München - New York mit Air France statt Lufthansa - Versuch eines objektiven Vergleichs

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rcs

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06.03.2009
27.524
4.501
München
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Die nervige, unzuverlässige und unberechenbare Umsteigerei in Paris hat mich neben den zahlreichen negativen Veränderungen des Flying Blue - Programms lange Zeit davon abgehalten, weitere Langstreckenflüge von Europa auf der Langstrecke mit Air France zu fliegen.

Lufthansa Business Jet gecancelled - späteste Verbindungen ex MUC auf BA oder AF
Nachdem Lufthansa leider den abendlichen Business Jet von München nach JFK nach wenigen Wochen wieder aus dem Flugplan genommen hat und ich aus terminlichen Gründen so spät wie möglich aus München wegkonnte, blieb mir die Wahl zwischen BA und AF.

Prämienverfügbarkeit bei Air France weiterhin sehr gut
Nachdem ich bei AF auch auf der Spätverbindung Verfügbarkeit für Prämientickets bekommen konnte (die noch immer sehr gut ist, hier hat sich bislang nichts zum Negativen verändert) und BA bereits komplett ausgebucht war, wurden kurzerhand ein paar Membership Rewards - Punkte transferiert und das Award-Ticket gebucht.

Der Weg zum gewünschten Sitzplatz
Aufgrund der bereits sehr vollen Maschine konnte ich zunächst keinen der aus meiner Sicht guten Plätze vorreservieren - im Gegensatz zur Lufthansa hat Air France in der Business Class keinerlei „Preferred Seating“ (z.B. bei Lufthansa Reihe 3 im Airbus).

Im Rahmen des Online-Check-In, der mittlerweile offensichtlich problemlos funktioniert, konnte ich mir aber den Bulkhead am Fenster der hinteren Business Class - Kabine sichern (Reihe 5) und war soweit mit meiner Sitzwahl glücklich da man am Bulkhead bei Air France problemlos aufstehen und rauskommen kann, ohne den Sitznachbarn aufzuwecken - bei Lufthansa erfordert das dann doch etwas mehr Akrobatik am Bulkhead.

Zubringer: München - Paris CDG
Meinen Mietwagen gab ich rund 30 Minuten vor Abflug ab, somit blieb keine Zeit für die Lounge in München - Boarding lief letztlich wie bei Lufthansa auf den Kont-Strecken schlichtweg nach dem „First Come First Served“ - Prinzip ab, trotz einer vollen A320 nach CDG schafften wir es aber problemlos pünktlich aus München wegzukommen.

In der Business Class nach CDG hatte ich den Platz 2D gewählt, den einzigen Platz im Airbus mit akzeptabler Beinfreiheit (analog 1C auf der Lufthansa) und war mit meiner Platzwahl soweit ganz zufrieden. Im Gegensatz zur Lufthansa hat Air France kein Gepäckfach für Jacken und Mäntel - der Overhead Space war dementsprechend knapp. Wer also mit zwei Handgepäckstücken in der Business Class reist, ist gut beraten, sich möglichst zeitig in der Schlange für’s Boarding anzustellen.

Der Service auf den innereuropäischen Kurzstrecken ist bei Air France im Gegensatz zur Lufthansa in allen Klassen einschließlich der Business Class abgespeckt bis zu den Limits. In der Economy besteht die Getränkeauswahl aus Wasser, Kaffee und Tee - in der Business gab es zumindest noch ein paar Dosen Saft oder Cola. Die in der Business Class ausgeteilt Essensbox entspricht aus meiner Sicht weder dem kulinarischen Standard den Air France auf der Langstrecke pflegt, noch dem was man einem Business Class Passagier zumuten kann - das künstliche Marmeladen-Etwas in Pink war nicht nur visuell sondern auch geschmacklich einfach nur abschreckend. Nach dem Standard-Service zog sich die Crew in die Galley zurück, Vorhang vor - und war bis kurz vor der Landung nicht mehr gesehen.

Klares Urteil: auf der Kurzstrecke hat Lufthansa deutlich die Nase vorn. Dem Service mag auch hier manchmal etwas die Herzlichkeit fehlen, aber zumindest stimmen Serviceniveau und Amenities noch immer. Air France bewegt sich in der Business Class mehr oder weniger auf dem Economy-Niveau der Lufthansa.

