[Tripreport] Zum Meilensammeln nach Nanaimo samt Wasserflugzeugflug

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foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
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Großherzogtum
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[Tripreport] Meilensammeln nach Nanaimo (ZNA) inklusive WASSERFLUGZEUG!


Ich habe mal einen alten Tripreport aus dem Jahre 2009 ausgegraben -- aus den Anfängen meiner Meilensammelaktionen und der Fliegrei.
Ich hatte damals die Möglichkeit die Fluggesellschaft mit dem zweitbesten Vielfliegerprogramm ausgiebig zu testen und das Ergebnis kann ich gerne berichten: Durchgefallen!
Wie dem auch sei: Ich bin jetzt den Text nicht nochmal durchgegangen, bin aber stolz auf mich diese Flüge innerhalb kürzester Zeit in Eco überstanden zu haben. Heute würde ich sowas so nicht mehr buchen - ganz bestimmt nicht. Aber meilentechnisch wars damals toll! Schön Zickzack und Maximieren was das Zeugs hielt - Lounges und so gabs damals als LH *S natürlch noch nicht.

Viel Spaß!


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Hallo Leute!


Ich lade Euch also heute nach Kanada ein, wo ich Anfang Januar eine Freundin von mir besucht habe, die auf Vancouver Island ein Praktikum gemacht hat.

Das war eher eine sehr spontane Idee, da US-Air im Dezember einen sehr günstigen Tarif an die Westküste aufgelegt hat. Diesen konnte ich routingmäßig noch recht gut meilenoptimiert buchen, so dass daraus ein richtiger Meilenrun geworden ist.

330 EUR mit vollen Meilen bei Miles&More – das ist ein Angebot was genutzt werden muss – so was gab es noch nie! Auch wenn es US-Air ist, von der man nicht viel Gutes hört wenn es um Service und Qualität an Bord geht.

Dennoch begann meine Reise am frühen Morgen in Frankfurt, wo ich mir nach dem Check-In erstmal ein kleines Frühstück in der Business-Lounge im Finger A genehmigte.
Insbesondere der Waldbeersmoothie hat sehr sehr lecker geschmeckt.

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Ich plante also eine Route mit möglichst vielen Zwischenstops bzw. möglichst großer Entfernung. Schnell hatte ich herausgefunden, dass es schon mal nicht schlecht ist von Frankfurt aus Richtung Osten zu starten, obwohl ich ja eigentlich deutlich westwärts fliegen wollte.

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Wie Ihr sehen könnt, führte mich mein erster Flug also Richtung München.

US5674 (opb LH)
FRA-MUC
A321 D-AISK
9:05 – 10:30


Nach einem chaotischen Boarding starteten wir proppevoll (der erste Flug nach München war ausgefallen, deswegen waren bei uns gefühlt sogar im Frachtraum und in den overheadbins Passagiere) über kalte Winterlandschaften gen Süden.

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Dort angekommen rollten wir vorbei an der Privatair B738 mit schweizer Kreuz, aber deutscher Reg. Nach einem kurzem Besuch in der C-Lounge machte ich mich aufm den Weg zum Gate H44, was fast ganz außen war um dort nochmals Fragen zu meinem Gepäck etc. zu beantworten und meine APIS-Daten abzugeben.

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US707
MUC-PHL
A330 N284AY
12:00 – 15:30


Beim Einsteigen trief mich fast der Schlag, und zwar wegen mehreren Gründen.
Zum einen bestätigten sich die Gerüchte um den Sitzabstand bei US Air. Was ich hier zu sehen besser gesagt zu spüren bekam war schon sehr mager. Zum anderen musste ich auch den Erzählungen über die Crew bei amerikanischen Airlines Recht geben. Vor mir im Gang war eine alte Frau die mit zwei Jacken in der Hand einfach nicht Platz machte und immer wieder vor und zurück lief um was zu verstauen. Ich erschrak als ich erkannte, dass das tatsächlich die Flugbegleiterin war. Man soll Frauen nicht öffentlich schätzen, aber die Dame war bestimmt Mitte bis Ende 60! Gut auf den Beinen war sie offensichtlich auch nicht, dafür sprach sie sehr sehr gut Deutsch, was wohl aus Ihrer Vergangenheit kam. Die Durchsagen auf Deutsch machte diese Dame, auch das männliche Pendant war an Bord, und somit waren Oma und Opa für den vorderen Teil der Eco-Kabine zuständig. Unglaublich.

