Myanmar 2010

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lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
8
MUC
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Am 31.Dezember sind meine Freundin Ich und zwei gute Freunde von Bangkok aus nach Myanmar geflogen. Wir blieben 12 Tage in Mayanmar und besuchten vier Hauptziele auf der Reise. Das erste Ziel war Rangun dort kommt man auch ex BKK an. Der erste Eindruck den wir hatten war dass die Leute sehr freundlich waren. Der Taxifahrer zb. war sehr interessiert woher wir kamen und wollte uns auch nichts andrehen. Sehr viele locals sprechen Englisch man kommt relativ einfach zurecht. Angekommen im Shangrila Hotel mussten wir erstmal das Bier probieren und sind danach einfach mal losmarschiert. Geldwechseln kann man auf dem Schwarzmarkt und man wird haeufig darauf angesprochen. Sehr hilfreich beim ganzen Trip war der Lonely Planet.
Wir tauschten ein paar Hundert Dollar und wurden auch gleich mal abgezockt. (Es werden nur neue Scheine akzeptiert und es gibt keinen einzigen Geldautomaten im Land. Auch Kreditkarten werden fast nicht akzeptiert deshalb muss man genuegend Bargeld dabei haben) Es blieb beim einzigsten mal in Myanmar bei dem wir abgezockt wurden. Mein Freund und ich gingen für den Geldwechsel in einen Hinterhof und jeder bekam 3 Packen Geld a 100Scheine. Die Wechsler waren zu viert (Indische Burmesen) und es herrschte ein ziemlicher Trubel um uns herum. Beim zaehlen hat sich dann mein Freund vertan und als wir im Hotel waren fehlten ca.50US$. Am Anfang wollten wir wieder zurueck gehen aber dann haben wir es doch gelassen da das Schwarzmarktwechseln sowieso illegal ist. Wir befanden uns ja in einem durchs Militaer kontrollierten Land da wird einem ohnehin nicht geholfen.
 

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lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
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MUC
Rangun ist keine besondere Stadt aber man findet zwischen drinnen doch alte schoene Gebaeude die allerdings ziemlich runtergekommen sind. Die Britten waren lange Zeit im Land und Rangun oder offiziell Yangon war einmal eine wichtige asiatische Handelsstadt. Man merkt, dass das Land sehr arm ist, obwohl man sich in einer der wichtigsten Stadt des Landes befindet. An Silvester sind wir schoen Essen gegangen und Abends dann noch was trinken. Es gibt wie ueberall in der Welt Hotelbars, Nachtclubs eher weniger. Am naechsten Tag sind wir dann zu der Hauptatraktion der Stadt gefahren, der Shwedagon-Pagoda. Man sieht in Myanmar ohnehin endlos viele Pagoden und Tempel aber die Shwedagon Pagoda ist wohl die wichtigste Pagode fuer die Burmesen und auch die beindruckenste.
Bei Sonnenuntergang glänzt die goldbedeckte Pagode im untergehenden Sonnenlicht und man kann das ganze am besten geniessen.
 

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lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
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MUC
Am naechsten Tag flogen wir zu unserem zweiten Ziel: Bagan.
Bagan war mal UNESCO Weltkulturerbe wurde aber wieder runtergenommen bzw es gibt zumindest Probleme den Status zu halten. Reiche Burmesen, meistens Militaers, haben angefangen selber kleine Tempel zu bauen und dadurch das Landschaftsbild veraendert. Der UNESCO passt das natuerlich nicht. Man muss sich das so vorstellen als ob jemand neben den Pyramiden eine neue hinbaut. Nicht so gross aber lauter kleine neue Pyramiden um die Sphinx herum. Allerdings ist das Gebiet um Bagan so gross dass es nicht wiklich stoert. Angekommen mit Yangon Airways sind wir erstmal ins Hotel und haben uns einen Taxifahrer organisiert der uns die Gegend etwas zeigte. Wir blieben 2 Tage und haben meistens unseren Taxifahrer angerufen um uns zu interessanten Pagoden zu bringen. Einen Tag haben wir auch einen horse cart genommen allerdings bin ich nicht so der Pferdefan. Leider sahen auch die Tiere sehr duenn und krank aus. Wir haben dem Besitzer etwas mehr Geld gegeben fuer die Pferde allerdings denke ich kommt davon nichts an. Jedenfalls ist Bagan schoen und die ganze Gegend ist sehr beeindruckend. Abends wurde es etwas kalt aber mit leichter Jacke konnte man es leicht ueberstehen.
Am letzten Abend mussten mein Freund und ich natuerlich wieder etwas tiefer ins Glas schauen und haben den Abend im Hotel beim Billiard verbracht. Unser beiden Freundinnen haben uns alleine gelassen dadurch wurde es sehr lange und leider auch sehr schwer am morgen um 5 Uhr in der frueh das Boot zu erwischen, das uns den Tag ueber nach Mandalay bringen sollte. Die Bootsfahrt war anfangs, da wir verkatert oder eigentlich noch betrunken waren, ein Horror und spaeter genauso da wir erst nach 13 Stunden angekommen sind. Ausgeschrieben war die Fahrt mit ca. 6 Std. Da aber Trockenzeit war mussten wir immer wieder kreuz und quer durch den River Mekong River fahren um unser Ziel zu erreichen.
 