Transfer in Paris CDG
In Paris angekommen erlebte ich eine Überraschung, die mir bisher bei über 100 Kont-Strecken auf Air France von/nach Paris nur sehr selten zu Teil wurde: wir dockten in CDG doch tatsächlich am Finger an, dementsprechend blieb die eigentlich erwartete lästige Busrundfahrt um den Flughafen wie die letzten Male aus.

Zu Fuß machte ich mich vom Terminal 2D dann auf den Weg zum Terminal 2E - alles in allem bei ausreichend Zeit zwischen den Flügen dank pünktlicher Ankunft und Fingerposition relativ „easy going“ - in etwa halt auf dem Niveau der nervigen Fußwege in Frankfurt.

Dank der Access #1 Priority Lane an Passkontrolle und Security blieb mir in 2E tatsächlich auch noch ausreichend Zeit für einen Besuch in der Lounge, die dank der mittlerweile restaurierten Gates (die durch die eingestürzte Jetway vor einigen Jahren ja lange außer Betrieb waren) nicht weit von meinem Flug nach JFK entfernt war. Hier scheint man es tatsächlich geschafft zu haben, die Wege außerhalb der vormittäglichen Stoßzeit wirklich so kurz wie möglich zu halten.

Die Lounge war im Vergleich zu einer Senator-Lounge der Lufthansa wie jeher einfach nur enttäuschend. Zwar bietet die Lounge ausreichend Fläche damit man selbst in dem vollen Zustand einen Sitzplatz findet, Catering und Amenities lassen aber weiterhin zu wünschen übrig und bewegen sich bestenfalls auf dem Niveau der FTL-Lounge der Lufthansa.

Neben einer begrenzten Auswahl an Kaltgetränken (Selbstbedienung aus dem Kühlschrank) sowie Kaffee und Tee gab es eigentlich nur etwas Obstsalat, Joghurt, Cracker, abgepackten Fertigkuchen und Chips zu essen - enttäuschend.

Was die Internetnutzung in der Lounge anbelangt ist Air France im Wifi-Bereich besser aufgestellt als Lufthansa, eine Stunde Gratis-Internet bei Orange sind mit wenigen Mausklicks aktiviert - die nervige T-Mobile-Kostenfalle wie bei Lufthansa entfällt. Zahlreiche stationäre Internetterminals stehen ebenfalls bereit - aufgrund einer extrem restriktiven Firewall sind diese aber für Nicht-Franzosen quasi nicht nutzbar, noch nicht einmal die deutsche Version von Google wird von ebendieser zugelassen. Offenbar ist der verwendete Content-Filter wenig international…

Vor dem Abflug - AF von CDG nach JFK
Rund 30 Minuten vor Abflug begab ich mich dann von der Lounge zum Boarding, die größte Masse der Leute war bereits abgefertigt, sodass ich ohne größere Wartezeit direkt an Bord gehen konnte. Entsprechende Priority-Boarding-Lanes waren mittlerweile aber auch vorhanden und besetzt, sodass als Premium-Passagier hier wohl auch während des großen Runs eine akzeptable Wartezeit sichergestellt scheint.

Vor dem Verlassen der Parkposition wurden die Jacken eingesammelt und aufgehängt, sowie der übliche Pre-Departure-Getränkeservice mit Säften, Wasser und Champagner angeboten.

Was im Gegensatz zur Lufthansa leider fehlt ist eine Auswahl an Magazinen - und englischsprachige Zeitungen waren an Bord leider auch keine mehr erhältlich.

Merkbarer Unterschied bei der Crew gegenüber meinen letzten AF-Langstreckenflügen: jeder, der nicht augenscheinlich Franzose war, wurde automatisch und unaufgefordert auf englisch angesprochen - offenbar ist man sich der notwendigen Öffnung zu anderen Nationalitäten mittlerweile bewusst geworden und eine Abstrafung derer, die kein Französisch sprechen, war definitiv an keiner Stelle erkennbar.

Trotz überbuchtem Flug ging es pünktlich los, und mit knapp über 7 Stunden war die Flugzeit so spät am Abend auch angenehm kurz bemessen.

