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Arrividerci, Lufthansa-Italia,
Moi Finncomm!
Donnerstag morgens halb zehn in Tartu. Der meteorologische Dienst der Universität Tartu meldet knackige 2 Grad Außentemperatur. Zeit das Haus zu verlassen und sich im dichten Morgennebel Richtung Bahnhof aufzumachen. Dort treffe ich eine finnische Kommilitonin, die zufälligerweise auch am heutigen Tag nach Riga musste und daraufhin beschloss, sich meinem kleinem Abenteuer „Zugfahren im Baltikum“ anzuschließen. Pünktlich um 10.05 rollt unser Dieselzug sowjetischer Bauweise los in Richtung estnisch-lettischer Grenze. Für die knapp einhundert Kilometer dahin sind 1 ½ Stunden veranschlagt, der Fahrpreis für Studenten beträgt humane 2,43€. Die Züge verfügen über etwas, dass man in Airlinesprache wohl robuste Lederbestuhlung nennt und sind dank russischer Breitspur in bewährter Mad-Dog-Bauweise 2+3 bestuhlt. Der einzige Bordservice besteht aus einer fahrkartenverkaufenden Dame, welche ohne Aufpreis nur an Bord gekauft werden können. Im estnischen Valga (bzw. lettischen Valka – die Stadt ist zweigeteilt) angekommen, wartet der Anschlusszug nach Riga schon auf dem Nachbargleis.
Bahnhof Valga / Valka.
Zugwechsel in Valga: Links der Estnische, rechts der Lettische.
Bauart und Ausstattung sind identisch, nur etwas abgeranzter, wie halt alles in Lettland. Für die 168km nach Riga braucht der Zug wahnwitzige 3 Stunden und 19 Minuten, die kosten liegen bei moderaten 3,75Lts (oder 5,35€ - beides wird angenommen). Zu uns gesellt sich ein estnischer Herr, der in Riga das Deutsch-Baltische-Archiv aufsuchen wollte. Wir führen eine angeregte Unterhaltung und ich glaube das war bis dato meine längste Unterhaltung auf estnisch (mit kleinen englischen Einschüben). Mit der Zeit fängt das Gesäß an zu schmerzen, und an jeder mit einem Bahnhof versehenen lettischen Milchkanne wünschen wir uns Riga etwas näher. Irgendwann ist es dann doch auch soweit, und unser fast fünfstündiges Zugabenteuer im Baltikum hat ein Ende. Die Bahn ist die günstigste Version, um von Tartu nach Riga zu kommen (unter 8€), mit dem Bus geht es ansonsten geringfügig schneller (um die 4 Stunden) – allerdings fährt der Bus nur mitten in der Nacht, frühmorgens oder am späten Nachmittag, der Zug passte also auch zeitlich besser.
Irgendwo in Lettland...
In der lettischen Modellhauptstadt angekommen verabschiede ich mich von meinen Reisekumpanen und nehme den nächsten Bus zum Flughafen (nicht ohne vorher einen lang ersehnten Kaffee getrunken zu haben). Ich habe Glück und der Bus kommt ohne Stau durch zum Flughafen, wo zudem auch gerade relativ tote Hose war: Neben meinem Flug nach Bergamo gab es nur einen Air-Baltic-Flug nach Brüssel.
Der Flughafen Riga hat inzwischen flächendeckend gratis Wi-Fi (etwas, das man aus Estland überall gewohnt ist...), allerdings nur wenn man Mitglied im Baltic-Miles-Programm ist bzw. es wird. Das, zusammen mit einer Dose lokalen Brauereierzeugnis, bildet eine gute Grundlage, dem weiteren Geschehen am Flughafen zu entgehen (nennen wir es „selfmade-Lounge“ für 1,75€).
Unsere Blechkiste aus Bergamo ist gerade gelandet, da ertönt auch schon das bald-wird-geboardet-Signal, und die ersten Passagiere fangen an, sich in Reih und Glied am Gate B8 aufzustellen. Das Boarding verläuft dann auch irentypisch, durch einen strammen Marsch zum Flieger gelingt es mir aber trotz hinterer Position in der Warteschlange die begehrte zweite Notausgangsreihe zu kapern und beim lauschen wohliger Ansagen („We have a slot restriction, everybody move as quickly as possible to their seats!!!!!111“) und untermalt von einer kleinen Nachtmusik dem weiteren Boarding-Chaos lauschen. Apropros lauschen: Dominierende Sprache meiner Mitreisenden ist Russisch (was bei 60% russischsprachiger Bevölkerung in Riga wohl nichts ungewöhnliches ist), und, was mich verwundert, nicht wenige Passagiere sind Ukrainer mit entsprechenden „Visa-Check“-Stempeln.
