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Jubiläumsflug
Endlich ist es wieder so weit. Aber ich will noch nicht vorgreifen, deshalb ein kurzes Vorwort.
Mein Interesse für ferne Länder, und die Luftfahrt (neben der Eisenbahn) ist schon so alt wie ich mich erinnern kann. Noch bevor ich richtig lesen und schreiben konnte, habe ich mich auf dem Globus und der Weltkarte schon einigermaßen gut ausgekannt. Die größten und bekanntesten Städte der Welt, die längsten Flüsse, die höchsten Berge – ich wusste wo sie lagen. Damals als kleiner Junge, der in der DDR aufgewachsen ist, konnte man viele Ziele nur mit dem Finger auf der Landkarte bereisen, hätte nie im Leben damals geglaubt, das sich da vor meiner Rente noch was ändert…
In meiner Schulzeit fing ich an Briefmarken zu sammeln. Besonders Briefmarken mit Raum- und Luftfahrtmotiven hatten es mir angetan. Anfangs gab es noch keine Schüler AG Philatelie, aber es gab eine „alte Herren (es gab vielleicht 1 oder 2 Frauen auch dabei)“ AG –Philatelie, die sich 1* im Monat im Kulturhaus beim Bier getroffen hat (so wie heute unser VFT Stammtisch ) und ich habe das Durchschnittsalter (waren fast alles Rentner) unserer AG durch meine Jugend ordentlich gedrückt. An einem Jugend- Philatelie - Wettbewerb nahm ich mit einem Exponat über die Geschichte der Luftfahrt von ihren Anfängen – bis zur Neuzeit teil. An Hand von Briefmarken und einzelnen Briefen ließ sich die Geschichte der Luftfahrt von den Gebrüdern Montgolfier im Heißluftballon zu den ersten Luftsprüngen bzw. Flügen von Alexander Moschaiski, Otto Lilienthal, Gebrüder Wright und vielen, vielen anderen hier nicht genannten bis zur Neuzeit sehr schön darstellen….. Muss mal die nächste Zeit schauen, wo die Briefmarken geblieben sind…
Aber nun wieder zum Thema. Endlich war es so weit… mein 1.Flug! Es ist jetzt auf den Tag genau fast genau 31 Jahre her, im Februar 1984 - die Abschlussfahrt meiner 10. Klasse, führte uns damals nach Moskau und Uljanowsk. Es ging abends so gegen 17:30 Uhr mit einer Aeroflot Tu 154B2 von Berlin Schönefeld – nach Moskau Scheremetjewo. Seinen 1. Flug wird ein jeder hier nicht so schnell vergessen, hatte zwar auch einen Fensterplatz, viel sehen konnte ich aber trotzdem nicht, es war ja der Spätflug und es wurde schnell dunkel. Während man in Schönefeld noch ganz altmodisch zu Fuß über das Vorfeld und die Gangway ins Flugzeug kam, war der Flughafen Moskau Scheremetjewo2 (Neubau zur Olympiade 1980) - schon ein modernes Terminal, wo man über die sogenannten Finger/Brücken vom Terminal ins Flugzeug kommt.
Dann erinnere ich mich an diese lange Busfahrt vom nordöstlich gelegenen Flughafen in unser Hotel, besser gesagt in unser Hotelkomplex (4 große Häuser? Eine U Bahnstation war nicht weit- kennt jemand den Hotelnamen?) Leider fiel ein Besuch des Kremls und des Roten Platzes ins Wasser – unsere Fahrt fiel genau in die Zeit, als Generalsekretär Andropov gestorben war, Moskau’s Innenstadt glich teilweise einer Festung. Jede Menge Polizei und Armee waren unterwegs und der Rote Platz gesperrt, weil er vermutlich für die Trauerfeierlichkeiten geputzt wurde … Es gab jedenfalls ständig Ausweiskontrollen, irgendwann ging es für uns zu Fuß nicht mehr weiter…
Nun zu Uljanowsk, dazu mussten wir zu einem anderen Moskauer Flughafen – Domodedowo. Mit unseren Reisebus ging es direkt auf das Flughafengelände, irgendwo gab es damals 1984 einen kleinen Pavillon nur für ausländische Gäste. Dort gab es eine kleine Kantine und einen kleinen Duty free Shop. Ein Klassenkamerad versucht dort vergeblich seine Forum-Schecks los zu werden
Es ging dann mit einer Aeroflot Tu 134 nach Uljanowsk – so knappe 700km, vielleicht 1:15 min Flugzeit. Ich liebe die Tu 134, wegen den vorderen gegenüberliegenden Vierersitze – wie im Bus – man konnte auch Karten spielen während des Fluges….