Der Flug von CDG nach JFK
Rund 30 Minuten nach Take-Off gab es den ersten Getränkeservice, gefolgt vom Abendessen rund 60 Minuten nach Take-Off. Hier konnte Air France seine Stärke gegenüber der Lufthansa zeigen - das Catering in der Business Class ist dem der Lufthansa noch immer um Welten voraus.
Als Vorspeise wählte ich die Foie Gras, gefolgt vom „Plat Du Jour“ (Pute). Qualität als auch Portionen waren gut, und die Präsentation Gang für Gang lief auch sehr effizient und angenehm. Einziger Faux Pas aus meiner Sicht - keine ordentlichen Weingläser, der Wein wurde in den normalen Wassergläsern ausgeschenkt. Auch bei den Desserts konnte Air France punkten - neben einer guten Käseauswahl und den exzellenten Sorbets gab es auch noch Kuchen und sonstiges zur Auswhal.

Das Amenity-Kit bewegt sich von den Inhalten her auf dem international in der Business Class üblichen Niveau, nach dem Essen also schnell meine Zähne geputzt und versucht ein paar Stunden Schlaf zu bekommen - mittlerweile war ich dann doch schon recht müde.

Viele der Kinderkrankheiten der NEV-Sitze sind in der Tat mittlerweile beseitigt - der Sitz lässt sich wesentlich besser und zuverlässiger steuern als in den ersten Tagen. Der Sitz hat wie der der Lufthansa das selbe Manko - 180° flach, aber halt nicht parallel zum Boden. Durch die Servosteuerung besteht aber hier leider auch am Bulkhead nicht die Möglichkeit, wie bei Lufthansa manuell nachzuhelfen - man muss mit der „Slippery Slope“ auskommen. Ich versuchte mich eher in einer Cradle-Position, nachdem ich mittlerweile aber „lie flat“ mehr oder weniger gewohnt bin tat ich mich schwer, eine angenehme Schlafposition zu finden und wachte sehr regelmäßig wieder auf. Von der Privatsphäre her ist der Sitz minimal besser als der der Lufthansa, der höhere Cocon sorgt für deutlich bessere Separation vom Hintermann.

Zwischendrin dann ab zur Bar, während des Fluges erwartet man bei Air France weiterhin dass sich die Passagiere in der Business Class selber bedienen - ob man das jetzt gut oder schlecht findet ist denke ich persönliche Präferenz. In jedem Fall blieb die Kabine schön ruhig.

Den Snack vor der Landung habe ich dann doch noch „verpennt“ - für rund 2 Stunden Schlaf reichte es dann am Ende. Wenigstens schaffte ich es vor der Landung noch rechtzeitig auf die Toilette. Eigentlich wäre das ja nicht nennenswert, wenn nicht Air France die Passagiertoiletten aufgrund mangelnder Koordination der Carts als Müllräume missbrauchen würde. Das, was an Müll bei Lufthansa brav im Kart verstaut wird, packt die Air France Crew in auffaltbare Papp-Mülleimer, die dann vor der Landung auf der Toilette verstaut werden. Wer also lange schläft und dann mal noch muss, stößt bei der Crew auf wenig Gegenliebe und muss dann hoffen, dass einer den ganzen Müll erst einmal wieder dort heraus räumt.

Die Landung in JFK erfolgte pünktlich, und wie erwartet war abends um 21 Uhr bei Passkontrolle und Zoll wenig los - rund 10 Minuten nach Verlassen des Flugzeugs war ich aus dem Terminal wieder draußen.


Meine Bewertung:
Es hat sich Einiges gebessert, und die Wahl für Air France basierend auf dem Flugplan war in meiner Situation absolut richtig. Was die sonstigen Aspekte anbelangt, verteilen sich die Kompetenzen recht unterschiedlich…

Vergleich Air France Business Class vs. Lufthansa Business Class:

Online-Check-In: Bei Air France pflegeleichter und weiter entwickelt als bei Lufthansa

Ground Services: Bei Lufthansa effizienter und berechenbarer. Auf jeden Fall positiv die Erkenntnis, dass CDG außerhalb der vormittäglichen Rush Hour am Spätnachmittag / frühen Abend nicht ganz so problematisch sein muss.

