Kleiner Bericht aus Myanmar (Bagan, Mrauk U, Hpa-an)

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tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
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Ich bin kein guter Schreiber und mir ist klar, dass es etwas anstregend ist es zu lesen, aber ich habe es trotzdem mal versucht:

Wir waren über Weihnachten und Silverster in Myanmar. Die Anreise sah so aus:

Hamburg-Basel (U2) -> Basel-Frankfurt (LH) -> Frankfurt-Beijing (CA) -> Beijing-Yangon (CA)

Gebucht hatte ich die Flüge, da es ab Basel nur 550€ gekostet hat, ab Frankfurt wäre es das doppelte gewesen. Der Flug von Hamburg nach Basel war pünktlich. Wir wussten dann nicht so genau welchen Ausgang wir nehmen sollten, den für Deutschland und Frankreich oder den für die Schweiz. So wählten wir den für Deutschland nur um dann für den Check In des Weiterfluges wieder auf die schweizer Seite zu wechseln.
Dort konnte man und dann nur Plätze am Notausgang für den Flug nach Frankfurt zuweisen, aber nicht für den Air China Weiterflug. Die Vielfliegernummer meiner Frau wurde auch aus unerklärlichen Gründen nicht erkannt bzw konnte nicht eingegeben werden (gemachter O6 Gold Status). Hatte dies im Vorfeld online beim Swiss Check-in und auch telefonisch versucht, es blieb aber dabei es das es nicht ging. Online gab es vorher auch das Problem, das ich für den CA Flug nach Beijing immer nur für 1 Person einen Platz am Notausgang wählen konnte, entweder für mich oder für meine Frau aber nie für beide zusammen in einer Reihe obwohl diese frei waren. So ging es dann auch der Dame beim Swiss Check In und so liesen wir es erstmal bei den Plätzen in der einzigen Zweierreihe des Flugzeuges, obwohl diese Laut Seatguru schlecht sein sollten, da die Toilette daneben lag und direkt dahinter eine Wand war.
In Frankfurt wollten wir dann nochmal versuchen Exit Row Sitze zu bekommen, hatten schliesslich noch 4 Stunden Zeit bis zum Weiterflug. Beim LH Serviceschalter im Sicherheitsbereich hies es dann nur sie wären nicht zuständig. Entweder fragen wir am Gate oder müssen ganz raus zum Air China Check In. Da es vor der Passkontrolle im Transitbereich lange Schlangen gab sind wir einfach mal ganz raus gegangen. Beim Air China Schalter hieß es dann, dass sie uns keine besseren Plätze geben konnten, da angeblich nichts mehr frei war. Die Vielfliegernummer meiner Frau konnten sie hier zwar eintragen, ein Status dahinter wurde aber nicht erkannt. Also wieder rein gegangen. Bei der Sicherheitskontrolle waren wir sofort dran, bei der dahinter folgenden Passkontrolle gab es dann aber lange Schlangen, die Leute standen da mit Sicherheit über 1 Stunde an, da unsere liebe Bundespolizei wohl nicht mit so einem Ansturm direkt vor Weihnachten gerechnet hat (muss wohl dieses Jahr zum ersten mal gewesen sein, dass soviele Leute in der Zeit verrreisen). Hatte dann eine Flughafenmitarbeiterin gefragt. Sie meinte nur ich soll meinen Pass über den meiner chinesischen Frau legen und die Schlange direkt neben/hinter den automatischen Kontrollstationen nutzen. Tatsache, da konnte man sich mehr oder weniger vordrängeln alle standen an der ganz links liegenden Kontrollspur an, die drei Schalter daneben wurden nur von Vordränglern genutzt, keiner aus der langen Schalnge ging dorthin. So kamen wir dort in rund 10 Minuten durch. An der Lounge hatte der Mitarbeiter dann sichtlich Spaß an uns beiden. Erst hat er kein Ticket gescannt und meine TK Karte eingelesen und uns einen schönen Aufenthalt gewünscht. Ich fragte ihn, ob er denn das Ticket meiner Frau nicht auch einlesen wollte (hätte ich bloß die Klappe gehalten). Hat er dann versucht, aber der Status wurde nicht erkannt. Dann hieß es sie dürfe nicht rein,nur ich. Ich verwies darauf, dass sie doch als mein Gast reinkönnte wenn es anders nicht ginge. Er scannte dann noch ungefähr 5 mal unsere Bordkarten und las meine Karte div. male ein. Irgendwann gab er es auf und wir konnten so rein.
Zur Lounge gibts nicht viel zu sagen, außer das auf den Toiletten kleine Zahnpastetuben auslagen, aber keine Zahnbürsten. Macht nicht soviel Sinn, oder? Hab dann nach einer Zahnbürste gefragt und eine zusammen mit einer noch kleineren Zahnpastetube bekommen. Wozu liegen denn da die großen rum?
Der Flug verlief Ereignislos. Die Zweitersitzreihe war völlig in Ordnung, die Lehnen ließen sich genau so weit wie in den anderen Reihen zurückstellen und die Nähe der Toilette störte überhaupt nicht. Wir durften unsere Lehnen dann auch bei Start und Landung zurückgestellt lassen da wir Niemanden hinter uns damit die Flucht erschwerten. Das Flugzeug war modern, das IFE hatte aber nur einen deutschen Film und es war nicht erkennbar welche Filme einen englischen Untertitel hatten oder nicht. So musste man die Filme erstmal anspielen, was bedeutete, dass man bei jedem Starten erstmal 3 chinesische Auto Werbesports gezeigt bekam. Und es waren leider immer die gleichen. Das Essen war sehr ok, hatte nachdem lesen div. Reviews mit deutlich schlechterem gerechnet. Der süß-saure Fisch war sogar richtig lecker.
