Kurztrip - 5 Tage Istanbul

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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
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1. Tag; 07.08.2015

Heute Morgen um 09:30 war es mal wieder so weit, das Taxi stand vor unserer Türe. Also schleppte ich den 27 kg Koffer plus Handgepäck aus dem 4. Stock nach unten, wo es der Taxifahrer in den Kofferraum seines Opel Vectra I hiefte.

Nach knapp 20 Minuten erreichten wir den Odessa International Airport und entrichteten die 60 Grivna (US$ 2.80) Fahrpreis.

Hinein in das Denkmal der untergegangenen Sowjetunion,


zum Check-In


für unseren Direktflug mit MAY (international: UIA) nach Istanbul. Leider konnte die überforderte Dame am Business-Class Check-In uns nicht in ihrem System finden. Also MAY in Kiev angerufen, wo wir die Tickets gekauft hatten. Nachdem ich der Dame am Check-In die Ticketnummern gegeben hatte, erhielten wir nach weiteren 10 Minuten endlich unsere Boarding-Pässe und die Lounge Einladung.

Im Gegensatz zu letztem Monat war an der Security im EG nichts los – was daran lag, dass die anderen Flüge, z.B. nach Anatalya und Heraklion, heute im 1. OG abgefertigt wurden (was normalerweise der nationale Abflugbereich ist).

So waren Security und Passkontrolle nach weniger als 10 Minuten erledigt und wir folgten der ‚Beschilderung’ zur Lounge.


Zu unserer Verwunderung war diese gerade renoviert worden, mit Teppich statt dem Sowjet-Marmorboden und dazu neuen Sitzgelegenheiten.

Wir bestellten 2 Coke Light sowie 2 Sandwiches, welche die Lounge-Dame sodann im Café im Abflugbereich besorgte.


Die Nachfrage nach einer zweiten Runde Getränke und Sandwiches wurde uns mit ‚mehr gibt es nicht. Wenn man mehr will muss man es selbst kaufen und bezahlen’ beantwortet. Da meine +1 noch Hunger hatte besorgte sie eine warme Apfeltasche und ein weiteres Sandwich zu insgesamt 100 Grivna, knapp US$ 5.

Um 11:15 erfolgte der Boarding-Aufruf und wir marschierten die 30 Meter zu Gate 1 (ich habe noch nie erlebt, dass ein Flug durch ein anderes Gate als Gate 1 geboardet wurde).

Dort angekommen liefen wir an der Schlange vorbei und wurden von der Ticket-Abreiß-Dame aufgefordert Platz zu nehmen, man würde uns rufen.

Nachdem all Fluggäste im Bus waren, wurden wir gebeten in einem Kleinbus Platz zu nehmen.


Dieser fuhr dann auch schön hinter dem Bus her, so dass wir sitzen bleiben mussten bis alle Passagiere aus dem Bus im Flugzeug verstaut waren.


Nun fuhr auch noch ein etwas luxuriöserer Kleinbus vom VIP Terminal vor. Trotzdem werde ich diesen Service nicht verstehen, US$ 150/Weg, dass man am VIP Terminal abgefertigt wird. Bei den aktuellen Durchlaufzeiten im normalen Terminal macht diese Mehrausgabe wenig Sinn – vor allem wenn das C-Ticket nur US$ 380 für den Returnflug gekostet hat.

So war die Business Class der Boeing 737-800 mit 3/20 besetzt, die Y zu gut 95% voll. Wir nahmen auf der ‚Baifahrerseite’ der ersten Reihe Platz.

Die Bestuhlung in dieser zugegebenermaßen sehr abgerockten 737 mit Winglets entsprach exakt den alten, bequemen C-Sitzen der LH, auf ‚Breit’ gestellt, den Mitteltisch heruntergelassen. Auch der Abstand zur Wand, alter LH-Standard und zu dem Preis absolut nichts zu meckern.


Vor Abflug gab es Getränke sowie ein heißes Tuch. Der Take-Off erfolgte sehr pünktlich in Richtung Süden, über die Hafenanlage von Illichevsk.


Kaum oben angekommen gab es zuerst die zweite Runde Getränke und Heißtücher, bevor uns ein leichtes Mittagessen serviert wurde. Der Steward entschuldigte sich, dass es nur kalte Speisen geben würde, dies wäre mittags bei MAY so üblich.


An den Speisen war nichts auszusetzen, warme Brötchen, Aufschnitt, etwas Gemüse, Butter und ein typisch ukrainisches Eclair.

Ich muss gestehen, dass mir eine solche kalte Platte wesentlich lieber ist als irgendein schlecht zubereitetes, aufgewärmtes und zudem trockenes Stück Hühnerfleisch. Und nach 2.5 Monaten Diät (mit Ausnahme der Moskaureise) schmeckt wahrscheinlich sowieso alles lecker was nicht Hühnerfleisch, Eiweißomelette, Kefir und Früchte ist.

Schon überflogen wir das Donaudelta, die Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine – eine wirklich menschenleere Region.

Bereits nach 1 Stunde und 10 Minuten erreichten wir die Südküste des Schwarzen Meeres und sahen bereits das Mittelmeer im Hintergrund.

Die Landung war reifenschonend und wir erhielten natürlich eine Außenposition (war wahrscheinlich günstiger). Im Bus zum Terminal und einen langen Weg zur Passkontrolle zurückgelegt. Trotz recht langer Schlange ging alles recht schnell, so dass wir einige Zeit auf unseren Koffer warten mussten. So ein pinkfarbener Koffer hat wirklich seine Vorteile, ist verwechslungssicher.

Ab zum Taxistand, wo uns ein Taxi zu 80 Lira oder EUR 40 zum Hotel zugewisen wurde. Bei dem Wechselkurs entschieden wir uns für Lira, obwohl wir noch nichts getauscht hatten. Die Fahrt zum W Istanbul war ziemlich lang, wir sahen schon etwas von der Stadt in der ich zum letzten Mal vor 31 Jahren war.

Bei Ankunft übernahm der Bellboy die Bezahlung – und wir erfuhren, dass der Taxifahrer nun nur 60 Lira wollte.

Im W wurden wir sehr freundlich empfangen, 4 Angestellte kümmerten sich um die Formalitäten. Gebucht hatte ich über spg.com zu einer BRG Rate von EUR 99.70/Nacht, ein Schnapper.

Das Hotel ist etwas verschachtelt, man muss zuerst Treppen hinauf in die Lobby, dann einen Gang hinter – bevor man per Lift in den 3. Stock fahren kann.

Das uns zuteilte Zimmer ist eine sogenannte Sudio-Suite – ich würde es ein größeres Zimmer nennen.


Dafür hat es einen Balkon mit sehr niedrigem Geländer, welcher nach dem Unterschreiben eines Formulars aufgeschlossen wird.


Das Zimmer an sich ist W-typisch, stylisch, nett – aber etwas dunkel.


