Moskau, 5 Tage Kurzurlaub

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
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1. Tag, 03. Juni 2015

Da meine +1 noch nie in Moskau war, wollte ich ihr dieses Erlebnis erfüllen.

Ich selbst war geschäftlich bisher bestimmt 50 Mal in Moskau – ohne viel von der Stadt gesehen zu haben. So gönnte ich uns einen 5-Tages-Kurzurlaub, welcher heute begann.

Um 08:45 wartete das Taxi und brachte uns zum Odessa International Airport.

Die Tickets buchte ich über www.aeroflot.com, in Eco zu US$ 231.50/Person – ein guter Tarif. Business war mit über US$ 1'000 im Vergleich zu teuer und eine Stunde und 45 Minuten hält man auch mal in der Holzklasse aus.

Obwohl die Schlange am Check-In relativ lang war,


ging alles sehr schnell, gaben unsere 2 Stücke Gepäck auf und erhielten die Plätze 19A und 19C – in der Hoffnung, dass der Mittelplatz freibleiben würde.

Die Security war dann allerdings ein Horror, geschlagene 40 Minuten, da gleichzeitig noch ein Flug nach Istanbul mit TK abging.


Endlich kamen wir im ‚schmucken’ Wartebereich für internationale Flüge im Erdgeschoss (innerukrainische Flüge werden im 1. OG abgefertigt) an


und ich ging in den in den typisch ukrainisch ausgestalteten Raucherraum.


Und dann entdeckte ich ihn, den Aeroflotflieger auf dem Vorfeld. Ich dachte erst an eine Sinnestäuschung – aber da stand er, statt eines A319 ein echter Suchoi Superjet RRJ 95B!!!

Das Boarding erfolgte sehr früh und wir wurden mit dem Bus zum Flugzeug gekarrt. Vor dem Einsteigen machte ich erst mal ein Foto dieses Schmuckstücks.


Treppe hoch und zu unseren Plätzen. Da die ABC Reihe nur 2 Plätze hat,


hatten wir den Block für uns alleine. Die Sitze waren ausgezeichnet, etwas breiter als bei LH, etwas so wie die alte Continental-Business-Class in verbreiterter Ausführung. Auch der Sitzabstand, wirklich großzügig.


Schon ging es los. Der Superjet ist, sobald auf Flughöhe angekommen, sehr leise. Nur ein Pfeifen von hinten übertönt die Ruhe. Auch die hintere Toilette, ein Tanzsaal im Vergleich zu Boeing und Airbus.

Verpflegung gab es auch, ein ‚Butterbrot’, Apfelsaft und ein Getränk nach Wahl (Wasser, Tee oder Kaffee).


Wegen starken Verkehrs über SVO drehten wir eine weite Schleife nach Osten und dockten mit 30 Minuten Verspätung am Gate an. Ab zur Passkontrolle, welche – sehr verwunderlich – komplett leer war. So waren wir nach weniger als 5 Minuten am Gepäckband wo nach kurzer Zeit unsere Koffer ankamen.

Durch den Zoll, kurz US$ 50 gewechselt und per pedes zum Flughafenexpress.


Das Zugticket löst man am Automaten (470 Rubel) – und nach 40 Minuten ist man, Stau oder nicht, am Weißrussischen Bahnhof.

Dort lauern dann schon die Taxi-Mafiosi, wollen einen für 1000 Rubel in die Innenstadt bringen. Also über den Parkplatz zur Straße und ein Taxi angehalten, welches uns für 500 Rubel zum Hotel brachte.

Über Starwood Hotels & Resorts hatte ich das St. Regis Nikolskaya gebucht, zu knapp US$ 800/Nacht inkl. Steuern. Happig für ein Standardzimmer – aber die anderen Hotels im Zentrum sind entweder teurer (Four Seasons, Ritz-Carlton) oder man kann sie vergessen (National, Metropol, Hyatt). Ist eben Moskau, muss man mit leben und sich nicht drüber aufregen.

Dafür gab es aber einen Upgrade auf eine ‚Astor-Suite’ und kostenloses (volles) Frühstück.

Das Hotel ist ‚russisch’, überlagen, barock, goldverziert. Muss man mögen.


Da meine +1 natürlich hungrig war, gingen wir zuerst ins italienische Restaurant des St. Regis und bestellten den Business-Lunch zu erstaunlich günstigen 580 Rubel (ca. 12 US$) inkl. Wasser oder Tee.


