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[Jetzt mit Fotos] Wale , Weiße Haie und ganz viel Wein: Ein Wochende am Kap
Auch ich möchte gerne mal mit einem Trip-Report zur Unterhaltung hier im Forum beitragen… Nicht zuletzt deshalb, weil ich es auch immer sehr genieße, an den Reisen Anderer teilzuhaben. Nachfolgend findet Ihr daher nun den Bericht meines ein wenig ungewöhnlichen Wochenendes im November am Kap der Guten Hoffnung:
Wale , Weiße Haie und ganz viel Wein
Der Hintergrund für den Trip waren erstens eine gute alte Familientradition, in der mein Bruder und ich einmal im Jahr frei bekommen und etwas zusammen unternehmen dürfen, und zweitens diese zwei British Airways Tickets, die dringend noch abgeflogen werden mussten. Also einigten wir uns auf das zweite November Wochenende (praktisch, dass Werder aufgrund der Länderspielpause spielfrei hatte) und begannen mit der Planung. Es sollte wieder nach Südafrika gehen (nach dem großen Erfolg beim letzten Trip) und dieses Mal einen Adrenalin-Kick-Highlight inkludieren. Dieser war schnell gefunden: Käfigtauchen mit Weißen Haien vor Dyer Island. Ungeduldig warteten wir auf den Abreisetag…
Tag 1, Donnerstag:
BRE - HAM – LHR - CPT
Abflug ab Hamburg am frühen Nachmittag, also Urlaubstage sparen und morgens noch brav ins Büro gehen. Das Meeting, das bis zum antizipierten Abreisezeitpunkt dauerte, überzog natürlich. Als ich endlich los kam, begann schon der erste Stress, aber zum Glück ist auf unsere gute alte Bahn Verlass und der IC nach Hamburg kam verspätet. Dort am Hauptbahnhof angekommen traf ich meinen Bruder und weiter ging’s mit der S-Bahn zum Airport. Zeitlich war es jetzt mittlerweile so, dass man durchaus von einem direkten Übergang von der S-Bahn in den Flieger sprechen kann (unterbrochen nur durch die lästige Security und Passkontrolle) und so saßen wir Augenblicke später auf unseren Plätzen 4A und 4C.
Der Flug nach London war pünktlich und unspektakulär, ich bin nur ein mittelmäßig großer Freund vom BA Afternoon Tea mit Scones und Cornish Clotted Cream, aber die zusätzlichen fingerdünnen Sandwichstangen mit Ploughmans Chutney waren lecker. Die gut aufgelegte Crew zeigte sich sehr engagiert im Getränke Vertrieb, sodass wir bereits die ersten südafrikanischen Weißweine kurz hinter Hamburg genießen durften. Es sollten beileibe nicht die letzten sein…
In Heathrow Terminal 5 ging es durch’s Connection Centre, in dem ich es recht voll fand für die Tageszeit, aber die Security war sehr effektiv und nur Minuten später standen wir schon Airside in der Shopping Mall. Früher waren Transfers in Heathrow wirklich ein Alptraum, aber seitdem T5 funktioniert, gehört dieses Terminal m.E. zu den besten weltweit.
Durch eine wiederum kurze Übergangszeit war keine Gelegenheit, den tollen Lounges einen Besuch abzustatten, da wir noch Auftragsshopping zu erledigten hatten. Außerdem erfreuten uns die Anzeigentafeln schon mit dem Hinweis „Goto Gate A10“, für die nicht T5-Erprobten unter Euch, das sind die Bus-Gates. Dass ‚Bussing‘ in London erfreut nur diejenigen, die schon früher ‚gebusst‘ haben, als die Busse das wirklich allerletzte waren. Mittlerweile sind die zwar deutlich besser geworden, aber im Vergleich zu anderen Airports bleiben die Londoner extrem ineffizient. So ungerne ich mit dem Bus fahre, das Ankommen unterhalb einer 747 und das Erklimmen der steilen Treppen ist aber immer wieder ein erhebendes Gefühl.
Oben angekommen („meine Güte, ist das Handgepäck schwer“) dann die Begrüßung an der Tür durch den Cabin Service Director („welcome on board, Mr Hanseat, may I show you to your seat“ – ich liebe das! ) und der Marsch nach links in die Flugzeugnase. Es gibt keinen besseren Platz in irgendeinem Flieger als ganz vorn in der 747! Dort dann weiterer Austausch von Höflichkeiten mit der Crew und das obligatorische Glass of Champagne. Leider hatten wir – wie allerdings auf dieser Route erwartet, die alte First Class. Nach dem ersten Refill fragte ich mich, wo denn wohl die Macas (oder auch: Macadamias) blieben… es kamen keine – gut für die Figur!
