Der Asche-Run: MUC-LAX-MUC - mit ein paar Zwischenstopps

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MUC-CLT-ATL-CLT-FLL-EWR-ORD-SFO-LAX-SFO-PHX-LAS-CLT-SJO-CLT-LAS-PHX-SFO-LAX-SFO-PHX-LAS-PHL-SJU-IAD-DEN-SFO-LAX-MUC

Bekanntlich fliege ich meistens nur nach LAX, und das, wenn möglich, stets auf den kürzesten Weg: MUC-LAX-MUC, ergo mit Lufthansa und wenn's geht in F, denn andere Serviceklassen finde ich bei dieser Airline auf der Langstrecke nicht allzu attraktiv. Da MUC-LAX-MUC in F jedoch nur zu, wie krypta sagen würde, Mickymauspreisen angeboten wird, bleibt als preisbewusste Alternative nur ein Prämienflug. Womit nun auch klar ist, wieso ich gern ein paar Millionen Meilen auf dem Konto habe: Meilen sind für mich die einzige Möglichkeit, so zu fliegen, wie ich will, ohne dafür mehr zu bezahlen als ich gerne möchte.

So viel zur Theorie, denn dann kam mumielein auf eine Idee. Sie hatte vom bmi Diamond Club gehört - und der Möglichkeit, dort mit einem First Class-Ticket ab einem gewissen Punkt nicht nur 325%, sondern 625% der geflogenen Streckenmeilen als Prämienmeilen zu erhalten. Nun sind First Class-Tickets allgemein sehr teuer (s.o.), allerdings gibt es gewisse Ausnahmen: inneramerikanische Flüge mit UA oder US.

In der Regel dienen solche "Mileage Runs" dem preiswerten "Generieren" von Statusmeilen, und geeignete Routen und Tarife findet man natürlich auch im VFT. Anfang des Jahres konnte man bei UA und US gleich mehrere solcher Schnäppchen kaufen. Nachdem ich in der Abwesenheit von rcs für andere Foristen einige Strecken eingebucht und mumielein das mitbekommen hatte, schmiedete sie den Plan, ebenfalls auf einen Mileage Run zu gehen - allerdings nicht primär wegen der Meilen, sondern wegen der interessanten Ziele. Die Meilen sollten mit ihrem geldwerten Vorteil letztlich nur dazu führen, dass der Trip unterm Strich sehr wenig kostet.

Bei der Buchung der Runs für rofra stellte sich heraus, dass die Tarife (Zwischen-)Stopps bei einigen von mumileins bevorzugten Destinationen erlauben: LAS, FLL, DEN und SJO. Und auch SJU ist ja ganz nett. Dermaßen inspiriert, buchte ich den "Mumien-Run" LAX-SFO-PHX-LAS-CLT-SJO-CLT-LAS-PHX-SFO-LAX-SFO-PHX-LAS-PHL-SJU-IAD-DEN-SFO-LAX für mich gleich mit, ergänzt um einen "Transfer-Run" FLL-EWR-ORD-SFO-LAX und ein nicht ganz legales M&M-Prämien-Routing: MUC-CLT-ATL-CLT-FLL//LAX-MUC. Wenn schon, denn schon, zumal ich auf diese Weise endlich auch mal berlinflyer in ATL und monitor aus FT in Boca Raton (genau zwischen FLL und PBI) besuchen konnte.

Und wieder gilt, so viel zur Theorie: Zuerst kam eine Absage von monitor, der das gebuchte Wochenende nicht in Florida, sondern in New York verbringen musste. Kurz darauf folgte die allseits beliebte Aschewolke mitsamt der in solchen Fällen seit 9/11 üblichen Hysterie, Schikanen und Geldvernichtungsorgien auf Kosten von Wirtschaft und Allgemeinheit, was dazu führte, dass ich den für den 18. April geplanten Trip nach ATL nicht antreten konnte und stattdessen am 21. April "direkt" nach FLL flog - ironischerweise nun zusammen mit mumielein, die aschetechnisch in EWR/JFK gestrandet war. Von dort war sie mit Jet Blue weiter nach ORD geflogen, um Material zu übergeben, und dann weiter mit US über CLT nach FLL, wobei ich das Ganze so koordinierte, dass wie auf CLT-FLL bereits im selben Flieger sitzen würden.

Jet Blue JFK-ORD:
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Gleichzeitig hatte mumielein ihren für den 15. April geplanten und vom Vulkan vereitelten Rückflug EWR-MUC auf MIA-MUC für Ende Mai umbuchen lassen. Dies wiederum machte einen bereits gebuchten Prämienflug von NUE nach MIA und retour obsolet, sodass sich der Ascheregen für die Mumie in einen recht veritablen Meilenregen verwandelte: 140.000 Meilen gingen direkt zurück aufs Konto, eine kleine Entschädigung für eine knappe Woche Dauerstress und Ungewissheit.

Immerhin: Unser Backup-Plan ging auf, und so landeten wir am 21. April gemeinsam in Fort Lauderdale, um dort zwar nicht monitor zu treffen, dafür jedoch in mein bei Priceline für 60 USD gebuchtes Airport-Courtyard einzuchecken.

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MUC-CLT, 21.April, LH428, F, 2K

Die erste Hürde bestand freilich, überhaupt nach CLT zu kommen.

