Mein Rangoon Error Fare Trip Nov/Dec 2012

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smeagol

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.009
330
münchen
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Error Fare - Das Zauberwort, zwischen Pokerspiel und Schäppchenjagd hatte mein Vft-ler Herz im Mai 2012 höher schlagen lassen. Am 2. Mai kam ich gerade von einer Feier nach Hause und verfolgte die ersten Beiträge zur offensichtlich unglaublich günstigen Error Fare ex Rangun. Ich baute parallel zu den eintreffenden Beiträgen einige Routings auf (vorwiegend mit Delta...) erhielt aber zunehmend Fehlermeldungen oder die Kreditkarte wurde nicht akzeptiert.

1. Error Fare Buchung

Vom Fieber der Erfolgsmeldungen anderer User erfasst, bastelte ich auf Travelocity.uk ein Routing; Rangoon - Hoh chi Minh - Hongkong - Johannesburg für 241 € in Business. Die Buchung ging durch und innerhalb 2 Stunden wurden das Ticket ausgestellt und war auf Sabre.com einsehbar. Die inkludierten Airlines waren Vietnam Airlines, Cathay Pacific und South African auf deren Ticketstock ausgestellt wurde. Glücklicherweise blieb das auch so, bei Cathay Pacific konnte ich meine Buchung online managen, bei South African rief ich 1 Monat später in Frankfurt das Call-Center an, lies meinen Sitzplatz einbuchen und mir die Buchung nochmals bestätigen, was problemlos erfolgte.

2. Die weitere Aufgabe bestand nun darin, die Error Fare auch "an" und abfliegen zu können, möglichst ebenfalls in Business. Ich fand heraus das Singapore Airlines Kris Flyer Awards in C ex Istanbul für nur 40 000 Meilen anstatt 80 000 ex München anbot. Also kurzer Hand Amex Membership Rewards zu Kris Flyer transferiert und für 45 000 Meilen hatte ich einen Business Flug Istanbul-Singapore-Rangoon buchen können. Für den Rückflug ex Johannesburg nach München entschied ich mich verbliebene M&M Meilen in einen One way Award zu verwandeln und buchte Johannesburg-Zurich-München auf LX in Eco allerdings nachdem ich mich versichert hatte, noch in Reihe 1 einen Platz zu erhalten. Ca. 1 Monat vor Abflug hab ich den Award allerdings wieder storniert, nachdem BA eine 25% Avios Aktion hatte und ich einen Club World Award JNB - LHR ergatterte. Den Flug LHR - MUC hab ich mit Promo Coupons separat auf LH.com gebucht und via Ticketsafe (2 Tickets, Terminalwechsel LHR T5 zu T1 ) abgesichert.

3. Tripreport

Am Samstag, den 24.November war es endlich soweit. Ich fuhr am spätnachmittag direkt aus der Firma zum Flughafen München um mit LH 1774 um 20.05 Uhr nach Istanbul zu fliegen. Ich hatte bewusst eine Nacht Airporthotel in Istanbul eingebaut um einen Puffer zu haben und Stresslos meinen Singapore Airlines um 13.35 Uhr am nächsten Tag errreichen zu können. Auf der H-Ebene noch ein süffiges Airbräu gezischt bin ich kurz vor Mitternacht in Istanbul gelandet. Der Flug war ereignislos, die B737 in Eco nur zu ca. 30 % belegt. in die Campingstuhl Business verirrten sich ganze 2 Paxe. Zu meinem Erstaunen wurde ein warmes Gericht serviert, Pasta welche durchaus lecker waren. Die Crew war recht locker drauf und servierte grosszügig Wein aus der offenen Flasche in Restaurantmanier. In Istanbul hatte ich zur F&F Rate das Radisson Blue Airport Hotel gebucht, welches einen kostenlosen Shuttle offerierte. Hier problemlos und ohne Nachfragen eingecheckt, noch ein letztes Efes Bier an der Bar geleert und dem SQ Flug am Folgetag entgegen geträumt. Kurze Anekdote noch im Hotel, im Fernseher lief noch vor dem Hotel-Kanal ein offener handfester Porno :) Der Sonntagmorgen begann zunächst mit einem kräftigen Workout im angeschlossenen Fitness-center, gefolgt von einem sehr guten Frühstück, eine der Stärken der Radisson Hotels.