Wir saßen auf den Mittelplätzen 5D und 5E, die eigentlich nicht unbedingt meine bevorzugten Sitze sind, aber eindeutig kommunikativer sind, als die Einzelsitze am Fenster. Und da mein Bruder und ich uns recht lange nicht mehr gesehen hatten, waren die Plätze im Nachhinein ideal! Der Abflug verzögerte sich leider aufgrund von Air Traffic Control Restrictions, aber die ausgesprochen engagierten Flugbegleiter verkürzten die Wartezeit durch hemmungsloses Auffüllen der Champagner Gläser
Ein weiteres Highlight der 747-Nase ist der Startvorgang. Es rumpelt und scheppert wenn sich der vollbesetzte und betankte Vogel langsam in Bewegung setzt und immer schneller (und lauter) die Piste runter jagt – dann das Abheben und Schweben – und plötzlich dieses undefinierbare Quietschen und Knarren, das vielen ‚Erstfliegern‘ ein kleines Panik-P auf die Stirn malt, wenn direkt unter einem das Fahrwerk eingeholt und verriegelt wird – und dann die absolute Stille. Herrlich!
Weiter ging es mit – unglaublich – Nüssen. Und zwar warmen! Die hatte ich hier noch nie. Die Figur holte jetzt alles nach, was Ihr vorher verwehrt geblieben war, und die Leber freute sich über einen ausgezeichneten südafrikanischen Sauvignon Blanc. Und da wir abgesehen von den niedlichen Sandwichminiaturen auf dem Hamburgflug noch nichts gegessen hatten, beschlossen wir, dieses jetzt recht schnell nachzuholen. Ich zwängte mich also auf den Besuchersitz (der hier in der Mitte deutlich mehr Armfreiheit bot als an den Fensterplätzen) und wir dinierten zusammen. Ich kann mich an die einzelnen Gänge gar nicht mehr so genau erinnern, aber das Essen war wirklich großartig: Von der Qualität, von der Optik und dem gesamten Ambiente am gedeckten Tisch wirklich First Class!
Nach dem Essen war ich ganz froh, wieder auf meinem richtigen Sitz Platz nehmen zu können, auf die Dauer ist dieser Besucherplatz durchaus vergleichbar mit der NEK. Nach ein paar weiteren Schlucken dieses leckeren Tropfens aus der Traube hatte ich die nötige Bettschwere erreicht, und während ich mich umzog machten die Flugbegleiter den Turn-Down-Service. Eines muss man den BA Firstsitzen zugestehen: Zum Schlafen sind sie klasse! Als ich aufwachte, ging gerade das Moodlight an. Ein Blick auf die Moving Map zeigte eine verbleibende Flugzeit von 1:09h an. Super! Schnell umgezogen und schon gab es Frühstück mit einem ausgezeichneten Kaffee. Es geht also auch im Flieger, warum bekommen wir sonst immer so eine Plörre serviert?
(...)
Auch ich möchte gerne mal mit einem Trip-Report zur Unterhaltung hier im Forum beitragen… Nicht zuletzt deshalb, weil ich es auch immer sehr genieße, an den Reisen Anderer teilzuhaben. Nachfolgend findet Ihr daher nun den Bericht meines ein wenig ungewöhnlichen Wochenendes im November am Kap der Guten Hoffnung:
Wale , Weiße Haie und ganz viel Wein
Der Hintergrund für den Trip waren erstens eine gute alte Familientradition, in der mein Bruder und ich einmal im Jahr frei bekommen und etwas zusammen unternehmen dürfen, und zweitens diese zwei British Airways Tickets, die dringend noch abgeflogen werden mussten. Also einigten wir uns auf das zweite November Wochenende (praktisch, dass Werder aufgrund der Länderspielpause spielfrei hatte) und begannen mit der Planung. Es sollte wieder nach Südafrika gehen (nach dem großen Erfolg beim letzten Trip) und dieses Mal einen Adrenalin-Kick-Highlight inkludieren. Dieser war schnell gefunden: Käfigtauchen mit Weißen Haien vor Dyer Island. Ungeduldig warteten wir auf den Abreisetag…
Tag 1, Donnerstag:
BRE - HAM – LHR - CPT
Abflug ab Hamburg am frühen Nachmittag, also Urlaubstage sparen und morgens noch brav ins Büro gehen. Das Meeting, das bis zum antizipierten Abreisezeitpunkt dauerte, überzog natürlich. Als ich endlich los kam, begann schon der erste Stress, aber zum Glück ist auf unsere gute alte Bahn Verlass und der IC nach Hamburg kam verspätet. Dort am Hauptbahnhof angekommen traf ich meinen Bruder und weiter ging’s mit der S-Bahn zum Airport. Zeitlich war es jetzt mittlerweile so, dass man durchaus von einem direkten Übergang von der S-Bahn in den Flieger sprechen kann (unterbrochen nur durch die lästige Security und Passkontrolle) und so saßen wir Augenblicke später auf unseren Plätzen 4A und 4C.