MUC-CLT für den 18. April wurde wegen der Aschewolke annulliert. Dies hatte ich vorausgeahnt und mir vorab ein zweites MUC-CLT-Segment in der O-Klasse für den 21. April zusätzlich in meinen Reiseplan einbauen lassen - nach nur 8-9 Stunden Wartezeit in der Telefonwarteschleife des SEN-Service war die Agentin aus Kapstadt diesbezüglich sehr entgegenkommend. (y)

Nachdem sich abzeichnete, dass die Hysterie intergalaktische Ausmaße annehmen und Flüge evtl. auch noch am 21. April nicht würden starten könnten, buchte ich einige Tage später telefonisch auch noch für den 23. April einen weiteren F-Award von MUC nach MIA via FRA - sicher ist sicher. Online war diese Prämie leider nicht verfügbar, deshalb bedurfte es eines weiteren Anrufs bei der SEN-Line, diesmal aber schon mit deutlich reduzierter Wartezeit.

mumielein sah derweil auf der anderen Seite des Atlantiks immer weniger Sinn darin, um mehrere Tage verspätet aus Amerika nach Deutschland zurückzukehren, um dann nach weniger als einer Woche gleich wieder in die USA zu fliegen - inkl. neuem Ascherisiko und den Kosten eines F-Awards von M&M. Stattdessen beschlossen wir, auf Nummer Sicher zu gehen und gleichzeitig ein paar Meilen einzusparen: mumielein flog deshalb anstatt nach München mit JetBlue nach ORD, traf sich dort mit ihren ebenfalls gestrandeten Kollegen und übergab ihnen wichtiges Material. Am 21. April flog sie dann mit US von ORD weiter nach CLT, um sich dort mit mir zu treffen und gemeinsam weiter mit US nach FLL zu fliegen, wo ich bereits drei Hoteltage über Priceline gekauft hatte. Gleichzeitig buchte mumielein ihren JFK-MUC-Rückflug auf Ende Mai und das neue Routing MIA-MUC um, was erstaunlicherweise erst gelang, nachdem sie einige Drohungen ausgesprochen und persönlich mit dem Stationsleiter von JFK gesprochen hatte. Man mochte eigentlich meinen, dass sich LH über jeden Kunden freuen würde, der seinen bestätigten Sitzplatz freiwillig einem der zahllosen auf Feldbetten in JFK Gestrandeten zur Verfügung stellte. Dem war jedoch nicht so, und erst das überzeugend vorgetragene Versprechen, diesen Umstand nicht nur dem wütenden Mob in der Eco-Schlage und den Bewohnern des Feldbettenlagers, sondern auch den das Leid und Chaos im Terminal filmenden TV-Teams mitzuteilen, änderte die offizielle Meinung der LH-Verantwortlichen ("There's no better way to fly", "Alles für diesen Moment").

Somit waren alle unsere Tickets schließlich wunschgemäß geändert, das Gelingen unseres Plans hing also nur noch davon ab, ob mein MUC-CLT-Segment am 21. April tatsächlich würde fliegen können. Wir hatten Glück: Wenige Minuten vor meinem geplanten Abflug wurde der Luftraum über München wieder komplett freigegeben, so dass wir sogar einen regulären Start nach IFR hinlegen und sogar halbwegs pünktlich Richtung USA abheben konnten. (y)

Erstaunlicherweise war mein Flieger alles andere als überfüllt: Nur drei belegte Sitze in der F (alles routinierte und entsprechend ruhige und abgeklärt-angenehme SENs) sowie vor dem Start ein schnell ertappter und zurückgewiesener Self-Upgrader, der angab, für UA zu arbeiten und einen Sitz in der LH F somit als gottgegebenes Menschenrecht betrachtete, das er in Eigeninitiative einzulösen gedachte. Darüber hinaus blieben auch in der C noch mehrere Sitze frei, und in der Eco gab es offenbar ebenfalls noch etwa 30 freie Plätze.

Meine Crew in der F war sehr erfahren, hilfsbereit und motiviert, bei nur drei Gästen (von denen einer sofort schlief und erst später essen wollte) hielt sich ihre Arbeitsbelastung freilich auch in Grenzen. Neben dem P2 stellten sich auch die beiden FBs namentlich vor und gelobten bereits vor dem Start, mich kulinarisch zu verwöhnen - ein Versprechen, das trotz des eher mittelprächtigen Menüs sogar eingelöst wurde. Auf der jedem Gast überreichten überreichten Speisekarte stand übrigens ein persönlicher, handschriftlicher Willkommensgruß - wie in der guten alten Zeit des LH-Senatorservice, als in der F noch Bier vom Fass gereicht (Wo waren damals eigentlich dreschen und HH?) und ein kompletter Braten im Beisein der Gäste mit großen scharfen Fleischmessern (Terrorgefahr!!! :eek::eek:) tranchiert wurde.

Trotz Startverzögerung (wir warteten auf einige Anschlusspassagiere) landeten wir einigermaßen pünktlich in CLT, wo ich mich nach einer kurzen Wartezeit bei der Einreisekontrolle in den US Air Club zwischen den Abflugbreichen C und D begab. Dort ist LH den Loungedrachen als Airline durchaus bekannt, es gibt sogar einen eigens für LH-Kunden abgestellten Empfangsagenten. Beide Drachen waren jedoch der felsenfesten Überzeugung, dass ein in LH F ankommender Kunde mit einem inneramerikanischen Weiterflug in US F (alles auf einem Ticket) keinen Zutritt für den Club genießt. Dies als Warnung an all jene, die tatsächlich 10.000 EUR oder mehr für einen Flug in die USA ausgeben und dabei fälschlicherweise erwarten, in CLT eine Lounge betreten zu dürfen, in der es Chips, Kaffee, Soda und "Hausbier" gibt - alles andere kostet extra.

Mit meiner SEN-Karte war der Zutritt freilich kein Problem, und ich hatte auch keine Lust, das Thema endlos mit den Drachen weiter zu diskutieren. Nach einer halben Stunde Wartezeit in der Lounge traf schließlich auch mumielein dort ein, deren US-Flug in ORD annulliert worden war und die mit Müh und Not einen Platz auf dem nächsten Flieger ergattert hatte. Bis nach Florida war es jetzt nur noch ein kleiner Schritt.
 
