Mahatma Urlaub - mit +1 auf Entdeckungstour durch Indien, Sir Lanka und 7h Peking

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DaRuLz

Aktives Mitglied
13.01.2013
160
5
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...und da bin ich wieder auf Reisen! Da ich weiterhin unglaublich gerne andere Reiseberichte hier im Forum lese, wollte ich auch gerne ein paar Worte verfassen. Nach meinem kleinen Bericht über meine Reise nach HKG, Australien und Neuseeland ( http://www.vielfliegertreff.de/reis...n-und-neuseeland-3-firstclass-5-airlines.html ) soll es dieses mal noch etwas exotischer und abenteuerlicher sein: Es geht nach Indien und Sri Lanka !






Zudem gibt es noch eine weitere Änderung verglichen mit der Ozeanienreise in diesem kleinen ironischen Reisetagebuch: Ich reise dieses mal nicht alleine, nein, meine +1 tritt die Tour zusammen mit mir an. +1 ist nicht gerade die unattraktivste Frau der Erde und wir haben auch ziemlich viel sehr gutes Essen zu uns genommen... bezeichnet mit also einfach als HON/UA im ersten Lehrjahr :)



Nach ewigem Hin- und Her haben wir eine grobe Tour quer durchs Land zusammengebastelt, welche in etwa so aussehen wird:







Zurück werden wir von Colombo auf Sri Lanka fliegen. Theoretisch gibt es von Colombo einen direkten Flug pro Tag nach Frankfurt mit SriLankan, doch ich hatte noch zu viele Lifemiles übrig und war unsere allseits beliebte BimmelBingo-Suchmaschine an. Ich berichtete meiner +1 folgendes:



"Prinzessin, wir können entweder:


Option 1) Vormittags von Colombo losfliegen, Umsteigen in Delhi, dann nach Frankfurt fliegen und sind abends zu Hause am selben Tag. Wir würden mit der recht exotischen "Air India" Airlines fliegen


Option 2) Abends in Sri Lanka losfliegen, Nachts in Delhi umsteigen und morgens in Frankfurt am Folgetag ankommen. Wir würden, wie auf dem Hinflug, mit Lufthansa auf der Langstrecke fliegen.



Option 3) .... ich trau mich gar nicht es auszusprechen... aber wir könnten auch Samstags ab Colombo nach Peking 8 Stunden fliegen. Dann hätten wir rund 7 Stunden in Peking und schauen uns schnell die verbotene Stadt an und gehen ein wenig shoppen und fliegen dann 12 Stunden mit Air China nach Frankfurt....das würde das gleiche Kosten wie Variante 1 und 2...



"öhm ja, klingt bescheuert... dann lass doch Option 3 machen! Ich war noch nie in Peking"



Das lass ich mir natürlich nicht 2 mal sagen und buchte die Flüge. Hier die Übersicht des völlig wahnsinnigen Rückflugs:





Das war es eigentlich auch schon mit den Vorworten! Ich werde den Bericht in kurzen Abfolgen Posten, da wir bereits wieder gesund und munter zurück sind ;)



Bis dahin


Alvida !
 

DaRuLz

Aktives Mitglied
13.01.2013
160
5
Hallo liebes Leservolk,


hier nun der erste Bericht unserer ersten Tage in Delhi und Agra.



Grundsaetzlich erst mal zu den wichtigen Dingen:


1) Wir leben noch
2) Auch unser Darmtrakt ist in vorzueglichem Zustand
3) +1 habe ich (noch) nicht fuer drei Kuehe, 2 mal Chicken Curry und eine Rikscha-Fahrt verkauft



Tag 1) Hinflug und erste Nacht in Delhi


Wir sind mit Lufthansa nach Delhi geflogen. Fuer mich war das an sich nichts besonderes, fuer +1 vermutlich schon, da sie bisher noch nicht allzu oft in Ihrem Leben geflogen ist. Nachdem die Prinzessin aus der Provinz also Ihren Sitz bereits vor dem Start in saemtlichen Position (inklusive Schlafposition) kennengelernt hatte ging es auch bereits los auf den kurzen, 7-stuendigen Flug.








Wir bestellten alles Mögliche an Essen und langten auch kraeftig zu. 3 Champagner (+1) und einen Whyskey (moi) spaeter machten wir uns dann auch lang und schliefen fuer 2 bis 3 Stunden. Ich hatte eigentlich vor bis Delhi durchzuschlafen, doch mitten in der Nacht krabbelte +1 ueber mich drueber (hoch lebe die AB Business Class-Anordung). Ich dachte mir nichts schlimmes, doch als sie mit dem Purser wiederkam wurde ich doch hellhoerig.



"Mein Fernseher geht nicht mehr, und der Film war noch gar nicht zu Ende". Imaginaer klatschte ich mir mit der flachen Hand auf die eigene Stirn. Der Flugbegleiter blieb cool und startete einfach +1 Entertaiment System neu und es lief wieder.



"Wieso holst du da extra den Flugbleiter fuer sowas?" fragte ich grummelig



"Na es koennte ja sein, dass das gesamte Flugzeug irgendwie kaputt gegangen ist" antwortete +1.



"Ja Prinzessin, weil dein Bildschirm nicht mehr geht, stuerzt der komplette Airbus ab.... du alter Flugzeugtechniker".


Der Rest des Fluges verlief ohne groesser Bildschirmausfaelle und somit landeten wir puenktlich 2 Uhr Nachts in Delhi.


Wir liefen Richtung Immigration. Scheinbar sind gerade hier in Indien Rollstuehle im Angebot.







Wir stellten uns am Business Class Schalter fuer die Einreise an und uebergaben unsere fein saeuberlich erworbenen Visa an den Einreise-Apu.


"OH MY GOD, you have this kind of Visa ???" ... ich ahnte boeses... hatten wir etwa etwas falsch gemacht beim Online-Visum?



"You need to get in line over there!" puh.... Schwein gehabt. Wir gingen zu einem anderen Schalter und ZACK DACKEL waren wir in Indien !







Tag 2


Wir bezogen unsere kleine gemietete AirBnB-Bambushuette am Stadtrand in Delhi (Hauz Khas) und waren begeistert. Blick auf einen See, tolle Umgebung und ein netter Vermieter waren ein super Start in den Urlaub. Wir packten unsere 3 Sachen und fuhren anschliessend mit der Metro fuer runde 20 Cent in die Innenstadt Delhis. Wir genehmigten uns ein paar Snacks und eine Shisha ueber den Daechern der Innenstadt.