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lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
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MUC
Nachdem wir irgendwann in Mandalay in der Nacht ein Hotel gefunden hatten sind wir am naechsten Tag durch die Stadt spaziert und haben uns ein paar Sehenswuerdigkeiten angesehen.
In Mandalay gab es viel Smok und bei der Stadt beeindruckt mich der Name mehr als die City selber.
 

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lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
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MUC
Nach 9 Tagen anstrengender flexibler Reise sehnten wir uns nach unserem naechsten und letzten Ziel dem Inle Lake. Doch bis wir dort ankamen mussten wir erstmal 9Std. Busfahrt ueberstehen. Die Fahrt war so ziemlich das bloedste was wir machen konnten. Normalerweise fliegt man einfach von Mandalay nach Inle aber da ich mich bei den alten Fliegern nicht wirklich wohl fuehlte hatten wir auch nichts gebucht. Als mich meine 3 Reisebegleiter dann doch ueberredeten zu Fliegen, haben wir festgestellt dass es keinen Platz mehr fuer 4 Personen gibt. Wir hatten aber schon das Hotel am Inle gebucht deshalb blieb nichts anderes uebrig als der Transfer per Auto. Der Van war natuerlich total die Schrottkarre wie uebrigens alle Autos/Flieger/Busse in Myanmar und der Fahrer total drauf. (Das haben wir erst spaeter erfahren. Die Locals essen ziemlich oft irgendwelche Blaetter, schaut aus wie Kautabak oder so. Im Hotel haben wir dann nachgefragt und man sagte uns das es so eine Art Aufputschmittel ist. Man bekommt nach einer Zeit zwar schwarze haessliche Zaehne aber das stoert die Burmesen anscheinend nicht. Wir mussten das dann auch mal probieren aber es hat kotzuebel geschmeckt. Pfui!) Na jedenfals ist der Fahrer gefahren wie die gesenkte Sau und die Schlagloecher wurden dadurch auch nicht kleiner. Dann hat er einen ganz guten Trick aus der Tasche gezogen und ist links abgebogen und wollte ueber die Berge nach Inle fahren. So Luftlinie ist das schon schneller aber die Strasse war total beschissen. Nach 4Std. dann ist es passiert. Die Berge waren so steil und der Van hatte einen kleinen Motor dass wir da immer nur im Schneckentempo hoch kamen. Bei einem der Berge hat dann der Fahrer die Gaenge nicht mehr rein bekommen und so standen wir dann mitten auf der Schotterpiste im Nirgendwo. Hehe war schon witzig. Der Fahrer hat dann angfangen unterm Auto rumzuschrauben und nach 30Min hat er irgendwie den Gang reinbekommen und so konnten wir weiter fahren. Bis wir dann durch ein so tiefes Schlagloch gefahren sind dass die linke vordere Achse nicht mehr wirklich funktionierte. Der Fahrer meinte dann in sehr schlechtem Englisch, dass es nicht mehr weit ist und hat dann den Schraubschluessel der zum Reifenwechsel dient, genommen und mit einem Lumpen an der Achse befestigt. Und so ging es weiter. Wir haben es doch irgendwie geschafft am Inle Lake anzukommen. Dort hatten wir ein wiklich schoenes Hotel. Es war mit dem Shangrila der einzige Luxus der Reise wobei wir in Mandalay und Bagan auch niemals schlechte Hotels hatten. Das Hotel am Inle war aber genau richtig nach den ganzen Strapazen die man bei einem Myanmar Trip nicht verhindern kann. Ich finde ein Urlaub macht viel mehr Spass wenn man nicht alles vorher bucht und sich immer mal wieder zwischendrinnen Luxus goennt. Der ganze Trip perfekt durchorganisiert haette lange nicht so viel Spass gemacht wie wir letztenendes hatten. Mit allen up and downs.
Am Inle Lake findet man noch sehr urspruengliche Fischer auf Booten die einbeinig auf dem Wasser rumpaddeln. Sehr akrobatisch machen die das, ohne ins Wasser zu fallen. Rund um den Lake kann man verschiedene Kloester, Pagoden und kleine Manufakturen besuchen, die Zigarren, Papierschirme, Tücher etc ganz von Hand herstellen. Das Hotel in dem wir waren hatte das beste Fruehstueck das wir alle jemals gegessen hatten (mit allem was dazu gehört) und der Service war echt top. Vielleicht war damals das Fruehstueck im Pan Pacific in Manila besser, bin mir nicht mehr sicher ;-). Mir faellt leider der Name vom Hotel nicht mehr ein aber es war ein kleines Boutique Hotel welches einem Franzosen gehoert. Super Kueche und das Personal war einfach Spitze. Kosten pro Nacht bei ca. 120US.