Lounges: hier hat Lufthansa ganz klar die Nase vorn.

Kurzstrecke: in allen Bereichen liegt hier Lufthansa ganz klar vorne, Service / Catering / Amenities sind bei Air France ein Witz, in der Economy liegt man nur ganz knapp über LCC-Niveau

Langstrecke Sitz: ist aus meiner Sicht eine Frage der persönlichen Präferenz - ich bevorzuge den Lufthansa-Sitz aufgrund der „manuellen Optionen“ für’s komplette Lie Flat in den Bulkhead-Positionen, auf den anderen Plätzen ist Air France sicherlich einen kleinen Tick besser.

Langstrecke Catering: klare Antwort - Air France. Dem Catering der Air France kann Lufthansa in der Business Class nicht einmal annäherend das Wasser reichen.

Langstrecke Kabine: die soften Faktoren (außerhalb des persönlichen Sitzbereichs und des Essens) sind bei Lufthansa aus meiner Sicht doch einen kleinen Tick besser, dazu gehört auch die wesentlich höhere Flexibilität der Lufthansa-Crew bei aktiviertem Anschnallzeichen - hier wird bei Air France zu oft und zu lautstark darauf hingewiesen, und die Toilettennutzung wird einem bei aktiviertem Anschnallzeichen quasi unmöglich gemacht - auf so manchem Flug ein ernsthaftes Problem, respektive: man sollte besser nicht bis kurz vor der Landung ausschlafen…


Bilder: Catering auf der Kurstrecke in der Business Class, nach meinem Empfinden nicht essbar; Catering in der Lounge in Paris/CDG
 

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Owflyer

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.727
2
DUS/MNL
Zuerst mal Danke für den objektiven Bericht. Ein paar Korrekturen müssen aber doch sein:

Aufgrund der bereits sehr vollen Maschine konnte ich zunächst keinen der aus meiner Sicht guten Plätze vorreservieren - im Gegensatz zur Lufthansa hat Air France in der Business Class keinerlei „Preferred Seating“ (z.B. bei Lufthansa Reihe 3 im Airbus).
Nicht so ganz richtig. Af hat auch "Preferred seating". Allerdings, das ist der Hohn an der Geschichte, ist das nicht vorab einsehbar. Die besten Plätze bekomme ich bei AF immer, wenn ich NICHT reserviere. Ich bin eigentlich ein Fan von 3 A oder B ( in der 777 ) und bekomme die Sitze IMMER automatisch. Aber eben nur, wenn ich keinen Platz reserviere. Hier hat AF tatsächlich noch deutlichen Nachholbedarf bei Handling von Statuskunden.

Bzgl. des kurzen Europafluges hast du sicherlich Pech gehabt. Ich fliege i.d.R. relativ früh morgens und bekomme da ein anständiges Frühstück, und auf dem Rückflug i.d.R. mittags kann ich mich auch nicht beklagen. Auch mit der Crew nicht, da schaffe ich im Normalfall auf dem kurzen Stück meine 4 Tassen Kaffee. Notfalls wird die Crew halt hinterm Vorhang mittels Klingel wieder hervorgeholt :D

Last but not least ist mir das Problem mit dem Müll auf Toilette noch nie vorgekommen. Wenn mir das einmal passieren würde, gäbe es einen kurzen Kommentar "That's not a trash bin" und Thema wäre durch.

Recht gebe ich dir, dass die Lounges in CDG unterirdisch sind. Die einzig taugliche Lounge dort ist die F Lounge ( die streitet sich mit FCT und Condorde Room um Platz 1 ).

Bzgl. des Transfers D-E empfehle ich jedem Nichtraucher, im Terminal D in den CI bereich zu gehen, dort die Treppe runter und den Bus zu nehmen. Terminalwechsel locker in 15 min zu machbar.

Ach ja, ein Lob für AF kann ich auch nicht teilen: Das Internet in der Lounge ist m.E. genauso schrottig wie die ganzen Lounges auch. Liegt wohl daran, dass dort alles auf MAC Infrastruktur aufgebaut ist. Einen vernünftigen Zugang, der mehr kann als Textmails lesen, habe ich da noch nie gehabt.