FR4715
RIX-BGY
EI-DPM
17:06 – 18:35
Preis: ~17€
In meine Dreierreihe gesellen sich dann noch 2 Studentinnen aus Riga, die dort Medizin studieren. Die eine stammt aus Stuttgart und hat einen italienischen Freund, die andere ist Spanierin. Dass auf einem Flug von Lettland nach Italien ausgerechnet die vermutlich einzigen zwei Deutschen nebeneinander sitzen, ist schon ein lustiger Zufall. Wir haben uns ein bisschen über unterschiedliche Studierweisen in Estland und Lettland unterhalten, augenscheinlich geht das in Lettland alles wesentlich strenger und verschulter zu.
Ansonsten verbringe ich den Flug mit Schlafen, immer mal wieder unterbrochen von lauthalsen Ansagen, die Parfum, Kosmetik, Süßigkeiten, Cheeseburger, Telefonkarten, rauchfreie Zigaretten und ähnliches anpreisen.
So viel Spaß für wenig Geld!
Bei der Vorstellung der Crew fällt mir übrigens auf, dass schon wieder ein FA Laszlo heißt – das scheint irgendwie Regel zu sein auf Ryanairflügen
Der Anflug nach Bergamo ist immer wieder ein Highlight, dicht über die Alpengipfel und mit netten Kurven im Sinkflug. Kaum gelandet (für mein Gepäck am Notausgang hat sich bei der Landung niemand interessiert), ertönt natürlich des Michaels heilige Fanfare, dazu lautes Geklatsche – ein Phänomen, dass mir auf Osteuropaflügen immer mal wieder begegnet.
5 Minuten nach Deboarding sitze ich auch schon im Bus nach Bergamo. Mein gewähltes Hotel ist eigentlich eine umgebaute Wohnung kaum 5 Minuten vom Bahnhof entfernt. Das Zimmer ist vollständig in IKEA eingerichtet, ich wusste sogar den Namen der Kommode. Insgesamt ist es aber eine nette Sache, und für 19€-wenn-man-die-üblichen-Cashbacks-abzieht ein ganz guter Preis.
Am Abend schlendere ich noch etwas durch Unter- und Oberstadt, muss aber leider feststellen, dass sämtliche Supermärkte hier schon um 20 Uhr dicht machen. Da lobe ich mir doch den estnischen Kapitalismusgeist. Zu Abend esse ich stilecht eine Pizza aus der Pizzeria direkt unter dem Hotel. Diese wird mir in einen Hello-Kitty-Pizzakarton verpackt (wtf!), schmeckt aber ausgezeichnet.
Bergamo am Morgen.
Freitag Morgen erwartet mich dann nach kurzem Frühstück erstmal eine Bummelzugtour von Bergamo nach Mailand (Garibaldi). Wider erwarten hat der Zug weniger als 7 Minuten Verspätung und ich schaffe sogar noch den nächsten Malpensa-“Express“. Inzwischen ist es möglich, Fahrkarten nach Malpensa auch von anderen Trenitalia-Bahnhöfen zu kaufen, sodass die ganze Juchtelei Bergamo-Malpensa nur erträgliche 11,45€ kostet. Der Express an sich wurde auch im Preis gesenkt und ist jetzt mit 7€ wesentlich angemessener bepreist als vorher. In MXP angekommen hat mir LH selbstverständlich mal wieder den reservierten Sitzplatz rausgehauen und ich ende auf 19A. Die Mühle nach Palermo scheint ganz gut gefüllt zu sein, aber das ist wahrscheinlich auch kein Wunder wenn man fast alle Plätze für 30€ raushaut
Ein Besuch in der Senatoren-Lounge ist eher ernüchternd: sie ist noch armseliger bestückt als die meisten deutschen Provinz-Lounges. Nun denn, irgendwann gibt es immerhin noch Nudelsalat und Käse. Mal schauen, wie es am Samstag Abend hier aussieht, wenn etwa 50 durstige Senatoren einfallen
LH3626
MXP-PMO
D-AKNG opb. Lufthansa Italia
12:42-14:08
Preis: 13,39€ (nach Fluege.de-Gutscheineinsatz )
Kaum aus der Lounge gestolpert und meinen Weg durch die unzähligen Duty-Free-Buden des Flughafens gebahnt geht es auch schon mit dem Boarding für unseren Flug nach Sizilien los. Das stellt mehr ein Chaos als einen Einstiegsvorgang dar und die Mühle ist dann tatsächlich auch fast voll (wobei meiner einer Ungarn-Senator doch einen freien Mittelplatz kriegt). Die Crew ist komplett italienisch und hat größtenteils ein Gesicht wie 7 Tage Regenwetter. Da kommt doch Freude auf! Etwas nach der Zeit verlassen wir schließlich Malpensa und überkreise nach dem Take-Off den Flughafen nochmal in großer Höhe. Weiter geht es gen zunächst gen Rom und schließlich übers Meer Richtung Sizilien. Die Crew zieht lustlos ihren Service durch, es gibt zwei Mini-Brötchen mit Käse und Wurst, beides eher Gummi und dazu einmal Getränke. Das ist alles kein Vergleich zu meinem ersten LHI-Flug vor knapp 2 Jahren, als das Glas auf LIS-MXP gar nicht mehr leer werden wollte. Das Flugzeuginterieur ist nach 2 Jahren Einsatz in Italien auch ordentlich mitgenommen, die Sitze sind noch die alten LH-Sitze und es ist das erste Mal bei Lufthansa, dass ich den Flieger als abgeranzt bezeichnen würde, augenscheinlich wurden die Sitze nicht für italienisches VFR-Publikum samt deren Bambinos gemacht.