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Fast pünktlich legten wir vollgeladen ab und starteten in den bayrischen Winterhimmel, den Airport, den nachfolgenden Traffic und die Alpen im Hintergrund.

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Nach einer knappen Stunde überflogen wir den Flughafen Schiphol in Amsterdam.

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Der zweite Schock stand an: das Mittagessen!
Gegrilltes Hähnchen mit Kartoffelbrei und Gemüse. Soweit sogut.
Aber – und jetzt kommt das große Aber – es war leider nicht essbar.
Das Gemüse war lauwarm – wäre ja noch erträglich.
Das Fleisch war kalt und der Kartoffelbrei war –ohne zu Übertreiben!- gefroren!
Außerdem kennt man normalerweise Essenstabletts, die das Tischlein fast ausfüllen. Allein die Größe des Tabletts lässt erkennen dass die Menge eher grenzwertig ist.


Da ich –und andere- das Essen aber schon aufgemacht hatten (wie hätten wir das alles sonst feststellen können?) könne man nichts mehr machen. Man habe nicht mehr an Bord und das sei jetzt eben Pech. Toll! Super Leistung für einen Transatlantikflug.
Glücklicherweise hatte ich ja gut gefrühstückt und auch in München noch etwas gevespert.

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Pünktlich setzten wir zur Landung in Philly an….

Es schlossen sich an die Immigration und noch weitere 2 Flüge bis zu meinem Zwischenziel Seattle.
Immigration ging sehr schnell, der Fußweg bis zu den United-Gates war sehr lang. Da ich aber genug Zeit war das kein Problem. Allein die nochmalige Sicherheitskontrolle nahm etwas Zeit in Anspruch.

US7071 (opb UA)
A320 N853UA
PHL-SFO
18:10 – 21:36

US7111 (opb UA)
A320 N853UA
SFO-SEA
22:28 – 00:35


Ereignislose Flüge. Recht gut besetzt, allerdings einmal einen freien Nebensitz erwischt. Wie Ihr seht eine kleine Besonderheit: In SFO angekommen erkannte ich, dass ich an meinem Abfluggate angekommen war. Sprich: Dieselbe Maschine würde mich nach Seattle weiter transportieren. Sogar auf demselben Sitzplatz!
 

foxyankee

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Nach einer sehr kurzen Nacht am Flughafen Hotel machte ich mich auf durch die Stadt, ich musste nach Norden. Also mit dem Bus erstmal in die Innenstadt. Dort musste ich umsteigen auf einen anderen Bus, der die Innenstadt auf einer Parallelstrasse durchkreuzte. Der Bus war trotz der Uhrzeit supervoll, es war ja grade mal 7.30 Uhr an einem Samstagmorgen!
Trotzdem klappte alles super und ich erreichte das Kenmore Air-Terminal am Lake Union Airport (LKE).

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So sah das „Vorfeld aus“, also noch keine Flieger zu sehen.
Ich musste auch zwingend eine Stunde vorher da sein, denn an den….

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…Chek-In Counter wurden meine Daten eingegeben und wegen dem Grenzübertritt nach Kanada muss das wohl mit etwas Vorlauf geschehen.
Ich lief noch nach nebenan, da gab es einen Starbucks – ideal zum nachholen des kleinen Frühstücks.

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Nach einer halben Stunde war ich wieder im Terminal in dem sich schon einige Passagier für die zwei anstehenden Flüge eingefunden hatten und genoss das kostenfreie WLAN als es draußen laut wurde und zwei Flieger „einschwammen“. Sagt man das so?
Zuerst die N87KA, eine Dash 3 Turbo Otter, dies sollte mein Flieger werden.

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Danach noch die N72355, eine Dash 2 Beaver.

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Das Einsteigen über die kleine Leiter war spannend, aber da man Hilfe bekam und auch nichts in der Hand hatte (Bordkarten gab es keine *g*) ging das schon. Der Sitz rechts vom Kapitän ist auch für Passagiere gedacht, ich ließ aber den Vortritt einem Kind welches auch dort sitzen wollte. Ich sah aus Reihe 2 genug.

M5 360
DHC3 N87KA
LKE-YWH
9:30-10:00


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Los geht es!
In der Sitztasche vor mir war ein Kenmore Magazin, eine Spucktüte und frische Ohrenstöpsel! Ja, es war laut!

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Leider nur sehr wacklig, wir waren ja schließlich schon im Takeoff-Run. Aber hier teilen sich Schifffahrt und Luftfahrt ein Lebensraum, ist echt beeindruckend.
Schaut Euch bitte mal das hier an: Foto Kenmore Air De Havilland DHC-3 Turbo Otter N87KA

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Airborne!

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Ich lasse jetzt mal Bilder sprechen…..

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Hier ist unsere Destination: Victoria auf Vancouver Island!

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Wir nähern uns der Stadt über den Fluss…

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…überfliegen ein grade einlaufendes Schiff bevor wir uns…

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….im Wasser wiederfinden, besser gesagt auf dem Wasser.

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In Schrittgeschwindigkeit legen wir die letzten 500 Meter bis zur Anlegestelle zurück, denn auch hier sind Bootsfahrer unterwegs.

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Downtown Victoria
Zu sehen auch die Anlegestellen/Flughäfen der anderen Airlines. Kenmore Air parkt etwas weiter links, nicht im Bild.

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Da sind wir: KYWH Airport
 

foxyankee

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Ein freundlicher Grenzer stellte mir ein paar Fragen und schon war ich drin in Kanada. Und er hatte wieder frei.

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Victoria ist die Hauptstadt von British Columbia, zu der u.a. auch die Metropole Vancouver gehört. Das kleine Städtchen ist recht malerisch und gemütlich. Leider begann es zu regnen und ich stellte fest dass die einzige Gepäckaufbewahrung im Museum war. Da dies aber recht neu und interessant war schlenderte ich ein wenig durchs Museum bevor ich mich auf Stadterkundung machte. Bei Regen sowieso ne gute Idee….

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Im Inneren waren neben alten Indianerstädtchen auch alte kanadische Städtchen aufgebaut, durch die man spazieren konnte und so das tägliche Leben in BC hautnah miterleben durfte.
Echt gut gemacht!
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Etwas Heimatgefühl im fernen Kanada

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Auf dem Weg zur Greyhound-Busstaion zurück kam ich an der kleinen Demo vorbei, die sich mitten in der Stadt gegenüber dem bekannten Fairmont Hotel niedergelassen hatte.

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Das Fairmont Empress direkt am Wasser.

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Rechter Hand davon die Parlamentsgebäude

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Nach einer längeren Busfahrt kam ich an meinem Ziel an: Das Painted Turtle Guesthouse in Nanaimo.

Allerdings verließ ich den Bus kopfschüttelnd aufgrund dem völligen Unverständnis meinerseits bezüglich der Haltestellenpraxis.
Der Bus fährt jeweils durch den Ortskern an allen wichtigen Einrichtungen vorbei bis zur Greyhoundstation irgendwo im Industriegebiet fernab der Zivilisation. Aussteigen ist nur da erlaubt. Warum?
Wenn man denn sogar durchs Zentrum fährt, warum kann man da keine Haltestelle einrichten? Völliger Blödsinn!

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Das Guesthouse und Nanaimo war meine Basis für die nächsten Tage. Das kleine Städtchen mit Universität liegt direkt am Wasser und auch hier gibt es nicht nur zwei Schiffsverbindungen gen Festland, sondern auch….
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….Flugverbindungen nach Richmont (was das Wasserflugzeugterminal von YVR ist) als auch nach Vancouver Downtown!

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foxyankee

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Die nächsten Tage nutzten wir zu Ausflügen gen Norden auf dieser wunderschönen Insel, die jetzt im Winter aber sehr sehr neblig war.