Das Essen war dafür auch nichts besonderes, eine kleine Portion Lasagne


und eine wirklich schlechte Zuppa Englese, welche mit dem Original nichts zu tun hatte und wieder in die Küche zurückgeschickt wurde.


Nachdem wir das Zimmer begutachtet,






die Koffer ausgepackt hatten, ging es zu Fuß in Richtung Rotem Platz, ca. 500 Meter vom Hotel entfernt,




und durch das GYM, wo sich meine +1 noch ein Eis reinzog. Ich versuchte auch mal davon, sehr lecker, ein echtes Sowjeteis.


Wir hatten für heute wirklich genug, liefen wieder ins Hotel, um uns etwas auszuruhen.

Zum Abendessen ging es ins angesagte Restaurant ‚LavkaLavka’, einem Farmerrestaurant, welches seine kreativen Gerichte mit selbst angebauten Zutaten herstellt.

Zu Fuß ca. 20 Minuten vom Hotel, vorbei am Bolshoj-Theater in die Ul. Petrovka 21-2.


Die Inneneinrichtung ist sehr hübsch und relaxed.


Wir bestellten uns eine Limonade aus Sauerampfer und ein Kirschkompott. Es folgten die Vorspeisen, Tartar mit Steinpilzen und Bratkartöffelchen


Sowie einen Olivier-Salat (in Deutschland auch Russischer Salat genannt) nach traditionellem Rezept, also ohne Gurken, dafür mit viel Fleisch der Kamtschatka-Krabbe – sehr köstlich.


Als Hauptgerichte entschied sich meine +1 für ein Schweinesteak mit Bratkartoffeln,


Ich mich für hausgemachte Pelmeni in Boullion mit Sauercreme.


Der Hammer kam zum Abschluss, Sorbet von gemischten Waldbeeren mit einer Gewürzmischung, etwas Kräutern und Reis-Popcorn.


Zuerst waren wir erstaunt, das Sorbet war überhaupt nicht süß, eher süß-bitter, sehr fruchtig. In Kombination mit der Gewürzmischung und vor allem dem Reis-Popcorn eine wahre Geschmacksexplosion.

Die Rechnung für dieses hervorragende Abendessen kam inkl. Trinkgeld auf knapp US$ 80 – ein Schnäppchen für Moskau, die Lage und die gebotene Qualität bzw. Kreativität.

Das erste Mal seit über 5 Wochen gesättigt ging es wieder zu Fuß zurück ins Hotel, so dass wir noch den herrlichen Sommerabend, die wundervolle Beleuchtung Moskaus genießen konnten, inkl. dem neuen, größten Warenhaus für Kinder.
 
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Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
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Café Puschkin (kennt jeder) und Russkie Sezony (opulent) und Cristal Room.

Vergleicht man Paris mit Moskau gewinnt eindeutig Moskau.
 
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DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
Was ist denn das für ein Porno-Zimmer?! Ist in der Duschkabine tatsächlich eine Kloschüssel verbaut? Und auch sonst: Voll Glööckler-mäßig.

Es ist dnach meiner Erfahrung in vielen besseren Hotels standard, dass die Toilette in einer separaten "Kabine" oder Kammer untergebracht ist. Das ist hier in den USA auch in Privathäusern zumindest im Masterbath absolut üblich.
 

ctrl+f

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05.01.2013
1.014
1
Wien
Spannend vielen dank!

Darf ich fragen warum das Hyatt keine Alternative ist? Das habe ich ins Auge gefasst und wäre für deine Meinung dankbar.
 
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HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Spannend vielen dank!

Darf ich fragen warum das Hyatt keine Alternative ist? Das habe ich ins Auge gefasst und wäre für deine Meinung dankbar.
Weil es einfach der übliche Hyatt-Standard ist - oder wenigstens war, also ich vor einigen Jahren dort übernachtete. Helles Holz etc. Absolut nicht mein Geschmack. Wenn es EUR 200 kosten würde, ok. Aber mehr würde ich für ein solches Standard-Ketten-Hotel nicht ausgeben.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Es ist dnach meiner Erfahrung in vielen besseren Hotels standard, dass die Toilette in einer separaten "Kabine" oder Kammer untergebracht ist. Das ist hier in den USA auch in Privathäusern zumindest im Masterbath absolut üblich.
Bei uns zuhause auch - aber nicht aus Glas! Grund der Abtrennung ist doch, dass heute das Badezimmer eher ein 'Wohlfühlbereich' ist - und da möchte man nicht dauernd auf die Toilette starren.
 
