3x SEA-SJU... Next stop: Ambulance

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SliderCGN

Aktives Mitglied
16.06.2010
102
0
STR und CGN
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Prolog - Death by Coffeein
Ein Wunder dass sich der Löffel noch drehen lässt. Der Espresso ist so zäh wie Sirup und schon die Tatsache dass er in einem 0,5 Liter Becher kommt zeigt mir, das der Typ hinter der Bar normalerweise was anderes macht. Bestimmt verkauft er ansonsten Haken und Schatzkarten nach Tortuga in einer Spelunke unten am Hafen. Er ist so ein Typ "Männl. Model aus der Bacardi Werbung" allerdings in der Originalbesetzung der 80er Jahre. Heute ist 2012 - und das zeigt welche Spuren Rum und Party hinterlassen. Er ginst mit seinen noch vorhandenen Zähnen und ich bin froh, dass mein Espresso wenigstens kein Schirmchen und Ananas zur Zierde hat, trinke ihn aus Höflichkeit und bereite mich mental auf den bevorstehenden Infarkt vor.

Wie komme ich hierher und wieso bestelle ich um 4:00 Uhr Ortszeit ein Getränk, dass man hier wohl nur zu anderen Zeiten trinkt?

Das ist eine lange Geschichte *aber genau hier geht sie los.... An der Bar des Doubletree Hilton inSan Juan, mit nur 20 Dollar in der Tasche und ohne Koffer, der noch in Philadelphia ist...
... Und hier wird die Geschichte auch enden.*

Kapitel 1*
3 Wochen zuvor!

Ich weiß was ich mache. Denn ich weiß immer was ich mache. Obwohl die meisten meiner Freunde jetzt sagen würden dass ich noch nie das gemacht hätte was ich je hätte machen sollen. Meine Lehrer würden jetzt reihum aufstehen, den Konjunktiv von eben verbessern und mir zur Selbsterkenntnis gratulieren. Ein Beispiel außer das ich dieses bescheuertes Vorhaben durchziehe? Ok, aber nur eins: *Obwohl ich mir die Karten für ein Konzert leisten kann, mache ich mir den Spass als "Gatecrasher" über den Zaun einzusteigen. Einfach so. Aus Spass. Damit es nicht mehr den Touch des illegalen hat, bin ich bei Wacken und Rock am Ring dazu übergegangen mir eine Karte im Vorverkauf zu besorgen und trotzdem über den Zaun zu steigen. Man wird alt. Erwischt wurde ich nur einmal als ich es zu weit trieb und bei Linkin Park Backstage vor der Garderobe stand, aber diese Geschichte ist zu lang und bestimmt wollt Ihr die nicht hören ;)
Trotzdem wollte ich Euch kurz sagen wer ich bin und was ich mache, naja, was für ein Typ "Irrer" ich so bin. Das "wirklich irre" daran ist, dass ich unter Euch bin und Ihr mindestens genauso krank seid. Also Vorsicht in den Lounges dieser Welt, ich könnte da sein ... Auch ohne Eintrittskarte :) In der First Lounge in ZRH war ich sogar schonmal ganz ohne Status... Gatecrashing ist spannend,.. Ich erzähle Euch irgendwann mal mehr davon.*

Motivation:
Die Motivation ist klar. Der SEN muss her. Fliege zwar häufig, aber leider oft mit AirBerlin, Germanwings, Malev (mal sehen was da als nächstes: kommt) und immer nur Kurz- und Mittelstrecke mit einzelnen Ausnahmen. Den FTL habe ich mir letztes Jahr gesichert. Trotz vieler Flüge in 2011 wurde es mit den 30 Seg auf LH eng - da hab ich mich für den Swiss Business Saver entschieden und nicht bereut.

