemeinte Frage: hat Ihnen das wirklich Spaß gemacht? Wasserspiele, Aussichtsturm, Limonade? Dafür den weiten Flug? Oder ging es eher darum, da mal gewesen zu sein?

Die Wasserspiele haben in der Tat für mich einen gewissen Unterhaltungswert. Neben Aussichtsturm und Limonade darf ich noch an das Openair-Gotteshaus erinnern. Zusätzlich ein warmes Klima in einer für mich interessanten Stadt.

Ja, das hat in der Tat Spaß gemacht. Insgesamt vier Tage vor Ort rechtfertigen mE auch einen 3/4 Tage Anreise.