Von Uljanowsk wusste ich, das die Stadt auch ein Luftfahrtstandort ist. Es wurden Anfang der 80iger Jahre Teile u.a. auch für die IL 86 dort gefertigt. Außerdem gab es in der Stadt neben mehreren Universitäten und Hochschulen auch eine Luftfahrthochschule für Zivilluftfahrt. Hier ließ u.a. auch die Interflug ihre Piloten ausbilden. Leider habe ich kein Luftfahrtmuseum gefunden.
Leider kann ich mich nicht mehr an das Hotel erinnern, ich weiß nur das wir abends bei Musik auch mit anderen Hotelgästen ins Gespräch kamen, da waren auch Gäste aus dem Kaukasus – die nicht unbedingt arm waren, irgendetwas mit Pferdezucht.
Außerdem erinnere mich auch noch an die weit zugefrorene Wolga. Und an die Eisangler, sie mussten ständig die Löcher nachbohren … Die Wolga ist um Uljanowsk teilweise so gestaut (ca. 30km breit) , das man das andere Ufer nicht sieht…..
Natürlich hat sich die Stadt damals ganz auf ihren „berühmten Sohn“ konzentriert. Es gab sein Geburtshaus, seine Schule. Was heute davon noch übrig geblieben ist, kann ich nicht sagen. Was ich aber damals nicht wusste, das auch „Gegenspieler“ Alexander Kerenski (1881–1970) aus der gleichen Stadt stammt.
Unser Rückflug wäre wegen der Kälte fast ausgefallen/verschoben – aber -20 Grad waren damals und sicher auch heute noch kein Problem für die russischen Maschinen.
An was erinnere ich mich noch? An den Rückflug von Moskau Scheremetjewo nach Berlin Schönefeld, wieder mit einer Tu 134, diesmal aber von der Interflug. Es gab zum Abschied auf der Gangway eine kleine Schachtel „Interflug Konfekt“. Vermute mal mit uns war auch westliche Reisegruppe im Flieger gesessen hat oder waren solche kleinen Abschiedsgeschenke normal?
Weltenbummler
Endlich ist es wieder so weit. Aber ich will noch nicht vorgreifen, deshalb ein kurzes Vorwort.
Mein Interesse für ferne Länder, und die Luftfahrt (neben der Eisenbahn) ist schon so alt wie ich mich erinnern kann. Noch bevor ich richtig lesen und schreiben konnte, habe ich mich auf dem Globus und der Weltkarte schon einigermaßen gut ausgekannt. Die größten und bekanntesten Städte der Welt, die längsten Flüsse, die höchsten Berge – ich wusste wo sie lagen. Damals als kleiner Junge, der in der DDR aufgewachsen ist, konnte man viele Ziele nur mit dem Finger auf der Landkarte bereisen, hätte nie im Leben damals geglaubt, das sich da vor meiner Rente noch was ändert…
In meiner Schulzeit fing ich an Briefmarken zu sammeln. Besonders Briefmarken mit Raum- und Luftfahrtmotiven hatten es mir angetan. Anfangs gab es noch keine Schüler AG Philatelie, aber es gab eine „alte Herren (es gab vielleicht 1 oder 2 Frauen auch dabei)“ AG –Philatelie, die sich 1* im Monat im Kulturhaus beim Bier getroffen hat (so wie heute unser VFT Stammtisch ) und ich habe das Durchschnittsalter (waren fast alles Rentner) unserer AG durch meine Jugend ordentlich gedrückt. An einem Jugend- Philatelie - Wettbewerb nahm ich mit einem Exponat über die Geschichte der Luftfahrt von ihren Anfängen – bis zur Neuzeit teil. An Hand von Briefmarken und einzelnen Briefen ließ sich die Geschichte der Luftfahrt von den Gebrüdern Montgolfier im Heißluftballon zu den ersten Luftsprüngen bzw. Flügen von Alexander Moschaiski, Otto Lilienthal, Gebrüder Wright und vielen, vielen anderen hier nicht genannten bis zur Neuzeit sehr schön darstellen….. Muss mal die nächste Zeit schauen, wo die Briefmarken geblieben sind…
Aber nun wieder zum Thema. Endlich war es so weit… mein 1.Flug! Es ist jetzt auf den Tag genau fast genau 31 Jahre her, im Februar 1984 - die Abschlussfahrt meiner 10. Klasse, führte uns damals nach Moskau und Uljanowsk. Es ging abends so gegen 17:30 Uhr mit einer Aeroflot Tu 154B2 von Berlin Schönefeld – nach Moskau Scheremetjewo. Seinen 1. Flug wird ein jeder hier nicht so schnell vergessen, hatte zwar auch einen Fensterplatz, viel sehen konnte ich aber trotzdem nicht, es war ja der Spätflug und es wurde schnell dunkel. Während man in Schönefeld noch ganz altmodisch zu Fuß über das Vorfeld und die Gangway ins Flugzeug kam, war der Flughafen Moskau Scheremetjewo2 (Neubau zur Olympiade 1980) - schon ein modernes Terminal, wo man über die sogenannten Finger/Brücken vom Terminal ins Flugzeug kommt.