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CLT-FLL, 21. April, US1723, F, 2A

Natürlich ist die First Class ausgebucht. Das ist sie eigentlich immer, denn nahezu alle großen US-Airlines bieten auf inneramerikanischen Flügen "unlimited upgrades" an, das heißt die freien Sitze in der F werden kostenlos nach Statusrang der eigenen Vielfliegerkundschaft vergeben. Aber selbst, wenn es was "kostet": Der gemeine Road Warrior hat stets genug Zertifikate, um sich vorzusetzen.

Nicht, dass es viel bringen würde, ganz im Gegenteil: Wer das Flugzeug als F-Gast nicht als erster (also eine gute halbe Stunde vor Abflug) betritt, findet dort in der Regel keinen Platz mehr für sein Handgepäck. So auch in diesem Fall, doch zum Glück ist bei mumielein in Reihe 7 noch viel Platz für das Gepäck - in diesem Bereich nämlich befinden sich bei US nämlich die zum Teil kostenpflichtigen "Premiumsitze" der Economy, und die werden offenbar als letzte vergeben bzw. beherbergen genau jene Statusgäste, die kurz vor Abflug ein (automatisches) Upgrade bekamen und nun die Bins im F-Bereich verstopfen. Wobei die Situation auch noch dadurch verschärft wird, dass einige der US-Flugbegleiter die Bins im F-Bereich als Stauraum für ihr Crewgepäck benutzen.

Ansonsten ist es ein typischer US-Flug: Plastikservice aus Plastikbechern, das Highlight sind eine kleine Tüte Chips und ein Nussgemisch mit künstlichem Preiselbeeraroma. Immerhin: Wir landen pünktlich in FLL, das aufgegebene Gepäck ist nach knapp fünf Minuten Wartezeit ebenfalls da, und so shutteln wir zum Mietwagenzentrum, wo das bei Hertz für eine Woche gemietete Full Size-Auto in Form eines gut ausgestatteten Toyota Avalon auf uns wartet - allerdings für mehr als den vierfachen Preis als auf meiner Buchungsbestätigung angegeben. Gut, dass ich alle Belege auf dem iPhone in Evernote speichere. Nach läppischen 70 Minuten Diskussion mit zwei Mitarbeitern, einem Supervisor und drei Telefonaten mit deren Bossen ist auch dieses Problem beseitigt, und am Ende wird es sogar etwas billiger als gebucht. :)

Die Fahrt zum Airport-Courtyard von FLL dauert nur wenige Minuten, uns erwartet ein solides 3-Sterne-Haus im Marriott-Stil mit kostenlosen Parkplätzen und freiem Internet.
 

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FLL/PBI/MIA

Was macht man mit zwei Tagen Aufenthalt an Floridas Ostküste? Man fährt besagte Küste entlang. Zumal mumielein, deren gesamtes mitgeführtes Gepäck auf 2 Tage NYC anstatt auf 6 Wochen NYC/FLL/LAX/LAS/SJO/SJU/CLT/DEN mit angeschlossenem Tauchurlaub auf BON ausgerichtet war, dringend ein Zweit-T-Shirt benötigte.

Deshalb hielten wir nicht nur zur Sandwichaufnahme an ihrem geliebtem Subway, sondern schauten auch bei einem Strandgeschäft vorbei, in dem sich mumielein sofort in Glitzerkram verliebte:

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Aber auch dreschen und HH kämen durchaus auf ihre Kosten:

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Entlang der Küste gibt es Richtung Norgen (nach Boca Raton und Palm Beach) zahlreiche Prunkvillen (bis zum dreistelligen Millionenbereich) mit genauso vielen Verkaufsschildern, aber auch die typischen "Condo"-Blöcke für meist alternde Florida-Überwinterer, die - genau wie ihre Eigentümer - ihre besten Zeiten längst gesehen haben:

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Auch der Strand ist typische amerikanisch. Im Land der unbegrenzten Schikanen gilt auch hier: alles verboten.

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Sogar die Eidechsen müssen hier draußen bleiben und lungern deshalb leicht frustriert am Zaun herum.

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Der Aufsichtsheini vom Dienst glänzt allerdings durch Abwesenheit.

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Dem Strandleben tut das keinen Abbruch, auch im April hat es hier an die 30 Grad bei (noch) angenehmer Luftfeuchtigkeit. April scheint uns die perfekte Zeit für einen Sommerurlaub in Florida zu sein.

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Auch am Himmel tut sich einiges:

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FLL/PBI/MIA

Am zweiten Tag fuhren wir - was sonst - in Richtung Süden, also nach Miami Beach. Erneut gab es viel Sonne und sommerliche Temperaturen bis in den Abend:

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Nach dem Abendessen in mumieleins Lieblingsladen "News Café" gab es dann auch noch tierische Momente.

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Als ob man nicht auch so schon wüsste, dass wir einen Vogel haben. Oder auch zwei.

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FLL-EWR, 24. April, CO600, F, 2A

Während mumielein noch vier volle Tage Zwangsurlaub in Florida vor sich hatte, stand für mich bereits die Weiterreise nach LAX an, allerdings nicht nonstop sondern via EWR, ORD und SFO, um neben meinem ersten Flug mit dem "neuen" *A-Mitglied Continental auch die neue interkontinentale F in UAs Boeing 747 risikolos (und quasi kostenlos) auszuprobieren - die gibt's nämlich einmal täglich auf ORD-SFO.

Aber der Reihe nach: Zunächst stand für unsere letzte gemeinsame Nacht in Florida ein Umzug vom mit Kreuzfahrern ausgebuchten Courtyard ins einige hundert Meter entfernte Airport-Hilton an. Das ist nicht nur teurer und einen halben Stern besser, sondern auch weniger empfehlenswert: kein Kühlschrank auf dem Zimmer (nur "auf Anfrage"), Parken kostet knapp 15 USD pro Nacht, und auch fürs Internet bittet man hier den Gast zur Kasse. Dank mumieleins HH-Goldstatus konnte man immerhin letzteres Problem umgehen, und auch das Zimmer war soweit okay, mit eine netten Ausblick auf den Flughafenbetrieb von FLL.

Die Bordkarte für den CO-Flug hatte mir der OLCI der Airline bereits ins Courtyard gefaxt, die Bordkarten für die folgenden UA-Flüge faxte ich mir selbst ins Hilton. Der Transfer zum Airport erfolgte morgens mit dem hoteleigenen Shuttlebus, bei dem ich offenbar der einzige "normale" Insasse war. Alle anderen waren Crewmitglieder von Continental und Southwest. Ich stieg (wie üblich) als letzter etwa 30 Sekunden vor der regulären Abfahrt ein uns saß deshalb gleich an der Schiebetür des Minivans, deren Mechanismus mein kleines Gehirn allerdings überforderte, sodass die neben mir sitzende CO-Flugbegleiterin aushelfen und mich beim Aussteigen befreien musste. :eek:

Nach dieser Peinlichkeit ging's schnurstracks durch die Security (lange Schlange für "Normalsterbliche", null Personen beim "Premiumeingang" (y)) und weiter zum Gate, wo etwa drei Minuten nach meiner Ankunft mit dem Einsteigen begonnen wurde. Man lernt ja dazu, den Kurzbesuch im CO President's Club hatte ich bewusst ausgelassen, um einen sicheren Platz für meine zwei beachtlichen Stücke Handgepäck zu finden - schließlich gab es diesmal keine mumielein in Reihe 7.

Beim Boarding gab es dann jedoch ein Déja vu mit meiner Crew aus dem Hilton Shuttle-Bus - breites Grinsen meiner "Lebensretterin", die zu allem Überfluss auch noch für die F-Kabine zuständig was. Ich versteckte mich schnell auf 2A und war froh, nicht in der Exit Row zu sitzen, denn diesen Platz hätte ich spätestens jetzt wegen erwiesener Unfähigkeit verspielt gehabt - wer bereits beim Öffnen einer Autotür kläglich versagt...

In der F hatte mein Dilemma dann allerdings auch seine Vorteile, die Crew identifizierte mich offenbar als Full-Service-Betreuungsfall und demonstrierte, dass amerikanische "Legacy Carriers" nicht per se mit mieser Qualität aufwarten müssen. Bereits vor dem Take-off gab es die volle Auswahl an Getränken, und obwohl sic der Flieger (eine B738) bis auf den letzten Platz füllte, hatte die Crew in der F ganz souverän die Ruhe weg: kein Chaos und keine Hektik beim Boarding, für jedes Handgepäck fand sich ein Platz, und alles wirkte dann auch während des Fluges viel persönlicher als bei anderen amerikanischen Airlines. Beim Notieren der Getränkewünsche ging der männliche FB sogar in jeder Reihe in die Knie, um die F-Gäste auf Augenhöhe persönlich anzusprechen. Das kennt man sonst eigentlich nur von Top-Airlines aus Asien und dem mittleren Osten.

Auch das Frühstück konnte sich sehen und vor allem schmecken lassen: Anstelle eines ekelhaft-pampigen Eiergerichts gab's ein perfekt angewärmtes Croissant mit Marmelade, frische Früchte und eine große Porzellanschale mit leckerem Fruchtjoghurt. Auch hier galt: weniger ist manchmal mehr.
 
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EWR-ORD, 24. April, UA7402, F, 2A

In Newark gibt es einen Shuttlebus, der das reguläre CO-Terminal mit dem Terminal für CO-Regionaljets verbindet, ohne dass man erneut durch die Sicherheitskontrolle latschen muss. Im Regionaljetterminal befindet sich auch UA, und vermutlich gibt es hier zwischen den Bereichen von CO und UA einen weiteren Bus, was ich allerdings erst rückwirkend herausgefunden habe und auch nur mir einer Wahrscheinlichkeit von 75% vermute.

Die erneute Kontrolle war dennoch problemlos, da ich der einzige Kunde in der Schlange war. Anschließend ging's in den Red Carpet Club, Cola light nachtanken, im Forum lesen (Internet kostet offenbar, aber ich habe zum Glück eine echte AT&T-Flatrate) und Bilder hochladen. Der UMTS-Empfang in der Lounge ist bestens, selbst Uploadgeschwindigkeiten von mehr als einem 1 MBit pro Sekunde kein Problem. Die Leute, die hier fürs WLAN bezahlen, surfen vermutlich deutlich langsamer als ich.

Das Nahrungsangebot beschränkt sich auf ein par Käsewürfel und Cracker, aber schließlich befinden wir uns in Amerika, wo die Lounges teurer sind als überall sonst auf der Welt, zum Ausgleich dafür aber deutlich schlechter. Auch das eine der "unbegrenzten Möglichkeiten" dieses Landes. Dass es tatsächlich Menschen gibt, die für eine solche "Clubmitgliedschaft" mehrere hundert USD pro Jahr ausgeben, erstaunt mich nun schon seit zehn Jahren.

Der Flug nach ORD wird von GoJet mit einem CRJ700 durchgeführt, ich habe einen Einzelsitz auf der linken Seite. Der Flieger hat schon bessere Tage gesehen, auch die FBs sehen gelinde gesagt nicht aus wie aus einem Modekatalog, der Service ist dagegen makellos. Schon vor dem Start steht wie bei CO das gesamte Getränkeangebot zur Verfügung (nicht nur "Saft oder Wasser" wie bei der UA-Mainline). Auch dieser Flug ist komplett ausgebucht, dennoch reicht in der F während des recht turbulenten Fluges selbst ein unabsichtlicher Augenkontakt mit der FB auf dem Jumpseat, schon schießt diese hoch und fragt nach weiteren Wünschen. Absolut untypisch für UA, aber GoJet ist eben nicht UA, sondern fliegt nur in deren Auftrag.
 
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ORD-SFO, 21. April, UA973, F, 2K

Durch die Verspätung auf dem turbulenten Weg nach ORD verkürzt sich mein Aufenthalt im RCC in ORD auf 10 Sekunden und einen Toilettenbesuch. Durch das Fenster ist der direkt neben der Lounge geparkte Jumbo nicht zu übersehen, der Weg zum Gate somit nicht weit.

Auch dieser Flug ist zumindest in der F randvoll, wie üblich fast vollständig mit Upgradern und UA-Mitarbeitern. Außer mir habe ich im Vorfeld nur noch einen einzigen Gast mit länger im voraus getätigter Sitzplatzreservierung gefunden, was darauf hindeutet, dass neben tatsächlich nur ein weiterer "Vollzahler" (mit Geld oder Meilen) in dieser Kabine sitzt.

Die Crew ist Jumbo-typisch: sehr erfahren und zu keinem Zeitpunkt übermotiviert. Nachdem dem Kapitän kurz vor dem Abflug plötzlich auffällt, dass er für die Wetterlage zu wenig Kerosin geladen hat, wird erstmal nachgetankt. Das zieht sich verdächtig lange hin, und so verbringen wir insgesamt fast 90 Minuten am Boden. Zum Glück sind bei UA auch "on the ground" das IFE, der Stromanschluss sowie der USB-Anschluss aktiv, sodass ich in Ruhe Laptop und iPhone laden und mir einen On-Demand-Film ("Sherlock Holmes") auf dem zwar großen, aber bei Filmen nicht sehr hoch auflösenden Bildschirm ansehen kann. Kanal 9 ist während des gesamten Fluges nicht verfügbar, ich vermute, dass das kein Zufall ist, sondern dass die Cockpit-Crew einfach kein Interesse daran hat, die wahren Gründe der Verspätung öffentlich werden zu lassen.

Ich nutze den bequemen Sitz, um mich ein wenig auszustrecken und schlafe auf dem Flug auch eine knappe Stunde. Essen und Service sind durchschnittlich, aber nach zwei servicetechnisch ausgezeichneten Flügen und einem Loungebesuch halten sich meine kulinarischen Wünsche mittlerweile ohnehin hin Grenzen.

Die neue UA F ist solide, es fehlt jedoch ein dezidiertes Laptopfach. Der viel geschmähte Schultergurt ist aus meiner Sicht indes kein Quell von Ungemach, störend empfand ich eher die spürbaren Lücken/Spalten zwischen einzelnen Sitzsegmenten im ausgefahrenen Bettmodus. Dafür gibt's neben der Decke serienmäßig zwei Kissen (ein großes und ein kleines), brauchbare Kopfhörer mit Rauschunterdrückung und ein modernes IFE-System, das zumindest bei meinem Flug nicht abstürzte.

Jumbos sind bekanntlich schnell (wenn der Captain es erlaubt) und so erreichen wir SFO noch früh genug, um eine halbe Stunde vor dem Boarding meines nächsten Fluges in den RCC zu gehen.
 
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SFO-LAX, 21. April, UA931, F, 2A

Der RCC in SFO ist hübscher, aber nicht besser als andere Lounges dieser Airline. Die Kärtchen fürs T-Mobile WLAN sind gerade mal wieder ausgegangen, aber das ficht mich nicht an, ich nutze eh viel lieber meine 3G-Flatrate. Ich hole mir zwei angeblich gesunde Getränke aus der elektronischen Saftbar, um den endlosen Strom von Cola light, den so ein langer Flugtag mit sich bringt, zu unterbrechen.

Pünktlich zur Boardingzeit bin ich am Gate und steige als erster ein, sodass es mit dem Gepäck keine Probleme gibt. Der kurze Flug nach LAX unspektakulär, ich höre Kanal 9 und freue mich, dass wir ein wenig früher landen als geplant. Da nur mit Handgepäck unterwegs, schnappe ich mir in LAX den erstbesten Shuttlebus von Hertz, wo mein Name bereits auf der großen Tafel leuchtet. Anstelle des bestellten billigen Mustang Coupés gibt's ein Upgrade auf ein Mustang Cabrio, das uns in den kommen acht (Sonnen-)Tagen gute Dienste leisten wird.

Meine erste Fahrt dauert allerdings nur gute 5 Minuten, denn das Restaurant, in dem die Flyertalk-Moderatoren gerade feiern, liegt direkt am Airport. Ich schaffe es gerade noch bis zum (ziemlich ekelhaften) Nachtisch und treffe Freunde und Bekannte wie rcs, oliver2002, tommy777, flygva, Randy Peterson etc.

Kurz vor Mitternacht treffe ich schließlich im Valley ein, wo ich bei Freunden unterkomme. Das Haus liegt in Newbury Park und hat eine Terrasse mit einem schönen Ausblick auf die Berge.

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Reaktionen: asahi und Petz

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LAX

Am meinem ersten Tag in LAX besuche ich das Festival of Books auf dem Campus der UCLA. Bilder und eine kurze Beschreibung davon stehen bereits im Forum, bitte hier klicken.

Am darauf folgenden Tag führt mich mein Weg ins Orange County, wo ich mich um meine US-Post kümmere und meinen Laserdrucker sowie andere Sachen einlade, um sie in mein neues temporäres Heim im Valley zu transportieren. Dabei treffe ich mich mit meiner alten Freundin Evelina, eine ehemalige LH Flugbegleiterin, die mit ihrer Tochter schon seit vielen Jahren in Los Angeles lebt.

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Nach einem Essen in Seal Beach fahren wir über die Vincent-Thomas-Brücke nach San Pedro, um dort ein paar Fotos vom Hafen an einer Location zu machen, die sich aufgrund der dort herrschenden Wetterverhältnisse jedoch als ungeeignet erweist.

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Auf dem Weg zurück nach Los Alamitos kommen wir bei der vom 405-Freeway prominent zu sehenden BP-Raffinerie vorbei und entschließen uns, hier trotz Dunkelheit einige Schnappschüsse zu machen.

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Evelina möchte ihrer Mami in Deutschland, die sie viel zu selten sieht, noch ein paar "witzige" Bilder schicken - es ist zwar schon stockfinster, aber mit Miniblitz und etwas Nachbearbeitung geht auch dieser Wunsch am Ende in Erfüllung.

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flysurfer

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LAX 2

Am Mittwoch trifft schließlich auch mumielein in L.A. ein. US Air hat sie offenbar doch nicht so gut gefüttert wie in ihrem Bericht beschrieben, deshalb führt der erste Weg in die berühmte LAX-Filiale von In-n-Out, einem ausgewiesenen Spotterbiotop.

Tags darauf fahren wir unter Vermeidung von Freeways nach Malibu, um den Sonnenuntergang in der Paradise Cove mit einer Schale Clam Chowder und frischem Sauerteigbrot zu begehen. Vorher halten wir für zehn Minuten an, um rechts vom Highway 1 die vom Wind recht aufgewühlte See und ihre Besucher zu fotografieren.

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flysurfer

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LAX 3

Unser nächster Road Trip führt uns nach Long Beach ins Yard House, wo wir noch eine 50 USD Guthabenkarte aufzubrauchen haben. Während der Happy Hour ist das kein Problem, dreschen und HH finden hier an die hundert unterschiedliche Biersorten aus aller Welt, mumielein begeistert sich indes eher für die gleichermaßen erbauliche Auswahl von Cocktails und Martinikreationen.

Nach einem unheimlich leckeren Teller Knoblauchnudeln mit Hummer, Krebsen und Austernpilzen genießen wir den Sonnenuntergang und promenieren noch ein wenig um das Shoreline Village herum, wobei sich angesichts des windigen, aber sonnigen Wetters zwangsläufig die Gelegenheit für weitere Schnappschüsse ergibt.

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mumielein muss krank oder tatsächlich vollkommen verarmt sein, jedenfalls ließ sie ihren Lieblingsschokoladenladen links liegen.
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Auch beim Reiten hat sie ihre Ansprüche zurückgeschraubt.
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Auch im Indianerladen wurden keine Souvenirs gekauft.
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HighHopes

Erfahrener Killepitscher
08.03.2009
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2
DUS
Tolle Bilder!
Wecken Sehnsucht :(

Die als in der F noch Bier vom Fass gereicht (Wo waren damals eigentlich dreschen und HH?)
Damals versuchten wir mit gefälschten Schülerausweisen unser erstes Bier am Kiosk zu kaufen.

Aber wir schließen den Kreis wieder, in dem wir Fassbier wieder einführen. :)

Unser nächster Road Trip führt uns nach Long Beach ins Yard House, wo wir noch eine 50 USD Guthabenkarte aufzubrauchen haben. Während der Happy Hour ist das kein Problem, dreschen und HH finden hier an die hundert unterschiedliche Biersorten aus aller Welt, mumielein begeistert sich indes eher für die gleichermaßen erbauliche Auswahl von Cocktails und Martinikreationen.

dreschen meint ja, wir sollten die 5 Std Aufenthalt in LAX nutzen, um mal schnell zur Happy Hour ins Yardhouse zu fahren, aber ich fürchte, das wird dann ein echter Beer Sprint.
Bevor Euch das Guthaben verfällt, spendet es doch bedürftigen Beer Runnern :kiss:
 
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flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
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1
dreschen meint ja, wir sollten die 5 Std Aufenthalt in LAX nutzen, um mal schnell zur Happy Hour ins Yardhouse zu fahren, aber ich fürchte, das wird dann ein echter Beer Sprint.

Wieso? Eigentlich sollte das in 5h doch gehen. Ausser natuerlich, ihr wollt euch einmal durchs Sortiment trinken ...:rolleyes:
 

b58

Erfahrenes Mitglied
12.08.2009
404
0
Mitte Bayerns
Schöne Bilder, tolle Stimmung. (y)

Oh man, nun hast du mir schon wieder das Fernweh angeknipst und ich will sofort an die Westcoast. :)
 

xfaktor

Erfahrenes Mitglied
18.05.2009
1.079
25
Danke für die interessanten Berichte und die mal etwas anderen Urlaubsbilder. (y)
 

Naddel

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
548
0
Sooooo süß seid Ihr:eek:
Mumielein sieht auf ihrem vorletzten Foto (ohne Brille) besonders zauberhaft aus -
so schöne, warme Augen :kiss:

Ansonsten finde ich Flys Echsenfoto (Duo am Zaun) hervorragend gelungen (y)
 

flysurfer

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LAX-SFO, 2. Mai, UA857, F, 2A

Aufstehen um fünf Uhr morgens - eigentlich vollkommen unnötig, denn nach CLT hätte man auch bequem nonstop fliegen können. Doch mumielein will ihre Extrameilen, aber UA will ihr die Meilen offenbar nicht geben: Beim UA OLCI für LAX-SFO sind unsere Vielfliegerprogramm-Infos nicht mehr vorhanden, und beim Versuch, sie nachzutragen behauptet die Website dreist, dass mumieleins BD DC-Nummer ungültig sei. Auch das Eintragen der "Secure Flight"-Infos mündet in eine Fehlermeldung, und beim zweiten Versuch, die Bordkarten auszudrucken, erscheint nur noch kryptischer Fehlercode, verbunden mit der freundlichen Aufforderung, sich am Flughafen bei einem UA-Agenten zu melden, sofern man weiterhin beabsichtige, einen Flug mit dieser Airline anzutreten.

Hat LH die UA IT übernommen? Mitnichten, UA und LH liefern sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die mieseste Airline-Website aller Zeiten, somit alles im "grünen Bereich". United.com wird auf FT ja nicht umsonst ganz liebevoll ".bomb" genannt.