Schnell die Koffer ausgepackt und wieder hinunter, beim Concierge noch schnell eine Reservierung für das Abendessen vorgenommen, bevor es zur ersten kurzen Stadterkundung ging.

Den Berg nach oben, vorbei am Macka Park, den Universitäten in Richtung Tesvikije Cami Moschee,


wo sich gegenüber eine türkische Patisserie befindet.


Das Saray Muhallebicisi bietet eine überwältigende Auswahl an Süßspeisen. Und so entschieden wir uns für Baklava, Reispudding und die Spezialität des Hauses, welche sich als eine süße, gebrannte Reisspeise mit Hühnerfleisch herausstellte.


Während Reispudding und Baklava hervorragend waren, schmeckte uns die süße Hühnerspeise nicht besonders, seltsam. Keine Sorge, alles konnten wir nicht verdrücken, ließen uns einen Teil ‚to-go’ einpacken.

Weiter ging es durch den Fashion-Distrikt, Nisantasi – welcher sich als ein Imitat-Paradies herausstellte – zurück in Richtung Hotel.


Am Hotel nahmen wir noch einen sehr leckeren türkischen Café ein, bevor wir wieder unser Zimmer erreichten.

Um nicht gleich wieder zu viel Gewicht anzusetzen, ging es nun ins Gym, Fahrrad, Krafttraining und Laufband, knapp 2 Stunden. Das Fitnesscenter des W ist jedoch leider in einem Glasanbau untergebracht, auf welchen die ganze Zeit die Sonne brennt. Trotz Klimaanlage auf 16 Grad, ist es dort sehr, sehr warm – nicht gerade optimal. Egal, da muss man durch.

Im Anschluss war es natürlich Zeit für das Abendessen und wir machten und für 12 Lira per Taxi auf zum ‚Kosebasi Nisantasi’ Restaurant, wo wir für 21 Uhr (Ramadan) einen Tisch reserviert hatten.

Das Restaurant macht von außen einen sehr netten Eindruck,


stylisch – nicht besonders traditionell. Wir erhielten einen Tisch auf der Terrasse,


bestellten 2 Coke Zero. Schon kam der Kellner mit einer großen Platte an Vorspeisen, von welcher wir 4 Tellerchen auswählten.


Wirklich alles sehr lecker – wenn auch nicht außergewöhnlich.

Als Zwischengericht teilten wir uns eine traditionelle türkische Pizza, welche mit Petersilie und Tomaten belegt, mit Zitrone beträufelt und dann zusammengefaltet wird. Lecker!


Und schon kam das Highlight, Lamm-Kebab, wunderschön saftig und leicht scharf sowie eine Portion Lammfleisch mit Zwiebeln vom Grill.


Beide Gerichte waren sehr schmackhaft, wunderbar zart.

Inklusive einem türkische Café und einem Tee sowie Trinkgeld bezahlten wir 195 türkische Lira, ca. EUR 65. Nicht viel, aber wahrscheinlich reichlich für Istanbul.

Das Publikum war sehr gemischt, Touristen, Geschäftsleute aber auch viele schicke Einheimische.

Um noch etwas gegen den Bauchspeck zu tun, ging es zurück zum Hotel per pedes. Unterwegs fielen uns die vielen gut genährten Hunde und Katzen auf. Fast jedes Haus scheint abends Wasser und Essen für die Straßentiere nach draußen zu stellen.

Und so klingt der erste Tag unserer Istanbulreise mit dem ersten Sättegefühl seit 5 Wochen aus.
 

Mystery_7

Erfahrenes Mitglied
03.07.2011
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Was für ein Zufall - so habe ich mich heute erst darüber geärgert, dass es kaum brauchbare Reviews zum W in IST gibt. Gutes Timing, viel Spaß euch noch in Istanbul! (y)
 
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m0s1n0

Erfahrenes Mitglied
21.06.2014
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Endlich gehts weiter! Nach dem Preis pro Nacht in Moskau, ist ads W ja tatsächlich mehr oder weniger geschenkt. Viel Spaß!
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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2. Tag; 09.07.2015

Die Strafe für das gestrige opulente Abendessen erfolgte am heutigem Morgen und so ging ich, während meine +1 noch schlief, ins Gym (russ.: ‚Sportsaal’) und jagte eine Stunde nach den Kalorien. Und morgens war es dann auch wesentlich angenehmer – die Sonne brannte nicht auf den Glaskasten.

Das Frühstück im W Istanbul wird im 2. Stock, neben der Lobby serviert. Das Angebot ist okay, aber schon etwas übersichtlich im Vergleich zum St. Regis in Moskau oder dem SGS in Bangkok – kommt jedoch unseren aktuellen Präferenzen entgegen.


So gab es einen leckeren Joghurt mit Früchten aus dem Kühlschrank, dazu zwei Espresso bevor wir zu unserer heutigen Tour aufbrachen.

Für manche mag der Höhepunkt eines Istanbul-Besuches die Blaue Moschee oder Shopping sein – für uns ist es natürlich eine ganztägige Foodtour auf zwei Kontinenten, gebucht über istanbulonfood.com (US$ 100/Person).

Per Taxi für 30 Lira (EUR 10) in 15 Minuten zum Treffpunkt, dem Legacy Hotel in der Nähe des Gewürzmarktes wo wir von unserem Guide Latif und weiteren 3 Finninnen erwartet wurden.

Zuerst ging es durch den sehr touristischen Gewürzmarkt,


einem Ort an dem – laut unserem Guide – kein Türkei einkaufen würde. Außerhalb des Marktes wurden wir in verschiedene Gewürze eingewiesen,

unser Guide kaufe Brot fürs Frühstück und wir ließen uns in einem sehr lokalen Teehaus nieder.

Hier wurde uns unser türkisches Frühstück serviert, 2 Portionen cremige Rühreier (eine mit fermentiertem Fleisch, eine mit Wurst), Cremekäse von Büffelmilch mit Honig, Haselnusspaste (ähnlich Erdnussbutter), Basturma (getrocknetes Fleisch in einer scharfen Kruste), Oliven und Ziegenkäse – dazu den typischen Brotring mit Sesam.


Schon ging es weiter zu unserer ersten interkontinentalen Fährfahrt des Tages, hinüber nach Asien. Diese Fahrt bot uns zusätzlich zu einer erfrischenden Briese eine schöne Aussicht auf der Palast, die verschiedenen Moscheen


und den neueren Teil Istanbuls, in welchem auch das W Hotel liegt.


Kaum in Asien angekommen liefen wir in Richtung Food-Markt, wo wir einen ersten Stopp in einem Geschäft für Süßwaren mit über 200-jähriger Tradition einlegten.






Hier wurden uns verschiedene kandierte Früchte und Gemüse angeboten, dazu ein kühles Getränk aus Tamarinde und verschiedenen Gewürzen.


Während der Drink sehr lecker war, ist kandiertes Gemüse nicht mein Ding.

Weiter zu einem populären Restaurant, welches vor allem anatolische Spezialitäten nach ‚Großmutter-Rezepten’ anbietet.