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Gegen 11.00 Uhr liess ich mich zum Flughafen fahren, die Bordkarte hatte ich schon online erzeugt und checkte für meinen Flug nach Rangoon ein. Vom System dazu aufgefordert, wie mir die Mitarbeiterin erklärte, musste ich noch meinen Rückflug verifizieren und mein separates Ticket vorweisen. One way nach Myanmar stellt scheinbar ein Problem dar. Übrigens, mein Visa hatte ich ca. 5 Wochen vor Abflug bei der Botschaft in Berlin beantragt und nach 10 Tagen zugesendet bekommen.

Ich begab mich direkt in die TK-Lounge und war schwer beeindruckt. Im Vergleich zu meinem letzten Besuch vor 1 Jahr hatte sich die Fläche verdoppelt, das gastronomische Angebot war umwerfend. (Insbesondere im Vergleich zum Kartoffelsalat-Paradies Dahoam im T2) Am Eingang befanden sich transparente Aufbewahrungsschränke für Taschen, welche leicht mittels Code verschlossen werden konnten. Es gab einen Kinoraum, Duschen, ein Flügel ohne Pianisten dafür Musik vom Band. An 2 Espressobars wurden Kaffee und Tee frisch zubereitet, daneben ein verlockendes Kuchenbuffet. An 2 Stationen wurde frisch gebraten was die türkische Küche hergibt, komplettiert von Salat,- Nuss,- und Olivenbuffets. Tolles Angebot und wirklich Respekt an TK auch für das Lounge-Interior.

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Gegen 12.30 Uhr also ca. 1 Stunde vor Abflug begab ich mich zum Gate, SQ war auf einer Aussenposition geparkt. Bei lauen 14 Grad betrat ich die Boeing 777 und war ersteinmal enttäuscht. Ich hatte gehofft die neue Business Class testen zu dürfen und war nach dem Abgleich der Sitzpläne und des geplanten Fluggerätes auch froher Hoffnung, aber daraus wurde wohl nichts. Den Raffles Sitz kannte ich noch von einem JFK-FRA Flug. Mein Sitz auf SQ 391 war 12 K, auf dem Gangplatz neben mir sass bereits ein Türke mittleren Alters. Die Sitze wirkten in der Tat in die Jahre gekommen und die Lila Farbgebung fand ich genauso misslungen wie die der alten AUA Business. Andereseits ist der Sitz bequem genug und da fast flach, konnte ich einige Stunden gut schlafen. Begrüssungs-Champagner wurde gereicht und nach pünktlichen Start über den Bosporus wurden Sate Spiesse gereicht, welche von einer himmlischen Erdnuss-Sauce begleitet waren.
Das Lunch-Menü bestand aus Spicy Prawn-and Pomelo-Salad gefolgt von, Seebarsch mit Parmesan-Polenta oder alternativ Bee Hoon Soup, Marokkanischem Rind oder Lamm mit gegillter Zucchini. Ich wählte das gesottene Rind und hernach ein wenig Käse, welcher wie auch Obst vom Wagen serviert wurde.
Die Qualität des Catering war ausgezeichnet. Dazu ein paar Gläschen 2009 Marchesi de Frescobaldi aus der Toskana und ich war mit mir und der Welt zufrieden. Vor der Landung um 6.00 Uhr in Singapore wurde ein Frühstück serviert, ich nahm nur Früchten und Kaffee da ich die Arrival Lounge nutzen wollte. Der Flug war kurzweilig und die Crew absolut TOP. Das man mit Namen angesprochen wurde, zählt schon fast zu dem, was man von SQ erwartet, aber die Singapore Girls erbrachten einen perfekten und vor allem natürlich Service. Professionell im Sinne dessen was man heute unter "alter Schule" versteht. Keinerlei Devotheit, einfach spitzenmässig geschult und eigentlich immer in der Kabine (oder am Gast, wir wir im Business sagen ). Einziges Manko für mich war ein adäquates Amenity-Kit, hier wurde nur ein Stoffbeutel mit Socken und Augenmaske verteilt.