Den Plan für den MR hatte ich 2011 in Unkenntnis über mein vor mir liegendes Flugverhalten gemacht und extrem dämlich vorhergesehen. Denn ich wollte (wenn ich schonmal in den USA bin) den SEN komplett mit dem RUN und Transfer erreichen. Dass ich aber schon vor dem Run bereits ca. 25.000 (S)Meilen gesammelt habe war genauso schwer vorhersehbar, wie ein Trip nach ELS und PEK Mitte des Jahres. Somit hätte ich mir einiges ersparen *können - aber ob es hart werden würde wusste *ich ja noch nicht. *Auch vom Espresso in Puerto Rico, dem Immigration Officer in Seattle und der rothaarigen aus Atlanta *hatte ich noch keine Ahnung.
Den Wohnsitz ins Ausland verlegen um zu sparen wollte ich nicht weil ich dafür dann doch zu ehrlich bin. Über Zâune klettern um ins Konzert, Schwimmbad oder in nen Freizeitpark zu kommen ist was anderes :) Allerdings sieht der Plan vor das Finanzamt zu beteiligen, da es eine Forschungsreise wird. Erforscht werden die "Auswirkungen auf Psyche, Gesundheit und Leistungsfähigkeit in stressigen Berufen mit Risetätigkeiten unter erschwerten Bedingungen wie klimatische Umstellungen, Zeitzonenwechsel und die fehlende Möglichkeit regelmässiger Nahrungsaufnahme". Das ganze ist legal, nichtmal "semi-legal" sondern einfach nur legal - wenn auch unanständig. Hierzu Verweise ich gerne auf die Paralleldiskussion im Thread "Letzte Fragen vor meinem 3-fach MR". Da dürfen die ganzen Doppelmoralapostel sich austoben und mich verurteilen während sie mit EF & Co das gleiche machen.

The Plan:
18. Februar 2012: STR-FRA-SEA
19. Februar 2012: SEA-PHL-PHX-SJU
20. Februar 2012: SJU-PHX-PHL-SEA
21. Februar 2012: SEA-PHL-PHX-SJU
22. Februar 2012: SJU-PHX-PHL-SEA
23. Februar 2012: SEA-PHL-PHX-SJU
25. Februar 2012: SJU-PHX-PHL-SEA
28. Februar 2012: SEA-FRA-STR
*
Den Transfer in Business, den Rest in First (oder was sich dort so nennt).

Die Vorbereitung:
Erstmal In diesem Forum eingelesen und immer schön brav die Suche benutzt, möglichst wenig User mit Fragen genervt, denn man stellt schnell fest dass man hier zwar geholfen wird aber nur wenn man vorher die 11833 befragt hat. Aber hier soll es nicht um Bashing von Usern gehen, dass könnte man aber mal an anderer Stelle diskutieren ... *Denn, und damit sei das letzte Wort von mir dazu gesprochen, wirklich "nett" zu den Neuen sind hier zu wenige!

Flüge:
Die Wahl des Zeitraums fiel leicht. Die Buchung des Transferfluges war der Auslöser (Business Special Angebot). Die Buchung der anderen Flüge hat das Team von rcs übernommen. Kann ich an dieser Stelle empfehlen und werde dort künftig auch andere Flüge buchen.*

Hotels:
Zuerst den Gold Status bei Hilton für lau gesichert dank diesem Forum. Plastikkarte kam sogar auch schon an.*
In SJU konnte mir das rcs Team das Doubletree empfehlen.*
Die anderen Nächte in SEA gebucht im Radisson. Danke nochmal ans Forum für den 80 USD / Night Deal.*
Später wird das Thema Hotel, insbesondere in SJU nochmal relevant, aber da wusste ich noch nicht wie scheisse eine Rechnung sein kann die man ohne die Realität gemacht hat. Darf man eigentlich in so einem Forum "scheisse" schreiben oder ist das wie beim zensierten Inflight der Lufthansa wo jeder Film auf FSK6 getrimmt wird? Schweife ich ab? - gewöhnt Euch daran.*

Kofferplanung:
Der Plan ist einfach.*
In STR wird ein großer Koffer aufgegeben. Inhalt ist mein Handgepäck mit dem die Runs laufen. Der große Koffer wird in SEA in Radisson deponiert.*
Am Ankunftstag werde ich mich dort mit Klamotten eindecken. Der Plan war gut - der Rest nicht. Als ich in SEA war wollte ich einfach nur pennen und freute mich über das schnuckelige Upgrade Zimmer mit dem saubequemen Bett, wobei nach 10h LH Sitz 4A wäre auch eine Europalette mit der FAZ als Bett bequem gewesen, weil "Full flat".