Wir nahmen draußen im Schatten Platz und ließen uns Blaubeersaft, verschiedene Meze, türkische Pizza, gefüllte getrocknete Aubergine sowie ein Ragout von Gemüse und Fleisch in Kombination mit einem wunderbaren Lavash kredenzen.


Vor allem ‚Muamara’, ein Tipp aus Brotstückchen, Tomatenpaste, Walnusspaste und Chili mundete mir sehr.

Aber wir waren ja nicht zum Ausruhen unterwegs – uns so ging es bei brütender Hitze weiter zu einem Stand für Muscheln (Midye).


Die Muscheln wurden in 2 Varianten angeboten, 1.) aus der Schale mit Reis (köstlich!)


und 2.) in einem dünnflüssigen Teig frittiert mit einer Art Majonäse (langweilig, braucht niemand).

Da diese Snacks stehend eingenommen wurden ging es sofort weiter zu einem Laden, welcher Pickles anbietet


- jedoch nicht nur Gurken, sondern auch unreife Melone, Pfirsiche, unreife Pflaumen etc. Am besten schmeckte mir jedoch die leicht scharfe Flüssigkeit, welche uns zum probieren angeboten wurde.


Weiter zu einem kleinen Bistro, welches für sein ‚Tanduni’ bekannt ist,


scharf mit Gewürzen und Tomatenpaste angebratenes Hackfleisch, welches in ein mit Fleischsaft getränktes Fladenbrot eingewickelt wird, schön fettig und schmackhaft.


Diesen leckeren Wrap kann man mit Rucola, Chili und vor allem Zitronensaft abschmecken. Wirklich lecker in Kombination mit leicht gesalzenem Ayran.

Der nächste Stopp war für mich der Interessanteste, auf den ich schon die ganze Zeit gewartet hatte: es gab ‚Kokorec’.


Hier handelt es sich um Innereien vom Lamm, welche um einen Kern aus Lammfett gewickelt sind und über der Glut geröstet werden. Wenn die Innereien fertiggegrillt sind, werden sie vom Kern aus Fett getrennt, gehackt, mit Tomatenstücken und Paprikapulver vermischt und nochmals in der Glut gebraten, so dass das restliche Lammfett schmilzt. Diese Köstlichkeit wird sodann in eine Art Baguette gefüllt und ist fertig zum Verzehr. Für Liebhaber von Innereien ein Hochgenuss!

Gleich gegenüber ging es schon weiter mit dem angeblich besten Döner Kebab Istanbuls. Im Gegensatz zu der in Deutschland (und der Ukraine) bekannten Variante wird hier gänzlich ohne Hackfleisch zwischen den Fleischlagen gearbeitet, es liegt einfach Fleisch auf Fleisch, getrennt durch eine hochdünne Schicht von Lammfett, welche das Fleisch während des Grillens schön saftig hält und Geschmack gibt.


Eine Portion wurde und im kühlen Inneren, welches wie ein Steakhaus gehalten ist, mit Beilagen (Tomaten, eingelegten Chilis, Gurken, Senf & Majonäse) – welche man separat zugibt, nicht mit einwickelt - serviert.

Nun wurde es Zeit für etwas Süßes, wir suchten eine Patisserie auf sich auf Baklava in verschiedenen Varianten (Walnuss, Pistazie, Haselnuss) und Kadayif spezialisiert hat.


Wir wurden aufgeklärt, dass Baklava eigentlich nur an 2 Anlässen serviert wird, dem Opferfest sowie dem Fastenbrechen – und dies vor allem im Südosten der Türkei, an der Grenze zu Syrien. Nach Istanbul kam Baklava erst im 18. Jahrhundert durch Einwanderer. Im Gegensatz zu Baklava aus anderen Ländern, wird in der Türkei mit Zuckersirup gearbeitet – während in anderen Ländern eine Mischung aus Honig und Wasser verwendet wird. Laut unserem türkischen Guide ist die türkische Variante natürlich vorzuziehen, da sie nicht so süß ist, man deshalb ein Stück mehr essen kann. Besonders der türkische Café dazu war ein Gedicht.


Und wie wir nun erfuhren ist etwas Süßes kein Grund das Essen zu beenden – und so ging es weiter zu einem Restaurant, welches eine spezielle Türkische Pizza aus dem Gebiet der Schwarzmeerküste anbietet. Diese Variante ist nicht rund, sondern länglich, gefüllt mit Spinat, Käse und Hackfleisch, wird dann nach oben verschlossen


und im Holzkohleofen gebacken. Im Anschluss wird das Ganze mit Joghurt und Chilisauce übergossen uns serviert.


Sehr, sehr lecker – wären wir nur nicht schon so satt gewesen.

Aber nein, es ging weiter – als nächstes zu einem kurdischen Restaurant, welches eine Suppe aus Rinderzunge, dazu selbstgebackenes Brot anbietet.


Die Suppe war etwas langweilig, bis man ein Öl mit Knoblauchstückchen zugibt. Durch die Zugabe von 3 Löffeln des Knoblauchöls verändert sich der Geschmack extrem, das Ganze wird ungeheuerlich lecker, die Zungenstückchen zu zart, dass sie einem auf der Zunge förmlich zergehen.

Den vorletzten Stopp, Köfte, eine Art Klos aus rohem Fleisch, jedoch per Gesetz ohne Zugabe von rohem Fleisch (aus Gesundheitsgründen) ließen wir aus und gingen direkt zur Eiscreme über.

Hier setzte unser Guide auf etwas spezielles, ein Eis aus Ziegenmilch unter Zugabe von Kautschuk. Diese Variante wird im ‚MADO’, einer Eiscremefirma mit über 250 Niederlassungen angeboten.


Das Eis war... zäh, ich habe schon besseres in meinem Leben gegessen. Dafür war der Kuchen aus 3 Arten von Milch (Kuh, Ziege und Büffel) hervorragend. Auch der Reispudding mit Fasern von der Hühnerbrust begegnete uns hier wieder.


Damit war unsere Foodtour beendet und wir liefen bei gefühlten 50 Grad zurück zur Fährstation, von wo wir eine Fähre zurück nach Europa nahmen – bequem, schnell und günstig.

Vom Fähranleger noch 25 Minuten Fußmarsch, vorbei am Dolmabahce Palast,




zurück zum W, wo wir uns bei einem kühlen Coke Zero und Klimaanlage erholten.

Als Strafe für die völlig maßlose Völlerei des Tages ging es dann zum zweiten Mal in die Folterkammer, das Gym


– diesmal für 1.5 Stunden, so dass ich heute wenigstens 1'000 Kalorien abgearbeitet hatte.

Statt Abendessen ging es zum nahegelegenen Fruchthändler, wo wir wunderschöne Pfirsiche, Kirschen und Feigen einkaufen.


Auf dem Rückweg noch kurz einen türkischen Café – und damit klingt der 2. Tag auch schon aus.