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In Singapore angekommen, begab ich mich in die enttäuschende SQ Lounge. An 3 der etwa 6 verfügbaren Duschen hingen "Out of Order" Schilder, das Frühstücksangebot war auch nicht berauschend. Noch kurz Mails gecheckt und dann zum Anschlussgate für meinen Weiterflug nach Rangoon um 8.50 Uhr gegangen. Singapore Airlines hatte die Flüge erst vor kurzem um einen 3 täglichen Flug aufgestockt und bedient die Strecke nunmehr zusammen mit Silk Air auch mit eigenem Fluggerät. Übrigens war meine Award Buchung ursprünglich auf Silk Air in All-Eco gewesen. Nachdem SQ die Strecke nunmehr auch in Business anbietet, wurde ich nach einem Anruf im Kris-Flyer Call-Center unproblematisch in Business-Class umgebucht.

Der Flug nach Rangun verging mit etwas über 2 Stunden fix, die Crew war erneut TOP. Ich hatte beispielsweise einen Kaffee auf der Armlehne abgestellt und begab mich zur Toilette. Es wurde leicht unruhig und als ich wieder zum Platz kam, fiel mir zunächst gar nicht auf, das die Tasse abserviert war. Minuten später kam die Stewardess zu mir und entschuldigte sich dafür um mir unverzüglich eine frische Tasse anzubieten. Keine Frage das ich auch auf diesem kurzen Flug bis zum Deboarding mit Namen angesprochen wurde. Klasse Service !

Nächster Teil im nächsten Beitrag...
 

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smeagol

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Die Ankunft in Rangun am übersichtlichen Airport war so sympatisch wie der gesamte Aufenthalt in diesem reizenden Land. An den 4 Einreiseschaltern sassen lächelnde weibliche Beamte in schneeweissen Uniformblusen. Ich begab mich in die Ankunftshalle, in der reges Treiben herrschte und erblickte einen Fahrer der mit einem "Hotel Traders" Schild, offensichtlich bereits einen Gast erwartete. Er organisierte kurzerhand einen weiteren Transfer und schwuppdiwupp sass ich im Taxi zu meinem vorab gebuchten Hotel der Shangri La Gruppe.
Auf der 20 minütigen Fahrt in die Innenstadt geriet ich in eine schwer zu beschreibende Vorfreude auf die Stadt und die Menschen. Da waren bummelnde Schulkinder und Frauen mit weiss geschminkten Wangen, Verkaufsstände, knarrende Busse zum Teil auch archaische Szenen, welche mich an eine Mischung zwischen Thailand vor 15 Jahren und Südindien erinnerte.
Ankunft;
Das Traders Hotel liegt sehr zentral unweit des Bahnhofes und Minuten von einer Grossen Markhalle entfernt. Im Hotel bewohnt die UNO 2 Stockwerke, weshalb die Internet Verbindung als besonders stabil gilt, was sich als hilfreich erwies.
Am Nachmittag begab ich mich auf eine erste Erkundungstour, welche bis in den Abend dauerte. Die Strassen rundum das Hotel waren quirlig und laut, überall gab es Verkaufsstände für alle erdenklichen Waren und Lebensmittel.

Ich hatte mich einfach treiben lassen und die Lebendigkeit der Strassenszenen auf mich wirken lassen. Die natürliche Freundlichkeit der Leute berührte mich unvermittelt.. Wann immer man einen direkt Blickkontakt hatte, erntete man ein offenherziges Lächeln. Die Menschen scheinen in den Jahren der Diktatur nicht so rauh geworden zu sein wie man es vermutet hätte. Es dunkelte bereits als ich an eine Bahnschranke kam. Diese wurde noch händisch von beiden Seiten geschlossen um dem Güterzug in Schrittgeschwindigkeit Durchfahrt zu gewähren. Zu beiden Seiten äusserst nahe der Gleise wohnten Menschen in winzigen Hütten. Ich fand eine Strasse in welcher die Bars Tische vor die Tür gestellt hatten und trank mein erstes Bier in Myanmar.

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Die jungen Leute um mich herum waren wie überall sonst auch mit ihren Handys beschäftigt. Ich kann heute gar nicht mehr sagen wo und was ich noch zu Abend gegessen habe, sicher fiel ich müde aber zufrieden ins Bett. Am nächsten Tag wollte ich die Shwedagon Pagoda besichtigen und freute mich auf das Treffen mit Foxyankee vom VFT am Abend, der auch gerade in Rangun Station machte.

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smeagol

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08.03.2009
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Der 27. November begann mit einem sehr guten Frühstück im Traders Hotel. Es gab Dim-Sum ebenso wie japanische Miso-Suppe, gebratene Eiernudeln und indische Currys mit Pappadam.
Die hiesige Zeitung berichtete über die Affäre Christian Wulff und dem Gangnam Pop des Koreaners Psy...