Very Important Equipment:
- iPad mit jeder Menge Movies und der App "TripIt".*
Einen sehr herzlichen Dank an Sonno für diesen (und weitere Tipps). *Die Trips samt Hotels zu importieren und zusammenzuführen klappt auf Anhieb und wird meinen Trip sicher massiv erleichtern. Wer es noch nicht hat: Besorgt Euch TripIt. Fragt nicht, tut es..
- Bose Quiet 3 Kopfhörer.*
- PaperDocs:
- Alle Unterlagen (Reservierungen) als Ausdruck.*
- Karten der Airports mit den Lagen der Lounges (Du kommst hier aber nicht rein / also Gatecrashing) und Gates.*
- Die Biographie von Steve Jobs als Papier-Buch (falls die Technik versagt) und eBook (falls die Technik funktioniert).*


Kapitel 2*
Der erste Run
Hart auf dem Tisch aufgeschlagen. Der Espresso hat gewirkt. Mein erster MR ist zur Hälfte vorbei, denn ich bin in San Juan im Doubletree. Hab nen Trick für die Maximierer gefunden, aber ziemlich unfreiwillig und nicht beabsichtigt... Man entscheidet sich online für das Gratis Frühstück für HH Goldies. Am Check-In meldet man dem Roboter-ähnlichen Rezeptionisten, der scheinbar ein Band abspielt oder den Text irgendwo abliest, dass man anstelle des Frühstücks lieber die Extra Punkte möchte. Er klickert das in sein System ein und sagt seinen Spruch auf. "Selbstverständlich und sehr gerne hinterlegen wir das so für Sie - Willkokmmen im....bla bla bla".
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich allerdings in dem üblichen "Willkommen bei uns-Umschlag" der Vocher für das Frühstück. Das bemerkte ich aber erst im Zimmer *Der unterbezahlte Kellner mit den verdeckten Tattoos und den leeren Ohrlöchern in denen mal "was großes" war interessiert es aber*um 4:00 Uhr lokaler Zeit einen Dreck ob der noch Gültig ist weil der Überbringer den Voucher wie selbstverständlich als Zahlungsmittel verwendet... Hat Super geklappt. Werde das bei Gelegenheit in Düsseldorf testen, wobei die dortigen Leute eher deutschen Service und deutsche Gründlichkeit inklusive Prinzipienreiterei besser kennen als "Pablo" aus Puerto Rico, der mit seinen Gästen keinen Stress will weil er sonst nicht vom deutschen Arbeitsmarkt verwöhnt wird sondern im TexMexBadBurito & Burger 24/7 an der Fritteuse endet...*
... Wie kam ich hierher? Na ganz einfach... Mit dem oben beschriebenen Routing. Alle Flüge pünktlich und unspektakulär. Aber es sind ja meist die Begegnungen mit Menschen, die eine Reise zu etwas besonderem machen...

... Über den Teich... Wieder ein paar Tage zuvor...
In Stuttgart war es an diesem Morgen kalt, nass und windig. Ich Parke im nahegelegenen Businesspark und Fähre mit dem Taxi hin um die wahnsinnigen Gebühren dort zu sparen. Alternativ könnte man in Stuttgart auf dem Aussenplatz bei der Ausfahrt versuchen extrem dicht am Vordermann dran zu bleiben, was dort fast immer klappt. Aber ich wollte die Reise nicht mit Gatecrashing beginnen und beenden.
Die Lounge ist so wie immer, - lieblos, leer, langweilig... Passend zu den Schwaben die jetzt endlich nen neuen Bahnhof bekommen! Vom kleinen grünen Lehrerlein... Ok, ich lasse die Politik weg.*

Highlight auf dem Flug nach Frankfurt:*
1. kein Streik der Vorfeldmitarbeiter und*
2. mein Bose Kopfhörer ist kaputt.


Die Einreise.
Der schwarze 5XL Immigration Officer am Counter schaut mich skeptisch an und mir tritt Schweiß auf die Stirn. Er baut sich auf als hätte ich irgendwie Streit gesucht. Wenn ich je Streit suche, dann nie mit einem Kerl, bei dem es drei Typen in meiner Größe Bedarf nur um ein Foto von dem anderen zu zerreißen... Vielleicht ist einfach nicht sein Tag oder ich hätte besser keine kesse Lippe machen sollen bei der Frage wieviel Geld ich dabei habe. Kaum drin in den Staaten der nächste Schock. Mein iPad liegt noch an Bord im Zeitungsfach an Sitz 4A wo ich es *zuvor deponiert hatte um das Inflight Entertainment System zu genießen. Dabei ist mir aufgefallen, dass dieser "Sichtschutz" zum Nachbarn im Besten Fall gut gemeint war und ich mich sehr wundere aus welchen Gründen die Filme eigens für Lufthansa nicht nur im Format angepasst sondern auch noch weiter zensiert werden. Scheinbar ist dort alles FSK6. So komfortabel wie in Sitz 4A ist es am Einreisecounter nicht und man bekommt irgendwie den Eindruck man sei in einem Land voller Rassisten.*
Bin schlecht gelaunt. Schlange stehen, mieser Sitz, zensier Filme, ein Transatlantikflug ohne Noise Cancelling Kopfhörer und das Gefühl Duschen zu müssen verleiten mich zu einer unüberlegten und pampigen Antwort am Immigration Counter. Es hat mich ca. 20 Minuten extra gekostet mich in der Detention Line, wie ich sie mal nennen will, mit den dortigen Repräsentanten der Heimatschutzbehörde abzugeben. Spätestens dort merkt man dass man einfach nur Grinsen, antworten und weitergehen sollte wenn man am Immigration Counter befragt wird.
Mein Hilferuf bei Lufthansa verschafft mir mein iPad nach weiterreden ca. 20 Minuten zurück, ich freue mich und gehe schlafen.

Ja, schlafen wäre eine gute Idee, aber ich bin in San Juan, habe einen Espresso getrunken und Kämpfe mit dem scharfen "mex Hot Chili" von gestern....

... Mittlerweile ist sogar Halbzeit von Run2 und ich fange an diesen Bericht durcheinander zu schreiben. Möglicherweise bin ich überzuckre durch das komische Essen hier oder ich hätte mir mehr Mühe geben sollen.

Nüchterne Zusammenfassung von 1,5 Runs :
Ich hatte die Gelegenheit alles zu vergleichen. Die 757 mit den besten Sitzen und dem höchsten Komfort, einen A319 mit GoGoAir was zu langsam ist um Spass zu haben und einem A321 wie ich ihn in dieser Konfiguration zuletzt in Sinsheim im Museum gesehen habe und hoffentlich nie Wiedersehen muss.*

.... To be continued
 

Hopper

Erfahrenes Mitglied
29.04.2010
3.614
1.779
grounded
Einer der besten Threads hier im ganzen Forum, andere bezeichnen mich auch als "irre", "verrückt" oder "bekloppt", ich selber nenne es "anders", aber gibt immer noch einen fetteren Fisch im Teich...
 
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Reaktionen: denkigroove

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
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2.447
FRA
(y)

Herrlich. Nicht unterkriegen lassen, ist ja nur noch ein Run...
 

SliderCGN

Aktives Mitglied
16.06.2010
102
0
STR und CGN
Kapitel 2
Desperados

Es muss etwa 12:00*Uhr lokaler Zeit gewesen sein als ich in meinen Klamotten mit dem Gesicht nach unten auf meinem King Size Bett in der Upgrade Suite des Radisson Ambassador in San Juan aufwache. Nach jahrelanger Erfahrung mit solchen Situationen gehe ich meine persönliche Checkliste durch und stelle beruhigt fest, dass ich a) in meinem eigenen Zimmer und b) alleine bin, noch alle Zähne habe und im Bad kein Tiger sitzt. Da ich mich in der größten Drogenkonsumierenden Nation der Welt befinde, freut es mich auch keine Spiegel und Rasierklingen zu finden und keine Einstichstelle zu entdecken.
Ich bin gestern Opfer des ersten Teil meines 3. Runs geworden. Nach 2,5 Runs bin ich aus lauten Vorfreude auf den freien Tag übermutig mit dem Casinogutschein, dem Freigetränkvoucher und leider meinem Portemonaie ins hoteleigene Casino und später an den Pool auf dem Dach samt Bar & Bitches gegangen. Der Schlafmangel der letzten Tage hat mich entkräftet. Ich kann das in etwa mit einem exzessiven Rockfestival vergleichen, aber es ist härter. 4 Zeit / Klimazonen und zu wenig Schlaf in Kombination mit zu wenig Getränken und zu schlechtem Essen haben meine mir bekannte Aufnahmemenge von Alkohol signifikant reduziert. Mein Cocktail ist der Gin Gimlet und ich kann mich nur daran erinnern gestern einen Pitcher davon bestellt zu haben. Mein Magen und mein Schädel sagen dass ich ihn geschafft habe ohne mich daran tatsächlich erinnern zu können.*
Daraus leite ich meine Regel Nummer 1 für Mileage Runners ab: Gönnt Euch das Hotelzimmer und flugfreie Tage! Es beschert Euch entweder den Kater mit der Erinnerung an einen fantastischen Abend oder wahlweise die Gelegenheit auszuschlafen was mir heute unbezahlbar erscheint.