Dann erinnere ich mich an diese lange Busfahrt vom nordöstlich gelegenen Flughafen in unser Hotel, besser gesagt in unser Hotelkomplex (4 große Häuser? Eine U Bahnstation war nicht weit- kennt jemand den Hotelnamen?) Leider fiel ein Besuch des Kremls und des Roten Platzes ins Wasser – unsere Fahrt fiel genau in die Zeit, als Generalsekretär Andropov gestorben war, Moskau’s Innenstadt glich teilweise einer Festung. Jede Menge Polizei und Armee waren unterwegs und der Rote Platz gesperrt, weil er vermutlich für die Trauerfeierlichkeiten geputzt wurde … Es gab jedenfalls ständig Ausweiskontrollen, irgendwann ging es für uns zu Fuß nicht mehr weiter…
Nun zu Uljanowsk, dazu mussten wir zu einem anderen Moskauer Flughafen – Domodedowo. Mit unseren Reisebus ging es direkt auf das Flughafengelände, irgendwo gab es damals 1984 einen kleinen Pavillon nur für ausländische Gäste. Dort gab es eine kleine Kantine und einen kleinen Duty free Shop. Ein Klassenkamerad versucht dort vergeblich seine Forum-Schecks los zu werden
Es ging dann mit einer Aeroflot Tu 134 nach Uljanowsk – so knappe 700km, vielleicht 1:15 min Flugzeit. Ich liebe die Tu 134, wegen den vorderen gegenüberliegenden Vierersitze – wie im Bus – man konnte auch Karten spielen während des Fluges….
Von Uljanowsk wusste ich, das die Stadt auch ein Luftfahrtstandort ist. Es wurden Anfang der 80iger Jahre Teile u.a. auch für die IL 86 dort gefertigt. Außerdem gab es in der Stadt neben mehreren Universitäten und Hochschulen auch eine Luftfahrthochschule für Zivilluftfahrt. Hier ließ u.a. auch die Interflug ihre Piloten ausbilden. Leider habe ich kein Luftfahrtmuseum gefunden.
Leider kann ich mich nicht mehr an das Hotel erinnern, ich weiß nur das wir abends bei Musik auch mit anderen Hotelgästen ins Gespräch kamen, da waren auch Gäste aus dem Kaukasus – die nicht unbedingt arm waren, irgendetwas mit Pferdezucht.
Außerdem erinnere mich auch noch an die weit zugefrorene Wolga. Und an die Eisangler, sie mussten ständig die Löcher nachbohren … Die Wolga ist um Uljanowsk teilweise so gestaut (ca. 30km breit) , das man das andere Ufer nicht sieht…..
Natürlich hat sich die Stadt damals ganz auf ihren „berühmten Sohn“ konzentriert. Es gab sein Geburtshaus, seine Schule. Was heute davon noch übrig geblieben ist, kann ich nicht sagen. Was ich aber damals nicht wusste, das auch „Gegenspieler“ Alexander Kerenski (1881–1970) aus der gleichen Stadt stammt.
Unser Rückflug wäre wegen der Kälte fast ausgefallen/verschoben – aber -20 Grad waren damals und sicher auch heute noch kein Problem für die russischen Maschinen.
An was erinnere ich mich noch? An den Rückflug von Moskau Scheremetjewo nach Berlin Schönefeld, wieder mit einer Tu 134, diesmal aber von der Interflug. Es gab zum Abschied auf der Gangway eine kleine Schachtel „Interflug Konfekt“. Vermute mal mit uns war auch westliche Reisegruppe im Flieger gesessen hat oder waren solche kleinen Abschiedsgeschenke normal?
Weltenbummler
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