P.S.: am heutigen Abend kam auch der Platin-Willkommensgruß in unserem Zimmer an, ein paar Früchte und EIN Glas Orangensaft für 2 Personen. WOW!!!
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Nicht schlecht, aber wie kann man so viel essen. Mir platzt alleine vom lesen schon der Bauch :eek:
Man muss ja nicht immer alles aufessen - und was einem nicht schmeckt lässt man liegen. Zudem sind wir bestimmt über die 6.5 Foodtour 4 Kilometer bei sengender Hitze gelaufen. Und bedenke, dass alles für 6 Personen war, also eher ein Bissen pro Speise.
 

Zottel

Erfahrenes Mitglied
19.03.2014
409
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Fellbach
Das ist gemein - so gemein! Ich habe Hunger!

Vielen Dank für den mal wieder tollen Bericht und weiterhin viel Spaß und guten Hunger in Istanbul.

Diese Tour ist gleich auf die bucketlist gekommen. Zum Glück isst mein +1 auch gerne gut.

Angelika
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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3. Tag; 10.07.2015

Während meine +1 noch schlief ging es für mich direkt nach dem Aufwachen ins Gym. Das Gym im W ist nicht besonders gut besucht, fast immer leer – sehr angenehm.

Nach einer erfrischenden Dusche ging es zusammen mit meiner +1 hinunter, um ein leichtes Frühstück bestehend aus Joghurt, Früchten sowie Tomate mit Ziegenkäse einzunehmen.

Geplant war heute ‚Shopping’ und so nahmen wir zu 20 Lira (EUR 7) ein Taxi zur neuen, luxuriösen ZORLU Shopping Mall, in welchem auch das neue RAFFLES Hotel untergebracht ist.


Leider liegen die Preise für Kleidung internationaler Designer ca. 30% über denen in Europa – was bei einer Mehrwertsteuerrückerstattung von nur 6% die Sache unrentabel macht.


Somit ging es nach einem kurzen Rundgang wieder per Taxi zurück ins Hotel.

Der Taxifahrer wollte sich auf keinen Preis festlegen, nur nach ‚Meter’ fahren. Nun hatten wir schon gehört, dass die Taxifahrer dann gerne einen großen Bogen fahren, um den Fahrpreis in die Höhe zu treiben.

Zum Glück hat das W Istanbul in jedem Zimmer ein Smartphone mit lokaler SIM Karte und unbegrenztem 3G Internet, welches man in ganz Istanbul kostenlos verwenden kann. So konnte ich auf Google Maps gleich feststellen, dass der Fahrer in die völlig falsche Richtung fährt. Ich zeigte ihm die Karte, deutete ihm an, dass ich genau sehe was er macht – und plötzlich ging es auf direktem Weg zum W Hotel. Der Fahrpreis kam dann auf knapp 20 Lira, und der Fahrer war nicht besonders glücklich.

Die nun gewonnene Zeit entschlossen wir auch bei sengender Hitze mit etwas Sightseeing zu verbringen, um Morgen weniger machen zu müssen. So nahmen wir vom Hotel ein Taxi (30 Lira Festpreis) in Richtung Topkapi Palast.


Das Taxi stoppte genau vor der ‚Basilika Zisterne’, so dass wir uns entschlossen diese zuerst zu besichtigen (20 Lira/Person).


Wir gingen hinunter in das wirklich umwerfende, kühle, 140 x 70 Meter große Gewölbe – eine Meisterleistung wenn man bedenkt, dass dieses vor fast 1'500 Jahren errichtet wurde.




Und wieder zurück nach oben, in die Sonne. Da die Hagia Sophia heute (Freitag) erst um 14:30 für Besucher öffnet, hatte sich gegen 14:00 schon eine sehr lange Schlange vor dem Ticketschalter gebildet. Einen Sonnenstich wollten wir uns beim Warten nicht holen – und so gingen wir weiter zum Eingang des Topkapi Palasts,


entrichteten den Eintritt i.H.v. 30 Lira/Person.


Der Palast mit seinen aneinandergereihten Höfen ist wirklich sehr eindrucksvoll, ganz anders als diese wiederaufgebauten Paläste in Korea, farbenfroh, positiv.

Meine +1, welche sich dauernd diese bei uns sehr populäre Türkische Serie ‚Roxalana’ über Sultan Suliman reinzieht, wollte natürlich auch in die Räume des Harems (zusätzlich 15 Lira Eintritt), während ich mich im Schatten etwas ausruhte.

Die Aussicht vom Palast in Richtung Istanbul,


inkl. dem asiatischen Teil,


ist wirklich umwerfend, diese schon alleine den Eintritt wert.

Wir liefen etwas durch die Gärten, suchten nach Schatten, betrachteten die vielen wunderschönen Gebäude und Pavillons.


Das Ticket enthält den Eintritt in die verschiedenen Ausstellungen, Juwelen, Waffen etc.

Nach ca. einer Stunde verließen wir den Palast und wanderten in Richtung Grand Bazar, recht anstrengend bei der herrschenden Hitze.

Der Basar an sich ist sehr eindrucksvoll, riesig, alt.


Kaufen sollte man dort allerdings nichts: alles ist für Touristen, die Preise entsprechend hoch (ein einfaches Kettchen mit 4.9 Gramm 585er Gold zu EUR 220).

So entkamen wir dem Bazar auf der entgegengesetzten Seite und suchten ein Taxi zurück zum Hotel. Dies gestaltete sich wie immer schwierig, heute jedoch extrem, wegen Freitagsstau. Der erste Taxifahrer wollte EUR 20 und so suchten wir weiter bis wir einen Fahrer für EUR 14 fanden. Dieser ärgerte sich während der 40-minütigen Fahrt extrem, dies merkte man an seinem überaus aggressiven Fahrstil. Er hatte wohl nicht mit einem solchen Verkehrsaufkommen gerechnet.

Im Hotel angekommen ruhten wir uns etwas vor der Hitze aus bevor es für 1.5 Stunden ins sehr warme Gym ging. Kaum zurück wollte ich mich unter der Dusche abkühlen, mich fürs Abendessen frisch machen.

Kaum war ich vollständig eingeseift fiel leider das Wasser komplett aus, prima! Ich war doch sehr überrascht. In der Ukraine, speziell in Odessa haben wir mindestens einmal pro Monat Wasser- und/oder Stromausfall – und alle 4*/5* Hotels haben ein Back-Up-System für Wasser und Strom. Seifig rief ich an der Rezeption an, um zu erfahren, dass dies nicht das Problem des Hotels sei. Klasse, das wollte ich wissen ;-) Nun ja, nach 20 Minuten kam das Wasser dann wieder, zwar ‚gelb’, aber immerhin Wasser.

Zum Abendessen waren wir von einem Freund ins aktuell sehr angesagte Fischrestaurant ‚ZIPKIN’, direkt am Bosporus eingeladen. Leider kann ich diesmal nicht mit Fotos dienen, da mir mein iPhone abhanden gekommen ist, entweder im Restaurant oder auf der Rückfahrt im Taxi – jetzt muss eben mein altes 5S herhalten bis im September das 6S rauskommt.