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Es war sonnig und ich beschloss den Weg zur berühmten Shwedagon Pagode zu Fuss zu gehen, welche unübersehbar auf einem Hügel erbaut wurde. Die Strassen dahin waren geschäftig, es ging vorbei an Schulen und Parks und Wohnhäusern kolonialen Ursprungs. Im Gegensatz zum verwitterten Stein der Häuser und Strassen erstrahlten die Bewohner in kräftigen Farben Ihrer Sarongs, dazu kam die vitale Wirkung der aufgetürmten Salate und Früchte der Strassenstände. Ich betrat den Eingang zum Buddhistischen Heiligtum des Landes durch den östlichen Zugang, entledigte mich meiner Schuhe und bezahlte die Touristen auferlegten 5 US$. Der Weg führt unzählige Treppenstufen nach oben zum Hauptplatz der Pagode. Im inneren des Treppenaufganges werden Reliquien verkauft, Blumengebinde und Obstarrangemants als Opfergaben. Oben angekommen war ich von dem was ich sah faszinert.

Zum einen, zieht einen der Glanz und die Anmut der Tempel und Schreine in seinen Bann, zum anderen die Lebendigkeit der religösen Rituale. An kleinen Schreinen mit Brunnen wurden vermutlich Götter gewaschen, die Schreine hatten unterschiedliche Tiersymbole. Aus allen Richtungen strömten Familien herbei um Prozessionen abzuhalten und Blumen und Früchte zu opfern. Man bagab sich mit Kind und Picknickkorb in den Schatten der Tempel und ass gemeinsam. An einer anderen Stelle gab es drehbare Würfel in Kinderhöhe, mit komikhaften Abbildungen zu buddhistischen Geboten. Die Mönche waren in unterschiedlichste Rot/Brauntöne gehüllt, erhielten von den "Pilgern ?" Opfergaben und wandten sich dann wieder ihrer Meditation zu. Kurzum, es waren Bilder wie aus einem märchenhaft - verlangsamten Film.
Ein magischer Ort der eine unvergessliche Friedhaftigkeit ausstrahlte.

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Am Nachmittag ging ich wieder zurück ins Hotel um mich ein wenig auszuruhen, stand ja für Abend das Treffen mit Foxyankee an. Zeit für einen Besuch des Traders-Aussen-Pool, welcher fast unbelegt war. Ich nahm mir eine Liege in der Nähe des Zugangs, welcher auch zum Fitnessraum führte und widmete mich einer Ausgabe des "Business Traveller Asia" die noch aus der SQ Lounge stammte. Auf einer Terasse neben dem Pool wurde offenbar eine Festlichkeit vorbereitet. Girlanden und Stühle wurden gebracht, eine Band baute die Anlage auf.

Auf den Plan tritt nun ein schmerbäuchiger dunkelhaariger Mann welcher sich in 20 Meter Entfernung ebenfalls auf eine Liege begibt und liest. Kurze Zeit später beginnt die Band ein wenig zu spielen, vermutlich eher ein Soundcheck, nicht laut, nicht unagenehm. Plötzlich reist mein Nachbar die Hände in die Luft und zitiert den Poolboy zu sich. "engl. " Er möchte auf der Stelle den General Manager sprechen, welcher sich zudem mit seiner Visitenkarte ausweisen solle, da die Musik am Pool unerhört sei und er sich das in keinem Fall gefallen lassen werde." Kurze Zeit später kommt der für die Etage... Fitness-Spa- Pool verantwortliche Mitarbeiter, stellt sich vor und fragt nach der Ursache der Beschwerde. Der Beschwerende vergreift sich erneut in Ton und Ausdruck, woraufhin ich mich zu einschreiten gezwungen fühle. Auf Deutsch spreche ich ruhig in seine Richtungang, da er offensichtlich einen Stern oder Spiegel liesst. " Ich bin auch Gast des Hotels und fühle mich durch die Musik keineswegs gestört fühle." Ein lautstarkes "Who the fuck...." folgt, woraufhin ich Ihm auf englisch antworte "übrigens habe er mit dem Erwerb eines Zimmers noch lange nicht das Hotel gekauft und er möge sich bitte etwas angepasst verhalten ...." Daraufhin ergiesst er sich in einer Schimpf-Tirade welche mit den Worten endet " ... and your country killed too many people..." - nimmt sein Handtuch und begibt sich zum anderen Seite des Pools.
Der sichtlich betroffene Mitarbeiter bedankte sich noch einmal kurze Zeit später vor dem Aufzug für mein Verständnis. Ich erkläre ihm den Begriff "Business-Kasper" und bestärke ihn, sich von sozialen Wracks wie besagtem Herren nicht einschüchtern zu lassen. Das die Friedlichkeit und Sanftmütigkeit der Mittagsstunden in der Pagode durch ein "westliches" Erlebnis gebrochen wurde, verstörte mich ein wenig.

Der Abend machte das aber ganz schnell wieder wett. Pünktlich um 18.30 Uhr traf ich in der Lobby den User Foxyankee, wir tranken zunächst ein Bier im Pub und fuhren dann mit dem Taxi in das von Tripadvisor empfohlene, indische Coreander Leave Restaurant, was sich allerdings als Reinfall herausstellte. Die Stunden vergingen wie im Fluge, kein Wunder Vft-Themen und sein eigener Trip boten Stoff genug.

Den nächsten Tag verbrachte ich mit weiteren Erkundungen zu Fuss, am Fluss und für den Abend besuchte ich auf Hinweis eines Einheimischen die Oase der Expats in Rangoon, das Pub 50.Street Dabei kam ich in Gasse in welcher links und rechts an einem Strick, Kartoons und Kollagen ja eher Karrikaturen aufgehängt waren. Unweit des Flusses hab ich auch die ersten Geldautomaten gesehen, bin aber nicht sicher ob sie schon für ausländische Karten funktionierten.

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Der nächste und leider schon letzte Tage in Myanmar sollte der spannendste der Reise werden, die Error Fare Flüge. Wird man mein Ticket akzeptieren ? Auf Cathay Pacific konnte ich online einchecken und für den ersten Flug mit Vietnam Airlines nach Ho Chi Minh City habe ich von Travelocity noch eine Änderung der Abflugzeit von 14.35 Uhr auf 15.00 Uhr per Mail erhalten.

Hier gehts weiter
 
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smeagol

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
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münchen
Fortsetzung - Die Error Fare Flüge

Den 29.November begann ich mit dem gewohnt guten Frühstück im Traders Hotel, ein letzter Bummel durch die nahe Markthalle, auschecken und um 11.30 Uhr liess ich mich zum Flughafen fahren.
Am Vietnam Airlines Schalter für den Flug nach Ho Chi Minh wurde mein Gepäck wurde anstandslos bis Johannesburg durchgecheckt, alle Sitzplätze waren im System, es schaute gut aus. Nunmehr keck geworden, fragte ich ob ich Lounge Zugang bekommen könne, da das Ticket ja ein Business Ticket ist , nur das erste Leg als all-eco geflogen wird. Sie besprach sich kurz mit Ihrem Kollegen, der Drucker rumpelte und ich erhielt einen Business-Boardingpass und einen Lounge Voucher.
Die Ausreise verlief so reibungslos wie die Einreise, ich begab mich sofort in die Lounge. Da mir Travelocity am Vortag noch eine Mail gesendet hatte das sich die Abflugzeit von 14.35 auf 15.00 Uhr verschoben hat, war ich über die Anzeigetafel verwirrt, auf welcher Flug VN 942 nach wie vor mit 14.35 Uhr gelistet war. Ich fragte den Mitarbeiter am Lounge Empfang, welcher meinte ich solle auf die Airport Anzeige nichts geben.

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Trotzdem misstrauisch, verliess ich die Lounge und hörte den letzten Aufruf meines Fluges. Im Galopp durch die Security ganz nach unten, den Bus bestiegen, Türen zu und ab gings zur Fokker der Vietnam Airlines.
Die Maschine hatte in Rangun offensichtlich nur einen Stopp gemacht, da Sie bis auf den letzten Platz belegt war. Ich sass in Reihe 1D, rechts neben mir setzte sich ein Vietnamese der reges Interesse an mir nahm, und wie sich herausstellte, Purser bei Vietnam Airlines war. Der Flug verging recht schnell, es wurde recht lieblos ein warmes Gericht und Softdrinks serviert.
Der Zustand der Kabine und das Verhalten der Crew waren alles andere als beruhigend. Die Kabine war sichtbar schmuddelig und abgewirtschaftet, die Vietnamesin links neben mir stellte Ihren Koffer direkt vor sich in den Gang und die Stewardess Ihr gegenüber nahm davon gar keine Notiz. Bei Start und Landung wurden keine Anschnall-Checks gemacht, die Crew wirkte ohnehin apatisch. Ich war froh das wir im früheren Saigon landeten.
Im Anflug konnte man sehr schön sehen, wie sich zehntausende Vietnamesen auf Fahhrädern durch die dämmernde Stadt bewegten. Mit dem Bus ging's zum Terminal, wo ich mir am Transfer Schalter die Lounge Invitation für den Weiterflug mit Cathay nach Hongkong abholte. Die Rose Lounge war nicht sonderlich inspirierend, ich trank ein Bier und begab mich Richtung Abflugate für den Weiterflug auf CX 764 um 19.05 Uhr. Es sollte mein erster Cathay Pacific werden, gefolgt von 4 weiteren Flügen in C ex Dubai nach Auckland 10 Tage später.

Boarding startete püntlich und ich betrat die B777 wo man mich nach links dirigiert. Für den 2,5 h Flug hatte CX doch tatsächlich eine B777 mit Brandneuer Businessclass eingesetzt. Wow, die neue CX Business hat eigentlich First-Class-Feeling. Das Neue Produkt ist im Gegensatz zur bisherigen Heringbone Configuration nunmehr wieder im Klassischen 1-2-1 Layout konfiguriert, der Sitz zum Fenster geneigt und sehr grosszügig designed. Mit Champagner in der Hand ging's zur Startbahn, nach dem Take off wurde ein Cocktailservice angeboten, Menü und Weinkarte. Ich wählte die Entenbrust Hainan Style und genoss selig das umwerfende Entertainment Programm auf dem Riesenbildschirm. Für mein Empfinden landeten wir viel zu schnell in Hongkong....

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Da die Umsteigezeit in Hongkong mit nur 1 Stunde zum Weiterflug auf South African Airways 287 knapp war, ging ich gleich zur Transfer Security Schleuse und von dort zum Gate. Hongkong Airport mal wieder spitzenmässig organisiert, keine Staus, freundliche-relaxte Mitarbeiter ich liebe HKG. Das Boarding hatte gerade begonnen als ich das Gate erreichte. Ich begab mich zu meinem reservierten Platz 2 A im A340-300 und war ernüchtert. Obwohl ich schon viel Gutes über die SA Business Class gehört hatte, wirkte die Kabine veraltet, die Sitze irgendwie billig. Die Business war komplett ausgebucht, neben mir hatte am Gang bereits ein Südafrikaner Platz genommen. Als pre Take off Drink wurde Moet & Chandon gereicht dazu ein Amenitykit und die Menükarte. Das Catering war von mittelmässiger Qualität, die farbige Crew agierte lediglich routiniert. Da ich nun doch schon einige Stunden unterwegs war, konnte ich ganz gut schlafen und wachte 2 Stunden vor Johannesburg auf. Ich begnügte mich wiederum mit Obst und Kaffee, unter mir bereits afrikanische Steppenlandschaft. Der Flug landete pünktlich um 7.10 Uhr in Johannesburg, allerdings dauerte die Gepäckausgabe 1 geschlagene Stunde. Da auch die Crew so lange warten musste gab es einen regelrechten Tumult.

Ich hatte genügend Zeit, bevor ich den Gautrain Express nach Sandton zum Radisson Blue nehmen wollte, um für eine Nacht in Johannesburg zu bleiben. Ich begab mich in die SA Arrival Lounge im ersten Stock der Ankunftshalle. Die Lounge war nicht sehr gross und leider ohne Fenster, dafür mit grosszügigen Duschen und einer kleinen Frühstücksauswahl, gerade recht nach einem Nachtflug. Zu SAA, Produkt und Service haben mich nicht überzeugt.

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Damit bin ich eigentlich fast am Ende meiner Error Fare Reise angelangt, welche glücklicherweise bestens verlaufen ist. Der User Linuxguru empfahl mir die Agentur Absoluexotic in Rangun welche mir ein verlockendes Angebot für einen 2 Tagestrip nach Bagan machte. Ich stornierte den Trip allerdings zuvor, um mehr Zeit in Rangun zu haben, nicht ständig fliegen zu müssen und ggf. meinen Abflug ex RNG nicht zu gefährden. Eine gute Entscheidung im Nachhinein betrachtet, da seit meinen Kurztrip Mynamar ganz noch oben der Reise-Wunsch-Liste gerückt ist.

