Simulatorflug in einer B747

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orena2001

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13.04.2011
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Rhein-Main-Gebiet
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Hallo liebes Forum,

ich bin mir eigentlich nicht ganz sicher ob dieser (Reise?)Bericht hier richtig ist. Allerdings hat man mir nach der Buchung einen „guten Flug und always happy landings! “ gewünscht. Somit gehen wir also "auf Reisen"!;)

Die Idee kam spontan, da wir auf eine, sonst immer im Herbst durchgeführte Städtereise dieses Jahr aus Zeitgründen verzichten mussten. Zufällig fand ich in einem Newsletter der NH-Gruppe ein Package-Angebot mit der Firma ProFlight (ProFlight - Erlebnisflug im Full Flight Simulator) einen Simulatorflug im LH Flight Training Center Frankfurt durchzuführen. Ein optimales „Einfach nur so“-Geschenk für meinen GöGa! Gerne hätte ich eine Simulation auf der A380 gebucht, diese war aber leider erst wieder ab 10.11.2012 frei. So lange wollte ich nicht warten und habe mich dann für die B747 entschieden.

Alle allgemeinen Infos und Bilder sind auf deren Homepage zu finden, das möchte ich jetzt nicht wiederholen und nur von unseren Erfahrungen berichten.

Buchung

Die Buchung habe ich telefonisch durchgeführt, ich wollte auch direkt einen kurzfristigen Termin vereinbaren. Dieser findet nun am 25.10.2012 gegen Abend statt! Schon 10 Minuten später hatte ich die Bestätigungsmail mit dem Anfahrtsplan zum Trainingscenter. Da ich mich als passiver Beobachter (€ 50,- extra) mit angemeldet habe, bekam ich kurz darauf den „Passanger Pass“ für mich sowie folgende Email für den "Pilot":

Lieber GöGA von Orena2001,

In Kürze ist es soweit und Sie starten auf dem Pilotensitz einer Boeing B747 zu Ihrem Simulatorflug.
Die ProFlight GmbH unternimmt alles, um einen Missbrauch der Flugsimulatoren zu verhindern, deshalb wird auf bestimmte Verfahren und Übungen im Flugsimulator verzichtet.

Aufgrund der erhöhten Sicherheitsbestimmungen sind wir von den Sicherheitsbehörden dazu angehalten, vor einem Simulatorflug bestimmte personenbezogene Daten zu erfassen. Wir bitten hierfür um Verständnis und garantieren Ihnen selbstverständlich einen sorgsamen Umgang mit den sensiblen Daten.

Ihre Daten werden über eine sichere Leitung erfasst und werden im Normallfall nicht an Dritte weitergegeben. Die Weitergabe erfolgt nur im Falle der Abwehr einer Gefahr für die Bundesrepublik Deutschland. In diesem Falle würden die Daten den Sicherheitsbehörden zum Abgleich zur Verfügung gestellt werden.

Nach der Eingabe ihrer Daten drucken Sie bitte den Boarding Pass aus, bringen diesen und ihren Personalausweis oder Reisepass zum Simulatorflug mit. Ihr Pilot wird die Daten abgleichen, den Boarding Pass behalten Sie.

Bitte haben Sie Verständnis, dass ohne Hinterlegung ihrer persönlichen Daten eine Teilnahme am Simulatorflug nicht möglich ist.
Gerne und jederzeit stehe ich Ihnen persönlich für Auskünfte zu diesem Thema zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen

ProFlight GmbH


Nach Eingabe aller Daten sowie der Erklärung zum Verzicht auf jegliche Film- und Fotoaufnahmen auf dem Betriebsgelände (leider auch im Trainingscenter) bekam ich eine Email mit dem "Boardingpass" und allgemeinen Informationen zu dem gebuchten Fluggerät.