Sofort fiel uns auf wie chaotisch, hektisch, lustig, vielfaeltig Delhi ist. Nach ein wenig mehr Sightseeing am Nachmitag brachen wir wieder Richtung unseres Bambusdomizils auf. Tripadvisor empfahl in der direktem Umgebung ein suedindisches, vegetarisches Restaurant. Wir bestellten beim Personal irgendetwas beliebiges (konnten uns eh nichts unter so etwas wie Tali-Sukri-Dukri-Masalla-Dumaloie vorstellen). Mittlerweile wissen wir, dass wir irgendein Thali hatten ;)






A propos Personal. UEBERALL in Indien gibt es bei allen Dingen zu viel Personal. Auch in besagtem Restaurant waren circa 15 Gaeste.... und eben so viele Kellner. Ein Kellner begruesst, ein Kellner macht die Tuer auf. Ein Kellner nimmt die Getraenkbestellung entgegen und sein bester Kumpel das Essen. Wenn in Delhi an der Strasse gebaut wird und das eine Arbeit fuer 3 Leute ist, sind sicherlich 16 Leute da, 15 davon um zuzugucken und Ratschlaege zu geben (Traumjob) und einer ist der Horst und muss das Loch buddeln (Kackjob). Wuerden die Inder diese ganzen unnoetigen Jobs abschaffen, ich vermute sie haetten locker 700 Millionen Arbeitslose :).





Voll bis an den Rand fielen wir ins Bett




Tag 3


Fuer Tag 3 hatten wir eine "Delhi Food-Tour@ gebucht. Ortsansaessige wuerden uns durch die Stadt fuehren und Unmengen an lokalem Essen fuer uns bestellen. So starteten wir mit einem kleinen Snack am Strassenrand aus Linsenbrei und danach noch eine grosse Platte voll mit "irgendwas". Beides war wahnsinnig lecker.





Anschliessend gingen wir mit dem Guide in einen Sikh Tempel, welcher auch zeitgleich arme Leute mit Essen versorgt. +1, mutig wie sie ist, setzte sich einfach neben irgendeine aeltere Dame und half ein wenig Essen zuzubereiten.







Nach dem Tempel fuhren wir in ein nordindisches Restaurant, in dem es vollkommen uebearraschend wieder eine komplette Platte voll mit anders schmeckendem "irgendwas" gab. Es schmeckte mir sichtlich ziemlich gut.


Wir waren bereits randvoll mit "irgendwas", doch fuhren noch in die Innenstadt in ein klitzekleines, entschuldigt den Wortlaut, ranziges und versifftes Etablissement.


"Das Huhn hier ist unbeschreiblich gut" sagte unser Guide...Na ja egal, rein in die gute Stube. Glaubt es oder nicht, das Huhn und die Zwiebeln mit gruener Pampe waren wahnsinnig lecker ! Sicher war uns ein wenig mulmig im Magen obgleich des Muellhaldenmaessig anmutenden "Restaurants", doch im Nachhinein muss man sagen, dass diese Bude wirklich leckeres vertraegliches Essen zubereitet hat.





Zum Abschluss der Tour gab es noch ein Eis und einen Chai Tee...kugelrund und glueklich fuhren wir wieder in die Bambushuette.







Tag 4


Fuer Tag 4 fuhren wir fuer eine schmale Rupie die 3 Stunden von Delhi nach Agra. In Agra steht das weltbekannte Taj Mahal, welches ich noch aus Kindheitstagen kenne, da ich es mittels 3D Puzzle zusammengebaut hatte (mehr oder weniger erfoglreich)... ob es damals jemand gedacht haette, dass ich 20 Jahre spaeter wirklich mal vor diesem Tempel stehen wuerde?



Eine kurze Beschreibung des Fahrens in Indien - es gibt im Prinzip nur 3 Regeln im Indischen StVO.


1) Wer am haeufigsten und lautesten hupt hat Recht
2) Wenn kein Platz ist zum Ueberholen, benutz die Hupe und ueberhole
3) Ist deine Hupe defekt, kauf dir schnell eine neue, noch lautere Hupe



So hupten wir uns Richtung Agra und kamen um die Mittagszeit an. Wir hatten ein schickes Hotel in der Innenstadt, machten uns aber gleich mit unserem hupfreundlichen Fahrer auf den Weg Richtung Taj Mahal.


An dieser Stelle lassen wir mal die Bilder sprechen. Wir Beide waren total ueberwaeltigt obgleich der unwirklichen Schoenheit des Tempels:







Anschliessend fuhren wir noch zum Agrafort und kamen spaet abends wieder am Hotel an. Kurz frisch gemacht ging es dann in ein sehr leckeres, gehobeneres Restaurant. Wir bestellen irgendwas mit Huhn (man merkt, wir verstanden nun die Karte bereits besser).




Tag 5


Die Rueckfahrt nach Delhi stand an. Nach 40 Minuten Fahrt hielten wir mitten in der indischen Pampa an. Kommentarlos stieg der Fahrer aus und wartete 10 Minuten auf der Gegenfahrbahn. Wir bemerkten wie wir uns bereits nach 4 Tagen Indien die deutsche Mentalitaet abgelegt hatten und blieben ruhig im Auto sitzen und machten ein kleines Nickerchen. "Das wird schon alles richtig so sein"


Es kam ein anderes Fahrzeug auf uns zu, andere westliche Touristen stiegen aus und unser Fahrer sagte "Car change" - Auto wechseln.


Oehm na klar, ist bei der anderen Karre die Hupe besser oder was ? Egal, Rucksack geschnappt, Vehikel gewechselt und weiter ging es Richtung Delhi.


Delhi ist unterteilt in 2 groessere Bereiche kann man sagen: Neu Delhi, welches chaotisch, hektish, ein kleines bisschen modern, dreckig und stickig ist


und


Old Delhi. Old Delhi ist extrem chaotisch, unendlich hektisch, null modern, wahnsinnig dreckig und der stickigste Ort der Erde... aber es hat zeitgleich auch einen solchen vermutlich typisch indischen Charme, dass man sich diesen Teil der Stadt einfach anschauen muss.