Dennoch: Am zeitigen Aufstehen ändert auch meine stoische Einstellung gegenüber einem Totalversagen der UA-IT nichts, und so sitzen wir um 6:30 Uhr morgens in unserem Mustang und erfreuen uns auf der Fahrt nach LAX nicht nur der sich bereits seit Tagen abzeichnenden "change oil now"-Warnung, sondern auch an einem neu hinzu gekommenen "low tire pressure"-Hinweis. Was soll's, die 40 Meilen bis zum Airport schaffen wir notfalls auch noch ohne Luft, zumal die Freeways Sonntagmorgens ohnehin wie ausgestorben wirken, was den allgemeinen Verkehrsfluss auf sportliche 80 mph beschleunigt.

Bei Hertz schildere der Agentin kurz die von unserem Mietwagen ausgestoßenen Warnungen, die dort freilich ungehört verhallen. Umso mehr erfreue ich mich an der Quittung: So billig habe ich noch nie ein Auto ohne Luft und Öl gemietet. (y)

Im UA Premier Terminal wenden wir uns - wie von der Website aufgefordert - an die Global Services-Agentin am F-Check-in, die uns erklärt, auch Unmögliches möglich zu machen, dieses Versprechen jedoch mit dem Gesichtsausdruck kompletter Hoffnungslosigkeit konterkariert.

Macht nichts, wir haben ja viel Zeit, und mumielein will ihre Meilen. Dies teile ich unserer UA-Agentin denn auch so mit, was deren Hoffnungslosigkeit zwar sichtlich steigert, sie jedoch gleichzeitig zu neuen Höchstleistungen anzuspornen scheint. Langer Rede kurzer Sinn: Wir bekommen Bordkarten mit aufgedruckter Meilennummer. Auf dem Weg durch die Sicherheitskontrolle zur Lounge bereite ich mumielein schon einmal schonend darauf vor, dass sie dieser Bordkarte wohl irgendwann dem indischen Diamond Club-Servicecenter wird zuschicken müssen. :cool:

Der RCC in LAX bietet auch Sonntagmorgens das gewohnte Bild von Armut, Schmutz und Mangel, aufgrund des Wochentags herrscht jedoch angenehme Leere. Das großzügige Frühstücksbuffet besteht aus Toastbrot und Marmelade, und nach 45 Minuten gehen wir zum Gate, um unsere mitgeführten Kühlschränke und Küchenbuffets als erste in den Bins des kleinen A320 verstauen zu können.

An Bord gibt's vor dem Start die UA-typische Wahl zwischen Wasser und Orangensaft, als Frühstück wird ein winziger industrieller Keks serviert. Dazu gibt's Cola Zero und für mumielein beim Landeanflug einen kurzen Blick aufs Golden Gate und die darüber gespannte Brücke. Damit erschöpft sich UAs First Class Service. In SFO haben wir eine Stunde Aufenthalt, mehr als genug für eine kleine Wanderung vom Terminal 3 ins Terminal 1, wo sich in SFO diverse Billigst-Airlines ballen, somit auch unsere geliebte US Air.
 
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SFO-PHX, 2. Mai, US46, F, 2A

In SFO versuchen wir unser Glück zunächst an einem CI-Automaten, der unsere Daten auch bereitwillig zu akzeptieren scheint. Nach dem fünften Eingabeschritt endet die Kooperationsbereitschaft des Geräts allerdings mit der dreisten Lüge, wir seien bereits eingecheckt. Ein derart lockeres Verhältnis zur Wahrheit kennen wir ansonsten nur von LHs Marketingabteilung, doch zum Glück ist hinter dem CI-Gerät ein US-Mitarbeiter greifbar, dem es innerhalb von zehn Minuten nach gefühlten 40.000 Tastaturanschlägen gelingt, uns gültige Bordkarten nach PHX, LAS, CLT und schließlich SJO zu überreichen - inklusive korrekt aufgedruckter Vielfliegernummern. Yay! (y)

Die gut hundert Meter lange Schlage vor der Sicherheit ficht uns nicht an, schließlich haben wir "elite Access". Trotzdem dauert die Kontrolle auch hier noch einmal zehn Minuten, zudem erwecken mumieleins Schafschuhe den Verdacht der hochqualifizierten "Counter Terrorists" und müssen deshalb noch zum Sprengstofftest. Nachdem mumielein die Schuhe von der sichtlich enttäuschten Sicherheitsbeamtin ohne Befund zurückerhalten hat, begeben wir uns direkt zum Abfluggate.

An Bord des ausgebuchten Flugs erwartet und freundlicher Service einer in die Jahre gekommenen ehemaligen AWA-Crew, schon beim "Pre-Departure-Drink" gibt's freie Auswahl. (y) Nach einem turbulenten Flug landen wir pünktlich in PHX, gelangen jedoch nicht an unser Gate, da auf dem Flughafen sämtliche Flug- und Bodenbewegungen eingefroren werden. Grund: Soeben ist Vizepräsident Joe Biden gelandet, und wir müssen warten, bis seine mit einer C-17 eingeflogene Wagenkolonne den Airport verlassen hat.
 
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PHX-LAS, 2. Mai, US622, F, 2A

So gibt es für uns auch in PHX keinen Lounge-Besuch, wir gehen direkt zum Gate, wo sich das Einsteigen ebenfalls um 20 Minuten verzögert. Macht nichts, schließlich haben wir LAS mehr als sechs Stunden Aufenthalt. Der kurze Flug dorthin entpuppt sich allerdings als veritable Service-Wüste: kein Drink vor dem Start und auch kein Service während des Fluges. Stattdessen essen und trinken sich die FBs vor dem Abflug seelenruhig selber satt. Alles für diesen Moment.
 
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LAS-CLT, 2. Mai, US390, F, 3A

In die Stadt fahren oder nicht? Irgendwie haben wir beide keine Lust, unser Gepäck in LAS in (nicht ganz billige) Schließfächer zu stecken und für drei Stunden in die Stadt zu fahren - schließlich sind wir nächste Woche ohnehin zwei Tage dort. Also erkunden wir das loungefreie Terminal 1, dinieren unserer Armut entsprechend im Burger King, und mumielein verspielt 5 Dollar an den Automaten.