AF Sitz ist sicherlich Geschmackssache, vor allem im Vergleich mit LH. Ich bitte, fairnesshalber nur eines zu bedenken. Man beschränke den LH Sitz bitte auf die dort tatsächlich vorgegebenen Sitzstellungen. Fakt ist, bei AF rutsche ich nicht, wenn ich ganz flach gehe. Aber da du beides kennst, wirst du jetzt vielleicht auch meine Kritik an den Kopfstützen bei LH verstehen.

Nächste Runde "Erfahrungsbericht" geht wieder an mich. Do mit LH F nach MUC ( A 333 ex EWR ) und Freitag direkt mit LX / PTI zurück nach EWR.

Bevor es dann mit LH 747 ex IAD via Fra wieder nach MUC geht.
 

MUCSEN

Erfahrenes Mitglied
12.06.2009
1.215
3
GVA/BRN
Auch von mir Danke für den ausführlichen Bericht. (y)
Bezieht sich Dein "Lounge-Urteil" auf LH-FTL/Business-Lounge oder auf die LH-SEN-Lounge?
Als statusloser LH-C-Passagier würde ich die SEN-Lounge ja gar nicht nutzen könnnen.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.524
4.501
München
Nicht so ganz richtig. Af hat auch "Preferred seating". Allerdings, das ist der Hohn an der Geschichte, ist das nicht vorab einsehbar. Die besten Plätze bekomme ich bei AF immer, wenn ich NICHT reserviere. Ich bin eigentlich ein Fan von 3 A oder B ( in der 777 ) und bekomme die Sitze IMMER automatisch. Aber eben nur, wenn ich keinen Platz reserviere. Hier hat AF tatsächlich noch deutlichen Nachholbedarf bei Handling von Statuskunden.

Mit "Preferred Seating" bezeichne ich das, was man als Vielflieger im Voraus reservieren kann und per Se für Vielflieger auch geblockt ist. Das gibt's bei AF in der Business schlichtweg nicht.

Reihe 3 ist ganz klar und simpel für "Airport Assignment" geblockt.

Auf meinem Flug wärst Du ohne Sitzplatzreservierung wahrscheinlich in einem Mittelsitz geendet. Ausweislich des Manifests, auf das ich einen kurzen Blick werfen konnte, gingen 6 Op-Ups in die First an Platinums mit zusätzlichem CIP-Eintrag, und Reihe 3 war ebenfalls (bis auf den Mittelsitz) nur mit Passagieren mit CIP-Eintrag zusätzlich zum Elite-Status gefüllt.

Last but not least ist mir das Problem mit dem Müll auf Toilette noch nie vorgekommen. Wenn mir das einmal passieren würde, gäbe es einen kurzen Kommentar "That's not a trash bin" und Thema wäre durch.

Das ist bei AF auf Langstreckenflügen definitiv Standard... das Prozedere kenne ich schon seit Jahren, und es nervt. Sicherlich gibt es hier auch bessere und schlechtere Crews, was dann über den Zeitpunkt entscheidet, wann die Toiletten mit dem Müll zugebunkert werden.

Ach ja, ein Lob für AF kann ich auch nicht teilen: Das Internet in der Lounge ist m.E. genauso schrottig wie die ganzen Lounges auch. Liegt wohl daran, dass dort alles auf MAC Infrastruktur aufgebaut ist. Einen vernünftigen Zugang, der mehr kann als Textmails lesen, habe ich da noch nie gehabt.

Wie gesagt, die Rechner kannst Du auch in die Tonne treten. Zumindest gibt es aber kostenloses Wifi, da ist AF einfach einen kleinen Ticket weiter als LH.

Auch von mir Danke für den ausführlichen Bericht. (y)
Bezieht sich Dein "Lounge-Urteil" auf LH-FTL/Business-Lounge oder auf die LH-SEN-Lounge?
Als statusloser LH-C-Passagier würde ich die SEN-Lounge ja gar nicht nutzen könnnen.

Das Problem ist, dass Du egal ob Flying Blue Platinum oder eben "nur" normaler C-Passagier bei AF nur die Auswahl der einen Lounge hast, und die ist meines Erachtens knapp unterhalb dem Niveau einer LH-FTL/Business-Lounge angesiedelt.