So saßen wir auf der Terrasse des Restaurants


mit Blick auf den nächtlich erleuchteten asiatischen Teil Istanbuls, wunderschön.

Es gab zuerst verschiedene Meze, darunter einen Salat von Seaweed aus dem Schwarzen Meer, eingelegte Artischocke und eine scharfe Creme, im Anschluß eine wunderbar gefüllte Krabbe in einer leicht mit Knoblauch gewürzten Sauce, eine moderne Art von Bruschetta mit Tomate und Oktopus sowie als Hauptgericht zu lang gekochte Pasta mit Meeresfrüchten.

Das Essen war ‚okay’, alleine die Krabbe und das Bruschetta erinnerungswürdig – die Atmosphäre jedoch wirklich toll. Hier erlebt man das moderne Istanbul, Mädels, die zusammen am Tisch sitzen, den neuesten Klatsch austauschen, dazu Raki trinken (sehr viel) und rauchen (sehr, sehr viel).

Nach 5 Stunden im Restaurant erreichten wir gegen 02:00 früh das W Hotel – ohne Telefon.
 

FloE

Erfahrenes Mitglied
26.12.2011
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3. Tag; 10.07.2015

Der Palast mit seinen aneinandergereihten Höfen ist wirklich sehr eindrucksvoll, ganz anders als diese wiederaufgebauten Paläste in Korea, farbenfroh, positiv.

Meine +1, welche sich dauernd diese bei uns sehr populäre Türkische Serie ‚Roxalana’ über Sultan Suliman reinzieht, wollte natürlich auch in die Räume des Harems (zusätzlich 15 Lira Eintritt), während ich mich im Schatten etwas ausruhte.

Auch wenn man kein Fan von türkischen Soaps ist, kann ich den Besuch des Harems sehr empfehlen. Meiner Meinung der schönste Teil des Palasts.

Und übrigens vielen Dank für die vielen Restauranttips - einige kannte ich schon (6x bereits in Istanbul), aber manche sind neu.
 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
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hmmmmm, die foodtour werd' ich beim nächsten istanbul-besuch auch mal buchen :D

habe jetzt hunger ...
 
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HON/UA

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28.02.2011
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4. Tag; 11.07.2015

Nach einer Stunde Frühsport im Gym und einer erfrischenden Dusche, heute ohne Unterbrechung, ging es hinunter zum Frühstück. Änderungen im Angebot gibt es hier nicht, also Joghurt und Tomaten mit Ziegenkäse sowie ein paar Früchte. Wenigstens hatte sich das Team vom gestrigen Tag gemerkt, dass ich das Eiweiß von 4 hartgekochten Eiern bevorzuge – und so wurde mir diese heute ungefragt serviert – prima!

Eigentlich war für den heutigen Tag die Besichtigung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee angesagt – aber wir waren einfach zu faul uns bei der Hitze wieder von Besichtigung zu Besichtigung zu schleppen.

Also entschlossen wir uns zwanglos durch die Gegend zu schlendern, schließlich wollten wir ja noch etwas Klamotten einkaufen. Also wieder hoch nach Nisantasi, wo sich viele Stores wie ‚Zara’, aber auch die hochwertigeren Geschäfte, befinden.

Im Gegensatz zum Zorlu Shopping Komplex hatten hier einige Geschäfte ‚Sales’, so dass der Einkauf hier erschwinglicher war.

Gegen 14:30 ließen wir uns in einem Café nieder, ich bestellte gefüllte (fettige) Blätterteigstücke, gefüllt mit Käse und Hackfleisch


sowie einen dieser köstlichen, mit Rosenwasser aromatisierten und überbackenen Reispuddings. Beides war extrem lecker, den Reispudding würde ich jeder Tiramisu vorziehen.

Meine +1 nahm einen Salat mit gegrilltem Halloumi-Käse. Leider war der Salat außer dem Käse nichts besonderes, so dass meine +1 sich an meinen Blätterteigstücken gütlich hielt. Dazu gab es türkischen Tee sowie köstlich starken türkischen Kaffee. Dieser Kaffee bestätigt mir immer wieder, dass Italiener hervorragende Marketingstrategen sind: während Espresso auf der ganzen Welt getrunken wird, man sich Maschinen für tausende von Euros anschafft, ist der – IMO – wesentlich bessere türkische Kaffee nicht besonders populär.

Gegen 16:30 waren wir wieder im Hotel, um uns etwas vom ‚Stress’ zu erholen und wieder 1.5 Stunden Kalorien anzutrainieren.

Gegen 21:00 ging es dann per Taxi zum Abendessen mit Freunden und Freudesfreunden ins extrem angesagte italienische Restaurant ‚Cecconi’s’
im Soho House.


Ausnahmsweise fuhr das Taxi per Meter und machte trotzdem keine Umwege – unglaublich.

Wir hatten einen großen Tisch auf der Terrasse, alles sehr hübsch angelegt.


Die offene Küche macht einen sehr guten Eindruck, fast alles wird hier vor den Augen der Gäste zubereitet.


Nachdem die gesamte Gruppe eingetroffen war gab es Vorspeisen: versalzenen Mozzarella mit Tomate, langweilige Hackfleischklößchen in Tomatensauce, ordentliche, mit Frischkäse gefüllte, Zucchiniblüten und recht geschmacklosen Salat mit Thunfisch.

Im Anschluss das ‚Highlight’ des Restaurants, Holzofen-Pizza mit Schwarzem Trüffel.


Naja, nur einem Idioten konnte es verborgen bleiben, dass der Geschmack des relativ zählen Pizzabodens vom Trüffelöl kam. Die paar hauchdünnen Scheibchen vom Schwarzen Trüffel schaffen dies jedenfalls nicht.

Als Hauptgericht wählte ich Wolfsbarsch mit einer Beilage aus Tomaten/Kaperngemüse.


Als ich das Gemüse probierte trieb es mir fast die Tränen in die Augen, so salzig war das Ganze. Der Fisch? Leider etwas übergart – schade.

Meine +1 bekam Spaghetti Bolognesen – nicht perfekt, aber die deutlich bessere Wahl.


Das Beste war auf jeden Fall die Tiramisu – wirklich sehr lecker.

Die Rechnung kam, inkl. einiger Cockteils für meine +1 auf knapp EUR 150, viel zu viel für Sch*** auf einem goldenen Teller.

Zum Abschluss ging es noch auf einen Absacker (Coke Zero) in den Club im Soho House.


Wow, dieses wurde wirklich fantastisch renoviert – leider darf man keine Fotos machen.

Oben auf dem Dach befindet sich der Club, mehr eine Bar mit umwerfender Aussicht auf Istanbul und die nächtlich beleuchteten Moscheen. Was wir jedoch vermisst haben ist: Atmosphäre und gute Musik. Alle standen nur mit einem Glas in der Hand dumm herum und versuchten sich zu unterhalten. Jetzt verstehen wir weshalb viele Türken nach Odessa fliegen, um Party zu machen.

