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Wenn ich einmal etwas knapp verpaßt habe, "fehlt" das immer mehr als etwas, das immer weit entfernt war oder höchstens ganz abstrakt auf der To-Do-Liste steht. Insofern wurmte es mich seit fünf Jahren, daß mich Lufthansa Private Jet zu Zeiten der Aktion (DER Aktion, youknowwaddamean) statt nach Samaden nach Zürich geflogen hatte.
Daher schlug ich sofort zu, als auf flyt.club eine Mitfluggelegenheit auf einem Leerflug von selbigem Samaden (Samedan, St. Moritz, Engadin Airport, whatever) nach Hamburg angeboten wurde. Mit Cessna 206, also einem Fluggerät, mit dem man sich in Samaden quasi seiner Armut schämen muß, aber hey. Perfekt war, daß ich an dem Tag sowieso von Mannheim nach Bremerhaven mußte, so daß der Umweg über Samaden und Hamburg nur ein kleiner (naja…) war.
Bei der Koordination stellte sich heraus, daß der Hinflug von Schwäbisch Hall-Hessental abgehen sollte, was für mich von Mannheim natürlich noch besser erreichbar war als Samaden (Abfahrt um 0612 statt 0349), und da die eigentlichen Passagiere, die das Flugzeug also für die Strecke von Hessental nach Samaden gechartert hatten, zustimmten, durfte ich auch dort mitfliegen.
Da man nicht "einfach so" in Samaden landen darf, sollte in Hohenems gestoppt werden, um einen Einweiser aufzunehmen und wieder abzusetzen. Somit sollte es also neben dem Hauptziel Samaden zwei weitere echt exotische Airports als "Beifang" geben, und auch mit einer Cessna 206 war ich noch nicht geflogen.
So fuhr ich also am Samstag früh mit dem Railjet, den ich sonst aus Komfort-Gründen zu vermeiden versuche, von Mannheim nach Stuttgart und weiter nach Schwäbisch Hall, wo ich die viereinhalb Kilometer zum Flugplatz bzw. zu den Flugplätzen zu Fuß zurücklegte.
"Die Flugplätze", weil direkt neben dem großen Adolf-Würth-Flughafen
noch eine Graspiste liegt, die vom lokalen Fliegerclub betrieben wird und die nicht eine dritte Piste des "Würthports" ist sondern den eigenständigen Flugplatz Weckrieden bildet.
Beide Plätze sind, anders als in Nordholz bzw. Spieka, wo das Setup ähnlich ist, mit einem Taxiway verbunden, so daß Deutschlands kürzestmöglicher Streckenflug zwar eine Möglichkeit aber keine Notwendigkeit ist. Die kreuzende Landstraße ist daher beschrankt:
Fast Forward zum eigentlichen Flug, nachdem Pilot und die weiteren Passagiere angekommen waren:
Zum Einsatz kam überraschenderweise eine Cessna 207, also eine gestreckte 206 mit sieben oder acht (hier sieben) statt sechs Sitzen. Diese hatte der Betreiber tags zuvor in Tschechien gekauft und überführte sie nun über Schwäbisch Hall und Samaden nach Hamburg.
Selbst auf so einem Flug ein Equipment Change, o tempora, o mores ;-) Nein, ich war nicht unzufrieden: Zwar war ich auch mit der 206 noch nicht geflogen, aber die 207 ist viel seltener und hätte normalerweise einmal gezielt "gejagt" werden müssen, während eine 206 irgendwann einmal von alleine passieren wird.
Der erste Flug führte durch durchwachsenes Wetter über Ulm,
den Bodensee
und Bregenz
in 56 Minuten nach Hohenems.
Dort stiegen der Einweiser und billiger Sprit zu, und schon ging es weiter.
Samaden ist ja bekanntlich, auch das eine oder andere Forumsmitglied hat ja ebenso wie ich vor fünf Jahren diese Erfahrung gemacht, wettertechnisch etwas tricky.
Warum? Nun, da ist zum einen die Landung selbst: Der Platz ist so ins Tal gequetscht, dass man für die Turns vom Gegen- in den Quer- und weiter in den Endanflug einfach sehr, sehr wenig Platz hat, weil das Tal so eng ist. Sehr lang ist es auch nicht, so daß man sehr steil sinken muß bzw. beim Start auch nicht so richtig viel Luft hat. Immerhin ist der Platz auch recht hoch, und die C207 ist gegenüber der gleich motorisierten aber leichteren C206 auch nicht gerade ein Performance-Monster. Wenigstens waren wir leicht und "beturbot" und die Temperatur nicht hoch. Aber ich schweife ab, also, die Landung selbst ist nicht von schlechten Eltern und unterliegt deshalb, neben der bereits erwähnten Einweiserpflicht, auch erhöhten Minima.
Und zum anderen muß man, um überhaupt ins Engadin reinzukommen, einen Paß überwinden. Und wenn der in der Suppe liegt, heißt es schon früh "du kumms hier nisch rein". Die Wolkenuntergrenze muß also auf mehr als 8.500, besser 9.000 Fuß liegen.
Letztlich war das aber alles, laßt mich das vorwegnehmen, kein Problem - ich konnte die LHPJ-Scharte auswetzen. Das Wetter war sogar relativ brauchbar, wir flogen schön den Rhein hoch
an Liechtenstein vorbei
bis Chur,
hangelten uns immer schön an den Bergen entlang
und überwanden ohne Probleme den Julierpaß,
unsere erste Wahl. Sehr schöne Aussichten im bzw. ins Engadin,
vorbei an St. Moritz und über den See,
vorbei an Samaden und den Flughafen im Queranflug
in die bereits besagten engen Kurven
und schon waren wir nach 42 Minuten da.
Interessanter Platz, schön gelegen, wie gesagt, und bis auf den Altiport Courchevel der höchstgelegene Europas. Im Winter kann man die Privatjets stapeln, dann ist sogar PPR angesagt, um vorab die Abstellsituation zu klären, jetzt im Sommer ist tote Hose. Der Flughafen ist bzw. seine Gebäude sind gar nicht so mondän, wie ich mir das gedacht hatte. Letztlich ist es auch nur ein ganz normaler GA-Platz. Sehr funktional (allerdings ist das Büro der Flugleitung schon technisch vom Feinsten, das kann man nicht anders sagen), kein Chichi, kein VIP-Terminal mit rotem Teppich und champagnerschwenkenden Hostessen, einfach nur ein normaler kleiner Flugplatz.
Daher schlug ich sofort zu, als auf flyt.club eine Mitfluggelegenheit auf einem Leerflug von selbigem Samaden (Samedan, St. Moritz, Engadin Airport, whatever) nach Hamburg angeboten wurde. Mit Cessna 206, also einem Fluggerät, mit dem man sich in Samaden quasi seiner Armut schämen muß, aber hey. Perfekt war, daß ich an dem Tag sowieso von Mannheim nach Bremerhaven mußte, so daß der Umweg über Samaden und Hamburg nur ein kleiner (naja…) war.
Bei der Koordination stellte sich heraus, daß der Hinflug von Schwäbisch Hall-Hessental abgehen sollte, was für mich von Mannheim natürlich noch besser erreichbar war als Samaden (Abfahrt um 0612 statt 0349), und da die eigentlichen Passagiere, die das Flugzeug also für die Strecke von Hessental nach Samaden gechartert hatten, zustimmten, durfte ich auch dort mitfliegen.
Da man nicht "einfach so" in Samaden landen darf, sollte in Hohenems gestoppt werden, um einen Einweiser aufzunehmen und wieder abzusetzen. Somit sollte es also neben dem Hauptziel Samaden zwei weitere echt exotische Airports als "Beifang" geben, und auch mit einer Cessna 206 war ich noch nicht geflogen.
So fuhr ich also am Samstag früh mit dem Railjet, den ich sonst aus Komfort-Gründen zu vermeiden versuche, von Mannheim nach Stuttgart und weiter nach Schwäbisch Hall, wo ich die viereinhalb Kilometer zum Flugplatz bzw. zu den Flugplätzen zu Fuß zurücklegte.
"Die Flugplätze", weil direkt neben dem großen Adolf-Würth-Flughafen
noch eine Graspiste liegt, die vom lokalen Fliegerclub betrieben wird und die nicht eine dritte Piste des "Würthports" ist sondern den eigenständigen Flugplatz Weckrieden bildet.
Beide Plätze sind, anders als in Nordholz bzw. Spieka, wo das Setup ähnlich ist, mit einem Taxiway verbunden, so daß Deutschlands kürzestmöglicher Streckenflug zwar eine Möglichkeit aber keine Notwendigkeit ist. Die kreuzende Landstraße ist daher beschrankt:
Fast Forward zum eigentlichen Flug, nachdem Pilot und die weiteren Passagiere angekommen waren:
Zum Einsatz kam überraschenderweise eine Cessna 207, also eine gestreckte 206 mit sieben oder acht (hier sieben) statt sechs Sitzen. Diese hatte der Betreiber tags zuvor in Tschechien gekauft und überführte sie nun über Schwäbisch Hall und Samaden nach Hamburg.
Selbst auf so einem Flug ein Equipment Change, o tempora, o mores ;-) Nein, ich war nicht unzufrieden: Zwar war ich auch mit der 206 noch nicht geflogen, aber die 207 ist viel seltener und hätte normalerweise einmal gezielt "gejagt" werden müssen, während eine 206 irgendwann einmal von alleine passieren wird.
Der erste Flug führte durch durchwachsenes Wetter über Ulm,
den Bodensee
und Bregenz
in 56 Minuten nach Hohenems.
Dort stiegen der Einweiser und billiger Sprit zu, und schon ging es weiter.
Samaden ist ja bekanntlich, auch das eine oder andere Forumsmitglied hat ja ebenso wie ich vor fünf Jahren diese Erfahrung gemacht, wettertechnisch etwas tricky.
Warum? Nun, da ist zum einen die Landung selbst: Der Platz ist so ins Tal gequetscht, dass man für die Turns vom Gegen- in den Quer- und weiter in den Endanflug einfach sehr, sehr wenig Platz hat, weil das Tal so eng ist. Sehr lang ist es auch nicht, so daß man sehr steil sinken muß bzw. beim Start auch nicht so richtig viel Luft hat. Immerhin ist der Platz auch recht hoch, und die C207 ist gegenüber der gleich motorisierten aber leichteren C206 auch nicht gerade ein Performance-Monster. Wenigstens waren wir leicht und "beturbot" und die Temperatur nicht hoch. Aber ich schweife ab, also, die Landung selbst ist nicht von schlechten Eltern und unterliegt deshalb, neben der bereits erwähnten Einweiserpflicht, auch erhöhten Minima.
Und zum anderen muß man, um überhaupt ins Engadin reinzukommen, einen Paß überwinden. Und wenn der in der Suppe liegt, heißt es schon früh "du kumms hier nisch rein". Die Wolkenuntergrenze muß also auf mehr als 8.500, besser 9.000 Fuß liegen.
Letztlich war das aber alles, laßt mich das vorwegnehmen, kein Problem - ich konnte die LHPJ-Scharte auswetzen. Das Wetter war sogar relativ brauchbar, wir flogen schön den Rhein hoch
an Liechtenstein vorbei
bis Chur,
hangelten uns immer schön an den Bergen entlang
und überwanden ohne Probleme den Julierpaß,
unsere erste Wahl. Sehr schöne Aussichten im bzw. ins Engadin,
vorbei an St. Moritz und über den See,
vorbei an Samaden und den Flughafen im Queranflug
in die bereits besagten engen Kurven
und schon waren wir nach 42 Minuten da.
Interessanter Platz, schön gelegen, wie gesagt, und bis auf den Altiport Courchevel der höchstgelegene Europas. Im Winter kann man die Privatjets stapeln, dann ist sogar PPR angesagt, um vorab die Abstellsituation zu klären, jetzt im Sommer ist tote Hose. Der Flughafen ist bzw. seine Gebäude sind gar nicht so mondän, wie ich mir das gedacht hatte. Letztlich ist es auch nur ein ganz normaler GA-Platz. Sehr funktional (allerdings ist das Büro der Flugleitung schon technisch vom Feinsten, das kann man nicht anders sagen), kein Chichi, kein VIP-Terminal mit rotem Teppich und champagnerschwenkenden Hostessen, einfach nur ein normaler kleiner Flugplatz.