Zur SEN Lounge überhaupt kein Vergleich, da gewinnt LH haushoch.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.173
495
LEJ
Danke für den guten Bericht.
Aus der Schilderung des Loungeservices ergeben sich ja noch einige Enhancement Optionen für LH.
 

Exploris

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
2.848
41
MUC
Zum AF-Frühstück kann ich nichts sagen, aber auf CDG-MUC gab es ein komplettes Mittagsmenü, nicht eingepackt.

Vollgemüllte Toiletten habe ich auch nicht bemerkt. Auf dem LH-Flug FRA-PEK war das aber zumindest geruchlich der Fall, und zwar bereits nach 1h Flug. Ich weiß nicht, was die gemacht haben, aber es stank dann schon wie ein Ammoniak-Lager. Das war aber ein Ausnahmefall. Aber eine vollgemüllte Toilette habe ich noch bei keiner Airline gesehen. Vielleicht war das vorgesehene Stauschränkchen kaputt? War denn kein Hinweis an der Tür, von wegen "nicht benutzen"?
 

rcs

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06.03.2009
27.524
4.501
München
War denn kein Hinweis an der Tür, von wegen "nicht benutzen"?

Die Toiletten wurden von den AF-Flugbegleitern natürlich verriegelt. Doof halt eben, wenn man dann ab 45 Minuten vor der Landung eben deshalb nicht mehr auf die Toilette kann...
 
S

Smithy

Guest
künstliche Marmeladen-Etwas in Pink war nicht nur visuell sondern auch geschmacklich einfach nur abschreckend.

Sollte das ein Macaron sein??

Gibt's auch hier.

WENN die amerikanischen Touristen etwas von der Tagesproduktion übriglassen.
 

rcs

Gründungsmitglied
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06.03.2009
27.524
4.501
München
Sollte das ein Macaron sein??

Volltreffer. Wobei die Qualität wie gesagt unterirdisch war - man konnte förmlich herausschmecken, dass das Teil pure Chemie war. Fernab von der ansonsten sehr guten Patisserie-Kunst der Franzosen...
 

Travelling_Geek

Erfahrene Reiseschreibmaschine
17.05.2009
1.845
3
HKG
Volltreffer. Wobei die Qualität wie gesagt unterirdisch war - man konnte förmlich herausschmecken, dass das Teil pure Chemie war. Fernab von der ansonsten sehr guten Patisserie-Kunst der Franzosen...

Wenn es künstlich schmeckte, dann war es nicht von Ladurée. Deren Macarons sind unglaublich lecker. Die großen (Lebkuchenformat) taugen auch als ganze Mahlzeit :)
 
S

Smithy

Guest
Volltreffer. Wobei die Qualität wie gesagt unterirdisch war - man konnte förmlich herausschmecken, dass das Teil pure Chemie war. Fernab von der ansonsten sehr guten Patisserie-Kunst der Franzosen...

Schade. Angesichts der Umtriebigkeit von Ladurée hätte ich erwartet, dass die AF als Werbepodium nutzen. (Und AF könnte dann im gleichen Stil mit "Ladurée" rumblasen wie sie es mit dem Champagner für jeden Passagier tun).



Auf den Kont-Verbindungen ist meine Erfahrung etwas anders als Deine: Eine Bus-Tour hat mir AF in CDG kaum je geboten (wohl aber diverse Gate-Wechsel: also AirBus-Tour statt Bus-Tour rund um das Terminal).

Umsteigen in Paris geht am besten mit Ortskenntnis, aber mit ihr ist es mir gelungen, auch unterhalb der MCT umzusteigen von kont auf domestic (illegal aber funktional - bei Bedarf stets wieder...).

Dann noch das Catering: Das LH-Frühstück ist für mich verzichtbar, und das ist milde ausgedrückt. In den Genuss eines AF-Biz-Frühstücks bin ich jetzt eine Weile nicht gekommen. Früher waren aber die Croissants morgens ex FRA(nkfurt - nicht FRAnce) durchaus akzeptabel und wurden mit einer Freundlichkeit dargeboten, die in Pariser Cafés einen Kündigungsgrund darstellen würde. Seinerzeit ganz klarer Vorteil AF.