So verließen wir den ‚Club’ relativ zügig, waren um 02:00 schon wieder im W Istanbul zurück.
 

fvn1312

Erfahrenes Mitglied
16.02.2012
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Danke für das Ihr uns wieder an Eurer Reise teilnehmen dürfen. Im September steht bei uns auch ein Trip nach Istanbul an, bisher kenne ich Istanbul fast ausschließlich vom Transit.

Eine Frage noch am Rande, die App "iPhone-Suche" konnte beim kurzzeitigen Verlust deines iPhone6 nicht behilflich sein?
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
5. Tag; 12.07.2015

Sonntag, mein Relaxmorgen – also der Morgen ohne Gym und mit ausgiebigem Frühstück (das heißt es gibt eine halbe Scheibe trockenes Graubrot zum hartgekochten Eiweiß).

Im Anschluss stand der 2. Teil des Istanbul-Pflichtprogramms auf der Tagesordnung, also per Taxi zur Hagia Sophia.


Entgegen aller Warnungen war die Schlange am Ticketschalter recht kurz und nach weniger als 5 Minuten hatten wir unsere beiden Eintrittskarten (Lira 30/Person). Im Vorraum des Museums (oder Kirche oder Moschee) befinden sich Bildtafeln mit sehr guten Erklärungen des Bauwerks über die Jahrhunderte, den Bau, die Verwendung als Kirche, der Wandel zur Moschee und die Veränderungen unter den Verschiedenen Sultanen. Wer des Lesens mächtig ist, kann sich den Audio-Guide sparen.

Man betritt den Hauptraum und ist schwer beeindruckt, besonders von der Leichtigkeit und Helligkeit im Vergleich zum noch älteren Kuppelbau in Rom, dem Pantheon (das zwar im Durchmesser größer und zudem gut 400 Jahre älter ist – bei dem aber im Gegensatz zur Hagia Sophia die Kuppel noch auf einer Ringmauer statt auf Säulen steht).

Interessant ist auch, dass sich hier Stilelemente aus Christentum und Islam vereinen – obwohl die meisten christlichen Symbole und Mosaiken im Rahmen der Islamisierung überputzt wurden.

Nachdem wir den Hauptraum mit seinen Nebenflügeln besichtigt hatten, ging es über die Rampe nach oben auf die Galerie. Von hier hat man einen wunderbaren Überblick


und kann zudem über 1000 Jahre alte Wandmosaiken aus dem Christentum besichtigen. Genug davon und wieder nach draußen, in Richtung Sultan-Ahmed-Moschee (bekannt als Blaue Moschee).


Leider kamen wir nur bis auf den Vorplatz, da gerade Gebetszeit war. 1 ½ Stunden Warten bis zum Wiedereinlass war uns zu lange und so liefen wir zu Fuß die 2 Kilometer bergab zum Bosporus, um eine Fähre nach Asien zu nehmen (Lira 4/Person, Fahrdauer ca. 25 Minuten). Man sollte für die Überfahrt eine Platz auf dem offenen Deck des hinteren Teils des Schiffes wählen: tolle Aussicht, Schatten durch das Oberdeck und zudem eine herrliche, frische Brise.

In Asien angekommen ging es wieder in di Yasa Cd., die Straße, in welcher wir vorgestern die herrlichen Muscheln gegessen hatten. Zum Glück war das Restaurant sehr einfach zu finden, so dass wir 2 Portionen Muscheln (je 4 Stück) bestellen und verzehren konnten (zusammen mit einer Coke Zero Lira 12).


Weiter zum Restaurant ‚Ciya’ in der Günesli Bahce Sk. Dieses war leider von Touristen völlig überlaufen, welche sich von einer Art Buffet bedienten. Das musste wirklich nicht sein und wir begaben uns zum Geheimtipp unseres Food-Guides in derselben Gasse.


Von der Straße aus gesehen sieht man nicht, dass es sich um ein Restaurant handelt, man denkt es wäre eine Art Delikatessenladen.


Nur wenn man es wies geht man die Treppen hinten im Laden nach oben und kommt in einen recht sterilen Raum mit Tischen und bunten Bänken. Nein, das Restaurant ist keine Schönheit – dafür sind die Meze, die Dolma und die gefüllten Auberginen sehr, sehr lecker. Selbst die Muscheln waren besser als im vorherigen Restaurant.

Nun waren wir satt. Meine +1 kaufte gegenüber noch ein Kilogramm ‚Adshika’, eine wunderbar schmackhafte und leicht scharfe Paste, welche wir zu Grillfleisch verwenden, ein. Auch in der Ukraine gibt es diese Paste, allerdings industriell hergestellt und mit Wasser verdünnt – bei weitem nicht so gut wie das hier angebotene Produkt.

Wieder zurück zum Fähranleger und diesmal eine Fähre direkt nach Besiktas genommen (auch Lira 4/Person). Und so verließen wir Asien.


Die Fähre bieten einen wunderschönen Ausblick auf den Dolmabahce Palast (welcher ab der Mitte des 19. Jahrhunderts den Topkapi Palast als Wohnsitz der Sultane ablöste)


und die Brücke, welche Europa mit Asien verbindet.


Schon legt man direkt vor dem Shangri-La Hotel an. Dieses Hotel ist mir jedoch völlig unverständlich. Weshalb sollte man in einem Hotel direkt am Fährbahnhof wohnen, ohne direkten Zugang oder Terrasse am Wasser, mit Ausblick auf den Fährhafen. Seltsam.

Vom Fährhafen in ca. 5 Minuten zum W Hotel, wo meine +1 sich ausruhte und ich mich für 1.5 Stunden ins Gym begab bevor es gegen 20:30 per Taxi in die Taksim Region ging.

Ziel war ein hochgelobtes Kebab-Restaurant (empfohlen von Anthony Bourdain; Tripadvisor #7 für Istanbul), welches in der Topcekenler Sokagi 1 liegt.


Das ‚Restaurant’ ist sehr einfach, Tische befinden sich auf der Straße.


Dies ist auch besser bei der Rauchentwicklung vom Grillen im Innenraum.


Wir bestellten eine gemischte Platte mit Salat und Lavash.


Auf dem Tisch stand noch eine Tubberbox mit hervorragend eingelegtem Chili.

Die gemische Platte bestand aus fantastisch mariniertem Fleisch vom Huhn (inkl. Schenkeln & Flügeln), Leber und Lammhack, perfekt gegrillt. Wie gut es war kann man an diesem Foto erkennen,


kein Vergleich zu dem Schrott von gestern. Meine +1 konnte gar nicht mehr aufhören zu essen, vor allem die Hühnerflügel und der köstliche Salat hatte es ihr angetan.