Wir bahnten uns mit unserem Mietwagen den Weg über Parksville und Port Alberni über den Pacific Rim Highway No. 4 bis an die Pacificküste nach Tofino.

Lange Strandspaziergänge, tolle Megabäume bei Catherdal Grove, einfach tolle Stimmung trotz des Nebels. Ich will gar nicht wissen wie schön es hier im Sommer sein muss…..


Fotos gibt es von diesen Ausflügen leider nicht!


Es stand der Tag an, an dem wir standby mit Harbour Air oder Westcoast-Air von Nanaimo Harbour nach Vancouver Downtown fliegen wollte.
Dummerweise war auch heute Nebel, und zwar noch mehr als sonst.
Alle Flüge on hold! Nix ging mehr! Das ist hier oft so. Schade für mich, wollte ich doch für 40 Dollar standby nach Vancouver noch mal Wasserflugzeug fliegen.

Wir mussten also die Fähre nehmen, die sich trotz dicksten Nebels den Weg aufs Festland bahnte.
Man sah keine 5 Meter und der Kapitän betätigte jede 2 Minuten das Signalhorn.

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Vancouver im Nebel

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Harbourfront

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Sehr cool: Tankstelle auf dem Wasser!

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Das wäre mein Flieger gewesen! Sehr ärgerlich!

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Gaslamp-Viertel mit…

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…der berühmten Dampfuhr!

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Der Bahnhof von Seattle.
Eine weitere Situation, in der ich innerlich für Stunden den Kopf schüttelte.
Lasst mich das kurz erklären:
Ich hatte eine Bahnfahrt gebucht bei Amtrak von Vancouver nach Seattle. Die tägliche Verbindung startet um 17.45 Uhr. Da ich schon gleich nach Ankunft in Vancouver am Bahnhof war erfuhr ich, dass das „Boarding“ um 16.00 beginnt.
Boarding beim Zug? Richtig gehört!
OK, in Deutschland komme ich 2 Minuten vor Abfahrt auf den Bahnsteig und steige ein – fertig. Nein, hier gibt es Boarding knapp 2 Stunden vor Abfahrt. In dieser Zeit lege ich in Europa 300 km zurück, aber egal.
Die frühe Abfertigung hängt wohl auch damit zusammen, dass man in Vancouver schon die Einreiseformalitäten in die USA erledigt. Es gibt also einen Grenzer, Durchleuchtungsgeräte und auch Zöllner. Diese nahmen mich übelst auseinander, die Bahnmitarbeiter mussten dafür sorgen dass der Zug nicht abfährt obwohl ich 30 Minuten vor Anfahrt zum Bahnhof gekommen war. Man hat außerdem die Möglichkeit Gepäck aufzugeben, also wie im Flieger!
Endlich auf dem Bahnsteig hätte ich mich beinahe totgelacht!
Die Amis machen ein Trara um eine Zugfahrt und was steht da auf dem Gleis?
Ein Zug bestehend aus drei Wagen: 1 Gepäckwagen, 1 Restaurantwagen und 1 Passagierwagen! EIN WAGEN!
Dafür 2 Stunden vorher Boarding! UNVORSTELLBAR!
Ich finde auch heute noch keine Worte dafür.

Wir tuckerten dann eine Stunde durch die Vororte von Vancouver, die Schaffner sprangen immer wieder ab und sicherten die Straße und sprangen dann wieder auf, begleitet von Signalhörnern wie man sie aus alten Western von Zügen kennt – eigentlich ganz cool.

Das Personal an Bord war freundlich. Obwohl die Grenze schon am Bahnhof überschritten wurde mussten wir im Zug nochmals Formulare ausfüllen und an der geographischen Grenze kamen abermals Grenzbeamte an Bord und kontrollierten alle erneut inklusive Befragung etc. Auch kamen Suchhunde zum Einsatz, die sehr gründlich alles absuchten. Wir wurden vor dem Einsatz gebeten das komplette Gepäck aus dem Overhead-Compartement zu holen zwecks Überprüfung.

