Zwei Comodoros und ein Nichts: Oneworld-Run FRA-MAD-FRA mit LAN

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flysurfer

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06.03.2009
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Lufthansa ist die beste Airline der Welt und *A die beste Allianz des Universums.

Spaß beiseite: Oneworld hat nicht nur gute Airlines und schöne Lounges, sie haben auch das bessere Terminal in FRA. Davon konnte ich mich letztes Wochenende höchstpersönlich überzeugen, denn f0zzyNUE und MUC Stammtisch (formerly known as szg), ihres Zeichen Topstatus-Inhaber bei der südamerikanischen LAN, hatten Upgrade-Voucher zu verschenken. Und wie es der Zufall will, fliegt LAN von Santiago über Madrid nach Frankfurt und verkauft auch Tickets auf dem Teilstück zwischen FRA und MAD. Schön für LAN-Comodoro-Mitglieder: Sie genießen (solage bestimmte Bedingungen erfüllt sind) auf allen Strecken unlimitierte Standby-Upgrades in die Business-Class. Und bekommen zusätzliche Voucher für Begleitpersonen. (y)

Ein Wochenende in Madrid war somit ausgemacht Sache. f0zzyNUE und MUC Stammtisch waren bereits in FRA und checkten mich dort inkl. Upgrade-Antrag ein, während ich noch mit einer voll ausgebuchten LH 733 von MUC nach FRA unterwegs war - wohlweislich in Business Class. Neben mir die Ehefrau eines hochrangigen LH-Managers, mit der man sogar über Streckenrechte fachsimpeln konnte. Dabei kam heraus, dass das erste 380er-Ziel nach derzeitigem Stand wohl doch wieder New York sein wird. Tokio ist unwahrscheinlich, die Verhandlungen mit den Russen über die Überflugsrechte gestalten sich schwierig.

Mit LH von MUC nach FRA

Trotz Überbuchung (der Schwiegersohn meiner Sitznachbarin flog Jump im Cockpit) war der Service auf dem kurzen Hüpfer ausgesprochen gut, mit einer Auswahl aus einer innovativen Vorspeisenauswahl und Kuchendesserts. Beides ansprechend, ich entschied mich für den Kuchen, da ich bereits in der halb leeren(!!) SEN-Lounge in MUC gegessen hatte und im SEN-Café einen leckeren Smoothie getrunkten hatte.

Mit der Skyline von T1 nach T2

In FRA gestaltete sich der Transfer von Terminal 1 (Bereich A) zu Terminal 2 (Bereich E) mit der Skyline als erstaunlich schnell und effizient - eine Sache von wenigen Minuten, der Tunnel des Grauens ist wesentlich unangenehmer. Und siehe da: FRA ist gar kein so grauenhafter Flughafen, man muss nur im richtigen Terminal sein. :idea:

Am Business-CI von LAN wurde ich bereits erwartet, und nach knapp einer Viertelstunde ratlosem Tippens in sein Terminal und der Hilfe von zwei Mitarbeitern produzierte der komplett ahnungsloser Agent schließlich meine Bordkarte. Südamerikanische Effizienz, mag man da denken, doch die "deutsche Effizienz" bei der folgenden Passkontrolle war keinen Deut besser: 40 Meter lange Schlangen und kein Zugang für Premiumkunden.

Mit einem Business Class Standy-Upgrade in die First Class-Lounge

Gut zwanzig Minuten später trudelte ich schließlich in der JAL-Lounge ein, wo ich bereits vom Personal erwartet und in den First Class-Bereich geleitet wurde. Die aus f0zzyNUE und szg bestehende Vorhut hatte offensichtlich auch hier ganze Arbeit geleistet und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ernüchternd war dann allerdings die Ausstattung der Lounge - nicht besser als etwa die *A-Lounge in LAX. Aber ich brauche eh nur eine Cola light. :doh:

"Echte Betten" in der C

Die Sicherheitskontrolle findet im T2 am Gate statt - auch hier keine Schlange für Premiumkunden. Die gibt es erst beim Boarding. Die Business Class unseres Airbus 343 umfasst 42 Sitze in 2-2-2-Anordnung, die alle (ganz ohne Bastelei) auf Kopfdruck 180 Grad flachgestellt werden können. Entsprechend erfreulich ist das Raumgefühl an Bord. Der Sitz ist grundsätzlich Problem, die Fußstütze lässt sich jedoch nicht weit genug herausfahren, um auch Personen mit langen Beinen optimalen Komfort zu bieten. Im flachen Bettmodus ist die Länge des Sitzes jedoch ausreichend. Das IFE wartet mit einem großen Bildschirm und den üblichen On Demand-Funktionen auf. Großzügig gestaltet wurde auch die Mittelkonsole zum Abstellen von Getränken, Anschlüsse für USB und Ethernet waren ebenfalls vorhanden, jedoch nicht in Betrieb. Der Stromanschluss funktionierte dagegen, in die Dose passt wo ziemlich jeder Stecker. Ein ergonomischer Missgriff ist dagegen die versteckte Platzierung der Fernbedienung, mit der auch Licht und Flugbegleiter-Ruf gesteuert werden.