Nach einem Tag Johannesburg flog ich am 1. Dezember nach Durban. In Umschlanga, einem quirligen Badeort an der Küste den ich schon kannte, verbrachte ich noch 2 Tage zum Ausspannen. Am 3. Dezember flog ich spätnachmittags mit SAA nach Johannesburg und von dort am Abend auf BA 54 in Club World nach London. Dazu in Kürze mehr...
 
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PCKF

Erfahrenes Mitglied
10.12.2009
291
1
Hunsrück
Danke für diesen wunderschönen Bericht. Die Begeisterung für Land, Menschen und Kultur, sowie deine verständliche Entgeisterung über das Verhalten jenes Business-Kaspers sind mit Händen greifbar. Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Soviel Herzblut und Authentizität in Deinem Bericht - DANKE smeagol (y)


Eine Frage: wie bezahlt man denn so gewöhnlich, in US$ wie in Kambodscha?


Danke und Gruß :)
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
In MMK. $ brauchst du nur für die 5 Sterne Hotels und Zugtickets, sonst geht alles in MMK.
 
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smeagol

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
1.009
330
münchen
hallo Anne, wie der user 1 über mir schon erklärte tauscht man $ in MMK für alltägliche leistungen, taxi, hotel etc. werden in $ bezahlt
 
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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
hallo Anne, wie der user 1 über mir schon erklärte tauscht man $ in MMK für alltägliche leistungen, taxi, hotel etc. werden in $ bezahlt

Ne. Man tauscht Euro in MMK. Wozu vorher die Euro in Dollar tauschen? Ist absolut nicht notwendig, der Kurs von Euro zu MMK ist sogar noch etwas besser als der Kurs von Dollar zu MMK. Taxi zahlt man in MMK (nur vom RGN Airport aus gibts einen inoffiziellen Fixpreis von $10 den man aber auch in MMK zahlen kann) und die allermeisten Hotel nehmen ebenfalls MMK.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
21.608
1.299
könnte man das routing nicht auch graphisch darstellen? Plus Aufenthaltsdauern - dann wird es bildicher=;
 

FTL2SEN2HON

Erfahrenes Mitglied
17.01.2011
1.093
8
NYC
Sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür!

Ich finde es toll, dass du beim unverschämten Business Kasper eingeschritten bist. (y)

Deine SAA Einschätzung kann ich übrigens teilen.
 

wurstpeter

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
1.561
14
TPE/TXL
In MMK. $ brauchst du nur für die 5 Sterne Hotels und Zugtickets, sonst geht alles in MMK.

Ich brauchte in einigen Guesthouses auch USD, Bezahlung in MMK war nicht möglich (in einem Guesthouse musste ich sogar einem Mitgast noch ein paar Euro wechseln, da seine gebrauchten Dollarscheine und MKK nicht akzeptiert wurden)
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
Moinsen!


Vielen vielen Dank für den Bericht bisher. Eine sehr sehr gelungene Kombination aus Fliegereibildern und deiner extrem gelungenen Art die Stimmung und Atmosphäre in Rangun einzufangen und hier wiederzugeben!

Schön dass alles geklappt hat mit dem Ticket - es gab ja auch anderer Berichte bei FT. Im Radisson Blu Sandton war ich kürzlich auch - sehr nettes Hotel!
Und wenn das mit dem Visum nicht so ein Geschiss wäre bzw. so verhältnismäßig teuer wäre würde ich auch nochmal nach Rangun, alleine um diese Ringbahn um die Stadt einmal zu fahren - das muss ebenfalls ein Wahninsserlebnis sein.

Vielen Dank übrigens nochmal dass du dich bei mir gemeldet hast wegen eines Treffens in Rangun - das war ein sehr schöner und kurzweiliger Abend mit einem für mich neuen Gesicht aus dem VFT!
 
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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Ich brauchte in einigen Guesthouses auch USD, Bezahlung in MMK war nicht möglich (in einem Guesthouse musste ich sogar einem Mitgast noch ein paar Euro wechseln, da seine gebrauchten Dollarscheine und MKK nicht akzeptiert wurden)

Die Hotels müssen ihre Steuern in $ abdrücken, daher nehmen sie lieber $. Aber grundsätzlich sollte die Zahlung in MMK überall möglich sein, wenn vielleicht manchmal auch mit einer nachteiligen Umrechung.