In Beijing dann das übliche Chaos. Erstmal durfte ich eine Stunde am Einreiseschalter warten, obwohl nur 10 Leute oder so vor mit ein 72 Stunden Visum haben wollten. Meine Frau war in der chinesischen Spur innerhalb von 2 Minuten durch und wartete dann auf mich. Da ich kein Hotel vorweisen konnte, wollte man wissen wieso ich ein 72 Stunden Visum wollte. Ganz einfach, wir hatten ein Paket bei der Flughafenpost abzugeben (Milchpulver und Medikamente für die Verwandtschaft), dafür wollten wir aus dem Sicherheitsbereich raus. Nachdem meine Frau dann dazukam und der “Beamtin” es nochmal erklärte hab ich meinen Stempel bekommen. In der Zeit in der meine Frau auf mich wartete, hatte sie sich schonmal erkundigt, wo wir das Paket am besten abgeben. Es hieß wir wollten zu Terminal 3 Domestic, wir waren in Terminal 3 International. Also ab in die Flughafenbahn. Die fuhr natürlich am Domestic Bereich vorbei direkt zum Terminal 3 Check In Bereich. Kurz die Dame gefragt die in jeder Bahn mitfährt und für Ordnung sorgt (oder für was auch immer die da sind), die meinte wir sollen sitzen bleiben, auf dem Rückweg zu Terminal 3 International hält der Zug bei Domestic an. Dort angekommen gingen wir nach oben wo man uns aufklärte, dass es dort keine Post gäbe und sie überhaupt nicht verstehen könnten das jemand dies behauptet hat. Die Post sei im Check In Bereich. Die einzige Möglichkeit dort hinzukommen war, den Flughafenzug zu nehmen, der von hier aus natürlich nur in Richtung Terminal 3 International fuhr. Also dorthin, wieder nach fragen sitzengeblieben (eigentlich müssen alle aussteigen) und dann zurück zum Check In Bereich gefahren.
Dort dann den erstbesten Mitarbeiter ausgefragt. Es gäbe eine Post und zwei private Anbieter. Auch beim Left Luggage könnte man Sachen verschicken lassen. Also zuerst zum Left Luggage. Dort konnte man dann natürlich nichts verschicken lassen. Zur Post wollten wir nicht, denn die verschicken Milchpulver nur ohne Versicherung, mit anderen Worten die Pakete kommen dann nie am Ziel an. Also weiter durchgefragt wie wir zu einem privaten Anbieter kommen. Wir sollten hoch auf die Abflugebene. Oben wußte dann Niemand was von einem privaten Anbieter, wir haben bestimmt 5 Leute gefragt. Von unserem letzten Beijing Zwischenstopp wussten wir noch, dass direkt vor der Sicherheitskontrolle zum Dometic Abflugbereich ein privater Anbieter sitzt. Obwohl wir die Leute fragten, ob da noch ein Paketdienst ist, haben alle gesagt, dass es keinen gibt. Uff. Bevor man zur Sicherheitskontrolle kommt werden die Bordkarten gescannt. Da wir keine Bordkarte für Domestic hatten, durften wir da eigentlich nicht hin. Nachdem wir der Mitarbeiterin am Scanner ein bisschen gut zugeredet hatten, lies sie uns durch. Und tatsächlich da unten war immernoch der Schalter eines privaten Anbieters (es war jetzt allerdings ein anderer Anbieter als noch vor wenigen Monaten) und wir konnten unsere heiße Ware tatsächlich loswerden). Nun mussten wir wieder hoch und wollten versuchen uns wenigstens auf der nächsten Strecke Plätze am Notausgang zu sichern. Der Schalter war aber leider noch nicht geöffnet. Also zum Serviceschalter und da bekamen wir tatsächlich Exit Row Sitze. Endlich klappt mal was im ersten Anlauf.
Nun ging es mit dem lustigen Zug wieder zum Terminal 3 International, wir sind wieder ausgereist (diesmal mit nur 5 Minuten Wartezeit). Bei der First Class Lounge wies man uns diesmal ab (beim letzten mal kamen wir da mit Eco Ticket rein), in die Business Lounge durften wir dann aber. Da sicherten wir uns erstmal zwei der Schlafkabinen die ganz hinten in einer Ecke stehen. Allerdings war dieses Erlebnis nicht ganz wie erhofft. die Kabinen sind nach oben hin offen, sodass sämtlicher Lärm dort ankommt und einem das Licht beim liegen direkt ins Gesicht scheint. Ich konnte nicht schlafen, meine Frau immerhin kurz. Der Abflug wurde um 1,5 Stunden verschoben und kurz bevor wir losmussten bestellten wir uns noch zwei Schalen Nudelsuppe (keine Instantnudeln sondern richtige Suppe mit richtigen Nudeln).
In diesem Flugzeug gab es kein IFE, aber es war spät und wir wollten sowieso nur schlafen. Mit 1,5 Stunden Verspätung kamen wir dann am Ziel an und so war es bereits nach Mitternacht.
Bei der Einreise dann wieder Chaos, die Flugbegleiter hatten im Flugzeug die falschen Arrival Cards verteilt. So mussten alle die Dinger vor Ort ausfüllen, fanden weder die “Beamten” am Einreiseschalter noch die Passagiere besonders lustig.
Danach habe ich kurz am ATM Geld geholt (6500MMK Gebühren), da die Wechselstube daneben (die einzige zu dieser Zeit noch geöffnete) einen sehr schlechten Kurs von 1 Euro = 1300 Kyat hatte statt 1 Euro = 1430 Kyat.
Dann kam auch schon das Gepäck. Um diese Zeit verhandelt man nicht lange mit Taxifahrern, also zu erstbesten hin und sein Angebot von $10 mit 10.000 Kyat erwiedert und schon ging es loszum Hotel. Wir waren im Best Western Chinatown. Als wir ankamen sahen wir das rege Nachtlegen vor dem Hotel. Überall kleine Plastikstühle direkt auf der Straße, alle aßen BBQ, obwohl es bereits halb zwei Uhr Morgens war.
Das Zimmer war dann ok, war uns aber auch egal, wir wollten nur noch schlafen. Draußen war die ganze Nacht über ziemlich laut, da wir ein Zimmer direkt zur Straße hatten. Das Frühstück am nächsten Morgen ließen wir aus und schliefen erstmal bis 10 Uhr. Dann machten wir uns fertig und kauften und danach erstmal 2 SIM Karten (MPT da die die einzigen mit Netzabdeckung außerhalb der Touri Gegenden sind) und meine Frau kaufte sich erstmal ein burmesisches Kleid um nicht auszufallen. Das gelang ihr dann im Verlauf der Reise auch ganz gut.
Wir holten unser Gepäck und liesen uns mit dem Taxi zu einem Freund einer Freundin meiner Frau fahren der in Yangon lebt. Ein paar mitgebrachte Sachen abgegeben, kurz gequatscht und erstmal zu einem Restaurant bringen lassen, denn so langsam hatten wir Hunger, hatten schließlich zuletzt in Beijing etwas gegessen. Dieser Freund hatte uns das Restaurant empfohlen, wir fanden es aber nicht wirklich prickelnd. Niemand sprach Englisch und das Essen hat auch nicht richtig geschmeckt.
So ging es dann weiter mit dem Taxi zu Busbahnhof. Man muss dazu sagen, dass dieser Busbahnhof nicht im geringsten mit einem deutschen, chinesischen, thailändischen oder im Grunde allen Busbahnhöften der Welt vergleichbar ist. Es gibt einfach unzählige Busunternehmen die dort Büros unterhalten vor denen deren Busse abfahren. Ohne Taxifahrer wird man nie zum richtigen Abfahrtgate finden.