Der Service auf dem etwa zwei Stunden langen Flug zwischen FRA und MAD entspricht internationalem Business Class-Niveau, die Performance der Crews erwies sich jedoch als recht unausgeglichen: auf dem Hinflug nach MAD eher lustlos, zurück nach FRA dagegen deutlich motivierter. Vor dem Abflug kann man jeden gewünschten Drink bestellen, dazu gibt es eine Schale Studentenfutter. Speisen und Getränke an Bord liegen über dem Niveau der LH-Langstrecke (was nicht schwer ist), erreichen aber nicht das, was wir zuletzt bei Asiana (OZ) oder Turkish Airlines (TK) erleben durften. Dennoch ist ein Airbus A340-300 in dieser Ausstattung (inkl. Lotions in den Waschräumen) natürlich ein gerade in Europa gleichermaßen seltener wie willkommener Overkill.

Mit der U-Bahn in die Stadt

In Madrid logierten wir im Interconti, ich hatte eine F&F-Rate von 90 EUR plus Steuern. Das IC ist ein schönes (aber nicht spektakuläres) Hotel, ca. 100 Meter von der nächsten U-Bahn-Station entfernt. Dem entsprechend wählten wir auch dieses Verkehrsmittel, um vom Flughafen (mit einmal Umsteigen) ins Hotel zu kommen. Da szg bei IC über RA-Status verfügt, konnten wir nicht nur seine Minibar plündern, sondern hatten über sein Club-Upgrade auch noch Frühstück und Abendessen inklusive, sowie kostenloses Internet.

Die Stadt erkundeten wir mit der U-Bahn und zu Fuß. Die gekaufte Netztageskarte (gut 5 EUR) erwiesen sich dabei als Overkill, denn nach einer Fahrt zur Oper konnten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeit allesamt zu Fuß erreichen. Der etwa fünf Stunden lange Spaziergang (keine Sonne, aber auch kein Regen) begann bei der Oper endete hinter dem Prado, unterbrochen von zwei Boxenstopps in einem Restaurant und einem Café.

Die Bilder dieses Rundgangs habe ich in einer fünf Minuten langen Diashow zusammengefasst, mit einer dazu gehörenden Fotogalerie (die zweite Seite nicht übersehen).

Erstklassige Iberia Business-Lounges

Vor dem Rückflug nach FRA testeten wir die beiden Iberia-Lounges im Terminal 4 von MAD. Die Lounge im Satellitenterminal (von wo auch der LAN-Flug startet) ist die bessere Wahl, dort gibt es zu den Mahlzeiten ein umfangreiches warmes Buffet und abends, allerdings nur für Iberia-Passagiere, sogar ein Bistro mit à la carte-Service am Platz. Wofür man bei der "besten Airline der Welt" eine HON-Karte oder ein F-Ticket benötigt, reicht bei Oneworld bzw. Iberia also eine simple Business Class-Bordkarte.

Letztere bekam ich (bei Oneworld komplett statuslos) beim CI sogar als Op-Up, f0zzyNUE konnte seinen elektronischen Upgrade-Voucher also behalten. Vermutlich hatte die CI-Agentin ähnliche Probleme mit der Technik wie ihr Kollege in FRA und machte sich die Sache mit dem Op-Up etwas einfacher. ;)

Nachdem wir das ganze Wochenende über jede Menge Spaß zusammen hatten, ließ ich meinen bei LH gebuchten FRA-MUC-Flug verfallen und fuhr mit szg und f0zzyNUE in szgs brandneuem Audi A4 nach München. Der Wagen bot auf Sitz 1B ausreichend Beinfreiheit, ein iPhone-Ladekabel und ein On-Demand-Videosystem, dessen Titelauswahl sich allerdings auf "Werner - Beinhart" beschränkte.

Fazit: Um nach Südamerika (oder auch nur nach Madrid) zu kommen, ist LAN eine durchaus empfehlenswerte Option mit einem sehr guten Vielfliegerprogramm, das seinen Topstatuskunden einiges zu bieten hat - dank Oneworld "Emerald" unter anderem auch Zugang zu den First Class-Lounges der Allianz.
 
Zuletzt bearbeitet:

TAZO

Erfahrenes Mitglied
09.04.2009
4.570
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Lufthansa ist die beste Airline der Welt und *A die beste Allianz des Universums.

Wie jetzt, etwa nicht ?


Tokio ist unwahrscheinlich, die Verhandlungen mit den Russen über die Überflugsrechte gestalten sich schwierig.

Die Rechte sind wohl Problem, die voelkerrechtlich gesetzeswidrigen Gebuehren schon eher ( diese fliessen uebrigens zu fast 100 % in die Kassen der Aeroflot, was deren finanz. Performance wieder relativiert. ) Waren vor Jahren mal etwa Euro 36 Mio. per anno, von daher kann man leicht ausrechnen, was die Hansa das pro Sitz kostet ueber Russland fliegen zu muessen.

Wer muss nach Asien nicht ueber Russland fliegen und spart mal wieder...die Araber :censored: