Anschluss verpasst: von ET zu LH in FRA

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pumuckel

Erfahrenes Mitglied
22.08.2010
2.079
611
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Ich war kürzlich in folgender Situation, die mir noch Fragen aufwirft:

Flug mit ET Ankunft in FRA um 05.10, Weiterflug mit LH nach ZRH um 06.30

Da ich wusste, dass dies knapp ist, war mir wichtig, dass beides in einem Ticket gebucht ist und das war auch der Fall. So habe ich mich auf der sicheren Seite gefühlt, unterdessen weiss ich, dass aber auch das einen Unsicherheitsfaktor birgt.

Also, ET ist pünktlich gelandet, am Gate B42 war sie etwa um 05.20, das Aussteigen ging schnell, weil die Kiste schwach belegt war. Boardingpass hatte ich noch keinen, den konnte ET nicht ausstellen, das Gepäck war aber durchgecheckt. Also schnellstens zum Transferschalter, der war aber noch geschlossen, die ersten Angestellten waren gerade beim Einrichten, auf einem Bildschirm habe ich gesehen, dass der Weiterflug bei A22 geht - weiter zur Passkontrolle, dort stand eine riesige Traube von wartenden Leuten, keine organisierte Warteschlange oder sowas. Von hinten konnte man auch nicht sehen, wo welche Schalter geöffnet waren, es waren aber nur ganz wenige, so etwa alle zehn Minuten wurde ein neuer geöffnet. Erinnert ein wenig an Drittweltländer...

Bis ich durch die Passkontrolle war, war es bereits 06.05, durch die Sicherheitskontrolle 06.10, da war der Flug auf den Bildschirmen schon verschwunden, bin dann trotzdem noch zu A22 gerannt, aber war schon geschlossen.

Die Dame am Schalter hat mir gesagt, dass ich sowieso schon von "jemandem" rausgebucht wurde, ohne auf einen anderen Flug umgebucht zu werden. Dann zum Transferschalter, dort hat mir die Dame erklärt, dass sie mich auf den Flug um 08.30 buchen könne und hat angefangen zu rechnen, was das kosten würde, EUR 150 Umbuchungsgebühr plus den Buchungsklassenunterschied...

Ich habe ihr erklärt, dass ich erwarte, umsonst umgebucht zu werden, weil alles in einem Ticket war. Sie sagt, das könne nur ET machen und die haben keinen Schalter im Transitbereich und seien sowieso nie zu erreichen. Ausserdem war die tatsächliche Umsteigezeit mehr als eine Stunde, was reichen sollte, wenn man sich etwas beeilt. Jetzt war der Fehler also bei mir.

Nach meinem weiteren Insistieren, hat sie sich mit ihrem Vorgesetzten besprochen und mich dann doch ohne Bezahlung umgebucht, mit einem deutlichen Hinweis, dass so aber mein Recht auf eine Beanstandung erlischt (klar, warum soll ich noch reklamieren, wenn eine akzeptable Lösung gefunden wurde...).

Aber es bleibt die Frage: Wer entscheidet, ob ich getrödelt habe? Muss man also immer damit rechnen, selber schuld zu sein?

Bei anderen Flughäfen/Fluggesellschaften habe ich schon öfters erlebt, dass in einem solchen Fall jemand beim Ankunft am Gate steht, der einem entweder auf dem schnellsten Weg zum nächsten Gate bringt, oder einem gleich die umgebuchte Boardingkarte aushändigt.
 

Brummbaer66

Erfahrenes Mitglied
09.08.2012
899
-1
VIE
MCT ist laut Fraport 45 Minuten, wie man aber sieht, mit Passkontrolle und Fummelbude zumindest um diese Uhrzeit schlecht zu schaffen. Du wirst ja nicht 35 Minuten vor dem Transferschalter gewartet haben.
 
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Anonyma

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16.05.2011
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BRU
Mein Eindruck ist, dass die Airlines derartige Direkttransfers v.a. in solchen Fällen anbieten, wo durch Verspätung die MCT unterschritten ist. Solange die noch eingehalten wird, gehen die eher davon aus, dass ja ausreichend Zeit ist. Und hier war ja sogar noch deutlich mehr Zeit.