Ist sicherlich alles irgendwie verständlich, man muss sich jetzt ja wirklich keine Mühe mehr geben...aber die Plastikbecher hätte man ja schon irgendwann mal einsammeln können. Die Landung war dann typisch palermomäßig rucklig, ich liebe die Winde dort!
Kurze Zeit später halte ich die Schlüssel für meinen Smart in den Händen und bin auf dem Weg Richtung Castellamare die Golfo. Die Gegend kenne ich zwar schon von einem Besuch vor drei Jahren, aber etwas Meer und Sonne können ja nie schaden – nach Städtebesuch war mir irgendwie nicht.
Mein Hotel iegt etwas hinter Castellamare, in unmittelbarer Nähe zum Zingaro-Naturreservat mit seinen malerischen Buchten. In einen von denen habe ich dann auch ein Bad genommen
Jetzt sitze ich im Hotel und tippe hier weiter, nachdem ich mir grade den Bauch mit Pasta Trapanese vollgeschlagen habe.
Moi Finncomm!
Donnerstag morgens halb zehn in Tartu. Der meteorologische Dienst der Universität Tartu meldet knackige 2 Grad Außentemperatur. Zeit das Haus zu verlassen und sich im dichten Morgennebel Richtung Bahnhof aufzumachen. Dort treffe ich eine finnische Kommilitonin, die zufälligerweise auch am heutigen Tag nach Riga musste und daraufhin beschloss, sich meinem kleinem Abenteuer „Zugfahren im Baltikum“ anzuschließen. Pünktlich um 10.05 rollt unser Dieselzug sowjetischer Bauweise los in Richtung estnisch-lettischer Grenze. Für die knapp einhundert Kilometer dahin sind 1 ½ Stunden veranschlagt, der Fahrpreis für Studenten beträgt humane 2,43€. Die Züge verfügen über etwas, dass man in Airlinesprache wohl robuste Lederbestuhlung nennt und sind dank russischer Breitspur in bewährter Mad-Dog-Bauweise 2+3 bestuhlt. Der einzige Bordservice besteht aus einer fahrkartenverkaufenden Dame, welche ohne Aufpreis nur an Bord gekauft werden können. Im estnischen Valga (bzw. lettischen Valka – die Stadt ist zweigeteilt) angekommen, wartet der Anschlusszug nach Riga schon auf dem Nachbargleis.
Bahnhof Valga / Valka.
Zugwechsel in Valga: Links der Estnische, rechts der Lettische.
Bauart und Ausstattung sind identisch, nur etwas abgeranzter, wie halt alles in Lettland. Für die 168km nach Riga braucht der Zug wahnwitzige 3 Stunden und 19 Minuten, die kosten liegen bei moderaten 3,75Lts (oder 5,35€ - beides wird angenommen). Zu uns gesellt sich ein estnischer Herr, der in Riga das Deutsch-Baltische-Archiv aufsuchen wollte. Wir führen eine angeregte Unterhaltung und ich glaube das war bis dato meine längste Unterhaltung auf estnisch (mit kleinen englischen Einschüben). Mit der Zeit fängt das Gesäß an zu schmerzen, und an jeder mit einem Bahnhof versehenen lettischen Milchkanne wünschen wir uns Riga etwas näher. Irgendwann ist es dann doch auch soweit, und unser fast fünfstündiges Zugabenteuer im Baltikum hat ein Ende. Die Bahn ist die günstigste Version, um von Tartu nach Riga zu kommen (unter 8€), mit dem Bus geht es ansonsten geringfügig schneller (um die 4 Stunden) – allerdings fährt der Bus nur mitten in der Nacht, frühmorgens oder am späten Nachmittag, der Zug passte also auch zeitlich besser.