Nachdem wir inkl. 2 Coke Zero 60 Lira (plus 10 Lira Trinkgeld) bezahlt hatten, ging es über den Tarlabasi Boulevard


mit unzähligen Schrottgeschäften, Bettlern & Schaustellern weiter zum Taksim Platz.

Hier wollten wir noch etwas Süßes probieren –beim angeblich besten Zuckerbäcker Istanbuls, dem ‚Hafiz Mustafa 1864’ (Siraselviler Cad. 7B).


Der Laden war sehr gut besucht und uns wurde ein kleiner Tisch im Außenbereich zugeteilt. Ich schaute mir zuerst die Auslade an – eindrucksvoll.




So bestellten wir 3 Desserts.


Der mit Zuckersirup getränkte Kuchen hatte die Konsistenz eines Schwamms, schmeckte einfach nur süß – nichts für uns. Die beiden anderen Desserts waren sehr gut, nicht zu süß, mit sehr viel Pistazien zubereitet. Die Rechnung, inkl. einem Tee und einem türkischen Kaffee kam auf 41 Lira.

Nun mussten wir noch zurück zum Hotel, waren vorgewarnt was die Taxifahrer am Taksim-Platz betrifft. Also lud ich die Fahrtroute schon mal aufs Smartphone, um dem Taxifahrer zu zeigen, dass wir nicht völlig verblödet sind. Aber natürlich erzählte er uns die Geschichte vom Stau (sonntags, um 22:30), dass er leider eine längere Strecke fahren müsse, dass unter 50 Lira nichts ginge, das schon günstig sei. Ich sagte ihm er solle so fahren wie auf dem Routenplaner, dass es keinen Stau geben würde und nur 20 Lira (normal kostet es ca. 12 Lira). Er meinte ‚40’ und ich machte Anstalten auszusteigen. Plötzlich meinte er, dass wir wohl nicht den ersten Tag in Istanbul seinen – und fuhr los. Unterwegs gab es natürlich keinerlei Stau – und wir haben viel mit dem Taxifahrer gelacht (über den ‚Stau’).

Jetzt heißt es noch Koffer packen.

Euch einen schönen Sonntagabend!
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
Eine Frage noch am Rande, die App "iPhone-Suche" konnte beim kurzzeitigen Verlust deines iPhone6 nicht behilflich sein?
Da ich keine lokale SIM-Karte im Telefon habe, es auf Flugmodus steht und selbst das WLAN wegen Batterie ausgeschaltet war, hatte es ja nie Empfang. Und ohne Verbindung kann ich es 1.) nicht orten und 2.) die Verlustmeldung nicht ankommen.

Ich ging davon aus, dass wenn ich es im Hotel mit dem WLAN verbinde die Verlustmeldung kommt, es gesperrt ist. Aber dies war nicht der Fall, funktionierte wie immer.

Seltsam!
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
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Odessa/ODS/UA
6. Tag; 13.07.2015

Der heutige Morgen begann wie üblich mit 1.5 Stunden Sport, Kofferpacken und einem Frühstück. Die Bezahlung ging schnell, die BRG Rate war hinterlegt – also keine Diskussionen, kein Vorzeigen der BRG Email.

Es erschien der GM des Hotels, ein Österreicher, und wollte sich bei mir für die Probleme entschuldigen. Ich bat ihn hinauf in Zimmer, um ihm die Spinnweben an der Wand über dem Bett


und das versiffte W-Kopfkissen zu zeigen.


Mir wurde versichert, dass man sich der Probleme annehmen würde, das Hotel gerade im Umbruch sei. So würde man aktuell auch die zu kleinen Vorhänge austauschen, so dass man nicht morgens von der einfallenden Sonne geweckt wird.

Mein Fazit zum W Istanbul: für max. EUR 150 inkl. Steuern und den Platin Vorteilen (Frühstück, W-LAN und Upgrade) ist es ein guter Deal. Darüber würde ich aber auf jeden Fall ein anderes Hotel, z.B. das SOHO wählen.

Per Taxi trotz Stau in 40 Minuten zu Lira 65 zum IST Flughafen, wo wir am Eingang in der Schlange zum Gepäck durchleuchten anstanden. Der PS Check-In war auf H, ganz am Ende der Schalterreihe. Dank Business Check-In lief alles recht zügig, auch wenn wir Diskussionen wegen dem Gepäck hatten. Die Check-In Mitarbeiterin bestand zuerst darauf, dass man auch in C nur 23 kg frei hat, erkannte ihren Fehler jedoch nach dem Durchlesen der Ticketbedingungen.

An der Passkontrolle war einiges los – trotzdem waren wir in 10 Minuten durch und gingen nach oben in die Lounge.


Diese war relativ dreckig, es dauerte bis wir einen einigermaßen sauberen Platz gefunden hatten.


Das Essensangebot war okay, viele trockene Kekse,


Früchte (Äpfel & Pfirsiche) sowie Käse und Brot.


Meine +1 überbrückte die Wartezeit mit Kosmetikeinkauf im Duty-Free bis wir 40 Minuten vor Abflug zum Busgate 309 marschierten und zum Flugzeug befördert wurden.

Das heutige Flugzeug (UR-GAS) war eine gepimpte (Winglets) Vintage 737-500, schon 22 Jahre alt und ehemals an Air France ausgeliefert.


Und hier erkennt man dann doch den Unterschied zu LH: während die auch recht alten 737 der LH innen sehr gut aussehen, war der PS Flieger auf dem Originalstand von 1993.




Das Essen war identisch zum Hinflug, ein bisschen Wurst & Käse mit Gemüse sowie ein Eclair – deshalb auch kein Foto.

Der Service war jedoch sehr gut, Getränke und Feuchttuch vor Abflug, Feuchttuch vor Landung, alles sehr freundlich.

Schmunzeln mussten wir bei der Ansage ‚wenn Sie einen Weiterflug haben, vergewissern Sie sich bei Ankunft an der Anzeigetafel an welchem Terminal Ihr Anschlussflug abgeht’. Dieser Satz enthält gleich zwei Unwahrheiten: 1) gibt es im Ankunftsbereich keine Anzeigetafel und 2.) gibt es nur ein einziges Terminal. Auch ein Transitbereich fehlt in Odessa, man muss also auch bei Anschlussflügen immer durch die Pass- und Zollkontrolle.

Odessa im Landeanflug:


Da kein anderes Flugzeug vor uns gelandet war ging die Passkontrolle sehr schnell – nur aufs Gepäck mussten wir etwas warten.

Das Taxi hatten wir bei Landung wieder telefonisch vorbestellt, so dass dieses schon auf uns wartete. Zu EUR 2.70 ging es die knapp 9 Kilometer nach Hause.
 

alexbe

Neues Mitglied
02.10.2014
11
0
perfekt! Jetzt ist meine Liste an Dingen die ich in meinen 4 Tagen machen will noch länger geworden :D .. heißt wohl selektieren, wenn ich nicht wie ein Irrer durch die Gegend rennen will!
 
