The Montcalm at Brewery London

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linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
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ZRH
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Nachdem ja die Hotelpreise in London ziemlich extrem sind und keinesfalls ins Relation zum gebotenen Service stehen, habe ich mich entschlossen, für meinen Businesstrip nach London, mal kein internationales Kettenhotel zu wählen, sondern das Montcalm at Brewery. Das Haus liegt ziemlich nah an dem Ort wo ich den Tag über meinen geschäftlichen Verpflichtungen nachkomme, was ein wichtiger Grund war, dieses Haus zu wählen. Ein anderer, nicht minder wichtiger Grund, war, dass das Haus erst diesen Monat, also im Mai 2011, eröffnet hat.
Da ich nicht grossartig Sightseeing machen werde und die wenige freie Zeit lieber zum arbeiten nutzen will, war das Angebot, freies WLAN im gesamten Hotel in Verbindung mit einem Club-Room inklusive Frühstück genau richtig.
Vor meiner Anreise fragte ich auch explizit nochmals nach, ob ich bei Ankunft nach 22 Uhr noch etwas zu essen und zu trinken bekommen kann, was ausdrücklich bejaht wurde.
Gegen 22:45 im Hotel angekommen, war der Empfang für englische Verhältnisse freundlich. Es hörte aber (zumindest mit meiner Freundlichkeit) auf, als es dann gleich hiess, ich müsse das Zimmer im Voraus bezahlen - ungesehen.
Egal. Neues Haus. Vernünftiges Angebot. Was soll schon schiefgehen.
Das Zimmer macht soweit einen guten Eindruck.

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Das Drama fing genau in dem Moment an, wo ich den Concierge, der mir das Zimmer zeigte und mein Gepäck brachte, fragte, wo den die Club-Lounge sei und wie lange diese noch geöffnet sei: Er wisse nichts von einer Club-Lounge.
Aha. Na gut. Fragen wir an der Rezeption.
Dort wurde mir dann beschieden, dass es zwar eine Club-Lounge gibt, diese aber nur von 18:00 Uhr bis 20:00 geöffnet habe. Von dem versprochenen Snack und etwas trinkbaren wusste man nichts.
Dumm nur, dass ich gleich in den ersten Minuten im Zimmer festgestellt habe, dass es zwar einen Schrank mit einer vorgesehenen Minibar gibt, diese aber nicht eingebaut ist.
Nach kurzer Diskussion an der Rezeption wurde mir dann angeboten, mir sowohl ein paar Getränke als auch ein paar Snacks aufs Zimmer zu bringen.
Das Resutat sieht dann - nebst einem kleinen aber ordentlichen Früchteteller - so aus:

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Als ich mir dann nach ungefähr 5 Minuten ein Glas Wasser genehmigen wollte, das nächste Problem: Alle vorhandenen Gläser (2 Wassergläser, zwei Weingläser und zwei Sektgläser) sind dreckig. Also wieder die Rezeption bemüht.
Der Mensch brachte dann nebst zwei sauberen Wassergläsern und einem sauberen Sektglas (für den Wein!) auch gleich noch Eiswürfel mit.

Dann kurz ins Bad uns vor lauter lachen gleich wieder rückwärts raus gelaufen:

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Man(n) beachte das Waschbecken (habe zur Veranschaulichung mal ein E71 drauf gelegt):

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Dann die Dusche (man beachte den Tisch mit den Tissues etc.!):

P1000468.jpg

Der Duschbereich ist exakt dort, wo der Tisch ist.

Die Krönung ist aber der ohnehin schon kleine Schreibtisch:

P1000471.jpg

Das Ding oberhalb vom Handy ist ein Netzwerkkabel-Abroller, der weder was abrollt (weil das Kabel verkehrt eingelegt ist), noch irgendwo angeschlossen werden kann.
Dafür ist das Ding aber ekat mittig auf dem Schreibtisch festgeklebt.
Da rechts noch ein Raumduftverpester steht, passt mein MacBook Pro 15" definitiv nicht auf diesen Schreibtisch.