Glueckerlicherweise war auch noch Sonntagsmarkt und wir stuerzten uns ins Getuemmel



Unser Hotel bezogen wir auch in Old Delhi fuer 14 Euro pro Person INKLUSIVE FRUEHSTUECK. Man konnte wahlen zwischen einem Deluxe Zimmer und einem "Super Deluxe Zimmer".(fuer 2 Euro Aufpreis). Wir waehlten Ersteres. Wenn richtig indisch in Old Delhi dann auch beim Hotel dachten wir uns. Unser "Hotel" war in einer Nebengasse einer Nebenstrasse einer verwinkelten Gasse eines Hinterhofs. Auch hier begruessten uns circa 41 Leute hinter der Rezeption des Hotels, welches maximal 20 Zimmer hatte.


Man weiss, man ist vielleicht nicht gerade im besten Hotel der Stadt wenn der freundlichen Eincheck-Apu einen mit "Hallo, der Boiler laeuft von 6 bis 9 Vormittags, bitte dann auch duschen" vollkommen stolz begruesst.



Der Tag in Old Delhi war toll. Langsam sind wir im indischen Rhythmus und unsere Eindruecke konnen wir kaum ueber diese paar Bilder und Woerter hier teilen.


Jetzt sind wir am Flughafen und fliegen gleich mit Air India Richtung Jodhpur. Ich wuerde nicht mal meine Miene verziehen, wenn auch der Airbus auf dem Rollfeld hupen wuerde...


Bis bald
 
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flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Danke dass du das für uns nacherleben läßt! Und Glückwunsch zu +1. Bestätige hiermit deine Selbstauskunft!

Mir gefällt besonders dass ihr mal in was anderem übernachtet habt als in 5* Kettenhotels. Das ist nicht alltäglich in den hiesigen Reiseberichten.

Es wäre natürlich auch mal interessant diese Hotels bebildert zu sehen wenn ihr das aufgenommen habt.

Das mit dem Essen war mutig. So eine tour hätten sich nicht viele zugetraut. Ist aber ein guter Tip. Mal was anderes.

Oft hat es bei Indeienbesuchern mit dem Magen dann 'wegen Eis aus dem nicht industriell geschlossenen Becher' nicht geklappt. Freut mich dass euch nichts passiert ist. Grundsätzlich ist heißes in Indien für europäische Mägen immer besser.

Mein Magen war in Indien damals bei gleichem Essverhalten wie alle anderen sehr robust. Wir hatten aber auch Leute auf unserem Business Trip (Fahrerprobung und Dauerlaufstreckenerkundung gemeinsam mit indischem Kunden - ich als Projektleiter) dabei, die gefühlt schon im Landeanflug noch vor Betreten des Landes Magenprobleme hatten. Kommt wohl sehr auf interne (Magen) Robustheit an.

Weiter so!

Flyglobal
 

Agent Smith

Erfahrenes Mitglied
01.08.2009
1.006
54
EDFJ
Danke für Deinen Reisebericht und die freche Schreibweise :)

Habe eine Frage zu Deinem "völlig wahnsinnigen Rückflug": Wie hast Du es geschafft, über LifeMiles Air China-Flüge zu buchen? Alle Suchergebisse, die mir angezeigt werden, lassen sich nicht buchen und werden mit einer Fehlermeldung beantwortet. Laut FlyerTalk schon seit längerem ein ganz normales Phänomen... Deswegen würde mich interessieren, wie Du Eure Tickets buchen konntest.
 
Zuletzt bearbeitet:

DaRuLz

Aktives Mitglied
13.01.2013
160
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Danke dass du das für uns nacherleben läßt! Und Glückwunsch zu +1. Bestätige hiermit deine Selbstauskunft!

Mir gefällt besonders dass ihr mal in was anderem übernachtet habt als in 5* Kettenhotels. Das ist nicht alltäglich in den hiesigen Reiseberichten.

Es wäre natürlich auch mal interessant diese Hotels bebildert zu sehen wenn ihr das aufgenommen habt.

Das mit dem Essen war mutig. So eine tour hätten sich nicht viele zugetraut. Ist aber ein guter Tip. Mal was anderes.

Oft hat es bei Indeienbesuchern mit dem Magen dann 'wegen Eis aus dem nicht industriell geschlossenen Becher' nicht geklappt. Freut mich dass euch nichts passiert ist. Grundsätzlich ist heißes in Indien für europäische Mägen immer besser.

Mein Magen war in Indien damals bei gleichem Essverhalten wie alle anderen sehr robust. Wir hatten aber auch Leute auf unserem Business Trip (Fahrerprobung und Dauerlaufstreckenerkundung gemeinsam mit indischem Kunden - ich als Projektleiter) dabei, die gefühlt schon im Landeanflug noch vor Betreten des Landes Magenprobleme hatten. Kommt wohl sehr auf interne (Magen) Robustheit an.

Weiter so!

Flyglobal

danke für dein Feedback :)

Wir haben relativ viele Hotels erst vor Ort gebucht, da +1 große Ketttenhotels ohne regionalen Charme wenig mag. Dementsprechend waren wir oft in günstigen Hotels oder in kleinen Boutique Hotels (mehr im nächsten Eintrag aus Jodhpur und Udaipur). Ich war überrascht was wir dann am Ende doch für tolle Zimmer hatten und einen oftmals sehr interessanten Austausch mit den Eigentümern des Hotels.

Am Ende waren wir beim Essen gar nicht sooooo mutig. Wir haben uns einfach an ein paar Grundregeln gehalten:

- Zähneputzen mit gekauftem Trinkwasser
- Nichts ungekochtes/ungebratenes auf der Straße essen
- Mit positivem Gefühl ans Essen rangehen und den Geschmack genießen (macht mMn einen großen Unterschied aus)
 
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DaRuLz

Aktives Mitglied
13.01.2013
160
5
Danke für Deinen Reisebericht und die freche Schreibweise :)

Habe eine Frage zu Deinem "völlig wahnsinnigen Rückflug": Wie hast Du es geschafft, über LifeMiles Air China-Flüge zu buchen? Alle Suchergebisse, die mir angezeigt werden, lassen sich nicht buchen und werden mit einer Fehlermeldung beantwortet. Laut FlyerTalk schon seit längerem ein ganz normales Phänomen... Deswegen würde mich interessieren, wie Du Eure Tickets buchen konntest.

Ich habe die Flüge ca. September gebucht. Ich hatte die Flüge online gefunden, konnte sie aber aufgrund einer Fehlermeldung nicht buchen.

Daraufhin habe ich Screenshots gemacht und an Lifemiles per Mail geschickt. 2 Tage später wurde ich zurückgerufen, gab meine CC Daten an und hatten einen weiteren Tag später die Tickets.
 
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Frühstücksdirektor
14.03.2010
1.088
1
STR
Toller Bericht, danke.

Die Idee mit Deiner Frau in Yoga-Pose vor dem Tadsch Mahal ist klasse!
 

DaRuLz

Aktives Mitglied
13.01.2013
160
5
Hallo zusammen,


wir gruessen euch aus Chennai im Sueden Indiens. Es sind 31 Grad, +1 liegt am Pool waehrend ich in einem kleinen Kaemmerlein den Blog zusammenbastle. Ich vermute das ist diese moderne Arbeitsteilung von der immer geredet wird...


Tag 7: Der letzte Blogeintrag endete mit dem Flug von Delhi nach Jodhpur welcher ohne hupendes Flugzeug relativ unspektakulaer war. Wir landeten am kleinen schmucken Flughafen in Jodhpur und fuhren mit einer Auto Rikshaw zu unserem naechsten Hotel.


(Provinz)-Flughafen Jodhpur


Nach der abgeranzten Drecksbude, welche wir in Old Delhi bewohnten, freuten wir uns auf ein kleines, brandneues Boutiquehotel mit 10 Zimmern in der Altstadt Jodhpurs. Das Hotel war unschlagbar guenstig und die bisher wenigen Bewertungen waren wirklich sehr gut. Freudig traten wir nach dem Verkehrschaos in Jodhpur ins Hotel ein und WOOOOWWWW was eine wunderschoene Perle das war.


Die Besitzerin begruesste uns sofort sehr herzlich, gab uns einen Massala Chai Tee und quatschte ein wenig mit uns auf einer Couch neben einem Springbrunnen im Eingangsbereich.


Das gesamte Hotel war in einem alten Festungsstil renoviert worden, hatte warmes Wasser (wenn man den Boiler anstellte) und eine unschlagbare Dachterasse. JA, hier wuerden wir uns wohfuehlen.


Das Hotel hieß "Rani Mahal". Ich kann es nur jedem empfehlen!



Hier die Dachterasse des Hotels, auf dem das Frühstück serviert wurde:



Im Hintergrund sieht man bereits die Hauptattraktion der "blauen Stadt", das Mehrangarh Fort. Das Fort wurde, wie auch immer diese kleinen verrueckten Inder das hinbekommen haben, auf einen grossen Felsenberg gesetzt und ist circa so gross wie das kleine thüringische Dorf aus dem ich stamme ;)



Am Abend spatzierten wir noch ein wenig durch die Stadt bevor wir ziemlich fertig in unser Burgbettchen fielen.









Tag 7: natuerlich wollten wir das Fort von der Naehe aus sehen. Wir fragten 3 Inder nach dem Weg, welche alle vollkommen unterschiedliche Beschreibungen ausgaben. Egal, laufen wir halt mal grob in die richtige Richtung. Wir verliefen uns in charmant riechenden Nebengassen Jodhpurs doch kamen irgendwie irgendwann an einem Seiteneingang auf das Gelaende des Forts. Hier der Eingangsbereich inklusive richtig sympathischem Tuersteher.





Was wir leider nicht wussten war, dass man keinen wirklich menschenwuerdigen Fussweg Richtung Hauptfort gebaut hatte von unserem Eingang aus. Wir begannen also, einen doch recht steinigen und unbegehbaren Weg entlangzuklettern und zu besteigen. Weit und breit waren keine anderen Menschen, dafuer war der Ausblick richtig gut.







Auf dem Fort selbst machten wir einen mehrstuendigen Rundgang inklusive verrueckter Schattenfotos.



Als wir bereits auf dem Rueckweg waren sahen wir das Fussballtraining des indischen Spitzenclubs "Fortuna Curry Jodhpur". Kurz gefragt und schon konnte ich eine runde mitkicken. Hier ein kurzes Video



Nein, keinesfalls sind das kleine Kinder die ich da abgezogen habe. Das sind gestandene mehrfache Familienvaeter in den mitt-Dreissigern im besten Fussballeralter :)


Zum Abschluss gab es noch ein Teamfoto und wir spazierten wieder zu unserem Hotel zurueck.





Tag 8: Wir mussten Jodhpur leider wieder verlassen und fuhren mit einem Fahrer in das angeblich noch schoenere Udaipur. Noch kurz mit der Belegschaft im Hotel ein Foto gemacht:



Man beachte die Anzahl der Angestellten eines 10-Zimmerhotels... aber das Thema hatten wir ja bereits...


Der unglaublich schnuckelige Besitzer-Apu des Hotels


Wir koennen das Hotel "Rani Mahal" nur jedem waermstens empfehlen!


Auf der Fahrt nach Jodhpur wehrte ich erfolgreich einen Adoptionsversuch von +1 ab, die sich in diese wirklich zuckersuesse kleine Inderin verguckt hatte:





Stattdessen versuchte ich +1 in die indische Landwirtschaft zu integrieren und konnte sogar ein Probearbeiten vereinbaren, jedoch schlug Susan laut Agrar-Apu nicht doll genug auf den Arsch der Kuehe und er nahm sie nicht an.



Auf der Fahrt machten wir noch einen kleinen Stop in Ranakpur und ein Jain-Moench gab uns seinen Segen.





Am Abend kamen wir in Udaipur an. Udaipur an sich ist fuer indische Verhaltnisse nicht sonderlich gross mit seinen rund 500.000 Einwohnern. Dennoch ist die Stadt vom Charme her etwas ganz besonderes, da sie umgeben ist von Bergen und Seen. Losgeloest vom ganzen Dreck und Schmutz koennte man vermuten man sei in Venedig.







In Udaipur hatten wir uns auch ein sehr schmuckes Hotel ausgesucht und bekamen sogar ein Upgrade auf eine Suite.... und meine Guete war das ein wahnsinnig grosses und tolles Zimmer.


Tag 9:


Wir wollten erst mal ein wenig entspannen und nutzten dafuer den Hotelpool der nicht nur in 30 Grad warme Sonne getraenkt, sondern auch auf dem Dach des Hotels war.





Wir liefen folgend ein wenig durch die Stadt und den dazugehoerigen Stadtpalast. Auf dem Weg fanden wir die in Indien ueblichen Kuehe, welche in Udaipur haeufig Buckel haben (ich glaub das sind einfach Bullen, oder ?). Wir nannten die Tiere aufgrund ihres Hoeckers folgend nur noch "Kuhmels".


Hier ein Bild, Achtung: Links +1, rechts Kuhmel, nicht verwechseln!