Immerhin gibt es eine bestuhlte Ladestation für Laptops und Handy, gar kein so schlechter Lounge-Ersatz, und eine gute Gelegenheit, ein paar Seiten ungelesene Beiträge im VFT abzuarbeiten.

Die Crew unseres Redeye-Nachtflugs zeichnet sich durch aufmerksamen und freundlichen Service aus, zudem hat der Flieger Internet an Bord. Ich erstelle kurz ein kostenloses Konto und wähle mich mit meinem iPhone ein - die Verbindung ist schnell und zuverlässig. Während des Fluges kann man mit seinem Konto und den damit bezahlten Flügen oder Stunden kostenlos Geräte wechseln, also zum Beispiel vom iPhone zum Laptop wechseln und wieder zurück.

Ich stelle fest, dass unser 321 (und offenbar auch der 320 unserer nächsten Segments) in der F ein wenig mehr Beinfreiheit bietet als unsere bisherigen A319-Exemplare. Das ist durchaus positiv, denn dadurch kann auch ich die Beine ausstrecken und etwa zwei Stunden schlafen.
 

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CLT-SJO, 3. Mai, US1707, F, 2A

Nach dem obligatorischen Aufenthalt im großen US Airways Club von CLT betreten wir mit US1707 erstmals kein voll besetztes Flugzeug dieser Airline. Langsam wird uns klar, weshalb die Tarife nach SJO dermaßen günstig sind - trotz Unlimited-Upgrade-Zirkus bleiben auf unserem Flug sogar einige Sitze in der First Class frei.

Auch diese Crew ist motiviert und aufmerksam und bietet, wie auch auf unserem LAS-CLT-Segment, schon vor vor dem Start einen vollen Getränkeservice an. Ist US in den letzten Monaten etwa besser geworden? Nein, wir haben bisher einfach überwiegend Glück, wie sich schon auf dem Rückflug zeigen wird.

Aber noch ist es nicht so weit, zunächst stehen drei Tage Regenwald, Wildnis und Vulkane auf unserem Programm. Nach Erledigung der Einreiseformalitäten (zwei Formulare pro Person) gehen wir direkt zum Rent-a-Car-Bereich. mumielein hat eine Pension gebucht, die einem deutschen Ehepaar gehört und nur etwa 15 Fahrminuten vom Airport entfernt liegt. Bei Avis haben wir für 87 USD für vier Tage einen Mietwagen (Economy) reserviert, am Schalter bekommen wir ein kostenloses Upgrade auf Intermediate sowie das Angebot, für 10 USD mehr pro Tag in einen großen 4x4 umzusteigen. Wir lehnen vorerst ab und entscheiden uns stattdessen lieber für ein ausgesprochen komfortables GPS-System von Garmin (9 USD pro Tag) sowie mumielein als zweiten Fahrer (4 USD pro Tag).

Ein Shuttle-Bus bringt uns zur einige Kilometer entfernt gelegenen eigentlichen Mietwagenstation. Sämtliche Versicherungen lehnen wir wie üblich ab, die Station besteht jedoch auch nach intensiven Diskussionen, Vorlage diverser Online- und Offline-Dokumente in deutscher und englischer Sprache sowie Anrufen bei AMEX und ACE in Deutschland mit mündlicher Live-Bestätigung der Agenten darauf, dass wir eine unnötige Haftpflichtversicherung abschließen (ca. 13 USD pro Tag). Klar, dass wir uns den Betrag bei AVIS wieder zurückholen werden, dafür kostet das Upgrade auf einen kleineren Kia Sportage-SUV mit brandneuer Bereifung nun nur noch 5 USD pro Tag, und wer die Straßenverhältnisse in Costa Rica kennt, der weiß, dass man nun zuschlagen muss. Unverzichtbar ist natürlich auch das GPS, denn in Costa Rica gibt es keine Straßennamen, keine Hausnummern (und somit auch kein Postsystem) und nur nur vereinzelt aufgestellte Wegweiser. Viele Ziele, so auch unsere Pension, findet man schlicht und einfach nur durch Eingabe der exakten GPS-Koordinaten.
 
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SJO 1

Wir sind bekanntlich nicht zum Spaß in SJO, sondern wegen der Vulkanasche. Nachdem wir uns den Rest des Tages zur Erholung "frei genommen" haben (immerhin hatten wir die letzten 27 Stunden in Flugzeugen und Flughäfen zugebracht), geht es am frühen Dienstagmorgen nach dem im Pensionspreis von 50 USD pro Nacht enthaltenen Frühstück auf den Poas, einen mehr oder weniger erloschenen Vulkan (derzeit eher weniger).

Wer sich wundert, wieso Jurassic Park zum Teil in Costa Rica gedreht wurde, findet auf dem Gipfel des Vulkans die Antwort:

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Hier blicken wir bereits über den Teller-, respektive Kraterrand:

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Offensichtlich stößt dieser Vulkan, inspiriert von seinem isländischen Kollegen, Schwefelwolken aus - was weder zu übersehen noch zu überriechen ist.

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Nur wenige Meter von der unwirtlichen Kraterlandschaft entfernt bietet sich dagegen dieses Bild:

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Flora und Fauna zeigen sich zu Beginn der Regenzeit in großer Vielfalt:

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SJO 2

Die Fahrt vom Poas zu den La Paz Wasserfällen bietet beinahe alpine Eindrücke:

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Die Waterfall Gardens bestehen aus einer sündteuren Lodge, die unser Armutsbudget bei weitem übersteigt. Macht aber nichts, denn auch Besucher werden akzeptiert, allerdings zu einem Preis: 35 USD pro Person. Dafür bekommt man einheimische Tiere und Pflanzen wie im Tierpark präsentiert - mit dem erfreulichen Unterschied, dass man sie hier großteils in Freiheit in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann.

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