Wenn ich nach Paris fahre, brauche ich übrigens nicht nachhause zurückzukommen ohne Macarons: Und Zeitmangel zählt auch nicht, da ich meist "gegenüber" zu tun habe. :D
 

JayKay

Erfahrenes Mitglied
19.07.2009
457
0
Überall und nirgendwo
Wenn es künstlich schmeckte, dann war es nicht von Ladurée.

Definitiv nicht! Muss dir recht geben, die haben mit Abstand die besten Macarons in Europa (wenngleich wir in Wien hier ähnliche Patisserie haben, trotzdem die von Ladurée sind wesentlich besser).
War ja übers WE in CDG und habe natürlich eine kleine Ration mitgenommen, viel ist davon nicht mehr über... :(:(
 

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
0
Gate und Transfer in CDG sind Zufall, manchmal ganz okay, manchmal sind die priority lines bei der security und am gate auch nicht besetzt, bzw. wird das dann am gate nicht mehr wirklich forciert. Wo und wann man abgesetzt wird und wo und wann man weiterfliegt und welche Lounge man dann nutzt und was da aktuell angeboten wird ist wirklich reiner Zufall, das hat sich alles etwas gebessert, weil nun wieder mehr Langstreckengates in Betrieb sind und man die Langstreckenfluege wirklich sinnvoll gebuendelt hat, nur bedeutet das nicht, dass sich das in zwei Monaten nicht wieder geaendert hat, wirkliche Sicherheit werden wohl erst einmal nur die A 380 Gates bieten. Sandwiches gibt es ab und an auch in den normalen Lounges ( aber wohl eher zur Mittagszeit ) und die F Lounge ist auch ganz okay, aber da hat die Hansa wirklich die Nase vorn, zumal man in DUS das Angebot in FTL und SEN Lounge in den letzten Monaten nicht wirklich reduziert hat, zumindest rein subjektiv betrachtet und ob es jetzt drei oder vier warme Optionen gibt, kann ich mir nicht merken...

Fauchon Nuesse bzw. Gebaeck beim ersten Service ist ja auch schon eine ganz andere Hausnummer als die Mandeln der LH, hier laesst KLM die Konkurrenz aber nach wie vor im Regen stehen...die Nussmischung in Porzellan serviert kommt sogar an NZ ran... :eek:

Catering ist eine andere Hausnummer, bei LH ist wohl nur die Menukarte von hoeherer Qualitaet.

Ansonsten ist die Sitzplatzreservierung bei AF komisch und unterliegt auch nicht wirklich einer Logik. Bin aber auch schon mal im Mittelsitz in C auf der 772 nach LAX geflogen, weil man mir diesen Platz geblockt hatte... :doh:
 

FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
In der Economy besteht die Getränkeauswahl aus Wasser, Kaffee und Tee

Das stimmt nicht! Andere Getränke sind in der Eco durchaus möglich, erst gestern wieder einen Orangensaft getrunken. Mein Nachbar hat sogar Wiskey und Wein bekommen.:idea:

Dazu gabs entweder zwei Kekse oder Salzbrezeln, ich hab mich für ersteres entschieden und sich haben sehr lecker geschmeckt.

Der Service ist nicht nichts besonderes, aber meilenweit von dem der LCCs entfernt. Auf den Morgenflügen gibt es in der Regel Croissants und auf den Mittags-und Abendflügen Sandwiches.

Ansonsten wirklich ein Topbericht!(y)
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.524
4.501
München
Das stimmt nicht! Andere Getränke sind in der Eco durchaus möglich, erst gestern wieder einen Orangensaft getrunken. Mein Nachbar hat sogar Wiskey und Wein bekommen.:idea:

Dazu gabs entweder zwei Kekse oder Salzbrezeln, ich hab mich für ersteres entschieden und sich haben sehr lecker geschmeckt.

Der Service ist nicht nichts besonderes, aber meilenweit von dem der LCCs entfernt. Auf den Morgenflügen gibt es in der Regel Croissants und auf den Mittags-und Abendflügen Sandwiches.

Ansonsten wirklich ein Topbericht!(y)

Keine Ahnung auf welchem AF-Flug Du geflogen bist, oder ob Du zufällig als Eco-Vollzahler in der Eco Challenge mit besserem Catering geflogen bist.