Abends besuchten wir eine Folklore-show die wirklich sehr sehr sehr gut war. Viele verschiedene und verrueckte Taenze wurden praesentiert, doch seht selbst.





Die Oma mit den Schuesseln aufm Kopp war wirklich der Kracher...keine Ahnung wie man so viel Kraft und Balance im Nackenbereich haben kann.


Tag 10


Wir fuhren Richtung Flughafen in Udaipur um weiter nach Bangalore zu meinem Studienkumpel zu fliegen.
Beste Beschriftung eines LKWs in Indien ever


Am Flughafen machten wir auch mal wieder folgenden schoenen Schnappschuss ueber die Anzahl von Arbeitern fuer einfache Taetigkeiten.


2!!! professionelle Leiterhalter !


Wir landeten Nachts in Bangalore und fuhren sofort auf eine Party zu meinem Studienkumpel Suhas Schubkarran (ich glaube so wird er geschrieben). Man merkt bereits, sein Nachname klingt ein wenig wie Schubkarre und so nannte ich Ihn auch eigentlich das gesamte Studium ueber und er fand das auch ganz gut so.


Schubkarre ist fuer indische Verhaeltnisse unendlich reicht. Seine Familie besitzt Apotheken, medizintechnische Laeden und wohnt im besten Viertel der Stadt in einer Villa.


Ich kann mich erinnern wie Schubkarre mich nach 2 Wochen Studium in Frankreich fragte, wie viele Bedienstete meine Familie denn in Deutschland habe. Ich sagte "keine natuerlich, das ist in Deutschland kaum ueblich...und meine Mutter reagiert immer allergisch wenn man sie als Bedienstete betitelt :) ".


So feierten wir in einem angesagten Club in Bengalore zur Musik eines schwedischen DJs und gingen zur Aftershowparty zu irgendeinem Kumpel von Suhas, welchen wir Locken-Apu tauften und auch nur noch so riefen. Locken Apu war mit einer Deutschen liiert, welche jedoch nicht zu Hause war, da sie gerade noch im Flieger aus Hongkong sass...verrueckte Welt.


v.l.n.r.: ich, Suhas, seltsamer Inder, Locken-Apu


Schubkarre hatte noch eine kleine Schwester, sprich ein Schubkaerrchen, die sich in den folgenden Tagen +1 annahm um ganz viel Maedelszeug zu machen. Hier ein paar Bilder:



In einem Moment geistiger Umnachtung wurde ich natuerlich auch noch ueberredet mich indischer anzuziehen.



Abends gingen wir erst in eine Bar ein paar Bier kippen mit den beiden Schubkarren und anschliessend auf die Geburtstagsparty eines alten bekannten Freundes: Locken Apu wurde 34



Tag 13


Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von Familie Schubkarre. Die uns entgegengebrachte Herzlichkeit der gesamten Familie war nicht in Worte zu packen. Zu jeder Zeit wurden wir bestens von Mama Schubkarre bekocht, jeder Wunsch wurde uns von den Lippen abgelesen und wir bekamen ein gutes Gefuehl dafuer, wie das Leben in einer indischen, modernen, Familie ist.


A propos modern: Suhas wird dieses Jahr noch verheiratet hat seine Mutter beschlossen. +1 und ich sind herzlich zur Schubkarrenhochzeit eingeladen, auch wenn Suhas diese Frau noch nicht mal kennt.


Nachmittags fuhren wir mit dem Bus nach Chennai. Der Bus war ueberraschend komfortabel und die 7 stuendige Fahrt verging wie im Flug. Nach 2 Naechten im Hilton Chennai (irgendwie wollten wir mal 2 tage etwas "westliches") fliegen wir nach Sri Lanka und beziehen dort unser Stranddomizil.


Bis dann
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.603
505
Nochmals: ein wirklich toller Bericht. Danke dass du uns diesen Einblick gibst. Dazu ein toller Schreibstil.

Das mit dem verheiratet werden ist so eine Sache in Indien- sehr sehr weit verbreitet.

Unser Projektleiter von indischer Seite hatte damals einen Mittelweg gefunden. Er hatte sich seine Braut selbst ausgeguckt, aber er hat seinen Vater gefragt ob er doch mal zur Familie des Mädchens gehen könnte um den Deal auszumachen. Zum Glück waren alle einverstanden und auch die Sterne die in Indien da mit befragt werden standen auch gut.

Ich kann bestätigen -gute wahl - ich kenne die Frau und zwei tolle Tächter.

Weiter so.

Flyglobal
 

Liegendflieger

Erfahrenes Mitglied
13.02.2016
255
1
Wie westlich-dekadent, wie verkommen muß man sein, um sich auf unserer schönen Erde ausgerechnent so ein Reiseziel auszusuchen?
Was Mädchen und Frauen in Indien systematisch (und nicht etwa nur vereinzelt!) angetan wird, ist so unaussprechbar, daß ich die - ohnehin jedem halbwegs anständigen Menschen bekannten - Berichte hier noch nicht einmal verlinken möchte.

Ich wünsche der als "nicht gerade unattraktivsten +1" vorgestellten Dame, daß sie niemals in die Situation kommen möge, in der viele der jungen Frauen, die sie in Indien so freundlich begrüßt haben, seit ihrer Kindheit waren.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.825
6.340
Odessa/ODS/UA
Wie westlich-dekadent, wie verkommen muß man sein, um sich auf unserer schönen Erde ausgerechnent so ein Reiseziel auszusuchen
Muss man diesen Post so verstehen, dass jeder, der in ein Land mit anderen Sitten & Bräuchen wie in unserer westlich-dekadenten Welt fliegt (auch auf den Philippinen, im ländlichen China, in Afrika etc. werden Frauen - und auch Männern - 'Dinge' angetan) in Deinen Augen 'verkommen' ist?

Schade, solche kleinkarierten Kommentare in einem so guten Reisebericht im Vielfliegerforum zu finden.
 

Realmeister

Erfahrenes Mitglied
11.05.2015
318
-1
Wie westlich-dekadent, wie verkommen muß man sein, um sich auf unserer schönen Erde ausgerechnent so ein Reiseziel auszusuchen?
Was Mädchen und Frauen in Indien systematisch (und nicht etwa nur vereinzelt!) angetan wird, ist so unaussprechbar, daß ich die - ohnehin jedem halbwegs anständigen Menschen bekannten - Berichte hier noch nicht einmal verlinken möchte.