Irgendwo in Lettland...
In der lettischen Modellhauptstadt angekommen verabschiede ich mich von meinen Reisekumpanen und nehme den nächsten Bus zum Flughafen (nicht ohne vorher einen lang ersehnten Kaffee getrunken zu haben). Ich habe Glück und der Bus kommt ohne Stau durch zum Flughafen, wo zudem auch gerade relativ tote Hose war: Neben meinem Flug nach Bergamo gab es nur einen Air-Baltic-Flug nach Brüssel.
Der Flughafen Riga hat inzwischen flächendeckend gratis Wi-Fi (etwas, das man aus Estland überall gewohnt ist...), allerdings nur wenn man Mitglied im Baltic-Miles-Programm ist bzw. es wird. Das, zusammen mit einer Dose lokalen Brauereierzeugnis, bildet eine gute Grundlage, dem weiteren Geschehen am Flughafen zu entgehen (nennen wir es „selfmade-Lounge“ für 1,75€).
Unsere Blechkiste aus Bergamo ist gerade gelandet, da ertönt auch schon das bald-wird-geboardet-Signal, und die ersten Passagiere fangen an, sich in Reih und Glied am Gate B8 aufzustellen. Das Boarding verläuft dann auch irentypisch, durch einen strammen Marsch zum Flieger gelingt es mir aber trotz hinterer Position in der Warteschlange die begehrte zweite Notausgangsreihe zu kapern und beim lauschen wohliger Ansagen („We have a slot restriction, everybody move as quickly as possible to their seats!!!!!111“) und untermalt von einer kleinen Nachtmusik dem weiteren Boarding-Chaos lauschen. Apropros lauschen: Dominierende Sprache meiner Mitreisenden ist Russisch (was bei 60% russischsprachiger Bevölkerung in Riga wohl nichts ungewöhnliches ist), und, was mich verwundert, nicht wenige Passagiere sind Ukrainer mit entsprechenden „Visa-Check“-Stempeln.
FR4715
RIX-BGY
EI-DPM
17:06 – 18:35
Preis: ~17€
In meine Dreierreihe gesellen sich dann noch 2 Studentinnen aus Riga, die dort Medizin studieren. Die eine stammt aus Stuttgart und hat einen italienischen Freund, die andere ist Spanierin. Dass auf einem Flug von Lettland nach Italien ausgerechnet die vermutlich einzigen zwei Deutschen nebeneinander sitzen, ist schon ein lustiger Zufall. Wir haben uns ein bisschen über unterschiedliche Studierweisen in Estland und Lettland unterhalten, augenscheinlich geht das in Lettland alles wesentlich strenger und verschulter zu.
Ansonsten verbringe ich den Flug mit Schlafen, immer mal wieder unterbrochen von lauthalsen Ansagen, die Parfum, Kosmetik, Süßigkeiten, Cheeseburger, Telefonkarten, rauchfreie Zigaretten und ähnliches anpreisen.
So viel Spaß für wenig Geld!
Bei der Vorstellung der Crew fällt mir übrigens auf, dass schon wieder ein FA Laszlo heißt – das scheint irgendwie Regel zu sein auf Ryanairflügen
Der Anflug nach Bergamo ist immer wieder ein Highlight, dicht über die Alpengipfel und mit netten Kurven im Sinkflug. Kaum gelandet (für mein Gepäck am Notausgang hat sich bei der Landung niemand interessiert), ertönt natürlich des Michaels heilige Fanfare, dazu lautes Geklatsche – ein Phänomen, dass mir auf Osteuropaflügen immer mal wieder begegnet.
5 Minuten nach Deboarding sitze ich auch schon im Bus nach Bergamo. Mein gewähltes Hotel ist eigentlich eine umgebaute Wohnung kaum 5 Minuten vom Bahnhof entfernt. Das Zimmer ist vollständig in IKEA eingerichtet, ich wusste sogar den Namen der Kommode. Insgesamt ist es aber eine nette Sache, und für 19€-wenn-man-die-üblichen-Cashbacks-abzieht ein ganz guter Preis.