Dazu kommt, dass Verbindungen zwischen unterschiedlichen Airlines sind meiner Erfahrung auch oft "problematischer" sind (was etwa das Warten auf Anschlusspaxe, die Organisation von Direkttransfers usw. betrifft), als innerhalb der gleichen Airline oder meinetwegen innerhalb der LH-Gruppe.

Von Paxen, die wegen Wartezeiten an Pass- und/oder Sicherheitskontrolle etc. einen Anschluss verpassen, obwohl eigentlich noch über der MCT, Geld für die Umbuchung zu verlangen, ist meiner Meinung allerdings völlig daneben. Solange da nicht wirklich ganz klar und deutlich der Pax selber schuld ist (also etwa voll bepackt mit Duty Free-Tüten ankommt, gemütlich am Gate einen Nespresso trinkt o.ä.) halte ich es für selbstverständlich, kostenlos umgebucht zu werden.

Das Thema wurde ansonsten auch schon im Zusammenhang mit anderen Airlines diskutiert, wie etwa OS
http://www.vielfliegertreff.de/swiss-austrian-brussels-wings/93254-kundenservice-bei-austrian.html

Und A3
http://www.vielfliegertreff.de/reiselust-reisefrust/96309-a3-verklagen-eu-entschaedigung.html

Scheint also leider nicht so selten zu sein, dass hier von irgendeinem Service Schalter-Personal den Paxen die Schuld zugeschoben wird…
 

rotanes

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01.06.2010
7.016
5
HAM
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Anonyma

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16.05.2011
16.095
8.271
BRU

Habe ich doch erwähnt, lediglich den Link habe ich vergessen....i

Solange da nicht wirklich ganz klar und deutlich der Pax selber schuld ist (also etwa voll bepackt mit Duty Free-Tüten ankommt, gemütlich am Gate einen Nespresso trinkt o.ä.)

Nur hier und in den anderen beiden von mir verlinkten Threads lag es doch eher nicht an absichtlichem Trödeln (ohne jetzt den einen oder anderen Fehler des Pax auszuschließen bzw. auszuschließen, dass gewisse Fakten verschwiegen werden...).

Und Tatsache ist, dass gerade Wartenzeiten an Passkontrolle und/oder SiKo durchaus zu verpassten Anschlüssen führen können, auch wenn die MCT eigentlich noch eingehalten wurde. Das als Argument für "selber schuld" heranzuziehen, halte ich doch für fraglich.
 
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pumuckel

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22.08.2010
2.079
611
MCT ist laut Fraport 45 Minuten, wie man aber sieht, mit Passkontrolle und Fummelbude zumindest um diese Uhrzeit schlecht zu schaffen. Du wirst ja nicht 35 Minuten vor dem Transferschalter gewartet haben.

Nein, vor dem Transferschalter war ich etwa 10 Sekunden. Aber es ist schon erstaunlich, dass im Land der Willkommenskultur bei solch grossem Andrang nur sowenige Schalter bei der Passkontrolle geöffnet sind, andere Reisende haben erzählt, das sei kein Einzelfall, es sei jeden Morgen genauso.

Übrigens gab es beim Gate schon eine erste Passkontrolle, das hat schon ein paar Minuten gekostet. Dort wurden allerdings nur afrikanisch-aussehende Passagiere auf vorhandene Visas kontrolliert.

Inhaltlich noch: Ich hätte mich da, freundlich die Mitreisenden fragend, vorgedrängelt bei der Passkontrolle.

Die Mitreisenden waren aus selbigem Grund alle äusserst schlecht gelaunt. Und ich hätte ja dreihundert von denen fragen müssen... Bei der SiKo durfte ich eine kleine Abkürzung nehmen.

Und Tatsache ist, dass gerade Wartenzeiten an Passkontrolle und/oder SiKo durchaus zu verpassten Anschlüssen führen können, auch wenn die MCT eigentlich noch eingehalten wurde. Das als Argument für "selber schuld" heranzuziehen, halte ich doch für fraglich.

Den Begriff "selber schuld" hat die Dame natürlich vermieden. Sie hat gesagt, dass die LH dafür keine Schuld trägt, weil sie weder das Ticket mit dieser knappen Verspätung ausgestellt hat, noch den Fluss der verschiedenen Kontrollen beeinflussen kann. Das stimmt ja auch. Das Ticket wurde aber immerhin von einer Partner-Airline ausgestellt. Ich kann mir vorstellen, dass LH dieses Problem jeden Morgen dutzendfach hat und sie damit insgesamt ziemlich viel Geld verliert.

Es ist klar, ab einer gewissen Zeit würde das wohl jede Fluggesellschaft auf den Passagier abwälzen, z.B. wenn ich noch eine Stunde später gekommen wäre. Aber wo ist die Grenze? Ist z.B. ein zweiminütiger Toilettenbesuch nach einem Langstreckenflug legitim oder nicht? Und es weiss ja keiner, ob der Passagier die Wahrheit sagt. Ich bin ja noch einigermassen reiseerfahren, jemand der wenig reist und dazu nicht rennen kann, hätte gut und gerne nochmals 30 Minuten mehr gebraucht.

Und was soll der Preis des Abwälzens sein? Bei einem Ticketpreis von etwa EUR 800 für sechs Segmente ist ein Preis von EUR 150 plus Klassendifferenz für ein Segment ziemlich viel. Aber heute ist ja bei Billigtickets durchaus üblich, dass Umbuchen proportional viel kostet. Aber hier wäre es ein unverschuldetes Umbuchen gewesen.
 
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odie

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30.05.2015
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2.847
Z´Sdugärd
In Frankfurt is das schon ziemlich schlecht gemacht. Kommst auf dem Vorfeld gaaaaaaaanz hinten links an, liftest mit dem Bus 15min zurück, nochmals durch die Siko ggf noch Passkontrolle, zum nächsten Gate...das reicht in den 45min NIE IM LEBEN. Diese Zeiten sind eh der Witz. Was in Singapore noch durchaus zu schaffen ist im Transitbereich von andocken, Skytrain und ab die Post von ganz hinten nach ganz vorne im Laufschritt in 35min schaffst das in Frankfurt im Leben nicht.
 

odie

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30.05.2015
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Z´Sdugärd
BEI der Passkontrolle ja, aber die Schlange davor macht den Bock fett ;) Dann kommst aus Fernost und die Hälfte weis nicht das sie keine EU Bürger sind.
 
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pumuckel

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22.08.2010
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Bei der Passkontrolle als EU Bürger habe ich noch nie länger als 5 Minuten gewartet

Beim Buchungsprozess stand aber nirgends: "Diese knappe Verbindung eignet sich nur für EU-Bürger ab einer Grösse von zwei Metern (damit sie von zuhinterst sehen können, welcher Schalter für EU-Bürger gedacht ist."

In der Praxis steht man zuerst mal ganz hinten an der Glaswand, sieht einfach jede Menge Leute warten und hofft, dass dies irgendwann zur Passkontrolle führen wird; es ist nicht ersichtlich, auf welcher Seite EU-Schalter sind. Da ich kein EU-Bürger bin, hätte mir das auch nichts genützt.
 

MANAL

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29.05.2010
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8.082
Dahoam
Ich würde mich direkt bei LH beschweren dass man zuerst Geld für eine Umbuchung wollte. Die sollten wissen dass was nicht ganz rund läuft. Beschweren sich genügend passiert vielleicht sogar mal was.
 
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Wolke7

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30.08.2010
3.045
462
Hier liegt die Verantwortung offensichtlich bei der Immi und evtl Siko, also beides staatliche Leistungen. Es sieht so aus, als wuerden in FRA nicht ausreichend Ressourcen bereitgestellt (= am falschen Ende gespart), so dass die davon abhaengenden Unternehmen (Fraport und LH) ihre Standardprozesse nicht mehr anbieten koennen.
Meiner Meinung nach darf sich der OP hier zurecht bei LH und der Bundespolizei beschweren.
 
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pumuckel

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22.08.2010
2.079
611
Dann sind wohl die meisten Immigrationsbeamten damit beschäftigt, Limos abzufertigen...
 

fleckenmann

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01.05.2015
752
868
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
Das ist einfach falsch. Es kann sein, das vereinzelte Passkontrollstellen in FRA das vielleicht noch nicht haben, aber ein Großteil hat die automatischen Einreiseschleusen. Es sei denn, diese sind Mitte November alle abgebaut worden, was ich nicht glaube....