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nightfligher

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18.08.2011
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MOW
Schade daß Du dich nicht gemeldet hast als Ihr hier wart. Wir hätten gemeinsam was unternehmen können.
 

doby

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04.06.2011
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Immer wieder: Vielen Dank! Man bekommt doh immer shcon einen schönen Eindruck von den von dir besuchten Flecken der Erde!
 
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K

Krematorium

Guest
Schöner Bericht! 800 Dollar für ein Standardzimmer sind wirklich der Wahnsinn. Was hätte die Suite, in die ihr upgegradet wurdet, denn regulär gekostet?
 

m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
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CDG/MUC
Schön wieder von dir zu lesen!

Bezüglich des Hotels: Warum kam denn das Baltschug nicht in Frage? Meines Wissens ist das meistens doch deutlich günstiger und qualitativ auch nicht übel.
 

m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
3.713
27
CDG/MUC
800USD / Nacht Standartzimmer?, Absoluter Wahnsinn. Definitiv nicht mein Level. Hab auch sonst nix mit dem Ostblock zutun,ist das normal?? *shocked*

Moskau ist extrem teuer. Fast alle anderen Städte in Osteuropa (inklusive der anderen russischen Städte) sind verhältnismäßig günstig. Die besten Hotels in Sankt Petersburg, Kiew, Riga, Tallinn, Warschau, ... bekommt man gewöhnlich für weniger als 200 Euro pro Nacht.
 

gtrecker

Erfahrenes Mitglied
29.06.2009
702
44
CGN
800 USD sind zum aktuellen Kurs sicher auch in Moskau in der absoluten Spitze zu verorten - das Ritz Carlton ist m.E. deutlich billiger....

Das Zimmer ist doch geschmackvoll - ich nenne das gerne Potentatenschick. Wohnungen sind hier gerne auch so eingerichtet - ein parr Beispiele mit Photos vom russischen Immoscout. Einfach mal nach unten scrollen und wirken lassen:
Сдаю многокомнатную квартиру - Москва, улица Академика Пилюгина, д.24К1 - база ЦИАН, объявление №23335280
Сдам пятикомнатную квартиру - Ленинский просп. д.128К1, Москва - база ЦИАН, объявление №24330186
Сдаю пятикомнатную квартиру - Москва, улица Фотиевой, д.6 - база ЦИАН, объявление №24292590

(PS: gibt aber auch anderes hier)

Wer sich im übrigen mal Beispiele für Wohnungsinterierur ansehen will:

@HON/UA: Im Nedalniy Vostok finde ich persönlich die Atmosphäre besser als das Essen - sicher gut, aber auch nichts wirklich außergewöhnliches. Was habt Ihr den noch so auf der Liste - rein interessehalber?
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
Schön wieder von dir zu lesen!

Bezüglich des Hotels: Warum kam denn das Baltschug nicht in Frage? Meines Wissens ist das meistens doch deutlich günstiger und qualitativ auch nicht übel.
Andere Flussseite - deshalb günstiger. Im Baltschug war ich schon meine ersten Jahre in Moskau, ca. 1995 bis 2000. Zwar eine schöne Aussicht - wenn man in Kremlsicht investiert, aber man muss einfach immer über die Brücke. Vom St. Regis kann man abends viele Restaurants fussläufig besuchen - vom Baltschug wird das schwer.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
2. Tag, 04.06.2015

Der heutige Tag begann mit einem hervorragenden Frühstück im Hotel – und wir sind vom Sheraton Grande in Bangkok einiges gewöhnt.

Das Auswahl im St. Regis ist sehr vielfältig, die Qualität der angebotenen Speisen sehr gut – was man zu über US$ 40/Person auch erwarten darf.

Anzumerken sei, dass die Auswahl zwar auch für den internationalen Besucher geeignet ist, vor allem aber die Slawischen Gewohnheiten anspricht.


So gibt es unter anderem hervorragendes Kasha, mit Ricotta gefüllte Vareniki, Sirniki mit Sauerrahm, Blinis mit süßer Kondensmilch


und eine überwältigende Auswahl an geräuchertem Fisch, eingelegtem Hering und natürlich Lachskaviar (ausnahmsweise wirklich von der besten Sorte).