Ich wünsche der als "nicht gerade unattraktivsten +1" vorgestellten Dame, daß sie niemals in die Situation kommen möge, in der viele der jungen Frauen, die sie in Indien so freundlich begrüßt haben, seit ihrer Kindheit waren.

:sick: :censored:
 

Liegendflieger

Erfahrenes Mitglied
13.02.2016
255
1
Muss man diesen Post so verstehen, dass jeder, der in ein Land mit anderen Sitten & Bräuchen wie in unserer westlich-dekadenten Welt fliegt (auch auf den Philippinen, im ländlichen China, in Afrika etc. werden Frauen - und auch Männern - 'Dinge' angetan) in Deinen Augen 'verkommen' ist?

Schade, solche kleinkarierten Kommentare in einem so guten Reisebericht im Vielfliegerforum zu finden.

Schade, jemanden wie Dich hätte ich in dieser Frage auf meiner Seite gewähnt.
So kann man sich täuschen.

"+1 habe ich (noch) nicht fuer drei Kuehe, 2 mal Chicken Curry und eine Rikscha-Fahrt verkauft"
Gehört so etwas für Dich noch zu "anderen Sitten & Gebräuchen" oder schon zu eurer Form von Humor? Und wenn Du es für Humor/Ironie und nicht für tolerable Sitten hälst: darf man solche Witze nur über ferne Inder machen oder vielleicht auch über hier in Deutschland lebende Moslems bzw. andere patriarchalisch denkende Menschen?

"Kleinkariert" wäre es sicherlich, wenn einer behauptet, deine blondierte slawische Silikonpuppe würde für zwei Kühe und eines der von dir so oft fotografierten Chicken Curry weggehen und dich darüber aufregst, gell?
 

Liegendflieger

Erfahrenes Mitglied
13.02.2016
255
1
ja, "Respekt" ist so ein Wort, das ihr gerne benutzt.
Das, was ihr darunter versteht, ist in der Tat nicht meine Stärke. Mit "Stärke" habe ich es ohnehin nicht so in eurem Sinne.
 

kleinerpartybaer

Erfahrenes Mitglied
17.02.2012
1.265
-13
Schade, jemanden wie Dich hätte ich in dieser Frage auf meiner Seite gewähnt.
So kann man sich täuschen.

"+1 habe ich (noch) nicht fuer drei Kuehe, 2 mal Chicken Curry und eine Rikscha-Fahrt verkauft"
Gehört so etwas für Dich noch zu "anderen Sitten & Gebräuchen" oder schon zu eurer Form von Humor? Und wenn Du es für Humor/Ironie und nicht für tolerable Sitten hälst: darf man solche Witze nur über ferne Inder machen oder vielleicht auch über hier in Deutschland lebende Moslems bzw. andere patriarchalisch denkende Menschen?

"Kleinkariert" wäre es sicherlich, wenn einer behauptet, deine blondierte slawische Silikonpuppe würde für zwei Kühe und eines der von dir so oft fotografierten Chicken Curry weggehen und dich darüber aufregst, gell?

unglaublich, dass jemand der gerade mal 22 Beiträge hier und noch nie etwas konstruktives geleistet hat solche Sprüche von sich gibt... Anscheinend scheinen dir die Reports aber so unglaublich schlecht zu gefallen, dass du dir trotzdem die Mühe gemacht hast die meisten durchzulesen... Guten "Flug"
 
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kumpel64

Erfahrenes Mitglied
29.12.2010
1.145
47
Oberpfalz (NUE)
Danke für den super tollen Bericht!

Denk' Dir nichts, wenn hier einer versucht, quer zu schießen. Ist leider immer öfter hier der Fall. Schade drum, aber am besten läßt man solche Individuen an der rechten Hand ausgestreckt verhungern und ignoriert sie.
 
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nice

Erfahrenes Mitglied
08.05.2009
882
11
Auch von mir Danke für den tollen Bericht. Toller Schreibstil.
 

youser

Erfahrenes Mitglied
31.12.2011
448
0
Und jetzt atmen wir alle gaaaaaaaaanz tief durch. OOOOOOOOOOOOOOoooommh.

Okay, back to topic! Ich freue mich auf die Fortsetzung.
 

DaRuLz

Aktives Mitglied
13.01.2013
160
5
---Hier nun der letzte Teil des kleinen Reiseberichts---


Wir sind wieder da... in einem Stück und ohne ernsthafte körperliche Schäden ! Dennoch wollen wir noch kurz unsere letzten Tage auf Sri Lanka und in Peking beschreiben, da auch hier wieder verrückte Dinge passiert sind :)

5 Tage vor dem Heimflug nach Deutschland (über Peking, wie auch sonst), flogen wir mit UL von Chennai nach Sri Lanka. In Chennai waren es bereits +30 Grad, auf Sri Lanka dann locker +35 und gefühlte 450% Luftfeuchtigkeit. Wir kamen abends in Colombo am Flughafen an und organisierten uns ein Taxi für rund 50 Euro. 50 Euro fragt ihr euch? Ja das klingt recht teuer, doch unser Hotel lag auch einfach mal lockere 2,5 Stunden vom Flughafen entfernt... 50 Euro erschienen doch plötzlich fair und ich hatte spät abends einfach keine Lust mehr aufs Verhandeln.

Unsere Unterkunft war eine größere Villa, geführt von 2 Österreichern ein wenig abseits vom Strand im Süden der Insel. Das Haus war sehr ruhig gelegen, hatte einen Pool und servierte super leckeres Frühstück... mehr brauchten wir nicht.


Weg zum Hotel



Am ersten vollen Tag machten wir somit nichts anders als in der Sonne rumkullern, Kokosnussmilch trinken und Schildkröten, welche bis an den Strand kamen, beobachten.



Sri Lanka liegt nahe dem Äquator und dementsprechend schwimmen auch zu dieser Jahreszeit immer sehr viele Wale an der Südspitze der Insel vorbei. Folglich sind auf Sri Lanka "Whale watching" Touren sehr beliebt.

Wir hatten auch Lust Wale mal live zu sehen und buchten 2 Plätze. Abholung war 5 Uhr morgens am Hotel.... Man braucht kaum zu erwähnen wie müde wir am Boot ankamen...






Folgend fuhren wir ungelogen 5 Stunden mit dem Boot raus aufs Meer. Die Fahrt an sich war am Anfang spannend, da die Aussicht auf die Insel toll war, dann begannen um uns herum Chinesen, Österreicher und Engländer mit dem größten-Seekrank-Kotzfestival, welches ich jemals gesehen habe. Ich hatte auch ein wenig Angst seekrank zu werden, doch wir beide waren überraschend die ganze Zeit fit.