Bei zwei MUC-CDG dieses Jahr in Eco aber definitiv nur Wasser, Kaffee und Tee.
 

FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
Keine Ahnung auf welchem AF-Flug Du geflogen bist, oder ob Du zufällig als Eco-Vollzahler in der Eco Challenge mit besserem Catering geflogen bist.

Bei zwei MUC-CDG dieses Jahr in Eco aber definitiv nur Wasser, Kaffee und Tee.

Also ich bin dieses Jahr 4x zwischen MUC und CDG geflogen und jedesmal das volle Catering. Hast du nach anderen Getränken gefragt oder einfach das genommen was auf dem Wagen stand? Alles andere als die von dir genannten Getränke gibt es nämlich in kleinen Dosen, die im Wagen "versteckt" sind.
Selbst auf dem Inlandsflug nach GVA gabs das Catering.

Den durchsichtigen Wasserbecher hatte ich mal bei CDG-ARN auf dem Tablett, wusste nicht so genau was ich damit anfangen sollte und hab ihn stehen lassen. Alle Flüge waren in Buchungsklasse N und somit garantiert nicht Eco Challenge. Ich war immer hinter dem zweiten Vorhang, sofern es einen gab.
 

FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
Äääähhhh, es geht um AF und nicht um LX...

:confused:

Darauf hab ich gewartet.;)

Der Flughafen GVA besitzt auch einen französischen Teil, deshalb setzt AF auch ihre superengen Inlandsairbusse nach GVA ein.

Da sich der Flughafen teilweise auf französischem Boden befindet, wurde mit Frankreich ein Abkommen unterzeichnet, wonach Passagiere, die zu innerfranzösischen Zielen fliegen, an Bord kommen können, ohne Schweizer Zollgebiet zu durchqueren. Deshalb besitzt der Flughafen einen französischen Sektor, der von Frankreich her direkt über einen Strassentunnel erreicht werden kann. Aus demselben Grund sind auch alle Flüge nach Frankreich als Inlandsflüge eingestuft. Schweizer Passagiere auf Flügen nach Frankreich müssen zuerst innerhalb des Flughafens durch den französischen Zoll, bevor sie einchecken können.

Flughafen Genf - Wikipedia
 

rcs

Gründungsmitglied
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06.03.2009
27.524
4.501
München
Also ich bin dieses Jahr 4x zwischen MUC und CDG geflogen und jedesmal das volle Catering. Hast du nach anderen Getränken gefragt oder einfach das genommen was auf dem Wagen stand?

Extra gefragt, und zwar auf Französisch. Mir wurde sogar extra gezeigt, dass im Wagen nix anderes drinnen ist.
 

FlyingFreak

Erfahrener Praktikant
05.04.2009
4.462
3
Paris
Extra gefragt, und zwar auf Französisch. Mir wurde sogar extra gezeigt, dass im Wagen nix anderes drinnen ist.

Wirklich interessant, wie stark der Service von AF zu schwankt. Anscheinend hab ich bisher immer Glück und du Pech gehabt.:p

Deine Erfahrungen finde ich ziemlich erschreckend, hieß es nicht noch vor kurzer KLM/AF würden als einzigste den Service reduzieren? Dieses Serviceniveau ist wirklich unter aller Sau.
 

rcs

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
27.524
4.501
München
Dieses Serviceniveau ist wirklich unter aller Sau.

Deswegen fliege ich zukünftig auch bevorzugt LH zwischen MUC und CDG.

Ordentlicher Service an Bord auch in der Eco, dank CDGVAL ist man auch schnell am Bahnhof, und es gibt eigentlich immer eine Finger-Postion und keine nervigen Flughafen-Rundfahrten im Bus.

Dass die Verpfleung in jeglicher SEN Lounge (inkl. CDG) um Welten besser ist als in jeglicher AF-Lounge ist selbsterklärend.

Sicherlich würde ich Air France nehmen, wenn der Preis erheblich besser ist als der von Lufthansa bzw. der Flugplan von Air France wesentlich besser passt. Wenn Preis und Flugplan aber relativ identisch sind, fällt meine Wahl ganz klar auf Lufthansa, dort hat man sich noch nicht ganz so totgespart wie bei AF.