Das Radisson in San Juan ist Super. Es gefällt mir persönlich besser als das Doubletree, weil ich hier (wie auch in Seattle) mit der für lau erhaltenen Hhonors Goldkarte einen "local Match" ergattert habe. Obwohl ich mit der 80 USD Promo Rate hier übernachte, wohne ich auf dem Ambassador Club Floor in der Gatesby Lounge Nr 609... Ziemlich gut für jemand, dem ein Bett, vorzugsweise ein grosses, reicht.
Diese "local Matches" gehen einfach. In Seattle hab ich es das erste Mal nach dem 1. Run getestet. Ich hatte nämlich das Doubletree gecancelt, nicht nur wegen des Kaffee-Anschlages, und stattdessen das Radisson mit dem "80 USD Trick" gebucht.
An der Rezeption beim Check In hab ich der Reservationslady erzählt wie toll ich diese Kette finde und auch öfters kommen werde. Ich bat sie im System zu prüfen ob die Reservierungen dort sind .... Natürlich nur um meine anknüpfende Frage zu untermauern. Ich sagte Ihr, dass ich zwar kurz von HHonors Diamond stünde, was meinem Null-Punkte-Konto schmeichelt; jetzt aber aufgrund einer Enttäuschung auf das Radisson wechseln wolle. Sie klickerte kurz im System, schaute die HH-Gold Karte kurz an und teilte mir mit ich wäre in diesem Hotel nun "Concierge". Was genau das bedeutete konnte ich in dem extrem coolen Zimmer sehen. Ob dieser Status über Umwege auch vom Club Carlson funktioniert werde ich ausprobieren und berichten.

Kapitel 3
Die Lounge in Philadelphia

Sprung zurück in de Zeit. Ich bin auf dem zweiten Run. Kurz vor der Halbzeit.
Der Zubringer von Phoenix war schneller als gedacht. Der Schlafentzug macht mir zu schaffen und ich habe wirklich keine Lust mit der Fastfood Nation am Gate zu hocken. Das Public WLAN dort ist mir nicht schnell genug, die Preise der Flughafenbuden zu hoch etc etc. Also genau warum alle andern auch in Lounges gehen. In Philadelphia muss man sicher aber eines Tricks bedienen.*
Im US Airways Club über Gate A7 kommt man mit einem einen Trick, ein wenig Dreistigkeit und Glück trotzdem rein. Ohne Star Gold.*Der Trick war einfach, denn die haben dort noch nie von der goldenen M&M Kreditkarte gehört, die ich mit meinem Stapel First Class Tickets wie selbstverständlich hinlege. Gescannt wird hier nix und frei ist der Weg. Die Karte hatte ich noch im Portemonai, keine Ahnung wieso, denn vor kurzem hatte ich ja meine silberne FTL Karte bekommen, für die man sich ja hier im Forum schon fast schämen muss. Egal - auf jeden Fall war es ganz gut die dabei zu haben, denn mit der Nespresso Clubkarte oder Star Silber hätte es nicht funktioniert. Die Dame am Counter hat nur kurz aufgeschaut und vielleicht lag es an meinem "Hello again..Good to See you! How are you?" das ich reinkam.*
Gelohnt hat das unterm Strich schon. Wer die Lounge da kennt wird zwar sagen dass die mit nix konkurriert was wir aus DE kennen, aber es war besser als am Gate.

Kapitel 4
Grand Theft Auto - San Juan

Draußen sind es 30 Grad oder keine Ahnung wieviel Fahrenheit und im XL 8 Sitzer-Taxi gefühlte Null Grad. Mein Blick gleitet über die vorbeiziehende Kulisse der Stadt. Bislang hat jeder Fahrer eine andere Route genommen *und so hab ich jetzt schon einiges hier gesehen. Er setzt mich am "Plaza Las Americans" ab, ich gehe shoppen und fahre später zu Isla Verde, mag die Party dort nicht und beschliesse zum Hotel zu fahren. Alles in San Juan erinnert mich an die alte Konsolenzeit und Spiele wie DRIVER oder die Anfänge von Grand Theft Auto. Die mexikanische Musik aus dem Radio wird nur vom spanischen Funkgerät und dem Geklapper der Devotionalien am Spiegel unterbrochen. Obwohl die meisten Menschen dies als Paradies bezeichnen würden, es herrscht Armut hier, die an jeder Ecke sichtbar ist. Es schadet nicht bei einem MR sowas zu sehen und sich zu überlegen, dass man gerade vorsätzlich Geld ausgibt und sich in Flugzeuge quält nur um eine Plastikkarte zu bekommen von der man sich auch nur wenig kaufen kann während die Menschen in SJU offenbar jeden Dollar umdrehen müssen und die meisten eine First Class von US Airways nie leben werden.
Das Leben hier scheint teuer zu sein. Schokolade im lokalen Supermarkt kostet pro Tafel etwa 5 Dollar. Eine Tüte Chips liegt bei etwa 4 USD.*

Ich leite daraus noch eine wichtige Empfehlung für alle MRunner ab: wenn ihr schon irgendwo seid, nehmt nicht die nächste Maschine nach Hause sondern gönnt Euch Zeit. Eurem Körper zur Erholung, dem Geiste zur Bereicherung. Seattle und San Juan sind beides Orte an denen man einiges sehen und erleben kann. Selbst wenn es nur ein Tag ist. Ich fliege morgen zurück und wünschte noch einen Tag hier zu haben nur um auch mal in SEA auszugehen.

... Es sind die kleinen Dinge und Erlebnisse, die einen MR zu etwas besonderem machen können. Die rothaarige aus Atlanta, der verdammte Kaffee in der Bar des Doubletree oder die erschlichenen Upgrades im Radisson trotz Billigrate oder Taxifahrten in San Juan, der Strand oder das Shoppingrlebnis. Daran werde ich mich genauso erinnern wie die*Beste LiveVersion von "Desperado" einem Song der Egales die hier bestimmt keiner mehr kennt oder zu schätzen weiß, gespielt von einem uralten Puertoricaner auf einem Klavier in irgendeiner Bar auf der Insel...
Die Sitze im Flieger, das Essen an Bord oder Internet in the Air sind Wert in anderen Threads diskutiert zu werden, aber daran werde ich mich nicht erinnern; weil es mir egal ist. Ich empfehle Euch bei der Planung damit nur wenig Zeit zu verbringen. Ach doch, eine Sache noch zu den Sitzen im Flieger... Seatguru weiß nämlich nicht alles. Ich bevorzuge den Fensterplatz der letzten Reihe in First. Irgendwie mag ich es eine Wand hinter mir zu haben die nicht von hinten redet, an meinen Sitz tritt oder mir auf das Display glotzt. Aber obwohl die First Class nicht groß ist (12 Leute in der 757) gehen den ******** *bei US Airways regelmäßig die Gerichte aus. Dreimal ist es mir passiert, dass es nur noch ein Essen zur Wahl gab. Naja, ist vielleicht eh nebensächlich, da ich probiere mich unterwegs zu versorgen. Tipp: SaladWorks in Philadelphia.*

Zusammenfassung / Empfehlungen:
Werde ich es wieder tun? Vielleicht. Aber wenn, dann anders.*
Ich werde mir mehr Zeit an den Ausgangs- / Zielorten geben. Denn jetzt komme ich zurück als SEN, habe aber zu wenige Dinge erlebt für die Zeit, die Orte und das Geld.

Was man braucht für einen MR:
- Nur Handgepäck, vorzugsweise einen Rucksack, der alles notwendige für die Tage bietet die man unterwegs ist. Leichtes Gepäck ist unbezahlbar.
- Ausweis, Geld, Handy,*
- iPad mit Filmen und der App "TripIt", iPod mit genug Musik, Noise Cancelling Headphones
- Vitaminpräperate gegen Mangelerscheinungen. Gutes Essen gibt es wieder daheim ;)
- einen Reisepartner. Alleine ist doof.*

Keep in touch Folks! Take care.
Thank you for choosing US Airways. It's always your choice and always our pleasure.

....Bilder kommen noch....
 
M

McLuhan

Guest
sorry, dass ich als newby nicht auf die suche gehe, sondern frage: was kostet denn der spass und wie lange bist du unterwegs gewesen - also start bis ziel senator?
 
M

McLuhan

Guest
sorry, bin selbst ohne mileage run zu muede. die frage nach der dauer hat sich eruebrigt ;)
 

DerEisbaer

Erfahrenes Mitglied
22.10.2011
437
0
in der Pfalz
Sehr schön geschrieben, wirkt sehr authentisch und auch die kritischen Stellen fand ich klasse. Das mit der rothaarigen aus Atlanta und dem Espresso-Massaker wollen wir dann zwar noch genau wissen - aber liest sich echt spitze ;-)