Irgendwann nach 5 Stunden sahen wir endlich einen Blauwal, der zum Luftholen nach oben kam. Fotos oder Videos haben wir hier nicht wirklich gemacht und haben einfach nur zugeguckt wie dieses unsagbar große Tier im offenen Meer rumschwamm.

Glücklich, aber auch ziemlich fertig nach dem 7-stündigen Ausflug fuhren wir wieder nach Hause.



Um noch ein wenig mehr von der Insel zu sehen buchten wir uns halbtägig einen Tuk Tuk Fahrer für kleines Geld, der uns im Süden der Insel zu ein paar Sehenswürdigkeiten fahren sollte.

Als erstes stoppten wir an einer Schildkrötenaufzucht.


Eine Schildkröte war besonders scharf auf +1:




Folgend fuhren wir mit einem Boot durch die Mangroven irgendwo in einer Lagune der Insel.







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Leider war dann auch schon der letzte Tag auf Sri Lanka gekommen. +1 ist braun geworden.... ich ... na ja ich musste mir andauernd anhören wie braun sie geworden ist und wie weiß ich noch war :)

Nun stand die sehr lange Rückreise an. die 2,5h Stunden zurück zum Flughafen mussten zurückgelegt werden, danach sollten wir 8 Stunden nach Peking fliegen, dort 7 Stunden Aufenthalt haben um dann 12 Stunden nach Frankfurt zu fliegen.

Wir packten unsere Rucksäcke mit einem Mix aus Trauer, da die Reise bald vorbei sein würde und Vorfreude, da wir in 20 Stunden in Peking vor der verbotenen Stadt stehen würden. Mein Rucksack war weiterhin relativ leicht und nicht komplett voll. Ich hatte wenig Klamotten mitgenommen, kaum Souvenirs gekauft und fast nur nützliche Dinge eingesteckt.

Der Rucksack von +1 war so voll, sie sah mit dem Ding selbst aus wie eine der ausgewachsenen Schildkröten aus der Aufzuchtfarm. Die Prinzessin hatte zahlreiche Souvenirs und kleine Geschenke gekauft, sie hatte einen Lockenstab mit (???), ne dicke Winterjacke und eine Bommelmütze.... ach diese Frauen :)

Wir hatten es leider nicht geschafft in Indien mit dem Zug zu fahren und somit buchten wir uns für UNGLAUBLICHE €1,30 pro Person ein Zugticket vom Strand bis in die Hauptstadt nach Colombo. (2,5h)

Wir mussten zwar die ganze Fahrt stehen, konnte jedoch aus der offenen Zugtür die ganze Zeit das Meer beobachten.

Hier ein paar Fotos der Fahrt:




Nach einer weiteren kurzen Busfahrt kamen wir schließlich für Gesamtkosten von 2 Euro pro Person am Flughafen an.... plötzlich wirkten die 50 Euro der Hinfahrt nicht mehr so gut :)

Am Flughafen gaben wir schnell noch die letzten Rupien aus und schon bestiegen wir das Flugzeug der Air China Richtung Peking. Besonders gefreut hatte mich die Reaktion des Eincheck-Sri-Lankanesens:

Die Schlange am Check in war unglaublich lang. Die anderen Chinesischen Passagiere bildeten eine spontane Chinesische Eincheck-Mauer innerhalb des Flughafens in Colombo. +1 wollte sich zunächst hinten anstellen, doch drängelte ich mich, gestärkt von der heiligen Macht des Griechengoldes, an allen Gelbhäutern vorbei an den Business Class Check in Schalter. Zugegebenermaßen waren wir angezogen wie Familie Hartz IV auf Wandertag: Jogginghose, mehr oder weniger dreckiges, faltiges t-Shirt und Basecap mit großem Rucksack aufm Rücken.

Inmitten der ganzen Chinesen erkannte uns der Check-in Angestellte und fragte mit dem ungläubigsten Gesicht, welches ich jemals gesehen hatte:

"Fliegt ihr Peking?" JA !
"Business Class?" JA.... und jetzt check uns endlich ein du Dachpappe !

Der Flug nach Peking war sehr unruhig, dennoch pennte ich relativ viel während +1 die Turbulenzen auch besser meisterte als noch auf dem Flug nach Indien. Ziemlich müde kamen wir in Peking an.

Man darf in China einreisen das Transitvisum beantragen, wenn man innerhalb von 48 Stunden in ein Drittland weiterreist. Ich dachte ich bin klug und ging zum Transitschalter um wieder in den Abflugbereich zu kommen. Eigentlich wollte mich kurz in der *Gold Lounge duschen doch diese war kaputt. Egal, wir wollten Peking (in 7 Stunden) erobern.

"Wo ist denn hier der Ausgang aus dem Flughafen, wir wollen in die Stadt" fragte ich die Frau in der Lounge. "Sie können hier jetzt nicht mehr raus bis zum Abflug, sie sind bereits durch die Security durch, sie müssen jetzt hier warten".

BITTE WAS ? Ich bekam schlechte Laune, doch wollte noch nicht aufgeben. Wir gingen zum Informationsschalter im Terminal: "Hi, wir wollen gern noch mal in die Stadt, unser Flug geht in 6 Stunden, wo können wir raus?".

"Entschuldigung, aber sie kommen hier jetzt nicht mehr raus". "WAS??? Sind wir hier im Gefängnis oder was du Quarkschädel? Meine Laune war endgültig am Boden. +1 setzte zudem auch noch das traurigste Gesicht von Peking bis Herzebrock-Clarholz auf....sollten wir etwa umsonst den langen Umweg von Colombo gemacht haben?

Ich ging noch mal in die Lounge und verlangte nach dem Chef. Die kleine Chinesin bekam noch mal meine gesamte Geschichte erzählt und gab uns dann den Tipp einfach mal bei der Security zu fragen ob sie uns denn rauslassen könnten.

Die Security bestand aus einem nicht englischsprachigen, alten chinesischen Polizisten. Alles was er sagte war "not possible" doch was hier possible war, wollte ich nicht wirklich akzeptieren. Er rief seinen Chef hinzu, der ein wenig Englisch konnte:

Chinese: Sie sind bereits im Sicherheitsbereich, sie können nicht mehr raus aus dem Flughafen, verstehen sie das
Ich: Nein
Chinese: Ihr Ticket ist bereits abgestempelt, sie können nicht mehr raus, verstehen sie das?
Ich: Nein
Chinese: Sie haben nur noch 5 Stunden Zeit bis zum Abflug, die Fahrt in die Stadt dauert alleine 3 Stunden, sie haben keine Zeit mehr, verstehen sie das?