Myanmar ist ein sehr abwechslungsreiches schwierig zu bereisendes, aber absolut empfehlenswertes Land. Wenn man flexibel ist und nicht permanent das voll durchorganisierte Programm haben will ist es ein Trip allemal Wert. Leider gibt es das Millitaerregime und jeder muss selber wissen ob er das Land deshalb meidet, da das Geld teilweise beim Millitaer landet, je nach Hotel/Tour/Verkehrsmittelwahl mehr oder weniger. Andererseits sind die Menschen vor Ort sehr herzlich und besonders bei privaten Hotels, Restaurants und Fahrern kommt das Geld auch direkt bei der Bevoelkerung an. Es gibt keine Kriminalitaet und zu keinem Zeitpunkt habe ich mich unsicher gefuehlt. Auch vom Millitaer haben wir nichts gesehen. Das kann daran liegen, dass wir die Hauptattraktionen des Landes besucht haben. Abseits dieser Wege schaut das sicherlich anders aus.
In Zukunft gibt es eine Verbindung zwischen Chang Mai und Inle Lake was es es einem ermoeglicht einfacher nach Heho zu fliegen. (Heho ist der Inle-Lake Airort) Auch direkte Verbindungen nach Bagan sind im Gespraech. Sobald es direkte Fluege ex BKK zu diesen Zielen geben wird, werde ich wohl sicher nochmal in dieses atemberaubende Land kommen.

Cheers
lander
 

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lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
8
MUC
Wunderbarer Bericht von einem Land, welches nicht zu den gewöhnlichen Touristenzielen zählt. (y)

Danke. Nachdem wir schon so gut wie jedes Land in Asien gesehen haben viel die Wahl auf Laos oder Myanmar. Ich hatte bis dahin nur positives von Myanmar gehoert. Wo sonst kan man Asien noch so urspruenglich sehen wie vor 50Jahren?
 

Xexor

Erfahrenes Mitglied
08.09.2009
1.893
2
MUC
Danke für den tollen Bericht.
Bestimmt kein alltägliches Reiseziel.Sieht aber sehr interessant aus.
 

JHK

Reguläres Mitglied
18.11.2009
30
0
Am letzten Abend mussten mein Freund und ich natuerlich wieder etwas tiefer ins Glas schauen und haben den Abend im Hotel beim Billiard verbracht. Unser beiden Freundinnen haben uns alleine gelassen dadurch wurde es sehr lange und leider auch sehr schwer am morgen um 5 Uhr in der frueh das Boot zu erwischen, das uns den Tag ueber nach Mandalay bringen sollte. Die Bootsfahrt war anfangs, da wir verkatert oder eigentlich noch betrunken waren, ein Horror und spaeter genauso da wir erst nach 13 Stunden angekommen sind. Ausgeschrieben war die Fahrt mit ca. 6 Std. Da aber Trockenzeit war mussten wir immer wieder kreuz und quer durch den River Mekong River fahren um unser Ziel zu erreichen.
Man muss schon mehr als betrunken sein um auf dem Mekong von Bagan nach Mandalay zu fahren:rolleyes: Probiers mal mit Ayeyarwady (Irrawaddy) ;)