Wir waren im Schlaraffenland!

Nach 5 Wochen abwechselnd Joghurt mit Früchten und Eiweißomelette mit Hühnerbrust und Tomaten war diese Auswahl für mich eine Explosion der Geschmäcker!

Direkt nach dem Frühstück ging es los zum ‚Park Pobedu’ (Siegespark).

Zwar war ich schon x-mal in Moskau, doch bin ich noch nie mit der Metro gefahren – dies sollte sich heute ändern.

Zu Fuß zur nahegelegenen Metrostation, Tickets zu 50 Rubel pro Person erworben,


die riesige Rolltreppe nach unten


zur Plattform mit vielen sehr schönen Bronzefiguren,


von wo wir die blaue Linie nahmen.

Zwar bin ich auch in Kiev noch nie mit der Metro gefahren, meine +1 meinte jedoch, dass das Moskauer Modell wesentlich neuer, sauberer und gepflegter ist. Mich verwunderte, dass in der Metro sogar kostenloses WiFi angeboten wird.

Zügig kamen wir an der Metrostation ‚Park Pobedu’ an, auch sehr hübsch.


Von dort nach oben


und schon steht man vor der eindrucksvollsten Museumsanlage, welche ich kenne.




Bei Tag ist der Park schon beeindruckend, bei Nacht, wenn die Wasserfontänen der Springbrunnen noch rot beleuchtet sind, Blut darstellen, wird es aber noch besser.

Entlang der sehr gepflegten Promenade zur Siegessäule und schließlich zum Museum des 2. Weltkrieges. Dieses Museum ist für mich nicht nur wegen des Themas spannend, nein, vielmehr ist es ein Museum der verflossenen Sowjetunion. Der Baustil, innen und außen, die komplette Inneneinrichtung mit ihren Bänken, Geländerläufen... alles spiegelt den Stil der Zeit wider.

Den Eintritt im Höhe von 250 Rubel/Person entrichtet und schon ging es zum Eingang ins Untergeschoss wo allermöglicher Müll angeboten wird: Kriegsspielzeug, Büsten, Flaggen etc.

Zuerst zu den Dioramen, welche die sechs wichtigsten Schlachten des 2. Weltkriegs widerspiegeln, u.a. Stalingrad, die Belagerung Leningrads, die Schlacht vor Moskau und natürlich der Sturm auf Berlin.

Wir hatten ziemliches Glück, dass heute einige Gruppen unterwegs waren - so konnten wir den Erklärungen lauschen (natürlich alles auf Russisch).

Schon ging es nach oben in die eigentliche Eingangshalle


von welcher eine große Treppe nach oben in die Ruhmeshalle führt.


Oben an der Decke ist natürlich der Sowjetstern angebracht.


Wir liefen noch durch die Ausstellung und verließen dann das Museum in Richtung Innenstadt.

Einen Teil der Strecke legten wir zu Fuß zurück, um dann ein Taxi (500 Rubel) zum Roten Platz zu nehmen.

Vorbei am Historischen Museum,


dem Lenin Mausoleum (habe ich mir schon vor Jahren angetan) und GYM


zur Basilius-Kathedrale.


Meine +1 kaufe sich eine Eintrittskarte und schaute sie sich von Innen an, während ich mich draußen etwas sonnte.

Nach einem kurzen Abstecher zur Großen Moskauer Brücke (auf welcher vor einigen Wochen der Oppositionelle umgebracht wurde) mit hervorragendem Blick auf den Kreml


ging es zum Klassiker, dem ‚Bosco Café’ vor dem GYM mit herrlichem Ausblick auf den Roten Platz und Kreml. Hier ließen wir uns nieder und bestellten eine herrliche Auswahl an kleinen, süßen Schweinereien; dazu eine Coke Light und einen Aperol Spritz (mit Trinkgeld knapp US$ 40).


Damit hatten wir für den Tag genug geleistet und so ging es zurück zum Hotel, wo ich mir im Anschluss als Strafe für die Völlerei im Fitness-Raum 400 Kalorien auf Fahrrad und Tretmühle abtrainierte.


Die Ausstattung des Fitness-Raums ist nicht besonders toll, für Krafttraining wenig geeignet – für ein solches Hotel eigentlich enttäuschend. Einen Trainer wird mit US$ 80/Stunde verrechnet – auch kein Schnäppchen. So begnügte ich mich mit dem was vorhanden war, ohne Trainer.