Der Flug nach London war pünktlich und unspektakulär, ich bin nur ein mittelmäßig großer Freund vom BA Afternoon Tea mit Scones und Cornish Clotted Cream, aber die zusätzlichen fingerdünnen Sandwichstangen mit Ploughmans Chutney waren lecker. Die gut aufgelegte Crew zeigte sich sehr engagiert im Getränke Vertrieb, sodass wir bereits die ersten südafrikanischen Weißweine kurz hinter Hamburg genießen durften. Es sollten beileibe nicht die letzten sein…
In Heathrow Terminal 5 ging es durch’s Connection Centre, in dem ich es recht voll fand für die Tageszeit, aber die Security war sehr effektiv und nur Minuten später standen wir schon Airside in der Shopping Mall. Früher waren Transfers in Heathrow wirklich ein Alptraum, aber seitdem T5 funktioniert, gehört dieses Terminal m.E. zu den besten weltweit.
Durch eine wiederum kurze Übergangszeit war keine Gelegenheit, den tollen Lounges einen Besuch abzustatten, da wir noch Auftragsshopping zu erledigten hatten. Außerdem erfreuten uns die Anzeigentafeln schon mit dem Hinweis „Goto Gate A10“, für die nicht T5-Erprobten unter Euch, das sind die Bus-Gates. Dass ‚Bussing‘ in London erfreut nur diejenigen, die schon früher ‚gebusst‘ haben, als die Busse das wirklich allerletzte waren. Mittlerweile sind die zwar deutlich besser geworden, aber im Vergleich zu anderen Airports bleiben die Londoner extrem ineffizient. So ungerne ich mit dem Bus fahre, das Ankommen unterhalb einer 747 und das Erklimmen der steilen Treppen ist aber immer wieder ein erhebendes Gefühl.
Oben angekommen („meine Güte, ist das Handgepäck schwer“) dann die Begrüßung an der Tür durch den Cabin Service Director („welcome on board, Mr Hanseat, may I show you to your seat“ – ich liebe das! ) und der Marsch nach links in die Flugzeugnase. Es gibt keinen besseren Platz in irgendeinem Flieger als ganz vorn in der 747! Dort dann weiterer Austausch von Höflichkeiten mit der Crew und das obligatorische Glass of Champagne. Leider hatten wir – wie allerdings auf dieser Route erwartet, die alte First Class. Nach dem ersten Refill fragte ich mich, wo denn wohl die Macas (oder auch: Macadamias) blieben… es kamen keine – gut für die Figur!
Wir saßen auf den Mittelplätzen 5D und 5E, die eigentlich nicht unbedingt meine bevorzugten Sitze sind, aber eindeutig kommunikativer sind, als die Einzelsitze am Fenster. Und da mein Bruder und ich uns recht lange nicht mehr gesehen hatten, waren die Plätze im Nachhinein ideal! Der Abflug verzögerte sich leider aufgrund von Air Traffic Control Restrictions, aber die ausgesprochen engagierten Flugbegleiter verkürzten die Wartezeit durch hemmungsloses Auffüllen der Champagner Gläser
Ein weiteres Highlight der 747-Nase ist der Startvorgang. Es rumpelt und scheppert wenn sich der vollbesetzte und betankte Vogel langsam in Bewegung setzt und immer schneller (und lauter) die Piste runter jagt – dann das Abheben und Schweben – und plötzlich dieses undefinierbare Quietschen und Knarren, das vielen ‚Erstfliegern‘ ein kleines Panik-P auf die Stirn malt, wenn direkt unter einem das Fahrwerk eingeholt und verriegelt wird – und dann die absolute Stille. Herrlich!
Weiter ging es mit – unglaublich – Nüssen. Und zwar warmen! Die hatte ich hier noch nie. Die Figur holte jetzt alles nach, was Ihr vorher verwehrt geblieben war, und die Leber freute sich über einen ausgezeichneten südafrikanischen Sauvignon Blanc. Und da wir abgesehen von den niedlichen Sandwichminiaturen auf dem Hamburgflug noch nichts gegessen hatten, beschlossen wir, dieses jetzt recht schnell nachzuholen. Ich zwängte mich also auf den Besuchersitz (der hier in der Mitte deutlich mehr Armfreiheit bot als an den Fensterplätzen) und wir dinierten zusammen. Ich kann mich an die einzelnen Gänge gar nicht mehr so genau erinnern, aber das Essen war wirklich großartig: Von der Qualität, von der Optik und dem gesamten Ambiente am gedeckten Tisch wirklich First Class!
Nach dem Essen war ich ganz froh, wieder auf meinem richtigen Sitz Platz nehmen zu können, auf die Dauer ist dieser Besucherplatz durchaus vergleichbar mit der NEK. Nach ein paar weiteren Schlucken dieses leckeren Tropfens aus der Traube hatte ich die nötige Bettschwere erreicht, und während ich mich umzog machten die Flugbegleiter den Turn-Down-Service. Eines muss man den BA Firstsitzen zugestehen: Zum Schlafen sind sie klasse! Als ich aufwachte, ging gerade das Moodlight an. Ein Blick auf die Moving Map zeigte eine verbleibende Flugzeit von 1:09h an. Super! Schnell umgezogen und schon gab es Frühstück mit einem ausgezeichneten Kaffee. Es geht also auch im Flieger, warum bekommen wir sonst immer so eine Plörre serviert?
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