Wir hatten zuvor via Facebook 2 Tickets für den VIP Nachtbus von Yangon nach Bagan bei JJ Express gebucht. Bezahlung sollte bei Ankunft an der Busstation erfolgen und so war es dann auch, wir bekamen zuverlässig unsere Tickets. An diesem Abend fuhren übrigens 3 VIP Nachtbusse von denen nach Bagan und alle waren weit im Voraus ausverkauft. Man sollte sich also schon Wochen vorher darum kümmern. Vor 3 Jahren war ich schonmal dort und hatte leider nur Tickets für einen normalen Bus bekommen, das war bei weitem nicht so komfortabel. Es gab ein IFE im jeden Sitz und nur 3 Sitze pro Reihe, sodass die Fahrt wirklich angenehm war, wenn ich auch nicht schlafen konnte. So kam ich aber wenigstens in den Genuss Death Race, Rambo 1+2 und irgendeinen Resident Evil Film zu gucken. Diese Filmauswahl hätte ich in Myanmar nicht erwartet.
Es gab genau wie vor 3 Jahren eine 30 minütige Pinkelpause auf halber Strecke. Irgendwann danach gab es plötzlich einen Aufschrei im Bus. Die Lehne eines optisch min. 150kg schweren Mannes knickte einfach nach hinten weg und landete samt Passagier auf den Beinen des dahinter Sitzenden. Der hatte sichtlich Schmerzen und vermutlich noch Tage danach blaue Flecken an den Knien.
Um 4 Uhr Morgens waren wir dann am Ziel. Hier war dann der einzige Ort wo die Taximafi richtig zugeschlagen hat. $15wollte man min. für die 10 minütige Fahrt nach New Bagan. Vor 3 Jahren bin ich einfach mit einem Pickup gefahren da in dem normalen Bus überwiegend Einheimnische saßen. Nun ging das aber nicht. Also erstmal etwas weggehen und dann mit einem anderen Fahrgast zusammengetan. Ein Taxifahrer lies sich dann auf 12.000 Kyat runterhandeln (immernoch eine unverschämt hohe Summe), sodass wir 8000 Kyat zahlen mussten. Aber was will man um die Uhrzeit machen. Kurz nach dem losfahren mussten wir an einem Kontrollposten $20, 20€ oder 27.000 Kyat Eintritt bezahlen. Vor drei Jahren hatte man den Pickup mit dem Locals einfach durchgewunken, sodass ich nicht zahlen musste.
Im Hotel angekommen (Bagan Empress, hatte die vorherige Nacht bereits gebucht damit wir sofort ins Zimmer konnten) hieß es dann, wenn wir den Sonnenaufgang sehen wollten, müssten wir sofort los. Eigentlich wollten wir uns ja erst frisch machen. Da wir beide komischerweise nicht müde waren haben wir uns direkt vor dem Hotel ein Ebike (eigentlich Motorroller der mit Strom läuft) für $10 geliehen und sind losgefahren. Ich kannte noch einen guten Platz um den Sonnenaufgang ohne andere Touris zu sehen von meiner letzten Reise und so waren wir dann auch die einzigen die dort standen. Es dauerte dann gefühlt noch 1 Stunde bevor der Sonnenaufgang kam, es wurde aber bereits weit vorher so hell, dass man die Umgebung sehen konnte. Meine Frau wollte schon aufgeben und meinte es kommt keine Sonne mehr, aber wenigspäter kam dann ein orangener Feuerball hinter den Bergen hervor. Genau wie beim letzten mal unbeschreiblich schön mit dem Nebel der langsam verschwindet, den Heißluftballons und Vogelschwärmen die durchs Bild ziehen. Als wir genug gesehen hatten machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel. Frühstücken und schlafen. Ich kürze jetzt etwas ab. Die Kutschen die es bei meinem letzten Besuch noch in großer Anzahl gab sind weitestgehend verschwunden. Die meisten Touristen sind jetzt mit “Ebikes” unterwegs, die Kutschen trifft man nurnoch vereinzelt. Es macht aber auch ziemlich viel Spaß so schnell zwischen den Tempeln rumzufahren und einfach frei Schnauze irgendwo hin zu fahren. Wir hatten 2,5 Tage in Bagan, das hat dann aber auch gereicht, länger würde ich nicht bleiben.
Nun wollten wir weiter nach Mrauk U. Wir reisen eigentlich immer ohne Guide, nur bei Mrauk U war ich mir nicht sicher wie sicher es wäre die Umgebung allein zu erkunden und wir hätten sonst keine Möglichkeit gehabt an Bustickets zu kommen. Normalerweise fährt dieser Bus von Mandalay nach Mrauk U und es gibt keine offizielle Möglichkeit zwischendurch zuzusteigen. Zuerst aber mussten wir von New Bagan nach Kyaukpadaung kommen, dort sollte der Bus uns laut Guide an der Bushaltestelle aufgabeln. Unser Hotel wollte uns ein Taxi für 45000 Kyat verkaufen, dies wäre die einzige Option. Wir haben dann nicht locker gelassen und x mal nach einem lokalen Bus gefragt. Irgendwann hat man dann eingeräumt, dass es so einen gäbe, aber nicht von New Bagan aus sondern von der Highway Bushaltestelle aus an der wir zuvor angekommen waren. Um 14 und um 16 Uhr sollte er fahren. Zur Bushaltestelle kämen wir aber ausschließlich mit einem Taxi.
Da wir noch 2 Stunden Zeit hatten wollten wir uns eine Kutsche suchen die uns dorthin bringt, damit wir auch mal damit gefahren sind. Nur leider waren die wenigen Kutschen die auf der Hauptstraße in New Bagan vorbeikamen alle besetzt und auch die Fahrer meinten wir sollen uns ein Taxi suchen. Nun wollten wir es aber wissen und haben einfach mal geguckt, ob wir einen Pickup finden. Es kam dann aber noch besser. Ein Mini LKW hielt an und wir durften hinten raufspringen. Geld wollte der Fahrer nicht haben und hat es dann auch vehement abgelehnt als wir ihm nach der Fahrt etwas geben wollten. Nun waren wir um 15:15 an der Bushaltestelle, konnten uns bis 16 Uhr also noch viel Zeit lassen. Das war ein Irrtrum, der Bus war gerade vom Hof gefahren (ob es jetzt der 14 oder 16 Uhr Bus war wissen wir nicht), er drehte aber noch eine Runde um ein Hotel bevor er auf den “Highway” fuhr, so sind wir dann hinterher gesprintet und konnten ihn noch aufhalten. Der Bus kostete dann 1500 Kyat pro Person, macht 3000 Kyat von New Bagan nach Kyaukpadaung statt 45000 Kyat mit dem Taxi.


In Kyaukpadaung kippte man uns mitten im Ort aus dem Bus. Hier gab es keine Bushaltestelle wie unser Guide sagte sondern wieder x Busunternehmen die alle eigene Läden hatten. Und diese zogen sich auf min 1km durch den Ort. Von unserem Busunternehmen konnten wir kein Schild entdecken und so liefen wir erstmal planlos durch den Ort. Am Bahnhof angekommen erzählte und eine Nonne die dort putzte ungefragt ihre Lebensgeschichte. Wir sagten ihr, dass wir nach Mrauk U wollten uns nicht wissen wo der Bus fährt. Nach einigen Verwirrungen wohin wir denn wollten (Mrauk U und Nyaung U klingen auf burmesisch ziemlich ähnlich, sodass man immer Mrauk U Sittwe oder Rahkine State sagen sollte) fand sie eine Pferdekutsche die uns zum richtigen Abfahrtpunkt bringen sollte. Leider hatte der Kutscher dann verstanden, dass wir nach Nyaung U wollten und nicht nach Mrauk U, sodass er uns dahin brachte wo der erste Bus uns abgesetzt hatte. Wir kamen so nicht weiter und so rief ich unseren Guide in Mrauk U an. Er erklärte es dem Fahrer dann nochmal, kapiert hatte er es aber weithin nicht. Ich drückte mein Telefon dann einfach irgendeinem Restaurantbesitzer in die Hand und nachdem unser Guide es ihm auch erklärt hatte, sagte er dem Fahrer wo er uns hinbringen soll. Dort angekommen war die Besitzerin des Ladens nicht wirklich glücklich darüber, dass sie das Problem mit dem zwei Ausländern jetzt am Hals hat. Sie war nämlich eine Ticketverkäuferin und an uns konnte sie ja nichts verdienen, da unser Guide ja bereits Tickets gekauft hatte. Sie diskutierte dann eine Weile mit unserem Guide am Telefon, rief die Busgesellschaft an, der Guide rief ebenfalls die Busgesellschaft an, die riefen den Busfahrer an, der rief zurück etc. Schließlich war alles geklärt, wir durften dort sitzen bis der Bus kommt. Irgendwann fiel der Strom im ganzen Ort aus. Aber unsere Ticketverkäuferin hatte einen Generator, der aber leider im Laden stand, sodass es dort irgendwann so stank, dass wir uns lieber ein Restaurant für die Wartezeit gesucht hatten.
Der Bus kam dann um 20 Uhr, wie vorhergesagt, und holte uns ab. Es war ein Standard Bus mit 4 Sitzen je Reihe. Bis auf das der Boden unter unseren Sitzplätzen total verdreckt und schmierig war, war es aber komfortabel genug. Während er Fahrt sahen wir dann auch den Bus des Konkurrenzunternehmens auf der Strecke (es gibt nur 2 Busse täglich), da hätten wir nicht drinsitzen wollen, der war min. 20 Jahre alt und klapprig.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
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Um 10 Uhr am nächsten Tag waren wir in Mrauk U, zwischendurch gab es div. Pinkelpausen (die Klos waren aber so verdreckt das man sich das besser verkneifen sollte, zumindest als Frau). Händewaschen konnte man nirgends, also unbedingt Desinifizierende Tücher mitnehmen. In den Bergen gibt es 2 Passkontrollen, bei denen man aber sitzen bleiben kann, das regeln andere für einen. An einer Stelle war eine Brücke kaputt, so wurden alle Waren auf dem Bus in einen kleinen LKW geladen und alle mussten zu Fuss über eine Notbrücke aus Holz laufen. Der Bus fuhr dann leer dort rüber und auf der anderen Seite wurde wieder alles eingeladen.

In Mrauk U sind wir dann erstmal ins Hotel und wollten schlafen. Es hieß passenderweise Mrauk U Hotel. Ich hatte extra nicht das günstigste Zimmer gebucht, aber dies war definitiv das schlechteste Hotel aus unserer Reise. Hier gab es ein Bett über das man ein Mückennetz hätte spannen können, doch leider gab es kein Netz dafür aber umso mehr Mücken, denn überall gab es Spalten an den Fenstern und Türen. Der Fußboden war dreckig…
Wir haben uns Abends dann nurnoch kurz die Tempel in der nähe vom Hotel angeguckt, was gegessen und sind schlafen gegangen.
Für die folgenden beiden Tage hatten wir einen Guide gebucht. Er rief dann jedoch an und teilte uns mit, dass er in Sittwe sei da seine Frau ins Krankenhaus musste. Er würde uns seinen Bruder schicken, der auch ein lizenzierter Guide sei. Der wartete dann auch tatsächlich am nächsten Morgen im Hotel.
Wir hatten ein bisschen Alternativprogramm bestellt. Normalerweise gucken sich Touristen die hierher kommen 1 Tag die Pagoden an und 1 Tag die Chin Dörfer. Da wir aber bereits genug Pagoden in Bagan gesehen hatten und die Chin Dörfer absolut künstlich sind (die Leute wurden dort nur angesiedelt um sich von Touristen fotografieren zu lassen), sollte unser Guide uns eher Natur und andere interessante Dinge zeigen. So fuhren wir am ersten Tag mit dem Fahrrad zu einer Grundschule die eine deutsche Stiftung bezahlt haben soll und zu einem kleinen unterirdischen Tunnel in den mal ein Mönch gelebt haben soll. Danach ging es weiter zu einem großen See, über den wir mit einem Ruderboot fuhren. Dort hatte jemand aus der Verwandtschaft des Guides eine Plantage für einige Pflanzen die bei uns in Deutschland verboten sind. Nach einem Mittagessen das aus Reis, selbstgepflückten Seerosen, Möhren und ein bisschen getrocknetem Seefisch bestand fuhren wir mit den Fahrrädern weiter zu einem “Festival”. Hier spielten einige Volleyball (unser Guide hatte uns zuvor Wrestling versprochen das gab es aber im Vorjahr), es gab unzählige Snack Verkäufer die entlang eines Weges saßen und alle die gleichen Dinge verkauften, viele viele Mönche die um Geld bettelten und ebenfalls entlang dieses Weges saßen und am Ende des Weges befand sich ein Tempel auf einem Berg. Hier fiel dann zum ersten mal auf, dass viele Kinder mit Spielzeugwaffen spielten, auch die kleinen Mönche, dazu später mehr.
Den Sinn dieses Festivals habe ich leider nicht verstanden, aber es kamen Leute aus ganz Myanmar, man sah Kennzeichen auf Yangon, Mandalay und anderen Gegenden. Aus unserer Sicht gab es aber überhaupt nichts zu sehen für das es sich gelohnt hätte hierher zu kommen. Am Abend sahen wir uns in Mrauk U dann noch einige Tempel an.
Am nächsten Tag holte unser Guide uns wieder im Hotel ab. Diesmal sollte es mit Motorrädern zum Anleger gehen und dann mit einem Boot Flussaufwärts, wir hatten Trekking bestellt. Ausländer dürfen hier kein Motorrad fahren und so bestellte er ein Motorradtaxi für mich, meine Frau fuhrt bei ihm mit. Auf dem Weg hielten wir noch bei einigen Pagoden an.
Am Anleger angekommen wartete auch schon ein Boot mit drei Plastikstühlen auf uns. Da es an diesem Tag keine reguläre Fähre Flussaufwärt gab fragten einige Locals ob sie auf unserem Boot mitfahren können. War natürlich kein Problem, nur bekamen sie keine Stühle sondern mussten auf dem Boden sitzen und auf dem Weg zum Ziel auch mal länger auf und warten, denn wir hielten ab und zu an um uns Dörfer anzugucken. Irgendwie hatte unser Guide Trekking missverstanden, wir liefen also nur durch ein paar Obstplantagen anstatt über Berge. Hier erzählte er uns dann, dass er wie eigentlich alle Guides als Spion für die Rebellen arbeitet und Informationen weitergibt. Nach der Touristensaison, im März, wird er dann auch für die Rebellen kämpfen. Und zufällig gab es auch an diesem Tag, 2 Stunden Flussaufwärts von Mrauk U, Kämpfe zwischen der Regierung in den Rebellen wie er gerade erfahren hatte. Wir fühlen und ab dann nicht mehr so sicher und waren froh, dass es nicht weiter Flussaufwärts ging. Eine Lizenz als Guide zu arbeiten gibt es übrigens für $500 und 1 Monat Training in Sittwe, nur so am Rande. Wir fuhren zurück nach Mrauk U. Am Abend klärte der Guide dann noch ab wie wir am nächsten Tag nach Sittwe kommen, denn wir mussten einen Flug erreichen. Man wollte uns auf einem privaten Boot für $10 pro Person mitnehmen, da dieses Boot Kunden von Sittwe nach Mrauk U bringen sollte und so dringend am nächsten Tag dorthin müsste. Wir schlugen natürlich zu, billiger kriegt man kein Boot für sich allein bei einer 6 stündigen Fahrt. Es gibt auch noch ein Schnellboot, nur sitzen dort über 100 Leute in einem Raum und man kann nicht rausgucken.
Ich muss sagen, dass uns Mrauk U nicht gefallen hat. Das lag zum großen Teil sicher an den Trucks und Bussen die genau in der Zeit in der wir dort waren den ganzen Tag (und auch Nachts) durch den Ort gefahren sind. Dort saßen hunderte Jugendliche drauf und haben Techno Musik aus riesigen Lautsprechern gehört. Es war deutlich lauter als jeder Umzug in Deutschland. Viele von den Mitfahrern hatten Waffen dabei, wir haben Schlagstöcke gesehen und Maschinengewehre. Die Maschinengewehre waren vermutlich nur Attrappen, aber mit denen wurde auch auf uns gezielt und hörbar abgedrückt. Einer der Busse stand Nacht auf einer Straße. Wir liefen gerade zurück zum Hotel. Es war Ausnahmsweise keine Musik an, man sah nur die Lichter. Plötzlich, als wir nur noch wenige Meter vor dem Bus waren, setzte er sich schnell in Bewegung und wären wir nicht zur Seite gesprungen hätte es wohl einen Unfall gegeben. Auch wenn es nur Kinder und Jugendliche waren, wir fühlten uns hier total unsicher. Die Wächter am Eingang zum Hotel liefen in dieser Nacht auch mit Schlagstöcken rum. Es scheint also irgendwas los gewesen zu sein von dem man uns nicht erzählt hat.
Wir konnten hier nicht einen einzigen Moslem sehen, sie sind laut unserem Guide jetzt ausnahmslos in Lagern außerhalb eingesperrt.
Zusätzlich waren die Pagoden keine Highlights, Bagan hat uns deutlich besser gefallen.

Am nächsten Morgen liefen wir dann mit dem Guide zum Anleger (dieser ist näher an der Stadt dran als der am Vortag). Auf dem Boot saßen schon zwei andere Touristen und ein Haufen Locals. Soviel zu unserer exklusiven Fahrt.
Die Fahrt war angenehm, wenn auch nach einer Zeit ziemlich langweilig. Es gab nichts besonderes zu sehen, manchmal war der Nebel so dicht, dass es im Schneckentempo voran ging. In Sittwe durften wir dann über 5 andere Boote und einige Holzplanken klettern um an Land zu kommen. Wir hatten noch Zeit und wollten uns noch den Fischmarkt angucken, also nahmen wir ein Tucktuck. Unser Gepäck ließen wir beim Fahrer während wir uns ein bisschen umsahen. Aber auch hier gab es nicht wirklich was zu sehen, darum fuhren wir nach wenigen Minuten weiter zum Flughafen.
Dieser ist wirklich Mini. Große Sicherheitsvorkehrungen gibt es nicht. Man gibt sein Gepäck ab, kriegt eine handgeschriebene Bordkarte, schiebt sein Handgepäck durch einen Scanner, zeigt seinen Pass, sagt aus welchem Land man kommt und setzt sich in den Abflugbereich. Abgetastet wird keiner. Der Flug war pünktlich und nur halb gebucht. In Yangon diesmal für 8000 Kyat zum Hotel gefahren, diesmal ins Best Western Green Hill. Dieses Hotel war wirklich eine Überraschung. Ich würde es min. auf deutschem Crowne Plaza Niveau einordnen. Alles war sauber, wir hatten ein großes Zimmer und es war in einer sehr ruhigen Gegend. Das Frühstück war auch sehr umfangreich (für Myanmar). Wir hatten Hunger und wollten uns so wollten wir wieder einer Empfehlung unseres Freundes folgen und ins Yunnan Restaurant gehen. Nur leider gab es wie immer Stau und laut Taxifahrer sollte es so min 1 Stunde dauern bis wir dort ankommen. Darauf hatten wir keine Lust und ließen uns an einem näheren chinesischen Restaurant absetzen. Dieses hatte noch keinerlei Reviews im Internet und wir waren etwas skeptisch, das Essen war aber super lecker und die Preise sehr in Ordnung. Shwe Pun Saing hieß es.
Am nächsten Morgen mussten wir wieder Früh aufstehen. Ich hatte über Oway eigentlich Tickets für den 10 Uhr Bus nach Hpa-an gebucht. Nachdem 2 Tage vor der Fahrt aber noch keine Bestätigung kam habe ich dort nochmal nachgefragt. Da hieß es dann es gäbe keine Tickets mehr für den 10 Uhr Bus, man habe uns auf einen Bus um 8:30 gebucht und es gäbe keine andere Möglichkeit mehr an dem Tag nach Hpa-an zu kommen. Super, mit anderen Worten sie haben meine Buchung verpennt.
In Hpa-an angekommen ließen wir uns gleich zur Fledermaushöhle bringen (10000 Kyat, dafür wartet der Fahrer), mehr würden wir an dem Abend eh nicht mehr schaffen. Hier strömen bei Sonnenuntergang geführt Millionen von Fledermäusen auf eine Höhle, das Schauspiel soll wohl 30 Minuten dauern. So lange guckt es sich aber kein Tourist an.