N

no_way_codeshares

Guest
Zunächst, HON/UA, Danke für einen, wie gewohnt, tollen Report: tolle Photos, alles gut Beschrieben, weitestgehend mein Programm. Selbst mit einem grossen Vorsprung an "local knowledge" kann ich hier und da noch dazulernen!

Trotz recht langer Schlange ging alles recht schnell, so dass wir einige Zeit auf unseren Koffer warten mussten.
Das allerdings grenzt an Wunder: je nach Tageszeit steht man dort bis zu einer Stunde.

Zu Eurem Besuch der Zisterne: Ist bekannt, dass dort "Liebesgrüsse aus Moskau - From Moscow with love" gedreht wurde?

Im Anschluss war es natürlich Zeit für das Abendessen und wir machten und für 12 Lira per Taxi auf zum ‚Kosebasi Nisantasi’ Restaurant, wo wir für 21 Uhr (Ramadan) einen Tisch reserviert hatten.
Das Restaurant macht von außen einen sehr netten Eindruck,
stylisch – nicht besonders traditionell. Wir erhielten einen Tisch auf der Terrasse,
Wirklich alles sehr lecker – wenn auch nicht außergewöhnlich.
Als Zwischengericht teilten wir uns eine traditionelle türkische Pizza, welche mit Petersilie und Tomaten belegt, mit Zitrone beträufelt und dann zusammengefaltet wird. Lecker!
Und schon kam das Highlight, Lamm-Kebab, wunderschön saftig und leicht scharf sowie eine Portion Lammfleisch mit Zwiebeln vom Grill.
Beide Gerichte waren sehr schmackhaft, wunderbar zart.
Inklusive einem türkische Café und einem Tee sowie Trinkgeld bezahlten wir 195 türkische Lira, ca. EUR 65. Nicht viel, aber wahrscheinlich reichlich für Istanbul.
Das Publikum war sehr gemischt, Touristen, Geschäftsleute aber auch viele schicke Einheimische.
Ist dieses Lokal in einer Seitenstrasse schräg gegenüber von der Einfahrt zur Garage des Park Hyatt?
Wir haben dort zufällig mittags im Freien gegessen und waren vom Lamm völlig begeistert.

Ein Abend in Bebek hätte noch gut in Eure Reise gepasst und für diejenigen, die hier Adressen notieren: Das "Vogue" unweit oberhalb des "W" bietet eine tolle Aussicht, eine schöne Chill-Out Terrasse, dafür aber überteuertes und nur etwas besser als durchschnittlichem Fusion-Essen.

Was für ein Zufall - so habe ich mich heute erst darüber geärgert, dass es kaum brauchbare Reviews zum W in IST gibt. Gutes Timing, viel Spaß euch noch in Istanbul!
Im W wurden wir sehr freundlich empfangen, 4 Angestellte kümmerten sich um die Formalitäten. Gebucht hatte ich über spg.com zu einer BRG Rate von EUR 99.70/Nacht, ein Schnapper.
Das Hotel ist etwas verschachtelt, man muss zuerst Treppen hinauf in die Lobby, dann einen Gang hinter – bevor man per Lift in den 3. Stock fahren kann.
Das uns zuteilte Zimmer ist eine sogenannte Sudio-Suite – ich würde es ein größeres Zimmer nennen.
Das Zimmer an sich ist W-typisch, stylisch, nett – aber etwas dunkel.
Es erschien der GM des Hotels, ein Österreicher, und wollte sich bei mir für die Probleme entschuldigen. Ich bat ihn hinauf in Zimmer, um ihm die Spinnweben an der Wand über dem Bett
und das versiffte W-Kopfkissen zu zeigen.
Mir wurde versichert, dass man sich der Probleme annehmen würde, das Hotel gerade im Umbruch sei. So würde man aktuell auch die zu kleinen Vorhänge austauschen, so dass man nicht morgens von der einfallenden Sonne geweckt wird.
Mein Fazit zum W Istanbul: für max. EUR 150 inkl. Steuern und den Platin Vorteilen (Frühstück, W-LAN und Upgrade) ist es ein guter Deal. Darüber würde ich aber auf jeden Fall ein anderes Hotel, z.B. das SOHO wählen.

Eure Rate war genial und das Zimmer tatsächlich ein Upgrade: die einfachen Zimmer sind deutlich kleiner, noch wesentlich dunkler und in der Regel ab 165€ bei Starwood zu bekommen. Obwohl das Hilton Bosphorus und das Interconti sporadisch auch um 100€ zu bekommen sind und das Grand Hyatt ab 150,-, ist das keine schlechte Rate für's W. Man hat keine Aussicht, muss bergan nach Nisantasi, ist weiter weg vom Taksim (aber was soll man da?), aber die Zimmer sind deutlich reizvoller. Der Service im W ist in der Tat durchwachsen und das Hotel gehört dem gleichen Inhaber wie das Polat Renaissance am Flughafen, wo die Deutschen Geschäftsreisenden seit Jahrzehnten absteigen, obwohl es für mehr Geld vor Jahrzehnten stehengeblieben ist. Ich erwähne dies nur, weil beide Häuser ein Reinigungs- und Maintenance-Problem haben, z.B. im Vergleich zu dem urmelalten Hilton.
Wer Status hat und sich für das "W" interessiert, sollte eher ein Upgrade unter's Schrägdach anstreben: die Zimmer sind eher sogar kleiner, aber schöner mit Dachfenster im Bad und mit einer jeweils eigenen Dachterrasse.
In der Lage des "W", aber mit mehr Aussicht, wollte ich mir demnächst das ShangriLa ansehen, aber nach den Ausführungen von HON/UA ...
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.341
Odessa/ODS/UA
Zu Eurem Besuch der Zisterne: Ist bekannt, dass dort "Liebesgrüsse aus Moskau - From Moscow with love" gedreht wurde?
Danke, war mir nicht bekannt. War in meiner Jugendzeit einer meiner Lieblingsfilme, einer meiner ersten auf VHS

Ist dieses Lokal in einer Seitenstrasse schräg gegenüber von der Einfahrt zur Garage des Park Hyatt?
Genau, das ist es. Wirklich nicht schlecht für einen Touristenladen, eine gute Einführung am ersten Abend. Das Lamm war wirklich köstlich.

Eure Rate war genial und das Zimmer tatsächlich ein Upgrade: die einfachen Zimmer sind deutlich kleiner, noch wesentlich dunkler und in der Regel ab 165€ bei Starwood zu bekommen.
Hilton und Interconti sehen - wie auch das Swisshotel und das Ritz Carlton - schon von aussen furchtbar aus, Bettenbunker aus den 70ern. Aber es gibt in Istanbul wirklich tolle Alternativen. Uns hat es das SOHO angetan, auch die Lage.

In der Lage des "W", aber mit mehr Aussicht, wollte ich mir demnächst das ShangriLa ansehen, aber nach den Ausführungen von HON/UA ...
Wenn Du ein Fan von Fähren bist, dann würde ich es Dir sehr empfehlen ;-)
 
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