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Mein Zug nach der pünktlichen Ankunft….

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…in Seattle.
 

foxyankee

Pilotendompteur
20.04.2009
3.667
736
Großherzogtum
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Nach einer wieder mal sehr kurzen Nacht in Seattle checkte ich ein für meine meilenoptimierten Flüge kreuz und quer durch die USA gen Europa.
Mein erster Flug führte mich nach Phoenix in Arizona – einem großen Drehkreuz für US Airways.

US632
A320 N644AW
SEA-PHX
5:10 – 8:53


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Es wurde langsam hell über Phoenix

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Eine große Stadt mitten in der Wüste

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Die Skyline, die sich wohl auf einen Straßenzug beschränkt.

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Das große Drehkreuz von „Cactus“

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Nach effektivem Umsteigen ging mein Trip weiter, allerdings mit einigen Sorgen und schlechtem Gefühl im Bauch.
Bisher hatte ich die Wetterkapriolen ja gut überstanden:
Seit Wochen regnete es in Seattle, die Straße nach Vancouver war seit Tagen gesperrt, es fuhr also kein Bus. Zur Not hatte ich mir einen teuren Flug von YVR nach SEA gebucht den ich ja wieder stornieren konnte da ja die Bahn fuhr – auch das war unsicher in den letzten Tagen. Zugleich gab es klirrende Kälte im Osten und Schneechaos – früher hieß das einfach nur Winter.
Am Tag zuvor flog in Chicago fast nichts. Die waren den ganzen Tag mit snowremoval beschäftigt – ich sah mein schönes Routing schon platzen! Hauptsache ich komme irgendwie heim!

Nach Rückfrage in Phoenix sollte aber heute alles verzögerungsfrei laufen in Chicago und der gesamten Ostküste, also auf geht’s:

US3
A320 N622AW (MSN 54!!!!)
PHX-ORD
9:49 – 14:13


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Neben den Terminals abgestellt: Eine B747-Sportversion von Amiriflight – den Regierungsflieger aus Qatar.

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Tschüss Sonne!

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Hallo Winter!

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Beeindruckende Schneelandschaften zogen an uns vorbei.

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Der schneebedeckte Flughafen O´Hare in Chicago.

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Im Final

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Es war ein wunderschöner Wintertag!

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Der Betrieb lief problemlos, keine größeren, wetterbedingten Verzögerungen waren zu beobachten.

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Nach dem Transfer in das Satellitenterminal fielen mir diese lustigen Anzeigen auf:
Man muss wissen dass United Airlines den tollen Service hat große Flachbildschirme am Gate zu haben um den wartenden Gästen zu zeigen was grade geht: Zeit bis zum Boarding, geplanter Flugzeugtyp, geplante Abflugzeit, geplante Boardingzeit, Buchungslage, Upgrades, Überbuchungen etc.

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Dies war also ein Flug nach Tokio. Auch wenn es eine B747 ist, die den Flug ausführt: Bei der Geschwindigkeit bleibe ich lieber am Boden!

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Für mich wartete aber ein anders Schmankerl:

Dieser CRJ mit Bekenntnis zu den Soldaten im mittleren Osten!
Krasser Aufkleber dachte ich mir!

Jedenfalls war das meine CRJ-Premiere.

US7801 (opb UA opb YV)
CRJ7 N501MJ
ORD-CLT
15:52 – 18:39


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Mesa Airlines führt für United diesen Flug aus. Innen zwar mit eigener Safetycard, außen jedoch mit normaler United Express-Bemalung.
Mesa führt für US Airways, für United und für Delta Kurzstreckenflüge im Shuttleverkehr durch, jeweils in der Livery der Mainline.

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Schon wurde es wieder Abend, und zwar ein schöner Abend!

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In Charlotte, dem zweitgrößten US Airways-Hub war nach einem Fußmarsch das Gate für den Flug nach Frankfurt erreicht. Dort bat man ein Upgrade an für 500 USD. Kein schlechtes Angebot ehrlich gesagt! Aber ich zog es dann doch vor in Eco zu fliegen. Die paar Stunden hielt ich jetzt auch noch aus.
Hätte ich per Telefon eingecheckt hätte es wahrscheinlich die Möglichkeit gegeben für 500 USD die komplette Strecke upzugraden. Ich glaube, da wäre ich schwach geworden.