Nun kann der Spaß übermorgen beginnen!! :D
 
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orena2001

Reguläres Mitglied
13.04.2011
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Rhein-Main-Gebiet
Teil 2

Ankunft im LFT

Da wir einen relativ kurzen Weg nach Frankfurt haben, ging es gegen 16.00 Uhr los. Mein GöGa war natürlich sehr überrascht von diesem Geschenk und die Fahrt war mit den ganzen Informationen über Fluggerät und Ablauf des Trainingsprogramms für ihn sehr kurz.

An der Schranke zum Eingang des Lufthansa Flight Trainingscenter wurden wir nach Benennung unseres Namens freundlich zum Empfang gebeten und bekamen im Tausch gegen unsere Personalausweise Besucherausweise und Parkschein. Danach ging es ins zweite Gebäude. An der Lobby warteten schon zwei weitere Herren die diesen Erlebnisflug gebucht haben. Kurze Zeit später wurden wir von unserem Instruktor begrüßt. Er führte uns durch die Gänge der Halle, vorbei an „unserer“ 747-400. Für jeden Simulator gibt es einen extra zugewiesenen Seminarraum in dem alle Daten und Anschaubilder des jeweiligen Fluggerätes hängen.

Insgesamt stehen hier 20 Flugsimulatoren. Alle konnte ich mir nicht behalten, jedoch sind es vier B747-400, ein A 380 und jetzt ganz neu die 747-8. Allerdings ist diese für „Hobbyflieger“ noch nicht freigegeben.

Nach der allgemeinen Vorstellungsrunde begann das Briefing. Ich habe mich sowieso immer schon gewundert, wie sich Flugzeuge mit einer solchen Masse (bei der 747 sind es 395t) von der Erde "lösen" können. Das gab uns schon einen tiefen Einblick, welche Technik und physikalischen Abläufe dahinter stehen. Folgende Punkte wurden ausführlich von unserem Instruktor behandelt

• Aerodynamik
• Höhen-, Quer- und Seitenruder
• Bremsen
• Das Cockpit
• Der künstliche Horizont
• Cleared to Take Off
• Cleared to Land

Mit anschaulichen beweglichen Bildern wurden die Abläufe sehr genau erklärt.

Simulator B747-400

Nach ca. anderthalb Stunden ging es endlich zum Simulator! Hier wusste ich nun warum ich als passiver Teilnehmer nur € 50,- bezahlt hatte. Ich bekam einen „Notsitz“, ohne Armlehnen und nicht verstellbar, zugewiesen! Mein „Geiz“ sollte sich später rächen…

Zuerst fing eine Teilnehmer als Pilot an, der vor ca. neun Jahren schon einen Simulatorflug in einem Airbus 320 vorgenommen hat. Mein GöGa nahm auf dem Copilotensitz Platz. Der Instruktor saß direkt mittig hintendran. Der dritte „Schüler“ nahm neben ihm als Observer Platz.

Den ersten Starthat er verpatzt (wir fuhren in Gras statt auf die Landebahn). Danach gelang der Start und nach Erreichen der Flughöhe von 8000 Feed durfte er die Maschine „rollen“ (Rechts- und Linkskurven im max. 30-Grad-Winkel). Dann ging es in den Sinkflug und wir flogen den Frankfurert Airport an. Gegen den Uhrzeigersinn wurden dann die Plätze getauscht. Jeder hatte 20 Minuten als Pilot, Copilot und Observer. Jeder durfte 3-4 Landungen durchführen.

Leider habe ich beim Buchen des passiven Beobachterplatzes nicht bedacht, das mir Landungen körperlich nicht so bekommen. Nun hatte ich 3 Starts (die waren ganz o.k.) aber 10 Landungen auf einem NOTSITZ auszuhalten… Nichts zum Festhalten und die Beine baumelten in der Luft…. Beim Bremsen musste ich mich, trotz Gurt, an der Rückenlehne festhalten. Hier muss gesagt werden, dass alle Geräusche, und Eindrücke absolut authentisch sind, inklusive des Bremsens!

Anschließend, nachdem auch mein Magen sich wieder beruhigt hatte, ging es zurück zum Seminarraum, ein kleines Debriefing und eine Urkunde mit Bild von dem jeweiligen Teilnehmer im Cockpit wurden überreicht und beendete diese wunderschöne „Reise“. Es ging dann wieder zum Empfang um die Besucherausweise gegen unsere Personalausweise auszutauschen.

Fazit

Natürlich ist das kein richtiges „Piloten-Fliegen“, für den ersten Eindruck und zu sehen wie es sich im Cockpit anfühlt, wie man startet und landet ist dieser Kurs phänomenal! Mein GöGa ist immer noch sehr beeindruckt!

Welche Gefühle man im Simulator beim fliegen hat, beschreibt ein Journalist in der Welt mit diesem Bericht Lufthansa: Pilot für eine Stunde – im Simulator kein Problem - Nachrichten Reise - DIE WELT am besten.

Dem können wir in allen Punkten zustimmen. Jeder bezahlter Euro war es wert!
 
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Hopper

Erfahrenes Mitglied
29.04.2010
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grounded
freue mich auf die Fortsetzung und: ja, wenngleich auch die Reise nur virtuell stattfinden wird ist dies sicherlich der richtige Ort und ich bin mir sicher dein Bericht wird hier auf reges Interesse stoßen!!!
 
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Hopper

Erfahrenes Mitglied
29.04.2010
3.613
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grounded
um einen Missbrauch der Flugsimulatoren zu verhindern, deshalb wird auf bestimmte Verfahren und Übungen im Flugsimulator verzichtet.

soll wahrscheinlich bedeuten, dass nach dem Start in Frankfurt NICHT auf Wunsch des GöGa bei Ackermann in den Türmen der Deutschen Bank gelandet werden darf...
 

orena2001

Reguläres Mitglied
13.04.2011
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Rhein-Main-Gebiet
(y) ... notiere ich mir mal als Frage... aber warum nicht, so günstig virtuell eine 747 zu zerbröseln wäre mal ein Erlebnis.... und dann ganz unbeschadet aus dem "Flieger" steigen... und alle Menschen in den Türmen arbeiten ganz unwissend und unbeschadet weiter....
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
(y) ... notiere ich mir mal als Frage... aber warum nicht, so günstig virtuell eine 747 zu zerbröseln wäre mal ein Erlebnis.... und dann ganz unbeschadet aus dem "Flieger" steigen... und alle Menschen in den Türmen arbeiten ganz unwissend und unbeschadet weiter....

Nach dem 11. September 2001 wird sich jede seriöse Airline/Flugschule hüten dass man Flugzeuge irgendwo im Simulator zerstört. Es geht hier weniger darum einen potentiellen Terroristen die mögliche Ausbildungsplattform zu entziehen als dass irgendwo in den Medien Schlagzeilen entstehen wie "Mit etwas Übung Hochhäuser mit einem Jumbo treffen" oder vergleichbar.

Zudem ist das Verhalten von Full Flight Simulatoren außerhalb der gültigen Flightenvelopes nicht unbedingt realistisch weil keinerlei Realdaten vorliegen und der Computer nur noch extrapoliert. Der Sinn dann eine Faßrolle, Looping oder ähnliches zu fliegen ist daher fraglich. Zusätzlich kann es sein, dass der Simulator bei extremen Manövern an die technischen Grenzen kommt. Dadurch wird die physikalische Belastung des ganzen Geräts erhöht und zusätzliche Wartung notwendig. Es kommt auch mal vor dass bei extremen Manövern sich Teile der Simulation aufhängen oder z.B. die Motion sich ausschaltet. Das anschließende Hochfahren der Systeme kostet dann wieder kostbare Simulatorzeit. Für das Gesamterlebnis eines Gastes ist sowas nicht unbedingt von Vorteil.
 
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