Auch wenn Burma sicher zu den schönsten Ländern Asiens gehört, schließe ich mich Daw Aung San Suu Kyi an und möchte dafür plädieren nicht dahin zu reisen. Ja das Land ist wunderbar, die Bevölkerung ist überaus freundlich und die Kulturschätze sind unbeschreiblich. Aber auch wenn Du das Militär nicht siehst, sie sind da! Abgesehen davon kannst Du das Land nicht wirklich frei bereisen, die meisten Regionen sind für Ausländer gesperrt. 'Nicht wirklich' heisst in diesem Fall offiziell, inoffiziell kann man fast alles.
Mir wurde vor 2 Jahren in Kanchanaburi sogar die Einreise auf dem Landweg angeboten. Man darf dann halt in keine Kontrolle kommen, sonst dauert der Urlaub etwas länger:rolleyes: Ich habe aber darauf verzichtet.
Auch offiziell unterstüzt man, durch das Reisen, das Militär nicht nur finanziel sondern auch moralisch.

Nichtsdestotrotz danke für Deinen Bericht!
 

krypta

Erfahrenes Mitglied
23.05.2009
3.493
2
...
Auch offiziell unterstüzt man, durch das Reisen, das Militär nicht nur finanziel sondern auch moralisch.

Du sprichst ein großes Dilemma an, denn durch das Reisen kommt Geld ins Land, das auch der Bevölkerung hilft.
Ganz ehrlich, ich bin hin- und hergerissen, ob ein Reise-Boykott richtig ist oder nicht.
 

asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.624
49
Wismut Aue
Danke für den Wunderschönen Bericht.
Hab im Januar die gleiche Tour gemacht. Hatte aber zum Glück etwas mehr Zeit und hab die Sonnenfinsternis in Bagan erlebt. War ein wunderbares Erlebnis.

Auch wenn Burma sicher zu den schönsten Ländern Asiens gehört, schließe ich mich Daw Aung San Suu Kyi an und möchte dafür plädieren nicht dahin zu reisen.
Neuerdings befürwortet sogar ASSK die Reisen in ihr Land. (Im unteren Teil des Artikels im blauen Infokasten)
Flusskreuzfahrt in Myanmar: Mit dem Rheindampfer ins Reich der Pagoden - Reise | STERN.DE

Jeder reisende der nicht gerade mit TUI oder Neckermann ins Land reist und staatliche / regierungsnahe Hotels, Restaurants, Airlines, Busunternehmen… meidet, bringt für den kleinen Mann / Frau sehr viel Geld ins Land.
Die Militärregierung die der Boykott eigentlich treffen soll umgeht ihn ja eh einfach indem sie alles über z.B. Thailand und China (mehr oder weniger legal) Importiert.
Durch ignorieren oder meiden hat man einem Land und seinen kleinen Leuten noch nie geholfen. Das wissen wir deutschen doch gerade ganz genau.
 
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JHK

Reguläres Mitglied
18.11.2009
30
0
Ja ich stand auch schon mehrfach diesem Dilema gegenüber.
Aber das Land ist ja nicht wirklich arm, einst Kornkammer Asiens ist es immer noch reich an Erdgas, Erdöl und Edelsteinen. Auch werden Unsummen durch den Export von Drogen eingenommen. Nur gelangt von diesem Geld so gut wie nichts bei der Bevölkerung an. Die Auslandskonten der Militärregierung wachsen dafür umso stärker.
Im Gegenzug werden ethnische Minderheiten unterdrückt, verfolgt und hingeschlachtet. Die sogenannte Demokratiebewegung ist ebenfalls ein Witz. Erst werden oppositionelle nach fadenscheinigen Prozessen interniert. Im Anschluss erlässt man ein Gesetz nach dem Verurteilte weder zur Wahl zugelassen sind noch Parteien angehören dürfen.

Insofern sollte man sich wirklich 2mal fragen ob das Geld, das durch Tourismus ins Land gelangt, wirklich der Bevölkerung hilft. Deshalb denke ich ist der Boykott gerechtfertigt.
Da aber die wirtschaftlichen, geopolitischen Interessen an diesem Land nach wie vor, den humanen überwiegen, habe ich leider mittelfristig keine Hoffnung für Burma:(
 
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lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
8
MUC
Man muss schon mehr als betrunken sein um auf dem Mekong von Bagan nach Mandalay zu fahren:rolleyes: Probiers mal mit Ayeyarwady (Irrawaddy) ;)

Auch wenn Burma sicher zu den schönsten Ländern Asiens gehört, schließe ich mich Daw Aung San Suu Kyi an und möchte dafür plädieren nicht dahin zu reisen. Ja das Land ist wunderbar, die Bevölkerung ist überaus freundlich und die Kulturschätze sind unbeschreiblich. Aber auch wenn Du das Militär nicht siehst, sie sind da! Abgesehen davon kannst Du das Land nicht wirklich frei bereisen, die meisten Regionen sind für Ausländer gesperrt. 'Nicht wirklich' heisst in diesem Fall offiziell, inoffiziell kann man fast alles.
Mir wurde vor 2 Jahren in Kanchanaburi sogar die Einreise auf dem Landweg angeboten. Man darf dann halt in keine Kontrolle kommen, sonst dauert der Urlaub etwas länger:rolleyes: Ich habe aber darauf verzichtet.
Auch offiziell unterstüzt man, durch das Reisen, das Militär nicht nur finanziel sondern auch moralisch.

Nichtsdestotrotz danke für Deinen Bericht!

Sagte ich nicht ich war betrunken auf dem River... Habe da wohl den Namen verwechselt... :rolleyes:

Es war mein erster Urlaub bei dem ich mir dachte ich muss probieren so wenig Geld wie moeglich auszugeben. Damit ja nicht zu viel beim Militaer ankommt. Das haben wir nicht immer aber trotzdem oft geschafft. Die Menschen in Myanmar wollen die Touristen haben schon alleine weil Sie leider keine Moeglichkeit haben das Land zu verlassen und einfach an uns interessiert sind. Wir haben bewusst verzichtet vorab viel zu buchen und vor Ort alles selber organsiert. Mit etwas Recherche kann man vermeiden Boote,Flieger oder Hotels vom Millitaer zu buchen.
Ich kann moralisch damit leben und wuerde auch wieder hin und versuchen das mein Geld direkt bei den Menschen ankommt.
 
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JHK

Reguläres Mitglied
18.11.2009
30
0
Neuerdings befürwortet sogar ASSK die Reisen in ihr Land. (Im unteren Teil des Artikels im blauen Infokasten)
Flusskreuzfahrt in Myanmar: Mit dem Rheindampfer ins Reich der Pagoden - Reise | STERN.DE

Das ist so nicht richtig. Daw Suu steht nach wie vor zu dem von ihr iniziierten Boykott. Sie hat lediglich Ende des letzten Jahres, bei einem Ihrer Versuche mit der Militärregierung zu verhandeln, angeboten den Boykott, bei einem Entgegenkommen der Militärregierung, zu überdenken.

Und nochmals, das Geld aus dem Tourismus ist Peanuts für die Militärregierung. Es geht um die moralische Unterstützung.

@lander
es ist für die Bevölkerung kein Problem das Land zu verlassen. Im Gegenteil, viele sind sogar gezwungen dies zu tun. Schau dir doch die Flüchtlingscamps in Thailand, Bangladesh, Indien und China an.

PS: Ich mache niemanden einen Vorwurf der dorthin reist. Ich bitte nur jeden sich tiefer mit den Verhältnissen dort zu beschäftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

lander

Erfahrenes Mitglied
04.06.2009
638
8
MUC
Das ist so nicht richtig. Daw Suu steht nach wie vor zu dem von ihr iniziierten Boykott. Sie hat lediglich Ende des letzten Jahres, bei einem Ihrer Versuche mit der Militärregierung zu verhandeln, angeboten den Boykott, bei einem Entgegenkommen der Militärregierung, zu überdenken.

Und nochmals, das Geld aus dem Tourismus ist Peanuts für die Militärregierung. Es geht um die moralische Unterstützung.

@lander
es ist für die Bevölkerung kein Problem das Land zu verlassen. Im Gegenteil, viele sind sogar gezwungen dies zu tun. Schau dir doch die Flüchtlingscamps in Thailand, Bangladesh, Indien und China an.

PS: Ich mache niemanden einen Vorwurf der dorthin reist. Ich bitte nur jeden sich tiefer mit den Verhältnissen dort zu beschäftigen.