Jedenfalls ging es jetzt nach einem Abendessen im Flughafen Charlotte raus auf den Atlantik:
US 704
A330 N270AY
20:15 – 10:15
CLT-FRA


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Nichts Tolles erwartet, meine Befürchtung bestätigt. Diesmal nicht mehr gefroren, dafür trockene Nudeln mit angeblicher Tomatensoße, die mit dem Käse zu einem harten Brett über den Nudeln gebacken wurde. Geschmacklich eine Katastrophe. Das zweite mal in meinem Leben dass ich Flugzeugessen habe stehen lassen – beides Mal US-Air.
Das Brötchen viel bei Berührung auseinander. Ich habe es unterlassen auf das Haltbarkeitsdatum zu schauen. Igitt!

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Aber auch dieser Flug ging vorbei und so begannen wir den Sinkflug nach Hessen.

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Bäh – was für ein Wetter!

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Wir parkten direkt neben den Amikollegen von American Airlines. Und nach 40 Minuten anstehen bei der Einreise (Wie peinlich ist das denn für den deutschen Zoll? 2 Beamte für eine handvoll USA-Flugzeuge!!!!) war natürlich klar was kam bzw. was eben nicht kam:
Mein Gepäck!
Und noch viel toller:
Man hatte die Gepäcknummer noch nicht mal im System! Also angeblich gab es das Gepäck gar nicht!

Danke US-Air!

Nach 3 Tagen erreichte mich dann mein Gepäck auch und ich konnte die Reise als Erfahrungsflug US-Air abhaken!

map.gif

Fazit:
Nicht wieder wenn es auch anders geht!
 
Zuletzt bearbeitet:

A340_600

Erfahrenes Mitglied
22.02.2012
1.480
1
HAM, SYD
Dankeschön!
Na da scheint sich bei US ja echt alles deutlich zum positiven gewendet zu haben. Bin im Oktober zum ersten Mal mit denen geflogen und habe jeden Anlass, dem Austritt aus der *A nachzutrauern.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.801
3.325
Schöner Bericht vielen Dank! Wobei ich US Airways vergangenen Februar auch nicht mehr als so schlecht empfunden habe wie du es beschreibst.
 

Blue2

Erfahrenes Mitglied
09.12.2009
2.067
0
Bern
Wirklich nett geschrieben - sag mal, diese runde Fläche in Post 5, was ist das? Ich habs auf dem Flug von SFO nach New York andauernd gesehen, mitten in der Wüste, kein Leben rings herum...Was ist das?
 

paarlman

Erfahrenes Mitglied
10.07.2009
1.923
568
unweit LSTA
Wirklich nett geschrieben - sag mal, diese runde Fläche in Post 5, was ist das? Ich habs auf dem Flug von SFO nach New York andauernd gesehen, mitten in der Wüste, kein Leben rings herum...Was ist das?
Meinst Du Landwirtschaft? Ich hab in Laendern, in denen es nicht so eng zugeht (USA midwest, Suedafrika) oefters schon kreisrunde Felder gesehn. Sollen wirtschaftlicher zu bestellen sein....
 
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SalParadise

Reguläres Mitglied
20.12.2011
65
2
Die runden Felder kommen üblicherweise dadurch zustande, dass die Bewässerungsanlage im Zentrum des Kreises mit Wasser versorgt wird, und dann eben im Kreis fährt.
Das Bild in Post 5 zeigt aber meiner Ansicht nach etwas viel cooleres:
nämlich den Teilchenbeschleuniger des Fermilab. (allerdings meine ich gehört zu haben, dass das Ding aus Geldmangel derzeit nicht in Betrieb ist)
 
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H

HGFan

Guest
Ich wollte wie ich letzens in YVR war auch mit den Zug nach Seattle fahren aber mir war das für einen Tag doch zu viel stress mit den Amis gute entscheidung wie sich jetzt herausstellt.