TAP C-Klasse LIS - BSB

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Ryncho

Neues Mitglied
13.06.2009
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Hallo Leute

Zunächst möchte ich voraus schicken, dass ich gewöhnlich nur in Economy unterwegs bin. Also keineswegs verwöhnt. Nun ergab es sich, dass einige meiner Meilen ihrem Verfallsdatum nahe gekommen waren und ich dieselben nun für ein Upgrade in die C-Klasse nutzte.

Am 12.11.2009 gings denn los und ich muss gestehen, dass ich dem Flug mit einiger Vorfreude entgegensah. Aber vor den Vergnügen steht nun mal normalerweise die Arbeit und schon das Kofferpacken erwies sich als die erste Hürde. Bis letztes Jahr waren bei der TAP mit dem PC-Konzept 2 Koffer á 32 kg erlaubt. Heute sind es noch 2 Koffer á 23 Kg , immerhin mehr als bei den meisten anderen Airlines. Ich also wie gewohnt meine Koffer gepackt und vorsichtshalber gewogen.
Ergebnis 1* 32 Kg und 1* 31 Kg, alte Gewohnheiten wird man schlecht wieder los. Also zurück auf Anfang mit dem Ergebnis 1*27 Kg + 1*26 Kg + Handgepäck 10 Kg + Laptoptasche.

Plan war eigentlich ohne Handgepäck zu reisen, aber was soll man machen, wenn die Familie sehnlichst auf die Mitbringsel wartet. Aber dann sollte es endlich losgehen.
Um 15 Uhr zum Bahnhof. Um 15:02 schon die Schnauze voll. Ich liebe diese Provinzbahnhöfe, zwei Riesentreppen und bei der zweiten reißt der Handgriff von einem Koffer ab, große Freude meinerseits, da es mir irgendwie gelang den Koffer am Trepperunterfallen zu hindern. Also Restgepäck auf den Bahnsteig gestellt und zurück den Koffer ohne Handgriff nachholen. So ein Koffer kann ganz schön unhandlich sein:mad:

Dann mit einem RE nach Hamburg Hauptbahnhof und von dort weiter mit der S-Bahn zum Flughafen. Dort abgekommen, war zuerst einmal durchatmen angesagt, den schwierigsten Teil hatte ich hinter mir. In HAM dann versucht am Automaten ein zu checken, was aber kläglich misslang, wie schon zuvor der Online-Check-In. Ich bekam von einer freundlichen Mitarbeiterin eine Karte und durfte zum Einchecken an den Schalter. Auch hier taten sich zunächst unerwartete Schwierigkeiten auf und als die ebenfalls freundliche Dame am Schalter sagte, sie könne meine Buchung nicht finden, bekam ich zum zweiten Mal an diesem Tag weiche Knie (das erste mal war nach dem Kofferschleppen auf dem Provinzbahnhof).

Es stellte sich schließlich heraus, dass während meiner Buchung Vor- und Nachname vertauscht wurden und sie deshalb zunächst nicht gefunden werden konnte. An diesem Detail waren auch meine vorherigen Checkin-versuche gescheitert. Nachdem das Problem erkannt war, stand dem Ausstellen der Boardingpässe nichts mehr im Wege und auch das Gepäck wurde kommentarlos abgefertigt. Diese Großzügigkeit seitens der TAP muss einmal lobend erwähnt werden.

Das Boarding im HAM war pünktlich und um 18:45 hob der A 319 ab Richtung LIS. Ich war unterwegs und freute mich auf diese Reise. Die Maschine war etwas über die Hälfte besetzt und ich hatte eine Dreierbank für mich. Der Flug dauerte etwas über drei Stunden und es wurde ein Abendessen angeboten. Da ich den ganzen Tag außer Frühstück noch nichts gegessen hatte, war ich hungrig und nahm die angebotene Mahlzeit dankend an. In Erwartung von Rührei oder Pasta zog ich den Aludeckel ab und blickte auf eine ungewöhnliche Kombination, welche mir so noch nie untergekommen war. Es gab Gulasch mit Kartoffelpüree und Blattspinat, aber auf jeden Fall sehr lecker, und als Fan einer eher einfachen Küche hat es mit sehr gut geschmeckt. Dazu nahm ich eine Dose Bier, welches erfreulicherweise mal wirklich kalt war. Nach dem Abendessen und einer weiteren Dose Bier, welche mir unaufgefordert angeboten wurde, streckte ich mich auf „meiner“ Bank aus, döste ein und schon landeten wir in LIS.
Fazit der ersten Teilstrecke.
TP 567 HAM - LIS
Check-In durchschnittlich
Pünktlichkeit gut
Gepäckregelung gut
Service aa Bord gut
Freundlichkeit gut
Beinfreiheit A319 sehr eingeschränkt(dank der freien Plätze erträglich)