Am Abend schlendere ich noch etwas durch Unter- und Oberstadt, muss aber leider feststellen, dass sämtliche Supermärkte hier schon um 20 Uhr dicht machen. Da lobe ich mir doch den estnischen Kapitalismusgeist. Zu Abend esse ich stilecht eine Pizza aus der Pizzeria direkt unter dem Hotel. Diese wird mir in einen Hello-Kitty-Pizzakarton verpackt (wtf!), schmeckt aber ausgezeichnet.
Bergamo am Morgen.
Freitag Morgen erwartet mich dann nach kurzem Frühstück erstmal eine Bummelzugtour von Bergamo nach Mailand (Garibaldi). Wider erwarten hat der Zug weniger als 7 Minuten Verspätung und ich schaffe sogar noch den nächsten Malpensa-“Express“. Inzwischen ist es möglich, Fahrkarten nach Malpensa auch von anderen Trenitalia-Bahnhöfen zu kaufen, sodass die ganze Juchtelei Bergamo-Malpensa nur erträgliche 11,45€ kostet. Der Express an sich wurde auch im Preis gesenkt und ist jetzt mit 7€ wesentlich angemessener bepreist als vorher. In MXP angekommen hat mir LH selbstverständlich mal wieder den reservierten Sitzplatz rausgehauen und ich ende auf 19A. Die Mühle nach Palermo scheint ganz gut gefüllt zu sein, aber das ist wahrscheinlich auch kein Wunder wenn man fast alle Plätze für 30€ raushaut
Ein Besuch in der Senatoren-Lounge ist eher ernüchternd: sie ist noch armseliger bestückt als die meisten deutschen Provinz-Lounges. Nun denn, irgendwann gibt es immerhin noch Nudelsalat und Käse. Mal schauen, wie es am Samstag Abend hier aussieht, wenn etwa 50 durstige Senatoren einfallen
LH3626
MXP-PMO
D-AKNG opb. Lufthansa Italia
12:42-14:08
Preis: 13,39€ (nach Fluege.de-Gutscheineinsatz )
Kaum aus der Lounge gestolpert und meinen Weg durch die unzähligen Duty-Free-Buden des Flughafens gebahnt geht es auch schon mit dem Boarding für unseren Flug nach Sizilien los. Das stellt mehr ein Chaos als einen Einstiegsvorgang dar und die Mühle ist dann tatsächlich auch fast voll (wobei meiner einer Ungarn-Senator doch einen freien Mittelplatz kriegt). Die Crew ist komplett italienisch und hat größtenteils ein Gesicht wie 7 Tage Regenwetter. Da kommt doch Freude auf! Etwas nach der Zeit verlassen wir schließlich Malpensa und überkreise nach dem Take-Off den Flughafen nochmal in großer Höhe. Weiter geht es gen zunächst gen Rom und schließlich übers Meer Richtung Sizilien. Die Crew zieht lustlos ihren Service durch, es gibt zwei Mini-Brötchen mit Käse und Wurst, beides eher Gummi und dazu einmal Getränke. Das ist alles kein Vergleich zu meinem ersten LHI-Flug vor knapp 2 Jahren, als das Glas auf LIS-MXP gar nicht mehr leer werden wollte. Das Flugzeuginterieur ist nach 2 Jahren Einsatz in Italien auch ordentlich mitgenommen, die Sitze sind noch die alten LH-Sitze und es ist das erste Mal bei Lufthansa, dass ich den Flieger als abgeranzt bezeichnen würde, augenscheinlich wurden die Sitze nicht für italienisches VFR-Publikum samt deren Bambinos gemacht.
Ist sicherlich alles irgendwie verständlich, man muss sich jetzt ja wirklich keine Mühe mehr geben...aber die Plastikbecher hätte man ja schon irgendwann mal einsammeln können. Die Landung war dann typisch palermomäßig rucklig, ich liebe die Winde dort!
Kurze Zeit später halte ich die Schlüssel für meinen Smart in den Händen und bin auf dem Weg Richtung Castellamare die Golfo. Die Gegend kenne ich zwar schon von einem Besuch vor drei Jahren, aber etwas Meer und Sonne können ja nie schaden – nach Städtebesuch war mir irgendwie nicht.
Mein Hotel iegt etwas hinter Castellamare, in unmittelbarer Nähe zum Zingaro-Naturreservat mit seinen malerischen Buchten. In einen von denen habe ich dann auch ein Bad genommen
Jetzt sitze ich im Hotel und tippe hier weiter, nachdem ich mir grade den Bauch mit Pasta Trapanese vollgeschlagen habe.