Da bewahrheitet sich doch mal wieder der alte Spruch, dass Architekt oft nicht zu Unrecht mit Arsch anfängt.

Wenn ich jetzt noch rauskriege, wie ich die Feuertüren im Gang vor dem Zimmer dazu bewege, nicht jedes Mal zu zu knallen, wenn jemand durchgeht, kann ich vielleicht auch noch halbwegs vernünftig schlafen. Ansonsten hat der nette Concierge ja vorhin noch nen Whisky mitgebracht...
Um 07:30 ist Frühstück angesagt. Mal schauen, was mich da erwartet - sofern ich das um diese unchristliche Zeit schon raffe.
 
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dipoli

Gegen-Licht-Gestalt
21.07.2009
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MUC
da lobe ich mir eine internationale Hotelkette.

Da weiss man, was man hat...
 

linuxguru

Erfahrenes Mitglied
01.09.2009
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ZRH
Abschliessender Bericht:

Wie ich zwischenzeitlich erfuhr, ist das Haus noch immer in der Softopening-Phase. Es waren auch noch einige Handwerker am werkeln und jeden Tag wurde irgendwas wieder verändert und/oder verbessert und kompletter.
Habe dann am letzten Abend einen Termin mit dem House Manager gemacht und ihm Feedback gegeben, was sehr dankend angenommen wurde.
Kleinere Mängel (wie z.B. die sinnlos platzierte Netzwerkkabel-Dose auf dem Schreibtisch) wurden sofort behoben.
Andere werden in den nächsten Tagen sowieso planmässig behoben.
Die laut schliessenden Feuertüren auf den Fluren wurden überraschenderweise alle (!) noch am selben Abend von einer Firma anders eingestellt, so dass diese leise schlossen. Das war definitiv sehr eindrucksvoll, zumal wir uns bis 19 Uhr unterhielten und der House Manager erst danach das Unternehmen beauftragen konnte.
Die Club Lounge ist derzeit in einem Meeting-Raum untergebracht und bietet nur "kleines Programm". Die Canapes (jeweils immer zwei verschiedene asiatische Sachen) waren sehr lecker!
Der hose Manager reagierte sehr professionell auf meine Anmerkungen und lies es sich nicht ausreden, sowohl mir als auch zwei weitern Kollegen, die wegen meiner Referenz dort wohnten, eine Flasche Rotwein auf das Zimmer zu stellen.
Beim Checkout und bei kleinen Fragen o.dgl. am Concierge-Desk merkte man ganz deutlich, dass das Personal noch im Training ist.
Ich fand auch ein paar kleinere Positionen auf der Rechnung, die da so nicht hingehörten bzw. für mich nicht nachvollziehbar waren. Diese wurden umgehend und ohne Diskussion storniert.

Ich glaube, da Hotel wird in ein paar Wochen ein sehr guter Tipp für London, sofern die Preise nicht noch massiv angehoben werden.

Dem Hotel angeschlossen ist noch ein Restaurant, wo auch das Frühstück serviert wird, was aber durch Dritte betrieben wird: Chiswell Street Dining Rooms
Ausgezeichneter Service und hervorragende Küche.
Der Küchenchef schafft es, eine qualitativ sehr hochwertige, moderne englische Küche anzubieten, die auch französische Einflüsse hat.
Dieses Restaurant ist definitiv einen Besuch wert. Bereits jetzt war an zwei von drei Abenden ohne Reservierung vor 22 Uhr kein Platz mehr zu bekommen! Küche schliesst um 23 Uhr. Der 24-Stunden-Roomservice des Hotels bedient sich auch dieser Küche und bietet Gerichte an, die auch auf der "normalen" Karte des Restaurants sind.
Sollte (wie es mir passierte), die Küche bereits geschlossen sein, bekommt man zwar dort und an der Bar nichts mehr, kann es sich aber via Rezeption aufs Zimmer bringen lassen.