An dem Punkt stellte ich mir vor, wie sich im Kopf des Chinesen ein großes Glücksrad drehte über dem Stand "Bullshit ausreden". Jedes Mal wenn er mich nicht abwimmeln konnte drehte er das Rad weiter und gab mir die nächste dumme Begründung...

Ich: Nein, und es ist unser Risiko ob wir den Flug verpassen oder nicht. Wir haben hier scheinbar einen Fehler gemacht und sind falsch abgebogen, können sie uns bitte rauslassen? Meine Freundin war noch nie in China und wir würden gern mehr sehen als nur den Flughafen.

+1 hatte mittlerweile wieder ihr super-traurig-Gesicht aufgesetzt und der chinesische Grenzbeamte lies sich doch tatsächlich von ihrem Charme beeindrucken....

Chinese: Mein Gott, dann geben sie mir mal ihre Tickets

Der Chinese nahm die Tickets, riss sie durch und lies uns passieren.

Chinese: Holen sie sich da drüben neue Tickets, dann können sie den Flughafen verlassen.

YES!!!!

Natürlich war am Ticketschalter eine riesige Schlange. Wir standen nutzlos locker 25 Minuten rum. Mir ging das alles zu langsam....ich ging zur Visumschinesin und fragte ob wir wirklich das Ticket haben müssen um den Flughafen zu verlassen und das 48h Visum zu bekommen. Sie sagte "Nein, wenn sie mir eine Mail mit der Buchungsbestätigung zeigen reicht das aus".

Ich holte +1, die sich mühsam in der Schlange vorgedrängelt hatte, ab und wir gingen zur Visumschinesin. Sie stempelte unsere Pässe und wir konnten endlich diesen blöden Flughafen verlassen....5 Stunden hatten wir noch Zeit.

Auf Sri Lanka waren es noch 35 Grad, in Peking ungelogen -15. Plötzlich war +1`s dicke Jacke und die Bommelmütze doch ziemlich gut.... wir RANNTEN zum Zug, der uns in die Stadt bringen sollte.

Als wir das Ticket kaufen wollten fiel mir auf, dass wir kein chinesisches Geld hatten. Ich wollte mich also völlig aus der Puste erkundigen ob man denn nicht mittels Kreditkarte die Tickets kaufen könne. Hier verstand ich dann wieder, dass in China NIEMAND, aber auch NIEMAND irgendwie gut Englisch kann. Der Ticketmensch, der nun wirklich oft mit Touristen zu tun haben muss, führte folgenden Dialog mit mir:

Ich: "Hi, can I pay for the train with my Credit Card ?"
Chinese: "Go Left "

Was? Öhm ja, egal, keine Zeit mehr, ich entschied wir müssten Geld abheben.

Peter "Where can i find a Bank here, i need money, i need an ATM"
Chinese "i dont understand"
Peter "Money Money Money !" - ABBA wäre stolz auf mich gewesen
Chinese "Go straight"

Mein Kopf knallte auf die Theke des Verkaufsschalters... mein Gott bis du eine Bratpfanne dachte ich mir. Ich gab +1 kurz Bescheid, dass ich Geld holen würde und rannte im Flughafen umher und fand schließlich einen Bankautomaten. Ich hob irgendwelches Geld ab, zu diesem Zeitpunkt war mir alles egal, ich hatte eh nunmehr 4 Währungen im Geldbeutel: Euro, Indische Rupien, Sri Lanka-Rupien, Chinesische Renminbi

Ich rannte zurück zu +1, meine Nase war mittlerweile ein Eiszapfen. Wir kauften die Tickets und saßen endlich im Zug in die Stadt.

Hier lernten wir einen Chinesen kennen, der uns noch kurz den Weg zur verbotenen Stadt erklärte und eigentlich ein ganz lustiger Geselle war UND ENGLISCH KONNTE ER.... (also fast Englisch eher)


Wir stiegen in die Metro ein und fuhren bis zum Tiananmen-Platz direkt vor der verbotenen Stadt. 2 Stunden hatten wir für die Tour bis hierhin gebraucht, ergo hatten wir eine ergiebige Stunde um uns irgendwas anzugucken. An langsam gehen war eh nicht zu denken, da wir sonst festgefroren wären...

Hier ein paar kurze Eindrücke des Ausflugs




Auf der Hälfte der Strecke in der verbotenen Stadt mussten wir umdrehen, da wir kaum noch Zeit hatten. Wir fanden jedoch den Ausgang nicht. Wir gingen also zurück zum Eingang, doch wir durften hier nicht raus. NICHT SCHON WIEDER dachten wir uns.

Mit riesigem Umweg fanden wir endlich wieder zur Ubahn und hatten noch 2 Stunden Zeit. Glücklicherweise hatten wir uns den Weg zurück zum Flughafen gut gemerkt und mehr oder weniger lief alles glatt. Wir kamen am Flughafen an, bekamen neue Tickets und schafften es noch ins Flugzeug...

Noch vor dem Start schlief ich nach einem kurzen Blick in die Karte ein, da ich eh nix verstand. +1 war auch wieder in ein tiefes Koma gefallen, so verbummelten wir nahezu den gesamten Flug und pennten die Strecke durch

Menu im Flugzeug


China von oben


Nach 12 Stunden kamen wir in Frankfurt an. In der DB Lounge konnte ich den Erfolg der Handball-Männer live verfolgen...


Flugroute


Schlafplätze

Vollkommen platt, voller Eindrücke fuhren wir im Zug Richtung Erfurt. Die Zugfahrt von Frankfurt nach Erfurt kostete so viel wie 43 Zugfahren über die selbe Distanz auf Sri Lanka...

Das war es dann auch mit unserem kleinen Reisebericht. Der Alltag hat uns leider bereits wieder, doch wir werden unser Leben lang an diesen völlig verrückten Trip zwischen Chicken Curry, Massala Tee und Flughafengefängnissen denken.

Danke an alle die uns gefolgt sind. Ich bin mir sicher, dass war nicht der letzte Trip von +1 und mir. Über Feedback freuen wir uns immer, egal ob kritisch oder positiv. Solltet ihr Fragen haben, immer her damit !

Bis bald also