Wenn ich so leben muesste wie die Menschen in Myanmar dann wuerde ich mich auch freuen wenn Touristen zu uns nach Deutschland kommen wuerden. Es ist wirklich eine Schande was dort passiert da stimme ich Dir zu. Aber wenn Du siehst wie in zb. in Bagan die Pferdekutschenbesitzer leiden weil die Touristen ausbleiben und Sie keine Nahrung kaufen koennen dann bin ich froh mich vom Gaul ziehen zu lassen und dafuer zu bezahlen.

Und zwecks Boykott muesste man dann wohl eher sagen:
China unterstuetzt Myanmar mit Waffen und kauft deren Oel/Gas deshalb bereise ich China nicht mehr. Das macht nur keiner.
 

JHK

Reguläres Mitglied
18.11.2009
30
0
Ich stimme Dir durchaus zu das Du mit Deinem Geld einzelnen hilfst, nur leider nicht dem Land.
Bezüglich des Gas/Oels müsstest Du aber eher vermeiden Frankreich und England zu bereisen. Das macht aber auch keiner;)

Zum Thema Boykott habe ich einen Artikel aus 'The Irrawaddy' rausgesucht.
'The Irrawaddy' ist wohl die infomativste Zeitung zum Thema Burma. Der Stern hat hier wohl nicht besonders recherchiert.
Suu Kyi Clarifies Her Sanctions Policy
 
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asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.624
49
Wismut Aue
Es geht um die moralische Unterstützung.
Genau das ist aber das Problem. Wie soll man den kleinen Leuten helfen, wenn man an sie nicht rankommt?

Ich hab in 3 Wochen ca. 700 USD ausgegeben. Davon sind ca. 150$ an (halb)staatlichen Firmen gegangen. (81$ Flug, 30$ Eintrittsgelder, 21$ abgaben für Übernachtungen, 10$ Flughafensteuer...) Von den 150$ bleiben aber der Regierung nicht mal 50USD. Dem kleinen Mann/Frau hat mein Besuch aber 550$ gebracht, was ein Jahresgehalt ist.

Das beste Beispiel was Abschottung und Isolation bringen, sieht man an Nordkorea. Dort haben sich die Leute schon längst aufgegeben, da sie (fasst) keinen Kontakt zur Zivilisierten Welt haben. Wenn du das auch für Burma forderst, dann nimmst du den Leuten sehr viel Hoffnung auf Verbesserungen.

Deutschland hat ja auch immer alles daran gesetzt, daß es den Leute in der DDR nicht an moralischer Unterstützung fehlt. Das hat die Leute aufgebaut. Nicht aber ein mögliches Boykottieren.
 

JHK

Reguläres Mitglied
18.11.2009
30
0
Genau das ist aber das Problem. Wie soll man den kleinen Leuten helfen, wenn man an sie nicht rankommt?
Das dies auch für mich ein Dilemma ist, habe ich ja oben bereits geschrieben. Ob hier die Unterstützung von NGO's eine Alternative ist?

Dein Vergleich mit Nordkorea ist meiner Meinung nach nicht passend. Hier erfolgt die Abschottung durch die Militärregierung. Die Bitte um einen Reiseboykott für Burma, stammt von der Führerin der Partei, die bei den letzten freien Wahlen 83% der Stimmen erhielt.

Und ob die Bemühungen der BRDeutschland für die 'friedliche Revolution' verantwortlich ist...naja
 

JHK

Reguläres Mitglied
18.11.2009
30
0
Achja, Deine $550 sind sicher mehr als ein Jahresgehalt für den einfachen Mann in Burma.
 

asahi

Erfahrenes Mitglied
08.04.2010
2.624
49
Wismut Aue
...Und ob die Bemühungen der BRDeutschland für die 'friedliche Revolution' verantwortlich ist...naja
Nein, das waren wir schon selbst. Bin ja selbst ein Ossi.
Aber die engen Kontakte zum Westen haben die Leute mutig gemacht. Die Regierung konnte von daher ja gar nicht anders. Aber durch Boykotte bewirkt man leider fasst nichts.


Achja, Deine $550 sind sicher mehr als ein Jahresgehalt für den einfachen Mann in Burma.
Das passt schon. Hab ja mit der Bevölkerung (auch wenns oft nur mit Händen und Füßen war) einige interessante Gespräche geführt.
Die Leute sind wirklich total anders als in den östlichen Nachbarländern. Die sind zum Teil noch nicht so verblödet wie da. Durch die Isolation ist ihr Leben zwar scheiße, aber auf der anderen Seite bleiben ihnen zur Zeit die (meist schlechten) Erfahrungen mit dem Globalisierung erspart.