Am nächsten Tag wollten wir Wäsche waschen lassen. Die Preise in unserem Hotel waren unverschämt hoch, sodass wir die Sachen zu einem Hostel brachten. Dort hat es dann immernoch viel gekostet, war aber schon erträglicher. Soe Brothers scheint hier den kompletten Tour Markt zu beherrschen, man sieht von denen x Pickups durch die Gegend fahren. Der Rest der Touristen mietet sich Motorräder. Ich scheute hier etwas das Risiko eines Unfalls bei dem ich zahlen müsste, also heuerten wir zwei Motorradtaxis an. Diese brachten uns für 10000 Kyat zu 3 Sehenswürdigkeiten und danach zurück nach Hpaan. Zum Vergleich, ein gemietetes Motorrad kostet 8000 Kyat plus Benzin. Am nächsten Tag suchten wir die gleichen Fahrer zum gleichen Preis. Man bekommt keine Tagestour, aber um 4 Stunden zu füllen reicht es und länger hatten wir bei der Hitze eh keine Lust auf Sightseeing. Da ich bereits am Vortag leichte Ohrenschmerzen hatte, die sich nun noch weiter verschlimmerten und unser Rückflug in greifbare Nähe rückte, wollte ich am nächsten Morgen Früh Richtung Yangon starten um zum Arzt zu gehen. Laut Internet gab es nicht viele Möglichkeiten und auch unser Freund hatte gesagt, dass man besser nach Bangkok fliegt als in Yangon zum Arzt zugehen. Da meine Frau mich aber dank ihres chinesichen Reisepasses nicht so einfach nach Thailand begleiten kann, haben wir es einfach mal bei SOS International versucht. Die Praxis liegt direkt in/neben einem teuren Hotel. Es war der 1 Januar und in Myanmar eigentlich kein Feiertag, dennoch wollte man dort eine $80 Overtime Fee haben. Immerhin kam ich sofort dran und so waren wir nach 40 Minuten schon wieder draußen. Ich hatte wohl eine Mittelohrentzündung und sollte ab sofort Antibiotika, Ohrentopfen und Schmerzmittel nehmen. Ob ich den Rückflug am nächsten Tag antreten kann konnte man mir nicht konkret beantworten, meinte aber es würde schon gehen.
Abend sind wir noch in einen Supermarkt und ein paar asiatische Spezialitäten für zu Hause zu kaufen und danach Sushi essen gegangen. Danach hatte ich noch versucht den ADAC und meine Krankenversicherung zu erreichen, deren Service stellte sich aber als unbrauchbar heraus. Sie seien keine Ärzte und ich müsse alles selbst entscheiden. Ob meine Frau alleine heimfliegen müsste wenn ich mich entschließe noch in Myanmar zu bleiben und gesund zu werden könnte man mir erst wieder am Montag, also nach dem Rückflug sagen.
Während wir am nächsten Tag im Taxi Richtung Flughafen saßen bekam ich eine Email mit der Info, dass sich unser Abflug um 2 Stunden verschiebt. Das fanden wir ganz und gar nicht gut. Unser Routing war Yangon-Kunming (CA) -> Kunming-Chengdu -> Chengdu-Frankfurt (CA). In Chengdu sollten wir ursprünglich 7 Stunden Aufenthalt haben und mit einer Freundin essen gehen, der Tisch war schon bestellt. Das konnten wir nun natürlich vergessen. Aus den 2 Stunden wurden dann am Ende auch 3 Stunden. In der Lounge stand am Monitor irgendwann “Gate closed”, nachdem dort zuvor immer nur “delayed” stand. Ich fragte den Lounge Mitarbeiter der aber nur sagte, die Info stimmt nicht und er sagt und schon bescheid wenn es losgeht. Ab und zu habe ich aus dem Fester geguckt und dann gesehen, wie Passagiere in die CA Maschine eingestiegen sind. Ich fragte ihn nochmal ob er sich sicher ist, dass es noch nicht losgeht. Er war sich sicher. Ich bestand darauf, dass er mal aus dem Fenster guckt. Und da sah er es, telefonierte erstmal und meinte dann nur “Bording now”. Sind dann Richtung Gate gelaufen, vorher noch durch eine Sicherheitskontrolle die ihren Namen nicht verdient (alles konnte in den Hosentaschen bleiben). Am Gate wartete man schon auf uns, allerdings auch noch auf 3 andere Gäste. Wo die waren weiß ich nicht, vielleicht in der anderen Lounge, sonst kann man doch bei einem bereits 3 Stunden verspäteten Flug gar nicht zu spät kommen. Diesmal hatten wir Exit Row Sitze, die Flugzeit bis Kunming war mit 1:45 angesetzt. Ich glaube aber dieser Flug hat nur 1 Stunde gedauert. Hier mussten alle aussteigen und das Handgepäck mitnehmen, obwohl es im gleichen Flieger weiter nach Chengdu gehen sollte. Wir wurden mit dem Bus zum Terminal gefahren. Dort wurden alle Bordkarten ausgetauscht, obwohl auf den Bordkarten die wir in Yangon bekommen hatten als Ziel bereits Chengdu stand. Jetzt durften alle durch eine Passkontrolle. Es gab 3 Schalter die besetzt waren. 1 für Chinesen (meine Frau war in 10 Sekunden durch) und 2 für Ausländer. Im Flugzeug gab es nur für 5 Passagiere Arrival Formular, Air China hatte einfach nicht genug mitgenommen. So mussten erstmal die Formulare ausgefüllt werden. Ich stand dann 40 Minuten am Schalter an um einreisen zu dürfen. Es hat so lange gedauert, obwohl es nur rund 30 Ausländer gewesen sein dürften. Leider hatten sie nur 1 Einreisestempel der dann immer von einem wichtig aussehenden Mitarbeiter zwischen den Schaltern hin und her getragen wurde.
Die Passagiere die bereits durch waren mussten sich in einem Raum sammeln, man hat also nichts gewonnen wenn man als erstes dran gekommen ist. Anschließend wurden alle wieder zu einem Bus gebracht und zurück zum Flugzeug gefahren. Nun ging es in recht kurzer Zeit (offiziell 1:45, aber so lange hat es bestimmt nicht gedauert) nach Chengdu. Am Gate stand dann jemand mit einem Schild auf dem stand (Rangoon -> Chengdu). Die Leute sollten nach rechts gehen und in einen Bus einsteigen. Hätte meine Frau nicht nochmal nachgefragt wären wir auch links ins Terminal gegangen, ein selten dämliches System um die Passagiere zu filtern. Normalerweise machen die doch einfach eine Bordkartenkontrolle am Gate und weisen die Leute dann richtig zu. So kam es dann auch, dass im Bus längst nicht alle Passagiere saßen die bereits in Yangon in den Flieger gestiegen sind. Wir wurden dann mit dem Bus zum International Arrival gebracht. Dies macht man wohl so, da man das Gepäck hier einmal durch den Zoll tragen muss. Wer also links ins Terminal gegangen ist anstatt in den Bus zu steigen sucht sein Gepäck vermutlich Heute noch.
Als wir dann draußen waren suchten wir eine Telefonzelle um unsere Freundin anzurufen. Da kam ein Taxifahrer mit einem anderen Deutschen an und bat meine Frau darum einen Hotelnamen zu übersetzen. Auf dem Zettel stand ein Hotel in Lhasa. Wir haben dem Deutschen dann versucht zu erklären, dass er nicht in Lhasa sondern in Chengdu sei, was er uns aber erstmal nicht glauben wollte. Sein Gepäck war tatsächlich bis Lhasa gelabelt. Er macht einen leicht verwirrten/betrunkenen Eindruck, evtl. hat er sich vor dem Start in Kathmandu ordentlich was genehmigt, dann bis Chengdu durchgeschlafen und vergessen in Lhasa auszusteigen. Anders konnten wir es uns nicht erklären. Der Taxifahrer und wir hatten jedenfalls was zu lachen. Er lief uns dann am Flughafen noch ein paar mal über den Weg, helfen lassen wollte er sich aber nicht. Zeit unsere Freundin zu treffen hatten wir durch die Verspätung leider keine mehr. Wir mussten dann in Chengdu neu einchecken. 2 Minuten nach Öffnung des Check in konnte man uns bereits keine Notausgangsplätze mehr geben. Und für die Verspätung sei das schlechte Wetter zuständig gewesen, sodass sie jegliche Verantwortung abgelehnt haben. So saßen wir im Flugzeug direkt vor einer Wand. Es gab kein IFE, die Sitzlehnen waren sehr kurz, sodass Leute über 1,80m Größe den Kopf nicht anlehnen konnten und der Monitor direkt vor uns war defekt. Das Essen war hier bescheiden. Aber was mich wirklich geärgert hat war, dass ich zum ersten mal auf allen Flügen vor der Landung mein ebook ausschalten sollte. Auf allen anderen Flügen wurde lediglich meine Frau gebeten ihr Tablet auszuschalten, das ebook wurde aber nicht bemängelt.
Um 5:06 haben wir in Frankfurt aufgesetzt und um 5:39 fuhr unser ICE Richtung Hamburg ab. Zwischendurch sind wir durch die Passkontrolle (mit nicht EU Pass), und haben noch unser Gepäck abgeholt. Ohne Sprint hätten wir den Zug nicht gekriegt, aber das dürfte schon ein Rekord sein!? Der ICE kam dann sogar 1 Minute früher in Hamburg an, sodass wir auch unseren Regionalzug noch kriegen konnten den wir sonst verpasst hätten.
 