Meine +1 ging es entspannter an und schaute mir von der Liege des Pools beim Training zu.


Zum Abendessen hatten wir einen Tisch in meinem Moskauer Lieblingsrestaurant, dem ‚Cristal Room’ reserviert. Nicht nur ist das Essen von allererster Güte, auch die Location ist ein wahrer Traum. Das ‚Maison Baccarat’ befindet sich in einer alten Apotheke,


welche im Erdgeschoss als Ladenlokal für Baccarat umgebaut wurde, im Obergeschoss befindet sich das von Baccarat betriebene Restaurant.

Und dass keine Kosten und Mühen gescheut wurden, erkennt man an der überaus stylischen Gestaltung. Hier wurde eine Atmosphäre geschaffen, als ob nichts renoviert und mit teuren Möbeln und Kristall ausgestattet wurde.

Schon der Treppenaufgang mit dem beleuchteten Fenster ist eine Wucht.


Oben angekommen betritt man diesen wunderschönen, opulenten Raum,


welcher einen einzigartigen Kamin aufweist.


Auch die offene Küche, durchgestylt bis zum Letzten.


Wie üblich war das Restaurant recht leer – was vor allem an den – selbst für Moskau – hohen Preisen liegt.

Wir bestellten einen Margarita und eine Cola Light, erhielten die Speisekarte und die ‚Begrüßung des Hauses’, eine wunderbar leichte, aufgeschäumte Champignoncreme mit gerösteten Mandelsplittern.


Meine +1 wählte als Vorspeise die Gänsestopfleberterrine,


ich den Salat von der Kamtschatkakrabbe mit Apfelscheiben.


Die Gänsestopfleberterrine war wunderbar fest und hatte durch die Kräuter einen traumhaften Geschmack. Mein Salat war ebenfalls sehr gut, eigentlich mehr eine Komposition von marinierter Krabbe zwischen hauchdünnen Scheiben vom grünen Apfel.

Als Hauptgericht bekam meine +1 einen Steinbutt, dazu getrüffeltes Kartoffelpüree,


Ich hingegen das Chateaubriand


in Ausführung ‚Mega-Rare’, mit einer köstlichen Sauce Bearnaise, ebenfalls das getrüffelte Kartoffelpüree (US$ 20/Portion!)


und Blattspinat.

Der Fisch war wunderbar, frisch, auf den Punkt gebraten, mein Fleisch trotz Garstufe ‚rare’ butterzart und die Bearnaise durch den Estragon sehr schmackhaft.

Das Kartoffelpüree sehr cremig, allerdings trotz sehr reichlich zugefügtem Trüffel nicht besonders trüffelig. Hieran erkennt man aber, dass mit echtem Trüffel gearbeitet und nicht mit billigem Trüffelöl ‚getunt’ wurde.

Eigentlich sollte es im Anschluss noch eine Tarte Tartin sein, aber wir waren so voll, dass ich es bei einem Espresso beließ.

Für dieses vorzügliche Abendessen in dieser einzigartigen Umgebung bezahlten wir 10'500 Rubel, ca. US$ 200.

Da es mittlerweile recht frisch und sehr windig war, zog sich meine +1 um und wir machten noch einen Verdauungsspaziergang zum nächtlich erleuchteten Roten Platz,




vorbei am Four Seasons, durch die Lobby des ‚Metropol’ (scheußlich ausgestattet mit billigen Möbeln) und zurück zum Hotel.

Damit schließt sich der 2. Tag in Moskau, der für mich schönsten und beeindruckendsten Stadt der Welt.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
800 USD sind zum aktuellen Kurs sicher auch in Moskau in der absoluten Spitze zu verorten - das Ritz Carlton ist m.E. deutlich billiger....
Jaein... denn ich habe nur SPG Platin. D.h. im RC muss ich eine Suite buchen, das Frühstück bezahlen oder gleich Club nehmen. Und dann war es teurer als das SR. Gleiches gilt für Hyatt und FS.
 

Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
1.712
5
FRA
Probier auch White Rabbit und Elardschi (besonders, wenn abends Wetter zum Draussen-Sitzen herrscht). Nedalniy Vostok, Pushkin und Turandot kannst Du auslassen. Ach so: und schreibe bitte GUM statt GYM. Gym ist das Ding in Deinem Hotel, mit dem Du nicht zufrieden warst.
 
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