LIS

Ich fliege nun schon seit einigen Jahren diese Strecke und bis heute hatte ich noch nicht einen, welcher an einem Finger angedockt hätte. Immer draußen und dann eine Busfahrt. Also nix neues für mich und da ich genügend Umstiegszeit hatte auch kein großes Problem. Im Terminal angekommen, musste ich nicht noch einmal durch die Sicherheitskontrolle. Zu meiner Freude gibst jetzt auch ein Raucherabteil im Abflugbereich, dort zunächst mal den Nikotinspiegel wieder auf Normalwert gebracht und dann die Lounge gesucht. BP vorgezeigt und schon stand sie mir offen. Ich fand die Lounge sehr angenehm, in der Farben der TAP gehalten, gedämpftes Licht und an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit nicht überfüllt. Das Angebot an Getränken war gut, das Buffet lag nicht in meinem Interessenbereich. Die Lounge verfügt über ein großes Angebot an Zeitungen und Zeitschriften, wobei ein Großteil allerdings landesbedingt portugiesisch ist. Erwähnenswert ist vielleicht noch der kostenlose Internetzugang.

Nachdem ich mir zwei weitere Bier gegönnt hatte, auch diese waren wirklich kalt:) schlenderte ich so gegen 22:30 Richtung Gate, da ich die Passkontrolle noch passieren musste. 22:40 begann das Boarding und damit das Chaos. In dem kleinen Terminal hinter der Passkontrolle werden vier Maschinen, welche fast gleichzeitig rausgehen abgefertigt. Das bedeutet, der Raum ist vollkommen überfüllt und man steht sich gegenseitig auf den Füßen. Als eher unerfahrener C-Klasse-Flieger setzte ich mich auf einen freiwerdenden Platz und harrte der Dinge die da kamen.

Nachdem die Schlange kleiner geworden war und ich etwas mehrÜberblick gewonnen hatte, entdeckte ich, dass neben der großen Schlange einen Eingang für die C-Klasse gab, und wandte mich dahin. Mein BP wurde kontrolliert und ich durfte durch , die Treppe runter und fand mich vor einem Bus wieder, welcher uns zur Maschine brachte.

Dann stand ich vor dem A 333 und wand mich der vorderen Treppe zu, welche zur C-Klasse hoch führte. Oben angekommen, wurde wieder ein kurzer Blick auf den BP geworfen und ich wurde an Bord willkommen geheißen. Ich hatte der Platz 4J - letzte Reihe Fenster. Ich machte es mir bequem und im ersten Augenblick genoss ich die viel versprechende Beinfreiheit. Es wurden Getränke angeboten und nachgefragt, ob alles in Ordnung sei.

Das Boarding zog sich noch eine Weile hin, da die Maschine voll war und es halt ein bisschen dauert bis alle ihren Platz haben und ihr Handgepäck verstaut haben. Da ich meinen Platz hatte und es sich herausstellte, dass die C-Klasse nur zur Hälfte gefüllt war und so der Platz neben mit frei blieb, war mir die Verzögerung recht egal und ich genoss das Gefühl auch mal vorne zu sitzen.

Noch während die Maschine zum Start rollte wurden die Passagiere bezüglich ihres Abendessens befragt. Und hier zeigte sich der Nachteil meines Sitzplatzes. 4J ist der letzte Platz in der Abfolge. Der Service beginnt bei 1A - also in Flugrichtung im linken Korridor - und endet bei 4J - im rechten Korridor. Als die FB bei mir ankam, musste sie mir leider mitteilen, das Kalb schon aus war
und da ich keinen Fisch mag, beließ ich es bei der Vorspeise, einem Salat. War auch nicht allzu tragisch, da es erstens schon recht spät war und ich zweitens ja bereits ein leckeres Abendessen hatte.

Kurz nach dem Start wurden heiße Tücher gereicht und kurz darauf begann der Service. Ich bekam meinen Salat und auch hier war das dazu erbetene Bier richtig temperiert. Zum Abschluss wählte ich einen Zitronenpudding und noch ein kaltes Bier und kurz danach wandte ich mich dem zu, worauf ich mich am meisten gefreut hatte. Schlafen. Die Sitze waren eine Enttäuschung, mir fehlen zwar Vergleichsmöglichkeiten, aber die Sitze der C-Klasse der TAP sind meiner Einschätzung nach nicht sehr empfehlenswert. Die Schlafposition besteht aus zwei schrägen Ebenen mit einen flachen Abschnitt, der eigentlichen Sitzfläche dazwischen. Aber im Vergleich zur gewohnten Y-Klasse schon ein Riesenunterschied.

Ca. 2 Stunden vor der Landung in Brasilia wurde ich wach und kurz darauf gabs Frühstück. Und das Frühstück war wirklich gut. Ein sehr gutes Omlett, verschiedene leckere Brötchen zur Auswahl. Streichfähige Butter, Käse und Marmelade. Dazu O-Saft und guten Kaffee in ausreichender Menge.
Und schon war der Nachtflug vorbei, diese 9 Stunden vergingen wirklich wie im Fluge.
In Brasilia angedockt, ausgestiegen und als zweiter an der Imigration gestanden. Von der Maschine zum Gepäckband keine fünf Minuten. Ich war begeistert, denn es gab Gelegenheiten, wo das Ganze fast zwei Stunden gedauert hat.

Fazit TP 173 LIS - BSB
Transfer in LIS mäßig, da Bus
Lounge gut
Boarding in LIS unterirdisch, hängt wahrscheinlich an meiner Unerfahrenheit
A333 nicht der neuste, etwas runtergekommen
Service gut
Freundlichkeit gut
Sitz mäßig vielleicht zu große Erwartungshaltung
IFE keine Ahnung, ich mag IFE nicht und mache es nie an


Im Großen und Ganzen finde ich 25000 Meilen für das Upgrade von LIS nach BSB angemessen. Und in einem haben die meisten hier im Forum recht. Man kann sich daran gewöhnen, mit graust es jetzt schon vor dem Rückflug in der Holzklasse.

Gruß Martin

P.s. Im Anschluss gabs noch einen Inlandsflug von Brasilia nach Cuiabá , ein Katzensprung von etwas über einer Stunde. Die ganze Reise dauerte von Haustür zu Haustür knappe 25 Stunden
 

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Dass in einer halbleeren C die Essensoptionen ausgehen und es anscheinend nur Fisch und Fleisch und keine Pasta gibt, ist ja schon irgendwie unterirdisch.
 

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Dass in einer halbleeren C die Essensoptionen ausgehen und es anscheinend nur Fisch und Fleisch und keine Pasta gibt, ist ja schon irgendwie unterirdisch.

Ist mir aber auch schon in Lufthansa C passiert. Ärgerlich, aber was willste machen? Gab zwar drei Varianten aber nur noch Fisch.
 

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Ist mir aber auch schon in Lufthansa C passiert. Ärgerlich, aber was willste machen? Gab zwar drei Varianten aber nur noch Fisch.

Ist mir in einer vollen LH C einmal passiert, als die FB vergessen hatte, mich in Reihe 10 (letzte Servicereihe) vorab zu fragen (so wie es für SENs und HONs ja an sich vorgesehen ist). Gab ersatzweise dann eben das entsprechende Hauptgericht aus der F.
 

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Ist mir in einer vollen LH C einmal passiert, als die FB vergessen hatte, mich in Reihe 10 (letzte Servicereihe) vorab zu fragen (so wie es für SENs und HONs ja an sich vorgesehen ist). Gab ersatzweise dann eben das entsprechende Hauptgericht aus der F.

So hat das United im Sommer auch geregelt. rcs ist damit aber wohl auch mal auf die Nase gefallen und hat Y essen angeboten bekommen.
 

flysurfer

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rcs ist damit aber wohl auch mal auf die Nase gefallen und hat Y essen angeboten bekommen.

Bei UA? Da erwartet man nichts anderes, schließlich müssen dort erstmal alle upgegradeten UGS, 1Ks und 1Ps versorgt werden, ehe man sich um einen HON-Vollzahler kümmern darf. Warum meide ich wohl LH, wo immer es nur geht?

Bei LH würde ich mir das nicht kompensationslos bieten lassen, außer es handelte sich um einen dieser Flieger ohne F.
 

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Bei UA? Da erwartet man nichts anderes, schließlich müssen dort erstmal alle upgegradeten UGS, 1Ks und 1Ps versorgt werden, ehe man sich um einen HON-Vollzahler kümmern darf. Warum meide ich wohl LH, wo immer es nur geht?

Bei LH würde ich mir das nicht kompensationslos bieten lassen, außer es handelte sich um einen dieser Flieger ohne F.

Bei mir in UA bei rcs war es glaube ich auf LH er war aber wohl noch SEN.
 

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bei rcs war es glaube ich auf LH er war aber wohl noch SEN.

Mehr als SEN war ich nie und werde ich hoffentlich auch nie sein, aber wie gesagt, unentschuldbar, außer es war ein Flieger ohne F. Zumindest irgendein Essen aus der F sollte man einem Statuskunden schon anbieten. Aber vermutlich war das schon dem Cockpit oder sonstiger Crew versprochen worden.