Travel_Lurch

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15.09.2009
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Auch ohne Bilder ein lesenswerter Bericht! In Myanmar ist Reisen offensichtlich noch ein Abenteuer.
Nachdem Englisch ja gelegentlich nicht verstanden/gesprochen wurde: in welcher westlichen Sprache könnte man sich ggf. noch verständigen?
 

tian

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26.12.2009
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Ne eigentlich ging Englisch immer, bis auf in zwei Situationen. Im Restaurant gab es am ersten Abend ja eine Karte auf Englisch was zum bestellen reichte und in Kyaukpadaung konnte nur der Kutscher kein Englisch, dafür genügend andere Personen. Die Leute in Myanmar sind super freundlich und vor allem zuverlässig. Wir haben unser Gepäck öfter mal jemandem anvertraut, was wir in anderen Ländern so nie machen würde. Es war nie ein Problem. Es gibt auch immer Personen die einem helfen wenn man mal nicht sofort weiterkommt.
Und wir hatten den Vorteil, dass Chinesisch auch relativ weit verbreitet ist (lustigerweise sprach das aber nie jemanden in den chinesischen Restaurants in denen wir waren).
Bilder kommen noch.
 
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Alex6

Erfahrenes Mitglied
03.01.2016
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Sehr interessanter Artikel. Eine bekannte wollte auch mal nach Myanmar. Muss ihr den Bericht mal zuschicken.
 

tian

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26.12.2009
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Was sonst noch in Erinnerung blieb: Wahnsinnig viel Müll. Das gab es vor drei Jahren so nicht, da kam ja auch noch nicht viel Ausländisches Zeug ins Land. Jetzt liegt überall Plastik rum, was dann Abends oft verbrannt wird oder einfach in den Fluss geschoben wird.

Mittlerweile haben viele, vor allem jüngere Personen, Hosen statt Longhi an. Sehr schade, ist schon sehr cool die Leute in besonderen Klamotten zu sehen und nicht dem Einheitsbrei den es überall auf der Welt gibt.

Jeder hat jetzt ein Smartphone. Vor drei Jahren hatte eigentlich Niemand eins, bis auf ein paar sehr reiche Leute. Die Netzabdeckung von MPT fand ich erstaunlich gut, ich hatte nur ganz selten kein Signal. Selbst als wir mit dem Boot weit von Mrauk U weggefahren sind gab es überall Netz. Die anderen beiden Anbieter haben leider nur eine unzureichende Netzabdeckung.

Man kann jetzt alles mit Kyat bezahlen. Dollar mitzunehmen ist unnötig. Wer kein Geld abheben will (Automaten gibt es jetzt überall, auch in Mrauk U und Hpa-an), kann Euro mitnehmen, die kann man auch überall tauschen.

Außer Nacht in Bagan haben die Taxifahrer nie versucht uns richtig abzuzocken. Wenn uns der Preis nicht gefiel, haben wir immer ein Gegenangebot gemacht welches dann auch angenommen wurde. Damit haben wir natürlich weiterhin mehr bezahlt als die Einheimischen, aber das war durchaus ok und sicher fairer als in anderen Ländern in Süd-Ost-Asien.

Die Leute außerhalb der wirklich großen Städte leben unter einfachsten Bedingungen in Bambushütten, auch in Bagan neben den Luxushotels, aber das sah man ihnen nie an. Alle liefen sehr gepflegt durch die Gegend, obwohl Niemand je sowas wie eine Dusche gesehen hat. Die Leute legen wirklich sehr viel Wert darauf gepflegt auszusehen.

Das Trinkwasser kommt aus Wasserlöchern und Brunnen und wird laut Guide vor dem Trinken nicht abgekocht. Sollte man als Westler also besser drauf verzichten. Das Flaschenwasser ist aber nicht unbedingt besser. Anders als in anderen Ländern gibt es keine landesweiten Marken. Wir haben in jeder Stadt lokales Flaschenwasser bekommen, also vermutlich Wasser aus dem gleichen Wasserloch aus dem auch die Einwohner trinken, nur das es einmal durch einen Filter geschickt wurde bevor es verpackt wurde.

Die Mönche im ganzen Land betteln um Geld. Ist ziemlich ungewöhnlich, sie weisen schon sehr deutlich darauf hin, dass man ihnen etwas gegen soll. Nicht nur bei Touristen, auch bei Einheimischen. Beim beten haben wir sie nie erwischt und meine Frau meinte, dass die Leute im Grunde nichts anderes sind als bessere Bettler und sie es mit der Religion nicht so ernst nehmen.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
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8.090
Dahoam
Danke für diesen interessanten Bericht. Für mich wäre diese Art zu reisen ehrlich gesagt zu stressig. ;)
 
A

Anonym38428

Guest
Interessant wie sich Myanmar in den letzten 3 Jahren verändert hat. Ohne die Währungsabwertung hätte ich das Land wohl nicht zu sehen bekommen und bin heute froh darum.
 

tian

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26.12.2009
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Exakt, deshalb haben wir Myanmar bisher immer noch ausgespart,obwohl es von uns in CCU gut zu erreichen ist. Aber ein TOLLER Bericht von tian!

Uns kam es Vor Ort gar nicht wie Stress vor, auch wenn es sich jetzt so liest. Man kann Myanmar sicher auch sehr komfortabel bereisen, muss dann nur deutlich mehr Geld als wir in die Hand nehmen und bekommt weniger zu sehen. Wir waren nicht als Backpacker unterwegs, viele Dinge haben wir uns durchaus etwas kosten lassen.
 
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